DE102005059108A1 - Fahrzeugsitz mit Rückenlehne - Google Patents
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Abstract
Die
Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz mit Rückenlehne, die von zumindest
zwei im Fahrzeug schwenkbar gelagerten Lehnenelementen (01, 02) gebildet
wird, wobei zur Fixierung der Lehnenelemente (01, 02) in der Sitzstellung
zumindest ein Befestigungsbolzen (05) vorgesehen ist, an dem das
zugeordnete Lehnenelement (02) mit einem Befestigungsschloss (04)
fixiert werden kann. Dabei ist der Befestigungsbolzen (05) verstellbar gelagert
und zwischen einer vorstehenden Fixierstellung, in der das Befestigungsschloss
(04) am Befestigungsbolzen (05) zum Eingriff kommen kann, und einer
versenkten Ruhestellung verstellbar. Aufgrund der versenkten Ruhestellung
des Befestigungsbolzens (05) stellt der Befestigungsbolzen (05)
kein störendes
Element oder keine zerkratzende bzw. beschädigende Gefahrenquelle für sperrige Ladung
dar, die im Bereich des eingeklappten Lehnenteils gelagert wird.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz mit Rückenlehne nach der Lehre des Anspruchs 1.
- Fahrzeugsitze der eingangs genannten Art sind aus dem Stand der Technik bekannt und weisen eine Rückenlehne auf, die aus zumindest zwei schwenkbar gelagerten Lehnenelementen besteht. Diese gattungsgemäßen Fahrzeugsitze erstrecken sich üblicherweise über die gesamte Fahrzeugbreite und werden überwiegend als Fontsitze für Pkws, speziell Großraumlimousinen wie beispielsweise Kombis oder Familienvans, verwendet. In den meisten Fällen ist dabei die Rückenlehne des Fahrzeugsitzes teilbar, meist in einem Verhältnis 40% : 60%, so dass beim Beladen des Kofferraums des Fahrzeugs mit sperrigen Gütern je nach Abmaß des Ladegutes entweder der kleinere Teil der Rückenlehne, der größere Teil der Rückenlehne oder die gesamte Rücklehne umgeklappt werden kann, um den Ladebereich um die Fläche der Rücklehne zu erweitern. Moderne und luxuriös ausgestattete Großraumlimousinen sind des Öfteren auch mit dreigeteilten Rücklehnen im Fontbereich ausgestattet. Diese eröffnen die Möglichkeit, den Sitz beispielsweise in einem Verhältnis 40% : 20% 40% zu teilen. Diese dreigeteilte Rückenlehne bietet insbesondere den Vorteil, beim Transport von langen dünnen Gegenständen, wie beispielsweise Skiern, Snowboards oder ähnliche Sportgeräte, für deren Transport nur das mittlere Lehnenelement umgeklappt werden muss, dennoch im Fontbereich zwei eigenständige und vollwertige Sitzflächen bereitstellen zu können – in diesem Fall die beiden äußeren Sitzplätze.
- Im Rahmen dieser Beschreibung wird zwischen zwei Positionen der Lehnenelemente der Rückenlehne unterschieden: einer aufrecht stehenden normalen Betriebsposition der Lehnenelemente als Teil der Sitzrückenlehne und einer liegenden umgeklappten oder zurückgeklappten Position, um den Ladebereich des Fahrzeugkofferraums zu erweitern.
- Um die Stabilität und Unfallsicherheit der Rücklehne zu gewährleisten, sind in üblichen Ausführungen die teilbaren Rücklehnenflächen gegeneinander und gegenüber der Fahrzeugkarosserie mit Befestigungsschlössern, in denen Befestigungsbolzen einrasten, gesichert. In den meisten Fällen werden hierbei die Befestigungsschlösser mechanisch entriegelt, um ein oder mehrere Lehnenelemente umzuklappen. In dem relativ häufig auftretenden Fall, dass nur eines der Lehnenelemente der mehrteiligen Rücklehne umgeklappt wird, stehen an dem noch aufrechtstehenden Lehnenelement oder an der Fahrzeugkarosserie ein oder mehrere Befestigungsbolzen hervor.
- Nachteilig an diesen bekannten mehrteilig klappbaren Rücklehnen ist, dass, sofern nicht alle Lehnenelemente umgeklappt werden, mindestens ein Befestigungsbolzen der noch stehenden Lehnenelemente oder der Fahrzeugkarosserie in die Öffnung des zurückgeklappten Rücklehnenteils hineinragt. Des weiteren stehen beim Zurückklappen der gesamten Rückenlehne Befestigungsbolzen der Fahrzeugkaroserie in den Innenraum. Der freistehende Befestigungsbolzen bildet hierbei eine erhebliche Gefahr für das zu transportierende Gut. Gerade langgestreckte Transportgüter mit empfindlichen Oberflächen oder weichen Materialien können durch den freistehenden Befestigungsbolzen beim Einladen, Ausladen oder beim Transport beschädigt, zerkratzt oder eingerissen werden. Darüber hinaus ergibt sich beim Einlade- und Entladevorgang die Gefahr, dass das Transportgut sich in dem Bolzen verheddert, dadurch nur schwer zu entnehmen ist und zusätzlich Schaden erleidet.
- Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Fahrzeugsitz mit Rückenlehne vorzuschlagen, bei dem die schwenkbar gelagerten Lehnenelemente durch eine versenkbare Verriegelung miteinander sicher verbunden werden, und im Fall eines teilweisen oder vollständigen Zurückklappens der Rückenlehne den freiwerdenden Laderaum in voller Breite und Höhe nutzbar machen, sowie eine Gefährdung des Ladegutes durch hervorstehende Befestigungsbolzen zu verhindern.
- Diese Aufgabe wird durch einen Fahrzeugsitz mit Rückenlehne nach der Lehre des Anspruchs 1 gelöst.
- Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Erfindungsgemäß wird der Fahrzeugsitz mit Rückenlehne mit zumindest zwei im Fahrzeug schwenkbar gelagerten Lehnenelementen gebildet, wobei zur Fixierung der Lehnenelemente in der Sitzstellung zumindest ein Befestigungsbolzen vorgesehen ist, an dem das zugeordnete Lehnenelement mit einem Befestigungsschloss fixiert werden kann. Der Befestigungsbolzen ist hierbei verstellbar gelagert und zwischen einer vorstehenden Fixierstellung, in der das Befestigungsschloss am Befestigungsbolzen zum Eingriff kommen kann, und einer versenkten Ruhestellung verstellbar. Mit anderen Worten ist, wenn man beispielsweise zwei verstellbare Rückenlehnen betrachtet, an einem der beiden Rückenlehnen ein verstellbar gelagerter Befestigungsbolzen angebracht, der in seiner vorstehenden Position in das Befestigungsschloss der anderen Rückenlehne eingreift. Dieser Befestigungsbolzen kann eine vorstehende Fixierstellung einnehmen, d.h. er kann ausgefahren sein und somit durch Eingriff des Befestigungsbolzens in das Befestigungsschloss der anderen Rückenlehne diese Rückenlehne fixieren und kraftschlüssig die Lehnenelemente verbinden, oder in einer versenkten Ruhestellung eingefahren sein, so dass das andere Lehnenelement umgeklappt werden kann und dabei der Befestigungsbolzen nicht störend in den frei gewordenen Raum hineinragt. Durch den verstellbar gelagerten Befestigungsbolzen ergibt sich somit die Möglichkeit, zum einen eine sichere Fixierung und gegenseitige kraftschlüssige Halterung der Lehnenelemente der Rückenlehne zu gewährleisten, zum anderen jedoch auch die Möglichkeit, dass beim Rückklappen eines Lehnenelements der frei werdende Raum nicht durch einen hineinragenden Befestigungsbolzen beeinträchtigt wird und er somit keine Gefahrenquelle für das Ladegut bildet.
- In einer Ausführungsform kann der versenkbare Befestigungsbolzen an der Fahrzeugkarosserie angeordnet sein. Diese Ausführungsart ist vor allem dann gegeben, wenn die äußeren Lehnenelemente der Rückenlehne gegenüber der Karosserie fixiert werden müssen. Durch ein Zurückklappen der äußeren Lehnenelemente ergibt sich somit die Möglichkeit, den verstellbaren Befestigungsbolzen in der Fahrzeugkarosserie in eine versenkte Ruhestellung zu bewegen, so dass die komplette Fahrzeuginnenbreite ohne störenden Befestigungsbolzen als Laderaum zur Verfügung steht.
- Nach einer weiteren Ausführungsform ist der Befestigungsbolzen an einem Lehnenelement angeordnet. Dieser Fall ist dann gegeben, wenn ein Lehnenelement gegenüber einem anderen Lehnenelement der Rückenlehen zurückklappbar befestigt und kraftschlüssig fixiert werden soll. Somit kann der Befestigungsbolzen beim Zurückklappen des einen Lehnenelements gegenüber dem anderen Lehnenelement in einer versenkten Ruhestellung in das andere Lehnenelement versenkt werden, um im freiwerdenden Ladebereich nicht störend hineinzuragen.
- Die Rückenlehne kann prinzipiell in beliebig viele Lehnenelemente aufgeteilt sein. Nach einer besonders vorteilhaften Aufteilung wird die Rückenlehne von drei Lehnenelementen gebildet, wobei das mittlere Lehnenelement durch zumindest einem Befestigungsbolzen fixiert wird, der verstellbar an einem der äußeren Lehnenelemente gelagert ist. Hierdurch ergibt sich beispielsweise die Möglichkeit, die Lehnenelemente in einer äquivalenten Proportion wie die Sitzflächen des Fahrzeugsitzes in drei Teile aufzuteilen, so dass beispielsweise eine 40% : 20% 40% Aufteilung entsteht. Eine solche Aufteilung hat den Vorteil, dass bei langgestreckten dünnen Transportgütern, wie beispielsweise Skier, das mittlere Lehnenteil zurückgeklappt werden kann, und dennoch zwei vollwertige Sitze auf den beiden äußeren Sitzpositionen der Rückbank zur Verfügung stehen. Werden voluminösere Güter geladen, so besteht auch die Möglichkeit eines 60% oder 40% Umklappens der Rückenlehne, so dass dennoch ein oder zwei Sitze der Rückenlehne nutzbar bleiben.
- Die Verstellung des Befestigungsbolzens in eine vorstehende Fixierstellung und eine versenkte Ruhestellung kann prinzipiell beliebig realisiert werden. Besonders vorteilhaft erscheint es dabei, den Befestigungsbolzen in seiner Längsrichtung axial verschiebbar in einem Lagerelement, insbesondere in einer Befestigungslagerhülse, zu lagern. Dieser sehr einfache Aufbau eines verschieblichen Befestigungsbolzens kann produktionstechnisch ohne viel Aufwand realisiert werden, und erfordert nur geringe konstruktive Änderungen der Ausführung der Lehnenelemente bzw. der Karosseriehalterung des Befestigungsbolzens.
- Ohne den Boden der Erfindung zu verlassen, ist es möglich und vorteilhaft, den Befestigungsbolzen von einem Federelement mit einer Federkraft zu beaufschlagen, wobei die Federkraft den Befestigungsbolzen in die vorstehende Fixierstellung verstellen kann. Durch ein solches Federelement wird eine sichere Rückstellung des Befestigungsbolzens in seine Ausgangslage, der vorstehenden Fixierstellung, ermöglicht. Das Einfahren des Befestigungsbolzens in die versenkte Ruhestellung ist allerdings mit einem erhöhten Kraftaufwand verbunden. Das Federelement gewährleistet jedoch immer eine sichere, definierte und erleichterte Rückkehr des Befestigungsbolzens in seine Normalposition, der vorstehenden Fixierstellung, um eine kraftschlüssige Fixierung der Lehnenteile gegeneinander aus sicherheitstechnischen und funktionalen Gründen zu gewährleisten.
- Die Verstellung des Befestigungsbolzens von der versenkten Ruhestellung in die vorstehende Fixierstellung kann prinzipiell beliebig gelöst werden. In einer möglichen Ausführungsform ist eine manuelle Verstellbarkeit und in seiner Ruhestellung Einrastbarkeit vorgesehen. Diese äußerst einfach und preisgünstig zu realisierende Verstellmöglichkeit des Befestigungsbolzens kann vor allen in preisgünstigen Fahrzeugen zum Tragen kommen. Sie ermöglicht die Nutzbarmachung der Vorteile der Erfindung durch einfachste Hilfsmittel, nämlich einer manuellen, d.h. händischen Verstellung des Befestigungsbolzens.
- Vorzugsweise wird zwischen dem Befestigungsbolzen und dem am Befestigungsbolzen fixierbaren Lehnenelement eine Verstelleinrichtung vorgesehen, mit der der Befestigungsbolzen durch Verschwenken des Lehnenelements zwischen der vorstehenden Fixierstellung und der versenkten Ruhestellung und/oder zwischen der versenkten Ruhestellung und der vorstehenden Fixierstellung selbstständig verstellt werden kann. Im Gegensatz zu einer manuellen Verstellbarkeit des Befestigungsbolzens ermöglicht eine Verstelleinrichtung eine automatische Verstellung des Befestigungsbolzens, je nach Lageposition der Rücklehne. Durch das Verschwenken des durch den Befestigungsbolzen fixierbaren Lehnenelements wird der Befestigungsbolzen automatisch eingefahren, sobald das Lehnenelement zurückgeklappt wird, oder ausgefahren, wenn das Lehnenelement wieder in seine aufrechtstehende Stellung geklappt wird. Diese Ausführungsform ist vor allem daher zu bevorzugen, da sie der Gefahr einer vergessenen Verstellung des Befestigungsbolzen in seine vorstehende Fixierstellung vorbeugt, und damit das Gefährdungsrisiko eines Auseinanderbrechens der Lehnenelemente, beispielsweise im Falle eines Unfalls, minimiert.
- Die tatsächliche technische Ausführung der Verstelleinrichtung kann beliebig sein. In einer besonders einfachen, robusten, preisgünstigen und zuverlässigen Ausgestaltung wird die Stellbewegung der Verstelleinrichtung mittels einer mechanischen Kraftübertragungseinrichtung zwischen einem Antriebselement, das durch die Schwenkbewegung des Lehnenelements antreibbar ist, und dem Befestigungsbolzen übertragen. Eine mechanische Kraftübertragung, die die auftretenden Kräfte bei der Stellbewegung, d.h. der Rückklappbewegung des Lehnenelements nutzt, um den Befestigungsbolzen aus der vorstehenden Fixierstellung in die versenkte Ruhestellung zu verstellen, hat den Vorteil, dass keine zusätzliche Energiequelle zum Betrieb der Verstelleinrichtung aufgewendet werden muss. Darüber hinaus ist solch eine mechanisch einfache Kraftübertragungseinrichtung wartungsfrei, langlebig und äußerst zuverlässig.
- Es sind viele Arten denkbar, in der diese mechanische Kraftübertragungseinrichtung ausgeführt werden kann. Eine möglichst einfache Art der Kraftübertragungseinrichtung besteht nach einem besonders ausgezeichneten Ausführungsbeispiel in einem in einem Bowdenzug geführten Zugdraht. Bowdenzüge sind universelle Kraftübertragungseinrichtungen im Fahrzeugbau, sehr günstig erhältlich und vielseitig einsetzbar. Sie sind quasi verschleißfrei und sichern eine reibungslose Kraftübertragung durch den in ihnen geführten Zugdraht. Eine solche Art der Kraftübertragung ist im Fahrzeugbau ohne besondere technische Probleme oder finanzielle Hürden einführbar.
- Die mechanische Kraftübertragung muss die zu übertragende Kraft aus einer mechanischen Bewegungsgröße entnehmen. Besonders vorteilhaft bietet sich dabei der Einsatz eines Antriebselements in der Art einer drehbar gelagerten Führungshülse an, die mit der Kraftübertragungseinrichtung, insbesondere mit dem Zugdraht, verbunden ist, wobei die Führungshülse von einem Führungsbolzen angetrieben wird, der starr an einem Lehnenelement befestigt ist. Mit anderen Worten ist das Antriebselement durch eine drehbar gelagerte Führungshülse realisiert, in der beispielsweise das eine Ende des Zugdrahts des Bowdenzugs geführt wird. Wird die Führungshülse durch den Führungsbolzen, der an dem zu bewegenden Lehnenteil angebracht ist, geführt, so überträgt die Führungshülse die Zugkraft, die durch Drehung des Lehnenelements entsteht, auf die Kraftübertragungseinrichtung. Somit werden in einer sehr einfachen und eleganten Art die Schwenkkräfte, die beim Verschwenken des fixierbaren Lehnenelements auftreten, in Zugkräfte, die durch die Kraftübertragungseinrichtung zum Verfahren des Befestigungsbolzens übertragen werden, umgewandelt.
- Vorzugsweise wird dabei zwischen dem am Lehnenelement gelagerten Führungsbolzen und der Führungshülse eine Freilaufeinrichtung vorgesehen, insbesondere so, dass der Führungsbolzen in einem Langloch der Führungshülse eingreift. Mit Hilfe der Freilaufeinrichtung wird erreicht, dass der Befestigungsbolzen aus der versenkten Ruhestellung in die vorstehende Fixierstellung verfährt, lange bevor die verschwenkte Rückenlehne wieder in der aufrechten Position angelangt ist. Damit wird sichergestellt, dass der Befestigungsbolzen das verschwenkte Lehnenelement in der wohldefinierten vorstehenden Fixierstellung kraftschlüssig fixiert.
- Wird dem oberen Ausführungsbeispiel gefolgt, so ist es besonders vorteilhaft, dass die Führungshülse auf der Schwenkachse zur schwenkbaren Lagerung der Lehnenelemente drehbar gelagert ist. Somit wird erreicht, dass beim Umklappen des gesamten Verbundes der Rückenlehne, die aus mehreren Lehnenelementen bestehen kann, die Befestigungsbolzen zwischen den einzelnen Lehnenelementen ausgefahren bleiben. Somit ergibt sich durch Umklappen beispielsweise des gesamten Verbundes der Lehnenelemente eine starre Auflagefläche für die Transportgüter, da die Lehnenelemente durch die vorstehenden Befestigungsbolzen miteinander kraftschlüssig fixiert sind. Wäre die Führungshülse auf der Schwenkachse nicht schwenkbar gelagert, würden sich die Befestigungsbolzen beim Zurückschwenken mehrerer Lehnenelemente in eine ver senkte Ruhestellung verstellen, so dass die einzelnen Lehnenelemente nicht mehr miteinander verbunden wären.
- Ohne den Boden der Erfindung zu verlassen, ist es denkbar, die Stellbewegung der Verstelleinrichtung mittels einer elektrischen Schließvorrichtung zu bewirken, wobei der Befestigungsbolzen mittels der elektrischen Schließvorrichtung zumindest in die versenkte Ruhestellung verstellt wird. Im Gegensatz zu einer Verstelleinrichtung, die mittels einer mechanischen Kraftübertragungseinrichtung den Befestigungsbolzen verstellt, hat eine elektrische Schließeinrichtung den Vorteil, dass sie wechselnden Anforderungen an die Position des Befestigungsbolzens gerecht werden kann. So kann beispielsweise auch in einer zurückgeklappten Position eines Lehnenelements der Befestigungsbolzen ausgefahren bleiben, um beispielsweise Spanngurte an ihm zu befestigen. Auch ist es möglich, eine solche elektrische Schließeinrichtung mit einer elektrischen Schwenkeinrichtung der Lehnenelemente zu kombinieren, um dem Benutzer einen höchstmöglichen Komfort beim Stellen der Rückenlehnen zu bieten. Daneben wird durch eine elektrische Verstellbarkeit des Befestigungsbolzens die Kräfte zur manuellen Verschwenkung der Lehnenelemente minimiert, da hierbei nicht zusätzlich die Kräfte zum Verfahren des Befestigungsbolzens aufgebracht werden müssen.
- Dem obigen Ausführungsbeispiel einer elektrischen Verstelleinrichtung folgend ist es besonders vorteilhaft, dass die elektrische Schließvorrichtung mittels eines elektrischen Sensors, der die Schwenkbewegung des mittleren Lehnenelements gegenüber dem äußeren Lehnenelement oder eines äußeren Lehnenelements gegenüber der Karosserie überwacht, gesteuert wird. Der Einsatz des elektrischen Sensors entspricht dem Antriebselement der mechanisch angetriebenen Verstelleinrichtung. Der Sensor erkennt, wenn ein Lehnenelement gegenüber einem anderen Lehnenelement oder gegenüber der Karosserie verschwenkt wird, und gibt damit den Befehl an die elektrische Schließvorrichtung, den Befes tigungsbolzen von der vorstehenden Fixierstellung in die versenkte Ruhestellung zu verstellen. Erkennt der elektrische Sensor, dass die Rückenlehne wieder in die aufrechte Position zurückgeschwenkt wird, so gibt sie an die elektrische Schließvorrichtung das Signal, den Befestigungsbolzen aus der versenkten Ruhestellung wieder in die vorstehende Fixierstellung zurückzuverstellen. Der Einsatz von mindestens einem elektrischen Sensor erhöht den Komfort der elektrischen Verstelleinrichtung und gibt somit dem Benutzer die Möglichkeit, kraftsparend und ohne erhöhter Sorgfalt die Rückenlehne beliebig zu teilen, und dabei den Befestigungsbolzen als störendes Element sicher zu versenken.
- Weiterhin ist in einer Ausgestaltung der elektrischen Verstelleinrichtung denkbar, dass die Verstelleinrichtung einen mechanischen Selbstverriegelungsmechanismus aufweist, der im Fall eines Zurückklappens eines liegenden Lehnenelements in eine aufrechte Sitzposition eine selbsttätige Verstellung des Befestigungsbolzens in die vorstehende Fixierstellung bewirkt. Zusätzlich zu der Verstelleinrichtung, die eine elektrische Schließvorrichtung aufweist, wird durch den mechanischen Selbstverriegelungsmechanismus gewährleistet, dass auch beim Versagen des elektrischen Sensors, oder beim Vergessen der manuellen Zurückstellung des Befestigungsbolzens aus der versenkten Ruhestellung in die vorstehende Fixierstellung eine gesicherte kraftschlüssige Verbindung der Lehnenelemente durch einen aufgrund des mechanischen Selbstverriegelungsmechanismus ausgefahrenen Befestigungsbolzens bewirkt wird. Der mechanische Selbstverriegelungsmechanismus wirkt dabei als Backup-Lösung, um in allen Fällen eine kraftschlüssige Verbindung der Lehnenelemente zu einer starr miteinander verbundenen Rückenlehne zu garantieren.
- Die Erfindung wird nachfolgend an Hand der Zeichnungen beispielhaft erläutert.
- Es zeigen:
-
1 zwei Lehnenelemente der Rückenlehne eines Fahrzeugsitzes in perspektivischer Ansicht; -
2 das äußere Lehnenelement der Rückenlehne gemäß1 in Ansicht von hinten; -
3 das mittlere Lehnenelement der Rückenlehne gemäß1 in perspektivischer Ansicht; -
4 das Antriebselement zum Antrieb der Verstelleinrichtung an der Rückenlehne gemäß1 in einem vergrößerten perspektivischen Ausschnitt. -
1 zeigt zwei Lehnenelemente01 und02 , die gemeinsam mit einem dritten, in1 nicht dargestellten Lehnenelement die rückklappbare Rückenlehne eines Fahrzeugrücksitzes in einem Pkw bilden. Der Aufbau des nicht dargestellten dritten Lehnenelements entspricht dem Aufbau des äußeren Lehnenelements01 . Dieses dritte Lehnenelement ist auf der linken Seite des mittleren Lehnenelements02 angeordnet. Alle drei Lehnenelemente01 und02 sind schwenkbar auf einer Schwenkachse03 gelagert und können jeweils unabhängig von einander umgeklappt werden. Im Ergebnis kann damit die Rückenlehne im Verhältnis 40%, 20% und noch einmal 40% wahlweise umgeklappt und der Laderaum damit stufenweise vergrößert werden. - Zur Befestigung des mittleren Lehnenelements
02 in der aufgerichteten Sitzstellung ist am oberen Ende des Lehnenelements02 ein Befestigungsschloss04 vorgesehen, so dass das Lehnenelement02 fixierend an einen Befestigungsbolzen05 eingerastet werden kann. Der Befestigungsbolzen05 seinerseits ist am Lehnenelement01 gelagert. Das Lehnenelement01 ist in den Zeichnungen zur besseren Erkennbarkeit der erfindungswesentlichen Bauteile ungepolstert dargestellt. Der Befestigungsbolzen05 ist axial verschiebbar in einer Lagerhülse06 gelagert, die ihrerseits am Rahmen des Lehnenelements01 fixiert ist. Durch axiale Verstellung des Lagerbolzens05 in Richtung seiner Längsachse kann der Lagerbolzen05 zwischen einer vorstehenden Fixierstellung (siehe2 ), in der das Befestigungsschloss04 des Lehnenelements02 am Befestigungsbolzen05 zum Eingriff kommen kann, und einer versenkten Ruhestellung, in der der Befestigungsbolzen05 vollständig in die Lagerhülse06 eingefahren ist und nicht mehr über das Lehnenelement01 übersteht, verstellt werden. - Die Verstellbarkeit des Befestigungsbolzens
05 ermöglicht es, dass nach Entriegelung des Befestigungsschlosses04 und dem Herunterschwenken des Lehnenelements02 der Befestigungsbolzen05 in seine versenkte Ruhestellung zurückgezogen wird, so dass der durch das Herunterschwenken des Lehnenelements02 gebildete Laderaum in seiner vollen Breite genutzt werden kann und nicht durch einen feststehenden Verriegelungsbolzen eingeschränkt wird. - Um eine selbsttätige Verstellung des Befestigungsbolzens
05 in Abhängigkeit des Schwenkwinkels des Lehnenelements02 zu ermöglichen, ist eine Verstelleinrichtung vorgesehen, die im Wesentlichen aus einer Kraftübertragungseinrichtung07 , nämlich einem in einem Bowdenzug08 geführten Zugdraht09 und einem Antriebselement10 zum Antrieb des Zugdrahtes09 , gebildet ist. Das Antriebselement10 besteht dabei aus einer auf der Achse03 drehbar gelagerten Hülse11 , an der das Ende des Zugdrahtes09 angehängt ist und einem starr an der Seite des Lehnenelements02 überstehenden Stehbolzen12 . Der Stehbolzen12 greift in ein kreissegmentförmiges Langloch13 der Hülse11 ein. Sobald das Lehnenelement02 soweit nach unten geschwenkt ist, dass der Stehbolzen12 das untere Ende des Langlochs13 erreicht hat, wird durch die weitere Schwenkbewegung des Lehnenelements02 die Hülse11 nach unten verschwenkt und dadurch der Zugdraht09 nach unten gezogen. Die Stellbewegung des Zugdrahtes09 wird über den Bowdenzug08 vermittelt und auf das hintere Ende des Befestigungsbolzens05 übertragen, so dass der Befestigungsbolzen05 durch die Schwenkbewegung der Hülse11 in Abhängigkeit vom Schwenkwinkel des Lehnenelements02 zurückgezogen wird. In der untersten Stellung des heruntergeschwenkten Lehnenelements02 ist der Befestigungsbolzen05 soweit zurückgezogen, dass er in dieser Ruhestellung vollständig versenkt ist. Das Langloch13 in der Hülse11 realisiert dabei einen Freilauf zwischen Hülse11 und Stehbolzen12 , so dass die Rückziehbewegung des Befestigungsbolzens05 erst beginnt, wenn das Lehnenelement02 einen bestimmten Schwenkwinkel überschritten hat. - Wird das Lehnenelement
02 wieder in seine obere Sitzstellung zurückgeschwenkt, wird der Zugdraht09 entsprechend entspannt. Da der Befestigungsbolzen05 durch ein Federelement14 vorgespannt ist, drückt die Federkraft den Befestigungsbolzen05 in seine vorstehende Fixierstellung und zieht zugleich den Zugdraht09 in die Ausgangsstellung zurück. Nach vollständigem Ausfahren des Befestigungsbolzens05 kann dann das Befestigungsschloss04 des Lehnenelements02 wieder fixierend eingerastet werden. -
- 01
- äußeres Lehnenelement
- 02
- mittleres Lehnenelement
- 03
- Schwenkachse
- 04
- Befestigungsschloss
- 05
- Befestigungsbolzen
- 06
- Befestigungslagerhülse
- 07
- Kraftübertragungseinrichtung
- 08
- Bowdenzug
- 09
- Zugdraht
- 10
- Antriebselement
- 11
- Führungshülse
- 12
- Führungsbolzen
- 13
- Langloch
- 14
- Federelement
- 15
- Schwenkachsenlager
- 16
- Bowdenzughalterung
Claims (16)
- Fahrzeugsitz mit Rückenlehne, die von zumindest zwei im Fahrzeug schwenkbar gelagerten Lehnenelementen (
01 ,02 ) gebildet wird, wobei zur Fixierung der Lehnenelemente (01 ,02 ) in der Sitzstellung zumindest ein Befestigungsbolzen (05 ) vorgesehen ist, an dem das zugeordnete Lehnenelement (02 ) mit einem Befestigungsschloss (04 ) fixiert werden kann, gekennzeichnet dadurch, dass der Befestigungsbolzen (05 ) verstellbar gelagert ist und zwischen einer vorstehenden Fixierstellung, in der das Befestigungsschloss (04 ) am Befestigungsbolzen (05 ) zum Eingriff kommen kann, und einer versenkten Ruhestellung verstellbar ist. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Befestigungsbolzen (
05 ) an der Fahrzeugkarosserie angeordnet ist. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Befestigungsbolzen (
05 ) an einem Lehnenelement (01 ) angeordnet ist. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückenlehne von drei Lehnenelementen gebildet wird, wobei das mittlere Lehnenelement (
02 ) an zumindest einem Befestigungsbolzen (05 ) fixiert wird, der verstellbar an einem der äußeren Lehnenelemente (01 ) gelagert ist. - Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Befestigungsbolzen (
05 ) in seiner Längsrichtung axial verschiebbar in einem Lagerelement, insbesondere einer Befestigungslagerhülse (06 ), gelagert ist. - Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Befestigungsbolzen (
05 ) von einem Federelement (14 ) mit einer Federkraft beaufschlagt wird, wobei die Federkraft den Befestigungsbolzen (05 ) in die vorstehenden Fixierstellung verstellen kann. - Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Befestigungsbolzen (
05 ) manuell verstellbar und in seiner Ruhestellung einrastbar ist. - Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Befestigungsbolzen (
05 ) und dem am Befestigungsbolzen (05 ) fixierbaren Lehnenelement (02 ) eine Verstelleinrichtung vorgesehen ist, mit der der Befestigungsbolzen (05 ) durch Verschwenken des Lehnenelements (02 ) zwischen der vorstehenden Fixierstellung und der versenkten Ruhestellung und/oder zwischen der versenkten Ruhestellung und der vorstehenden Fixierstellung selbsttätig verstellt werden kann. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellbewegung der Verstelleinrichtung mittels einer mechanischen Kraftübertragungseinrichtung (
07 ) zwischen einem Antriebselement (10 ), das durch die Schwenkbewegung des Lehnenelements (02 ) antreibbar ist, und dem Befestigungsbolzen (05 ) übertragen wird. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Kraftübertragungseinrichtung (
07 ) in der Art eines in einem Bowdenzug (08 ) geführten Zugdrahts (09 ) ausgebildet ist. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebselement (
10 ) in der Art einer drehbar gelagerten Führungshülse (11 ) ausgebildet ist, die mit der Kraftübertragungseinrichtung (07 ), insbesondere mit dem Zugdraht (09 ), verbunden ist, wobei die Führungshülse (11 ) von einem Führungsbolzen (12 ) angetrieben wird, der starr an einem Lehnenelement (02 ) befestigt ist. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem am Lehnenelement (
02 ) gelagerten Führungsbolzen (12 ) und der Führungshülse (11 ) eine Freilaufeinrichtung vorgesehen ist, insbesondere dass der Führungsbolzen (12 ) in ein Langloch (13 ) der Führungshülse (11 ) eingreift. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungshülse (
11 ) auf der Schenkachse (03 ) zur schwenkbaren Lagerung der Lehnenelemente (01 ,02 ) drehbar gelagert ist. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellbewegung der Verstelleinrichtung mittels einer elektrischen Schließvorrichtung bewirkt wird, wobei der Befestigungsbolzen (
05 ) mittels der elektrischen Schließvorrichtung zumindest in die versenkte Ruhestellung verstellt wird. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstelleinrichtung mindestens einen elektrischen Sensor aufweist, der die Schwenkbewegung des mittleren Lehnenelements (
02 ) gegenüber dem äußeren Lehnenelement (01 ) oder eines äußeren Lehenelements gegenüber der Karosserie überwacht, und aufgrund der Schwenkbewegung die elektrische Schließvorrichtung steuert. - Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 7, 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstellvorrichtung einen mechanischen Selbstverriegelungsmechanismus aufweist, der im Fall eines Zurückklappens eines liegenden Lehnenelements in eine aufrechte Sitzposition eine selbsttätige Verstellung des Befestigungsbolzens (
05 ) in die vorstehende Fixierstellung bewirkt.
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