-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Falztrommel zum Falzen von Material,
insbesondere für eine
Druckmaschine. Die Falztrommel ist an ihrer Längsachse drehbar gelagert und
weist eine Falzmesserspindel auf.
-
Es
ist bekannt, dass eine Druckmaschine einen Falzapparat enthält, mit
dem Falze an bedrucktem Material, insbesondere Papier, ausgebildet
werden können.
Ein solcher Falzapparat enthält
eine Falztrommel, mit der insbesondere Längsfalze in bereits geschnittene
und vorgefalzte Materialien eingebracht werden. Die Falztrommel
weist dazu eine Falzmesserspindel auf, an der ein Falzmesser angebracht
ist. Die Falztrommel ist an ihrer Längsachse drehbar gelagert und
die Falzmesserspindel mit der Längsachse
der Falztrommel gekoppelt, so dass sich die Drehbewegung der Falztrommel
auf die Falzmesserspindel überträgt. Da die
Längsachse
der Falzmesserspindel parallel zur Längsachse der Falztrommel verläuft, erzeugt
die Masse der Falzmesserspindel beim Drehen der Falztrommel eine
radial nach außen
wirkende Fliehkraft. Diese Fliehkraft stellt für die Falzmesserspindel, insbesondere
für deren
Lagerung, eine Belastung dar, die zu Nachteilen, insbesondere zu
hohem Verschleiß,
führen
kann.
-
Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Falztrommel anzugeben,
bei der diese Nachteile zumindest verringert sind.
-
Diese
Aufgabe ist erfindungsgemäß mit einer
Falztrommel mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
-
Die
erfindungsgemäße Falztrommel
dient zum Falzen von Material, insbesondere in einer Druckmaschine,
und ist an ihrer Längsachse
drehbar gelagert. Sie weist eine Falzmesserspindel auf, deren Längsachse
mit der Längsachse
der Falztrommel gekoppelt und von der Längsachse der Falztrommel beabstandet
ist. Die Falztrommel enthält
ferner ein Krafterzeugungsmittel zum Erzeugen einer Entlas tungskraft.
Die Entlastungskraft ist einer Fliehkraft entgegengerichtet, die
bei sich drehender Falztrommel durch die sich mitdrehende Falzmesserspindel auftritt.
Durch das Erzeugen der Entlastungskraft wird der Einfluss der Fliehkraft
auf die Falzmesserspindel, und insbesondere auf eine Lagerung der Falzmesserspindel,
reduziert. Durch das Verringern der radial nach außen gerichtete
Belastung der Falzmesserspindel kann die Lebensdauer ihrer Lagerung vorteilhafterweise
verlängert
werden. Es ist auch möglich,
bei Bedarf die Drehzahl der Falztrommel, und damit die Verarbeitungsgeschwindigkeit,
weiter zu erhöhen,
ohne dadurch eine nachteilige Belastung der Falzmesserspindel zu
erhalten. Aufgrund der erfindungsgemäßen Ausgestaltung der Falztrommel kann
vorteilhafterweise auf weitere Stützlager zum Stützen der
Falzmesserspindel verzichtet werden. Dies gilt insbesondere bei
einer Verwendung von Rillenkugellagern zur Lagerung der Falzmesserspindel.
-
Vorteilhafterweise
ist das Krafterzeugungsmittel mit der Längsachse der Falztrommel gekoppelt.
Dadurch ist gewährleistet,
dass sich das Krafterzeugungsmittel zusammen mit der Falztrommel,
und ebenfalls zusammen mit der Falzmesserspindel, drehen kann. Das
Krafterzeugungsmittel kann dabei so ausgestaltet sein, dass es die
Entlastungskraft an die Drehzahl, und damit an die auf die Falzmesserspindel
wirkende Fliehkraft, anpasst.
-
In
einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das
Krafterzeugungsmittel mittels einer Führung geführt, die so ausgestaltet ist, dass
sie eine Bewegung des Krafterzeugungsmittels in Richtung der Entlastungskraft
zulässt
und eine Bewegung in wenigstens eine andere Richtung weitgehend
unterbindet. Die Führung
gewährleistet
somit, dass die von dem Krafterzeugungsmittel erzeugbare Entlastungskraft
vollständig
entgegen der von der Falzmesserspindel erzeugten Fliehkraft wirken
kann.
-
Besonders
vorteilhaft sind außen,
an sich gegenüber
liegenden Falztrommelseiten angeordnete Zapfen zum drehbaren Lagern
der Falztrommel in einer Halterung vorhanden. Die Falztrommel kann
darüber
hinaus wenigstens eine Verlängerung
der Zapfen ins Innere der Falztrommel aufweisen. In dieser wenigstens
einen Ver längerung
ist die Führung
als Durchgang realisiert. Durch diese Anordnung kann die Führung auf
besonders einfache und zuverlässige
Weise realisiert sein. Des Weiteren können sowohl das Drehen des
Krafterzeugungsmittels zusammen mit dem Drehen der Falztrommel als
auch das Führen
des Krafterzeugungsmittels einfachheitshalber durch die wenigstens
eine Zapfenverlängerung erfolgen.
Durch diese Ausgestaltung der wenigstens einen Zapfenverlängerung
kann diese somit vorteilhafterweise zwei Funktionen gleichzeitig übernehmen.
-
Bei
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Führung mit
Gleitlack und/oder mit einer Beschichtung versehen. Der Gleitlack
ermöglicht ein
weitgehend reibungsfreies Gleiten des geführten Krafterzeugungsmittels
in der Führung.
Die Beschichtung ist vorteilhafterweise so gewählt, dass sie ein Korrodieren
der Führung
und/oder des Krafterzeugungsmittels verhindert.
-
In
einer weiteren besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
ist die Falzmesserspindel in wenigstens zwei, nebeneinander angeordnete Teil-Falzmesserspindeln
unterteilt. Das Krafterzeugungsmittel ist dabei so ausgestaltet,
dass es zwischen den Teil-Falzmesserspindeln angreift. Auf diese
Weise kann die Belastung auf die Falzmesserspindel, insbesondere
auf ihre Lagerung, und die Wirkung der von ihr beim Drehen erzeugten
Fliehkraft weiter reduziert werden.
-
Vorteilhafterweise
weist das Krafterzeugungsmittel wenigstens eine Feder auf. Mit einer
solchen wenigstens einen Feder kann eine von der Drehzahl der Falztrommel
unabhängige
Entlastungskraft erzeugt werden. Die wenigstens eine Feder ist kostengünstig zu
realisieren und weist ein geringes Gewicht auf. Zusätzlich oder
alternativ kann das Krafterzeugungsmittel wenigstens eine Ausgleichsmasse aufweisen.
Dadurch kann das Erzeugen der Entlastungskraft auf besonders einfache
und effektive Art realisiert werden. Mit der Ausgleichsmasse kann
die der Fliehkraft entgegen wirkende Entlastungskraft abhängig von
der Drehzahl der Falztrommel eingestellt werden. Mit zunehmender
Drehzahl passt sich die Höhe
der Entlastungskraft automatisch an die zunehmende Höhe der Fliehkraft
an.
-
Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind
den abhängigen Ansprüchen sowie
der Beschreibung unter Bezugnahme auf die Zeichnung entnehmbar.
-
Die
Erfindung und ihre Vorteile werden nachfolgend anhand der in den
Figuren der Zeichnung angegebenen Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen:
-
1 eine
schematische Ersatzdarstellung eines ersten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Falztrommel
mit einer Ausgleichsmasse als Krafterzeugungsmittel,
-
2 eine
perspektivische, teilweise geschnittene Darstellung der Falztrommel
gemäß des ersten
Ausführungsbeispiels
nach 1,
-
3 eine
schematische Ersatzdarstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Falztrommel
mit drei Federn als Krafterzeugungsmittel und
-
4 eine
schematische Ersatzdarstellung eines dritten Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Falztrommel
mit einem aus zwei Federn und zwei Ausgleichsmassen kombinierten
Krafterzeugungsmittel.
-
In
den Figuren sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente – sofern
nicht anders angegeben – mit
denselben Bezugszeichen versehen.
-
1 zeigt
eine schematische Ersatzdarstellung eines ersten Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Falztrommel 10 eines
Falzapparats 11 einer Druckmaschine. Die Druckmaschine
ist hier eine Rollenrotationsdruckmaschine zum Bedrucken und zum
Verarbeiten von bahnförmigem
Material. Das Material ist Papier. Die Falztrommel 10 dient zum
Einbringen sogenannter zweiter Längsfalze
in das Material, welches bereits geschnitten ist und sowohl mit
ersten Längsfalzen
als auch mit Querfalzen versehen ist. Die Falztrommel 10 hat
zwei sich gegenüber
liegende Falztrommelseiten, an denen außen Zapfen 12 und 13 angeordnet
sind.
-
Die
Zapfen 12, 13 dienen zum drehbaren Lagern der
Falztrommel 10 mittels zweier Lager 14 und 15 in
einer Halterung, die hier ein Gerüst 16 ist. Die Falztrommel 10 ist
somit um eine Längsachse 17,
die durch die Zapfen 12, 13 und die Positionen
der beiden Lager 14, 15 bestimmt und nicht durchgängig realisiert
ist, drehbar in dem Gerüst 16 gelagert.
Eine tatsächlich
vorhandene, teilweise U-förmig
verlaufende Falztrommelachse, die im wesentlichen durch die Falztrommelseiten
und eine Falztrommelmantelfläche
gebildet ist, ist in der 1 mit dem Bezugszeichen 18 versehen.
Die Zapfen 13, 14 sind mittels zweier Verlängerungen 19 und 20 in
das Innere der Falztrommel hinein verlängert. Die Verlängerungen 19 und 20 können an
den Zapfen 13 bzw. 14 befestigt, insbesondere
angeschweisst sein. Es ist aber auch möglich, dass die Zapfen 13 und 14 und
ihre zugehörigen
Verlängerungen 19 bzw. 20 einstückig ausgestaltet
sind. An den Enden der Verlängerungen 19 und 20 sind
Führungen 21 bzw. 22 ausgebildet.
-
Zwischen
den Falztrommelseiten der Falztrommel 10 befindet sich
eine Falzmesserspindel 23, an der ein Falzmesser 24 befestigt
ist. Die Falzmesserspindel 23 ist mittels zweier Lager 25 und 26,
die insbesondere Rillenkugellager sind, drehbar an den Falztrommelseiten
gelagert. Dadurch ist eine Längsachse 27 der
Falzmesserspindel 23 festgelegt, um die die Falzmesserspindel 23 drehbar
ist. Die Längsachse 27 ist
von der Längsachse 17 beabstandet
und verläuft
parallel zu dieser. Aufgrund der Lagerung der Falzmesserspindel 23 in
den Falztrommelseiten, die wiederum mit den Zapfen 12, 13 verbunden
sind, ist die Längsachse 27 mit
der Längsachse 17 gekoppelt. Eine
Drehung der Falztrommel 10 kann dadurch auf die Falzmesserspindel 23 übertragen
werden.
-
Der
Falzapparat 11 weist einen Antrieb 28 auf, der
zum Drehen der Falztrommel 10 dient und beispielsweise
ein Motor ist. Der Antrieb 28 greift an dem Zapfen 12 der
Falztrommel 10 an. Der Antrieb 28 enthält ein Zahnradgetriebe,
das ein zentrales Hohlrad 29 aufweist, das an dem Gerüst 16 befestigt ist.
Die Drehbewegung der umlaufenden Falztrommelachse 18 wird über ein
ebenfalls umlaufendes Zwischenrad 30, das sich am feststehenden
Hohlrad 29 abstützt
und mit einem Antriebsrad 31 auf der Falzmesserspindel 23 in
Eingriff steht, auf eben diese Falzmesserspindel 23 übertragen.
Dadurch kann die drehbar gelagerte Falzmesser spindel 23 von
dem gleichen Antrieb 28, allerdings mit unterschiedlicher Drehzahl
als die Falztrommel 10, um ihre Längsachse 27 gedreht
werden. Über
die geeignete Ausgestaltung des Zahnradgetriebes können die
beiden Drehungen um die Längsachse 17 der
Falztrommel 10 und die Längsachse 27 der Falzmesserspindel 23 aufeinander
abgestimmt werden.
-
Beim
Drehen der Falztrommel 10 wird die Drehung auf die Falzmesserspindel 23 mitsamt
des Falzmessers 24 übertragen.
Dadurch wird eine Fliehkraft erzeugt, die auf die Falzmesserspindel 23 wirkt und
von den Lagern 25 und 26 aufgenommen werden muss.
Die Aufnahme der Fliehkraft stellt für die Lager 25, 26 eine
große
Belastung dar. Sie müssen daher
geeignet ausgestaltet und dimensioniert sein. Hohe Drehzahlen der
Falztrommel verursachen eine große Fliehkraft, durch die die
Lebensdauer der Lager 25, 26 stark begrenzt sein
kann. Die beim Drehen der Falztrommel 10 von den beiden
Lagern 25 und 26 aufzunehmende Fliehkraft bestimmt
sich überschlägig nach
der Formel FZ1 = m1·R1·(2π·nT)2, wobei m1 der Masse der Falzmesserspindel 23,
des Falzmessers 24 und der Zahnradmasse, insbesondere der Masse
des Antriebsrads 31, R1 dem Abstand
der Masse m1 zur Drehachse, d. h. hier zur
Längsachse 17,
und nT der Drehzahl der Falztrommel 10 entsprechen.
Dabei wird angenommen, dass die Masse m1 ersatzweise
als im Schwerpunkt der Falzmesserspindel 23 angeordnet
betrachtet wird. Es wird des Weiteren angenommen, dass es sich um
eine symmetrische Lastverteilung auf die beiden Lager 25, 26 handelt,
so dass jedes der Lager 25, 26 eine Kraft von FZ1/2 aufzunehmen hat. In der 1 sind
die ersatzweise im Schwerpunkt der Falzmesserspindel 23 angeordnete
Masse m1, der Abstand R1 und
die Fliehkraft FZ1 eingezeichnet.
-
Um
die Auswirkungen der Fliehkraft FZ1 auf die
Lager 25, 26 zu reduzieren, enthält die erfindungsgemäße Falztrommel 10 eine
Ausgleichsmasse m2, die als zylinderförmiges Gewicht
ausgestaltet sein kann. In der 1 ist die
Ausgleichsmasse m2 ersatzweise als im Schwerpunkt
der Ausgleichsmasse m2 vorhandene Masse
dargestellt. Eine Längsachse 32 der
Ausgleichsmasse m2 ist von der Längsachse 17 beabstandet
und verläuft
parallel zu dieser. Der Abstand ist mit R2 bezeichnet.
Die Längsachsen 17, 27 und 32 sind
hier vorteilhafterweise in einer gemeinsamen Ebene angeordnet. Dadurch
kann der Einfluss der Fliehkraft FZ1 besonders
gut begrenzt werden. An ihren Enden ist die zylinderförmige Ausgleichsmasse
m2 mit Zugankern 33 und 34 verbunden.
Die Zuganker 33 und 34 sind Verbindungselemente,
mit denen die Ausgleichsmasse m2 mit der Längsachse 27 der
Falzmesserspindel 23 gekoppelt ist. Dieses Koppeln erfolgt
mittels zweier Lager 35 und 36, die zu beiden
Seiten der Falzmesserspindel 23 auf deren Längsachse 27 angeordnet
sind. Die Falzmesserspindel 23 kann sich in den Lagern 35 und 36 drehen.
Die Zuganker 33 und 34 sind in den Führungen 21 bzw. 22 geführt und
mit den Lagern 35 bzw. 36 verbunden. Die Führungen 21, 22 sind
so ausgestaltet, dass sie ausschließlich eine Bewegung der Zuganker 33 bzw. 34 in
eine der Richtung der Fliehkraft FZ1 entgegengesetzte
Richtung zulassen. Die Ausgleichsmasse m2 ist
mit der Längsachse 17 der
Falztrommel 10 so gekoppelt, dass sich ein Drehen der Falztrommel 10 auf
die Ausgleichsmasse m2 überträgt. Dieses Koppeln der Ausgleichsmasse
m2 mit der Längsachse 17 der Falztrommel 10 ist
hier einfachheitshalber mittels der Verlängerungen 19, 20 umgesetzt.
Die Führungen 21, 22 sind
in den Verlängerungen 19, 20 als
schlitzförmige
Durchgänge
realisiert. Durch diese Durchgänge
sind die Zuganker 33, 34 geleitet. Die Führungen 21, 22 sind
vorteilhafterweise mit Gleitlack und einer Beschichtung versehen.
Dadurch kann ein weitgehend reibungsfreies Gleiten der Zuganker 33, 34 in
den Führungen 21, 22 gewährleistet
bzw. ein Korrodieren der Führungen 21, 22 verhindert
werden.
-
Die
Ausgleichsmasse m2 dient als Krafterzeugungsmittel
zum Erzeugen einer Entlastungskraft, die der bei sich drehender
Falztrommel 10 durch die sich mitdrehende Falzmesserspindel 23 erzeugten
Fliehkraft FZ1 entgegengerichtet ist. Da
sich die Drehung der Falztrommel 10 auch auf die Ausgleichsmasse
m2 überträgt, wird
durch diese eine Fliehkraft FZ2 erzeugt,
die die Entlastungskraft darstellt. Die Fliehkraft FZ2 wirkt
radial nach außen
und überträgt sich
auf die Zuganker 33, 34. Da diese mit den beiden
Lagern 35, 36 verbunden sind, wird die Fliehkraft
FZ2 als Zugkraft von den beiden Lagern 35, 36 aufgenommen.
Da die Lager 25 und 35 einerseits und die Lager 26 und 36 andererseits
auf der Längsachse
der Falzmesserspindel 32 direkt nebeneinander platziert
sind, wirken die beiden Fliehkräfte
FZ1, FZ2 entgegengesetzt
auf direkt benachbarte Stellen der Längsachse 27. Dies ist
bei bestimmten Massen und Drehzahlen von Vorteil. Da die beiden
Fliehkräfte FZ1, FZ2 einander
entgegengerichtet sind, kann die Fliehkraft FZ2 den
Einfluss der Fliehkraft FZ1 auf die Lager 25, 26 und
die Falzmesserspindel 23 und ihre Längsachse 27 reduzieren.
-
Die
beim Drehen der Falztrommel 10 auftretende Fliehkraft FZ2 bestimmt sich überschlägig nach der Formel FZ2 = m2·R2·(2π·nT)2, wobei m2 der Ausgleichsmasse m2,
R2 dem Abstand der Masse m2 zur Drehachse,
d. h. zur Längsachse 17,
und nT der Drehzahl der Falztrommel 10 entsprechen.
Dabei wird angenommen, dass die Masse der Ausgleichsmasse m2 ersatzweise als in ihrem Schwerpunkt angeordnet
betrachtet wird. Bei symmetrischer Lastverteilung auf die beiden
Lager 25, 26 muss daher jedes der Lager 25, 26 eine
resultierende Kraft von FR = FZ1/2 – FZ2/2 = (2π·nT)2/2·(m1·R1 – m2·R2) aufnehmen. Die Belastung der Lager 25, 26 wird
somit vorteilhafterweise gegenüber
einer Realisierung ohne Ausgleichsmasse m2 verringert.
-
2 zeigt
eine perspektivische, teilweise geschnittene Darstellung der Falztrommel 10 gemäß des ersten
Ausführungsbeispiels
nach 1. In dieser Darstellung sind Falztrommelseiten 37 und 38 zu sehen,
zwischen denen eine Falztrommelmantelfläche 39 angeordnet
ist. Des Weiteren ist das an der Falzmesserspindel 23 befestigte
Falzmesser 24 deutlich dargestellt. Auf der linken Seite
der 2 ist die Verlängerung 19 des
Zapfens 12 zu sehen, in der die Führung 21 als schlitzförmiger Durchgang
ausgestaltet ist. Durch die Führung 21 ist
der Zuganker 33 geführt,
der an dem Lager 35 und der Ausgleichsmasse m2 befestigt
ist.
-
3 zeigt
eine schematische Ersatzdarstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Falztrommel 10.
Die Falztrommel 10 gemäß des zweiten
Ausführungsbeispiels
enthält eine
Falzmesserspindel, die in zwei Teil-Falzmesserspindeln 40 und 41 unterteilt
ist. An die Stelle der Ausgleichsmasse m2 nach 1 sind
in der 2 drei Federn 42, 43 und 44 getreten,
die hier als Druckfedern ausgestaltet sind und als Krafterzeugungsmittel
dienen. Zwischen den beiden Teil-Falzmesserspindeln 40, 41 ist
auf der Längsachse 27 der Falzmesserspindel
ein weiteres Lager 45 angeordnet, in dem die Längsachse 27 drehbar
ist. An dem Lager 45 ist außen ein weiterer Zuganker 46 befestigt,
der durch eine weitere Führung 47 geführt ist. Das
Lager 45, der Zuganker 46 und die Führung 47 erfüllen die
gleiche Funktion, wie die bereits oben beschriebenen, in dem zweiten
Ausführungsbeispiel eingesetzten
und in 2 dargestellten Lager 35, 36, Zuganker 33, 34 bzw.
Führungen 21, 22.
Die Federn 42, 43 und 44 sind auf die
Zuganker 33, 34 bzw. 46 aufgesteckt und
stützen
sich mit jeweils einem ihrer Enden an T-förmigen Bereichen an den Enden
der Zuganker 33, 34, 46 ab. Mit den anderen
ihrer Enden stützen
sich die Federn 42, 43 und 44 an den
Führungen 21, 22 bzw. 47 ab.
Da die Federn 42, 43, 44 hier als Druckfedern
ausgestaltet sind, üben
sie Druckkräfte
FFD auf die T-förmigen Bereiche der entlang
der Führungen 21, 22, 47 beweglichen
Zuganker 33, 34, 46 aus. Diese Druckkräfte FFD stellen an den Lagern 35, 36 und 45 eine
Zugbelastung dar, deren Richtung entgegengesetzt der Richtung der
durch beim Drehen der Falztrommel 10 durch die Teil-Falzmesserspindeln 40, 41 erzeugten
Fliehkräfte
FZ1' gerichtet ist.
Die Federachsen der Federn 42, 43 und 44 verlaufen
senkrecht zu der Längsachse 27 der
Teil-Falzmesserspindeln 40, 41. Dadurch kann ein
besonders effizientes Entlasten der Lager 25, 26 erfolgen,
da die Druckkräfte
FFD weitgehend zum Entlasten eingesetzt
werden können.
Die Druckkräfte
FFD sind unabhängig von der Drehzahl der Falztrommel 10.
Es lässt
sich somit mit ihnen eine drehzahlunabhängige Grundlast zum Entlasten
der Lager 25, 26 der Falzmesserspindel einstellen.
Mit dem Unterteilen der Falzmesserspindel in die beiden Teil-Falzmesserspindeln 40, 41 und
dem Anbringen eines zusätzlichen
dritten Entlastungsstrang, d. h. der Anordnung des Lagers 45,
des Zugankers 46, der Führung 47 und
der Feder 43, kann ein noch weiter verbessertes Entlasten
der Lager 25, 26 erzielt werden.
-
4 zeigt
eine schematische Ersatzdarstellung eines dritten Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Falztrommel 10.
Die Falztrommel gemäß des dritten
Ausführungsbeispiels
weist, wie die Falztrommel 10 gemäß des zweiten Ausführungsbeispiels,
die beiden Teil-Falztrommelspindeln 40, 41 auf.
Als Krafterzeugungsmittel ist eine Kombination aus zwei Federn 42 und 44 und
zwei Ausgleichsmassen m3 und m4 vorhanden.
Mit den Federn 42, 44 lassen sich Druckkräfte FFD und mit den Ausgleichsmassen m3 und m4 Fliehkräfte FZ2' erzeugen, die den
von den Teil-Falzmesserspindeln 40, 41 erzeugten
Fliehkräften
FZ1' entgegen
wirken. Die Zuganker 33 und 34 sind hier so ausgestaltet,
dass sie im Gegensatz zum zweiten Ausführungsbeispiel über die
T-förmigen
Bereiche hinausgehen und mit den Ausgleichsmassen m3 und
m4 verbunden sind. Das zwischen den beiden
Teil-Falzmesserspindeln 40, 41 angeordnete Lager 45 ist
mittels des Zugankers 46 ebenfalls mit den beiden Ausgleichsmassen m3 und m4 verbunden.
Auf dem Zuganker 46 ist keine Feder angebracht. Das Prinzip
der Funktionsweise der Entlastung der Lager 25, 26 mittels
Federn und Ausgleichsmassen wurde bereits oben beschrieben. Dieses
Prinzip kann auf die Falztrommel 10 gemäß des dritten Ausführungsbeispieles übertragen
werden. Es wird daher an dieser Stelle nicht wiederholt.
-
- 10
- Falztrommel
- 11
- Falzapparat
- 12
- Zapfen
- 13
- Zapfen
- 14
- Lager
- 15
- Lager
- 16
- Gerüst
- 17
- Längsachse
der Falztrommel
- 18
- Falztrommelachse
- 19
- Verlängerung
- 20
- Verlängerung
- 21
- Führung
- 22
- Führung
- 23
- Falzmesserspindel
- 24
- Falzmesser
- 25
- Lager
- 26
- Lager
- 27
- Längsachse
der Falzmesserspindel
- 28
- Antrieb
- 29
- Hohlrad
- 30
- Zwischenrad
- 31
- Antriebsrad
- 32
- Längsachse
der Ausgleichsmasse
- 33
- Zuganker
- 34
- Zuganker
- 35
- Lager
- 36
- Lager
- 37
- Falztrommelseite
- 38
- Falztrommelseite
- 39
- Falztrommelmantelfläche
- 40
- Teil-Falzmesserspindel
- 41
- Teil-Falzmesserspindel
- 42
- Feder
- 43
- Feder
- 44
- Feder
- 45
- Lager
- 46
- Zuganker
- 47
- Führung
- m1
- Masse
Falzmesserspindel, Falzmesser, Antriebsrad
- R1
- Abstand
Längsachse – Masse
m1
- FZ1
- Fliehkraft
- m2
- Ausgleichsmasse
- R2
- Abstand
Längsachse – Masse
m2
- FZ2
- Fliehkraft
- FFD
- Druckkräfte der
Federn
- m3
- Ausgleichsmasse
- m4
- Ausgleichsmasse
- FZ1'
- Fliehkraft
- FZ2'
- Fliehkraft