DE102005051903A1 - Verfahren zum Entfernen von Farnesol aus Mischungen mit alpha-Bisabolol - Google Patents

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Abstract

Verfahren zum Verestern von Farnesol in einer Ausgangs-Mischung, umfassend alpha-Bisabolol, Farnesol sowie gegebenenfalls weitere Bestandteile, mit folgenden Schritten: DOLLAR A 1. Bereitstellen oder Herstellen der Ausgangs-Mischung, DOLLAR A 2. Hinzufügen (i) eines Umesterungskatalysators und (ii) einer oder mehrerer Verbindungen der Formel B, DOLLAR F1 wobei jeweils gilt: DOLLAR A R·1· bedeutet einen Alkylrest mit 1 bis 12 C-Atomen; DOLLAR A R·2· bedeutet Wasserstoff, einen Alkylrest mit 1 bis 20 C-Atomen, einen Cycloalkylrest mit 5 bis 20 C-Atomen, einen Arylrest mit 6 bis 20 C-Atomen oder einen Heteroalkylrest mit 5 bis 20 C-Atomen und DOLLAR A Y bedeutet CH¶2¶, CH(Me), CH(Et), C(Me)¶2¶, CH¶2¶-CH(Me), CH(Me)-CH¶2¶ oder CH¶2¶-CH(Me)-CH¶2¶ und n eine ganze Zahl von 0 bis 6 DOLLAR A oder DOLLAR A R·2· bedeutet eine Gruppe CO¶2¶R·3·, wobei R·3· einen Alkylrest mit 1 bis 12 C-Atomen bedeutet; und DOLLAR A Y bedeutet CH¶2¶, CH(Me), CH(Et), C(Me)¶2¶, CH¶2¶-CH(Me), CH(Me)-CH¶2¶ oder CH¶2¶-CH(Me)-CH¶2¶ und n eine ganze Zahl von 0 bis 8 oder DOLLAR A Y bedeutet einen gegebenenfalls substituierten Phenyl- oder Naphthylring mit insgesamt höchstens vier Substituenten am Ring, wobei gilt n = 1.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft Verfahren zum Verringern des Anteils von Farnesol in Mischungen enthaltend Farnesol und alpha-Bisabolol. Unter Kamillenöl versteht man das ätherische Öl aus den Blütenköpfen der echten Kamille, Chamomilla recutita (L) Rauschert. Als „Oleum chamomillae" ist es im Ergänzungsbuch zum Deutschen Arzneibuch aufgeführt. Die echte Kamille ist eine der gebräuchlichsten Arzneipflanzen. Die Zusammensetzung des Kamillenöls ist von der Provenienz bzw. vom Drogentyp des verwendeten Drogenmaterials abhängig. Sie wird zudem durch die Destillationsbedingungen der Wasserdampfdestillation beeinflußt. Kamillenöl selber enthält eine große Zahl von Mono- und Sesquiterpenen, wobei die therapeutisch relevanten Sesquiterpene quantitativ dominieren. Die wichtigsten Bestandteile des ätherischen Öls sind Chamazulen, das ihm seine tiefblaue Farbe gibt, (–)-alpha-Bisabolol, Bisabololoxid A, Bisabololoxid B, Bisabolonoxid A, cis- und trans-Spiroether und Farnesen. Kamillenblüten unterschiedlicher Herkunft weisen dabei auch deutliche Unterschiede in ihrer Zusammensetzung auf. Während Kamille des Bisabolol-Typs in ihrem natürlichen Vorkommen auf Nordostspanien beschränkt ist, ist der Bisabololoxid-A-Typ über ganz Mittel-, Süd- und Osteuropa sowie Ägypten verbreitet. Der seltenere Bisabolonoxid-A-Typ ist aus Albanien und der Türkei bekannt.
  • In der Beurteilung der therapeutischen Wirksamkeit von Kamillenextrakt-Präparaten nimmt das (–)-alpha-Bisabolol eine dominierende Stellung ein, da es in seiner antiphlogistischen Wirkung dem (+)-alpha-Bisabolol, dem synthetischen Bisabololracemat sowie den Bisabololoxiden A und B deutlich überlegen ist.
  • Während der systematische Anbau von Arznei und Gewürzpflanzen aufgrund einer gestiegenen Nachfrage nach „nachwachsenden Rohstoffen" weiterhin an Bedeutung gewinnt, führten die beschränkten natürlichen Ressourcen gleichzeitig zu der Suche und Entwicklung von Verfahren zur Gewinnung synthetischer Produkte.
  • Synthetisches "alpha-Bisabolol" stellt üblicherweise ein diastereomeres Racemat aus gleichen Anteilen (+/–)-alpha-Bisabolol und (+/–)-epi-alpha-Bisabolol dar. Alle vier Enantiomeren wurden in der Natur gefunden.
  • (–)-(4S,8R)-alpha-epi-Bisabolol ist ein natürlicher Bestandteil von Citrus bergamia RISSO essential oil [Helv. Chim. Acta 1986, 69, 698] und sein Enantiomer (+)-(4R,8S)-alpha-epi-Bisabolol wurde isoliert aus verschiedenen Abies und Picea Specien [Aust. J. Chem. 1989, 42, 2021], während (+)-(4R,8R)-alpha-Bisabolol Bestandteil des Atalantia monophylla corren oils [Aust. J. Chem. 1989, 42, 2021; Tetrahedron 1981, 37 (suppl.] und dessen Enantiomer (–)-(4S,8S)-alpha-Bisabolol einer der Hauptbestandteile der deutschen Kamille [Parf. Cosm. Aromes 1984, 57, 55] ist.
  • (–)-(4S,8S)-alpha-Bisabolol wird im großen industriellen Maßstab für zahlreiche Anwendungen im Kosmetik- und Riechstoffbereich hergestellt, z.B. zum Einsatz in Schutzcremes, Lotionen, Deodorants etc., und zwar insbesondere wegen seiner antiinflammatorischen, baktereostatischen und antimykotischen Eigenschaften [Planta Med. 1990, 56, 456].
  • Lange Zeit wurde die absolute Konfiguration der einzelnen Enantiomeren des alpha-Bisabolol nicht eindeutig bestimmt. J. Org. Chem. 1993, 58, 5528 be schreibt dann aber schließlich ein Verfahren zur Herstellung der einzelnen Isomeren durch enantioselektive Hydrolyse, ausgehend von (4S,8RS)- und (4R,8RS)-8,9-Epoxy-p-Menth-1-en.
  • Aufgrund seiner beschriebenen Wirkungen besteht ein ständiger Bedarf an (+), (-) und (+/–)-alpha-Bisabolol, und/oder (+)-epi, (–)-epi und (+/–)-epi-alpha-Bisabolol, d.h. an Verbindungen der Formel A
    Figure 00030001
    in der geschlängelte Linien jeweils unabhängig voneinander für eine S- oder R-Konfiguration am zugehörigen C-Atom stehen. So wurden in der Vergangenheit eine Vielzahl von Verfahren und Prozessen zur Herstellung von Bisabolol ausgehend von Nerolidol beschrieben.
  • Die erste katalytische Cyclisierung von Farnesol wurde 1913 beschrieben, als man beobachtete, dass bei einer Reaktionsausführung in Anwesenheit von Kaliumhydrogensulfat neben den erwarteten Kohlenwasserstoffen auch einige mono- und bicyclische Verbindungen gefunden wurden [Chem. Ber. 46, 4024 (1913)]. Spätere Arbeiten indentifizierten dann diese cyclischen Verbindungen als Verbindungen der Bisabolen- und Cadalen-Klasse.
  • 1925 wurde erstmals eine sorgfältige Untersuchung durchgeführt, bei der ausgehend von Nerolidol durch Säurekatalyse Produkte wie Farnesen, Bisabolen und Bisabolol erhalten wurden [Helv. Chim. Acta 8, 259 (1925)]. Es wurde insbesondere gezeigt, dass Nerolidol durch Zusatz von Acetanhydrid, anschließenden Umsatz mit Essigsäure/Schwefelsäure oder Ameisensäure bei Raumtemperatur und anschließende Verseifung ein Gemisch liefert, welches Bisabolol und Farnesol umfasst.
  • 1968 berichtet dann Gutsche [Tetrahedron 24, 859] über die säurekatalysierte Cyclisierung von Farnesol und Nerolidol. Ausgehend von Farnesol oder Nerolidol wurden zunächst durch Umsatz mit Ameisensäure die entsprechenden Formiate erhalten, die dann in einem zweiten Schritt zu den Alkoholen verseift wurden. Nach dieser Vorgehensweise entstehen jedoch Substanzgemische, die neben Bisabolol auch Farnesole enthalten. Eine anschließende destillative Aufreinigung in hochangereichertes Bisabolol erweist sich als schwierig, insbesondere weil alpha-Bisabolol und cis, cis-Farnesol über nahezu identische Siedepunkte verfügen und die nach der beschriebenen Vorgehensweise erhaltenen Substanzgemische bis zu 10% cis, cis-Farnesol enthalten.
  • Weitere Synthesen von Bisabolol wurden von Ruzicka et. al. [Helv. Chim. Acta 15, 3, (1932)] und durch Manjarrez et. al. [J. Org. Chem. 31, 348, (1966)] beschrieben. Die säurekatalysierte Cyclisierung in Gegenwart von Ameisensäure in Pentan bzw. AlCl3 in Ether [Tetrahedron Lett. 1972, 2455], KHSO4 [J. Org. Chem. 34, 3789, (1969)] und BF3-Etherat in Methylenchlorid [Chem. Lett. 1972, 263] wurde ebenfalls beschrieben.
  • Uneyama et. al. berichten über eine elektrochemische Darstellungsmethode [Chem. Lett. 1984, 529], dabei wird auch über die Herstellung von DL-Bisabolol aus DL-Nerolidol berichtet. Während die zuvor vorgestellten von Nerolidol ausgehenden Verfahren selten zu Bisabolol-Ausbeuten über 30% führten, wurden mit elektrochemischen Verfahren Ausbeuten bis zu 52% erhalten.
  • WO 2004/033401 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von alpha-Bisabolol, worin Nerolidol in einer Stufe mit einem Gemisch bestehend aus einem Keton, einer Sulfonsäure und Perchlorsäure umgesetzt wird. Dieses Verfahren zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass es zu einem besonders reinen alpha-Bisabolol führt und insbesondere das bei den zuvor beschriebenen Verfahren als Nebenprodukt in einer Ausbeute von bis zu 40% entstehende (+), (-) oder (+/–)-Farnesol nur in vergleichsweise geringen Konzentrationen entsteht.
  • Den aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren zur Herstellung von Bisabolol ist gemeinsam, dass regelmäßig in mehr oder weniger großen Mengen auch Farnesole entstehen. Die Anwesenheit von Farnesol in Produktgemischen neben Bisabolol ist jedoch unerwünscht, weil Farnesolen ein allergenes Potential zugeschrieben wird, welches insbesondere die Verwendung in kosmetischen Produkten problematisch macht. Bei der Entwicklung von Kosmetikprodukten sind nämlich nicht allein die kosmetischen Eigenschaften von Interesse, sondern es muss auch der Unbedenklichkeit der enthaltenen Substanzen gegenüber Mensch und Umwelt in höchstem Maße Rechnung getragen werden: Zum Wert eines neuen Produktes tragen insbesondere verbesserte toxikologische, ökotoxikologische und dermatologische Eigenschaften bei. Aus dermatologischer Sicht soll ein Kosmetikprodukt keine hautreizenden, sensibilisierenden und/oder photosensibilisierenden Eigenschaften aufweisen. Insoweit wird die Anwesenheit von Farnesol in Kosmetikprodukten in zunehmendem Maße als problematisch empfunden. Von der IFRA (International Fragrance Association) wurden Farnesol sowie eine Reihe weiterer Mono- und Sesquiterpene in eine Unterkategorie 2 eingeordnet, welche Produkte enthält, deren allergenes Potential zwar weniger häufig aber immer noch bei einer signifikant hohen Anzahl an Probanden beobachtet wird. Die zulässigen Einsatzkonzentrationen der in Unterkategorie 2 enthaltenen Verbindungen wurden in verschiedenen Produktkategorien limitiert.
  • Es wurde bereits oben erwähnt, dass die destillative Trennung von alpha-Bisabolol und Farnesol insbesondere deshalb schwierig ist, weil alpha-Bisabolol und cis, cis-Farnesol über nahezu identische Siedepunkte verfügen. Wenn Produktgemische, die neben dem erwünschten alpha-Bisabolol auch einen nennenswerten Anteil an Farnesolen umfassen, dennoch destillativ aufgetrennt werden sollen, so ist zum Erreichen zumindest eines gewissen Erfolges eine derart lange thermische Belastung erforderlich, dass es zu einem hohen Maße an Nebenreaktionen und insbesondere zur Zersetzung der zuvor synthetisierten Verbindungen kommt.
  • Es war deshalb die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren anzugeben, welches die Trennung von alpha-Bisabolol und Farnesol(en) ermöglicht bzw. erleichtert, so dass insgesamt ein Produkt bzw. Produktgemisch erhalten werden kann, das weitgehend oder im Wesentlichen frei von Farnesol(en) ist.
  • Vorzugsweise sollte ein nach dem Verfahren hergestelltes Produktgemisch einen Anteil von zumindest 90 Gew.-% Bisabolol und einen Anteil an Farnesol von weniger als 0,5 Gew.-% enthalten.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren zur Veresterung von Farnesol mittels Umesterung in einer Ausgangsmischung umfassend alpha-Bisabolol, Farnesol sowie gegebenenfalls weitere Bestandteile, mit folgenden Schritten:
    • 1. Bereitstellen oder Herstellen der Ausgangsmischung (also umfassend alpha-Bisabolol, Farnesol und gegebenenfalls weitere Bestandteile),
    • 2. Hinzufügen (i) eines Umesterungskatalysators und (ii) einer oder mehrerer Verbindungen der Formel B
      Figure 00060001
      wobei jeweils gilt: R1 bedeutet einen Alkylrest mit 1 bis 12 C-Atomen; R2 bedeutet Wasserstoff, einen Alkylrest mit 1 bis 20 C-Atomen, einen Cycloalkylrest mit 5 bis 20 C-Atomen, einen Arylrest mit 6 bis 20 C-Atomen oder einen Heteroarylrest mit 5 bis 20 C-Atomen; und Y bedeutet CH2, CH(Me), CH(Et), C(Me)2, CH2-CH(Me), CH(Me)-CH2 oder CH2-CH(Me)-CH2 und n eine ganze Zahl von 0 bis 6; oder R2 bedeutet eine Gruppe CO2R3, wobei R3 einen Alkylrest mit 1 bis 12 C-Atomen bedeutet; und Y bedeutet CH2, CH(Me), CH(Et), C(Me)2, CH2-CH(Me), CH(Me)-CH2 oder CH2-CH(Me)-CH2 und n eine ganze Zahl von 0 bis 8, oder Y bedeutet einen gegebenenfalls substituierten Phenyl- oder Naphthylring mit insgesamt höchstens vier Substituenten am Ring, wobei gilt n = 1.
  • Hierbei haben die Abkürzungen Me und Et die übliche Bedeutung: Me = Methyl und Et = Ethyl.
  • Die jeweiligen Alkylreste können dabei jeweils verzweigt- oder geradkettig sein.
  • Dabei wird die eingesetzte Mischung (Ausgangsmischung) umfassend Bisabolol, Farnesol sowie gegebenenfalls weitere Bestandteile vorzugsweise nach einem der oben diskutierten Verfahren hergestellt, vorzugsweise nach dem Verfahren gemäß WO 2004/033401. Alternative Verfahren zur Herstellung von alpha-Bisabolol, insbesondere solche, die von Nerolidol als Edukt ausgehen, können ebenfalls zur Herstellung von Bisabolol, Farnesol sowie gegebenenfalls weitere Bestandteile umfassenden Ausgangsmischungen eingesetzt werden.
  • Der Begriff „alpha-Bisabolol" umfasst dabei im Rahmen dieses Textes (+)-alpha-Bisabolol, (–)-alpha-Bisabolol, (+)-epi-alpha-Bisabolol und (–)-epi-alpha-Bisabolol sowie Mischungen von zwei, drei oder sämtlichen der genannten Isomeren des alpha-Bisabolol. Insbesondere umfasst der Begriff "alpha-Bisabolol" racemische Gemische von (+/–)-alpha-Bisabolol und/oder (+/–)-epi-alpha-Bisabolol.
  • Die Erfindung beruht auf der überraschenden Erkenntnis, dass sich das in der Mischung (umfassend alpha-Bisabolol, Farnesol und gegebenenfalls weitere Bestandteile) vorliegende Farnesol in Gegenwart eines Umesterungskatalysators und einer oder mehrerer Verbindungen der Formel B zu einem Farnesylester umsetzt, während das gleichzeitig in der Mischung vorliegende alpha-Bisabolol gar nicht oder allenfalls in nicht nennenswertem Umfang verestert wird.
  • Die Verbindung(en) der Formel B haben sich überraschenderweise als äußerst selektive Um- bzw. Veresterungsreagenzien erwiesen, die bei Zusatz zu einem Gemisch aus alpha-Bisabolol und Farnesol hoch selektiv die Farnesole verestern, während das alpha-Bisabolol allenfalls in geringem Umfang oder gar nicht verestert wird.
  • In dem erfindungsgemäßen Verfahren reicht die eingesetzte Menge der einen oder mehreren Verbindungen der Formel B (wie oben angegeben) vorzugsweise aus, die in der Mischung vorhandene Menge an Farnesol zu verestern. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass neben alpha-Bisabolol und Farnesol noch weitere Alkohole in der Mischung vorliegen können, zum Beispiel Eduktmaterial aus der Bisabolol-Synthese, insbesondere also Nerolidol. Auch Nerolidol bleibt bei der Umesterungsreaktion im Wesentlichen unberührt.
  • Insbesondere dann, wenn der Anteil weiterer Alkohole (neben alpha-Bisabolol und Farnesol) nur gering ist, liegt das molare Verhältnis von Farnesol zu der Gesamtmenge an der oder den Verbindung(en) der Formel B bevorzugt im Bereich von 1 : 1 bis 1 : 10, vorzugsweise im Bereich von 1 : 1,1 bis 1 : 5. Mit derartigen molaren Verhältnissen lässt sich regelmäßig mit hoher Selektivität das in der Mischung (umfassend alpha-Bisabolol, Farnesol und gegebenenfalls weitere Bestandteile) vorhandene Farnesol vollständig verestern.
  • Die Umsetzung einer Mischung umfassend alpha-Bisabolol und Farnesol ist im folgenden Schema 1 vereinfacht dargestellt. Die gezeigten Isomere des alpha-Bisabolols bzw. des Farnesols sind hierbei lediglich als beispielhaft zu verstehen. Schema 1
    Figure 00090001
  • Je nach Herstellungsverfahren umfassen zu behandelnde Ausgangs-Mischungen neben Bisabolol und Farnesol einen oder mehrerer die folgenden Stoffe: Nerolidol; Eliminierungsprodukte des Bisabolols (Bisabolene); Eliminierungsprodukte des Farnesols (Farnesene); Veretherungsprodukte des Farnesols (Difarnesylether); Umlagerungsprodukte des Bisabolols und/oder des Farnesols und/oder des Nerolidols; Sesquiterpene und Sesquiterpenalkohole wie Khusiol, Germacradienol, Elemol bzw. Eudesmol.
  • Im erfindungsgemäßen Verfahren werden Monocarbonsäurealkylester oder Dicarbonsäuredialkylester der Formel B eingesetzt. Die eingesetzte Menge an der Verbindung(en) der Formel B wird vorzugsweise so gewählt, dass auf die in der Ausgangs-Mischung (umfassend alpha-Bisabolol, Farnesol und gegebenenfalls weitere Bestandteile) vorhandene molare Farnesolmenge mindestens 1 molares Equivalent an Verbindung(en) der Formel B eingesetzt werden. Je größer der molare Überschuss an Verbindung(en) der Formel B, desto schneller verläuft die Umesterungsreaktion mit Farnesol und desto kleiner der Farnesolgehalt im alpha-Bisabolol (nach Reinigungsoperationen wie z.B. Destillation). Aus verfahrensökonomischen Gründen liegt das molare Verhältnis von Farnesol zu der Gesamtmenge an der oder den Verbindung(en) der Formel B besonders bevorzugt im Bereich von 1 : 1,2 bis 1 : 3,5.
  • Bevorzugt bedeutet R1 bedeutet einen Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen, besonders bevorzugt Methyl, Ethyl, n-Propyl oder iso-Propyl.
  • Im Falle, dass Verbindung B einen Monocarbonsäurealkylester darstellt, bedeutet R2 bevorzugt Wasserstoff, einen Alkylrest mit 3 bis 8 C-Atomen oder einen Arylrest mit 6 bis 10 C-Atomen, besonders bevorzugt einen Arylrest mit 6 bis 8 C-Atomen; und/oder
    Y bedeutet CH2, CH(Me), CH2-CH(Me), CH(Me)-CH2 oder CH2-CH(Me)-CH2 und und n eine ganze Zahl von 0 bis 6, wobei wiederum bevorzugt der Monocarbonsäure-Teil des Monocarbonsäurealkylesters der Formel B eine Gesamtzahl an C-Atomen von mindestens 5 und höchstens 12, vorzugsweise von mindestens 6 und höchstens 10 aufweist.
  • Besonders bevorzugte Monocarbonsäurealkylester der Formel B sind: Benzoesäure-C1-C4-ester, insbesondere Benzoesäuremethylester und Benzoesäureethylester.
  • Im Falle, dass Verbindung B einen Dicarbonsäuredialkylester darstellt, bedeutet R2 bevorzugt eine Gruppe CO2R3, wobei R3 einen Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen bedeutet, insbesondere Methyl, Ethyl, n-Propyl oder iso-Propyl, und weiter bevorzugt dieselbe Bedeutung wie R1 hat; und/oder
    Y bedeutet CH2 und n eine ganze Zahl von 0 bis 6, vorzugsweise eine ganze Zahl von 2 bis 5, oder
    Y bedeutet CH2-CH(Me), CH(Me)-CH2 oder CH2-CH(Me)-CH2 und n = 0, 1 oder 2; oder
    Y bedeutet einen Phenyl- oder Naphthylring, wobei gilt n = 1.
  • Im Falle der Alkyldicarbonsäuredialkylester der Formel B wiederum bevorzugt sind solche, bei denen der Alkyldicarbonsäure-Teil des Dicarbonsäuredialkylesters der Formel B eine Gesamtzahl an C-Atomen von mindestens 3 und höchstens 12, vorzugsweise von mindestens 4 und höchstens 10 aufweist.
  • Besonders bevorzugte Alkyldicarbonsäuredialkylester der Formel B sind: Bernsteinsäure-C1-C4-ester, insbesondere Bernsteinsäureethylester, Bernsteinsäureisopropylester, Adipinsäure-C1-C4-ester, insbesondere Adipinsäureethylester, Adipinsäureisopropylester, Glutarsäure-C1-C4-ester, insbesondere Glutarsäuresäureethylester, Glutarsäureisopropylester, 3-Methylglutarsäure-C1-C4-ester, insbesondere 3-Methylglutarsäuresäureethylester, 3-Methylglutarsäureisopropylester, Korksäure-C1-C4-ester, Azelainsäure-C1-C4-ester.
  • Im Falle der Aryldicarbonsäuredialkylester der Formel B wiederum bevorzugt sind solche, bei denen der Aryldicarbonsäure-Teil des Dicarbonsäuredialkylesters der Formel B eine Gesamtzahl an C-Atomen von mindestens 8 und höchstens 12 aufweist.
  • Besonders bevorzugte Aryldicarbonsäuredialkylester der Formel B sind: Phthalsäurediethylester, Phthalsäurediisopropylester, Phthalsäuredibutylester, Terephthalsäurediethylester, 2,6-Napthalindicarbonsäurediethylester, 2,6-Napthalindicarbonsäuredi-2-ethylhexylester.
  • Vorzugsweise hat/haben die erfindungsgemäß einzusetzenden Verbindung(en) der Formel B nicht (nahezu) denselben Siedepunkt wie alpha-Bisabolol (ca. 287°C bei 1013 mbar).
  • In einer bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung weist oder weisen die Verbindung(en) der Formel B einen Siedepunkt von höchstens 275°C, bevorzugt einen von höchstens 260°C, jeweils bei 1013 mbar auf. Hierdurch ist eine verfahrensökonomisch vorteilhafte Isolierung des aufgereinigten alpha-Bisabolols möglich. Nach Beendung der Umesterungsreaktion kann die eventuell noch vorhandene überschüssige Menge an Verbindung(en) der Formel B abdestilliert werden, gefolgt von alpha-Bisabolol, wobei das veresterte Farnesol und andere aus der ursprünglichen Mischung stammenden veresterten Alkohole im Sumpf verbleiben.
  • Die eingesetzte Menge an Umesterungskatalysator wird vorzugsweise so gewählt, dass, bezogen auf die in der Ausgangs-Mischung (umfassend alpha-Bisabolol, Farnesol und gegebenenfalls weitere Bestandteile) vorhandene molare Farnesolmenge, 0,001 bis 0,5 molare Äquivalente Umesterungskatalysator eingesetzt werden, bevorzugt 0,01 bis 0,1 molare Äquivalente.
  • Bevorzugte Umesterungskatalysatoren sind Titanalkoholate Ti(ORi)4 und Zirkoniumalkoholate Zr(ORi)4, wobei der Rest Ri ein verzweigt- oder geradkettiger Alkylrest mit 1 bis 12 C-Atomen ist. Besonders bevorzugte Umesterungskatalysatoren sind Ti(ORi)4 und Zr(ORi)4, wobei Ri ein verzweigt- oder geradkettiger Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen ist. Bevorzugt sind die Zirkoniumalkoholate Zr(ORi)4, da mit diesen Umesterungskatalysatoren besonders gute Ergebnisse erzielt wurden.
  • Aus der Literatur sind diverse Umesterungskatalysatoren bekannt, unter anderem auch solche auf Basis von Titan und Zirkonium, beispielsweise aus DE 199 42 541 Tetrahedron. Lett. 1998, 39, 4223 und Synthesis 1982, 138. Derartige Umesterungskatalysatoren können ggf. in erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt werden.
  • In einer besonders bevorzugten erfindungsgemäßen Verfahrensausgestaltung wird die Ausgangs-Mischung umfassend Bisabolol, Farnesol sowie gegebenenfalls weitere Bestandteile mit Adipinsäurediisopropylester und Zirkoniumtetra-n-propylat umgesetzt. Mit dieser Kombination ließen sich hervorragende! Ergebnisse erzielen.
  • Die Um- bzw. Veresterungsreaktion wird regelmäßig bei einer Temperatur im Bereich von 100–250°C durchgeführt, vorzugsweise im Bereich von 150–200°C.
  • Vorteilhaft ist ferner die Reaktionsführung unter schwachem Vakuum, vorzugsweise bei einem Druck im Bereich von 500–10 mbar. Dabei wird typischerweise der bei der Umesterung entstehende Alkohol R1-OH aus der oder den Verbindungen der Formel B und gegebenenfalls andere leichtsiedende Komponenten (z.B. aus dem Umesterungskatalysator entstehende Alkohole) abdestilliert.
  • Zuletzt wird vorzugsweise bei einem Druck im Bereich von 0,5–5 mbar das gewünschte Produkt alpha-Bisabolol über Kopf destilliert. Im Sumpf verbleiben die höhersiedenden Produkte, je nach Art und Menge der eingesetzten Verbindung(en) der Formel B, insbesondere Monocarbonsäurefarnesylester oder Dicarbonsäuredifarnesylester/Dicarbonsäurealkylfarnesylester sowie gegebenenfalls nicht umgesetzte Mengen an Verbindung(en) der Formel B.
  • Die Erfindung betrifft gemäß einem weiteren Aspekt auch ein Verfahren zur Herstellung eines alpha-Bisabolol umfassenden Produktes, welches die folgenden Schritte umfasst:
    • – Umsetzen von Nerolidol zu einem alpha-Bisabolol und Farnesol umfassenden Produktgemisch,
    • – Verestern des Farnesols in dem Produktgemisch nach einem erfindungsgemäßen Verfahren.
  • Dabei gilt hinsichtlich der bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens zur Veresterung des Farnesols das Vorgesagte entsprechend.
  • Die erfindungsgemäßen Verfahren (i) zum Verestern von Farnesol in einer Mischung umfassend alpha-Bisabolol, Farnesol sowie gegebenenfalls weitere Bestandteile bzw. (ii) zur Herstellung eines alpha-Bisabolol umfassenden Produktes werden vorzugsweise durch eine Aufarbeitung/Reinigungsoperation komplettiert. Im Rahmen der Aufarbeitung/Reinigungsoperation werden das alpha-Bisabolol und der durch Umsetzung des Farnesols mit der Verbindung der Formel B gebildete Ester vorzugsweise voneinander getrennt.
  • Eine besonders bevorzugte Aufarbeitung/Reinigungsoperation umfasst die folgenden Schritte:
    • – Destillatives Abtrennen des alpha-Bisabolols aus dem Reaktionsgemisch aus der Umesterungreaktion.
  • Nach Trennung des alpha-Bisabolols von dem durch Umsetzung des Farnesols mit der Verbindung der Formel B gebildeten Monocarbonsäurefarnesylester oder Dicarbonsäuredifarnesylester/Dicarbonsäurealkylfarnesylester umfasst das gebildete Produkt den oder die besagten Ester nicht und weist einen Gehalt an Farnesol von weniger als 0,5 Gew.-% auf. Typischerweise, zum Beispiel nach Durchführung einer fraktionierten Destillation, liegt alpha-Bisabolol in hochreiner Form vor, so wie es von der kosmetischen Industrie gewünscht wird.
  • Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
  • Beispiel 1: Herstellung von alpha-Bisabolol (nicht erfindungsgemäß)
  • In einer Standardapparatur bestehend aus einem 2000 ml Dreihalskolben mit Rückflußkühler, Tropftrichter und Thermometer wurden 266 g (1,2 mol) (+/–) Nerolidol und 528 g (9,1 mol) Aceton vorgelegt. Dann wurde bei 10°C innerhalb von 30 min eine Lösung aus 22 g (0,192 mol) Methansulfonsäure und 10,8 g (67 mmol) Perchlorsäure 60%ig zugetropft. Anschließend wurde das Reaktionsgemisch 24 Stunden bei 15°C gerührt und nach erfolgter GC-Kontrolle aufgearbeitet.
  • Die Aufarbeitung erfolgte derart, dass das Reaktionsgemisch mit 500 g Wasser und 200 g Diethylether versetzt und danach die organische Phase abgetrennt wurde. Die organische Phase wurde anschließend mit Sodalösung und Wasser neutral gewaschen. Nach dem Abdestillieren des Lösungsmittels verblieben 268 g Rohprodukt
    GC: alpha-Bisabolol 47,2%;
    Farnesol
    (Summe der 4 Isomere cis/cis; cis/trans; trans/cis; trans/trans): 2,4%
  • Das Rohprodukt umfasste zudem erhebliche Mengen an nicht umgesetztem Nerolidol und Farnesene sowie weiterer Sesquiterpenkohlenwasserstoffe.
  • Beispiel 2: Herstellung von alpha-Bisabolol (nicht erfindungsgemäß)
  • In einem 2000 ml Dreihalskolben mit Rückflußkühler, Tropftrichter und Thermometer wurden 264 g (1,2 mol) (+/–)-Nerolidol und 528 g (9,1 mol) Aceton vorgelegt. Dann wurde bei 15°C innerhalb von 40 min 10,8 g (67,2 mmol) Perchlorsäure 60%ig zugetropft. Anschließend wurde das Reaktionsgemisch 24 Stunden bei 20°C nachgerührt und nach erfolgter GC Kontrolle aufgearbeitet.
  • Die Aufarbeitung erfolgte derart, dass das Reaktionsgemisch mit 500 g Wasser und 200 g Diethylether versetzt und danach die organische Phase abgetrennt wurde. Die organische Phase wurde dann mit Sodalösung und Wasser neutral gewaschen. Nach dem Abdestillieren des Lösungsmittels verbleiben 272 g Rohprodukt.
    GC: alpha-Bisabolol: 23,4%
    Farnesol (Summe der 4 Isomeren cis/cis; cis/trans; trans/cis; trans/trans): 17,4%
    Bisabolen (aufgrund Eliminierung aus Bisabolol): 55,4%
  • Beispiel 3.1: Herstellung von Bisabolylformiat (nicht erfindungsgemäß)
  • In einem 2000 ml Dreihalskolben mit Rückflußkühler und Thermometer wurden 264 g (1,2 mol) (+/–)-Nerolidol und 100 g Hexan vorgelegt. Dann wurde bei einer Temperatur von 10–15°C innerhalb von 60 min insgesamt 92 g (2 mol) Ameisensäure zugetropft. Anschließend wurde das Reaktionsgemisch 20 Stunden bei 10–15°C gerührt und nach erfolgter GC-Kontrolle aufgearbeitet.
  • Die Aufarbeitung erfolgte derart, dass das Reaktionsgemisch mit 500 g Wasser versetzt wurde. Danach wurde die organische Phase abgetrennt und mit Sodalösung und Wasser neutral gewaschen. Nach dem Abdestillieren des Lösungsmittels verblieben 300 g Rohprodukt.
    GC: alpha-Bisabolylformiat: 38,9%;
    Farnesylformiat (Summe der 4 Isomeren
    cis/cis; cis/trans; trans/cis; trans/trans): 29,7%
  • Beispiel 3.2: Herstellung von alpha-Bisabolol (nicht erfindungsgemäß)
  • In einem 2000 ml Dreihalskolben mit Rückflußkühler, Tropftrichter und Thermometer wurden 300 g (0,8 mol) Rohgemisch aus Beispiel 3.1, 400 g Methanol vorgelegt und anschließend bei einer Temperatur von 20–40°C innerhalb von 15 min mit 480 g 10%iger Natronlauge versetzt. Anschließend wurde 2 Stunden bei 30–40°C nachgerührt und nach erfolgter GC Kontrolle aufgearbeitet.
  • Die Aufarbeitung erfolgte derart, dass das Reaktionsgemisch mit 400 g Wasser und 200 g Diethylether versetzt und danach die organische Phase abgetrennt wurde. Die organische Phase wurde dann mit Wasser neutral gewaschen. Nach dem Abdestillieren des Lösungsmittels verblieben 259,2 g Rohprodukt.
    GC: alpha-Bisabolol: 37,3%
    Farnesol (Summe der 4 Isomere cis/cis; cis/trans; trans/cis; trans/trans): 28,9%
  • Durch Rektifkation an einer 40bödigen Kolonne konnte der Bisabololgehalt auf 86% erhöht und der Farnesolgehalt (c/c) auf 7% erniedrigt werden.
  • Beispiel 4: Herstellung von farnesolabgereichertem alpha-Bisabolol (erfindungsgemäß)
  • In einem 1000 ml Dreihalskolben mit Destillationsbrücke und Thermometer wurden 500 g Bisabolol/Farnesol-Gemisch (86% Bisabolol, 7% Farnesol entsprechend 0,16 mol Farnesol), 50 g Adipinsäureisopropylester (0,22 mol) und 5 g Zirkoniumtetrapropylat (70%ig in Propanol, entspricht 0,01 mol) vorgelegt und bei einer Temperatur von 160–165°C und einem Druck von 30 mbar 2 h lang erhitzt. Es destillieren 11 g an Leichtsiedern (Propanol und Isopropanol) über. Das Reaktionsgemisch wird anschließend an einer 60 cm Kolonne mit VA-BX Packung bei 1 mbar Vakuum destilliert.
  • Bei einer Kopftemperatur von 110–121°C gehen insgesamt 26 g Vorlauf über.
  • Bei einer Kopftemperatur von 121–122°C gehen 413 g Hauptfraktion über (GC: alpha-Bisabolol 95,3%; < 0,1% Farnesol), das entspricht einer Ausbeute von 92% der Theorie. Im Reaktor verbleiben 86 g Destillationsrückstand, der hauptsächlich Difarnesyladipat und Isopropylfarnesyladipat enthielt.
  • Beispiel 5: Herstellung von farnesolabgereichertem alpha-Bisabolol (erfindungsgemäß)
  • In einem 1000 ml Dreihalskolben mit augesetzter 30 cm Füllkörperkolonne mit V4A Wendeln, Destillationsbrücke und Thermometer wurden 500 g Bisabolol/Farnesol-Gemisch (86% Bisabolol, 7% Farnesol, entsprechend 0,16 mol Farnesol), 50 g Benzoesäuremethylester (0,37 mol) und 5 g Zirkoniumtetrapropylat (70%ig in Propanol, entspricht 0,01 mol) vorgelegt und bei einer Temperatur von 160–165°C und einem Druck von 30 mbar 2 h lang erhitzt. Es destillieren 10 g an Leichtsiedern (Methanol und Isopropanol) über. Das Reaktionsgemisch wird anschließend bei 3 mbar destilliert.
  • Bei einer Kopftemperatur von 110–126°C gehen 25 g Vorlauf über.
  • Bei einer Kopftemperatur von 126–135°C gehen 432 g Hauptfraktion (GC: alpha-Bisabolol 94,8%; 0,1% Farnesol) über, das entspricht einer Ausbeute von 95% der Theorie. Im Reaktor verbleiben 80 g Destillationsrückstand, der hauptsächlich Difarnesyladipat und Isopropylfarnesyladipat enthielt.

Claims (13)

  1. Verfahren zum Verestern von Farnesol in einer Ausgangs-Mischung umfassend alpha-Bisabolol, Farnesol sowie gegebenenfalls weitere Bestandteile, mit folgenden Schritten: 1. Bereitstellen oder Herstellen der Ausgangs-Mischung, 2. Hinzufügen (i) eines Umesterungskatalysators und (ii) einer oder mehrerer Verbindungen der Formel B
    Figure 00190001
    wobei jeweils gilt: R1 bedeutet einen Alkylrest mit 1 bis 12 C-Atomen; R2 bedeutet Wasserstoff, einen Alkylrest mit 1 bis 20 C-Atomen, einen Cycloalkylrest mit 5 bis 20 C-Atomen, einen Arylrest mit 6 bis 20 C-Atomen oder einen Heteroarylrest mit 5 bis 20 C-Atomen; und Y bedeutet CH2, CH(Me), CH(Et), C(Me)2, CH2-CH(Me), CH(Me)-CH2 oder CH2-CH(Me)-CH2 und n eine ganze Zahl von 0 bis 6; oder R2 bedeutet eine Gruppe CO2R3, wobei R3 einen Alkylrest mit 1 bis 12 C-Atomen bedeutet; und Y bedeutet CH2, CH(Me), CH(Et), C(Me)2, CH2-CH(Me), CH(Me)-CH2 oder CH2-CH(Me)-CH2 und n eine ganze Zahl von 0 bis 8, oder Y bedeutet einen gegebenenfalls substituierten Phenyl- oder Naphthylring mit insgesamt höchstens vier Substituenten am Ring, wobei gilt n = 1.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die eingesetzte Menge der einen oder mehreren Verbindungen der Formel B ausreicht, die in der Mischung vorhandene Menge an Farnesol zu verestern.
  3. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das molare Verhältnis von Farnesol zu der Gesamtmenge an der oder den Verbindungen der Formel B im Bereich von 1 : 1 bis 1 : 10 liegt, vorzugsweise im Bereich von 1 1,1 bis 1 : 5.
  4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei in der Mischung ein oder mehrere weitere Bestandteile vorhanden sind, die ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus: Nerolidol, Eliminierungsprodukte des alpha-Bisabolol, Eliminierungsprodukte des Farnesol, Eleminierungsprodukte des Nerolidols, Veretherungsprodukte des Farnesol, Sesquiterpene und Sesquiterpenalkohole.
  5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei in Formel B R1, einen Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen, besonders bevorzugt Methyl, Ethyl, n-Propyl oder iso-Propyl bedeutet.
  6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Verbindung der Formel B ein Monocarbonsäurealkylester ist, und R2 bevorzugt Wasserstoff, einen Alkylrest mit 3 bis 8 C-Atomen oder einen Arylrest mit 6 bis 10 C-Atomen, besonders bevorzugt einen Arylrest mit 6 bis 8 C-Atomen; und/oder Y CH2, CH(Me), CH2-CH(Me), CH(Me)-CH2 oder CH2-CH(Me)-CH2 und n eine ganze Zahl von 0 bis 6 bedeutet.
  7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Verbindung der Formel B ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Benzoesäure-C1-C4-ester, insbesondere Benzoesäuremethylester und Benzoesäureethylester.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1–5, wobei Verbindung B einen Dicarbonsäuredialkylester darstellt, R2 eine Gruppe CO2R3 bedeutet, wobei R3 einen Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen bedeutet, insbesondere Methyl, Ethyl, n-Propyl oder iso-Propyl und/oder Y bedeutet CH2 und n eine ganze Zahl von 0 bis 6, vorzugsweise eine ganze Zahl von 2 bis 5, oder Y bedeutet CH2-CH(Me), CH(Me)-CH2 oder CH2-CH(Me)-CH2 und n = 0, 1 oder 2; oder Y bedeutet einen Phenyl- oder Naphthylring, wobei gilt n = 1.
  9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1–5, wobei die Verbindung gemäß Formel B ausgewählt ist aus: Bernsteinsäure-C1-C4-ester, insbesondere Bernsteinsäureethylester, Bernsteinsäureisopropylester, Adipinsäure-C1-C4-ester, insbesondere Adipinsäureethylester, Adipinsäureisopropylester, Glutarsäure-C1-C4-ester, insbesondere Glutarsäuresäureethylester, Glutarsäureisopropylester, 3-Methylglutarsäure-C1-C4-ester, insbesondere 3-Methylglutarsäuresäureethylester, 3-Methylglutarsäureisopropylester, Korksäure-C1-C4-ester, Azelainsäure-C1-C4-ester.
  10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1–5, wobei die Verbindung gemäß Formel B ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Phthalsäurediethylester, Phthalsäurediisopropylester, Phthalsäuredibutylester, Terephthalsäurediethylester, 2,6-Napthalindicarbonsäurediethylester, 2,6-Napthalindicarbonsäuredi-2-ethylhexylester.
  11. Verfahren zur Herstellung eines alpha-Bisabolol umfassenden Produktes, mit folgenden Schritten: – Umsetzen von Nerolidol zu einem alpha-Bisabolol und Farnesol umfassenden Produktgemisch, – Verestern des Farnesols in dem Produktgemisch nach einem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10.
  12. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das alpha-Bisabolol und der durch Umsetzung des Farnesols mit der Verbindung der Formel B gebildete Ester voneinander getrennt werden.
  13. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 12, weiter umfassend den folgenden Schritt: – Destillatives Abtrennen des alpha-Bisabolol aus den Reaktionsgemisch.
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