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Die
Erfindung betrifft ein Transmissionselektronenmikroskop und ein
Bildbetrachtungsverfahren unter Verwendung desselben, und insbesondere
betrifft sie ein Transmissionselektronenmikroskop, mit dem ein nicht
durch Drift beeinträchtigtes
Bild betrachtet werden kann, sowie ein Bildbetrachtungsverfahren
unter Verwendung dieses Transmissionselektronenmikroskops.
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Ein
Transmissionselektronenmikroskop (TEM) ist ein Gerät unter
Verwendung von Elektronenstrahlen zum direkten Betrachten der Feinstruktur
einer Probe, und es zeigt ein viel höheres Auflösungsvermögen als ein optisches Mikroskop,
so dass ein TEM eine Strukturanalyse auf atomarer Ebene ausführen kann.
Ein TEM ist ein Gerät,
das heutzutage auf dem medizinischen und biologischen Gebiet sowie
dem Gebiet metallischer und Halbleitermaterialien unabdingbar ist.
Da eine Technik zum Betrachten einer Probe während Erwärmung/Kühlung derselben entwickelt
wurde, fanden TEMs hohe Anerkennung dahingehend, dass es nicht nur
Betrachtungsgeräte
sondern auch In-situ-Versuchsgeräte sind.
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Um
eine Strukturanalyse auf atomarer Ebene auszuführen, wird ein Bild mit derartiger
Vergrößerung aufgezeichnet,
dass eine Struktur auf atomarer Ebene aufgezeichnet werden kann.
Dabei bildet Bilddrift ein Problem. Wenn ein Bild in einem Zustand aufgezeichnet
wird, bei dem Bilddrift auftritt, verschmiert das Bild in der Driftrichtung,
wodurch die Strukturanalyse beträchtlich
beeinträchtigt
ist. Insbesondere dann, wenn die Probe während Erwärmung/Kühlung betrachtet wird, wird
der Einfluss der Bilddrift merklich.
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Ein
Hauptgrund für
Bilddrift ist die thermische, mechanische und elektrische Stabilität. Ein Faktor
für thermische
Instabilität
ist eine Verformung auf Grund von Temperaturänderungen eines Spiegelkörpers, eines
Probenhalters und der Probe selbst. Gründe für eine Temperaturänderung
des Spiegelkörpers
sind eine Änderung
des einer Elektronenlinse zugeführten
elektrischen Stroms, eine Temperaturänderung des Linsenkühlwassers,
eine Änderung
der Raumtemperatur, eine Änderung
der Klimatisierungsströmungsrichtung
usw. Gründe
für eine
Temperaturänderung
des Probenhalters sind eine Verformung beim Betrachten der Probe
bei Erwärmung/Kühlung derselben
usw. Gründe
für eine Temperaturänderung
der Probe selbst sind eine Verformung, Beschädigung usw. auf Grund einer Änderung
der Dichte angewandter Elektronenstrahlen.
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Faktoren
für eine
mechanische Instabilität sind
ein Abbau von Spannungen, die sich in einem Probenmanipulationsmechanismus
angesammelt haben, und mechanische Änderungen. Im ersteren Fall
ist die mechanische Spannung unmittelbar nach einer Verstellung
der Probe hoch, baut sich jedoch langsam ab. Der letztere Fall tritt
auf solche Weise auf, dass sich eine Kraft zum Herausdrücken des Probenmanipulationsmechanismus
bei Atmosphärendruck
aus einem Vakuum ändert,
wenn der Luftdruck um das Gerät
variiert. Außerdem
tritt, wenn die Bodenschwingung eine Frequenz (im Allgemeinen 1-2
Hz) aufweist, die in Resonanz mit dem Spie gelkörper steht, diese mechanische
Schwingung als Schwingung des Bilds auf.
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Ein
Faktor für
elektrische Instabilität
ist eine elektrische Schwankung. Wenn sich die Intensität eines
Magnetfelds um den Spiegelkörper
herum ändert,
werden Elektronenstrahlen abgelenkt, so dass sich das Bild bewegt.
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Um
die Bilddrift zu unterdrücken,
wurde bisher viel Knowhow angesammelt. Das einfachste und effektivste
Knowhow besteht darin, auf das Ende der Drift zu warten. Um einen
Betrachtungs-/Fotografiervorgang,
wobei eine Bilddrift besonders schädlich ist, auszuführen, wird
im Allgemeinen eine Maßnahme vorgenommen,
gemäß der das
Gerät ab
dem Vortag kontinuierlich mit Elektrizität versorgt wird, um der thermischen
und mechanischen Stabilität
Aufmerksamkeit zu schenken. Häufig
wird eine hochgenaue Anlage installiert, damit eine Temperaturänderung
einer Klimaanlage oder von Kühlwasser
so klein wie möglich
wird. Der Luftzug von der Klimaanlage muss so zugeführt werden,
dass er nicht direkt gegen den Spiegelkörper geblasen wird. Ein Verfahren
zum Verringern des Wärmeaustauschs
auf Grund einer Stromänderung
der Elektronenlinse wurde im japanischen Patent
JP 2,585,833 B2 offenbart.
Dabei handelt es sich um ein Verfahren, bei dem der Umfang einer
Erregerspule auf Vakuumdruck evakuiert wird, um dadurch die Wärmeleitung
zu verringern. Ein Beispiel für
das Unterdrücken
einer thermischen Verformung des Probenhalters ist im japanischen
Patent
JP 3,314,422
B2 offenbart. Dabei handelt es sich um ein Verfahren, bei
dem Teile mit hohem und niedrigem Wärmeexpansionskoeffizient kombiniert
werden, um die Expansion und Kontraktion des Probenhalters aufzuheben.
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Eine
Verringerung der Dichte des zugeführten Stroms oder eine Fixierung
des Anwendungsbereichs ist wirksam, um eine Verformung und Beschädigung der
Probe selbst zu verhindern.
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Um
mechanische Schwingungen zu verringern, existiert der Fall, dass
ein Antischwingungssockel aufgebaut wird. Antischwingungssockel
werden in aktive und passive Antischwingungssockel eingeteilt. Die
Ersteren erfassen eine mechanische Änderung und verleihen einem
Gestell, auf das das Gerät aufgesetzt
ist, eine gegenphasige Änderung.
Die Letzteren verschieben einen Resonanzpunkt betreffend den Spiegelkörper, um
es zu erschweren, die Bodenschwingung direkt zu übertragen. Ein Verfahren, bei
dem der Driftwert eines Probenmanipulationsmechanismus auf Grund
einer Änderung
des Luftdrucks vorab gemessen wird, damit ein in den Probenmanipulationsmechanismus
eingebautes piezoelektrisches Element zum Aufheben der Änderung verwendbar
ist, ist in
JP 2004-
55300 A offenbart. Um eine elektrische Änderung zu verhindern, existiert
der Fall, dass eine Magnetfeld-Aufhebeeinrichtung
aufgebaut wird. Diese erfasst eine Änderung des Magnetfelds und
liefert eine gegenphasige Änderung
an den Mechanismus.
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Eine
möglichst
starke Verkürzung
der Fotografierzeit ist ebenfalls wirksam. Während die Fotografierzeit auf
einen kleinen Wert herabgedrückt
wird, wird die Dichte des auf die Probe gebrachten Elektronenstrahls
erhöht,
oder die Entwicklungszeit wird statt dessen verlängert.
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Es
wurde ein Verfahren zum Ausführen
eines Fotografiervorgangs während
einer Driftkorrektur vorgeschlagen. Bei einem im japa nischen Patent
JP 3,454,052 B2 vorgeschlagenen
Verfahren wird, da sich in einem Raster-Transmissionselektronenmikroskop
(RTEM) Elementverteilungsbilder für eine lange Zeit aufbauen,
der Unterschied zwischen gleichzeitig ausgegebenen RTEM-Bildern
erfasst, und ein Primärelektronenstrahl
wird von einem Augenblick zum nächsten
abgelenkt, um dadurch die Drift zu korrigieren. Als anderes Verfahren
wurde ein solches vorgeschlagen, bei dem die Driftgeschwindigkeit
vorab gemessen wird, damit eine Probe durch ein am Probentisch angebrachtes
piezoelektrisches Element mit konstanter Geschwindigkeit verstellt
wird, um die Drift aufzuheben. In Ultramicroscopy, Vol. 54, S. 250 – 260 (1994)
wurde ein Verfahren vorgeschlagen, bei dem eine Bildverschiebungsspule
so gesteuert wird, dass eine beim Durchfokussieren erzeugte Drift
aufgehoben wird. In dieser Veröffentlichung
ist auch ein Verfahren vorgeschlagen, gemäß dem ein TEM-Bild vorab in
einem Videorecorder aufgezeichnet wird, damit jeder Rahmen in ein
digitales Bild gewandelt wird und die Drift in Form von Bilddaten
korrigiert wird. Ein Verfahren, gemäß dem eine Gesichtsfelddifferenz
zwischen mehreren TEM-Bildern berechnet wird, um dadurch eine Probendrift
zu korrigieren, ist in
JP
2001-118535 A beschrieben. Ein Verfahren, gemäß dem ein
TEM-Bild durch eine über
einem Fluoreszenzschirm angeordnete TV-Kamera aufgenommen wird,
um eine Drift zu erfassen und zu korrigieren, ist in
JP 7-272665 A beschrieben.
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Das
einfachste Verfahren besteht im Abwarten des Abschlusses der Probendrift,
jedoch ist viel Zeit erforderlich, und es ist unzweckmäßig, immer
auf den Abschluss der Drift zu warten, wenn die Position der Probe
verändert
wird. Wenn keine Vorbereitung ab dem Vortag getroffen werden kann,
ist viel Zeit zum Ab schließen
der Drift erforderlich. Die Magnetfeld-Aufhebeeinrichtung, die Hochpräzisions-Klimaanlage
und die Kühlwasseranlage
sind beeindruckend. Ein Manipulationsmechanismus unter Verwendung
eines piezoelektrischen Elements zum Korrigieren einer Änderung
des Luftdrucks kann nicht an eine durch andere Faktoren verursachte
Drift angepasst werden. Wenn ein Fotografiervorgang innerhalb kurzer
Zeit ausgeführt
wird und eine Entwicklung für
lange Zeit ausgeführt
wird, wird der Negativfilm "hart", so dass das Bild
grob wird. Selbst bei einem Slow-scan-CCD (SSCCD) ist das Signal/Rauschsignal-Verhältnis (S/R)
wegen geringer Signalstärke verkleinert.
Wenn eine Elektronenkanone hoher Leuchtstärke angebracht wird, um einen
ausreichenden Dunkelheitsgrad zu erzielen, besteht die Möglichkeit,
dass die Probe auf Grund der hohen Dichte des zugeführten Elektronenstrahls
beschädigt
wird. Bei einem TEM-Bild kann keine Driftkorrektur des bei STEM
erhaltenen Elementverteilungsbilds erzielt werden. Das Verfahren
zum Korrigieren der Drift durch den Manipulationsmechanismus unter
Verwendung eines piezoelektrischen Elements ist bei einer Drift
ohne gleichmäßige Rate
unwirksam. Das Verfahren zum Korrigieren der Drift auf Grund einer Durchfokussierung
durch die Bildverschiebungsspule kann nicht bei allgemeiner Drift
angewandt werden. Das Verfahren zum Fotografieren des TEM-Bilds
als Videobild kann auch bei einem fotografischen Film nicht angewandt
werden, da zur Korrektur viel Arbeit erforderlich ist. Das Verfahren
zum Berechnen einer Gesichtsfelddifferenz zwischen mehreren TEM-Bildern
und des Korrigierens der Probendrift kann eine Drift nicht korrigieren,
wie sie erzeugt wird, während
ein jeweiliges TEM-Bild fotografiert wird. Das Verfahren zum Aufnehmen
eines TEM-Bilds durch eine über
dem Fluoreszenzschirm angeordnete TV-Kamera und zum Erfassen und
Korrigieren der Drift kann keine Drift erfassen, da das TEM-Bild
nicht über
dem Fluoreszenzschirm erscheint, wenn es aufgezeichnet wird.
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DE 25 29 735 C3 offenbart
ein gattungsgemäßes Mikroskop
mit den Merkmalen des Oberbegriffs des vorliegenden Anspruchs 1.
Weitere Beispiele gattungsgemäßer Transmissionselektronenmikroskope
sind in
JP 2000-294185
A und
JP 2004-031126
A beschrieben.
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Es
ist eine Aufgabe der Erfindung, das Problem in der hintergrundbildenden
Technik zu lösen und
Drift, wie sie beim Fotografieren eines TEM-Bilds auftritt, gleichzeitig
mit dem Fotografiervorgang zu korrigieren, um dadurch ein TEM-Bild
zu erzeugen, das frei von einem Drifteinfluss ist.
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Die
vorstehende Aufgabe wird durch das Mikroskop gemäß Anspruch 1 und das Verfahren
gemäß Anspruch
6 gelöst.
Gemäß einer
Ausführungsform
ergreift die Erfindung die folgenden Maßnahmen.
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- (1) Die Betrachtung und das Aufzeichnen eines TEM-Bilds
werden gleichzeitig in verschiedenen Gesichtsfeldern ausgeführt, damit
das Bild aufgezeichnet wird, während
der Bewegungswert des Bilds im Betrachtungsgesichtsfeld von einem
Zeitpunkt zum nächsten
gemessen wird. Gemäß dieser
Konfiguration kann das Bild aufgezeichnet werden, während die
Drift von einem Zeitpunkt zum nächsten
gemessen und korrigiert wird. Demgemäß kann ein TEM-Bild aufgezeichnet werden,
das frei von einem Drifteinfluss ist.
- (2) An einem TEM wird ein positionsempfindlicher Detektor (PSD
= position sensitive detector) angebracht. Es wird ein Bild aufgezeichnet,
während der
Bewegungswert des Bilds von einem Zeitpunkt zum nächsten durch
den PSD im anderen Gesichtsfeld, das nicht das Bildaufzeichnungs-Gesichtsfeld
ist, gemessen wird. Gemäß dieser
Konfiguration kann ein Bild aufgezeichnet werden, während die
Drift von einem Zeitpunkt zum nächsten
gemessen wird. Gemäß dieser Konfiguration
kann ein Bild aufgezeichnet werden, während die Drift von einem Zeitpunkt
zum nächsten
gemessen und korrigiert wird. Demgemäß kann ein TEM-Bild aufgezeichnet
werden, das frei von einem Drifteinfluss ist.
- (3) Die Drift wird auf solche Weise korrigiert, dass die Probe
direkt verstellt wird. Gemäß dieser
Konfiguration kann die gemessene Drift durch die Positionsverstellung
der Probe korrigiert werden. Demgemäß kann ein TEM-Bild aufgezeichnet werden,
das frei von einem Drifteinfluss ist.
- (4) Die Drift wird durch eine Ablenkspule korrigiert, die zwischen
der Probe und der Aufzeichnungseinrichtung für TEM-Bilder angeordnet ist. Gemäß dieser
Konfiguration kann die gemessene Drift durch die elektromagnetische
Verstellung des vergrößerten Probenbilds
korrigiert werden. Demgemäß kann ein
TEM-Bild aufgezeichnet werden,
das frei von einem Drifteinfluss ist.
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Gemäß der Erfindung
wird Drift, wie sie beim Fotografieren eines TEM-Bilds auftritt,
gleichzeitig mit dem Fotografieren korrigiert, so dass ein TEM-Bild
erhalten werden kann, das frei von einem Drifteinfluss ist.
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Andere
Aufgaben, Merkmale und Vorteile der Erfindung werden aus der folgenden
Beschreibung der Ausführungsformen
der Erfindung in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen ersichtlich werden.
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1 ist
ein Blockdiagramm, das eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Transmissionselektronenmikroskops
zeigt;
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2 ist
ein Flussdiagramm, das eine Prozedur zum Aufzeichnen eines TEM-Bilds
bei der ersten Ausführungsform
zeigt;
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3 ist
ein Blockdiagramm, das eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Transmissionselektronenmikroskops
zeigt; und
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4 ist
ein Flussdiagramm, das eine Prozedur zum Aufzeichnen eines TEM-Bilds
bei der zweiten Ausführungsform
zeigt.
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Nachfolgend
werden Ausführungsformen der
Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen detailliert beschrieben.
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Die 1 ist
ein Blockdiagramm, das eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Transmissionselektronenmikroskops
zeigt. Ein in einer Elektronenkanone 8 erzeugter Elektronenstrahl 9 wird
durch eine Konvergenzlinse 10 auf eine Probe 12 aufgebracht.
Die Position und der Winkel der Bestrahlung können durch eine Ablenkspule 11 eingestellt
werden. Ein Transmissionselektronenbild der Probe 12 wird
durch eine Objektivlinse 14 und Zwischen-/Projektionslinsen 16 vergrößert, so
dass das Transmissionselektronenbild auf einem Betrachtungs-Fluoreszenzschirm 18 betrachtet
werden kann. Die zu betrachten de Probe 12 ist an einem
Probenhalter 13 befestigt, so dass das Betrachtungs-Gesichtsfeld
durch Verstellen des Probenhalters 13 eingestellt werden
kann. Wenn eine Bildverschiebungsspule 15 verwendet wird,
kann das Betrachtungs-Gesichtsfeld elektromagnetisch ohne Verstellung
des Probenhalters 13 eingestellt werden. Ein TEM-Steuerungssystem 21 steuert
alle Linsensysteme, Elektronenstrahl-Ablenksysteme und Probenmanipulationssysteme.
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Das
Gesichtsfeld 27 des Betrachtungs-Fluoreszenzschirms ist
so beschaffen, dass die Betrachtung in einem möglichst weiten Bereich erfolgen kann.
Am TEM 1 ist ein Fotografiefilm oder eine Slow-scan-CCD(SSCCD)-Kamera 20 angebracht,
so dass ein TEM-Bild hoher Genauigkeit aufgezeichnet werden kann.
Das Gesichtsfeld 28 des Fotografiefilms und das Gesichtsfeld 29 des
SSCCD sind enger als das Gesichtsfeld 27 des Betrachtungs-Fluoreszenzschirms.
Am TEM 1 ist auch eine TV-Kamera 17 so angebracht,
dass ein Bereich im Gesichtsfeld 27 des Betrachtungs-Fluoreszenzschirms,
mit Ausnahme des Gesichtsfelds 28 des Fotografiefilms und
des Gesichtsfelds 29 des SSCCD betrachtet werden kann.
Die TV-Kamera 17 ist auch so verstellbar, dass sie in Bezug
auf das Gesichtsfeld 27 des Betrachtungs-Fluoreszenzschirms
hinein/heraus verstellt werden kann, oder die Position der TV-Kamera 17 kann
durch einen TV-Kamera-Antriebsabschnitt 32 eingestellt
werden.
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Ein
durch die TV-Kamera 17 aufgenommenes Videosignal 24 wird
einer Driftwert-Messvorrichtung 25 zugeführt. Diese
Driftwert-Messvorrichtung 25 vergleicht
das empfangene Probenbild mit einem gespeicherten Referenzbild,
z. B. einem Probenbild, das durch die TV-Kamera 17 zum
Startzeitpunkt der Betrachtung auf genommen wurde, mittels eines
geeigneten Verfahrens, wie einer Bildkorrelation und sie misst die
Richtung und die Vergrößerung der
Drift auf Grundlage des Unterschieds zwischen den zwei Bildern.
Die Driftwert-Messvorrichtung 25 liefert die gemessene
Driftinformation als Driftwertsignal an das TEM-Steuerungssystem 21. Das TEM-Steuerungssystem 21 führt eine
Driftkorrektur durch Kontrollieren der Verstellung des Probenhalters 13 oder
durch Kontrollieren der Bildverschiebungsspule 15 so aus, dass
ein nicht durch Drift beeinflusstes TEM-Bild durch den Fotografiefilm 19 oder
die SSCCD-Kamera 20 aufgezeichnet werden kann.
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Nun
wird unter Bezugnahme auf die 2, die ein
eine spezielle Prozedur zeigendes Flussdiagramm ist, ein Verfahren
unter Verwendung des Transmissionselektronenmikroskops gemäß der ersten
Ausführungsform
zum Aufzeichnen eines nicht durch Drift beeinflussten TEM-Bilds
beschrieben.
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Als
Erstes wird das Gesichtsfeld zur Betrachtung gesucht (S11), so dass
eine Probe in das Gesichtsfeld 28 des Fotografiefilms oder
das Gesichtsfeld 29 des SSCCD bewegt wird. Dann wird die TV-Kamera 17 in
einen Bereich des Gesichtsfelds 27 des Betrachtungs-Fluoreszenzschirms
mit Ausnahme des Gesichtsfelds 28 des Fotografiefilms und
des Gesichtsfelds 29 des SSCCD eingesetzt (S12). Wenn das
durch die TV-Kamera 17 aufgenommene Bild außerhalb
des Gesichtsfelds liegt, in dem eine Drift erfasst werden kann,
wenn sich z. B. das Bild an einem Ort befindet, an dem keine Probe
vorhanden ist, oder im Bereich eines Gitterrahmens (S13), wird die
TV-Kamera 17 durch den TV-Kamera-Antriebsabschnitt 32 so verstellt
(S14), dass das zum Erfassen einer Drift geeignete Gesichtsfeld
sicher eingestellt wird. Der Begriff "zum Erfassen einer Drift geeignetes Gesichtsfeld" bedeutet ein Gesichtsfeld,
bei dem ein Spitzenwert der Helligkeit nahezu im zentralen Bereich
auftritt, so dass die Probe mit gutem Kontrast und kleiner Verformung
betrachtet werden kann. Wenn ein zum Erfassen einer Drift geeignetes
Gesichtsfeld nicht sicher eingestellt werden kann, wird das Bildbetrachtungsverfahren
mit Driftkorrektur gemäß der Erfindung
aufgegeben (S15) und statt dessen wird ein normales Fotografieren
ohne Driftkorrektur ausgeführt
(S16).
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Dann
wird ein TV-Kamerabild als Referenz zur Driftmessung aufgenommen
(S17), und das Fotografieren eines TEM-Bilds startet (S18). Die
Abfolge des Erfassens des Referenzbilds und des Fotografierstarts
kann umgekehrt werden. Wenn ein vorab eingestellter Abtastzeitpunkt
verstrichen ist (S19), wird das Bild durch die TV-Kamera 17 erfasst
(S20) und als Videosignal an die Driftwert-Messvorrichtung 25 geliefert.
In der Driftwert-Messvorrichtung 25 wird der
Driftwert des Bilds gemessen (S21). Ein Ergebnis der Messung wird
als Driftwertsignal 26 an das TEM-Steuerungssystem 21 geliefert.
Das TEM-Steuerungssystem 21 steuert den Spulenstrom der
Bildverschiebungsspule 15, oder es steuert den Probenhalter 13 zum
Korrigieren einer Drift. Genauer gesagt, wird der zur Driftkorrektur
erforderliche Spulenstrom der Bildverschiebungsspule 15 oder
der Verstellwert für
den Probenhalter 13 als Korrekturwert berechnet (S22).
Der Korrekturwert wird an eine Spulenversorgung der Bildverschiebungsspule 15 oder an
einen Antriebsabschnitt des Probenhalters 13 ausgegeben
(S23). In der Spulenversorgung der Bildverschiebungsspule 15 oder
im Antriebsabschnitt des Probenhalters 13 wird die spezifizierte
Bildverschiebung oder Probenhalterverstellung zum Korrigieren der
Drift ausgeführt.
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Wenn
eine Steuerung derart kontinuierlich erfolgt, dass die Drift in
einer geeigneten Abtastperiode korrigiert wird, während ein
TEM-Bild durch den Fotografiefilm 19 oder die SSCCD-Kamera 20 aufgenommen
wird, kann ein nicht durch Drift beeinflusstes TEM-Bild aufgezeichnet
werden. Nach Abschluss der Fotografierzeit (S25) wird die Korrektur
aufgehoben (S26) und der Driftkorrekturprozess wird beendet.
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Die 3 ist
ein Blockdiagramm, das eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Transmissionselektronenmikroskops
zeigt. In der 3 sind Teile mit denselben Funktionen
wie solche beim in der 1 dargestellten Transmissionselektronenmikroskop
mit denselben Zahlen gekennzeichnet, um eine doppelte Beschreibung
weglassen zu können.
Der Unterschied dieser Ausführungsform gegenüber der
in der 1 dargestellten ersten Ausführungsform besteht darin, dass
an Stelle der TV-Kamera 17 ein zweidimensionaler positionsempfindlicher
Detektor (PSD) 30 angebracht ist und dass an Stelle des
Videosignals 24 der TV-Kamera 17, das in die Driftwert-Messvorrichtung
eingegeben wird, ein Spannungssignal 31 vom PSD 30 geliefert
wird. Der PSD 30 wird in einem Bereich des Gesichtsfelds 27 des
Betrachtungs-Fluoreszenzschirms
außer
dem Gesichtsfeld 28 des Fotografiefilms und dem Gesichtsfeld 29 des
SSCCD eingestellt. Ähnlich
wie die TV-Kamera 17 ist der PSD 30 so verstellbar,
dass er in Bezug auf das Gesichtsfeld 27 des Betrachtungs-Fluoreszenzschirms
herein/heraus verstellt werden kann, oder seine Position kann durch
einen PSD-Antriebsabschnitt 33 eingestellt werden.
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Der
zweidimensionale positionsempfindliche Detektor gibt Koordinateninformation
aus, die die Schwerpunktsposition (x, y) der Leuchtstärkeverteilung
eines an einer Erfassungsfläche
aufgenommenen Elektronenbilds als Spannungssignal 31 anzeigt. Die
Driftwert-Messvorrichtung 25 vergleicht die empfangenen
Koordinaten (x, y) mit gespeicherter Referenzkoordinateninformation,
z. B. Koordinaten (x0, y0) der
Schwerpunktsposition der Leuchtstärkeverteilung, wie durch den
PSD zum Startzeitpunkt der Betrachtung erfasst, und sie misst den
Verstellwert (x – x0) in der Richtung einer X-Achse sowie den
Verstellwert (y – y0) in der Richtung einer Y-Achse. Die Driftwert-Messvorrichtung 25 liefert
die gemessene Driftinformation als Driftwertsignal an das TEM-Steuerungssystem 21.
Das TEM-Steuerungssystem 21 führt eine Driftkorrektur durch
Kontrollieren der Verstellung des Probenhalters 13 oder
durch Kontrollieren der Bildverschiebungsspule 15 so aus,
dass ein nicht durch Drift beeinflusstes TEM-Bild durch den Fotografiefilm 19 oder
die SSCCD-Kamera 20 aufgezeichnet werden kann.
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Nun
wird unter Bezugnahme auf die 4, die ein
eine spezielle Prozedur zeigendes Flussdiagramm ist, ein Verfahren
unter Verwendung der zweiten Ausführungsform zum Aufzeichnen
eines nicht durch Drift beeinflusstes TEM-Bilds beschrieben. Als Erstes
wird das Betrachtungs-Gesichtsfeld gesucht (S31), wobei eine Probe
in das Gesichtsfeld 28 des Fotografiefilms oder das Gesichtsfeld 29 des
SSCCD verstellt wird. Dann wird der PSD 30 in einen Bereich des
Gesichtsfelds 27 des Betrachtungs-Fluoreszenzschirms mit Ausnahme des
Gesichtsfelds 28 des Fotografiefilms des Gesichtsfelds 29 des
SSCCD eingesetzt (S32). Wenn der PSD 30 außerhalb
des Gesichtsfelds liegt, in dem Drift erfasst werden kann, wenn
er sich z. B. an einer Ort befindet, an dem keine Probe vorhanden
ist, oder in einem Bereich eines Gitterrahmens wird das Spannungssignal
vom PSD instabil, oder es liegt außerhalb des Zentrums des Spannungsbereichs.
In einem solchen Fall (S33) wird der PSD 30 durch den PSD-Antriebsabschnitt 33 so
verstellt (S34), dass die Ausgangsspannung stabil nahezu im Zentrum
des Spannungsbereichs liegt. Wenn die Ausgangsspannung nicht nahezu
an das Zentrum gelangen kann, wird das Bildbetrachtungsverfahren
mit Driftkorrektur gemäß der Erfindung
aufgegeben (S35) und statt dessen wird ein normales Fotografieren
ohne Driftkorrektur ausgeführt
(S36).
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Ein
PSD ist hinsichtlich des zeitlichen Ansprechverhaltens besser als
eine TV-Kamera. Zum Beispiel beträgt das zeitliche Ansprechverhalten
einer TV-Kamera 30 Rahmen pro Sekunde, wohingegen ein PSD
eine Anstiegszeit nicht über
1 μs aufweist.
Wenn diese Charakteristik genutzt wird, kann die Erfindung bei Bild
fenstern angewandt werden, die durch eine schnellere Drift oder
eine höhere
Frequenz der Spannungsversorgung verursacht werden.
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Dann
wird die PSD-Ausgangsspannung als Referenz zur Driftmessung erfasst
(S37), und das Fotografieren eines TEM-Bilds startet (S38). Die
Abfolge der Erfassung der Referenzspannung und der Fotografierstart
können
umgekehrt werden. Wenn eine vorab eingestellte Abtastzeit verstrichen
ist (S39), wird die Span nung des PSD 30 erfasst (S40) und
als Videosignal an die Driftwert-Messvorrichtung 25 geliefert.
In der Driftwert-Messvorrichtung 25 wird der
Driftwert des Bilds gemessen (S21). Das Messergebnis wird als Driftwertsignal 26 an
das TEM-Steuerungssystem 21 geliefert.
Das TEM-Steuerungssystem 21 steuert den Spulenstrom für die Bildverschiebungsspule 15,
oder es steuert den Probenhalter 13 zum Korrigieren einer
Drift. Genauer gesagt, wird der Spulenstrom der Bildverschiebungsspule 15 oder
der Verstellwert des Probenhalters 13, wie zur Driftkorrektur
erforderlich, als Korrekturwert berechnet (S42).
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Der
Korrekturwert wird an die Spulenspannungsversorgung der Bildverschiebungsspule 15 oder
den Antriebsabschnitt des Probenhalters 13 ausgegeben (S43).
In der Spulenspannungsversorgung der Bildverschiebungsspule 15 oder
im Antriebsabschnitt des Probenhalters 13 wird eine spezifizierte
Bildverschiebung oder Probenhalterverstellung ausgeführt, um
die Drift zu korrigieren.
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Wenn
eine Steuerung in solcher Weise kontinuierlich erfolgt, dass die
Drift innerhalb einer geeigneten Abtastperiode korrigiert wird,
während
ein TEM-Bild durch den Fotografiefilm 19 oder die SSCCD-Kamera 20 aufgezeichnet
wird, kann ein nicht durch Drift beeinflusstes TEM-Bild aufgezeichnet werden.
Nach Ablauf der Fotografierzeit (S45) wird die Korrektur aufgehoben
(S46) und der Driftkorrekturprozess wird beendet.
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Obwohl
das in der 1 oder 3 dargestellte
Beispiel für
den Fall beschrieben wurde, dass die TV-Kamera 17 oder
der PSD 30 über
dem Betrachtungs-Fluoreszenzschirm 18 liegt, kann die Er findung
ohne jedes Problem dann verwendet werden, wenn die TV-Kamera 17 oder
der PSD 30 unter dem Betrachtungs-Fluoreszenzschirm 18 liegt,
solange die oben genannte Aufgabe gelöst werden kann. Wenn die TV-Kamera 17 oder
der PSD 30 über dem
Betrachtungs-Fluoreszenzschirm 18 liegt, ist die Vergrößerung kleiner,
da der Abstand zu den Zwischen-Projektionslinsen 16 klein
ist. Das heißt,
dass das Bild heller wird, so dass Drift im Zustand einer kleineren
Störsignalbeeinflussung
gemessen werden kann. Umgekehrt kann die Stärke des auf die Probe wirkenden
Stroms gesenkt werden, um dadurch Beschädigungen der Probe zu unterdrücken. Wenn
die TV-Kamera 17 oder der PSD 30 unter dem Betrachtungs-Fluoreszenzschirm 18 liegt,
kann die Drift genauer gemessen werden, da die Vergrößerung hoch ist.
Sowohl der Fotografiefilm 19 als auch die SSCCD-Kamera 20 müssen nicht
angebracht werden. Um die Probe direkt zum Korrigieren der Drift
zu verstellen, kann der Probenhalter 13 direkt verstellt
werden, oder die Probe kann durch eine in den Probenhalter 13 eingebaute
piezoelektrische Antriebsvorrichtung verstellt werden.
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Beim
in der 2 oder 4 dargestellten Flussdiagramm
wird ein Referenzbild durch die TV-Kamera 17 oder eine
PSD-Referenzspannung durch
den PSD 30 einmal im Anfangsstadium des Fotografierens
erfasst, und das Referenzbild oder die PSD-Referenzspannung wird
mit dem Videobild der TV-Kamera oder dem Spannungssignal des PSD verglichen,
nachdem die Abtastzeit verstrichen ist. Wenn z. B. ein Fotografiervorgang
für lange
Zeit ausgeführt
wird oder wenn sich die Probe langsam verformt, können jedoch
das Referenzbild oder die TV-Kamera 17 oder die PSD-Referenzspannung durch
den PSD 30 mit Intervallen einer vorbe stimmten Zeit, die
länger
als die Abtastzeit ist, neu erfasst werden.
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Obwohl
in den 1 und 3 nur eine TV-Kamera 17 bzw.
nur ein PSD 30 dargestellt sind, entstehen die folgenden
Vorteile, wenn mehrere TV-Kameras oder PSDs angebracht werden oder wenn
bei derartigen Vorrichtungen (TV-Kamera und PSD) angebracht werden:
- (i) der zur Drifterfassung geeignete Auswählbereich
für das
Gesichtsfeld kann erweitert werden.
- (ii) Information, wie sie von den TV-Kameras und/oder den PSDs
erhalten wird, kann zum Verbessern der Genauigkeit gemittelt werden.
- (iii) Es kann zwischen dem Fall umgeschaltet werden, gemäß dem eine
Korrektur hoher Genauigkeit erforderlich ist, oder dem Fall, gemäß dem eine
Korrektur bei niedrigem zugeführtem
Strom erforderlich ist.
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Ferner
ist es vom Fachmann zu beachten, dass zwar die vorstehende Beschreibung
für Ausführungsformen
der Erfindung erfolgt, dass diese jedoch nicht hierauf eingeschränkt ist,
sondern dass verschiedene Änderungen
und Modifizierungen vorgenommen werden können, ohne vom Grundgedanken der
Erfindung und vom Schutzumfang der beigefügten Ansprüche abzuweichen.