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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Auszahlvorrichtung für mindestens
eine Münztube
eines Münzgerätes nach
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Es
ist allgemein bekannt, Münzgeräte zu Speicherzwecken
mit Münztuben
auszurüsten.
Mit Hilfe einer geeigneten Auszahlvorrichtung werden die jeweils
untersten Münzen
aus den Münztuben
herausbewegt, die zu diesem Zweck mit einem Bodenabschnitt und einem
seitlichen Auszahlschlitz versehen sind. Es ist bekannt, zu Auszahlzwecken
einen Schieber zu verwenden, der unterhalb der betreffenden Münztube bewegt
wird und einen Stiftabschnitt aufweist, mit dessen Hilfe der Rand
der Münze
erfasst und die Münze über den
Auszahlschlitz ausgeschoben wird. Beim Rückweg des Schiebers ist dafür Sorge
zu tragen, dass der Stiftabschnitt abgesenkt wird. Aus
DE 44 117 82 A1 ist ferner
bekannt, jeweils einem Paar von Münztuben eine sogenannte Auszahlscheibe
zuzuordnen, die sich unter halb des Münztubenpaares befindet und
mindestens einen Stift aufweist, mit dessen Hilfe jeweils die untere Münze ausgeschoben
wird, wenn die Auszahlscheibe mit Hilfe eines Elektromotors gedreht
wird. Die Auszahlscheibe wird nach vollzogener Drehbewegung stets
in die gleiche Ausgangs- oder Ruheposition verstellt.
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Um
die jeweils unterste Münze
gegen ein ungewolltes Herausrutschen zu sichern, ist ferner bekannt,
dem Auszahlschlitz ein Federarm zuzuordnen, der verschwenkt werden
muss, wenn die Münze über den
Auszahlschlitz herausgeschoben wird. Dadurch ist sichergestellt,
dass bei Entnahme einzelner Münztuben
oder der vollständigen
Tubeneinheit Münzen, die
sich noch in den Münztuben
befinden, nicht unbeabsichtigt herausrutschen.
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Aus
EP 1 255 231 A1 ist
in diesem Zusammenhang bekannt geworden, im Boden der Münztube zwei
Federarme zu lagern, die an den Enden Begrenzungsstifte aufweisen,
die normalerweise das Herausrutschen einer Münze verhindern. Das Auszahlelement
wird linear betätigt,
und ein Auszahlstift, mit dem die Münze herausgeschoben wird, bewegt die
Federarme auseinander, wodurch auch die Begrenzungsstifte auseinander
bewegt werden und dadurch den Durchgang der Münze ermöglichen.
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Die
für das
Ausschieben einer Münze
aufzubringende Kraft soll aus Energiespargründen möglichst klein sein. Eine kleine
Ausschiebungskraft erfordert entsprechend einen relativ leistungsarmen elektrischen
Motor. Das Auszahlelement muss jedoch die Federkraft überwinden,
welche das Begrenzungselement in der Begrenzungsstellung hält. Ist diese
Federkraft klein, kann es geschehen, dass die gewünschte Begrenzung
der untersten Münze
in der Tube nicht im ausreichenden Maße erzielt wird.
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Daher
liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Auszahlvorrichtung
für mindestens
eine Münztube
eines Münzgerätes zu schaffen,
die wahlweise eine Verriegelung des Begrenzungselements ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Bei
der erfindungsgemäßen Auszahlvorrichtung
ist das Begrenzungselement um eine zur Tubenachse parallele Achse
schwenkbar gelagert. Ein mit dem Begrenzungselement zusammenwirkendes Verriegelungselement
verriegelt in einer Verriegelungsstellung das Begrenzungselement
und gibt es in seiner Freigabestellung frei. Das Verriegelungselement
wird vom Auszahlelement so betätigt,
dass das Verriegelungselement in der Verriegelungsstellung ist,
wenn das Auszahlelement in Ruhestellung ist und in seiner Freigabestellung,
wenn das Auszahlelement aus seiner Ruhestellung heraus bewegt wird.
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Bei
der Erfindung wird mithin ein Verriegelungselement von dem Auszahlelement
betätigt
derart, dass in der Ruhestellung des Auszahlelements das Begrenzungselement
verriegelt ist, so dass ein ungewolltes Herausbewegen der jeweils
untersten Münze
aus der Münztube
verhindert wird. Bewegt sich jedoch das Auszahlelement aus der Ruhestellung
heraus, um eine Münze
herauszuschieben, gibt das Verriegelungselement das Begrenzungselement frei
und es kann gegen die Wirkung einer Vorspannfeder bewegt werden,
so dass die Münze
herausgeschoben werden kann. Die Feder dient nur der Rückstellung
des Begrenzungselements und nicht der Begrenzung der Münzen.
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Nach
einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das vertikal
bewegbare Verriegelungselement einen stiftartigen Abschnitt aufweist, der
von einer Feder gegen ein horizontal bewegbares Auszahlelement vorgespannt
ist, wobei der Stiftabschnitt in eine nach oben weisende Vertiefung
oder Ausnehmung des Auszahlelements eingreift, wenn es in seiner
Ruhestellung ist. Ein oberer Abschnitt des Verriegelungselements
wirkt mit den Begrenzungselement verriegelnd zusammen, wenn sich
der stiftartige Abschnitt in der Vertiefung oder Ausnehmung des
Auszahlelements befindet.
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Das
Begrenzungselement ist nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung
vorzugsweise ein um eine vertikale Achse schwenkbar gelagertes Flügelelement,
das von einer Begrenzungsfeder gegen die Außenseite der Münztube vorgespannt
ist. Vorzugsweise ist das Flügelelement
auf dem stiftförmigen
Abschnitt des Verriegelungselements gelagert.
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Ein
Lagerbauteil für
das Verriegelungselement ist nach einer anderen Ausgestaltung der
Erfindung an der Außenseite
der Münztube
angebracht.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
ist insbesondere vorteilhaft anwendbar bei Auszahlvorrichtungen,
bei denen unterhalb eines Paares von Münztuben eine drehbar gelagerte
und von einem Motor angetriebene Auszahlscheibe angeordnet ist,
die mit einem nach oben angeordneten Auszahlstift durch einen Schlitz
in der Münztubenboden
bewegt wird, um eine Münze
aus der Münztube
herauszuschieben. Jeder Münztube
des Paares ist ein Begrenzungselement zugeordnet, und es wird nach
einer Ausgestaltung der Erfindung ein einziges Verriegelungselement
vorgesehen, das verriegelnd oder freigebend mit den Begrenzungselementen
zusammenwirkt.
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Es
sind verschiedene Möglichkeiten
denkbar, Verriegelungselement und Begrenzungselement gegeneinander
zu verriegeln. Eine Möglichkeit
besteht nach einer Ausgestaltung der Erfindung darin, dass das Verriegelungselement
mit einer Verzahnung versehen ist und die Begrenzungselemente jeweils
eine mit der Verzahnung zusammenwirkende Gegenzahnung aufweisen,
wodurch eine Verschwenkung eines Flügelelements blockiert wird
und die Zahnungen außer
Eingriff tre ten, wenn das Verriegelungselement von der Auszahlscheibe
in die Freigabestellung verstellt wird.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert.
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1 zeigt
perspektivisch eine Einheit aus vier Münztuben von unten mit einer
Vorrichtung nach der Erfindung.
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2 zeigt
die Draufsicht auf die Vorrichtung nach 1.
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3 zeigt
einen Teil eines Schnittes durch 2 entlang
der Linie 3-3.
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4 zeigt
vergrößert eine ähnliche
Darstellung wie 1, jedoch mit auseinander gezogenen Bauteilen
der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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In 1 sind
zwei Paar Münztuben 10 und 12 dargestellt,
die, wie in 2 zu erkennen, nebeneinander
angeordnet sind. Die Münztuben 10 bis 12 haben
zum Teil unterschiedliche Durchmesser zur Aufnahme im Durchmesser
unterschiedlicher Münzen.
Jedem Paar Münztuben 10 und 12 ist
ein Bodenabschnitt 16, 18 zugeordnet. Auf den
Bodenabschnitten 16, 18 stützt sich die in den Münztuben
befindliche Münzsäule ab.
Die Halterung der Münztuben 10 bis 12 soll
im einzelnen nicht beschrieben werden. Sie bildet mit den Tuben
eine Kassette 24, die als Ganzes in ein nicht gezeigtes
Münzgerät ein- bzw.
aus diesem ausgebaut werden kann.
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Die
Wandung der Münztuben 10 bis 12 hat am
untersten Ende zur einen Seite hin eine Ausnehmung in Form eines
kreisbogenförmigen
Schlitzes (Auszahlschlitz), wie bei 28 in 1 zu
erkennen.
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Dem
Münztubenpaar 12 nach 1 ist
eine den Auszahlschlitzen 28 zugekehrte Begrenzungsvorrichtung 30 zugekehrt,
die anhand von 3 und 4 näher erläutert werden
soll. Die Begrenzungsvorrichtung 30 hat zwei Flügelelemente 32, 34,
welche durch eine Feder 26 vorgespannt gegen die Tuben
anliegen und dabei einen Teil des Auszahlschlitzes 28 abdecken.
Soll eine Münze
vom Bodenabschnitt 18 über
den Auszahlschlitz 28 ausgeschoben werden, muss der entsprechende
Flügelabschnitt 32, 34 nach
außen
geschwenkt werden, um Platz für
die Münze
zu machen.
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Jedem
Paar Münztuben
12 ist
eine Auszahlscheibe
36 zugeordnet, die im unteren Bereich
einen Zahnkranz
38 aufweist, der in Eingriff steht mit
einem nicht gezeigten Ritzel eines nicht gezeigten Elektromotors.
Die Auszahlscheibe
36 weist einen nicht gezeigten nach
oben ragenden Auszahlstift auf, der durch den Boden der jeweiligen
Münztube
hindurch nach oben ragt, wenn eine Münze herausgeschoben werden
soll. Es versteht sich, dass nach dem Ausschieben einer Münze der
Auszahlstift seinen Weg fortsetzt und beim Unterfahren der benachbarten Münztube des
Münztubenpaares
in eine inaktive Stellung gebracht sein muss. Eine derartige Auszahlvorrichtung
ist etwa aus
DE 44
117 82 A1 bekannt geworden.
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In 3 erkennt
man, dass der kreisförmige Bodenabschnitt 18 in
einer entsprechenden Ausnehmung an der Oberseite der Auszahlscheibe 36 annähernd versenkt
angeordnet ist. Außerdem
hat die Auszahlscheibe 36 radial außerhalb der Mitte eine Vertiefung 40.
Ein haubenartiger Halter 42 ist, wie in 1 zu
erkennen, an benachbarten Münztuben 12 des
Münztubenpaares 12 angebracht.
Er weist einen Zylinderhohlraum 44 auf, der einen zylindrischen hohlen
Abschnitt 46 eines Verriegelungselements 48 aufnimmt,
dass im unteren Bereich einen stiftförmigen Abschnitt 50 aufweist.
Der zylindrische Abschnitt 46 ist axial verschiebbar im
haubenförmigen
Abschnitt 42 gelagert. Er nimmt eine Schraubenfeder 50a auf,
die am Boden des Hohlraums des Abschnitts 46a abgestützt ist
und am anderen Ende am Deckenabschnitt des haubenförmigen Abschnitts 42, der
mit einem Zapfenabschnitt 46 nach unten in die Feder 50a hinein
ragt. Dadurch wird das Verriegelungselement 48 mit dem
stiftförmigen
Abschnitt 50 in Richtung Ausnehmung 40 vorgespannt.
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Wie
aus den 3 und 4 zu erkennen, sind
die Flügelelemente 32, 34 schwenkbar
auf dem Stiftabschnitt 50 gelagert. Sie werden durch die
abstehenden Arme 56, 58 der Feder 52 jeweils
gegen eine Außenseite
einer Münztube
angedrückt.
Nach oben ragende kreisbogenförmige
Abschnitte 60, 62 der Flügelelemente 32, 34 bilden
eine kreisförmige Aufnahme
für den
Abschnitt 46 des Verriegelungselements 48. Wie
insbesondere aus 4 hervorgeht, weist der zylindrische
Abschnitt 46 an seiner Unterseite eine Verzahnung 64 auf,
und die durch die Abschnitte 60, 62 gebildete
Aufnahme weist Gegenzahnungen 66, 68 auf. Befindet
sich der stiftförmige
Abschnitt 50 in der Vertiefung 40, sind die genannten Zahnungen 64, 66, 68 in
Eingriff. Dadurch sind die Flügelelemente 32, 34 in
ihrer Verriegelungsposition festgehalten. Ein Druck auf einen Flügel von
der Münztube
fort, beispielsweise auf den Flügel 32,
führt zu
einer Verdrehung des Verriegelungselements 48, das seinerseits
eine Drehung auf die Zahnung 66 überträgt und dadurch das Flügelelement 34 in
Richtung der zugeordneten Tubenaußenwand zu drücken sucht,
was aber nicht geht, weil es bereits an der zugeordneten Münztube anliegt.
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Wird
hingegen die Auszahlscheibe 36 gedreht, kann der stiftförmige Abschnitt 50 aus
der Vertiefung 40 heraus wandern, wobei rampenartige Flächen in
der Vertiefung 40 dieses erleichtert. Dadurch wird das
Verriegelungselement 48 angehoben, und die genannten Zahnungen
kommen außer
Eingriff. Nunmehr können
beide Flügelelemente 32, 34 durch eine
ausgeschobene Münze
zur Seite geschwenkt werden, um die Münze durch den Auszahlschlitz
hindurch treten zu lassen.
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Es
sei noch erwähnt,
dass der stiftförmige Abschnitt 50 des
Verriegelungselements 48 durch eine Öffnung des Bodenabschnitts 18 hindurch
geführt
ist, wie dies auch gut in 1 zu erkennen
ist.