DE102005039862A1 - Matratze - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Matratze (1), deren Matratzenkern (2) aus einer Auflageschicht (4) aus viscoelastischem Schaum und einer Stützschicht (3) aus weniger nachgiebigem Schaum besteht, wobei die Auflageschicht (4) eine Dicke besitzt, die ein Drittel bis ein Viertel der Gesamtdicke des Matratzenkerns (2) beträgt. Ferner ist vorteilhaft an mindestens einer Längsseite, zweckmäßig beiden Längsseiten, ein Randabschnitt (5) vorgesehen, der größere Härte aufweist wie die Stützschicht (3). Die Schaumstoffelemente sind fest miteinander verbunden, insbesondere verklebt. Die Materialien können so gewählt werden, dass sie autoklavierbar sind. Ein Bezug (7), der Inkontinenz geeignet ist, ist von Vorteil wieder entfernbar ausgebildet und getrennt reinigbar.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Matratze, deren Matratzenkern aus einer Auflageschicht aus viscoelastischem Schaum und einer Stützschicht aus weniger nachgiebigem Schaum besteht, die miteinander verbunden, insbesondere verklebt, sind.
- Im Handel sind Schaumstoffmatratzen erhältlich, bei denen eine Auflageschicht aus einem viscoelastischen Schaum besteht.
- Viscoelastische Schäume für die Auflageschicht einer Matratze haben den Vorteil, dass sie sich besser den Liegegewohnheiten eines Nutzers anpassen, als herkömmliche Schäume oder gar Federkernmatratzen. Durch geeignete Abstimmung beim Schäumen können verschiedene Härtegrade erreicht werden. Typisch sind im Handel harte, mittlere und weiche Matratzen erhältlich. Typisch bei den im Handel erhältlichen Matratzen dieser Bauart ist die Auflageschicht aus viscoelastischem Schaum auf einer Stützschicht aufgebracht, insbesondere aufgeklebt und sind beide Schichten etwa gleich dick. Dies genügt meist den üblichen Schlafgewohnheiten.
- Probleme treten jedoch dann auf, wenn, wie bei Patienten oder älteren Personen, die Beweglichkeit eingeschränkt ist oder es sich gar um pflegebedürftige Personen handelt. Ein zu starkes Einsinken in den viscoelastischen Schaum erschwert nicht nur die Betreuung durch Pflegepersonal sondern auch das selbständige Verlassen der Matratze.
- Ausgehend hiervon ist es Aufgabe der Erfindung, die Matratze der gattungsgemäßen Art derart weiterzubilden, dass sie besonders gut für in der Beweglichkeit eingeschränkte Nutzer oder gar Pflegefälle geeignet ist.
- Die Aufgabe wird gemäß der vorliegenden Erfindung dadurch gelöst, dass die Auflageschicht eine Dicke besitzt, die ein Drittel bis ein Viertel der Gesamtdicke der Matratze beträgt.
- Bei einer derartigen Größenbeziehung der Schichten zueinander und geeigneter Abstimmung der Schäume ist der gleiche Bequemlichkeitseffekt erreicht, ohne dass der Nutzer zu tief einsinkt, so dass der Nutzer auch bei eingeschränkter Beweglichkeit die Matratze verlassen kann und Pflegepersonal einen Liegenden gut pflegen kann.
- Die Erfindung wird durch die Merkmale der abhängigen Ansprüche weitergebildet. Von besonderem Vorteil ist das Vorsehen eines Randabschnitts größere Härte an zumindest einer zweckmäßig beiden Längsseiten der Stützschicht. Ein Benutzer stützt sich typisch beim Verlassen eines Bettes rückseitig an einer Längsseite der Matratze ab, bevor er sich vollständig aufrichtet, sei es mit oder ohne Unterstützung von Pflegepersonal. Wenn der Randabschnitt ohne als ernsthafte Kante zu wirken eine größere Härte als die Stützschicht besitzt, wird der Nutzer beim Aufstehen unterstützt.
- Für den besonderen Anwendungsfall ist es ferner zweckmäßig an den Anwendungsfall angepasste Bezüge zu verwenden, insbesondere einen Inkontinenz geeigneten Bezug, der im Ernstfall in einfacher Weise gereinigt werden kann und der, so wie die Matratze, üblichen Desinfektions- und Reinigungsverfahren unterworfen werden kann.
- Insbesondere ist es zweckmäßig die Materialien derart auszuwählen, dass sie autoklavierbar sind, also einer Wasserdampfbehandlung unter Druck von bis zu etwa 105°C ohne Beschädigung widerstehen können.
- Die Erfindung wird anhand des in der einzigen Figur der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die Zeichnung zeigt perspektivisch den Aufbau einer erfindungsgemäßen Matratze mit zugeordnetem Bezug.
- Eine Matratze
1 weist einen Matratzenkern2 auf, der aus einer Übereinanderlagerung einer Stützschicht3 und einer Auflageschicht4 aus viscoelastischem Schaum besteht. Die Stützschicht3 besteht ebenfalls aus einem Schaum, vorzugsweise aus einer Schaumart, die zusammen mit der Schaumart der Auflageschicht4 recycelbar ist. Die beiden Schichten3 und4 sind fest miteinander verbunden, insbesondere ganz- oder teilflächig oder auch punktförmig verklebt. - An beiden Längsseiten des Matratzenkerns
2 weist die Stützschicht3 Randabschnitte5 auf, deren Schaummaterial höhere Härte besitzt als das Schaummaterial der Stützschicht3 . Im Querschnitt sind die Randbereiche grob angenähert etwa quadratisch. Die Randbereiche5 können an die Stützschicht3 angeformt sein, etwa durch geeignete Anpassung des Schäumvorganges. Zweckmäßig sind jedoch alle Bestandteile des Matratzenkerns aus Schaumzuschnitten gefertigt und fest miteinander verbunden, insbesondere verklebt. - Wie dargestellt ist die Dicke der Auflageschicht
4 aus viscoelastischem Schaum derart, dass sie etwa ein Drittel bis ein Viertel der Gesamtdicke der Matratze beträgt. Bei einer typischen Gesamtdicke von 16 cm ist die Stützschicht3 etwa 10 bis 12 mm dick und die Auflageschicht4 dementsprechend 4 bis 6 cm dick. Die Breite des Randbereiches5 liegt etwa in der Größenordnung der Dicke der Stützschicht3 , ist jedenfalls zumindest so breit, dass ein Nutzer ihr nicht als unangenehme Kante empfinden wird. Die Breite des Randbereiches5 liegt daher etwa im Bereich von 6 bis 12 cm, bevorzugt bei 8 cm. - Die vorgenannten Abmessungsbeziehungen erlauben es, Schaumstoffe auszuwählen, die zum einen ein konturengerechtes Einsinken des Nutzers und damit optimale Gewichtsverteilung bei der Auflageschicht
4 unter Unterstützung durch die Stützschicht3 erreichen. Insbesondere Letztere erreicht die Unterstützung der Wirbelsäule. Die Stützschicht3 erlaubt bei geeigneter Auswahl auch kinästetische Maßnahmen. Auf diese Art und Weise ist die erfindungsgemäße Matratze auch geeignet gegen Dekubitus und bei Schmerzen (also für die Dekubitus-Prophylaxe, die Dekubitustherapie und die Schmerztherapie). Das Vorsehen der Randbereiche5 mit höherer Härte des Schaums als bei der Stützschicht3 erlaubt dem Nutzer eine günstige und sehr sichere Sitzposition beim Aufstehen, insbesondere kann der Nutzer bei Betten mit hoher Liegefläche, wie sie insbesondere im Pflegebereich üblich sind, ohne Verlust am Komfort bei der Liegefläche aus der sicheren Sitzposition einfach nach außen gleiten und aufstehen. Dies erleichtert das Aufstehen bei insbesondere in der Beweglichkeit eingeschränkten Nutzern, insbesondere auch bei solchen Nutzern, die ein Aufstehen nur mit Unterstützung einer Pflegekraft durchführen können. - Matratzen sind typisch mit einem Bezug versehen. Nachdem insbesondere ein viscoelastischer Schaum eine klebrig wirkende Oberfläche besitzt, die das Aufziehen eines Bezuges erheblich erschwert, ist es zweckmäßig, den Matratzenkern
2 mit einem sogenannten Nesselbezug6 zu versehen, einer sehr großporigen oder gar netzartigen Baumwollhülle. Das Vorsehen eines solchen Nesselbezuges6 hat darüber hinaus den Vorteil, dass dieser Bezug mit angenähten Etiketten versehen werden kann, die bleibend kennzeichnen (etwa durch die Beschriftung „oben"), wo die Auflageschicht4 des Matratzenkerns2 angeordnet ist. Ein Bezug7 kann dann in einfacher Weise übergezogen werden, da er auf dem Nesselbezug6 leicht gleiten kann. - Vorzugsweise weist der Bezug
7 zumindest an drei Seiten, zwei Längsseiten, einer Querseite, einen umlaufenden Reißverschluß8 auf, um das Beziehen zu erleichtern. Zweckmäßig ist der Reißverschluß8 derart vorgesehen, dass er durch Bezugmaterial streifenartig überdeckt werden kann, wobei eine solche Überdeckung9 schematisch dargestellt ist. Diese Überdeckung9 ist zweckmäßig derart, dass das freie Ende10 der Überdeckung9 bei richtig abgelegter Matratze1 unten ist. Auch hier können als Orientierungshilfe Etiketten angenäht sein, die zweifelsfrei, auch im eiligen Betrieb eines Pflegeheims oder eines Krankenhauses die richtige Orientierung erlauben. - Grundsätzlich sind alle üblichen Bezugsmaterialien für den Bezug
7 geeignet. Allerdings muss bei in der Beweglichkeit eingeschränkten Nutzern und insbesondere pflegebedürftigen Nutzern mit erhöhter Inkontinenz gerechnet werden. Es ist daher zweckmäßig, für den Bezug7 ein Inkontinenz geeignetes Material zu verwenden, vor allem ein PU-beschichtetes Trägermaterial (PU = Polyurethan), das bakterien- und virendicht ist, das absolut flüssigkeitsdicht, jedoch wasserdampfdurchlässig ist und vorzugsweise darüber hinaus reißfest und bi-elastisch, zumindest jedoch in Längsrichtung monoelastisch, ist. - Bei solchen Materialien ist eine Oberflächenreinigung durch Wischdesinfektion mittels üblicher aldehyd- und phenolfreier Desinfektionsmittel möglich. Selbstverständlich kann der Bezug
7 auch in üblicher Weise gewaschen werden, wenn er von dem Matratzenkern2 wieder abgenommen ist. - Bei geeigneter Auswahl der Materialien für die verschiedenen Bereiche des Matratzenkerns
2 kann eine Reinigung insbesondere der Oberfläche der Auflageschicht4 mit Hilfe üblicher Reinigungsmittel in Wasser erfolgen. - Der Matratzenkern
2 ist bei geeigneter Auswahl der Materialien sogar autoklavierbar bei 75°C bis 105°C, was insbesondere dann unumgänglich und daher bei der Erfindung von großem Vorteil möglich ist, wenn der Matratzenkern2 mit Keimen kontaminiert sein sollte. Dies erlaubt höhere Lebensdauer der Matratze insgesamt, während nicht autoklavierbare Matratzen bei jeder Kontamination mit Keimen als medizinischer Sondermüll kostspielig entsorgt werden müssen. -
- Dabei wird Raumgewicht im Sinne der DIN53420-ISO1855 verstanden, wird Stauchhärte im Sinne der DIN53577-ISO3386 verstanden, wird Eindruckhärte im Sinne der DIN53576/B-ISO2439 verstanden, wird die Rückprallelastizität im Sinne der ASTMD-3574 verstanden, wird die Zugfestigkeit im Sinne der DIN53571-ISO1798 verstanden und wird der Druckverformungsrest im Sinne der DIN53572-ISO1856 verstanden. Die angegebenen Werte verstehen sich als Angaben der Größenordnung und können daher geringfügig, abhängig von verwendeten Chargen oder von Herstellerbedingungen, von den angegebenen Zahlenwerten abweichen.
Claims (14)
- Matratze, deren Matratzenkern (
2 ) aus einer Auflageschicht (4 ) aus viscoelastischem Schaum und einer Stützschicht (3 ) aus weniger nachgiebigem Schaum besteht, die miteinander verbunden, insbesondere verklebt sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflageschicht (4 ) eine Dicke besitzt, die ein Drittel bis ein Viertel der Gesamtdicke des Matratzenkerns (2 ) beträgt. - Matratze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest an einer Längsseite die Stützschicht (
3 ) einen Randabschnitt (5 ) größerer Härte aufweist oder nebengeordnet und mit der Stützschicht (3 ) verbunden, insbesondere verklebt aufweist. - Matratze nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass beide Längsseiten einen Randabschnitt (
5 ) größerer Härte aufweisen. - Matratze nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Randabschnitt (
5 ) eine Breite von 6 bis 12 cm, bevorzugt 8 cm, besitzt. - Matratze nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialien des Matratzenkerns so ausgewählt sind, dass sie auf den gleichen chemischen Grundmaterialien beruhen.
- Matratze nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialien des Matratzenkerns (
2 ) so ausgewählt sind, dass sie einer Wasserdampfbehandlung unter Druck bis ca. 105°C bis 115°C (Autoklavieren) widerstehen. - Matratze nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Material des viscoelastischen Auflageschicht (
4 ) so ausgebildet ist, dass Stauchhärte und Eindruckhärte etwa in der Größenordnung derjenigen der Stützschicht (3 ) liegen oder etwas größer sind, der Druckverformungsrest deutlich um bis zu 100 bis 120 % höher ist als der der Stützschicht (3 ). - Matratze nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Material des Randbereichs (
5 ) so ausgewählt ist, dass dessen Stauchhärte um ein Drittel höher ist als die der Stützschicht (3 ) und die Eindruckhärte um 40 bis 60 % höher ist als die der Stützschicht (3 ). - Matratze nach einem der Ansprüche 1 bis 8, mit einem den Matratzenkern (
2 ) umhüllenden Bezug (7 ), dadurch gekennzeichnet, dass der Bezug (7 ) Inkontinenz geeignet ausgebildet ist. - Matratze nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Bezug (
7 ) flüssigkeitsdicht, jedoch wasserdampfdurchlässig ist. - Matratze nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Bezug (
7 ) reißfest und elastisch, und zwar zumindest in Längsrichtung monoelastisch, ist. - Matratze nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Material des Bezugs (
7 ) durch ein Trägermaterial gebildet ist, das PU-beschichtet ist und das bakterien- und virendicht ausgebildet ist. - Matratze nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Matratzenkern (
2 ) einen Nesselbezug (6 ) aus einem Baumwollmaterial aufweist. - Matratze nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Bezug (
7 ) einen Reißverschluß (8 ) aufweist, der im bezogenen Zustand zumindest längs dreier Seiten verläuft und der durch einen Materialstreifen des Bezugs (7 ) außen so abgedeckt ist, dass der freie Rand (10 ) des die Abdeckung (9 ) bildenden Materialstreifens unten liegt.
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Effective date: 20120717 |