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Sitz- oder Liegemöbel Die Erfindung betrifft ein Sitz- oder Liegemöbel
mit einer Polsterung aus drei übereinander angeordneten federnden Schichten. Die
Erfindung besteht darin, daß die drei in ihrer Gesamtfederwirkung aufeinander abgestimmten
federnden Schichten luft- und feuchtigkeitsdurchlässig und voneinander abnehmbar
sind, wobei die unterste Schicht hart federnd, die Mittelschicht weich federnd und
die Oberschicht anschmiegend federnd ausgebildet ist.
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Die bekannten Sitz- und Liegemöbel sind meist so aufgebaut, daß auf
einem fest im Rahmen des Möbels verspannten Federboden eine Polsterauflage mit einem
darüber gespannten Bezug unlöslich befestigt ist. Diese Möbel haben nicht nur den
Nachteil schlechter Durchlüftung und praktisch nicht vorhandener Reinigungsmöglichkeit,
sondern in den meisten Fällen ermüdet die Polsterung sehr schnell an den Stellen
der dauernden größten Belastung (meist in der Mitte der Sitz- oder Liegefläche),
so daß ein bequemes Ausruhen und Entspannen des Körpers nicht mehr möglich ist.
Zwecks Schaffung besserer Reinigungsmöglichkeit ist man bereits dazu übergegangen,
Federboden und Polsterung getrennt voneinander derart auszubilden, daß auf den Federboden
eine abnehmbare, meist zusätzlich in sich federnde Polsterauflage aufgelegt ist.
Jedoch ist auch hier die Reinigungsmöglichkeit beschränkt, da die Polsterauflage
eine in sich geschlossene Einheit darstellt, aus der der sich ansammelnde Staub
und Schmutz praktisch nicht entfernt werden kann. Dies ist insbesondere bei Sitz-
oder Liegemöbeln für die Krankenpflege sehr nachteilig, besonders dann, wenn der
Kranke mit einer ansteckenden Krankheit behaftet ist. Eine Desinfektion der bisher
verwendeten
Polsterauflagen ist meist nicht mÖglich, ohne die Polsterung zu verderben und unbrauchbar
zu machen.
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Man hat versucht; diese Nachteile durch eine abnehmbare Polsterung
aus Schwammgummi (Schaumgummi) zu vermeiden. Eine einwandfreie Reinigung oder Desinfektion
ist aber auch hierbei nicht möglich, da hierbei das Gummi meist seine Elastizität
verliert. Darüber hinaus hat diese Polsterung den Nachteil des schlechten Atmens,
da sie die Körperwärme des auf ihr ruhenden Körpers festhält, was bei langem Liegen
leicht zu einem Wundwerden führt. Außerdem saugt Schwammgummi, ebenso wie die alten
Polsterungen, etwaige Absom derungen des darauf ruhenden Körpers auf und hält sie
fest> was wiederum nicht erwünscht ist.
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Es sind bereits auch Polsterungen bekannt, bei denen die polsternden
Elemente (Roßhaar, Afrik, Kapok u. ä.) und die etwaige zusätzliche Federung (Federkern)
durch einen abknöpfbaren Bezug zusammengehalten werden, um dadurch bessere Reinigungsmöglichkeiten
zu erzielen. Ganz davon abgesehen, daß das Ab- bzw. Wiederaufknöpfen des Bezuges
sehr umständlich und zeitraubend ist, ist auch mit dieser bekannten Polsterung der
Nachteil der schlechten Wärme- und Feuchtigkeitsdurchlässigkeit verbunden.
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Alle diese Nachteile werden durch die Erfindung beseitigt; die in
der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt ist. z ist ein Rahmen, z.
B. ein Holzrahmen, der in dem beispielsweise dargestellten Couchgestell herausnehmbar
gelagert ist. In diesem Rahmen ist ein hartelastischer Drahtboden 2 fest verspannt.
Auf diesem hartelastischen Drahtboden liegt- ein abnehmbarer vollelastischer Federkern
3, auf dem seinerseits eine abnehmbare halbelastische Auflage q. ruht. Die Federung
der einzelnen Lagen ist nach einem Gedanken der Erfindung so aufeinander abgestimmt,
daß ein weiches angenehmes Liegen oder Sitzen gewährleistet ist. Die Nachgiebigkeit
der einzelnen Federungen kann hinsichtlich der Gesamtfederung so aufeinander abgestimmt
werden, däß eine härtere oder weichere Gesamtfederung erzielbar ist.
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Der hartelastische Drahtfederböden 2 kann beispielsweise aus einem
Geflecht dünnen Drahtes bestehen, während der vollelastische Federkern 3 beispielsweise
nächArt der an sich bekannten Federkernmatratzen, jedoch ohne aufgelegte Polls.terwng,
ausgebildet sein kann. Die halbelastische Auflage q. wird zweckmäßig aus Haargummi
hergestellt, sie kann jedoch auch aus porösem .und durchlässigem Schwamm- oder Schaumgummi
oder aus einem in ähnlicher Weise aufgebauten Material hergestellt sein, dah gleiche
Eigenschaften besitzt.
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Es ergibt sich durch die erfindungsgemäße Kombination dieser drei
Federungsarten ein Liege- oder auch ein Sitzmöbel, das beste und weiche Federung
ermöglicht und darüber hinaus völlig luft- und feuchtigkeitsdurchlässig ist. Ausserdem
können die einzelnen Lagen der Federung leicht und bequem entfernt und gereinigt
werden, wobei eine etwa notwendige Desinfektion, z. B. bei Krankenbetten, ebenso
leicht wie schnell durchführbar ist.; sowohl der hartelastische Federboden 2 als
auch der vollelastische Federkern 3 können in einfachster Weise mit einer Desinfektionslösung
abgewaschen oder durchgespült werden, ebenso wie die halbelastische Aufläge 4 aus
Haargummi bequem, schnell und einwandfrei in einer Desinfektionslösung ausgespült
und gegebenenfalls in Heißluft schnell getrocknet werden kann.
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Die vollkommene Durchlässigkeit der drei Lagen 2, 3 und q. verhütet
ein Stauen von Feuchtigkeit, Schmutz oder Wärme, so daß ein Wundliegen bei längerer
Bettlägerigkeit völlig ausgeschlossen ist. Zweckmäßig werden die Federlagen nach
oben und den Seiten hin mit einem abnehmbaren Überzug in an sich bekannter Weise
abgedeckt.
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Wird das Liegemöbel in der im Ausführungsbeispiel dargestellten Weise
als Couch ausgebildet, so wird nach einem weiteren Gedanken der Erfindung der Überzug
zweckmäßig durchhängend an einem über die Federung schiebbaren oder klappbaren Rahmen
derart befestigt, daß er nach dem überschieben oder Überklappen des Rahmens die
Federung an den Seiten und nach oben hin dicht umschließt. Nach einem weiteren Gedanken
der Erfindung kann hierbei der den Überzug tragende Rahmen an einer Seite des Sitz-
öder Liegemöbels mittels Scharnieren. schwenkbar befestigt sein, wobei er an der
gegenüberliegenden Seite des Möbels nach dem Überschieben öder Überklappen über
die Polsterung mittels an sich bekannter Spannvorrichtungen derart verzurrt wird,
däß der Überzug die Federlagen dichtschließend überspannt.
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Bei Verwendung des erfindungsgemäßen Sitz-oder Liegemöbels als Krankenliege
oder als Krankenruhemöbel werden die halbelastische Federung und der vollelastische
Federkern zweckmäßig derart durch einen abnehmbaren, z. B. abknöpfbaren, waschbaren
Überzug miteinander verbunden, wobei zweckmäßig die Unterseite des vollelastischen
Federkerns offen bleibt, um eine gute Durchlüftung von unten her sicherzustellen
und etwa durchsickernde Flüssigkeit den Ablauf nach unten hin zu erleichtern. Es
kann dann unterhalb der federnden Unterlagen eine Schräge aus wasserdichtem Material
derart gespannt werden, daß durchsickernde Flüssigkeit in ein unter der Liege bereitgestelltes
Gefäß abläuft.
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Die vollkommene Pörosität der halbelastischen Auflage 4 gewährleistet
ein einwandfreies Atmen der Auflage, wobei die zahlreichen Lufteinschlüsse innerhalb
der Auflage einerseits wärmedämmend wirken, andererseits aber auch einen genügend
großen Abfluß überschüssiger Wärme nach unten hin ermöglichen, so daß weder ein
unangenehm empfundener Wärmestau noch eine ebenso unangenehm empfundene Auskühlung
des auf der Liege ruhenden menschlichen Körpers eintreten kann.