DE158041C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die Verwendung von Luftkissen bei Polstermöbeln ist bekannt, aber die Form und Ausführung ist nicht so zweckmäßig, daß das Luftkissen dauernd eine weiche und schmiegsame Unterlage bilden kann. Ist das Luftkissen nicht stark aufgeblasen, so macht sich der Gegendruck der Sitzfläche des Möbelstückes bemerkbar, wie das z. B. bei HoIz- und Rohrstühlen und selbst bei gepolsterten

ίο Stühlen der Fall ist. Ist das Luftkissen jedoch straff gespannt, so bildet es an und für sich keine weiche Unterlage, dessen Gebrauch desto unangenehmer wirkt, weil jede seitliche Bewegung derselben durch die starre oder straff gespannte Auflagefläche des Sitzmöbels verhindert wird.

Gemäß der Erfindung sollen diese Übelstände dadurch beseitigt werden, daß das Sitz- oder Liegemöbel ganz besonders der Aufnahme des Luftkissens angepaßt ist. Vor allem wird die starre oder straff gespannte Auflagefläche für das Luftkissen in Fortfall gebracht und durch eine völlig in sich bewegliche und eine Seitwärtsbewegung ohne weiteres zulassende Auflagefläche ersetzt. Überdies ist wiederum das Luftkissen so geformt, daß es sich der durch die leichte Beweglichkeit bedingten Form der Auflagefläche gut anschmiegt, so daß das Sitz- oder Liegemöbel mit dem Luftkissen gemeinsam ein einheitliches Ganzes bildet.

Auf der Zeichnung ist eine Matratze als Ausführungsbeispiel durch Fig. 1 und 2 im Längs- und Querschnitt dargestellt.

Die Auflagefläche besteht aus einem beutelartig im Rahmen α des Sitz- oder Liegemöbels eingehängten Zeugstück b aus einem beliebigen Stoffe, wie Segeltuch usw. Von Bedeutung ist die beutelartige Form der Auflagefläche, welche sich dadurch kennzeichnet, daß sie nicht nur eine Bodenfläche, sondern auch Seitenflächen c zeigt. Die Anordnung der Seitenflächen c gibt der Auflagefläche b eine ungemein große Beweglichkeit, namentlich die Möglichkeit einer leichten Seitwärtsbewegung, da die Seitenflächen wie Tragstangen wirken, die gelenkig am Rahmen befestigt sind und an denen wiederum gelenkig die Bodenfläche befestigt ist. Die Anordnung dieser Seitenflächen c hat auch zur Folge, daß, wie aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich ist, die gesamte Auflagefläche in elliptischer Form durchgebogen ist. Genau in derselben Form ist das Luftkissen d angefertigt, das lose und demnach herausnehmbar in den Auflagebeutel eingelegt ist. Das Luftventil e des Luftkissens, das zum Aufblasen desselben dient, greift hierbei in eine Aussparung J ein, welche in dem Zeugstücke b vorgesehen ist. Wie aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich ist, kann auf das Luftkissen je nach Bedarf noch ein Polsterkissen g oder bei Inanspruchnahme von Kranken ein Leinentuch usw. aufgelegt werden, wodurch im ersteren Falle eine warme Unterlage, im letzteren Falle eine vermöge der Einwirkung des Luftkissenmaterials sehr kühle Unterlage geschaffen wird.

Die beschriebene Luftpolsterung läßt sich

auch in geeigneter Anpassung' für Hängematten, als Schlafvorrichtung für Eisenbahnwagen und Schiffe zweckmäßig verwenden. Auch in gesundheitlicher Beziehung ist sie von Bedeutung, da alle Teile glatte, ge- | schlossene Flächen bilden, die sich leicht reinigen lassen und für Staub und Unreinlickeiten keine Fanggelegenheit bilden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch : Luftpolsterung für Sitz- und Liegemöbel, dadurch gekennzeichnet, daß das Luftkissen (d) auf einer in sich beweglichen, eine Seitwärtsbewegung zulassenden Auflagefläche (b) von Zeug, das in den Möbelrahmen beutelartig aufgehängt ist, ruht.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.