DE102005039287B4 - Antipanikschloss - Google Patents
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Abstract
Antipanikschloss
(1), insbesondere für
Türen mit
drückerbetätigbarer
Falle (4) und schließzylinderbetätigbarem
Riegel (28), der bei Drückerbetätigung aus
einer vorgeschlossenen Stellung gleichzeitig in die zurückgezogene
Stellung gesteuert ist und mittelst des Schließbarts (26) des Schließzylinders
(27) unter Eingriff in die Tourenöffnung (37) des Riegelschwanzes
vorschließbar
ist mit einem federbelastet in den Drehweg des Schließbartes
(26) vortretenden Finger (49) zur Distanzierung des Schließbartes
(26) aus dem Eingangsbereich der Tourenöffnung (37), dadurch gekennzeichnet,
dass der Finger (4) von einem Schieber (41) vorsteht, wobei der
federbelastete Schieber (41) auf dem Schlossboden (2) läuft und dort
parallel und unmittelbar benachbart zur Stulpe (3) schlitzgeführt ist.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Antipanikschloss gemäß Gattungsbegriff des Anspruches 1.
- Ein derartiges Schloss ist aus der
DE 41 18 455 C2 vorbekannt. Diese Schrift offenbart ein Stellglied in Form eines Schwenkhebels, von dem ein konkav gegenüber dem Schließzylinder geformter Finger abragt. - Aus der
DE 39 07 326 A1 ist ein Panikschloss vorbekannt, bei dem vom Schließbart des Schließzylinders ein Schieber zur Freigabe der Riegelbetätigung angehoben wird. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Mittel anzugeben, dass die Antipanikfunktion bei jeder Stellung des Schlüssels im Schließzylinder gewährleistet ist.
- Gelöst wird die Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung.
- Zufolge dieser Ausgestaltung ist erreicht, dass der Riegel nicht von einer Stellung des Schließbartes an der Gehäuseeinwärtsverlagerung gehindert werden kann.
- Gelöst wird die Aufgabe durch die in den Ansprüchen angegebene Erfindung. Die Tür kann im Panikfall immer geöffnet werden. Im Detail wird dies durch einen federbelasteten Schieber erreicht, der unterhalb des Riegels angeordnet und mittelst einer Schlitzzapfenführung auf dem Schlossgehäuseboden geführt ist. Der Schieber wird parallel zur Stulpe geführt. Von dem Schieber wird ein Finger ausgebildet, der in Richtung des Schließzylinders ragt. In der Grundstellung des Schiebers befindet sich die untere Randkante des Fingers unterhalb der Tourenöffnung des Riegelschwanzes. Somit ragt der Finger in die Bewegungsbahn des Schließbarts hinein. Beim Vorschließen des Riegels greift der Schließbart an dem Finger an und verlagert ihn in Richtung der Falle entgegen der Kraft der Feder. Deren Kraft bewegt dann den Schließbart zurück. Wird also der Schließbart derart verlagert, dass dieser in den Bereich der Tourenöffnung hinein will, so dass der Riegel daran gehindert wäre, sich gehäuseeinwärts zu verlagern, so wird der Schließbart durch den Schieber in eine Position bewegt, in der er aus dem Bereich der Tourenöffnung herausverlagert ist. Dabei greift eine Randkante des Fingers an dem Schließbart an. Somit ist gewährleistet, dass der Schließbart nie in einer Position verbleiben kann, in der er den Riegel daran hindert, sich gehäuseeinwärts zu verlagern.
- Die Erfindung soll anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert werden. Es zeigen:
-
1 eine Draufsicht des erfindungsgemäßen Schlosses mit eingeschlossenem Riegel, -
2 ein Ansicht entsprechend der1 , jedoch wurden hier die Bauteile nicht dargestellt, die die Sicht auf den Schieber verdecken, -
3 eine Ansicht entsprechend der1 , jedoch wurde hier der Riegel mittelst eines einsteckenden Schlüssels im Schließzylinder vorgeschlossen und der Schließbart befindet sich in einer derartigen Position, in welcher er den Riegel daran hindert, sich in einem Panikfall gehäuseeinwärts zu verlagern, -
4 eine Ansicht entsprechend der2 , jedoch wurde hier die Stellung dargestellt, die in der3 beschrieben worden ist, -
5 eine Ansicht entsprechend der3 , jedoch wurde hier der Schließbart mittelst des Schiebers aus dem Bereich der Tourenöffnung verlagert, so dass der Riegel im Panikfall gehäuseeinwärts verlagert werden kann, -
6 eine Ansicht entsprechend der4 , jedoch wurde hier die Betriebsstellung dargestellt, die in der5 beschrieben worden ist und -
7 eine perspektivische Ansicht des Schiebers. - Im Wesentlichen besteht das Schloss
1 aus einem Schlossboden2 und einem dazu parallel angeordneten – hier nicht dargestellten – Schlossdeckel und einem Stulp3 , die zusammen das Schlosseingerichte aufnehmen. Im Wesentlichen ist das Schloss1 wie in der nicht vorveröffentlichten Schrift derDE 102004013646.7 1 besitzt eine Falle4 , deren Fallenkopf5 durch ein formangepasstes Fenster des Stulps3 hindurchragt. Die Falle4 weist einen Fallenschwanz6 auf, an dessen Ende eine Abwinklung7 ausgebildet ist. An der Unterseite bildet der Fallenschwanz6 einen hier nicht dargestellten Nocken aus, der in einem quer zum Stulp3 verlaufenden Langloch8 einliegt und geführt wird. Durch dieses Langloch8 ist der Fallenweg begrenzt. An der Fallenkopfrückseite5' greift ein Schenkel9' einer Fallenfeder9 an. Die Fallenfeder9 ist als eine Spiralfeder ausgebildet. Sie ist zwischen Schlossboden2 und der nicht dargestellten Schlossdecke lagefest im Gehäuse fixiert. Unterhalb des Fallenschwanzes6 ist eine Nussanordnung10 angeordnet. Diese lagert frei drehbar einen Wechselbetätigungshebel11 . Die Nuss12 bildet eine Vielkantöffnung13 aus, in die Drücker oder dergleichen eingesteckt werden können. Die Nussanordnung10 bildet einen länglichen Nussarm14 aus, der an der Abwinklung7 des Fallenschwanzes6 angreift. Der längliche Nussarm14 bildet eine Einbuchtung15 aus, die sich um einen gehäusefesten Anschlag16 herumlegt. Dieser Anschlag16 begrenzt den Nussschwenkbereich gegen den Uhrzeigersinn. Den länglichen Nussarm14 mit der Einbuchtung15 bilden der Wech selbetätigungshebel11 und die Nuss12 gleichermaßen aus. Der Wechselbetätigungshebel11 bildet einen kleinen Arm17 und die Nuss12 bildet einen Nussarm18 aus. Der Wechselbetätigungshebel11 liegt mit seinem kleinen Nussarm17 an einem Wechsel19 an. Der Wechsel19 wird mittelst eines Langlochs20 um einen gehäusefesten Drehpunkt21 geführt. Der Wechsel19 weist eine annähernd dreieckige Öffnung22 auf. In diese Öffnung22 ragt ein Mitnehmerzapfen23 eines Auslösers24 hinein. Die Öffnung22 weist diese Form auf, damit der Wechsel19 bei seiner Verlagerung nicht von dem Mitnehmerzapfen23 behindert wird. Am unteren Ende des Wechsels19 bildet dieser einen Steg25 aus, an dem der Schließbart26 des Schließzylinders27 angreifen kann. Damit der Schließbart26 ungehindert beim Vorschluss des Riegels28 gedreht werden kann, weist der Wechsel19 an seinem unteren Ende eine bogenförmige Aussparung29 auf. - Der Schließzylinder
27 liegt in einer dem Schließzylinder27 formangepassten Öffnung30 ein und wird mittelst einer Stulpschraube31 im Schloss1 lagefixiert. Die Stulpschraube31 wird durch eine Öffnung, die sich im Stulp3 befindet, in das Schloss1 hineingeschraubt. - Der Riegel
28 ist wie in der zuvor erwähnten Schrift derDE 102004013646.7 28 einen Auslöser24 auf. Dieser bildet eine Auslöserzunge39 aus. Diese Auslöserzunge39 ragt bei vorgeschlossenem Riegel28 um einige Millimeter heraus. Des Weiteren bildet der Auslöser24 einen Tourenvorsprung51 aus, welcher der linken Seitenkontur einer Tourenöffnung37 im Fallenschwanz formangepasst ist. - Zwischen dem Wechsel
19 und dem Riegel28 ist ein Zuhaltungsschieber32 angeordnet. Dieser ist in bekannter Weise in Stulperstreckungsrichtung geführt. An seinem unteren Ende bildet der Zuhaltungsschieber32 eine Steuerflanke33 aus, an der der Schließbart26 angreifen kann. Damit der Zuhaltungsschieber32 immer in seiner gewünschten Position verbleibt, wird dieser durch eine hier nicht dargestellte Zuhaltungsfeder beaufschlagt. Die Zuhaltungsfeder ist als eine Schenkeldrehfeder ausgestaltet. Der eine Schenkel stützt sich an einem gehäusefesten Anschlag34 ab, und der andere Schenkel stützt sich an einem zum Riegel28 hinweisenden, hier nicht dargestellten, Nocken ab, der sich am Zuhaltungsschieber32 befindet. Unter dem Riegel28 ist ein Riegelrückzugshebel35 angeordnet. Der Riegelrückzugshebel35 hat seine Drehachse in dem Drehpunkt21 . Um den Drehpunkt21 ist eine, hier nicht dargestellte, Riegelrückzugsfeder angeordnet. Die Riegelrückzugsfeder ist als eine Spiralfeder ausgestaltet, und deren Schenkel greift an einem Nocken36 (siehe2 ), der sich am Riegelrückzugshebel35 befindet, an. Die Riegelrückzugsfeder beaufschlagt den Riegelrückzugshebel35 in den zeichnerischen Darstellungen entgegen der Uhrzeigersinnrichtung. - Der Riegel
28 liegt – wie die Falle4 – ebenfalls in einem Fenster des Stulps3 ein. Der Riegel28 bildet an seinem Riegelschwanz eine Tourenöffnung37 aus. Die Tourenöffnung37 ist in Richtung des Schließzylinders27 ausgerichtet. Im eingeschlossenen Zustand des Riegels28 ist die Tourenöffnung37 rechts oben neben dem Schließzylinder27 angeordnet. - Der Zuhaltungsschieber
32 bildet an seinem zu der Falle4 hinweisenden Ende eine Abwinklung38 aus. Mit dieser Abwinklung38 umgreift der Zuhaltungsschieber32 den Nussarm18 . - Der Schließzylinder
27 ist in dem Ausführungsbeispiel derart gestaltet, dass er von der einen Seite mit einem Schlüssel40 und von der anderen Seite mittelst eines hier nicht dargestellten Drehknaufs betätigt werden kann. Der Drehknauf befindet sich auf der Rauminnenseite der Tür. Somit kann die Tür von innen ohne einen passenden Schlüssel40 betätigt werden. Von außen kann die Tür nur mittelst eines Schlüssels40 geöffnet werden. - Unterhalb des Riegels
28 ist ein Schieber41 angeordnet. Der Schieber41 wird parallel zum Stulp3 mittelst einer Schlitzführung geführt. Dazu weist der Schieber41 zwei zum Schlossboden2 hinweisende Zapfen42 ,43 auf. Die Zapfen42 ,43 ragen jeweils in einen Schlitz44 ,45 hinein. Dies ist in der2 verdeutlicht. Die Schlitze44 ,45 liegen etwas parallel versetzt zueinander. Sie erstrecken sich in Erstreckungsrichtung des Stulps3 . Somit ist gewährleistet, dass der Schieber41 sich nur parallel zum Stulp3 verlagern kann. Am unteren abgewinkelten Ende des Schiebers41 bildet dieser einen Fortsatz46 aus. Der Fortsatz46 ragt in Richtung des Schlossgehäusedeckels. An dem Fortsatz46 greift eine Zugfeder47 an. Das andere Ende der Zugfeder47 ist an einem gehäusefesten Zapfen48 angelenkt. Des Weiteren bildet der Schieber41 einen Finger49 aus. Der Finger49 weist in Richtung des Schließzylinders27 . In den1 und2 ragt dieser in die Bewegungsbahn des Schließbarts26 hinein. Die untere Randkante50 ist derart gestaltet, dass der Schließbart26 bei seiner Vor- und seiner Rückschließdrehung den Schieber41 jeweils in Richtung der Falle4 verlagern kann. Durch die Kraft der Zugfeder47 wird jedoch der Schieber41 immer wieder in seine Grundposition zurückverlagert. Diese ist in den1 und2 dargestellt. - Im nachfolgenden Teil wird die Wirkungsweise des Ausführungsbeispiels näher beschrieben:
Ausgehend von den1 und2 befindet sich das Schloss in der Grundstellung. Die Zapfen42 ,43 des Schiebers41 liegen im unteren Bereich der Schlitze44 ,45 ein. Der Finger49 ragt in die Bewegungsbahn des Schließgliedes26 hinein. Die Randkante50 des Fingers49 liegt in etwa auf der Außenkontur des Schließzylinders27 auf. Mittelst eines Schlüssels40 oder durch Betätigen des Drehknaufs kann der Riegel28 vorgeschlossen werden. Dazu muss das Schließglied26 entgegen des Uhrzeigersinns verlagert werden, so dass dieses in die Tourenöffnung37 hineinragt und durch Beaufschlagen der linken Wandung der Tourenöffnung37 und des Tourenvorsprungs51 des Auslösers24 den Riegel28 und den Auslöser24 gehäuseauswärts verlagert. Somit ist die Stellung, die in den3 und4 dargestellt worden ist, erreicht. - Einhergehend mit der Drehbewegung des Schließgliedes
26 entgegen des Uhrzeigersinns beaufschlagt dieses die Randkante50 des Fingers49 . Dabei verlagert sich der Schieber41 in Richtung der Falle4 . Ist das Schließglied26 an der Randkante50 vorbeigeschwenkt, so verlagert sich der Schieber41 durch die Kraft der Zugfeder47 wieder in Richtung des Schließzylinders27 . - In den
3 und4 ist eine Stellung des Schließgliedes26 dargestellt, welche den Riegel28 daran hindert sich gehäuseeinwärts zu verlagern. Somit könnte im Panikfall die Tür nicht geöffnet werden. Das Schließglied26 ist derart ausgerichtet, dass dieses an der unteren Ecke der linken Seitenwandung der Tourenöffnung37 und des Tourenvorsprungs51 des Auslösers24 anliegt. Wie ebenfalls in den3 und4 verdeutlicht ist, wurde der Schieber41 durch das Schließglied26 in Richtung der Falle4 verlagert. Da der Schieber41 das Bestreben hat sich wieder in Richtung des Schließzylinders27 zu verlagern, wird durch die Verlagerung des Schiebers41 das Schließglied26 aus dem Bereich der Tourenöffnung37 herausverlagert. Durch den Schieber41 wird gewährleistet, dass das Schließglied26 niemals in solch einer Position verbleiben kann, dass dieses in der Bewegungsbahn des Riegels28 einliegt. So wird beispielsweise nach einer Fehlbedienung des Schlosses1 gewährleistet, dass dieses auch im Panikfall geöffnet werden kann. - In den
5 und6 wurde das Schließglied26 derart von dem Schieber41 verlagert, dass der Riegel28 im Panikfall gehäuseeinwärts verlagert werden kann. In derDE 102004013646.7 1 verhält, wenn es mittelst eines Drückers oder über den Auslöser39 geöffnet wird. - Durch die erfindungsgemäße Weiterbildung des Schlosses
1 wird gewährleistet, dass auch bei einer Fehlbedienung die Antipanikfunktion aufrechterhalten bleibt. Durch ein derartiges Antipanikschloss1 wird die Sicherheit der Personen, die in diesem Gebäude beispielsweise arbeiten oder wohnen, erhöht.
Claims (5)
- Antipanikschloss (
1 ), insbesondere für Türen mit drückerbetätigbarer Falle (4 ) und schließzylinderbetätigbarem Riegel (28 ), der bei Drückerbetätigung aus einer vorgeschlossenen Stellung gleichzeitig in die zurückgezogene Stellung gesteuert ist und mittelst des Schließbarts (26 ) des Schließzylinders (27 ) unter Eingriff in die Tourenöffnung (37 ) des Riegelschwanzes vorschließbar ist mit einem federbelastet in den Drehweg des Schließbartes (26 ) vortretenden Finger (49 ) zur Distanzierung des Schließbartes (26 ) aus dem Eingangsbereich der Tourenöffnung (37 ), dadurch gekennzeichnet, dass der Finger (4 ) von einem Schieber (41 ) vorsteht, wobei der federbelastete Schieber (41 ) auf dem Schlossboden (2 ) läuft und dort parallel und unmittelbar benachbart zur Stulpe (3 ) schlitzgeführt ist. - Antipanikschloss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verlagerungskraft über die konvex geformte Randkante (
50 ) des Fingers (49 ) erzielt ist. - Antipanikschloss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schieber (
41 ) den Verlagerungsweg des Riegels (28 ) kreuzt. - Antipanikschloss nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine an einem Fortsatz (
46 ) des Schiebers (41 ) angreifende Zugfeder (47 ). - Antipanikschloss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlitze (
44 ,45 ), in welche Zapfen (42 ,43 ) des Schiebers (41 ) ragen, parallel versetzt zueinander liegen.
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