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Die
Erfindung betrifft einen Einrichtungsgegenstand, insbesondere ein
Möbelstück.
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Gemäß der Erfindung
weist der Einrichtungsgegenstand wenigstens ein in der Art eines Scharnierteils
ausgebildetes, mit einer Gelenkachse verbundenes Plattenelement
(1,1')
auf.
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Vorteilhaft
kann ein solches Plattenelement unmittelbar ein bewegliches Bauteil,
wie z. B. eine Schranktür,
eine Deckelklappe einer Truhe oder einen Klappsitz bilden. Vorteile
ergeben sich vor allem auch in bezug auf Möbelstücke, die in zerlegter oder/und
zusammengelegter Form auf engstem Raum verpackt und vom Endverbraucher
selbst montiert werden.
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Während es
denkbar wäre,
lediglich die Enden der Gelenkachse an einem Halter zu befestigen, ist
in einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung das Plattenelement mit einem weiteren Plattenelement
verbunden, so dass die beiden Plattenelemente ein vollständiges Scharnier
mit zwei Scharnierplatten bilden.
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Vorzugsweise
entsprechen die Abmessungen des Plattenelements und der das Scharniergelenk
bildenden Teile des Plattenelements den Proportionen eines wirklichen
Scharniers. Z. B. kann der Durchmesser des Scharniergelenks zwischen
5 und 15% der zur Scharnierdrehachse senkrechten Plattenlänge betragen.
Ein solches scharnierartiges Bauteil kann bei Möbelstücken ein Designelement bilden, das
in Einrichtungsgegenständen
unterschiedlichster Art wiederkehrt.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sind die beiden scharnierartig miteinander verbundenen
Plattenelemente in Richtung der Scharnierdrehachse zueinander versetzt
angeordnet. Vorteilhaft können
die beiden Plattenelemente in Form und Abmessungen dann identisch
sein. In einem Set verschiedener Einrichtungsgegenstände lassen
sich Plattenelemente gleicher Ausführung verarbeiten.
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Vorteilhaft
weisen das Scharniergelenk bildende Hülsenteile des Plattenelements
ein gegenüber
den übrigen
Hülsenteilen
verkürztes
Endstück auf.
Die Länge
dieses Endstücks
bestimmt den Versatz zwischen den Platten. Bei geringer Länge des Endstücks ist
der Versatz entsprechend gering.
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Zweckmäßig sind
die genannten Hülsenteile einstückig mit
dem übrigen
Plattenelement verbunden. Das Plattenelement kann z. B. als Kunststoffspritzteil
hergestellt sein. An nicht sichtbaren Seiten des Plattenelements
lassen sich durch Ausnehmungen und Verstärkungsrippen Materialhäufungen
vermeiden.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung können
mehrere Plattenelemente in Richtung der Scharnierdrehachse aneinander
gereiht und mit einer einzigen, den Plattenelementen gemeinsamen
Gelenkachse verbunden sein. Denkbar sind z. B. mehrere, nebeneinander
angeordnete Klappsitze, mehrere übereinander
geordnete Schranktüren
oder Teile einer durch die Plattenelemente gebildeten Tischplatte.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung bilden die beiden scharnierartig miteinander verbundenen
Plattenelemente die Sitz- und Lehnfläche eines Sitzmöbelstücks. Ein
solches Möbelstück kann
zerlegt in Einzelteile leicht transportiert werden, wobei Sitz- und Lehnfläche zusammengeklappt
sind.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung umfasst der Einrichtungsgegenstand
ein Trägergestell für eine durch
die Plattenelemente gebildete Tischplatte, wobei das Trägergestell
an seiner Oberseite Ausnehmungen für die Aufnahme des Scharniergelenks
der in gleicher Ebene angeordneten Plattenelemente aufweist.
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Das
Trägergestell
kann am Rand der Oberseite weitere Ausnehmungen für die Aufnahme
des Scharniergelenks der zueinander im Winkel stehenden Plattenelemente
aufweisen. Letztere Ausnehmungen machen es möglich, den Tisch durch Umklap pen
eines der beiden Plattenelemente um 90° in einen Hocker oder in einen
Tisch mit verkürzter Tischplatte
zu verwandeln.
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Der
genannte Tisch, der genannte Hocker und die genannten Sitzmöbel können ein
Ensemble bilden, in dem der Tisch in der Höhe eines Couchtischs zwischen
den entsprechenden Sitzmöbeln bzw.
Hockern steht.
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Das
Scharniergelenk bildende Hülsenteile können einen
Längsschlitz
aufweisen. Bei ausreichender Elastizität der Hülsenteile kann die Gelenkachse
dann seitlich eingeführt
werden.
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Vorzugsweise
sind das Scharniergelenk bildende Hülsenteile durch Abbiegung des
Plattenelements hergestellt.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung können
mehr als zwei Plattenelemente scharnierartig miteinander verbunden
sein. Auf diese Weise lassen sich Raumteiler bilden, die ihre Standfestigkeit
dadurch erhalten, dass die Plattenelemente zueinander abgewinkelt
sind. Durch den seitlichen Versatz der Plattenelemente kann vorteilhaft
Licht auch am unteren Rand des Raumteilers abschnittsweise hindurchtreten.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen und der beiliegenden,
sich auf diese Ausführungsbeispiele
beziehenden Zeichnungen näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 in
erfindungsgemäßen Einrichtungsgegenständen verwendbare
Plattenelemente,
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2 einen
Tisch mit Plattenelementen gemäß 1,
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3 einen
Hocker mit Plattenelementen gemäß 1,
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4 ein
für den
Tisch von 2 und den Hocker von 3 zu
verwendendes Trägergestell,
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5 einen
Stuhl mit dem Trägergestell
von 4 und den Plattenelementen von 1,
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6 einen
Schrank, dessen Türen
durch Plattenelemente gemäß 1 gebildet
sind,
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7 einen
weiteren Schrank mit Türen
aus Plattenelementen gemäß 1,
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8 eine Truhe nach der Erfindung,
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9 einen
weiteren Tisch nach der Erfindung, und
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10 einen
Werbeständer
nach der Erfindung.
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Zwei
identische Plattenelemente 1 und 1' aus Kunststoff weisen jeweils
drei einstückig
angeformte Hülsenteile 2 und
ein gegenüber
den Hülsenteilen 2 verkürztes Hülsenteil 2' als Endstück auf. Eine
Scharniergelenkachse 3 lässt sich unter Bildung eines
Scharniergelenks 4 durch die Hülsenteile beider Plattenelemente
hindurchführen.
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Die
scharnierartig miteinander verbundenen Plattenelemente 1 und 1' können, wie
aus 2 hervorgeht, eine Platte 5 eines Tisches
bilden. Ein die Tischplatte 5 aufnehmendes Trägergestell 6 ist
in 4 gesondert dargestellt.
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Das
Trägergestellt
weist U-förmige,
jeweils zwei Tischbeine bildende Holzteile 7 auf, die über vier Metallstäbe 8 miteinander
verbunden sind. In einem horizontalen Schenkel 9 der U-förmigen Holzteile 7 ist
jeweils eine U-förmige
Ausnehmung 10 vorgesehen, welche das Scharniergelenk 4 aufnimmt
und einen Sitz für
das Scharniergelenk bildet, so dass die Tischplatte 5 in
Längsrichtung
der Schenkel 9 arretiert ist.
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Am
Rand der Oberseite des Trägergestells 6 ist
in jedem der Holzteile 7 eine weitere Ausnehmung 11 gebildet.
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Wie 3 zeigt,
können
die Ausnehmungen 11 das Scharniergelenk 4 aufnehmen,
wenn eines der beiden Plattenelemente 1, 1' auf das Trägergestell 6 aufgelegt
und das andere Plattenelement gegen die Oberseite des Trägergestells 6 um
90° abgewinkelt
ist und die in 3 gezeigte seitliche Position einnimmt.
Die Anordnung von 3 kann als Hocker oder Tisch
mit verkürzter
Tischplatte dienen.
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Eine
weitere Variationsmöglichkeit
zeigt 5. Im Unterschied zu 3 ist das
Plattenelement 1' nicht
um 90° nach
unten sondern schräg nach
oben abgewinkelt, so dass durch dieses Plattenelement eine Stuhllehne 12 gebildet
ist. Zwei vertikale, an ihren oberen Enden bei 14 abgeschrägte Stützen 13 sind über doppelseitige
Klebebänder
mit der Rückseite
der Lehne 12 verbunden. Bei 15 und 16 sind
Verbindungen der Stützen
zum Trägergestell 6 hergestellt.
Das Plattenelement 1 bildet eine Sitzfläche 43 des Stuhls.
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Die
in den 2, 3 und 5 dargestellten,
alle auf dem Trägergestell
von 4 basierenden Möbelstücke können z. B. ein Ensemble bilden,
in dem der Tisch, der die Höhe
eines Couchtischs hat, zusammen mit Hockern gemäß 3 oder/und
Stühlen
gemäß 5 verwendet
wird.
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6 zeigt
einen Schrank mit einem Korpus 17 und einem Fußteil 18.
Sechs Schranktüren 19 sind
jeweils durch Paare von scharnierartig miteinander verbundenen Plattenelementen 1, 1' gebildet. Eine
Ausnehmung 21 im Korpus 17 und eine Ausnehmung 22 im
Fußteil 18 dienen
der Aufnahme des zum Schrankinneren hin vorstehenden Scharniergelenks
sowie von Befestigungen 23 und 24 für einen allen
Schranktüren
gemeinsamen Scharniergelenkbolzen 25.
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Den
Ausnehmungen 21 und 22 entsprechende Ausnehmungen
sind an dem den Türen 19 zugewandten
Rand der Zwischenböden
vorgesehen nicht gezeigt).
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Ein
in 7 dargestellter Schrank mit einem Korpus 26 und
einem Fußteil 27 weist
vier Türen 28 auf,
die durch zwei Paare scharnierartig miteinander verbundener Plattenelemente 1, 1' gebildet sind.
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In
dem gezeigten Ausführungsbeispiel
verlaufen die Drehachsen der Scharniergelenke 4 horizontal
und die Scharniergelenke 4 sind nach außen gekehrt. Entsprechend bedarf
der Schrankkorpus 4 keiner Ausnehmungen zur Aufnahme des
Scharniergelenks. Durch den Versatz der Plattenelemente 1, 1' in jedem Paar
ist abwechselnd der Schrankkorpus 26 mal auf der einen
und mal auf der anderen Seite der Türen 28 sichtbar.
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Eine
in 8 gezeigte Truhe weist einen U-förmigen Korpus 29 auf.
An der Oberseite der Truhe sind vier Deckelklappen 30 vorgesehen.
Die Deckelklappen 30 sowie den U-förmigen Korpus an seinen Enden
abschließende
Seitenwände 31 sind durch
zwei Paare jeweils über
ein Scharniergelenk 4a miteinander verbundener Plattenelemente 1a und 1a' gebildet. Die Seitenwände 31 sind
bei 32 am Korpus 29 befestigt.
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Ausnehmungen 33 bis 35 im
Korpus dienen der Aufnahme von Scharniergelenken 4a. Ausnehmungen 36 und 37 bilden
Eingriffsmulden zum bequemen Öffnen
der Deckelklappen 30.
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Im
Unterschied zu den vorangehenden Ausführungsbeispielen sind die Plattenelemente 1a und 1a' nicht identisch
sondern weisen zur Bildung des Scharniergelenks 4a Hülsenteile 2a in
solcher Anordnung auf, dass die Plattenelemente 1a und 1a' in Richtung der
Scharniergelenkachse bündig
zueinander abschließen.
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Eine
Tischplatte 38 eines in 9 gezeigten Tisches
besteht aus vier Paaren scharnierartig miteinander verbundener Plattenelemente 1a und 1a', die wie die Plattenelemente
der in 8 gezeigten Truhe Hülsenteile 2a in
solcher Anordnung aufweisen, dass die beiden Plattenelemente 1a und 1a' in Richtung der
Scharniergelenkachse zueinander bündig sind, so dass die Tischplatte 38 eine
im wesentlichen durchgehende Oberfläche aufweist.
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Das
Bezugszeichen 39 weist auf eine Verlängerung der Tischplatte 38 hin,
die ebenfalls durch ein Paar von Plattenelementen 1a und 1a' gebildet ist. Eine
der Verlängerung 39 entsprechende
Verlängerung
könnte
zusätzlich
am entgegengesetzten Ende der Tischplatte 38 gebildet sein.
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Die
Verlängerung 39 weist
eine Scharnierachse auf (nicht gezeigt), welche sich mit einer durchgehenden
Scharnierachse für
die vier Paare von Plattenelementen 1a, 1a' der Tischplatte 38 verschrauben
lässt.
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Die
Plattenelemente 1a, 1a' liegen an ihrem freien Ende jeweils
gegen einen (nicht sichtbaren) Horizontalträger des Tischträgergestells
auf und lassen sich bei Bedarf hochklappen. So können z. B. in einander gegenüberliegenden
Reihen zueinander versetzt Schreibpulte gebildet werden.
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Ein
in 10 gezeigter Reklameständer mit einem Fußteil 40 und
einer vertikalen Trägerstange 41 weist
zwei Paare scharnierartig miteinander verbundener, Sichtflächen 42 bildender
Plattenelemente 1 und 1' auf. Ein oberer Endabschnitt der
Trägerstange 41 bildet
eine gemeinsame Scharniergelenkachse.
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In
der Art des in 10 gezeigten Ständers könnten auch
Trennwände
als Raumteiler oder Sichtschutz gebildet werden.
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Durch
zwei V-förmig
zueinander im Winkel stehende Plattenelemente ließe sich
ein Zeitungsständer
bilden, wobei die Plattenelemente durch Fußteile in der V-förmigen Stellung
gehalten werden.
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Bei
dem in 5 gezeigten Stuhl könnte das Scharniergelenk auch
innen angrenzend an die Sitz- bzw. Lehnenfläche angeordnet sein. Bei Schranktüren besteht
in jedem Fall die Möglichkeit,
das Scharniergelenk gemäß 6 verdeckt
innen oder gemäß 7 sichtbar
außen
anzubringen.
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Stühle und
Hocker lassen sich zu Sitzreihen verbinden, indem auf einem gemeinsamen
Gelenkachsbolzen mehrere Stühle
bzw. Hocker nebeneinander gereiht werden. Zwischen den Stühlen bzw. Hockern
können
Distanzstücke
in Form von Rohren angeordnet werden.