Unter
dem Begriff "Zentrifugenvorrichtungen" sind im Zusammenhang
mit der vorliegenden Erfindung jegliche Ausführungsformen von Zentrifugenvorrichtungen
zu verstehen. Im Rahmen der vorliegenden Beschreibung wird insbesondere
auf Zentrifugenvorrichtungen mit integrierter Trocknerfunktion,
sogenannte Zentrifugen-Trockner, Bezug genommen werden. Die vorliegende
Erfindung und die in ihr offenbarten technischen Merkmale sind jedoch
auch auf Zentrifugenvorrichtungen ohne integrierten Trockner und
auf alle anderen Arten von Zentrifugen anwendbar. Der Begriff Zentrifugenvorrichtung
ist also ohne Einschränkung
auf einen bestimmten Zentrifugentyp zu verstehen.
Zentrifugenvorrichtungen
sind in einer Vielzahl von Anwendungen auf dem Gebiet der gewerblichen
Nutzung bekannt. Insbesondere in der Pharmaindustrie spielen sie
eine große
Rolle bei der Herstellung von Medikamenten. Die bekannten Zentrifugenvorrichtungen
haben gemein, dass in ihnen in einer Suspension, d.h. ein Fluid
mit Feststoffanteil, die feste Phase von der flüssigen Phase getrennt werden soll.
Bei Zentrifugenvorrichtungen mit Trockner wird nach der Trennung
die feste Phase zudem getrocknet, so dass ein Pulver entsteht.
Die
Trennung von fester Phase und flüssiger Phase
erfolgt, indem die Suspension über
ein Füllelement
zum Einfüllen
in eine Trommel eingefüllt
wird, die dann mit hoher Geschwindigkeit rotiert. Es ist auch bekannt,
die Trommel zuerst in Rotation zu versetzen und dann das Fluid während der
Rotation einzufüllen,
um eine durch die eingeführte
Suspension hervorgerufene Unwucht beim Starten des Rotationsvorgangs
zu vermeiden. Während
der Rotation wirken hohe Fliehkräfte
auf die Suspension, die bewirken, dass die Suspension gleichmäßig über den Umfang
verteilt von innen an die Mantelfläche der Trommel gedrückt wird.
An
der Mantelfläche
der Trommel befindet sich ein Filter. Dabei kann es sich um ein
Filtertuch handeln, wie z.B. bei einer Stülpzentrifuge, oder es kann
sich um ein metallisches Filterelement handeln. Die Verwendung eines
Filterelements hat zur Folge, dass die flüssige Phase der Suspension
während
des Zentrifugierens durch den Filter tritt, während die feste Phase im Innenraum
der Trommel verbleibt.
Die
Trommel besteht herkömmlicherweise aus
einer Mantelfläche
und einem mit der Mantelfläche
einstückig
ausgebildeten Trommelboden, der eine Stirnseite der Trommel bildet.
Der Trommelboden ist auf einer Antriebswelle gelagert, die wiederum von
einem Motor angetrieben wird. Eine zweite Stirnfläche der
Trommel wird von einer Stauscheibe ausgebildet, die die Trommel
dichtend verschließt.
Die Trommel, d.h. Trommelmantel und Trommelboden, und die Stauscheibe
sind zueinander axial verschiebbar, damit das Endprodukt aus dem
Trommelinnenraum entnommen werden kann. Die Stauscheibe ist auf
einer Stauscheibenwelle gelagert. Im allgemeinen wird eine der Wellen
(d.h. Stauscheibenwelle oder Antriebswelle) hohl ausgebildet, um
so einen Kanal zu erhalten, durch den die Suspension in den Innenraum
der Trommel eingeführt
werden kann, selbst wenn die Trommel bereits rotiert.
Häufig wird
der Filter konisch ausgebildet, wobei dann während des Zentrifugierens auch
eine axiale Kraft auf die Suspension wirkt, die bewirkt, dass sich
das zentrifugierte Produkt an einer Stirnseite der Trommel sammelt.
Diese Stirnseite ist zumeist jene, die von der Stauscheibe gebildet
wird, da diese Stirnseite zur Entnahme des Produkts geöffnet wird. Zudem
unterstützt
die konische Form des Filters die Bewegung der Produktion in Richtung
der Stauscheibe während
des Trocknens und der Produktentnahme.
Nach
dem Zentrifugieren haftet die nasse feste Phase der Suspension in
einer bestimmten Schichtdicke an der Innenseite des Trommelmantels. Diese
anhaftende Suspension wird Kuchen genannt. Zum Austragen dieses
Kuchens aus der Trommel sind verschiedene Vorgehensweisen bekannt.
Sie lassen sich allgemein in pneumatische Austragungsarten und mechanische
Austragungsarten aufteilen.
Bei
den mechanischen Austragungsarten gibt es zum einen die bei Stülpzentrifugen
angewandte Methode eines Filtertuchs, das aus einem elastischen
Filtermaterial besteht. Dieses Filtertuch weist die Form eines Zylindermantels
auf, und ist mit einem Rand mit dem Trommelmantel verbunden und mit
dem anderen Rand mit einem zweiten Trommelboden, der bei geschlossener
Trommel unmittelbar auf der Innenseite des ersten Trommelbodens
angeordnet ist. Der zweite Trommelboden ist zudem mit der Stauscheibe
verbunden, so dass er zusammen mit dieser bewegt wird. Nun wird
die Stauscheibe und der zweite Trommelboden axial relativ zu der
Trommel bewegt, wobei das Filtertuch quasi "auf links gekrempelt" wird. Die Stauscheibe und der zweite Trommelboden
müssen über die
doppelte Trommellänge
bewegt werden, bis das ge samte Filtertuch umgestülpt ist. Durch das Umstülpen löst sich
der Kuchen von dem Filtertuch und das zentrifugierte Produkt kann
entnommen werden. Ein Nachteil dieser Bauform ist, dass die Stauscheibe
um die doppelte Trommellänge
bewegt werden muss, und die gesamte Zentrifugenvorrichtung deswegen
erhebliche Ausmaße
annimmt.
In
einem weiteren bekannten mechanischen Verfahren zum Austragen des
Kuchens wird ebenfalls ein zweiter mit der Stauscheibe verbundener Trommelboden
verwendet. Anstatt eines Filtertuches wird jedoch ein Metallfilter
verwendet, der an der Innenseite des Trommelmantels angeordnet ist.
Der zweite Trommelboden weist einen Durchmesser auf, der nur etwas
kleiner als der Durchmesser des Metallfilters ist. Zum Austragen
wird dann die Stauscheibe und der zweite Trommelboden axial relativ
zu der Trommel mit dem Metallfilter bewegt, so dass der zweite Trommelboden
den Kuchen aus der Trommel schiebt. Ein Vorteil dieser Anordnung
ist, dass die axiale Baulänge
der Gesamtzentrifugenvorrichtung verkürzt ist, da die Stauscheibe
und der zweite Trommelboden nur über
die Strecke einer Trommellänge bewegt
werden müssen.
Ein Nachteil ist, dass der Spalt zwischen dem zweiten Trommelboden
und dem Metallfilter durch Fertigungstungenauigkeiten oder durch
Abnutzung eventuell groß wird,
so dass ein Produktrest in der Trommel an dem Filter haftet und
in der Trommel verbleibt. Auch durch wiederholtes Bewegen des zweiten
Trommelbodens besteht dann keine Möglichkeit diese Produktreste
auszutragen und der Filter bleibt durch diese Produktreste verstopft.
Bei
pneumatischen Austragungsverfahren wird in einem Zwischenraum zwischen
dem Metallfilter und dem Trommelmantel, genannt Ringraum, ein Fluid,
hauptsächlich
gasförmiges
Fluid, mit hohem Druck eingespritzt und der Kuchen so vom Filter
abgesprengt, so dass er im unteren Bereich der Trommel zu liegen
kommt. Dadurch dass der Filter bei diesem Verfahren eines Konus
aufweist, der sich zur Stauscheibe hin aufweitet, kann durch wiederholte Gasfluidstöße das am
Boden der Trommel befindliche Produkt sukzessive in Richtung Stauscheibe transportiert
und aus der Trommel heraustransportiert werden.
Des
weiteren kann jede der voranstehend genannten Typen von Zentrifugenvorrichtungen
auch mit einer Trocknerfunktion ausgestattet sein, die erlaubt,
die nasse feste Phase der Suspension nach dem Zentrifugieren zu
trocknen. Dies geschieht bspw. bei Zentrifugenvorrichtungen mit
einem pneumatischen Austrag dadurch, dass ein Fluid in den Trommelinnenraum
gesprüht
wird, so dass das in der Trommel befindliche Produkt nach und nach
trocknet. So kann nach einem Öffnen
der Trommel durch Verschieben der Stauscheibe bereits ein getrocknetes Produkt
in Pulverform entnommen werden, das sofort weiterverarbeitet werden
kann.
Bei
der industriellen Verwendung von Zentrifugenvorrichtungen kann der
Fall auftreten, dass in aufeinanderfolgenden Produktionsdurchläufen verschiedene
Suspensionen zur Herstellung verschiedener Produkte verarbeitet
werden müssen.
Damit alle Produkte mit gleich hoher Qualität hergestellt werden können, muss
die Zentrifugenvorrichtung vor dem Eindringen einer neuen Suspension
gründlich gereinigt
werden. Nur so können
jegliche Wechselwirkungen zwischen aufeinanderfolgend verarbeiteten
Produkten vermieden werden. Diese unerwünschten Wechselwirkungen werden
Cross-Kontamination genannt.
Da
ein manuelles Öffnen
der Zentrifugenvorrichtung und ein manuelles Reinigen sehr zeitaufwendig
sind, sind automatische Reinigungsprozesse grundsätzlich vorzuziehen,
da mit ihnen die Wirtschaftlichkeit einer Zentrifugenvorrichtung erhöht wird.
Des weiteren ermöglichen
nur automatische Reinigungsprozesse eine sogenannte High-Containment-Fähigkeit
der Zentrifugenvorrichtung. Darunter versteht man die Möglichkeit,
toxische Produkte zu verarbeiten, ohne dass besondere Schutzkleidungen für das bedienende
Personal oder andere zusätzliche
Schutzmaßnahmen
vorzusehen sind. Bei toxischen Produkten ist ein manuelles Reinigen
in den meisten Fällen
nicht möglich,
da das Reinigungspersonal gesundheitliche Schäden davontragen würde.
Unter
Umständen
kann es sogar sein, dass zuerst ein toxisches Produkt verarbeitet
werden muss, und in einem darauffolgenden Verarbeitungsdurchlauf
ein Medikament hergestellt wird. In diesem Fall ist es unabdingbar,
dass die Zentrifugenvorrichtung vor der Verarbeitung des zweiten
Produkts von jeglichen toxischen Rückständen gereinigt wird.
Die
Wechselwirkung eines in Rückständen in der
Zentrifugenvorrichtung verbleibenden Produkts mit einer neu zu verarbeitenden
Suspension wird Cross-Kontamination genannt. Ein vorrangiges Ziel ist
also, eine Zentrifugenvorrichtung bereitzustellen, die eine Cross-Kontamination
vollständig
verhindert, indem sie sämtliche
Produktrückstände aus
der Zentrifugenvorrichtung ausspült.
Das
Problem der Cross-Kontamination wird durch den Stand der Technik
nur unzureichend gelöst.
Durch die nachfolgend erläuterten
technischen Merkmale werden Vorrichtungen bereitgestellt, die ein
gänzliches
Reinigen einer Zentrifugenvorrichtung ermöglichen, um Cross-Kontamination
vorzubeugen. So wird ein Einsatz einer Zentrifugenvorrichtung mit variablen
Suspensionen bzw. fertiggestellten Produkten möglich, und der wirtschaftliche
Nutzen der Zentrifugenvorrichtung erhöht.
Wie
bereits voranstehend erläutert,
werden die technischen Merkmale zwar in einer bevorzugten Ausführungsform
einer Zentrifugenvorrichtung erläutert
werden, sind aber grundsätzlich
auch auf jede andere denkbare Zentrifugenart anwendbar, insbesondere
auf die voranstehend erwähnten
bekannten Zentrifugetypen.
Erfindungsgemäß wird eine
Zentrifugenvorrichtung bereitgestellt mit: einer Antriebswelle mit
einer Antriebswellendrehachse, einer an der Antriebswelle angeschlossenen
Trommel mit einem Trommelmantel und einem Trommelboden, einem innerhalb
der Trommel angeordneten Filter, der einen Arbeitsraum umschließt, einem
zwischen Filter und Trommelmantel ausgebildeten Ringraum, einer
eine dem Trommelboden gegenüberliegende
Stirnseite des Arbeitsraums bildenden Stauscheibe, wobei die Stauscheibe
und die Trommel zwischen einer geschlossenen Position, in der die
Stauscheibe den Arbeitsraum dichtend verschließt, und mindestens einer geöffneten
Position relativ zueinander beweglich sind, und einem die Trommel
und den Filter umgebenden Zentrifugengehäuse.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung schließt
sich auf der Seite der Stauscheibe an den Arbeitsraum ein Ringkanal
mit einem den Ringkanal umgebenden Ringkanalgehäuse an. Wird die Stauscheibe
in eine geöffnete
Position bewegt, kann das fertige Produkt von dem Arbeitsraum in
den Ringkanal transportiert werden und tritt dort durch eine Entnahmeöffnung aus
der Zentrifugenvorrichtung aus. Die Entnahmeöffnung ist vorzugsweise im unteren
Bereich des Ringkanals angeordnet, so dass die Schwerkraft bewirkt,
dass das fertige Produkt durch die Entnahmeöffnung fällt.
Um
Verwechslungen vorzubeugen, sei hier noch einmal darauf hingewiesen,
dass zwischen dem Ringkanal, der sich als Bereich auf der Seite
der Stauscheibe an den Arbeitsraum an schließt, und dem Ringraum, der sich
zwischen Filter und Trommelmantel befindet, zu unterscheiden ist.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung schließt
sich gegenüber
dem Arbeitsraum an den Ringkanal ein Stauscheibenbereich mit einem den
Stauscheibenbereich umgebenden Stauscheibengehäuse an. In dem Stauscheibenbereich
befindet sich bspw. der größte Abschnitt
der Stauscheibenwelle sowie die mit der Stauscheibenwelle in Wechselwirkung
befindlichen Lager.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung weitet sich der Filter von dem Trommelboden zu der
Stauscheibe konisch auf. Vorzugsweise wird als Filter ein Metallfilter
aus einem starren Material verwendet. Der Filter ist mit der Trommel
vorzugsweise fest verbunden. Vorzugsweise verbleibt der Filter somit
bei einer relativen Bewegung der Trommel und der Stauscheibe zueinander
in der Trommel.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Zentrifugenvorrichtung eine Hebeverstellvorrichtung
zum schwenkbaren Verstellen der Zentrifugenvorrichtung um eine zu
der Antriebswellendrehachse im wesentlichen senkrechten horizontalen Achse.
Vorzugsweise ist die Hebeverstellvorrichtung eine Trapezspindel.
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Zentrifugenvorrichtung um mindestens 3° in beide Drehrichtungen aus
einer horizontalen Lage heraus schwenkbar.
Durch
das Verwenden einer erfindungsgemäßen Hebeverstellvorrichtung
ergeben sich viele Vorteile. Der größte Vorteil ist, dass durch
Schwenken der Zentrifugenvorrichtung die Flussrichtung aller in
der Zentrifugenvorrichtung befindlichen Flüssigkeiten gesteuert werden
kann. Bei herkömmlichen Zentrifugenvorrichtungen,
bei denen entweder die Stauschei benwelle oder die Antriebswelle
hohl ausgebildet ist und als Füllrohr
zum Einfüllen
der Suspension verwendet wird, verbleibt bspw. nach dem Einfüllvorgang
etwas Suspension auf dem Boden des Rohrs. Das Einfüllrohr über seine
gesamte Länge
ist jedoch nur schwer zugänglich
und damit schwer zu reinigen. Durch die Hebeverstellvorrichtung
ergibt sich der Vorteil, dass die Zentrifugenvorrichtung so neigbar
ist, dass die Suspension während des
Einfüllvorgangs
in dem Füllrohr
hangabwärts fließt. Am Ende
des Einfüllvorgangs
fließt
so evtl. noch im Füllrohr
befindliche Suspension aus dem Füllrohr
in den Arbeitsraum. Erst wenn keine Suspension mehr in dem Füllrohr vorhanden
ist, wird die Zentrifugenvorrichtung zurück in eine horizontale Lage
geschwenkt. Die gleichen Vorteile ergeben sich beim Entleeren der
flüssigen
Phase der Suspension nach dem Zentrifugieren.
Ein
weiterer Vorteil der Hebeverstellvorrichtung ist, dass die Vorteile
eines konischen Filters verstärkt
werden können.
Beträgt
die Aufweitung des Filterkonus bspw. 5°, so kann diese aufgrund der
Konizität
erzielte Neigung durch Neigungen der gesamten Zentrifugenvorrichtung
um bspw. 3° auf
dann insgesamt 8° erhöht werden.
Dadurch erfolgt bspw. ein schnellerer Transport der zentrifugierten
festen Phase der Suspension in Richtung der Stauscheibe. Des weiteren
ist ein konischer Filter an sich nicht mehr zwingend notwendig,
da die gewünschte
Neigung des Filters alleine durch Neigen der gesamten Vorrichtung
alleine erreicht werden kann. Grundsätzlich ist auch ein zylindrischer
Filter denkbar. Die erforderliche Neigung würde dann allein durch Schwenken der
gesamten Zentrifugenvorrichtung mittels der Hebeverstellvorrichtung
bewirkt. Ein Betriebsverfahren einer Zentrifugenvorrichtung mit
einer Hebeverstellvorrichtung wird nachfolgend genauer beschrieben werden.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sind in dem Ringraum mindestens zwei den Filter stützende axiale
Stege angeordnet, die den Ringraum in mindestens zwei Kammern unterteilen, und
für jede
der Kammern ist eine Trommelbodenöffnung im Trommelboden vorgesehen.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist eine Ultraschallreinigungsvorrichtung innerhalb
des Zentrifugengehäuses
vorgesehen, die so angeordnet ist, dass sie durch eine der Trommelbodenöffnungen
in den Ringraum eingeführt
werden kann, um die der Trommelbodenöffnung zugeordnete Kammer zu
reinigen. Indem die Trommel weitergedreht und die Ultraschallreinigungsvorrichtung
aufeinanderfolgend in alle Kammern geführt wird, können die Kammern so sukzessive
gereinigt werden.
Eine
der größten Problemstellen
der Cross-Kontamination bei Zentrifugenvorrichtungen stellt der
Filter selbst dar. Um sämtliche
Rückstände aus
den Filterporen zu lösen,
wird erfindungsgemäß die Verwendung
einer Ultraschallreinigungsvorrichtung vorgeschlagen. Da der Wirkungsgrad
einer Ultraschallreinigungsvorrichtung mit der Entfernung des zu
reinigenden Gegenstands zu der Ultraschallreinigungsvorrichtung
abnimmt, sollte die Ultraschallreinigungsvorrichtung möglichst
nahe an dem zu reinigenden Gegenstand platziert werden. Deswegen wird
eine Ultraschallreinigungsvorrichtung während eines Reinigungsvorgangs
vorzugsweise in den Ringraum zwischen Trommel und Filter eingeführt, um den
Filter effektiv zu reinigen.
Dabei
kann es ausreichend sein, eine Ultraschallreinigungsvorrichtung
vorzusehen, die nach dem Reinigen einer Kammer wieder aus dieser
herausgezogen wird, worauf die Trommel um einen bestimmten Winkel
gedreht wird, so dass die Ultraschallreinigungsvorrichtung durch
eine weitere Trommelbo denöffnung
in eine weitere Kammer eingeführt werden
kann. So kann die Kammer sukzessive gereinigt werden. Selbstverständlich können auch
mehrere Ultraschallreinigungsvorrichtungen vorgesehen sein, um mehrere
Kammern gleichzeitig reinigen zu können.
In
einer Ausführungsform
der Erfindung ist die Stauscheibe auf einer hohlen Stauscheibenwelle gelagert,
die einen PAT(Prozessanalysetechnologie) -Kanal in sich ausbildet,
wobei durch den PAT-Kanal ein Rohr geführt ist, das in den Arbeitsraum
ragt und an dessen arbeitsraumseitigen Ende eine Ultraschallreinigungsvorrichtung
vorgesehen ist. Auf diese Weise wird eine Ultraschallreinigungsvorrichtung durch
die hohle Stauscheibenwelle in den Arbeitsraum geführt. Selbstverständlich wird
dann die Antriebswelle oder ein anderes Füllelement zum Einfüllen der
Suspension in den Arbeitsraum verwendet. Sollte die Stauscheibenwelle
zum Einführen
einer Suspension in den Arbeitsraum verwendet werden, kann die Ultraschallreinigungsvorrichtung
durch ein durch eine hohle Antriebswelle geführtes Rohr in den Arbeitsraum
eingebracht werden. Das Rohr, an dem die Ultraschallreinigungsvorrichtung
befestigt ist, kann zudem drehbar ausgebildet sein, so dass die Ultraschallreinigungsvorrichtung
in dem Arbeitsraum bewegt werden kann, um sie nahe an eine zu reinigende
Stelle zu bringen.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung weist die Stauscheibe einen umlaufenden Kragen auf,
der so angeordnet ist, dass in einer geöffneten Position der Stauscheibe
der Kragen zusammen mit einem Stauscheibengehäuseelement den Stauscheibenbereich
gegenüber
dem Ringkanal abdichtet. In der geöffneten Position hat ein Produkt so
nur die Möglichkeit,
sich in dem Arbeitsraum oder in dem Ringkanal zu befinden. Auf diese
Weise wird der zu reinigende Bereich minimiert, da sich das Produkt
nicht in die übrigen Bereiche
der Zentrifugenvorrichtung ausbreiten kann. Beim Öffnen der
Stauscheibe, wird diese mit hoher Geschwindigkeit über eine
erste Wegstrecke axial bewegt, bis der Rand mit dem Stauscheibengehäuseelement
den Ringkanal dichtend abschließt,
dann wird die axiale Bewegungsgeschwindigkeit herabgesetzt. Auf
diese Weise wird ein dichtendes Ineinandergreifen von Stauscheibe
und Stauscheibengehäuse
erreicht, bevor die in dem Arbeitsraum befindliche getrocknete feste Phase,
d.h. das Produkt, frei wird und sich in den Ringkanal ausbreitet.
Ein Eintreten von Produkten in den Stauscheibenbereich kann so zumindest
minimiert werden. Vorsichtshalber können auch in dem Stauscheibenbereich
zusätzlich
Vorrichtungen zum Reinigen des Stauscheibenbereichs vorgesehen werden.
Denkbar
wäre auch
eine Ausführungsform, in
der sich der Kragen auch im geschlossenen Zustand der Stauscheibe
soweit von der Stauscheibe weg erstreckt, dass er sich mit dem Stauscheibengehäuseelement
in dichtendem Eingriff befindet. So wäre ein dichtender Abschluss
des Ringkanals gegenüber
dem Stauscheibenbereich an der Stauscheibe gewährleistet.
In
einer Ausführungsform
der Erfindung ist in einer Trommel mindestens ein Mitnehmerstift
eingebettet, der axial in den Ringraum ragt. In einer bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung ist in einem mit der Trommel fest verbundenen Stifthalterungselement
mindestens ein Mitnehmerstift eingebettet, der axial in den Ringraum
ragt.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist in einem den Ringkanal und den Stauscheibenbereich
trennenden Gehäusebereich
mindestens ein Stift eingebettet, der so angeordnet ist, dass er
dem mindestens einen Mitnehmerstift gegenüber angeordnet ist.
Vorzugsweise
ist in der Stauscheibe mindestens eine Ausnehmung vorgesehen, die
mit dem mindestens einen Mitnehmerstift bzw. dem mindestens einen
Stift ineinandergreift.
Durch
die Mitnehmerstifte wird gegenüber dem
Stand der Technik der folgende Vorteil erreicht. Im Gegensatz zu
den herkömmlichen
zwei Positionen einer Stauscheibe, einer geschlossenen und einer
geöffneten,
ergibt sich nun eine dritte vorteilhafte Positionierungsmöglichkeit
der Stauscheibe.
In
der geschlossenen Position greift die Stauscheibe mit ihrer Ausnehmung
mit dem Mitnehmerstift ineinander, so dass sich die Stauscheibe
mit der Trommel dreht und diese dichtend verschließt. In der
geöffneten
Position greift die Stauscheibe mit der Ausnehmung mit dem Stift
ineinander und ist von der Drehung der Trommel entkoppelt. In einer
neuen durch die technischen Merkmale der Erfindung möglichen
dritten Zwischenposition befindet sich die Stauscheibe in einer
geöffneten
Position, greift jedoch mit ihrer Ausnehmung mit dem Mitnehmerstift ineinander.
Somit befindet sich die Stauscheibe in einer geöffneten Zwischenposition, in
der eine Verbindung zwischen Ringkanal und Arbeitsraum besteht und
die Stauscheibe zudem noch mit der Trommel mitrotiert.
In
einem Reinigungsvorgang ist es nun möglich, die Stauscheibe in einer
geöffneten
Position mit der Trommel rotieren zu lassen, während ein Spülfluid in
den Ringkanal und in den Innenraum des Zentrifugengehäuses eingesprüht wird.
Aufgrund der geöffneten
Stauscheibe sind Arbeitsraum und Ringkanal nicht mehr voneinander
abgetrennt. Deswegen reinigen zum einen die Reinigungsvorrichtungen
des Ringkanals zumindest teilweise den Arbeitsbereich, zum anderen
reinigen die Reinigungsvorrichtungen des Arbeitsraums zum Teil auch
den Ringkanal. Durch das Drehen der Stauscheibe während des
Reinigungsvorgangs und durch die Tatsache, dass die Stauscheibe
in ihrer geöffneten
Position von allen Seiten zugänglich
ist, kann die Stauscheibe durch die Reinigungsvorrichtungen besonders
gut gereinigt werden. Auch die Dichtungen und Dichtungsflächen zwischen
Arbeitsraum und Ringkanal können
gereinigt werden.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist in dem Zentrifugengehäuse mindestens eine Einspritzvorrichtung
so angeordnet, dass sie ein Spülfluid
in einen Zwischenraum zwischen Zentrifugengehäuse und Trommel sprüht. Vorzugsweise
sind in der Zentrifugenvorrichtung drei Einspritzvorrichtungen vorgesehen,
die über
den Umfang des Zentrifugengehäuses
um jeweils 120° versetzt
angeordnet sind.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist in dem Ringkanalgehäuse mindestens eine Einspritzvorrichtung
so angeordnet, dass sie ein Spülfluid
in den Ringkanal spült.
Vorzugsweise sind drei Einspritzvorrichtungen vorgesehen, die über den Umfang
des Ringkanalgehäuses
um jeweils 120° versetzt
angeordnet sind.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist in dem Stauscheibengehäuse mindestens eine Einspritzvorrichtung
so angeordnet, dass sie ein Spülfluid
in den Innenraum des Stauscheibengehäuses sprüht. Vorzugsweise sind drei
Einspritzvorrichtungen vorgesehen, die über den Umfang des Stauscheibengehäuses jeweils
um 120° versetzt
angeordnet sind.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sind in dem Zentrifugengehäuse drei Einspritzvorrichtungen
vorgesehen, die über
den Umfang des Zentrifugengehäuses
jeweils um 120° versetzt
angeordnet sind und ein Spülfluid
in den Zwi schenraum zwischen Zentrifugengehäuse und Trommel sprühen. Des
weiteren sind in dem Ringkanalgehäuse drei Einspritzvorrichtungen
vorgesehen, die über
den Umfang des Ringkanalgehäuses
jeweils um 120° versetzt
angeordnet sind und ein Spülfluid
in den Ringkanal sprühen
und in dem Stauscheibengehäuse
sind drei Einspritzvorrichtungen vorgesehen, die über den
Umfang des Stauscheibengehäuses
jeweils um 120° versetzt
angeordnet sind und ein Spülfluid
in den Innenraum des Stauscheibengehäuses sprühen.
Durch
die voranstehend beschriebene Anordnung von Einspritzvorrichtungen
im Stauscheibenbereich, im Ringkanal und im Zentrifugengehäuse können diese
vollständig
gereinigt werden. Die Einspritzvorrichtungen können auf jede geeignete denkbare
Art ausgebildet sein. Zum Beispiel sind Sprühköpfe oder Düsen möglich. Die Verwendung mehrerer
versetzt angeordneter Düsen
ermöglicht ein
besonders gutes Reinigen über
den gesamten Umfang der entsprechenden Bereiche. Besonders in Kombination
mit den anderen Merkmalen der Erfindung z.B. mit der möglichen
dritten Position der Stauscheibe, in der sich diese in einem geöffneten
Zustand dreht, ergibt sich ein hoher Reinigungswirkungsgrad. So
kann die Stauscheibe gedreht werden und wird ähnlich einer Waschanlage von
den drei in dem Ringkanal befindlichen Einspritzvorrichtungen gereinigt.
Dabei sprühen
die Einspritzvorrichtungen in dem Ringkanal zudem in den Arbeitsraum.
Die Einspritzvorrichtungen, die in den Arbeitsraum sprühen, sprühen auch
in den Ringkanal und auf die Stauscheibe.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist gegenüber
mindestens einer der Trommelbodenöffnungen eine insbesondere
axial bewegliche Düse
so angeordnet, dass sie ein Fluid durch die jeweilige Trommelbodenöffnung in
die entsprechende Kammer des Ringraums spritzt. Das verwendete Fluid
kann dem Spülfluid
entsprechen.
Vorzugsweise
ist an einer Spitze der mindestens einen Düse ein Tellerelement mit einem
Flansch zum Abdichten der mindestens einen Düse an dem Trommelboden angebracht.
In einer Ausführungsform
der Erfindung sind die mindestens eine Düse und das jeweilige Tellerelement
einstückig
ausgebildet.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist zwischen dem Tellerelement und dem Zentrifugengehäuse ein
Faltenbalg angeordnet, der einen innerhalb des Zentrifugengehäuses befindlichen
Abschnitt der mindestens einen Düse
umgibt.
Vorzugsweise
umfasst die Zentrifugenvorrichtung eine Vorrichtung zum Bewirken
einer axialen Bewegung der mindestens einen Düse. Vorzugsweise ist die Vorrichtung
zum Bewirken einer axialen Bewegung der mindestens einen Düse eine
Hubkolbenvorrichtung. In einer Ausführungsform der Erfindung ist
die Vorrichtung zum Bewirken einer axialen Bewegung der mindestens
einen Düse
eine Pneumatikvorrichtung. Vorzugsweise ist die Düse eine
Lavaldüse.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist jeweils ein Ventil so angeordnet, dass ein Fluid durch das mindestens
eine Ventil strömt,
bevor es in die mindestens eine Düse gelangt. Vorzugsweise ist
das Ventil ein Kegelmembranventil. Vorzugsweise sind zu dem mindestens
einen Ventil jeweils separate Zuleitungen für eine Mehrzahl von Fluiden
vorgesehen.
Durch
die voranstehend beschriebenen Merkmale ist es möglich, ein Fluid bzw. ein Spülfluid in
die Kammer des Ringraums einzuspritzen. Hierdurch wird es zum einen
möglich,
nach dem Zentrifugieren den an dem Filter haftenden Suspensionskuchen
abzusprengen, zum anderen kann mittels eines Spülfluids der Filter und die
Kammer gereinigt werden. Durch die Möglichkeit, die Düse axial
zu bewegen, kann bei Stillstand der Trommel die Düse mit ihrem
Flansch direkt an die Trommelbodenöffnungen herangefahren werden,
wodurch mit besonders hohem Druck Fluid in den Ringraum einspritzt
werden kann. Zudem geht nur sehr wenig Spülfluid verloren, da sich kein
Zwischenraum mehr zwischen Düse
und Trommelboden befindet, durch den das Spülfluid entweichen kann. Dadurch
wird die Wirtschaftlichkeit der Zentrifugenvorrichtung erhöht.
Ein
Reinigen des Filters durch Einspritzen eines Spülfluid in die Kammer ist besonders
wirkungsvoll, da das Spülfluid
durch die Poren des Filters in den Arbeitsraum gedrückt wird
und Suspensionsreste in dem Filter ausspült. Da die Flussrichtung des Spülfluids
entgegen derjenigen Richtung verläuft, mit der die Suspension
in den Filter gedrückt
wurde, ergibt sich eine hohe Reinigungseffektivität. Durch
Verwendung von Lavaldüsen
können
Fluidgeschwindigkeiten größer als
Mach 1 erreicht werden. Durch die daraus resultierende hohe Geschwindigkeit
ergibt sich ein hoher Impuls, was sich besonders beim Absprengen
des Suspensionskuchens vorteilhaft auswirkt, da dieser über die
gesamte Fläche
des Filters abgesprengt wird. Probleme herkömmlicher Zentrifugenvorrichtungen,
bei denen das Absprengen des Filterkuchens nur teilweise erfolgte,
treten somit nicht auf. Ein teilweises Absprengen des Filterkuchens bringt
insofern Probleme mit sich, da ein Absprengen des restlichen Filterkuchens
in der Regel nicht gelingt, da das mit Druck beaufschlagte Fluid
durch die freien Filterporen entweicht, ohne eine Wirkung auf die
noch anhaftenden Kuchenreste auszuüben. Ein Absprengen des Suspensionskuchens
sollte also beim ersten Versuch gelingen, was durch die Möglichkeit,
die Düsen
direkt auf den Trommelboden aufzusetzen, um so ohne Verluste zwischen
Düse und Trommelbodenöffnung ein Fluid
in die Ringrohrkammer einzuspritzen und die Energie des Fluids voll auszunutzen,
ermöglicht
wird.
Verschiedene
Modi zum Einspritzen des Fluids in die Ringrohrkammern werden nachstehend
erläutert
werden. Grundsätzlich
können
die Düsen
bis auf einen kleinen Spalt an die Trommel herangefahren werden,
und bei kontinuierlicher Trommeldrehung kann dann ein Fluid in die
Ringrohrkammern eingespritzt werden, wenn sich die jeweiligen Trommelbodenöffnungen
vor den entsprechenden Düsen befinden.
Eine weitere Art und Weise des Einspritzens von Fluid in die Ringraumkammern
besteht darin, die Düsen
auf den Trommelboden aufzusetzen, ein Fluid in die entsprechenden
Ringraumkammern einzuspritzen, die Düsen zurückzufahren, die Trommel derart
um einen gewissen Winkel weiterzudrehen, dass die nächsten Trommelbodenöffnungen
vor den Düsen
liegen, die Düsen
wieder auf den Trommelboden aufzufahren, erneut Fluid in die nächsten Ringraumkammern
einzuspritzen, usw.
Das
voranstehend beschriebene Verfahren erfordert eine hohe Stellgenauigkeit
der Trommel. Die Lageposition der Trommel muss so genau geregelt
werden können,
dass sich die Trommelbodenöffnungen
gegenüber
den Düsen
befinden. Um bei der Lagegenauigkeit kleine Ungenauigkeiten ausgleichen
zu können,
sind die Trommelbodenöffnungen
in einer Ausführungsform
der Erfindung als Langlöcher ausgebildet.
Um
die hohen Anforderungen an die Stellgenauigkeit der Trommel zu erfüllen, wird
daher gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung zum Antreiben der Antriebswelle ein Asynchronmotor
verwendet, der von einer Steuerungseinheit gesteuert wird. In dem
Steuerungskreis ist des weiteren eine Gebereinheit eingebunden,
die ein Sinus/Kosinus-Geber ist. Der Asynchronmotor ist dazu in
der Lage, sich in beide Drehrichtungen zu drehen. Der Asynchronmotor
weist in die ser Ausführungsform eine
durch sich verlaufende Nebenwelle auf, die über kraftübertragende Endloselemente,
bspw. einen Zahnriemen, mit jeweils einem Endloselement mit der
Antriebswelle, und der Welle der Gebereinheit verbunden ist. Die
voranstehend erläuterte
Merkmalskombination stellt eine elektrische Antriebsmaschine bereit,
die mit einem Steuerungsverfahren höchst genau gesteuert werden
kann, und so die erforderliche Lagegenauigkeit der Trommel bereitstellt.
Des
weiteren wird durch die voranstehend erwähnten Regelungsmöglichkeiten
des Antriebsmotors und des Gesamtsystems eine hohe Stellgenauigkeit
der Düsen
bzw. der Düsenventile
erreicht. Neben der Lagegenauigkeit der Trommel ist vor allem die
Stellgenauigkeit dafür
entscheidend, dass das Einspritzen eines Fluids mittels der Düsen in die
Ringraumkammern mit bestmöglichem
Wirkungsgrad geschieht, um ein vollständiges Absprengen des Filterkuchens
und ein effektives Reinigen der Zentrifugenvorrichtung zur Vermeidung
von Cross-Kontamination bereitzustellen.
In
einer Ausführungsform
der Erfindung ist ein verwendetes Fluid Luft. In einer weiteren
Ausführungsform
der Erfindung ist ein verwendetes Fluid Stickstoff. In einer weiteren
Ausführungsform
der Erfindung ist ein verwendetes Fluid Wasserdampf. In einer weiteren
Ausführungsform
der Erfindung ist ein verwendetes Fluid ein geeignetes Lösungsmittel
für die
Suspension. Generell sollte zum Absprengen des Suspensionskuchens
ein Fluid verwendet werden, das mit der Suspension nicht reagiert.
Als Fluid zum Reinigen eignet sich besonders ein Lösungsmittel
für die
entsprechende Suspension.
Die
Verwendung eines Kegelmembranventils mit einer Mehrzahl von Zuleitungen
ermöglicht zum
einen das genaue Einspritzen bzw. Zuleiten des Fluids zu den Düsen, zum
anderen ermög licht
es die Verwendung mehrerer Fluide in einem Betriebsvorgang. Unter
Umständen
kann es auch nötig
sein, zum Absprengen des Filterkuchens und zum Reinigen der Vorrichtung
verschiedene Fluide zu verwenden. Unter Umständen muss auch zu anderen Zeitpunkten
Fluid eingespritzt werden, welches nicht das Fluid zum Absprengen
des Filterkuchens und das Fluid zum Reinigen der Zentrifugenvorrichtung
ist. Somit kann jede geeignete Anzahl von Zuleitungen zu den Ventilen
der Düsen
vorgesehen sein. Vorzugsweise wird ein Kegelmembranventil verwendet, da
es besonders geeignete Eigenschaften aufweist, jedoch ist auch jede
andere Ventilart denkbar. Durch die voranstehend erwähnten Merkmale
wird des weiteren eine hohe Stellgenauigkeit der Ventile ermöglicht.
Diese ist eine Voraussetzung dafür,
dass ein Absprengen des Filterkuchens sicher gelingt, da nur dann
eine vollständige
Reinigung der Zentrifugenvorrichtung zur Vermeidung von Cross-Kontamination möglich ist.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist zum Abdichten mindestens an einer Welle der Zentrifugenvorrichtung
mindestens eine mit einem Sperrgas gasgeschmierte Gleitringdichtung
vorgesehen, die eine zwischen einem feststehenden Gleitring und
einem rotierenden Gleitring angeordnete Dichtungsfläche aufweist.
Vorzugsweise
erstreckt sich die Dichtungsfläche
der gasgeschmierten Gleitringdichtung radial von der mindestens
einen Welle nach außen.
In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist ein Gehäuseabschnitt
derart angeordnet, dass er vor der radial äußeren Grenze der Dichtungsfläche der
gasgeschmierten Gleitringdichtung angeordnet ist, so dass der Gehäuseabschnitt
zwischen sich und der Gleitringdichtung einen Spülgasspalt definiert. Bei dem
Gehäuseabschnitt
kann es sich um einen Abschnitt des Zentrifugengehäuses, des
Ringkanalgehäuses,
des Stauscheibengehäuses und/oder
eines anderen Gehäuseelements
der Zentrifugenvorrichtung handeln.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sind in dem Zentrifugengehäuse Zuleitungen vorgesehen,
die ein Spülfluid
permanent in den Innenraum der Zentrifuge gerichtet durch den Spülgasspalt
leiten. Vorzugsweise ist der auf das Spülfluid beaufschlagte Druck
kleiner als der auf das Sperrgas der Gleitringdichtung beaufschlagte
Druck. Vorzugsweise ist der auf das Spülgas beaufschlagte Druck in
etwa 3 bar und der auf das Sperrgas beaufschlagte Druck in etwa
6 bar.
Durch
die voranstehend beschriebene Dichtungsanordnung wird eine besonders
effektive Rotationsdichtung der Zentrifugenvorrichtung geschaffen. Durch
das zusätzliche
Gehäuseelement,
das vor der Dichtungsfläche
der gasgeschmierten Gleitringdichtung angeordnet ist, wird ein zusätzlicher
Spülgasspalt
definiert. In der Querschnittsansicht bildet dieser Spülgasspalt
mit der Dichtungsfläche
im wesentlichen eine T-Form. Durch Zuleitungen, die in einen von
Suspension bzw. Produkt abgeschotteten Bereich der Zentrifugenvorrichtung
führen,
wird permanent ein Spülgas
durch diesen Spülgasspalt
geleitet. Dadurch, dass der Druck des Spülgases kleiner als der des
Sperrgases ist, kann das Spülgas
nicht in die Gleitringdichtung eintreten, sondern wird in den Innenraum
der Zentrifuge geleitet. Dieser Innenraum kann ein Stauscheibenbereich,
der Ringkanal, der Arbeitsraum oder ein anderer von einem Abschnitt
eines Gehäuses
der Zentrifugenvorrichtung ummantelter Raum sein.
Dadurch,
dass das Spülfluid
permanent in den Innenraum strömt,
kann die Suspension oder das Produkt nicht gegen die Strömungsdichtung
des Spülgases
in den Spülgasspalt
eindringen. Selbstverständlich
muss dabei der Druck des Spülgases stets
höher als
der Druck im Innenraum sein, damit das Spülgas permanent in den Raum
strömt.
Es entsteht so eine sichere Dichtungsfläche am Ende des Spülgasspalts,
die leicht zugänglich
ist. Auf diese Weise erhält
man eine besonders einfach zu reinigende Oberflächengeometrie. Es wird verhindert, dass
Suspension oder Produkt in die Gleitringdichtung eindringt und diese
verschmutzt. Da dann ein Reinigen der Gleitringdichtung u.U. nur
durch Ausbauen der Dichtung möglich
wäre, könnte die
Zentrifugenvorrichtung während
dieses Zeitraums nicht betrieben werden, was einen wirtschaftlichen
Schaden bewirkt.
Durch
das voranstehend beschriebene sichere Abdichten der Gleitringdichtungen
ergibt sich ein wesentlicher Vorteil bei Verhinderung von Cross-Kontamination,
da bereits geringste Mengen toxischen Materials, die sich bei herkömmlichen
Zentrifugenvorrichtungen in den Gleitringdichtungen ablagern können, zur
Vernichtung einer kompletten Produktionsmenge eines darauffolgend
produzierten anderen Produkts führen
können.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist die erfindungsgemäße Gleitringdichtung zum Abdichten
des Zwischenraums zwischen dem Zentrifugengehäuse und der Trommel an der Antriebswelle
vorgesehen.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung weist die Zentrifugenvorrichtung einen sich der Stauscheibe
an den Arbeitsraum anschließenden Ringkanal
mit einem den Ringkanal umgebenden Ringkanalgehäuse auf, und die Gleitringdichtung zum
Abdichten des Ringkanals ist an einer die Stauscheibe lagernden
Stauscheibenwelle vorgesehen.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist die Gleitringdichtung zum Abdichten des Stauscheibenbereichs einer
Stauscheibenwelle vorgesehen. In einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung ist die Gleitringdichtung zum Abdichten eines in den Füllkanal
ragenden Einführzapfens
an der entsprechenden Welle vorgesehen. Grundsätzlich kann die beschriebene
Dichtungsanordnung mit dem zusätzlichen
Gehäuseelement,
das einen Spülgasspalt
ausbildet, und einem permanent durch den Spülgasspalt in den Innenraum
der Zentrifugenvorrichtung geleiteten Spülgas zur Abdichtung jeglicher Bereiche
bzw. Räume
zueinander an sämtlichen
in der Zentrifugenvorrichtung verwendeten Wellen genutzt werden.
Auch eine Anwendung einer beschriebenen Dichtungsanordnung außerhalb
einer Zentrifugenvorrichtung ist möglich.
Ein
Verfahren zum Betrieb einer Zentrifugenvorrichtung insbesondere
einer Zentrifugenvorrichtung mit den Merkmalen des Hauptanspruchs,
die zusätzlich
auf der Seite der Stauscheibe einen an den Arbeitsraum anschließenden Ringkanal
mit einem den Ringkanal umgebenden Ringkanalgehäuse umfasst, umfasst die folgenden
Schritte: Einfüllen
einer Suspension in die Trommel, Zentrifugieren einer Suspension,
erstes Reinigen des Ringkanals und des Innenraums des Zentrifugengehäuses, Trocknen
der Suspension, Entnehmen des getrockneten Produkts, zweites Reinigen
des Ringkanals und des Innenraums des Zentrifugengehäuses und
der gesamten Zentrifugenvorrichtung.
Bei
herkömmlichen
Verfahren zum Betrieb einer Zentrifugenvorrichtung wird die gesamte
Zentrifugenvorrichtung erst nach Entnahme des getrockneten Produkts
gereinigt. Viele Rückstände der
Suspension bzw. des Produkts sind dann jedoch schon festgetrocknet,
was das Entfernen erschwert. Grundsätzlich ist es einfacher, eine
noch feuchte Suspension bzw. ein feuchtes Produkt auszuspülen. Deswegen
wird der Ringkanal und der Innenraum des Zentrifugengehäuses bereits
direkt nach dem Zentrifugieren gereinigt. Die noch feuchten Rückstände können so
noch besonders gut entfernt werden. Nach Entnahme des getrockneten
Produkts wird dann die komplette Zentrifugenvorrichtung gereinigt.
Vorzugsweise
weist die Zentrifugenvorrichtung des bevorzugten Verfahrens zum
Betrieb einer Zentrifugenvorrichtung drei in der Zentrifugenvorrichtung
vorgesehene Einspritzvorrichtungen, die über den Umfang des Zentrifugengehäuses jeweils
um 120° versetzt
angeordnet sind und ein Spülfluid
in den Zwischenraum zwischen Zentrifugengehäuse und Trommeln sprühen, so
wie des weiteren drei in dem Ringkanal vorgesehene Einspritzvorrichtungen, die über den
Umfang des Ringkanalgehäuses
jeweils um 120° versetzt
angeordnet sind und ein Spülfluid
in den Ringkanal sprühen
und des weiteren drei Einspritzvorrichtungen in dem Stauscheibengehäuse auf,
die über
den Umfang des Stauscheibengehäuses
um jeweils 120° versetzt
angeordnet sind und einen Spülfluid
in den Innenraum des Stauscheibengehäuses sprühen. Des weiteren weist die
Zentrifugenvorrichtung dieses bevorzugten Verfahrens mindestens
eine gegenüber
mindestens einer der Trommelbodenöffnungen insbesondere axial
bewegliche Düse
auf, die so angeordnet ist, dass sie ein Fluid durch die jeweilige
Trommelbodenöffnung
in die entsprechende Kammer des Ringraums spritzt. Des weiteren
sind in der Zentrifugenvorrichtung des bevorzugten Verfahrens zum
Betrieb einer Zentrifugenvorrichtung voranstehend beschriebene Dichtungsanordnungen
zum Abdichten zweier Bereiche der Zentrifugenvorrichtung an einer
entsprechenden Welle vorgesehen, wobei die Dichtungsanordnungen
Zuleitungen aufweisen, die ein Spülfluid permanent in den Innenraum
der Zentrifuge gerichtet durch den Spülgasspalt leiten. Bei dem bevorzugten
Verfahren zum Betrieb einer Zentrifugenvorrichtung werden die Schritte
des Reinigens ausgeführt,
indem durch die Düsen,
die Einspritzvorrichtungen und die Zuleitungen ein geeignetes Spülfluid eingespritzt
wird.
Durch
das gleichzeitige Einspritzen durch die voranstehend beschriebenen
Vorrichtungen wird ein besonders guter Reinigungseffekt erzielt.
Besonders der mit Produkt durchsetzte Ringkanal und Arbeitsraum
wird von mehreren Vorrichtungen mit Spülfluid ausgesprüht. Ähnlich einer
Waschanlage wird die Zentrifugenvorrichtung komplett gereinigt.
Durch diese Reinigungsmöglichkeiten
erhält
man eine Verbesserung gegenüber
dem Stand der Technik. Bei einem bevorzugten Verfahren zum Betrieb
einer Zentrifugenvorrichtung weist die Zentrifugenvorrichtung zudem
erfindungsgemäße Mitnehmerstifte
und Stifte in dem Ringkanal auf, und die Stauscheibe wird während der
Reinigungsschritte in eine dritte Position bewegt, in der die Stauscheibe über eine
Ausnehmung mit einem mit der Trommel fest verbundenen Mitnehmerstift
ineinandergreift und mit der Trommel mitrotiert.
Wie
bereits beschrieben, können
so Reinigungsvorrichtungen in dem Arbeitsraum und in dem Ringkanal
ergänzend
benutzt werden, die Stauscheibe ist von allen Seiten zugänglich und
wird rotierend abgesprüht.
Durch die Kombination mit den anderen Merkmalen der Erfindung ergibt
sich so ein verbesserter Reinigungseffekt. In einer Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens
zum Betrieb einer Zentrifugenvorrichtung weist die Zentrifugenvorrichtung
erfindungsgemäße gegenüber den
Trommelbodenöffnungen
angeordnete, axial bewegliche Düsen
mit Tellerflanschen auf. Während
der Schritte des Reinigens rotiert die Trommel kontinuierlich und die
Flansche der Teller der Düsen
sind an den Trommelboden heranbewegt, berühren diesen aber nicht. Wenn
sich eine Trommelbodenöffnung
gegenüber der
mindestens einen Düse
befindet, wird in jede Trommelbodenöffnung ein Spülfluid impuls
eingespritzt. So ist eine Reinigung der rotierenden Trommel möglich.
In
einem weiteren Verfahren zum Betrieb einer Zentrifugenvorrichtung
mit den voranstehend beschriebenen Merkmalen rotiert die Trommel
während der
Schritte des Reinigens kontinuierlich und die Flansche der Teller
der Düsen
sind an den Trommelboden heranbewegt, berühren diesen aber nicht, und,
wenn sich eine Trommelbodenöffnung
gegenüber
der mindestens einen Düse
befindet, wird in die Trommelbodenöffnung ein Spülfluid eingespritzt,
wobei zwischen den einzelnen Spülfluidimpulsen
mindestens eine Trommelbodenöffnung
die mindestens eine Düse
passiert, ohne dass ein Spülfluidimpuls eingespritzt
wird. Bei dieser Ausführungsform
des Verfahrens kann die Trommel mit höherer Geschwindigkeit rotieren,
da nicht in jede Trommelbodenöffnung
eingespritzt wird. Dies kann u.U. notwendig sein, wenn die Stellzeiten
der Ventile nicht klein genug sind.
In
einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens zum Betrieb einer Zentrifugenvorrichtung
mit den voranstehend beschriebenen Merkmalen wird während der
Schritte des Reinigens das Einspritzen des Spülfluids in die Ringkammern
gepulst durchgeführt
und die Trommel zwischen den Pulsen um einen bestimmten Winkel gedreht,
wobei während
der Pulse die Trommel in eine solche Lage gedreht ist, dass die
mindestens eine Düse
gegenüber
der entsprechenden Trommelbodenöffnung
angeordnet ist und die Flansche am Trommelboden anliegen. Wie bereits
voranstehend beschrieben, kann so mit besonders hohem Druck in die
Ringkammern eingespritzt werden und es geht kein Spülfluid verloren.
Das Reinigen geschieht jedoch sukzessive, ohne dass die Trommel
rotiert. Selbstverständlich
kann ein Reinigungsschritt auch ausgeführt werden, indem erst eine
Ausführungsform
des Reinigungsverfahrens angewandt wird, indem die Trommel kontinuierlich
rotiert, und danach die voranstehend beschriebene Ausführungsformen
angewandt werden, in denen die Trommel sukzessive gereinigt wird.
Beliebige andere Kombinationen der Verfahren oder beliebige andere Abfolgen
sind selbstverständlich
möglich.
In
einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens zum Betrieb einer Zentrifugenvorrichtung
weist die erfindungsgemäße Zentrifugenvorrichtung
die erfindungsgemäße Hebeverstellvorrichtung
auf, mit der die Zentrifuge in beide Drehrichtungen um mindestens
3° zu einer
horizontalen Lage herausgeschwenkt werden kann. Bei dieser Ausgestaltung des
Verfahrens wird die Zentrifugenvorrichtung vor dem Schritt des Einfüllens mittels
der Hebeverstellvorrichtung so um einen Winkel α aus der Horizontalen geneigt,
dass sich der Mittelpunkt des Trommelbodens über dem Mittelpunkt der Stauscheibe
befindet. Wie bereits voranstehend beschrieben, wird mit der erfindungsgemäßen Zentrifugenvorrichtung
so der Effekt erreicht, dass am Ende des Einfüllens restliches in dem Füllkanal
befindliches Fluid in den Arbeitsraum läuft. Sollte eine andere Welle
zum Einfüllen
genutzt werden, wäre
die Zentrifugenvorrichtung entsprechend anders zu neigen. Würde bspw.
die Stauscheibenwelle zum Einfüllen
eines Fluids verwendet werden, müsste
dementsprechend die Zentrifugenvorrichtung so geneigt werden, dass
der Mittelpunkt der Stauscheibe über
dem Mittelpunkt des Trommelbodens liegt. Entsprechende Umkehrungen der
Neigungsrichtungen abhängig
von der Ausführungsform
der verwendeten Zentrifugenvorrichtung gelten auch für die nachfolgend
beschriebenen Neigungsvorgänge.
Die Neigungsvorgänge
sind jeweils nur für
die beschriebene bevorzugte Ausführungsform
einer Zentrifugenvorrichtung ausgeführt.
In
einem weiteren Verfahren zum Betrieb einer Zentrifugenvorrichtung
wird die Zentrifugenvorrichtung zwischen dem Schritt des ersten
Reinigens und dem Schritt des Trocknens mittels der Hebeverstellvorrichtung
so um einen Winkel β gegenüber der Horizontalen
geneigt, dass sich der Mittelpunkt der Stauscheibe über dem
Mittelpunkt punkt der Stauscheibe über dem Mittelpunkt des Trommelbodens befindet
und danach vor dem Schritt des Trocknens erneut um einen Winkel α gegenüber der
Horizontalen geneigt wird, so dass sich der Mittelpunkt des Trommelbodens über dem
Mittelpunkt der Stauscheibe befindet. Wie bereits voranstehend beschrieben, wird
die Zentrifugenvorrichtung so geneigt, dass nach dem Zentrifugieren
die durch den Filter ausgetretene flüssige Phase der Suspension
besser abfließt.
Danach wird die Zentrifugenvorrichtung zurückgeneigt, um bei dem Trocknen
die Bewegung des Produkts in Richtung der Stauscheibe zu unterstützen. So
wird es auch möglich,
eine Zentrifugenvorrichtung mit eine zylindrischen Filter zu verwenden,
der keinen Konus aufweist. Bei einem Filter mit Konus wird die Zentrifugenvorrichtung
entsprechend so geneigt, dass die Wirkung des Konus verstärkt wird.
In
einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens zum Betrieb einer Zentrifugenvorrichtung
wird die Zentrifugenvorrichtung nach dem Schritt des zweiten Reinigens
mittels der Hebelverstellvorrichtung so um einen Winkel β gegenüber der
Horizontalen geneigt, dass sich der Mittelpunkt der Stauscheibe über dem
Mittelpunkt des Trommelbodens befindet. Dies geschieht wiederum,
um ein Abfließen
von Flüssigkeit
während
des Reinigens zu unterstützen.
In
einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens zum Betrieb einer Zentrifugenvorrichtung
beträgt
sowohl der Winkel α als
auch der Winkel β etwa 3°.
Durch
die Möglichkeit
zum Neigen der gesamten Zentrifugenvorrichtung ergibt sich zusammen
mit den anderen technischen Merkmalen der Zentrifugenvorrichtung
ein gegenüber
dem Stand der Technik verbesserter Reinigungswirkungsgrad. Das voranstehend
beschriebene Verfahren gewährleistet eine
effektive Kombination der einzelnen technischen Merkmale und stellt
einen verbesserten Reinigungseffekt sicher. Durch das vollständige Reinigen der
Zentrifugenvorrichtung wird Cross-Kontamination vermieden und die
Zentrifugenvorrichtung kann unmittelbar mit einer von einer ersten
Suspension verschiedenen zweiten Suspension betrieben werden. Sogar
beim Verwenden von toxischen Suspensionen wird eine hohe Flexibilität garantiert
und der wirtschaftliche Nutzen erheblich gesteigert.
Weitere
Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der
Beschreibung und der beiliegenden Zeichnung.
Es
versteht sich, dass die voranstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale
nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in
anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne
den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.