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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Mähmaschine mit einem Anbaubock
zum Anbau an einen Schlepper, zwei Mähwerken, die in Fahrtrichtung
gesehen rechts und links von dem Anbaubock angeordnet sind, wobei
die Mähwerke
an separaten Mähwerksträgern gelagert
sind, die jeweils an dem Anbaubock angelenkt sind und von diesem
jeweils quer zur Fahrtrichtung seitlich auskragen.
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Derartige
Mähmaschinen
können
heckseitig an einen Schlepper angebaut werden und rechts und links
von dessen Spur Erntegut wie Gras und dergleichen abmähen, wobei
die Mähwerke
um aufrechte Achsen rotierende Trommeln oder Teller mit daran befestigten
Messern aufweisen können,
so dass sie mit zum Teil beträchtlicher
Geschwindigkeit über
eine Feld- oder Wiesenfläche
bewegt werden können.
Um einen exakten Schnitt zu erreichen, ist es wichtig, die Mähwerke in
definiertem Abstand knapp über
die Bodenoberfläche
zu führen,
wobei bei welligem, unebenen Gelände
eine präzise
Bodenanpassung erfolgen muss und die Mähwerke entsprechend über die
Wellen und Unebenheiten hinweggeführt werden müssen. In
Verbindung mit der hohen Geschwindigkeit solcher modernen Mähwerke ist
dies jedoch bisweilen schwierig und es lässt sich nicht vermeiden, dass die
Mähwerke
auf Hindernisse auffahren oder in eine Bodenwelle eingraben.
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Um
hier Abhilfe zu schaffen, schlägt
die
NL 9002867 eine
Aufhängung
für ein
seitlich geführtes Mähwerk vor,
bei der der Mähwerksträger mit
einer Zweipunktaufhängung
an den Ackerschienenträgern eines
Schleppers angelenkt ist. Die Aufhängung ist hierbei über einen
Torsionsträger
nachgiebig ausgebildet, so dass der Mähwerksträger unter Torsion des Torsionsträgers nach
hinten schwenken kann, wenn das an dem auskragenden Mähwerksträger angelenkte
Mähwerk
auf ein Hindernis auffährt.
Diese Auffahrsicherung ist jedoch aufgrund ihrer Aufhängung über einen
Torsionsträger
an beiden Ackerschienenträgern
nicht für
doppelseitige Mähmaschinen
geeignet, bei denen rechts und links des Schleppers ein Mähwerk geführt wird.
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Die
EP 1 300 065 A1 beschreibt
eine ähnlich ausgebildete
Auffahrsicherung für
ein seitlich auskragendes Mähwerk.
Das Mähwerk
ist hierbei an einem Tragbalken aufgehängt, der an einem Anbaubock nachgiebig
gelagert ist, so dass das seitlich auskragende Mähwerk bei Auffahren auf ein
Hindernis nach hinten und oben wegschwenken kann. Hierzu soll der Tragbalken
an seiner dem Mähwerk
abgewandten Seite nach vorne schwenken können, so dass die dem Mähwerk zugewandte
Seite des Tragbalkens nach hinten schwenkt. Die dem Mähwerk abgewandte
Seite ist hierzu an einer stauchbaren Lenkeranordnung gelagert.
Auch diese Auffahrsicherung ist für doppelseitige Mähmaschinen
mit zwei Mähwerken rechts
und links wenig geeignet. Zudem ist sie in ihrem Aufbau insgesamt
recht kompliziert, um neben der Ausweichbewegung nach hinten gleichzeitig
eine Nachobenbewegung auszuführen.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt hiervon ausgehend die Aufgabe zugrunde,
eine verbesserte Mähmaschine
der eingangs genannten Art zu schaffen, die Nachteile des Standes
der Technik vermeidet und letzteren in vorteilhafter Weise weiterbildet.
Insbesondere soll mit einfachen Mitteln eine wirkungsvolle Auffahrsicherung
für beide
Mähwerke
geschaffen werden, die eine einfache Ausbildung der Antriebsvorrichtung
für die
Mähwerke
erlaubt.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Mähmaschine
nach Anspruch 1 gelöst.
Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Erfindungsgemäß sind also
die beiden separaten Mähwerksträger um jeweils
eine im wesentlichen aufrechte Schwenkachse schwenkbar an dem Anbaubock
angelenkt und von jeweils einer separaten Auffahrsicherung in einer
vorbestimmten Betriebsstellung gehalten, wobei jede Auffahrsicherung einen
Zuganker aufweist, der an dem Anbaubock und dem jeweiligen Mähwerksträger angelenkt
und bei Überschreiten
einer vorbestimmten Zugkraft nachgebend ausgebildet ist. Durch die
separate Lagerung und separate Auffahrsicherung kann jedes Mähwerk einzeln
wegschwenken, wenn es auf ein Hindernis auffährt, ohne dass das andere Mähwerk hierdurch beeinflusst
wird. Die Auffahrsicherung hält
bei normalen Betriebskräften
den Mähwerksträger und
das daran befestigte Mähwerk
in einer vorbestimmten seitlich auskragenden Betriebsstellung. Erst
wenn die Haltekräfte
auf den Zuganker eine vorbestimmte Schwelle überschreiten, streckt sich
der Zuganker in seiner Länge,
wodurch der Mähwerksträger und
das daran befestigte Mähwerk
wegschwenken können. Vorteilhafterweise
ist hierbei der Zuganker elastisch nachgiebig ausgebildet, so dass
nach Überfahren des
Hindernisses eine automatische Rückstellung des
Mähwerks
erfolgt.
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Um
die voneinander unabhängigen
Ausweichbewegungen der beiden Mähwerke
auszugleichen, umfasst die Antriebsvorrichtung zum Antrieb der beiden
Mähwerke
vorteilhafterweise ein Verteilergetriebe, das die Antriebsbewegung
einer zentralen Eingangswelle in eine Ausgangsbewegung zweier Abtriebswellen
umsetzt, welche jeweils zumindest ein Gelenk aufweisen und abknickbar
ausgebildet sind. Das Verteilergetriebe selbst kann starr an dem Anbaubock
gelagert sein. Der Ausgleich der Ausweichbewegungen der Mähwerke wird
durch ein Ausknicken der Abtriebswellen des Verteilergetriebes kompensiert.
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In
Weiterbildung der Erfindung sind die abknickbaren Abtriebswellen
des Verteilergetriebes jeweils mit einem Antriebselement verbunden,
das an jeweils einem der Mähwerksträger drehbar
gelagert ist. Die Antriebselemente können hierbei axial fest an dem
jeweiligen Mähwerksträger gelagert
sein. Vorteilhafterweise sind die damit verbundenen Abtriebswellen
mit zwei unmittelbar hintereinander geschalteten Gelenken versehen,
so dass sie jeweils zweiachsig abknickbar sind. Die Gelenke sind
hierbei so nahe wie möglich
aneinander angeordnet. Insbesondere kann sich jede Abtriebswelle
durch die beiden hintereinander geschalteten Gelenke S-förmig verwinden, wodurch
auch ein gewisser seitlicher Versatz zwischen der Rotationsachse
der Abtriebswellen und der Rotationsachse der an den Mähwerksträgern gelagerten
Antriebselemente ausgeglichen werden kann.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist die Anordnung der Abtriebswellen
des Verteilergetriebes relativ zu den an den Mähwerksträgern befestigten Antriebselementen
derart getroffen, dass die Drehachsen der Antriebselemente bei unausgelenkter
Stellung der Mähwerksträger im wesentlichen
koaxial zu den Drehachsen der Abtriebswellen des Verteilergetriebes
angeordnet sind.
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Besonders
vorteilhaft ist es hierbei, wenn die mit den abknickbaren Abtriebswellen
verbundenen Antriebselemente unmittelbar an den Schwenklagerabschnitten
der Mähwerksträger angeordnet
sind und damit unmittelbar an den Schwenkachsen der Mähwerksträger liegen.
Hierdurch erfahren die an den Mähwerksträgern gelagerten
Antriebselemente bei einer Auslenkung der Mähwerksträger mehr oder minder keinen
translatorischen Versatz, sondern lediglich einen Winkelversatz,
der jedoch durch die gelenkig ausgebildeten Abtriebswellen ausgeglichen werden
kann.
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Vorteilhafterweise
entspricht der Abstand der beiden Anlenkpunkte der Mähwerksträger an dem Anbaubock
in etwa dem Abstand der beiden zueinander parallelen Abtriebswellen
des Verteilergetriebes. Hierdurch wird ein axialer Versatz bei Auslenkungen der
Mähwerksträger vermieden.
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Die
weitere Ausbildung des Antriebsstrangs von den beiden Antriebselementen,
die mit den Abtriebswellen des Verteilergetriebes verbunden und
an den Mähwerksträgern gelagert
sind, zu den beiden Mähwerken
selbst kann grundsätzlich
verschieden sein. Nach einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung können an
den auskragenden Enden der beiden Mähwerksträger weitere Antriebselemente
drehbar gelagert sein, die mit den inneren Antriebselementen, die
mit den Abtriebswellen des Verteilergetriebes verbunden sind, über einen
Endlostrieb in Form eines Riemens oder eine Kette verbunden sein können. In
Weiterbildung der Erfindung sind die Mähwerke an den auskragenden äußeren Enden
der beiden Mähwerksträger um eine
in Fahrtrichtung weisende liegende Schwenkachse schwenkbar angelenkt,
so dass sie zwischen einer nach unten geschwenkten Betriebsstellung
und einer im wesentlichen senkrecht nach oben geschwenkten Transportstellung
hin- und hergeschwenkt werden können.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
und zugehöriger
Zeichnungen näher
erläutert.
In den Zeichnungen zeigen:
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1:
eine Draufsicht auf die an einen Schlepper angebaute Mähmaschine
nach einer bevorzugten Ausführung
der Erfindung in einer ausschnittsweisen Darstellung, die den Anbaubock,
die beiden daran gelagerten Mähwerksträger sowie
die von diesen getragenen Mähwerke
zeigt,
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2:
eine ausschnittsweise, vergrößerte perspektivische
Darstellung des Verteilergetriebes der Antriebsvorrichtung für die beiden
Mähwerke,
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3:
eine stirnseitige Ansicht der Mähmaschine
aus 1, und
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4:
eine Draufsicht auf den mit zwei Gelenken versehenen Antriebsstrang
bei einer Auslenkung des jeweiligen Mähwerks.
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Die
in den Figuren gezeichnete Mähmaschine 1 kann
heckseitig an einen Schlepper 2 angebaut werden. Sie besitzt
hierzu einen Anbaubock 3, der über eine an sich herkömmliche
Dreipunktanlenkung 4 an den Schlepper 2 anbaubar
ist. An einem stirnseitigen Ende des Anbaubocks 3 sind
an diesem zwei Mähwerksträger 5 gelagert,
die in Fahrtrichtung 6 gesehen seitlich nach rechts und
links auskragen. Wie 3 zeigt, sind die Mähwerksträger 5 in
ihrer Betriebsstellung leicht geneigt, so dass sie von ihren Anlenkpunkten
an dem Anbaubock 3 zu ihren auskragenden Enden hin leicht
abfallen. An ihren auskragenden äußeren Enden
tragen die Mähwerksträger 5 jeweils
ein Mähwerk 7 und 8,
die dementsprechend in Fahrtrichtung 6 betrachtet rechts
und links seitlich von dem Anbaubock 3 angeordnet sind.
Die Mähwerke 7 und 8 sind
an den Mähwerksträgern 5 um
in Fahrtrichtung weisende liegende Schwenkachsen schwenkbar gelagert,
so dass sie aus der in 1 gezeigten herabgesenkten Betriebsstellung
in eine im wesentlichen aufrechte Transportstellung schwenkbar sind,
die in 3 in gestrichelten Linien angedeutet ist.
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Die
Mähwerke 7 und 8 können in
an sich bekannter Weise als Trommelmähwerke ausgebildet sein und
jeweils mehrere nebeneinander angeordnete, um aufrechte Achsen rotierend
antreibbare Trommeln bzw. Teller aufweisen, an denen Schneidwerkzeuge
umfangseitig angeordnet sind.
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Die
beiden Mähwerksträger 5 sind
an dem Anbaubock 3 jeweils um eine aufrechte Schwenkachse 9 und 10 schwenkbar
angelenkt, so dass sie aus der normalen, im wesentlichen quer zur
Fahrtrichtung 6 ausgerichteten Betriebsstellung nach hinten
wegschwenken können,
wenn die Mähwerke 7 und 8 auf
ein Hindernis auffahren. An sich wird dieses Nachhintenwegschwenken
im normalen Betrieb von Auffahrsicherungen 11 und 12 verhindert,
die im normalen Betrieb die Mähwerksträger 5 in
einer vorbestimmten, bezüglich
der Schwenkachsen 9 und 10 festen Stellung halten,
bei Auffahren auf ein Hindernis jedoch das Nachhintenwegschwenken
der Mähwerksträger 5 und
damit der Mähwerke 7 und 8 ermöglichen.
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Wie 1 zeigt,
umfasst jede Auffahrsicherung 11 und 12 einen
Zuganker 13 bzw. 14, der einerseits an einem den
Mähwerksträgern 5 gegenüberliegenden
Endabschnitt des Anbaubocks 3 und andererseits an dem jeweiligen
Mähwerksträger 5 von dessen
Schwenkachse 9 bzw. 10 beabstandet angelenkt ist.
Wie 3 zeigt, liegt der Anlenkpunkt der Zuganker 13 und 14 an
dem Anbaubock 3 etwas höher
als der Anlenkpunkt an den Mähwerksträgern 5.
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Die
Zuganker 13 und 14 sind längenveränderbar, insbesondere teleskopierbar
ausgebildet, jedoch derart, dass sie in einer vorbestimmten Länge verharren,
solange die auf sie wirkende Zugkraft unter einem vorbestimmten
Schwellwert bleibt und sich erst dann verlängern, wenn ein vorbestimmter Schwellwert überschritten
wird. Vorzugsweise sind die Zuganker 13 und 14 elastisch
ausgebildet, so dass sie sich von selbst wieder zurückstellen,
wenn sie einmal bei Überschreiten
der vorgenannten Schwellwerte eine Verlängerung erfahren haben. Beispielsweise
können
die Zuganker 13 und 14 federbeaufschlagte Teleskoparme
aufweisen.
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Die
Antriebsvorrichtung 15 für die beiden Mähwerke 7 und 8 umfasst
ein gemeinsames Verteilergetriebe 16, das etwa auf Höhe der Anlenkpunkte der
beiden Mähwerksträger 5 an
dem Anbaubock 3 unter diesem sitzt und zwischen den Anlenkpunkten der
Mähwerksträger 5 an
dem Anbaubock 3 und dem Schlepper 2 angeordnet
ist. Das Verteilergetriebe 16 kann starr an dem Anbaubock 3 gelagert
sein. Es umfasst eine Eingangswelle 17, die über eine
Zapfwelle von dem Schlepper 2 her angetrieben werden kann.
Die Antriebsbewegung der Eingangswelle 17 wird über ein
Stirnradgetriebe in eine Antriebsbewegung zweier Abtriebswellen 18 und 19 umgesetzt,
die sich aus dem Gehäuse
des Verteilergetriebes 16 heraus zu den Anlenkpunkten der
Mähwerksträger 5 hin erstrecken.
Die Abtriebswellen 18 und 19 sowie die Eingangswelle 17 sind
zueinander parallel angeordnet und erstrecken sich im wesentlichen
in Fahrtrichtung 6. Der Abstand der beiden Abtriebswellen 18 und 19 ist
vorteilhafterweise derart getroffen, dass er in etwa dem Abstand
der beiden Anlenkpunkte der Mähwerksträger 5 an
dem Anbaubock 3 entspricht.
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An
den Lagerabschnitten der Mähwerksträger 5,
mit denen diese um die Schwenkachsen 9 und 10 an
dem Anbaubock 3 gelagert sind, sind Antriebselemente 20 und 21 in
Form von Riemenscheiben gelagert, und zwar um eine Drehachse 22 und 23,
die in der unausgelenkten Stellung der Mähwerksträger 5 sich koaxial
zu jeweils einer der Abtriebswellen 18 und 19 erstreckt.
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Wie
die 1 und 2 zeigen, sind an den beiden
Abtriebswellen 18 und 19 zwei jeweils mehrachsig
verschwenkbare Gelenke 24 und 25 vorgesehen, die
unmittelbar hintereinander geschaltet sind und in der gezeichneten
Ausführung
als Kardangelenke ausgebildet sind. Durch die beiden hintereinander
geschalteten Gelenke 24 und 25 kann jede der Abtriebswellen 18 und 19 zweiachsig
abgeknickt werden, insbesondere eine schlangen- bzw. S-förmige Verwindung
erfahren, wenn der jeweilige Mähwerksträger 5 ausgelenkt
wird. Diese Verwindung zeigt 4.
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Durch
die zweifach abknickbare Ausbildung der Abtriebswellen 18 und 19 können diese
einen Versatz ausgleichen, der bei einer Auslenkung der Mähwerke 7 und 8 und
damit der Mähwerksträger 5 auftritt,
wenn die Mähwerke 7 und 8 auf
ein Hindernis auffahren.
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Die
von den beiden Abtriebswellen 18 und 19 angetriebenen
Antriebselemente 20 und 21 treiben in der gezeichneten
Ausführungsform über Keilriemen 26 und 27 weitere
Antriebselemente 28 und 29 an, die an den äußeren auskragenden
Enden der Mähwerksträger 5 gelagert
sind und weiter in an sich bekannter Weise mit den Antriebswellen
der Schneidteller bzw. -trommeln der Mähwerke 7 und 8 verbunden
sind.