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Die
Erfindung betrifft einen Lamellenvorhang mit durch einen Verbundschichtkörper nach
Patentanmeldung 10 2004 059 698.0-16 gebildeten Horizontallamellen.
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In
den 9 und 10, die der Stammanmeldung zur
vorliegenden Anmeldung, der Patentanmeldung 10 2004 059 698.0-16
entnommen sind, sind Schnitte durch verschiedene Ausführungsformen
einer Horizontallamelle gemäß der Patentanmeldung
10 2004 059 698.0-16 dargestellt.
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Gemäß 9,
die einen Querschnitt in Längsrichtung
(der Breitenrichtung eines Lamellenvorhangs) einer Horizontallamelle 6 zeigt
ist eine Horizontallamelle, wie folgt aufgebaut:
Eine obere
Kunststoffschicht 12 ist vorteilhafterweise an ihrer Rückseite
mit einer Metallschicht 14, beispielsweise aus Aluminium
oder Silber, versehen. Die Metallschicht 14 kann auf die
Kunststoffschicht 12 aufgedampft, darauf abgeschieden oder
sonstwie aufgebracht sein. Die Kunststoffschicht 12 bildet
zusammen mit der Metallschicht 14 eine Holz- bzw. Sonnschutzschicht,
deren Transmission bzw. deren Reflektionsvermögen durch die Dicke der Metallschicht 14 eingestellt
werden kann. Die Kunststoffschicht 12 ist vorteilhafterweise
durchsichtig. Die Sonnenschutzschicht 12, 14 ist
mittels einer vorteilhafterweise transparenten Kleberschicht 16 auf
eine Furnierschicht 18 aufgebracht, die eine an sich bekannte
Holzfurnierschicht sein kann. Auf ihrer Rückseite ist die Furnierschicht 18 mittels
einer ebenfalls vorteilhaft transparenten Kleberschicht 20 mit
einer Kunststoffschicht 22 verbunden. Die Kunststoffschicht 22 ist
vorteilhafterweise ebenfalls durchsichtig, jedoch für ultraviolettes
Licht zumindest weitgehend undurchlässig. Die Kunststoffschichten
können leicht
eingefärbt
sein.
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Die
zwischen den Kunststoffschichten 12 und 22 aufgenommene
Holzfurnierschicht 18 ist vor mechanischen Beschädigungen
und dem Einfluss schädlichen
UV-Lichts geschützt.
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Die
Maserstruktur der Furnierschicht 18 bleibt, je nach Holzart
und Herstellungsverfahren, bei einer Dicke der Kleberschicht 16 bzw. 20 zwischen beispielsweise
15 und 25 μm
erhalten und zeichnet sich überraschenderweise
durch die Metallschicht 14 hindurch ab, so dass die Horizontallamelle
ein gemasertes Aussehen hat. Durch zweckentsprechende Abstimmung
der Dicke der Metallschicht 14 und der Dicke der Holzschicht 18 lässt sich
bei Betrachtung gegen helles Licht, beispielsweise Sonnenlicht,
eine Transparenz des gesamten Schichtkörpers derart erzielen, dass
im Durchlicht eine deutliche Abdunklung erzielt wird, die Maserung
des Holzes jedoch sichtbar bleibt.
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Bei
Anordnung der Lamelle 6 derart, dass die Kunststoffschicht 16 zur
Außenseite
eines Gebäudes zeigt
(die Lamelle kann außerhalb
oder innerhalb eines Fensters oder einer Türe angeordnet sein), reflektiert
die Metallschicht 14 von außen einstrahlendes Sonnenlicht,
wobei dieses nicht nur im sichtbaren, sondern auch im infraroten
Teil reflektiert wird, so dass ein aus solchen Horizontallamellen
aufgebauter Lamellenvorhang auch einen ausgezeichneten Wärmeschutz
für das
Innere eines Gebäudes
liefert. Die Furnierschicht 18 ist zuverlässig vor
Erwärmung
geschützt,
so dass keine Verfärbungen
oder Risse entstehen.
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10 zeigt
einen senkrechten Schnitt durch die Lamelle 6, der senkrecht
zu deren Längserstreckung
gerichtet ist. Diese Lamelle 6 besteht nur aus einer Furnierschicht 18,
die auf ihrer Oberseite und ihrer Unterseite mit einer Kunststoffschicht 12 bzw. 22 versehen
ist. Die Kunststoffschichten 12 und 22 können außerhalb
der Furnierschicht 18 unmittelbar miteinander verbunden
sein, so dass die Furnierschicht 18 vollständig in
Kunststoff eingeschlossen ist. Weiter ist in 8 eine Wölbung der
Lamelle 6 senkrecht zu deren Längserstreckung sichtbar. Vorteilhaft
ist die Wölbung
längs der
gesamten Länge der
Lamelle gleich, so dass die Lamelle in Ansicht der 8 eben
ist. Wölbung
und Stärke
bzw. Dicke der Lamelle sind derart aufeinander abgestimmt, dass die
Biegesteifigkeit der Lamelle für
den jeweiligen Anwendungszweck ausreichend ist.
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Verfahren
zur Herstellung der geschilderten Horizontallamelle und Abwandlungen
von deren Aufbau sind in der Stammanmeldung 10 2004 059 698.0-16
beschrieben, auf deren Inhalt Bezug genommen wird.
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In
der Stammanmeldung ist die Verwendung der beschriebenen, als Verbundschichtkörper ausgebildeten
Horizontallamellen in einem Lamellenvorhang beschrieben, bei dem
einzelne Horizontallamellen mittels Bändern bzw. Kordeln oder Schnüren derart
verbunden sind, dass sie anhebbar, absenkbar und zusätzlich um
ihre Längsrichtung
kippbar sind.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Anwendungsgebiet der beschriebenen,
durch einen Verbundschichtkörper
gebildeten Horizontallamellen, die bevorzugt ein Holzfurnier enthalten,
zu erweitern, so dass deren optisch und thermisch vorteilhafte Eigenschaften
vorteilhaft genutzt werden können.
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Die
der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird mit einem Lamellenvorhang
gemäß dem Anspruch
1 gelöst.
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Die
Unteransprüche
sind auf vorteilhafte Weiterbildungen und Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Lamellenvorhangs
gerichtet.
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Durch
die an ihren Längsrändern erfolgende gelenkige
Verbindung benachbarter Horizontallamellen lassen sich unterschiedliche
Lamellenvorhänge bilden,
beispielsweise einfache Rollos, Lamellenvorhänge in Plisseeform oder Lamellenvorhänge in Art eines
Raffstores (Flächenfaltvorhangs).
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand schematischer Zeichnungen beispielsweise
und mit weiteren Einzelheiten erläutert.
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In
den Figuren stellen dar:
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1 einen
schematischen Querschnitt durch ein Rollo,
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2 ein
Detail aus 1, das die gelenkige Verbindung
benachbarter Horizontallamellen zeigt,
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3 einen
Querschnitt durch einen Lamellenvorhang in Art eines Plissees,
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4 ein
Detail aus 3, dass die gelenkige Verbindung
benachbarter Lamellen zeigt,
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5 den
Vorhang gemäß 3 in
teilweise angehobenem Zustand,
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6 einen
Querschnitt durch einen Lamellenvorhang in Art eines Raffstores
(Flächenfaltvorhangs).
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7 ein
Detail der 6 zur Darstellung der gelenkigen
Verbindung benachbarter Lamellen,
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8 die
Anordnung der 6 in angehobenem Zustand des
Lamellenvorhangs,
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9 einen
Längsschnitt
durch eine Horizontallamelle und
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10 einen
Querschnitt durch eine Horizontallamelle.
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Gemäß 1 ist
eine Mehrzahl neben- bzw. 1 übereinander angeordneter Horizontallamellen 6 an
den Längsrändern der
Horizontallamellen gelenkig miteinander verbunden. Der Oberrand
des so gebildeten Lamellenvorhangs ist an einer Wickelwelle 70 befestigt,
die um eine Achse A drehbar ist. Die einzelnen Lamellen weisen eine
Länge (senkrecht
zur Papierebene der 1; Breitenrichtung des Lamellenvorhangs)
auf, die erheblich größer ist
als ihre Breite (Höhenrichtung
des Lamellenvorhangs). Die Wölbungen
der einzelnen Lamellen, die beispielsweise wie in 8 oder 9 dargestellt
aufgebaut sind, sind gemäß 1 alle
nach links (beispielsweise von einer Fensterfläche abgewandt) gerichtet und
derart, dass sich die konkaven Seiten der Lamellen an die konvexe
Außenseite
der Wickelwalze 70 beim Aufwickeln anlegen.
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2 zeigt
ein Beispiel einer gelenkigen Verbindung zwischen den Längsrändern benachbarter
Lamellen 6. Im dargestellten Beispiel ist ein Verbindungsstreifen 72 aus
biegsamem Material, beispielsweise Stoff, Gewebe, Folie usw. an
den einander benachbarten Randbereichen der Lamellen 6 beispielsweise
durch Nähen,
Kleben, Warmschmelzen, Ultraschallschweißen usw. befestigt. Der Verbindungsstreifen 72 bildet
eine Art Filmscharnier, das eine Achse bildet, um die herum die
Lamellen 6 relativ zueinander verschwenkt werden können.
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Der
Lamellenvorhang hat in seinem entrollten Zustand der 1 wegen
des Durchscheinens der Furnierschicht 18 (9 und 10)
durch die Lamellen 6 hindurch ein ästhetisch ansprechendes Aussehen
und bewirkt gleichzeitig je nach Aufbau und Dimensionierung einen
wirksamen Wärme- und/oder
Sichtschutz. Beim Aufrollen legen sich die Lamellen 6 gleichmäßig an die
Außenseite
der Wickelwalze 70 bzw. an die Außenseite bereits aufgewickelter
Lamellen an.
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An
der untersten Lamelle ist vorteilhafterweise ein Abschluss- bzw.
Gewichtsstab 74 angebracht.
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3 zeigt
eine abgeänderte
Ausführungsform
eines Lamellenvorhangs, bei dem benachbarte Horizontallamellen 6 gegensinnig
gewölbt
sind und bei dem zum Hochziehen bzw. Herablassen des Lamellenvorhangs
eine Zugschnur 76 vorgesehen ist, die durch bezogen auf
die Breite der Lamellen 6 (Höhenrichtung des Lamellenvorhangs)
mittig angeordnete Löcher
der Lamellen 6 hindurchgeführt ist. Es versteht sich,
dass vorteilhafterweise an jeder Seite der Lamellen 6 und
gegebenenfalls zusätzlich
in deren Mitte bezogen auf die Breitenrichtung des Vorhangs eine
Zugschnur 76 vorgesehen ist. 4 zeigt eine
der in 2 dargestellten entsprechende gelenkige Verbindung
zwischen den Lamellen 6.
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Wie
in 5 angedeutet, faltet sich der Lamellenvorhang
beim Ziehen an der Zugschnur 76 in Art eines Plissees zusammen,
wobei sich die unterste Lamelle an die Außenseite des entsprechend konturierten
Abschlussstabes 74 anlegt, sich die Lamellen dann zickzackartig
aufeinanderlegen bis die gesamte Anordnung schließlich an
die Unterseite eines Vorhangkastens 78 anlegt oder in diesen
hineingezogen wird.
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6 zeigt
eine gegenüber
den 3 bis 5 abgeänderte Ausführungsform eines Lamellenvorhangs,
bei dem die Zugschnur 76 am unteren Ende des Abschlussstabes 74 befestigt
und dann auf einer Seite des Lamellenvorhangs verlaufend durch an
den Gelenkverbindungen zwischen Lamellen 6 vorgesehenen Ösen 80 hindurch
zu dem Vorhangkasten 78 verläuft. Wie ersichtlich, ist die
Zugschnur 76 ausgehend von dem Abschlussstab 74 zunächst an
der dem Abschlussstab 74 benachbarten Verbindungsstelle
zwischen zwei benachbarten Lamellen 6 gleitbar befestigt
und ist dann an der jeweils übernächsten Verbindungsstelle
gleitbar befestigt.
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7 zeigt
eine gegenüber
der gelenkigen Verbindung der 2 und 4 abgeänderte gelenkige
Verbindung. Bei der Ausführungsform
gemäß 7 ist
zumindest eine der Kunststoffschichten 12 bzw. 22 (10),
zwischen denen die Furnierschicht 18 aufgenommen ist, durchgehend
zwischen zwei Lamellen 6 ausgebildet und bildet ein Filmscharnier 82,
an dem die Öse 80 befestigt
ist. Die integral mit den Lamellen ausgebildete Kunststoffschicht 12 und/oder 22 (9) übernimmt
somit die Funktion des Verbindungsstreifens 72 gemäß 2 und 4.
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Gemäß 8 legt
sich beim Aufziehen des Lamellenvorhangs in Art eines Raffstores
die unterste Lamelle auf den Abschlussstab 74 ab und legen sich
dann die weiteren Lamellen unter übereinander Anordnung der Ösen 80 aufeinander
ab, bis sie an den Vorhangkasten 78 heran oder in diesen
hineingezogen werden.
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Die
Erfindung kann in vielfältiger
Weise abgeändert
werden. Beispielsweise können
die Horizontallamellen wellenförmig
gewölbt
sein. Die gelenkigen Verbindungen können durch eingegossene Scharnierhaken
realisiert sein usw. Die Anmelderin behielt sich vor, Schutz für die Verbindungen
der Horizontallamellen auch unabhängig vor deren spezieller Ausbildung
zu beanspruchen.
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- 6
- Horizontallamelle
- 8
- Band
- 10
- Leiterkordel
- 12
- Kunststoffschicht
- 14
- Metallschicht
- 16
- Kleberschicht
- 18
- Furnierschicht
aus Echtholz
- 20
- Kleberschicht
- 22
- Kunststoffschicht
- 70
- Wickelwalze
- 72
- Verbindungsstreifen
- 74
- Abschlussstab
- 76
- Zugschnur
- 78
- Vorhangkasten
- 80
- Öse