DE3525515A1 - Vorhang mit verstellbaren sichtschutzlamellen - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Vorhang mit ver­ stellbaren Sichtschutzlamellen.

Derartige Vorhänge dienen an Fenstern für eine Wärme- und Sichtisolierung.

Dabei sind die Lamellen senkrecht oder waagerecht angeordnet, an äußeren und inneren Zügen befestigt, mit deren Hilfe ge­ wünschte Schrägstellungen bewirkt werden können.

Der Nachteil dieser (Jalousetten mit Kunststofflamellen oder) Vorhänge besteht einmal darin, daß sie nicht aufrollbar sind, sie werden vielmehr zur Seite gerafft oder nach oben hin zusammengefaßt und verdecken einen Teil des Fenters.

Zum anderen ist die Herstellung relativ aufwendig.

Die vorliegende Erfindung hat sich daher die Aufgabe ge­ stellt, einen Vorhang mit verstellbaren Sichtschutzlamellen zu schaffen, der vereinfacht, d. h. insbesondere maschinell zu fertigen ist.

Weiterhin soll der Vorhang insbesondere bei waagerechter Anordnung der Lamellen aufrollbar sein und auch bei offenen Fenstern insbesondere hinsichtlich des Schutzes vor Insekten wirksam sein.

Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, daß die Lamellen zwischen zwei parallelen Gewebebahnen angeordnet und mit diesen längs ihrer Kanten nach Art eines Parallelogrammes gelenkig verbunden sind.

Diese Gewebebahnen bewirken zum einen einen Sicht- und bei geeigneter Maschenweite des Gewebes auch einen Schutz vor insbsondere Fluginsekten. Zwischen den Gewebebahnen befinden sich die Lamellen, die bei entsprechender Schrägstellung mehr oder weniger überlappen und in an sich bekannter Weise auch einen Lichtschutz je nach Bedarf herstellen lassen.

Die Lamellen können aus beliebigen Materialien bestehen, an ihre Stabilität werden geringe Anforderungen gestellt, da die Befestigung längs ihrer Kanten die Stabilität gegen Durch­ biegung gewährleistet. Sie müssen lediglich die Gewebebahnen auf Abstand halten.

Der erfindungsgemäße Vorhang läßt sich nach Schrägstellung der Lamellen auch ohne weiteres auf eine Aufrollstange auf­ rollen, wie sie von außen an den Fenstern angebrachten Rolladen her bekannt ist.

Die Gewebebahnen können vorzugsweise auch unterschiedliche Maschenweiten besitzen.

In diesem Falle erzeugt das engermaschige, nach außen wei­ sende Gewebe den Insektenschutz, wohingegen das innere neben den mechanischen Aufgaben auch ästhetische zu lösen vermag.

In besonders vorteilhafter Weise können die Lamellen aus umgenähten Taschen vorzugsweise des engermaschigen Gewebes bestehen. Dabei genügen die Taschen selbst hinsichtlich des Lichtschutzes und bei Wahl eines genügend steifen Materials in der Regel, um als eigenständige Lamellen zu dienen. In die Tasche können jedoch auch Leisten aus andersartigen, z. B. preisgünstigen Materialien, wie Holz oder wasserabweisen­ dem Pressmassen eingeschoben werden.

Die Herstellung der Taschen geschieht dabei maschinell. Nach dem Raffen und Falten der doppelten Lamellenbreite werden die Gewebeschichten miteinander an deren Umbiegungskanten vernäht oder aneinander geheftet, so daß eine Bahn mit abstehenden verdoppelten Schichten (Taschen) entsteht, auf deren äußere Kanten die zweite Gewebebahn unter Einhaltung gleichmäßiger Abstände die (weitermaschige) zweite Gewebebahn befestigt, vorzugsweise ebenfalls maschinell genäht wird.

Dabei kann das die Taschen bildende Gewebe in deren Bereich auch Verstärkungsfäden aus vorzugsweise Metall oder Kunst­ stoff besitzen, die beim Webvorgang z. B. in Form eigener Kett- oder Schußfäden mit verarbeitet werden können.

Durch Einbindung dieser Verstärkungsfäden erhält die Gewebe­ tasche eine hohe Steifigkeit und kann so zuverlässig als Lamelle dienen. Bei Wahl von glänzenden Verstärkungsfäden reflektieren diese einen wesentlichen Anteil der Sonnenein­ strahlung und schützen den Wohnbereich vor zu großer Erwär­ mung.

Auch in diese Taschen können Leisten eingeführt werden, die weiterhin seitliche Führungselemente aufweisen können, um den Vorhang in Schienen zu führen, wobei die Leisten ebenfalls reflektierend ausgebildet sein können.

Vorhänge der vorbeschriebenen Art können somit in entspre­ chenden klimatischen Bedingungen Glasfenster und Jalousien ersetzen.

Die Verstellung des Lamellenwinkels kann durch Aufrollen der Vorhangbahnen bewerkstelligt werden.

Dabei sind z. B. die Gewebebahnen beabstandet voneinander mit der Aufrollwalze verbunden. Durch Drehen der Walze wird eine von den Bahnen zunächst stärker angehoben, als die andere, wodurch eine Parallelogramm-Verschiebung eintritt. Die stär­ ker angehobene Bahn nimmt die an ihr befestigten Lamellenkan­ ten mit und verstellt diese dadurch. Natürlich können die Bahnen auch in herkömmlicher Weise durch seitlich angeordnete Züge verstellt werden, die mit den Lamellen oder Verstär­ kungsleisten verbunden sind.

Anhand der beiliegenden Figuren wird die vorliegende Erfin­ dung näher in nicht beschränkender Weise bespielhaft er­ läutert

Fig. 1 zeigt den erfindungemäßen Vorhang in dreidimen­ sionaler Darstellung;

Fig. 2 zeigt verwendbare Gewebebahnen.

In der Darstellung gemäß Fig. 1 befinden sich die Lamellen 1 zwischen den Gewebebahnen 3 und 4. Das Gewebe 3 ist dabei das engermaschige und dient neben dem Sichtschutz gleichzeitig dem Schutz vor insbesondere Fluginsekten. Diese Seite zeigt daher auch nach der Montage nach außen.

Das Gewebe 4 weist weitere Maschen auf und hat Storecharakter zur Gewährleistung ästhetischer Anforderungen.

Die Lamellen 1 sind aus dem Gewebe 3 umgenähte Taschen, in die Verstärkungsleisten 6 einführbar sind. Die (Taschen)- Lamellen 1 weisen Verstärkungsfäden 5 auf, die bei der Her­ stellung der Bahn 3 in den betreffenden Bereichen mitgewoben werden können und je nach Herstellungsart Kett- oder Schuß­ fäden sind.

Die Taschen werden durch Faltung der Gewebebebahn 3 herge­ stellt und an der anliegenden Kante 8 vernäht. Die abstehende Kante 9 wird anschließend mit der Gewebebahn im Abstand der Taschen voneinander derart vernäht, daß diese insgesamt pa­ rallel zueinander ausgerichtet sind.

Die Verstärkungsleisten können Führungselemente 7 besitzen, die in am Fenster angeordneten Schienen laufen.

In der vorliegenden Darstelung überlappen die Lamellen zur Herstellung einer Verdunkelung. Wird jedoch die Gewebebahn 3 gegenüber der Bahn 4 angehoben, so entfernen sich die Lamel­ len voneinander z. B. bis zum Erreichen einer rechtwinkligen Stellung, wodurch für entsprechenden Lichteinfall gesorgt wird. Die Bahnen können daher an einer Walze (nicht darge­ stellt) befestigt und durch Drehung der Walze relativ zuein­ ander verschoben werden, womit gleichzeitig auch die Lamellen verstellt werden.

Darüberhinaus kann auch der Vorhang auf die Walze aufgerollt werden. Bei entsprechend lockerer Ausführung von Gewebe und Lamellen können auch seitliche Züge zur Verstellung und zum Anheben und Aufschichten der Lamellen aufeinander von unten her angeordnet werden, wie vom Stand der Technik her bekannt.

Selbstverständlich sind auch Ausführungen sinnvoll und mög­ lich, bei denen nur wenige Verstärkungsleisten 6 in die Taschen 2 eingeschoben sind, etwa wie in der Figur darge­ stellt, beispielsweise, um neben einem lockeren Gesamtein­ druck gleichzeitig eine Führung in Schienen zu gewährleisten.

Fig. 2 zeigt das Gewebe 3, das engermaschig ausgeführt ist (Ansicht 1). In regelmäßigen Abständen sind Verstärkungsfäden 5 eingewoben, wobei mittig eine Freilassung 10 vorgesehen ist, die zum Falten der Taschen 2 dient.

Die gefalteten Taschen 2 können gleichzeitig Lamellen 1 sein, wobei es jedoch gleichzeitig möglich ist, in diese Taschen 2 Verstärkungsleisten einzuführen (nicht dargestellt).

Schnitt 2.) zeigt dabei das Gewebe 3 im Schnitt mit den ein­ gefalteten Taschen 2 oder Lamellen 1, die an den Kanten 11 geheftet oder genäht sind.

Gleichzeitig sind die gegenüberliegenden Kanten 12 der Taschen 2 (Lamellen 1) mit dem Gewebe 4 unter Einhaltung gleichmäßiger Abstände A; C verbunden.

Die Verbindungen an den Kanten 11 und 12 sind dabei derart locker ausgeführt, daß der entstandene Verbund parallelo­ grammartig beweglich ist.

Mit B 1 und B 2 sind die oberen und unteren Flächen der Taschen 2 bezeichnet, die natürlich ein gleiches Maß aufweisen müs­ sen.

Es ist im Sinne der vorliegenden Erfindung, die Verstärkungs­ fäden auch z. B. in Form eines Vlieses aufzubringen, z. B. zu verkleben, oder aber auch streifenförmiges Material, wie Aluminiumfolieabschnitte, anstelle der Verstärkungsfäden zu verwenden. Diese Abschnitte werden dabei enfach auf die für die Verstärkungsfäden 5 vorgesehenen Bereiche aufgelegt und z. B. punktförmig verklebt, wobei sie durch entsprechende Faltung außen oder auch innen bezüglich der Taschen liegen können.

Claims (11)

1. Vorhang mit verstellbaren Sichtschutzlamellen, dadurch gekennzeichnet, daß die Lamellen (1) zwischen zwei parallelen Gewebebahnen (3, 4) angeordnet und längs ihrer Kanten mit diesen nach Art eines Parallelogrammes gelenkig verbunden sind.

2. Vorhang nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewebebahnen (3, 4) unterschiedliche Maschenweiten aufweisen.

3. Vorhang nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Lamellen (1) aus umgenähten Taschen (2) vorzugs­ weise des engermaschigen Gewebes (3) bestehen.

4. Vorhang nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewebe im Bereich der Taschen Verstärkungsfäden (5) vorzugsweise aus Metall oder Kunststoff aufweist.

5. Vorhang nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in die Lamellen (1) oder Taschen (2) Verstärkungs­ leisten (6) einführbar sind, die seitlich Führungsele­ mente (7) besitzen können.

6. Vorhang nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Lamellen (1) und/oder die Verstärkungsleisten (6) Wärmestrahlen reflektierend beschichtet sind.

7. Vorhang nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstärkungsleisten (6) mit Verstellzügen für die Lamellenstellung verbunden sind.

8. Vorhang nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewebebahnen mit einer Aufrollwalze mindestens in Lamellenabstand verbunden sind.

9. Verfahren zur Herstellung eines Vorhanges mit verstell­ baren Sichtschutzlamellen, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Gewebebahn in regelmäßig wiederkehrenden Ab­ ständen zu die Lamellenbreite aufweisenden Taschen faltet, die Stoßkanten miteinander vernäht und die äußere dabei entstandene Faltenkante mit einer zweiten Gewebebahn derart verbindet, daß die Taschen parallelo­ grammartig beweglich sind.

10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewebebahnen unterschiedliche Maschenweiten aufwei­ sen.

11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die die Taschen aufweisende Gewebebahn im Bereich der Taschen verstärkt ist und/oder Versteifungselemente in Form von Verstärkungsleisten aufweist.