DE102005017419A1 - Verfahren zur Übermittlung von Informationen zwischen Fahrzeugen - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Übermittlung von Informationen, die für den Betrieb von Fahrzeugen relevant sind, wobei die Informationen durch eine Sendeeinheit eines ersten Fahrzeuges in einem Umgebungsbereich des ersten Fahrzeuges in technisch auswertbarer Form bereitgestellt werden und mittels einer Empfängereinheit in einem zweiten Fahrzeug eine zumindest teilweise Aufnahme und/oder Auswertung der Informationen erfolgt, wenn sich das zweite Fahrzeug im Umgebungsbereich des ersten Fahrzeuges befindet.

Description

  • Stand der Technik
  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Übermittlung von Informationen, die für den Betrieb von Fahrzeugen relevant sind.
  • Mit zunehmender Verkehrsdichte wächst die Menge an zu verarbeitenden Informationen, die von Fahrzeugführern ständig in Entscheidungsprozesse einbezogen werden müssen. Gleichzeitig wachsen die Anforderungen an die Sicherheit von Fahrzeugen. Um Fahrzeugführer in kritischen Situationen zu entlasten und den Fahrkomfort zu erhöhen, sind inzwischen zahlreiche Systeme bekannt, die aus teilweise automatisch gewonnenen Daten und deren Analyse Entscheidungshilfen bereitstellen, automatisch Steuerungsfunktionen übernehmen und gegebenenfalls sicherheitsrelevante Fehlentscheidungen verhindern.
  • Für sicherheitsrelevante Ausstattungsmerkmale bleibt jedoch problematisch, daß ein geringer Abstand zwischen dem Ort der Datengewinnung und dem Ort einer eventuell erforderlich werdenden Reaktion liegt. Der Nachteil geringer zeitlicher Abstände kann durch schnellere Automatisierungsalgorithmen teilweise kompensiert werden, wenn die erforderliche Maßnahme zur Entfaltung ihrer Wirksamkeit im Wesentlichen ohne Totzeit zur Anwendung gebracht werden kann. Problematische Situationen ergeben sich jedoch auch bei kürzesten Ansprechzeiten immer dann, wenn aus den gewonnenen Daten abzulesen ist, daß sich das Fahrzeug in einer Situation befindet, auf die bereits im zeitlichen Vorfeld hätte reagiert werden müssen.
  • Moderne Karosserie-Elektronik bezieht eine Vielzahl verschiedener Sensoren, Aktoren und verarbeitender Knoten in die Gewinnung und Verarbeitung von Daten ein, die eine direkt auf das eigene Fahrzeug abgestimmte Funktion besitzen. Sie interagieren teilweise mit der Umwelt, sammeln meist im Fahrzeug oder in unmittelbarer Fahrzeugumgebung Zustandsinformationen, leiten diese Informationen einer entsprechenden Verarbeitung zu oder ermöglichen zumindest ein Monitoring der gesammelten Informationen. Teilweise ist zur Gewinnung der gewünschten Informationen eine gezielte Einwirkung auf die Fahrzeugumgebung erforderlich, wie das beispielsweise bei ultraschallgestützten Parkhilfen der Fall ist.
  • Bei gängigen Bestandteilen der Karosserie-Elektronik handelt es sich entweder um reine Sendeeinheiten oder reine Empfangseinheiten oder um Kombinationen aus Sende- und Empfangseinheiten, bei denen zumindest der Informationsfluß auf einem Kanal stattfindet, der von keiner anderen Komponente der Fahrzeugelektronik benutzt wird. Nachteilig ist, dass die beschriebenen Verfahren allenfalls eine Reaktion auf bereits bestehende Zustände in Fahrzeugnähe ermöglichen.
  • Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Möglichkeit anzugeben, ohne großen Zusatzaufwand eine effektivere Ausnutzung der von der Karosserie-Elektronik gewonnenen Daten zu realisieren und gegebenenfalls ausreichende Reaktionszeiten zu ermöglichen.
  • Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren nach Anspruch 1. Die Ansprüche 2 bis 10 geben vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens an.
  • Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Übermittlung von Informationen, die für den Betrieb von Fahrzeugen relevant sind, wobei die Informationen durch eine Sendeeinheit eines ersten Fahrzeuges in einem Umgebungsbereich des ersten Fahrzeuges in technisch auswertbarer Form bereitgestellt werden und mittels einer Empfängereinheit in einem zweiten Fahrzeug eine zumindest teilweise Aufnahme und/oder Auswertung der Informationen erfolgt, wenn sich das zweite Fahrzeug im Umgebungsbereich des ersten Fahrzeuges befindet. Die räumliche Ausdehnung des Umgebungsbereiches ist dabei so bemessen, dass sich andere Fahrzeuge unter Wahrung typischer verkehrsbedingter Abstandsregeln in diesem Umgebungsbereich bewegen können. Die Informationen können von Sensoren, die in das erste Fahrzeug integriert sind, im Fahrzeug selbst oder in unmittelbarer Fahrzeugumgebung gewonnen werden. Diese oder daraus abgeleitete Informationen können in technisch auswertbarer Form bereitgestellt werden. Zusätzlich oder alternativ können auch Informationen übertragen werden, die bereits in gespeicherter oder inhärenter Form im ersten Fahrzeug vorliegen.
  • Als Sendeeinheit im Sinne der Erfindung ist jede Vorrichtung zu verstehen, die in der Lage ist, eine Information in technisch auswertbarer Form bereitzustellen. Dementsprechend stellt jede Vorrichtung, die aus derartigen Informationen ein Signal gewinnen kann, eine Empfängereinheit im Sinne der Erfindung dar. Unter Sensoren sind im Sinne der Erfindung alle Vorrichtungen zu verstehen, die eine Gewinnung von Daten er möglichen, die als Grundlage der technisch auswertbaren Informationen dienen können.
  • Die Erfindung geht davon aus, dass durch verschiedene Komponenten der Karosserie-Elektronik moderner Fahrzeuge leistungsfähige Mittel für die Versendung und den Empfang von Daten zur Verfügung stehen, die durchaus geeignet sind, die entsprechenden Daten für Verkehrsteilnehmer außerhalb des Fahrzeuges, an dem die Daten gewonnen wurden, verfügbar zu machen. Derart verfügbar gemachte Daten können die Informationsbasis anderer mit entsprechender Karosserie-Elektronik ausgestatteter Fahrzeuge verbreitern, wenn die Daten identifiziert und verarbeitet werden können. Die Auswertung von Daten, die von anderen Fahrzeugen gewonnen wurden, verschafft außerdem unter Umständen einen zeitlichen Vorlauf, der für eine sichere Vermeidung kritischer Situationen von entscheidender Bedeutung sein kann.
  • Für übliche Interaktionen, an denen die Karosserie-Elektronik beteiligt ist, haben sich insbesondere Techniken etabliert, die auf akustischen, optischen oder elektromagnetischen Prinzipien beruhen, wobei Systeme zum Einsatz gebracht werden, die entweder nur Sende- oder Empfangseinheiten umfassen oder sowohl eine Sende- als auch eine Empfangseinheit im weiteren Sinne erfordern.
  • Beispiele für akustische Anwendungen finden sich in Applikationen zur Abstandsmessung bei sogenannten Ultraschall-Parkpiloten, wobei zumeist Sende- und Empfangseinheiten verwendet werden.
  • Beispiele für die Verwendung optischer Sendeeinheiten finden sich neben allen Formen der Sichtbarmachung im sichtbaren Spektralbereich, beispielsweise durch LED-Leuchten, Frontlicht, Rücklicht und Sidemarkern sowie in zahlreichen Anwendungen von infrarotbasierten Strahlungsquellen. Optische Empfangseinheiten kommen beispielsweise in Vorrichtungen zum automatischen Abblenden des Innenspiegels mit Hilfe eines Lichtsensors oder in automatischen Lichtsteuerungen unter Verwendung von Licht-Sensoren zur Detektion der Umgebungshelligkeit und/oder den Witterungsverhältnissen in Fahrzeugnähe zum Einsatz.
  • Empfängereinheiten für Funksignale finden sich in zahlreichen Systemen zur funkgesteuerten Zentralverriegelung oder in Verbindung mit verschiedenen Antennensystemen für Unterhaltungselektronik, also Autoradio oder TV-Gerät, oder für Navigationssysteme in Form einer GPS-Antenne.
  • Kombinationen aus Sende- und Empfangseinheiten für Funksignale finden sich in sogenannten CEG-Systemen (Comfort-Entry-Go), in Systemen zur Reifendruckkontrolle, die üblicherweise im HF-Bereich kommunizieren, und funksignalbasierten UHF-Abstandssensoren.
  • Darüber hinaus sind teilweise einzelne Funktionen im Fahrzeug installierter Mobiltelefone (GSM, UMTS), die in diesem Fall als kombinierte Sende- und Empfangseinheiten zu betrachten sind, in Kommunikationskonzepte einbezogen.
  • Eine Grundidee der Erfindung beruht auf der Abwandlung des bisher üblichen Informationsflusses von objektive Ausgabewerte sendenden Baugruppen der Karosserie-Elektronik an in der Regel subjektiv wahrnehmende Empfänger, also die Fahrer. Die subjektive Komponente kann durch die vorliegende Erfindung weitgehend durch empfangsfähige Komponenten der Karosserie-Elektronik ersetzt werden. Als Beispiele können folgende Ge genüberstellungen dienen: Ein Parkpilot realisiert eine Abstandsvermessung und signalisiert einen Schwellwert, dessen Erreichen den Fahrer zum Bremsen veranlassen soll, ein LED-Bremslicht indiziert einen Bremsvorgang, was den Fahrer eines Folgefahrzeuges ebenfalls zum Bremsen veranlassen soll. Erfindungsgemäß kann die subjektive Reaktion auf die bereitgestellte Information durch eine automatisierte Reaktion auf die aufgenommene Information ersetzt werden.
  • Das erfindungsgemäße Prinzip lässt sich verwirklichen, wenn Fahrzeuge, die sich in einem Bereich befinden, in dem von einem Fahrzeug Informationen und/oder Signale in technisch auswertbarer Form bereitgestellt werden, über Vorrichtungen verfügen, die zur technischen Auswertung dieser Informationen und/oder Signale in der Lage sind.
  • Die beispielhaft aufgeführten Komponenten lassen sich teilweise mit mehr oder weniger großem Aufwand so verändern, dass sie mit Komponenten der Karosserie-Elektronik anderer Fahrzeuge kommunizieren können. Eine Minimalforderung besteht dabei darin, dass die beteiligten Komponenten an verschiedenen Fahrzeugen so aufeinander abgestimmt werden, dass sie einerseits Informationen und/oder Signale in einem Umgebungsbereich eines Fahrzeuges in technisch auswertbarer Form bereitstellen können und andererseits in der Lage sind, von anderen Fahrzeugen gewonnene Daten, die als Informationen in technisch auswertbarer Form von diesen Fahrzeugen bereitgestellt werden, als solche zu identifizieren und die in diesen Daten enthaltenen Informationen in für das eigene Fahrzeug relevanter Weise auswerten zu können.
  • Die Bereitstellung von Komponenten für erfindungsgemäße Systeme kann beispielsweise durch Modifizierung von Software für den Betrieb von einzelnen Komponenten der Karosserie-Elektronik oder durch hardwareseitige Anpassungen herkömmlicher Komponenten erfolgen. Die verfügbare Datenmenge und die erforderliche Bandbreite ergibt sich aus der verwendeten Kombination vorhandener Karosserie-Elektronik-Komponenten.
  • Eine besonders einfache und zugleich wirkungsvolle Realisierung des erfindungsgemäßen Verfahrens ergibt sich, wenn durch die Sendeeinheit eines Fahrzeuges automatisch Informationen im Umgebungsbereich des Fahrzeuges bereitgestellt werden, sobald diese Informationen zur Verfügung stehen. Das kann beispielsweise in Form einer Crash-Warnung erfolgen. Die bereitzustellende Information im Sinne der Erfindung besteht dabei in der unter Umständen fixen Position des liegen gebliebenen Fahrzeuges. Diese Information wird üblicherweise durch eine eingeschaltete Warnblinkanlage verfügbar gemacht. Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es erforderlich, dass sich annähernde Fahrzeuge entweder eine Empfangseinheit aufweisen, die eine betätigte Warnblinkanlage automatisch erkennt, oder die Funktion der Warnblinkanlage zumindest teilweise von einer Sendeeinheit übernommen wird, die in anderer Form die Information über das liegen gebliebene Fahrzeug bereitstellt und mit einer entsprechenden Empfangseinheit in sich annähernden Fahrzeugen korrespondiert. In beiden Fällen fungiert das liegen gebliebene Fahrzeug als Warnboje. Durch ein entsprechendes Monitoring der Havariesituation wird das Risiko von Auffahrunfällen verringert.
  • In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform werden durch die Sendeeinheit eines ersten Fahrzeuges nur dann Informationen im Umgebungsbereich des Fahrzeuges bereitgestellt, wenn diese Informationen als kritisch für den Betrieb weiterer Fahrzeuge, die sich im Umgebungsbereich des ersten Fahrzeuges bewegen können, identifiziert sind. Eine solche Information stellen Werte der Bremsverzögerung in Zusammenhang mit dem Abstand eines nachfolgenden Fahrzeuges dar. Bei großem Abstand genügt es in der Regel, den Bremsvorgang durch herkömmliche Bremsleuchten anzuzeigen. Wird jedoch ein relativ geringer Abstand zu einem nachfolgenden Fahrzeug detektiert, kann es vorteilhaft sein, eine vom nachfolgenden Fahrzeug auswertbare Information über den Wert der Bremsverzögerung bereitzustellen, die eine automatische Reaktion, beispielsweise die Ermittlung einer Mindestverzögerung, die zur Vermeidung eines Auffahrunfalles erforderlich ist, ermöglicht.
  • Es kann des Weiteren vorteilhaft sein, durch die Sendeeinheit des ersten Fahrzeuges Informationen im Umgebungsbereich des Fahrzeuges bereitzustellen, wenn sich mindestens ein weiteres Fahrzeug im Umgebungsbereich des ersten Fahrzeuges befindet.
  • Es kann auch vorteilhaft sein, wenn eine erfindungsgemäße Kommunikation zwischen einzelnen Komponenten der Karosserie-Elektronik benachbarter oder sich begegnender Fahrzeuge bidirektional ausgeführt wird. Dann ist es beispielsweise möglich, dass durch eine Sendeeinheit eines ersten Fahrzeuges Informationen im Umgebungsbereich des ersten Fahrzeuges erst dann bereitgestellt werden, wenn die Bereitstellung durch mindestens ein zweites Fahrzeug angefordert wird. Auf diese Weise wird insbesondere in Bereichen hoher Verkehrsdichte einer Überlastung durch unnötige Signale entgegengewirkt.
  • Vorteilhaft kann auch eine Bereitstellung von Informationen sein, die zeitlich zurückliegende Zustände beschreiben. Hierunter fallen beispielsweise Informationen über eine bereits zurück gelegte Wegstrecke. Diese Informationen können Daten über lokale Witterungseinflüsse, also Temperaturen, Nieder schläge oder Glättebereiche sowie Umleitungshinweise, Staudaten und Streckenverläufe mit zugehörigen Geschwindigkeitswerten der letzten Minuten umfassen. Auf diese Weise kann das erfindungsgemäße Verfahren für ein intelligentes Verkehrsmanagement genutzt werden.
  • Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht in der Möglichkeit, eine Bereitstellung von Informationen zu realisieren, die zukünftige Zustände beschreiben. So können beispielsweise Informationen über mögliche künftige Schäden an Fahrzeugen eines bestimmten Typs hinterlegt werden. Wird die Annäherung eines Fahrzeuges dieses Typs detektiert, können die entsprechenden Informationen in erfindungsgemäßer Weise bereitgestellt werden. Auf diese Weise lassen sich Rückrufaktionen unterstützen. Dazu kann es vorteilhaft sein, einen Vergleich von in benachbarten Fahrzeugen verfügbaren Informationen vorzunehmen und eine Information über festgestellte Abweichungen bereitzustellen. In Falle einer Abweichung kann beispielsweise automatisch eine Service-Anzeige generiert werden. Auf ähnliche Weise kann eine erweiterte On-Bord-Diagnose realisiert werden. Besondere Diagnose-Informationen können einem Fahrzeug zur Vorbereitung einer Arbeit in einer Werkstatt "mitgegeben" werden, bevor das Fahrzeug zum Kundendienst muß.
  • Eine besonders komfortable Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens beinhaltet eine Auswertung bereitgestellter Informationen, die zum automatischen Aufbau einer Sprechverbindung zwischen sich annähernden Fahrzeugen führt. Dazu sind insbesondere in Fahrzeugen installierte Mobiltelefone geeignet.
  • An Ausführungsbeispielen wird das erfindungsgemäße Verfahren näher erläutert. Die 1 zeigt schematisch eine typische Anordnung zu seiner Durchführung.
  • Eine Komponente der Karosserie-Elektronik eines ersten Fahrzeuges 1, beispielsweise ein Außentemperatursensor 2, detektiert eine für den Betrieb des Fahrzeuges relevante Information, hier eine Außentemperatur nahe dem Gefrierpunkt. Diese Information wird sofort ausgewertet und dem Fahrer des Fahrzeuges 1 in Form einer Glatteiswarnung angezeigt oder in eine automatische Anpassung der Fahrdynamik einbezogen. Zusätzlich wird jedoch erfindungsgemäß die gewonnene Information funkgestützt im Umgebungsbereich des Fahrzeuges bereitgestellt. Dabei ist es unerheblich, ob lediglich die Temperaturinformation in Form von Rohdaten oder bereits eine Glatteiswarnung als ausgewertete Form dieser Daten bereitgestellt wird. Wichtig für eine Nutzung der Information durch sich annähernde Fahrzeuge ist vielmehr, dass diese Fahrzeuge über kompatible technische Mittel zur Aufnahme der Information verfügen.
  • In vorliegenden Beispiel erfolgt eine echte parasitäre Verwendung der bereitgestellten Information. Die Übermittlung der vom Temperatursensor 2 gewonnenen Rohdaten erfolgt funkgestützt zu einer im Fahrzeug 1 untergebrachten zentralen Auswerteeinheit 3. Dadurch stehen die übermittelten Rohdaten zwangsläufig in einem Umgebungsbereich des Fahrzeuges 1 zur Verfügung. Die Größe des Umgebungsbereiches ist durch eine Variation der Sendeleistung einstellbar. Bewegt sich ein zweites Fahrzeug 4 mit einer identischen Auswerteeinheit 3' in den Umgebungsbereich, in dem die bereitgestellten Rohdaten in technisch auswertbarer Form zur Verfügung stehen, so kann in beiden Auswerteeinheiten 3, 3' zeitgleich eine Auswertung der Rohdaten vorgenommen werden. Im zweiten Fahrzeug 4 können auf diese Weise Sicherheitsmaßnahmen eingeleitet werden, bevor das Fahrzeug 4 die kritische Zone erreicht. An diesem Beispiel wird die Bedeutung der Kompatibilität der beteiligten Komponenten für die Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens deutlich.
  • Eine uni- oder bidirektionale Kommunikation unter Komponenten der Karosserie-Elektronik muß nicht zwangsläufig unter gleichen Baugruppen stattfinden. Es können auch verschiedene Komponenten aufeinander abgestimmt verwendet werden. Exemplarisch soll dies an zwei sich hintereinander befindlichen Fahrzeugen gezeigt werden.
  • Ein Ausführungsbeispiel unter Verwendung identischer Komponenten bildet der Einsatz von Ultraschall-Parkpiloten zur Abstandsanalyse und gegebenenfalls Abstandsregelung hintereinander fahrender Fahrzeuge. Das vorausfahrende Fahrzeug stellt durch die nach hinten gerichtete Sendeeinheit seines Ultraschallpiloten ein Signal im seinem hinteren Umgebungsbereich bereit. Im Normalfall ist die zugehörige Empfängereinheit darauf eingerichtet, aus reflektierten Schallwellen eine Information über die Entfernung zu einem Hindernis zu gewinnen. Erfindungsgemäß kann auch eine nach vorn ausgerichtete Empfängereinheit des nachfolgenden Fahrzeuges durch parasitäre Analyse der vom vorausfahrenden Fahrzeug versendeten Ultraschall-Signale eine Information über den Abstand zwischen beiden Fahrzeugen gewinnen. Diese Information kann beispielsweise für eine Distanzregelung verwendet werden. Ein redundantes System lässt sich realisieren, wenn das gleiche Prinzip zwischen der nach vorn ausgerichteten Sendeeinheit des hinteren Fahrzeuges und der nach hinten ausgerichteten Empfängereinheit des vorderen Fahrzeuges ausgeführt wird.
  • Als Beispiel einer erfindungsgemäßen Nutzung unterschiedlicher Komponenten für eine Informationsübermittlung zwischen hintereinander fahrenden Fahrzeugen kann die Verwendung eines LED-Schlusslichtes als Sendeeinheit des vorderen Fahrzeuges und eines Regen-Licht-Sensors als Empfängereinheit des hinteren Fahrzeuges dienen. Bei umgekehrter Übermittlungsrichtung kann ein LED-Blinker als Sendeeinheit des hinteren Fahrzeuges und die Sensorik zur Ansteuerung eines abblendbaren Rückspiegels im vorderen Fahrzeug als dessen Empfängereinheit fungieren.

Claims (10)

  1. Verfahren zur Übermittlung von Informationen, die für den Betrieb von Fahrzeugen relevant sind, wobei die Informationen durch eine Sendeeinheit eines ersten Fahrzeuges in einem Umgebungsbereich des ersten Fahrzeuges in technisch auswertbarer Form bereitgestellt werden und mittels einer Empfängereinheit in einem zweiten Fahrzeug eine zumindest teilweise Aufnahme und/oder Auswertung der Informationen erfolgt, wenn sich das zweite Fahrzeug im Umgebungsbereich des ersten Fahrzeuges befindet.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Informationen von Sensoren, die in das erste Fahrzeug integriert sind, im Fahrzeug selbst oder in unmittelbarer Fahrzeugumgebung gewonnen werden.
  3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Informationen übertragen werden, die bereits in gespeicherter oder inhärenter Form in einem Fahrzeug vorliegen.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Sendeeinheit des ersten Fahrzeuges automatisch Informationen im Umgebungsbereich des Fahrzeuges bereitgestellt werden, sobald die Informationen zur Verfügung stehen.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Sendeeinheit des ersten Fahrzeuges nur dann Informationen im Umgebungsbereich des Fahrzeuges bereitgestellt werden, wenn diese Informationen als kritisch für den Betrieb weiterer Fahrzeuge, die sich im Umgebungsbereich des ersten Fahrzeuges bewegen können, identifiziert sind.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Sendeeinheit des ersten Fahrzeuges Informationen im Umgebungsbereich des Fahrzeuges bereitgestellt werden, wenn sich mindestens ein weiteres Fahrzeug im Umgebungsbereich des ersten Fahrzeuges befindet.
  7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Sendeeinheit Informationen im Umgebungsbereich des ersten Fahrzeuges bereitgestellt werden, wenn die Bereitstellung durch mindestens ein zweites Fahrzeug angefordert wird.
  8. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine Bereitstellung von Informationen erfolgt, die zeitlich zurückliegende Zustände beschreiben.
  9. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine Bereitstellung von Informationen erfolgt, die zukünftige Zustände beschreiben.
  10. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein Vergleich von in benachbarten Fahrzeugen verfügbaren Informationen vorgenommen und eine Information über festgestellte Abweichungen bereitgestellt wird.
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