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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung an einer Spinnereivorbereitungsmaschine, insbesondere
einer Karde, Strecke, Kämmmaschine o.
dgl., nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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In
bekannten Streckwerken, insbesondere solchen von regulierten und
unregulierten Strecken, sind Walzenpaare angeordnet, die aus jeweils
einer Ober- und Unterwalze bestehen, zwischen denen das Material
geführt
wird. Heute üblicherweise
eingesetzte Streckwerke von Strecken sind insbesondere sogenannte
4-über-3-Streckwerke,
bei denen drei Walzenpaare hintereinandergeschaltet sind sowie eine
weitere Oberwalze nachgeordnet ist, die auch als Umlenkoberwalze
bezeichnet wird. Neben Fasern gewünschter Stapellänge befinden
sich im Fasermaterial auch Kurzfasern und Schmutz. Beim Schmutz
handelt es sich um feste Partikel der Baumwolle, wie Schalenteile,
Staub oder Fremdpartikel, aber auch Avivage. Dieser Schmutz einschließlich unerwünschter
Fasern sammelt sich auf der Mantelfläche der Walze. Hierbei kann
es insbesondere leicht zu einer Wickelbildung an der Walze kommen, was
schließlich
zu einem Fasermaterialstau führen kann.
Aber auch ohne Wickelbildung wird durch Schmutz auf der Walzenmantelfläche die
Klemmung des Fasermaterials an dem betreffenden Walzenpaar beeinträchtigt.
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Zur
Entfernung dieses Schmutzes an Unterwalzen werden üblicherweise
Putzlippen angeordnet, die in einem solchen Winkel zur Mantelfläche der Walze
fixiert sind, daß die
Abstreifkante der Lippe parallel zur Längsachse der Walze geführt ist
und unter Biegespannung in Walzendrehrichtung gebogen auf der Walzenmantelfläche anliegt.
Bei der Rotation der Walze schabt die stationäre Putzlippe sich absetzenden
Schmutz von der Mantelfläche
der Walze. Der Schmutz fällt
anschließend
von der Putzlippe ab und wird durch einen Luftstrom, der schräg und im
wesentlichen gegen die Faserbandlaufrichtung gerichtet ist, erfaßt und abtransportiert.
Eine solche Putzlippe ist beispielsweise in der
EP 0 853 147 B1 offenbart.
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Eine
Abstreifeinrichtung für
Oberwalzen ist beispielsweise aus der
DE 102 07 255 A1 der Anmelderin
bekannt, bei welcher eine Oberwalzen-Abstreifeinrichtung in Form einer Putzlippe
einen elastischen Auflageabschnitt bzw. Bremsabschnitt aufweist,
der Fasermaterial abbremst, welches anschließend unter dem Auflageabschnitt
auf die andere Abschnittsseite hinüberkriecht und dort von einer
Absaugeinrichtung abgesaugt wird. Allerdings hat sich bei dieser
Vorrichtung herausgestellt, daß sich
nicht der gesamte Schmutz von der Putzlippe löst, sondern in dem keilförmigen Abschnitt
zwischen Abstreifeinrichtung und der Mantelfläche der Oberwalze festklemmt.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art derart weiterzubilden, daß eine wirksame Schmutzentfernung
aus dem Streckwerk realisiert wird.
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Diese
Aufgabe wird bei der Vorrichtung der eingangs genannten Art durch
die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Die
Vorteile der Erfindung sind insbesondere darin zu sehen, daß durch
das wiederholte Abheben der gesamten Abstreifeinrichtung über deren
ganze Breite sich der mittlerweile angesammelte Schmutz aus der
Verklemmung zwischen Abstreifeinrichtung und Walze lösen kann,
um dann durch die Absaugeinrichtung abgesaugt zu werden. Durch das
erfindungsgemäße Abheben
verringert sich die Haftung der Schmutzklumpen an der Abstreifeinrich tung und/oder
der zugeordneten Walze, so daß die
Absaugeinrichtung für
eine effektive Entfernung des Schmutzes sorgen kann.
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Die
Erfindung läßt sich
sowohl bei Abstreifeinrichtungen für Oberwalzen als auch für Unterwalzen
einsetzen, um Schmutz effektiv zu entfernen.
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Vorteilhafterweise
ist die mindestens eine Abstreifeinrichtung – wie in der
DE 102 07 255 A1 beschrieben – als Putzlippe
mit einem elastischen Auflageabschnitt ausgebildet. Dieser liegt
vorzugsweise von oben bzw. unten auf der Oberwalze bzw. der Unterwalze
an und weist in Richtung des Streckwerkeinganges. Die Putzlippe
ist hierbei in Drehrichtung der betreffenden Ober- bzw. Unterwalze
ausgerichtet. Diese Ausgestaltung ermöglicht eine effektive Sammlung
des Schmutzes in dem Sammelspalt zwischen Auflageabschnitt und Walze.
Im Zusammenwirken mit dem erfindungsgemäßen wiederholten Abheben der
Putzlippe kann Schmutz demnach in zweierlei Weise entfernt werden.
Zum einen ist dies die Schmutzentfernung, wie sie in der
DE 102 07 255 A1 für Oberwalzen
beschrieben wurde. Hierbei kriecht zumindest ein Teil des Schmutzes
unter dem elastischen Auflageabschnitt hindurch und wird dort von
einer Luftströmung,
vorzugsweise einer Saugluftströmung,
erfaßt.
Der andere Teil des Schmutzes, der sich in dem Sammelspalt ablagert
und nicht den Auflageabschnitt der Abstreifeinrichtung lokal anhebt und
nicht zur anderen Seite des Auflageabschnittes gelangt, wird durch
das Abheben der gesamten Abstreifeinrichtung gelockert und kann
dann abgesaugt werden.
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Die
Abstreifeinrichtung kann gemäß einer vorteilhaften
Ausführungsform
direkt von der Walze abgehoben werden, beispielsweise mittels eines platzsparenden
Elektromagneten, der Teil der elektronisch steuernden Hubeinrichtung
ist und bei Aktivierung z.B. an einem metallischen Abschnitt oder
an stirnseitigen Metallenden der Abstreifeinrichtung angreift und
diese beispielsweise gegen eine Federkraft von der Walze, beispielsweise
einer Unterwalze, abhebt.
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Vorzugsweise
ist die mindestens eine Abstreifeinrichtung zusammen mit mindestens
einem der Absaugkanäle
der Absaugeinrichtung abhebbar und wieder absenkbar. Durch Abheben
zumindest eines Teils der Absaugeinrichtung kann auch die mindestens
eine Abstreifeinrichtung angehoben werden. Bei dieser Konstruktion
muß die
Abhebeeinrichtung nicht direkt an der Abstreifeinrichtung angreifen,
was zu Problemen bei der räumlichen
Unterbringung dieser Einrichtung führen könnte.
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Bevorzugt
ist die mindestens eine Abstreifeinrichtung bzw. Putzlippe mit mindestens
einer Saugkanalwand der Absaugeinrichtung verbunden.
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Eine
diesbezügliche
bevorzugte Ausführungsform
sieht vor, daß die
mindestens eine Abstreifeinrichtung rückwärtig, d.h. mit ihrer der Walze
abgewandten Längsseite,
an eine Saugkanalwand der Absaugeinrichtung anschließt. Hierbei
ist das rückwärtige Ende
der Abstreifeinrichtung mit der entsprechenden Wand des Absaugkanals
kraftschlüssig
verbunden, beispielsweise durch eine Verschraubung oder Klemmung.
Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform
fluchtet hierbei die Abstreifeinrichtung bzw. die Putzlippe mit
der entsprechenden Kanalwand, um einen optimalen Luftstrom zu gewährleisten.
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Alternativ
oder zusätzlich
sind die beiden Stirnseiten der mindestens einen Abstreifeinrichtung an
bevorzugt vertikal verlaufenden Seitenwänden eines Absaugkanals befestigt.
Auch hier ist es vorteilhaft, wenn die Abstreifeinrichtung rückwärtig an
eine vorzugsweise parallel laufende Saugkanalwand anschließt, um Strömungsverluste
zu verhindern.
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Besonders
bevorzugt ist auf der einen Seite der mindestens einen Abstreifeinrichtung
ein erster Absaugkanal und auf der anderen Seite der Abstreifeinrichtung
ein zweiter Absaugkanal vorgesehen. Schmutz, der zwischen der Abstreifeinrichtung
und der Walze hindurchkriecht, kann somit vom ersten Absaugkanal
entfernt werden, wobei der zweite Absaugkanal vorzugsweise den durch
das erfindungsgemäße Abheben
der gesamten Abstreifeinrichtung gelockerten Schmutz fortträgt. Allerdings
ist es auch möglich,
daß nach
Abheben der gesamten Abstreifeinrichtung der gelockerte Schmutz
aufgrund der Drehung der Walze noch in den Saugbereich des ersten
Absaugkanals gerät
und von diesem abtransportiert wird.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform sind
die verschiedenen Absaugkanäle
in einer ein- oder mehrteiligen Absaughaube (bzw. Absaugkopf) integriert,
die vom Streckwerk zur besseren Zugänglichkeit für einen
Bediener wegschwenkbar ist. Diese Verschwenkbarkeit kann gleichzeitig
dazu ausgenutzt werden, um das oben beschriebene periodische Abheben
mit nachfolgendem Absenken der Absaughaube samt der mindestens einen
Abstreifeinrichtung zu realisieren. Hierbei kann die Hubeinrichtung
zum Abheben der Abstreifeinrichtung an der Absaughaube angreifen
und dieses um die genannte Schwenkachse nach oben verschwenken,
wobei die mindestens eine Abstreifeinrichtung mitangehoben (und
anschließend
wieder abgesenkt) wird.
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Zu
dem vorgenannten Zweck ist vorzugsweise mindestens ein elektrisch
angesteuerter Elektromagnet oder Pneumatikzylinder vorgesehen, der
an der besagten Absaughaube oder einem der Absaughaube gegenüberliegenden
unbeweglichen Maschinenteil befestigt ist und dementsprechend an
dem besagten Maschinenteil bzw. der Absaughaube angreift, um die
Absaughaube abzuheben. Es hat sich hierbei als vorteilhaft erwiesen,
wenn der Pneumatikzylinder auf der Grundplatte des Streckwerks angeordnet
ist und an einer Unterkante einer Seitenwand der Absaughaube angreift,
um es anzuheben und anschließend
wieder abzusenken.
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Die
elektronische Ansteuerung umfaßt
vorzugsweise ein Zeitrelais, mit dem der besagte mindestens eine
Elektromagnet oder Pneumatikzylinder mit Hilfe eines Mikrocomputers,
der vorzugsweise mit einem zentralen Rechner der Spinnereivorbereitungsmaschine
verbunden oder in diesem integriert ist, angesteuert wird. Ein derartiges
Abheben mit Hilfe des elektronisch angesteuerten Zeitrelais erfolgt vorzugsweise
vor einem Kannenwechsel. Alternativ oder zusätzlich wird die Abhebeeinrichtung
während der
Produktion im Schnellauf der Spinnereivorbereitungsmaschine angesteuert.
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Wie
sich aus dem Vorstehenden ergibt, kann die Hubeinrichtung eine einzelne
Abstreifeinrichtung bzw. Putzlippe abheben und wieder absenken,
an mehreren Abstreifeinrichtungen gleichzeitig angreifen oder indirekt
ein Maschinenteil anheben, an dem eine oder mehrere Abstreifeinrichtungen
befestigt sind. Auch ist denkbar, daß die Hubeinrichtung mehrere
Abstreifeinrichtungen nacheinander und/oder unabhängig voneinander
abhebt und wieder absenkt.
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Es
hat sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn die Abhebezeit direkt
vor einem Kannenwechsel zwischen einer und zwanzig Sekunden liegt.
Die Abhebezeit während
des Faserband-produzierenden Schnellaufs liegt vorzugsweise zwischen
einer und zehn Sekunden. Nach Ablauf der Abhebezeit wird die Abstreifeinrichtung
wieder auf die Oberwalze abgesenkt. Es hat sich ebenfalls als günstig herausgestellt,
wenn die Zeit zwischen zwei Abhebevorgängen der Abstreifeinrichtung
zwischen 30 und 300 Sekunden liegt. Die Versuche haben weiterhin
ergeben, daß der
Abhebeweg Δs
für die
Abstreifeinrichtung vorzugsweise zwischen 10 und 20 mm beträgt.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung sieht vor, daß jeweils
eine Abstreifeinrichtung zumindest an der Ausgangsoberwalze und/oder
der Umlenkoberwalze vorgesehen ist. Diese Walzen weisen eine höhere Umfangsgeschwindigkeit
auf als die vorgelagerten oberen Eingangs- und Mittelwalzen. Daher
ist die Temperatur des Walzenbelages der Ausgangsoberwalze und der
Umlenkoberwalze höher
als die der vorgeschalteten Oberwalzen, weshalb sich leichter Schmutz
oder dergleichen an deren Walzenoberfläche absetzt.
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Gemäß einem
Erfindungsaspekt sind die Absaugkanäle bevorzugt längenverstellbar
ausgebildet, damit bei einer Änderung
der Streckfeldweiten, d.h. der Abstände der Walzenpaare voneinander,
die Absaugkanäle
dementsprechend nachjustierbar sind. Bei einer Anordnung der mindestens
einen Abstreifeinrichtung an einer Saugkanalwand wird bei einer Längenverstellung
des entsprechenden Absaugkanals auch die Abstreifeinrichtung(en)
wieder exakt in Relation zu den entsprechenden Oberwalzen justiert. Es
ergibt sich damit der doppelte Effekt, daß nicht nur stets die mindestens
eine Abstreifeinrichtung in optimaler Lage zur entsprechenden Oberwalze
angeordnet werden kann, sondern die Absaugkanäle sind auch optimal auf den
abzusaugenden Streckfeldbereich eingestellt.
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In
einer entsprechenden bevorzugten Ausführungsform ist die Absaughaube
mindestens zweiteilig ausgebildet, wobei mindestens ein Haubenteil relativ
zum anderen bewegt, beispielsweise verschoben, werden kann. Hierzu
weist das bewegliche Haubenteil gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform mindestens
ein Langloch auf, durch das eine Schraube einführbar ist, welche zudem durch
eine entsprechende Öffnung
des ortsfesten Haubenteils geführt ist.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen sind durch die Merkmale der Unteransprüche gekennzeichnet.
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Im
folgenden wird die Erfindung anhand der Figuren näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
Strecke in schematischer Seitenansicht;
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2 eine
schematische Seitenansicht des Streckwerks der 1;
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2a eine
schematische Draufsicht auf den Absaugkopf des Streckwerks der 2;
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3 eine
Oberwalze mit einer Abstreifeinrichtung in Seitenansicht;
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4 die
Anordnung gemäß der 3 mit abgehobener
Abstreifeinrichtung;
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5 eine
Oberwalze mit einer Abstreifeinrichtung mit einem elastischen Auflageabschnitt;
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6 die
Anordnung gemäß der 5 bei Abtransport
von Schmutz;
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7 die
Oberwalzen eines Streckwerks mit zweigeteilter Absaughaube;
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7a die
zweiteilige Absaughaube der 7 in schematischer
Draufsicht;
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8 ein
Streckwerk mit an den Unterwalzen anliegenden Abstreifeinrichtungen,
und
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9 das
Streckwerk der 8 mit von den Unterwalzen abgehobenen
Abstreifeinrichtungen.
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Schematisch
ist in 1 in Seitenansicht eine Strecke als Beispiel einer
Spinnereivorbereitungsmaschine dargestellt. Hierbei werden mehrere, im
wesentlichen ungedrehte Faserbänder
FB (nur diese sind hier von oben dargestellt) der Strecke nebeneinander
vorgelegt. Es ist ebenfalls möglich,
der Strecke nur ein Faserband FB zuzuführen, welches von einer vorgeschalteten
Karde oder Kämmaschine direkt
der Strecke vorgelegt wird. Am Eingang der Strecke ist ein Trichter 12 angeordnet,
der die Faserbänder
FB verdichtet. Alternativ können
andere Verdichtungseinrichtungen verwendet werden. Nach Durchlaufen
einer Abtastvorrichtung 2, 3 als Bestandteil eines
Einlaufsensors wird das nunmehr komprimierte Faserband FB', das aus den mehreren einzelnen
Faserbändern
FB besteht, in ein Streckwerk 4 geführt, welches das Kernstück der Strecke bildet.
Das Streckwerk 4 weist vorliegend drei Verzugsorgane bzw.
Walzenpaare auf, zwischen denen der eigentliche Verzug stattfindet.
Diese sind das Eingangswalzenpaar 5a, 5b, das
mittlere Walzenpaar 6a, 6b und das Ausgangs- oder
auch Lieferwalzenpaar 7a, 7b, die sich mit in
dieser Reihenfolge jeweils gesteigerte Umfangsgeschwindigkeit drehen.
Durch diese unterschiedlichen Umfangsgeschwindigkeiten der Walzenpaare
wird das Faserband FB',
welches im Streckwerk vliesartig ausgebreitet und entlang der Klemmlinien
der jeweiligen Walzenpaare geklemmt wird, entsprechend dem Verhältnis der
Umfangsgeschwindigkeiten verzogen. Das Eingangswalzenpaar 5a, 5b und
das mittlere Walzenpaar 6a, 6b bilden das sogenannte
Vorverzugsfeld VF, das mittlere Walzenpaar 6a, 6b und
das Lieferwalzenpaar 7a, 7b, das sogenannte Hauptverzugsfeld
HF.
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Im
Hauptverzugsfeld HF ist weiterhin ein Druckstab 20 angeordnet,
der das Faserband FB' umlenkt
und somit für
eine bessere Führung
der Fasern sorgt, insbesondere der nicht zwischen den beiden Walzenpaaren 6a, 6b sowie 7a, 7b geklemmten Fasern
(sogenannte schwimmende Fasern). Das verzogene Faserband FB' wird mit Hilfe einer
Umlenkoberwalze 9 und einer Bandformungseinrichtung 10 zusammengefaßt und über ein
Kalanderwalzenpaar 13, 14 und einen geschwungenen
Bandkanal 16, der in einem sich mit der Winkelgeschwindigkeit ω drehenden
Drehteller 17 angeordnet ist, mit einer Geschwindigkeit
vL in einer Kanne 18 abgelegt.
Angemerkt sei, daß in 1 lediglich
mechanische Komponenten der Strecke dargestellt sind. Regulierungseinrichtungen,
Zentralrechner, Antriebe u. dgl. sind nicht gezeigt, da sie im Rahmen
der vorliegenden Erfindung nicht wesentlich sind und vorzugsweise
den bekannten Ausführungen
entsprechen können.
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Da
sich während
des Verzugsprozesses Schmutz (einschließlich kurzer Fasern) aus dem
Faserband bzw. Faservlies FB löst,
ist bei den bekannten Strecken üblicherweise
eine Absaugeinrichtung vorgesehen, die einen Absaugkopf bzw. eine
Absaughaube 30 umfaßt.
Diese ist von oben um eine Schwenkachse 34 in kurzem Abstand
zu den Oberwalzen 5b, 6b, 7b, 9 über das
Streckwerk 4 schwenkbar, damit Staub und Schmutz durch
Absaugkanäle in
der Absaughaube 30 abgesaugt werden. Wenn ein Bediener
Zugang zum Streckwerk 4 benötigt, beispielsweise bei Veränderung
der Klemmliniendistanzen oder beim Einlegen von Faserband FB' in das Streckwerk 4,
wird die Absaughaube 30 nach oben verschwenkt (s. auch
Doppelpfeil f6 in 2).
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In
der vergrößerten Darstellung
gemäß der 2 sind
das Streckwerk 4 und die Absaughaube 30 genauer
dargestellt. Die Absaughaube 30 umfaßt ein äußeres Gehäuse aus mehreren Blechen mit
einem oberen Blech 31, das einen horizontal verlaufenden
Abschnitt 31a sowie einen in Richtung des Streckwerkeingangs
daran anschließenden
abgewinkelten Abschnitt 31b, der nach unten hin offen ausläuft, sowie
zwei Seitenbleche 32 (s. 2a) aufweist,
die jeweils eine Unterkante 32a besitzen. Das dem Betrachter
zugewandte Seitenblech 32 ist in der Darstellung der 2 (und
auch in der Darstellung gemäß der 7)
entfernt.
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Die
Absaughaube 30 umfaßt
des weiteren zwei innen angeordnete Saugkanalwände 51, 52,
die gemäß dem vorliegenden
Ausführungsbeispiel
im wesentlichen parallel zum schrägen Abschnitt 31b des
oberen Blechs 31 verlaufen und in ihrem hinteren Abschnitt
eine horizontal verlaufende Abkröpfung aufweisen.
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An
den zum Streckwerk 4 weisenden Enden der Saugkanalwände 51 bzw. 52 ist
jeweils eine Abstreifeinrichtung 41 bzw. 42 befestigt,
die sich jeweils im wesentlichen über die Breite der jeweils
zugeordneten Oberwalze 6b bzw. 7b erstrecken.
Die Abstreifeinrichtungen 41 bzw. 42 fluchten
hierbei mit den Saugkanalwänden 51 bzw. 52.
Die freien Enden der Abstreifeinrichtungen 41, 42 liegen
auf den jeweiligen Oberwalzen 6b bzw. 7b auf.
Gleichfalls ist an der Umlenkoberwalze 9 ebenfalls eine
sich über
deren Breite erstreckende Abstreifeinrichtung 43 vorgesehen,
die stirnseitig an den Seitenwänden 32 der
Absaughaube 30 befestigt ist. Eine derartige Befestigung
ist auch für
die Abstreifeinrichtungen 41, 42 möglich.
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Die
Ausbildung der Absaughaube 30 mitsamt der Saugkanalwände 51, 52 ist
dergestalt, daß mit
Hilfe eines schematisch dargestellten, mit einem Motor 55 angetriebenen
Ventilators 50 Saugströme f1–f4 erzeugt
werden, die vom Streckwerk 4 Fasern, Schmutz oder dergleichen
in die Absaughaube 30 einsaugen und dann über nicht
näher dargestellte Kanäle abführen. Die
Konstruktion gemäß der 2 sieht
hierbei vor, daß sowohl
das Vorverzugsfeld VF als auch das Hauptverzugsfeld HF mittels räumlich getrennter
Absaugkanäle 35, 36 freigesaugt
werden. Ebenfalls ist zwischen den Oberwalzen 7b, 9 ein
eigener Absaugkanal 37a gebildet. Schmutz unterhalb der
Abstreifeinrichtung 43 wird durch einen Absaugkanal 37b (Pfeilrichtung
f4) entfernt.
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An
der Unterkante 32a eines der Seitenbleche 32 der
Absaughaube 30 greift ein Pneumatikzylinder 63 an,
dessen Hubzylinder in vertikaler Richtung verfahren werden kann.
Der Pneumatikzylinder 63 ist an einem Grundkörper 75 der
Strecke 1 befestigt und kann über eine Steuerungseinrichtung 70 über eine
elektrische Leitung 71 angesteuert werden. Die Druckluft
stammt hierbei aus einer Druckluftquelle 62, die über eine
Druckluftleitung 61 den Pneumatikzylinder 63 versorgt.
Wird der Hubzylinder des Pneumatikzylinders 63 betätigt und
nach oben in Richtung des Doppelpfeils f7 verfahren, wird die gesamte
Absaughaube 30 um die Schwenkachse 34 verschwenkt
(s. Doppelpfeil f8). Durch entsprechende Ansteuerung des Pneumatikzylinders 63 kann
die Absaughaube 30 wieder entsprechend dem Doppelpfeil
f8 abgesenkt werden. Die genannten Elemente 61, 62, 63, 70, 71 sind
allesamt Teile einer Hubeinrichtung 60 zum wiederholten
Abheben der Abstreifeinrichtung 41, 42, 43 und
im vorliegenden Fall sogar der gesamten Absaughaube.
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Anhand
der 3 und 4 wird im folgenden näher erläutert, wie
das erfindungsgemäße Abheben
und Absenken der Absaughaube 30 mitsamt den Abstreifeinrichtungen 41, 42, 43 zu
einer verbesserten Schmutzentfernung führt. Als Beispiel dient hier
die Lieferoberwalze 7b, auf der eine Abstreifeinrichtung 42 in
Gestalt einer Putzlippe aufliegt. Die Abstreifeinrichtung 42 besteht
im wesentlichen aus einem Tragkörper 42a und
einem elastischen Auflageabschnitt bzw. Bremsabschnitt 42b,
der im dargestellten Ausführungsbeispiel
als elastische Lippe aus Kunststoff ausgebildet ist. Der Tragkörper 42a kann beispielsweise
eine Stange, ein Rohr oder eine flache Leiste sein. Der Auflageabschnitt
bzw. die Lippe 42b kann im Spritzgußverfahren formschlüssig auf dem
Tragkörper 42a befestigt
sein. Bei dieser Anordnung liegt der Auflageabschnitt 42b mit
dem Eigengewicht der Abstreifeinrichtung 42 auf der Walzenmantelfläche des
Oberwalzenbezugs 7b' der
Oberwalze 7b auf.
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Wie
der 3 zu entnehmen ist, sammelt sich Staub, Dreck,
Fasern u.ä. – im Rahmen
dieser Beschreibung als Schmutz bezeichnet und vorliegend mit S1
gekennzeichnet – im
Sammelspalt SP zwischen dem Auflageabschnitt 42b und der
Walzenmantelfläche
ab. Dieser Schmutz stammt insbesondere vom Faserband bzw. Faservlies
FB', der sich zum
Teil auf der Oberwalze 7b ablagert und zum Zwecke einer
optimalen Klemmung am Walzenpaar 7a, 7b von der
Mantelfläche
der Walze 7b entfernt werden muß. Es hat sich jedoch als problematisch
erwiesen, diesen Schmutz S1 aus dem Sammelspalt SP zu entfernen.
Die Saugströme
f2 und f3 sind hierzu nicht effektiv in der Lage.
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Erfindungsgemäß wird für die Entfernung des
Schmutzes S1 aus dem Sammelspalt die Hubeinrichtung 60 eingesetzt
(s. 4). Der Pneumatikzylinder 63 drückt bei
Ansteuerung die Absaughaube 30 hoch, um sie nach einer
vordefinierten Zeit wieder aufgrund von deren Eigengewicht absinken
zu lassen (s. auch 2 und 2a). Der
Schmutz S1 wird durch das Abheben derart im Sammelspalt SP gelockert,
daß der
Saugstrom f3 nunmehr Luft f3a durch den sich öffnenden Spalt SP ansaugt und
den Schmutz S1 unter der Abstreifeinrichtung 42 her in den
Absaugkanal 37a fördert
und abtransportiert. Der Abhebeweg Δs, d.h. der maximale Abstand
zwischen der freien Längskante
des Auflageabschnitts 42b und der unmittelbar gegenüberliegenden
Walzenoberfläche
beträgt
vorzugsweise zwischen 10 und 20 mm (s. 4).
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In
der
5 ist eine vorteilhafte Ausgestaltung der Abstreifvorrichtung
42 wiedergegeben.
Hierbei wird nicht der gesamte Schmutz S1 in dem Sammelspalt SP
zwischen Auflageabschnitt
42b und Oberwalze
7b gesammelt.
Vielmehr hebt vorteilhafterweise zumindest ein Teil – vorzugsweise
ein Großteil – des Schmutzes
S2, der durch die rotierende Oberwalze
7b eine Kraftkomponente
in Richtung des Streckwerkeingangs erfährt, den elastischen Auflageabschnitt
42b lokal
(d.h. nur in unmittelbarer Umgebung dieses Schmutzes S2) an und
wird unter ihm hindurchtransportiert. Anschließend, wie in
6 dargestellt,
nimmt der Luftstrom f2 das Material S2 mit, wobei der Luftstrom
f2 im wesentlichen der Transportrichtung des Schmutzes S2 beim Durchtritt durch
den Auflageabschnitt
42b und die Oberwalze
7b entgegengerichtet
ist. Die Abstreifvorrichtung
42 mitsamt dem Abfördermechanismus
entspricht hierbei vorteilhafterweise der Ausgestaltung, wie sie
in der
DE 102 07 255
A1 beschrieben ist. Der zusätzliche, in der
4 dargestellte
Abtransport des Schmutzes S1 stellt eine verbesserte und vollständigere
Möglichkeit
zum Abtransport desjenigen Schmutzes dar, der nicht durch den Sammelspalt
SP hindurchtransportiert werden konnte.
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Es
bietet sich an, die Abstreifeinrichtungen 41, 42, 43 unmittelbar
vor einem Maschinenstopp bei einem Kannenwechsel abzuheben, damit
der in den Sammelspalten SP fest gesetzte Schmutz nicht in die nachgeschaltete
Vliesdüse,
die Teil der Bandformeinrichtung 10 ist (s. 1),
fällt und
dann beim Wiederanlauf der Maschine einen Bandstau verursacht. Es ist
daher vorteilhaft, die Absaughaube 30 mitsamt den Abstreifeinrichtungen 41, 42, 43 immer
anzuheben, wenn eine Zähleinrichtung
für die
Bandlängenmessung
ei nen baldigen Kannenwechsel (Vorsignal) anzeigt. Es hat sich als
vorteilhaft herausgestellt, daß die
entsprechende Abhebezeit vor einem derartigen Kannenwechsel zwischen
1 und 20 Sekunden liegt.
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Alternativ
oder zusätzlich
kann die Absaughaube 30 mitsamt den Abstreifeinrichtungen 41, 42, 43 im
Normalbetrieb, d.h. im Schnellauf der Maschine, erfolgen, wobei
die Abhebezeit hierbei vorteilhafterweise zwischen 1 und 10 Sekunden
liegt. Der Begriff Abhebezeit kennzeichnet die Dauer des Abhebens
der Abstreifeinrichtungen 41, 42, 43 von
den entsprechenden Oberwalzen 6b, 7b, 9.
Die Hubbewegungen können
mittels einer Drossel verlangsamt werden. Im Normal- bzw. Schnellauf
der Maschine hat es sich gleichfalls als günstig erwiesen, die Zeit zwischen
zwei Abhebevorgängen
zwischen 30 und 300 Sekunden einzustellen.
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Die
oben genannten Zahlen sind vorteilhafterweise von einem Bediener
mit Hilfe des Displays an der Maschine einstellbar und werden zum
Beispiel bedingt durch den Verschmutzungsgrad des Fasermaterials,
die gewählte
Liefergeschwindigkeit des auslaufenden Bandes, den gewählten Verzug
sowie die eingestellten Streckfeldweiten.
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In
den 7 und 7a ist eine Möglichkeit dargestellt,
mit der die Abstreifeinrichtungen 41, 42, 43 und
damit auch die Position der Absaugkanäle 35, 36 hinsichtlich
ihrer Positionierung einstellbar sind. Bei einer Verstellung der
Streckfeldweite des Hauptverzugsfeldes HF – evtl. zusammen mit einer
Verstellung des Vorverzugfeldes VF – (siehe Doppelpfeile f9 und
f10) durch Verstellung der Walzenpaare 6a, 6b und
ggf. 5a, 5b ist es angebracht, die Abstreifeinrichtung 41 ebenfalls
an eine neue Position der Oberwalze 6b anzupassen. Erfindungsgemäß ist hierzu
vorgesehen, daß die
Absaughaube 130 zweiteilig ausgebildet ist. Ein ortsfestes
Haubenteil 130a ist mit einem beweglichen Haubenteil 130b über eine Schraubverbindung
gekoppelt. Oberseitig weist das Haubenteil 130a eine Rundbohrung
auf, durch welche eine Schraube mit Mutter 134 geführt ist.
An der Oberseite des Haubenteils 130b ist ein Langloch 134a (siehe 7a)
vorgesehen, welches in Faserbandtransportrichtung verläuft und
durch welches ebenfalls die Schraube 134 geführt ist.
Bei Verstellung des Walzenpaares 6a, 6b in Richtung
des Doppelpfeils f10 wird die Schraubenmutter gelöst und das
zweite Haubenteil 130b entlang des Doppelpfeils f11 derart
verschoben, daß die
Abstreifeinrichtung 41 wieder die optimale Position in
Bezug auf die Oberwalze 6b einnimmt. Dementsprechend verändert sich
auch die Position bzw. die Weite der Absaugkanäle 35, 36.
Hierzu ist vorzugsweise eine Längenskala
am Langloch vorgesehen, die mit einer Längenskala an den Walzenlagern
korrespondiert. Sowohl die neuen Streckwerksdistanzen als auch die
optimale Haubenposition können
somit anhand der Längenskalen
eingestellt werden.
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In
den 8 und 9 ist ein Beispiel für eine Hubeinrichtung 160 zum
Abheben von den Unterwalzen 5a, 6a, 7a zugeordneter
Abstreifeinrichtungen 141, 142, 143 (hier
ebenfalls als Putzlippen ausgebildet) mittels einzelner Elektromagneten 163 dargestellt.
Die Elektromagnete 163 sind mittels einer Steuerungseinrichtung 170 separat
den Unterwalzen 5a, 6a, 7a zustellbar
(8) und von ihnen abhebbar (9), s. Pfeile
f12. Die Ansteuerung der Elektromagnete 163 durch die Steuerungseinrichtung 179 ist
hier lediglich angedeutet. Durch das Abheben der Abstreifeinrichtungen 141, 142, 143 biegen
sich die elastischen Auflageabschnitte in ihre gerade Form zurück (s. 9),
während
sie bei Kontakt mit den Unterwalzen 5a, 6a, 7a sich
in Drehrichtung der Walzen biegen.
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Der
mit einem Pfeil f13 angedeutete Luftstrom trägt Schmutzpartikel, die von
den Abstreifeinrichtungen 141, 142, 143 nach
unten fallen, zu einem Ventilator 150, der mittels des
Motors 55 angetrieben wird, s. 8. Im abgehobenen
Zustand der Abstreifeinrichtungen 141, 142, 143 hingegen
(9) wird der Schmutz, der sich zwischen den Auflageabschnitten
der Abstreifeinrichtungen 141, 142, 143 sowie
den zugeordneten Unterwalzen 5a, 6a, 7a festgesetzt
hatte, mittels der Luftströme
f14 zum Ventilator 150 transportiert. Der Luftstrom f13
(s. 8) kann selbstverständlich auch bei abgehobenen
Abstreifeinrichtungen 141, 142, 143 vorhanden
sein.
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Die
vorliegende Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsformen
beschränkt.
Es sind vielmehr Abweichungen innerhalb des Schutzumfangs der Patentansprüche möglich. So
kann beispielsweise auch eine Abstreifeinrichtung an der Eingangsoberwalze 5b vorgesehen
sein. Auch ist es möglich,
daß lediglich
an der Lieferoberwalze und/oder der Umlenkoberwalze eine abhebbare
Abstreifeinrichtung angeordnet ist.