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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Transport
von plattenförmigem
Material, insbesondere einer Druckplatte, mittels Zylindern einer
Druckmaschine.
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Es
ist bekannt, bei der Zufuhr von Druckplatten zum Plattenzylinder
einer Druckmaschine oder bei der Abfuhr der gebrauchten Druckplatte
vom Plattenzylinder der Druckmaschine Zylinder oder Walzen einzusetzen,
die im Druckbetrieb mit dem Plattenzylinder zusammenwirken. Dies
ist z. B. zum einen der Gummituchzylinder oder sind zum anderen
die Farb- bzw. Feuchtauftragwalzen.
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Die
WO 94/06630 zeigt einen Plattenzylinder einer Rotationsdruckmaschine,
der bei der Abfuhr der gebrauchten Druckplatte mit einem der Farb- oder
Feuchtauftragwalzen zusammenwirkt, um einen Transport der Druckplatte
in einen Druckplattenspeicher zu bewerkstelligen.
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Beim
Transport der Druckplatte mittels eines Anpressdruckes, wie er für den Druckbetrieb
benötigt wird,
kann es insbesondere beim Transport einer gebrauchten Druckplatte
in Verbindung mit Farb- oder Waschmittelresten auf der Druckplatte
zu einem unkontrollierten Anhaften der Platte am Gummituchzylinder
oder an den Farb- oder Feuchtauftragwalzen führen und damit zu Unterbrechungen
des Ausspannvorganges oder sogar zu einer Beschädigung der Druckplatte.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine
Vorrichtung zu schaffen, die einen problemlosen Transport der Druckplatte
unter Einsatz einer oder mehrerer der im Druckbetrieb mit dem Plattenzylinder
zusammenwirkenden Zylinder oder Walzen zu schaffen.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale der Ansprüche
1 und 4 gelöst.
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Es
ist ein besonderer Vorteil der Erfindung, dass insbesondere der
Gummituchzylinder zum Plattentransport eingesetzt wird. Der Gummituchzylinder besitzt
eine Druckan- und Druckabstellvorrichtung, die besonders geeignet
ist für
eine Modifizierung zur Einstellung eines gewünschten Transportspaltes zwischen
dem Gummituchzylinder und dem Plattenzylinder, damit die Platte
mit einem vorgegebenen Druck durch die Rotation der beiden Zylinder
transportiert werden kann.
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Eine
besonders vorteilhafte Lösung
zur Herstellung des gewünschten
Druckes besteht in der Reduzierung des Schwenkweges des Gummituchzylinders
von einer "Druck-Ab-" oder "Service"-Stellung in die "Druck-An-" bzw. "Betriebs"-Stellung durch die Anordnung
eines verstellbaren Anschlages. Dieser ist in vorteilhafter Ausgestaltung
pneumatisch betätigbar
und damit fernverstellbar, insbesondere automatisch fernverstellbar.
Der Anschlag ist an dem Stellelement für die Gummituchzylinderverstellung angeordnet.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im Folgenden beschrieben.
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Es
zeigen:
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1 eine
Bogenrotationsdruckmaschine im Schnitt in schematischer Darstellung
und
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2 ein
Druckwerk im Schnitt in schematischer Darstellung.
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Eine
Bogen 7 verarbeitende Maschine, z. B. eine Druckmaschine 1,
weist einen Anleger 2, mindestens ein Druckwerk 3 bzw. 4 und
einen Ausleger 6 auf. Die Bogen 7 werden von einem
Bogenstapel 8 entnommen und vereinzelt oder schuppenförmig über einen
Zuführtisch 9 den
Druckwerken 3 und 4 zugeführt. Diese enthalten in bekannter
Weise jeweils einen Plattenzylinder 11; 12. Die
Plattenzylinder 11 und 12 weisen jeweils eine
Vorrichtung 13, 14 zum Befestigen flexibler Druckplatten
auf. Darüber hinaus
ist jedem Plattenzylinder 11; 12 eine Vorrichtung 16; 17 für den halb-
oder vollautomatischen Druckplattenwechsel zugeordnet.
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Der
Bogenstapel 8 liegt auf einer gesteuert anhebbaren Stapelplatte 10 auf.
Die Entnahme der Bogen 7 erfolgt von der Oberseite des
Bogenstapels 8 mittels eines sogenannten Saugkopfes 18,
der unter anderem eine Anzahl von Hub- und Schleppsaugern 19, 21 für die Vereinzelung
der Bogen 7 aufweist. Darüber hinaus sind die Blaseinrichtungen 22 zur
Auflockerung der oberen Bogenlagen und Tastelemente 23 zur
Stapelnachführung
vorgesehen. Zur Ausrichtung des Bogenstapels 8, insbesondere
der oberen Bogen 7 des Bogenstapels 8 sind eine
Anzahl von seitlichen und hinteren Anschlägen 24 vorgesehen.
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2 zeigt
das erste Druckwerk 3 mit dem Plattenzylinder 11 und
einem mit diesem in Wirkverbindung bringbaren Gummituchzylinder 26.
Dieser ist in den Seitengestellen der Druckmaschine 1 jeweils mittels
einer Doppelexzenterlagerung 27 drehbar gelagert. Durch
eine erste Schwenkbewegung der Doppelexzenterlagerung 27 kann
der Gummituchzylinder 26 aus einer Betriebsstellung "Druck-An"- in eine Service-Stellung
bzw. "Druck-Ab"-Stellung verschwenkt werden. In der "Druck-Ab-" oder Service-Stellung
ist der Gummituchzylinder 26 ohne Kontakt zum Plattenzylinder
und ohne Kontakt zum Druckzylinder 28 positioniert.
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Zum
Transport einer Druckplatte 29, insbesondere zur Abfuhr
der gebrauchten Druckplatte 29 vom Plattenzylinder 11,
in eine dafür
vor dem Druckwerk 3 angeordnete Druckplattenspeichereinrichtung der
Druckplattenwechselvorrichtung 16 wird der Gummituchzylinder 26 mittels
einer Verschwenkbewegung der Doppelexzenterlagerung 27 in
eine Transportstellung verschwenkt, in welcher der Gummituchzylinder 26 vom
Druckzylinder 28 beabstandet ist, jedoch gegenüber dem
Plattenzylinder 11 einen geringen Transportspalt S aufweist.
Dieser Transportspalt S ist so ausgelegt, dass vom Plattenzylinder 11 und
Gummituchzylinder 27 ein leichter Transportdruck auf die
Druckplatte 29 ausgeübt
wird.
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Zum
Verschwenken der Doppelexzenterlagerung 27 ist ein Gestänge, bestehend
aus einer Verbindungsstange 32 und einer daran angelenkten Koppel 33,
vorgesehen, welche jeweils mit einem Ende an dem Doppelexzenter 27 angreifen.
Das zweite Ende der Verbindungsstange 32 ist an einem zweiarmigen
Kipphebel 34 angelenkt, welcher am Seitengestell der Druckmaschine
schwenkbar gelagert ist. Die Schwenkbewegung wird durch ein Stellelement 36 hervorgerufen.
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Das
Stellelement 36 ist im Ausführungsbeispiel ein Doppelhubzylinder 36 mit
einer ersten Kolbenstange 37, die am zweiten Arm des Kipphebels 34 angelenkt
ist und an ihrem Ende einen ersten Kolben 38 aufweist,
der in einem ersten Zylinderkörper 39 angeordnet
ist. An den ersten Zylinderkörper 39 schließt sich
ein zweiter Zylinderkörper 41 an,
der einen zweiten Kolben 42 mit einer daran angeordneten zweiten
Kolbenstange 43 aufweist. Die beiden Zylinderkörper 39, 41 sind
an ihren Böden 44 miteinander verbunden
und bilden somit ein einziges Bauteil. Das dem zweiten Kolben 42 entgegengesetzte
Ende der Kolbenstange 43 ist an einem seitengestellfesten Bolzen 45 schwenkbar
gelagert. Gleichzeitig trägt der
Bolzen 45 einen schwenkbaren Anschlag 48, welcher
mit einem zylinderfesten, an einem Anschlagsbügel 46 angeordneten
justierbaren Anschlag 47 zusammenwirkt.
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Der
Ausschub des Zylinders 41 wird je nach Stellung des Anschlages 48 begrenzt.
Um den Verfahrweg des zweiten Zylinders 41 zu begrenzen,
wird der Anschlag 48 aus einer ersten Stellung in eine zweite
Stellung verschwenkt. Die Schwenkbewegung wird durch einen am Seitengestell
befestigten z. B. pneumatisch beaufschlagbaren Arbeitszylinder 49 erzeugt.
Der Arbeitszylinder 49 kann vom Steuerpult der Maschine
in Abhängigkeit
vom Maschinenbetrieb fernverstellbar ausgebildet sein.
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Soll
der Gummituchzylinder 26 in die "Servicestellung" verbracht werden, werden beide Kolbenstangen 37 und 43 voll
eingefahren.
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Die
Betriebsstellung des Gummituchzylinders 26 für den Fortdruck
erfolgt durch das Ausfahren sowohl der ersten Kolbenstange 37 als
auch der zweiten Kolbenstange 43. In dieser Stellung ist
der Anschlag 48 abgeschwenkt.
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In
der "Transportstellung" für die Druckplatte 29 ist
der Gummituchzylinder 26 vom Druckzylinder 28 abgestellt
und befindet sich gegenüber
dem Plattenzylinder 11 in einer relativ dichten, den Transportspalt
S bildenden Stellung. Der Arbeitszylinder 36 weist in dieser
Stellung eine voll eingefahrene erste Kolbenstange 37 und
eine zum Teil ausgefahrene Kolbenstange 43 auf. Der Anschlag 48 ist
hierbei durch den Arbeitszylinder 49 derart verschwenkt, dass
dieser mit dem Anschlag 47 zusammenwirkt.
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Durch
Drehung des Plattenzylinders
11 und des Gummituchzylinders
26 kann
die Druckplatte
29 nunmehr unter leichtem Transportdruck
transportiert, vorzugsweise vom Plattenzylinder abtransportiert, werden.
Hierbei gelangt ein abgekantetes Ende der Druckplatte
29 in
eine zum Halten der Druckplatte
29 ausgebildete Haltevorrichtung
51 nach
DE 195 07 908 C2 .
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Der
Gummituchzylinder 26 ist lediglich als bevorzugtes Ausführungsbeispiel
für den
Transport der Druckplatte im Zusammenwirken mit dem Plattenzylinder 11 beschrieben.
Selbstverständlich
können
auch die Farb- (52, 53, 54, 55)
bzw. Feuchtauftragwalzen (56) einzeln oder gemeinsam oder
auch zusammen mit dem Gummituchzylinder 26 zum Transport
der Druckplatte 29 verwendet werden, sofern diese in einer
entsprechenden Transportstellung positioniert werden, in welcher
ein Abstand S zwischen diesen und dem Plattenzylinder 11 eingestellt wird.
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- 1
- Druckmaschine
- 2
- Anleger
- 3
- Druckwerk
- 4
- Druckwerk
- 5
-
- 6
- Ausleger
- 7
- Bogen
- 7a
- nächster Bogen
- 8
- Bogenstapel
- 9
- Zuführtisch
- 10
- Stapelplatte
- 11
- Plattenzylinder
- 12
- Plattenzylinder
- 13
- Druckplattenbefestigungseinrichtung
- 14
- Druckplattenbefestigungseinrichtung
- 15
-
- 16
- Druckplattenspeicher
- 17
- Druckplattenspeicher
- 18
- Saugkopf
- 19
- Hubsauger
- 20
-
- 21
- Schleppsauger
- 22
- Blaseinrichtung
- 23
- Tastelement
- 24
- Anschlag
- 25
-
- 26
- Gummituchzylinder
- 27
- Doppelexzenterlagerung
- 28
- Druckzylinder
- 29
- Druckplatte
- 30
-
- 31
- Druckplattenspeichereinrichtung
- 32
- Verbindungsstange
- 33
- Koppel
- 34
- Kipphebel
- 35
-
- 36
- Stellelement
- 37
- Kolbenstange
- 38
- Kolben
- 39
- Zylinderkörper
- 40
-
- 41
- Zylinderkörper
- 42
- Kolben
- 43
- Kolbenstange
- 44
- Boden
- 45
- Bolzen
- 46
- Anschlagbügel
- 47
- Anschlag
- 48
- Anschlag
- 49
- Arbeitszylinder
- 50
-
- 51
- Druckplattenhaltevorrichtung
- 52
- Farbauftragwalze
- 53
- Farbauftragwalze
- 54
- Farbauftragwalze
- 55
- Farbauftragwalze
- 56
- Feuchtauftragwalze
- S
- Transportspalt
(11-26)