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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufwickeln einer Mehrzahl
von Fäden
mit zwei spiegelbildlich nebeneinander angeordneten Aufspuleinheiten
gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 sowie eine Verfahren zum Betreiben einer derartigen Vorrichtung
gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 9.
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Bei
der Herstellung von synthetischen Fäden ist zunehmend die Tendenz
zu beobachten, dass eine Mehrzahl von Fäden parallel nebeneinander
in einer Spinnposition gleichzeitig aus einer Polymerschmelze ersponnen
und anschließend
zu Spulen aufgewickelt werden. So ist es bekannt, zehn, zwölf, sechzehn
oder mehr Fäden
parallel zu spinnen und gleichzeitig zu Spulen aufzuwickeln.
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Das
Aufwickeln der Fäden
kann dabei durch Aufspulmaschinen erfolgen, bei welcher die Spulen an
einer Spulspindel gehalten und gewickelt werden. Bei größeren Spulenbreiten
und hoher Fadenanzahl erfordern derartige Aufspulmaschinen entsprechend lange
Spulspindeln. Daher wurden neue Konzepte entwickelt, bei welchen
die Mehrzahl der Fäden
in mehrere Fadenscharen aufgeteilt wird und die Spulen einer Fadenschar
durch eine Spulspindel und die Spulen zu einer zweiten Fadenschar
parallel durch eine weitere Spulspindel aufgewickelt werden.
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Aus
der
DE 100 45 473
A1 sowie aus der JP 2000-177927 A sind Vorrichtungen bekannt,
bei welcher zwei Aufspuleinheiten spiegelbildlich nebeneinander
angeordnet sind. Jeder der Aufspuleinheiten wird eine Fadenschar
zugeführt
um die Fäden
der Fadenschar zu Spulen aufzuwickeln. Hierzu sind die Aufspuleinheiten
als ein Rechtswickler, welcher an der rechten Längsseite angeordnet ist und
einen Linkswickler, welcher an der linken Längsseite angeordnet ist, gebildet.
Dabei weist jeder der Aufspuleinheiten einen Spulenrevolver mit
zwei auskragend drehbar gelagerten Spulspindeln auf. Jede der Fadenscharen
wird dabei separat der jeweiligen Aufspuleinheit zugeführt.
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Zum
Aufwickeln mehrer Fadenscharen ist jedoch auch eine Vorrichtung
mit zwei Aufspuleinheiten aus der WO 03/066646 A1 bekannt, bei welcher die
Aufspuleinheiten mit zwei nebeneinander angeordneten Spulenrevolver
mit jeweils zwei auskragend drehbar gelagerten Spulspindeln im wesentlichen synchron
betrieben werden. Die Spulenrevolver der Aufspuleinheiten werden
gemeinsam angetrieben, so dass die Fadenscharen synchron führbar und
aufwickelbar sind.
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Bei
den im Stand der Technik bekannten Vorrichtungen werden die beiden
Aufspuleinheiten parallel nebeneinander möglichst synchron betrieben, um
die Mehrzahl der Fäden
einer Spinnposition zu Spulen zu wickeln. Aufgrund von Toleranzen
in den Aufspuleinheiten und den Fäden lassen sich jedoch Abweichungen
im Aufbau der Spulen kaum vermeiden. So können beispielsweise von den
beiden Aufspuleinheiten bei Vorgabe fester Wickelzeiten aufgrund
ungleicher Anpresskraftverteilung während der Spulreise unterschiedliche
Spulendurchmesser gewickelt werden. Für die Weiterverarbeitung der
Fäden werden
jedoch möglichst
einheitliche Spulen gewünscht,
um einen kontinuierlichen Prozess ohne Änderungen von Abzugsparametern
beim Abziehen der Fäden
von den Spulen zu erhalten. Bei separat steuerbaren Aufspuleinheiten
tritt zudem das Problem auf, dass sich unterschiedliche Spulzyklen
zwischen den Aufspuleinheiten ausbilden, so dass beispielsweise
längere
Doffzeiten zum Abräumen
der Vollspulen unvermeidlich sind.
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Demgegenüber ist
es Aufgabe der Erfindung eine Vorrichtung der gattungsgemäßen Art
mit zwei spiegelbildlich nebeneinander angeordneten Aufspuleinheiten
sowie ein Verfahren zum Betreiben einer derartigen Vorrichtung zu
schaffen, bei welchem einerseits jede der Aufspuleinheiten flexibel
einsetzbar ist und andererseits jede der Aufspuleinheiten möglichst
qualitative gleichwertige Spulen erzeugt.
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Ein
weiteres Ziel und Aufgabe der Erfindung liegt darin, eine gattungsgemäße Vorrichtung
und ein Verfahren zum Betreiben der Vorrichtung zu schaffen, wel che
eine hohe Anpassung an das vorgeordnete Spinnverfahren zur Herstellung
der Fäden
ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Vorrichtung mit den Merkmalen nach Anspruch 1 sowie durch ein Verfahren
zum Betreiben der Vorrichtung mit den Merkmalen nach Anspruch 9
gelöst.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale und Merkmalskombinationen
der jeweiligen Unteransprüche
gegeben.
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Die
Erfindung bietet den wesentlichen Vorteil, dass die Aufspuleinheiten
zum Aufwickeln der Fäden
zu Spulen individuell einsetzbar sind. Selbst bei gleichzeitiger
paralleler Aufwicklung von Fäden
in beiden Aufspuleinheiten werden Unterschiede in den Spulaufbauten
durch eine Koordinationssteuereinheit vermieden. Die Koordinationssteuereinheit
stellt hierbei eine übergeordnete
Steuereinrichtung dar, die mit den jeweiligen Spulsteuereinrichtungen
der beiden Aufspuleinheiten verbunden ist und somit unmittelbar
einen Steuereingriff in den Betrieb de Aufspuleinheiten ermöglicht.
So lassen sich vorteilhaft alle in einer Aufspuleinheit erfassten
Betriebsparameter unmittelbar von der jeweiligen Spulsteuereinrichtung
zu der Koordinationssteuereinheit weiterleiten, so dass ein ständiger Abgleich
zwischen den Aufspuleinheiten möglich
ist. Um beispielsweise in einer vorgegebenen Wickelzeit gleich große Spulendurchmesser
in jeder der Aufspuleinheiten ZU erzeugen, läßt sich in der Koordinationssteuereinheit
aus dem Abgleich der kontinuierlich aufgegebenen Sensorsignale Korrektursteuersignale
erzeugen, die der jeweiligen Spulensteuereinrichtung aufgegeben
wird. Als Korrektursteuersignal könnte beispielsweise in einer
der Aufspuleinheiten der momentane Anpressdruck zwischen einer Andrückwalze
und der Spule erhöht
oder verringert werden, um beispielsweise den Durchmesserzuwachs
pro Fadenlänge
zu beeinflussen. Als Korrektursignal können jedoch auch eingestellte
Lastverhältnisse
zwischen den Antrieben einer Andrückwalze und einer Spulspindel
zur Einstellung bestimmter Schlupfverhältnisse einer der Aufspuleinheiten
aufgegeben werden. Die übergeordnete
Koordinationssteuereinheit lässt
somit einen Steuereingriff in den jeweili gen Aufspuleinheiten zu,
der bis zum völligen
Stillsetzen einer der Aufspuleinheiten erreicht.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zum Betreiben einer derartigen Vorrichtung ist besonders vorteilhaft,
wenn in einer Spinnposition wahlweise eine Fachung der Fäden oder
wahlweise Mehrkomponentenfäden
hergestellt werden müssen.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
und das erfindungsgemäße Verfahren
zeichnet sich somit in einer hohen Flexibilität bei der Herstellung einer Mehrzahl
von Fäden
in einer Spinnposition aus.
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Zur
Anbindung an eine den Herstellungsprozeß steuernden Prozeßsteuereinrichtung
weist gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung die Koordinationssteuereinrichtung
eine Schnittstelle auf, durch welche eine Verbindung zu einer übergeordneten
Prozesssteuereinrichtung herstellbar ist. Damit können bereits
vorgegebene Steuerprogramme gewählt
werden, um bestimmte Arbeitsweisen der Aufspuleinheiten vorzubestimmen.
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Die
Weiterbildung der Erfindung, bei welcher die Aufspuleinheiten durch
einen an der rechten Längsseite
angeordneten Rechtswickler und einen an der linken Längsseite
angeordneten Linkswickler gebildet ist, die zwischen sich einen
zentralen Fadeneinlauf bilden und die unabhängig voneinander antreibbar
und steuerbar ausgebildet sind, bietet die größte Flexibilität hinsichtlich
Nutzung und passung der beiden Aufspuleinheiten zum Aufwickeln der
Fäden.
Zum einer ist durch die Anordnung der Aufspuleinheiten eine im wesentlichen
auf gleichen Fadenlängen
beruhende Fadenführung
von der Spinneinrichtung bis zur Aufspuleinheit möglich. Desweiteren lassen
sich alle Antriebe und Aktoren der beiden Aufspuleinheiten unabhängig voneinander
steuern, so dass ein vielfältiger
Eingriff der Koordinationssteuereinheit durch Kontrollsteuersignale
möglich
ist.
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Um
wahlweise eine oder beide Aufspuleinheiten zum Aufwickeln einsetzen
zu können,
ist gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung von der Ober seite der
Aufspuleinheit eine Fadenführungsleiste
vorgesehen, durch welche die Mehrzahl der Fäden wahlweise als Einfadenschar
in einer Fadenlaufebene oder als Zweifadenschar in zwei eng benachbarten
Fadenlaufebenen zum Einlauf in die Aufspuleinheiten geführt werden
können.
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Durch
die Verwendung gemeinschaftlich steuerbarer Hilfseinrichtungen lässt sich
die Führung der
Mehrzahl der Fäden
zum Fadenanlegen oder auch zum Spulenwechsel ohne zeitliche Verzögerung an
beiden Aufspuleinheiten gleichzeitig ausführen. Hierzu sind die Hilfseinrichtungen
zwischen den Aufspuleinheiten angeordnet und lassen sich dabei durch
eine der Spulsteuereinrichtungen oder durch die Koordinationssteuereinrichtung
ansteuern. Zudem wird durch Ansteuerung eines einzigen Antriebs der
Hilfseinrichtungen eine Koppelung der Führungselemente ermöglicht,
die eine völlig
synchrone Arbeitsweise in beiden Aufspuleinheiten erlaubt. Hierbei
ist es jedoch unerheblich, ob nur in einer der Aufspuleinheiten
Fäden zu
Spulen gewickelt werden.
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Um
möglichst
eine kompakte Bauweise trotz individueller Nutzung der Aufspuleinheiten
zu ermöglichen,
werden die Spulrevolver der Aufspuleinheiten vorzugsweise gegensinnig
angetrieben, wobei jedem Spulrevolver eine bewegliche Andrückwalze
zugeordnet ist, die während
des Aufwickelns an dem Umfang der Spulen anliegen, wobei die Drehbewegung des
Spulenrevolvers während
des Aufwickelns durch die zugeordnete Spulsteuereinrichtung in Abhängigkeit
von dem Hub der zugeordneten Andrückwalze steuerbar ist. Damit
lassen sich zusätzliche
Ausgleichsvorgänge über die
Koordinationssteuereinheit einleiten, ohne dass dabei während einer
Ausweichbewegung der Kontakt zwischen einer der Andrückwalzen
und den Spulen verloren geht.
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Die
Spulsteuereinrichtungen der Aufspuleinheiten und die Koordinationssteuereinrichtung
lassen sich vorteilhaft auf zu einer Elektrobaueinheit kombinieren,
die beispielsweise austauschbar mit den mechanischen Komponenten
der Aufspuleinheit verbunden sein könnte.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
ist nachfolgend anhand einiger Ausführungsbeispiele unter Hinweis
auf die beigefügten
Figuren näher
beschrieben.
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Es
stellen dar:
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1 schematisch mehrere Ansichten eines ersten
Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
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2 schematisch
eine Ansicht des Ausführungsbeispiels
aus 1 in anderer Betriebsweise
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In 1 ist ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in verschiedenen Ansichten schematisch dargestellt. Hierbei zeigt die 1.1 eine Vorderansicht, die 1.2 eine Draufsicht, 1.3 eine
Querschnittsansicht des Rechtswicklers sowie 1.4 eine
Querschnittsansicht des Linkswicklers der Vorrichtung.
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Insoweit
kein ausdrücklicher
Bezug zu einer der Figuren gemacht ist, gilt die nachfolgende Beschreibung
für alle
Figuren.
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Die
Vorrichtung weist zwei Aufspuleinheiten auf die in 1.1 an der rechten Längsseite angeordnete Aufspuleinheit
als Rechtswickler 1 und der dazu spiegelbildlich an der
linken Längsseite
der Vorrichtung angeordnete Aufspuleinheit als Linkswickler 2 bezeichnet
ist. Der Rechtswickler 1 ist in einem Maschinengestellteil 6.1 und
der Linkswickler 2 in einem Maschinengestellteil 6.2 angeordnet.
Die Maschinengestellteile 6.1 und 6.2 sind durch
mehrere Verbindungsmittel 7 lösbar miteinander verbunden.
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Der
Rechtswickler 1 weist einen Spulrevolver 3.1 auf,
der an dem Maschinengestell 6.1 drehbar gelagert gehalten
ist. Der Spulenrevolver 3.1 ist mit dem Drehantrieb 23.1 gekoppelt.
An dem Spulenrevolver 3.1 des Rechtswicklers 1 sind
zwei langauskragende Spulspindeln 4.1 und 5.1 drehbar
gelagert. Die erste Spulspindel 4.1 ist mit einem Spindelantrieb 21.1 gekoppelt
und befindet sich in der darge stellten Betriebssituation in einem
Wickelbereich. An ihrem Umfang sind mehrere Hülsen 8 gespannt, auf
denen mehrere Fäden 19.1 bis 19.4 einer
ersten Fadenschar 19 zu Spulen 9 gewickelt werden.
Die zweite Spulspindel 5.1 ist um 180° versetzt zu der ersten Spulspindel 4.1 an
dem Spulrevolver 3.1 gehalten und befindet sich in einem
Wechselbereich. Die zweite Spulspindel 5.1 trägt an ihrem
Umfang mehrere Hülsen 8.
Die zweite Spulspindel 5.1 ist mit dem Spindelantrieb 22.1 gekoppelt.
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Im
Fadenlauf sind der Spulspindel 4.1 und 5.1 des
Rechtswicklers 1 eine Andrückwalze 11.1 und eine
Changiereinrichtung 13.1 vorgeordnet. Die Andrückwalze 11.1 erstreckt
sich im Wesentlichen über
die gesamte Länge
der Spulspindeln 4.1 und 5.1 und ist an ihren
Enden drehbar an einer Walzenschwinge 12.1 gehalten. Die
Walzenschwinge 12.1 ist schwenkbar an dem Maschinengestellteil 6.1 angebracht.
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Die
Changiereinrichtung
13.1 weist zu jeder Spulstelle ein
Changierführungsmittel
auf, durch welches der jeweilige Faden in der Spulstelle innerhalb eines
Changierhubes hin- und herverlegt ist. Die Changiereinrichtung
13.1 ist
in diesem Ausführungsbeispiel
als eine Flügelchangierung
ausgebildet, wie sie beispielsweise aus der
EP 0 771 302 bekannt ist. Insoweit
wird auf die weitere Beschreibung einer derartigen Changiereinrichtung
auf diese Druckschrift Bezug genommen.
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Auf
der Oberseite des Maschinengestellteils 6.1 des Rechtswicklers
ist eine Spulsteuereinrichtung 14.1 angeordnet, welche
mit dem Drehantrieb 23.1, den Spindelantrieben 21.1 und 22.1 sowie
die hier nicht weiter dargestellten Antriebe und Aktoren des Rechtswicklers 1 verbunden
ist.
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In
dem Maschinengestellteil 6.2 des Linkswicklers 2 ist
ein Spulenrevolver 3.2 drehbar gelagert gehalten und mit
einem Drehantrieb 23.2 gekoppelt. Der Aufbau des Linkswicklers 2 ist
dabei im wesentlichen identisch zu dem Aufbau des Rechtswicklers 1.
Hierbei sind die einzelnen Baugruppen des Linkswicklers 2 spiegelbildlich
zu den Baugruppen des Rechtswicklers 1 an dem Maschinengestell 6.2 angebracht.
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Der
Spulenrevolver 3.2 trägt
zwei lang auskragend gelagerte Spulspindeln 4.2 und 5.2.
Die erste Spulspindel 4.2 ist mit dem Spindelantrieb 21.2 und
die zweite Spulspindel 5.2 mit dem zweiten Spindelantrieb 22.2 gekoppelt.
In der gezeigten Betriebsposition befindet sich die erste Spulspindel 4.2 in
einem Aufspulbereich und die zweite Spulspindel 5.2 in einem
Wechselbereich. Die erste Spulspindel 4.2 trägt mehrere
Hülsen 8,
auf denen die Fäden 20.1 bis 20.4 einer
zweiten Fadenschar 20 zu Spulen 9 gewickelt werden.
An der zweiten Spulspindel 5.2 sind mehrere leere Hülsen 8 gehalten.
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An
den Spulspindeln 4.2 und 5.2 ist im Fadenlauf
eine Andrückwalze 11.2 und
eine Changiereinrichtung 13.2 vorgeordnet. Der Aufbau der
Changiereinrichtung 13.2 und der Andrückwalze 11.2 des Linkswicklers 2 ist
identisch mit den Baugruppen des Rechtswicklers 1. Die
Andrückwalze 11.2 wird
dabei an der Walzenschwinge 12.2 schwenkbar an dem Maschinengestellteil 6.2 gehalten.
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Auf
der Oberseite des Maschinengestellteils 6.2 des Linkswicklers 2 ist
eine zweite Spulsteuereinrichtung 14.2 angeordnet, welche
mit den Drehantrieben 23.2, den Spindelantrieben 21.2 und 22.2 sowie den
hier nicht näher
dargestellten Antrieben und Aktoren des Linkswicklers 2 gekoppelt
ist.
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Auf
der Oberseite des Rechtswicklers 1 ist an einem Träger 15 eine
Fadenführerleiste 16 angeordnet.
Die Fadenführerleiste 16 weist
an einer parallel zu den Spulspindeln des Rechtswicklers 1 und
des Linkswicklers 2 eine erste Gruppe von Fadenführern 17 und
eine zweite Gruppe von Fadenführern 18.
Die erste Gruppe von Fadenführern 17 werden
durch insgesamt 4 Fadenführern 17.1 bis 17.4 gebildet,
die den Fäden 19.1 bis 19.4 der
ersten Fadenschar 19 zugeordnet sind. Die Fadenführer 17.1 bis 17.4 sind jeweils
der Changiereinrichtung 13.1 des Rechtswicklers 1 vorgeordnet
und bilden den Fadeneinlauf zu den einzelnen Spulstellen und somit
das Ende des jeweiligen Changierdreiecks.
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Die
zweite Gruppe Fadenführer 18 ist
durch die Fadenführer 18.1 bis 18.4 gebildet,
die den Fäden 20.1 bis 20.4 der
zweiten Fadenschar zugeordnet sind. Die Fadenführer 18.1 bis 18.4 sind
hierzu länger auskragend
an der Fadenführerleiste 16 gehalten,
so dass die Fadenführer 18.1 bis 18.4 in
einer zweiten Fadenlaufebene zur Führung der zweiten Fadenschar 20 gehalten
sind. Die Fadenführer 18.1 bis 18.4 bilden
dabei den Fadeneinlauf zu den Spulstellen des Linkswicklers 2 und
sind der Changiereinrichtung 13.2 vorgeordnet. Die Fadenführer 18.1 bis 18.4 stellen
somit den Anfang des jeweiligen Changierdreiecks einer Spulstelle
dar. Die erste Gruppe von Fadenführern 17 und
die zweite Gruppe von Fadenführern 18 sind
beweglich an der Fadenführerleiste 16 gehalten.
Durch Verschieben lassen sich die Gruppen von Fadenführern 17 und 18 zwischen
einer Anlegposition und einer Betriebsposition hin- und herführen. Dabei
wird die Anlegposition der Gruppen von Fadenführern 17 und 18 gewählt, wenn
ein Anlegen der Fäden
bei Prozeßbeginn
oder nach einem Fadenbruch erforderlich wird.
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Zum
Erstanlegen der Fadenscharen 19 und 20 ist dem
Rechtswickler 1 und dem Linkswickler 2 jeweils
eine Hilfseinrichtung 29.1 und 29.2 zugeordnet.
Hierbei werden die Hilfseinrichtung 29.1 und 29.2 durch
jeweils einen schwenkbaren Führungsarm 31.1 bzw. 31.2 gebildet.
Die Führungsarme 31.1 und 31.2 der
Hilfseinrichtungen 29.1 und 29.2 sind gemeinsam
mit einem Ende an einer Schwenkachse 35 angeordnet. An
dem gegenüberliegenden
Ende der Führungsarme 31.1 und 31.2 sind
Fadenführungselemente
vorgesehen, um die Fadenschar 19 und die Fadenschar 20 unabhängig voneinander auszulenken.
Die Schwenkachse 35 ist an einem Halter 30 befestigt,
der an dem Maschinengestellteil 6.1 des Rechtswicklers 1 angebracht
ist. Die Führungsarme 31.1 und 31.2 sind
mit einem gemeinsamen Schubantrieb 32 verbunden. Der Schubantrieb 32 ist über ein
erstes Schubglied 33.1 mit dem Führungsarm 31.1 und
mit einem zweiten Schubglied 33.2 mit dem zweiten Führungsarm 31.2 verbunden. Zur
Ansteuerung der Hilfseinrichtungen 29.1 und 29.2 ist
der Schubantrieb 32 mit der Spulsteuereinrichtung 14.1 des
Rechtswicklers 1 oder einer übergeordneten Koordinationssteuereinheit
gekoppelt. Dabei lassen sich die Führungsarme 31.1 und 31.2 der
beiden Hilfseinrich tung 29.1 und 29.2 synchron aus
einer Ruhestellung in eine Anlegstellung führen. Die Anlegstellung der
Führungsarme 31.1 und 31.2 ist
in 1.1 gestrichelt dargestellt. In dieser Situation
werden die Fäden
der Fadenschar 19 während des
Erstanlegens den Hülsen 8 and
er Spulspindel 4.1 zugeführt. Sobald die Fadenscharen
von den jeweiligen Hülsen 8 der
Spulspindeln 4.1 in gleicher Art und Weise von der Hülse 8 der
Spulspindel 4.2 gefangen wurden, beginnt das Anwickeln
der Fäden.
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Wie
aus den 1.2, 1.3 und 1.4 hervorgeht, weist die Vorrichtung an einem
Stirnende eine Koordinationssteuereinheit 24 auf. Die Koordinationssteuereinheit 24 ist
mit der Spulsteuereinrichtung 14.1 des Rechtswicklers 1 und
mit der Spulsteuereinrichtung 14.2 des Linkswicklers 2 verbunden. Zur
Anbindung an eine übergeordnete
Prozesssteuereinrichtung (hier nicht dargestellt) weist die Koordinationssteuereinheit 24 ein
zusätzliche
Schnittstelle 25 auf. Über
die Schnittstelle 25 können
Daten oder Signale zwischen der Prozesssteuereinrichtung und der
Koordinationssteuereinheit ausgetauscht werden. Ebenso lassen sich über die
Verbindung zwischen der Koordinationssteuereinheit 24 und
den Spulsteuereinrichtungen 14.1 und 14.2 Daten
und Signal austauschen.
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In
den
1.1 bis
1.4 ist
die Vorrichtung in einer Betriebsstellung gezeigt, bei welcher die Mehrzahl
der Fäden
als zwei Fadenscharen
19 und
20 gleichzeitig durch
die beiden Aufspuleinheiten
1 und
2 zu Spulen
gewickelt werden. Hierbei können die
Fadenscharen
19 und
20 beispielsweise unmittelbar
aus einer Spinneinrichtung abgezogen sein. Zum Aufwickeln der Fadenscharen
19 und
20 werden
der Rechtswickler
1 und der Linkswickler
2 in
ihren Antrieben unabhängig
voneinander durch die jeweiligen zugeordneten Spulsteuereinrichtung
14.1 und
14.2 gesteuert.
Die Arbeitsweise der einzelnen Aufspuleinheiten ist bekannt und
beispielsweise in der
EP
0 374 536 A1 offenbart. Insoweit wird zur Erläuterung der
Funktion auf die zitierte Druckschrift an dieser Stelle Bezug genommen.
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Dabei
ist jeder Walzenschwinge 12.1 und 12.2 jeweils
ein Hubsensor 26.1 bzw. 26.2 zugeordnet. Der Hubsensor 26.1 des
Rechtswicklers 1 ist mit der Spulsteuer einrichtung 14.1 und
der Hubsensor 26.2 des Linkswicklers 2 ist mit
der Spulsteuereinrichtung 14.2 verbunden. Innerhalb der
Spulsteuereinrichtungen 14.1 und 14.2 werden die
Sensorsignale jeweils in Steuersignale umgewandelt, um den Drehantrieb 23.1 des
Spulrevolvers 3.1 bzw. den Drehantrieb 23.2 des
Spulrevolvers 3.2 jeweils derart zu steuern, dass die Andruckwalzen 11.1 und 11.2 während des
Aufwickelns der Spulen 9 im Wesentlichen eine vorbestimmte
Position einhalten.
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Das
Weitertakten der Spulenrevolver 3.1 und 3.2 erfolgt
dabei gegenläufig,
so dass die Ausweichbewegung der sich ständig vergrößernden Spule bei dem Rechtswickler 1 durch
eine Drehung des Spulenrevolvers 3.1 im Uhrzeigersinn und
bei dem Linkswickler 2 durch eine Drehung des Spulenrevolvers 3.2 entgegen
dem Uhrzeigersinn ausgeführt
wird. Damit lässt
sich ein minimaler Abstand zwischen dem Rechtswickler 1 und
dem Linkswickler 2 ausführen.
So sind die Spulenrevolver 3.1 und 3.2 in einem Abstand
zueinander angeordnet, welcher kleiner ist als der doppelte Durchmesser
einer fertig gewickelten Spule, vorzugsweise kleiner eines einfachen Durchmessers
einer fertig gewickelten Spule.
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Während des
Aufwickelns der Fadenschar 19 und 20 in den Aufspuleinheiten 1 und 2 werden
die den Spulsteuereinrichtungen 14.1 und 14.2 aufgegebenen
Daten und Signale weitergeleitet an die Koordinationssteuereinrichtung 24.
Innerhalb der Koordinationssteuereinrichtung 24 erfolgt
ein Abgleich der Spulvorgänge
in den beiden Aufspuleinheiten 1 und 2. Der Abgleich
der Spulvorgänge
in der Koordinationssteuereinrichtung 24 wird im Hinblick
auf vorgegebene Betriebsparameter oder Betriebsarten durchgeführt. So
können
beispielsweise beide Aufspuleinheiten 1 und 2 völlig unabhängig voneinander
derart betrieben werden, so dass trotz individueller Spulvorgänge jeweils
zu gleichen Wickelzeit gleich Wickeldurchmesser der Spulen erreicht
sind. Für
den Fall, dass während
des Spulvorgangs der Abgleich in der Koordinationssteuereinheit 24 aufzeigt,
dass die gewickelten Spulen in dem Rechtswickler 1 einer
abweichenden Spulendurchmesser gegenüber den Spulen in dem Linkswickler 2 aufweisen,
wird ein Korrektursignal erzeugt und über die Koordinationssteuereinheit
der Spulsteuereinrichtung 14.1 des Rechtswicklers 1 aufgegeben.
Hierbei könnte
es sich beispielsweise um eine Erhöhung des Anpressdruckes handeln,
so dass eine größere Spuldichte
und damit ein geringerer Spulenzuwachs eintritt. Somit ist sichergestellt,
dass nach Ablauf einer vorgegebenen Wickelzeit in beiden Aufspuleinheiten 1 und 2 Spulen mit
gleichen Wickeldurchmesser erzeugt sind.
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In 2 ist
das Ausfürungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
aus 1 in einer anderen Betriebssituation
gezeigt. Das Ausführungsbeispiel
nach 2 ist im Aufbau und Ausgestaltung des Rechtswicklers 1 und
des Linkswicklers 2 identisch zu dem Ausführungsbeispiel
nach 1. Insoweit wird auf die vorhergehende
Beschreibung Bezug genommen und an dieser Stelle nur die Unterschiede
erläutert.
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Bei
der in 2 dargestellten Betriebssituation des Ausführungsbeispiels
wird die Mehrzahl der Fäden
als eine Fadenschar 19 in dem Rechtswickler 1 zu
Spulen aufgewickelt. Diese Situation tritt beispielsweise für die Fälle ein,
bei welchem in dem vorgeordneten Spinnprozeß mehrere Fäden zu einem Verbundfaden zusammengeführt werden.
Hierzu lässt
sich über
die Koordinationssteuereinrichtung 24 zwei unterschiedliche
Betriebsarten der Vorrichtung durchführen. Bei einer ersten Betriebsart
werden beide Aufspuleinheiten 1 und 2 synchron
betrieben, wobei der Linkswickler 2 ohne Fadenführung mitläuft. Die
bevorzugte Betriebsart zum Aufwickeln von Verbundfäden ist
jedoch diejenige, bei welcher nur einer der Aufspuleinheiten durch
die Koordinationssteuereinheit 24 zum Aufspulen von Fäden freigegeben wird.
In diesem Ausführungsbeispiel
ist der Rechtswickler 1 zum Aufspulen der Fadenschar 19 aktiviert. Der
Spulvorgang wird mittels der Spulsteuereinrichtung 14.1 in
dem Rechtswickler 1 gesteuert. Ein Abgleich der Spulvorgänge zwischen
dem Rechtswickler 1 und dem Linkswickler 2 ist
in diesem Fall nicht erforderlich, so dass entsprechende Kontrollfunktionen
in der Koordinationssteuereinheit 24 deaktiviert sind.
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Das
in den 1 und 2 dargestellte Ausführungsbeispiel
der Vorrichtung ist in seinem Aufbau und Anordnung der Baugruppen
sowie in Anzahl der Spulstellen beispialhaft. Grundsätzlich können der
Rechtswickler und der Linkswickler innerhalb der Vorrichtung derart
kombiniert werden, dass beispielsweise die Spulrevolver über einen
gemeinsamen Antrieb angetrieben und über eine gemeinsame Steuereinrichtung
angesteuert werden. Ebenso sind die dargestellten Hilfseinrichtungen
zum Erstanlegen der Fäden
beispielhaft. Die Hilfseinrichtungen können auch derart ausgebildet
sein, so dass die Fadenscharen auch nach dem so genannten Gleichlaufprinzip
gefangen werden. Hierbei wird die Fadenauslenkung und Fadenführung durch
die Hilfseinrichtungen derart vorgenommen, dass beim Erstanlegen und
Fangen der Fäden
die Fadenlaufrichtung und die Drehrichtung der Hülsen gleichgerichtet sind.
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Die
Spulsteuereinrichtungen der beiden Aufspuleinheiten können auch
vorteilhaft mit der Koordinationssteuereinheit zu einer Elektroeinheit
kombiniert werden. Dabei stellt die lösbare Anbindung der Elektroeinheit
an den Aufspuleinheiten eine bevorzugte Ausführung dar, um die mechanischen
Komponenten in einem regelmäßigen Austauschzyklus
zum Zwecke der Wartung auswechseln zu können.
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- 1
- Rechtswickler
(Aufspuleinheit)
- 2
- Linkswickler
(Aufspuleinheit)
- 3.1,
3.2
- Spulrevolver
- 4.1,
42
- erste
Spulspindel
- 5.1,
5.2
- zweite
Spulspindel
- 6.1,
6.2, 6.3
- Maschinengestellteil
- 7
- Verbindungselement
- 8
- Hülse
- 9
- Spule
- 10
- Fangschlitz
- 11.1,
11.2
- Andrückwalze
- 12.1,
12.2
- Walzenschwinge
- 13.1,
13.2
- Changiereinrichtung
- 14.1,
14.2
- Spulesteuereinrichtung
- 15
- Träger
- 16
- Fadenführungsleiste
- 17.1,
17.2 ...
- erste
Gruppe von Fadenführern
- 18.1,
18.2 ...
- zweite
Gruppe von Fadenführer
- 19
- erste
Fadenschar
- 19.1,
19.2 ...
- Faden
- 20
- zweite
Fadenschar
- 20.1,
20.2 ...
- Faden
- 21.1,
21.2
- Spindelantrieb
- 22.1,
22.2
- Spindelantrieb
- 23.1,
23.2
- Drehantrieb
- 24
- Koordinationssteuereinheit
- 25
- Schnittstelle
- 26.1,
26.2
- Hubsensor
- 29.1,
29.2 ...
- Hilfseinrichtung
- 30
- Halter
- 31.1,
32.2
- Führungsarm
- 32
- Schubantrieb
- 33.1,
33.2
- Schubglied
- 35
- Schwenkachse