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Die
Erfindung betrifft eine Druckmaschinen-Reinigungsvorrichtung zum
Reinigen eines rotierenden zylindrischen Maschinenkörpers gemäß den Merkmalen
von Anspruch 1.
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Eine
Druckmaschinen-Reinigungsvorrichtung dieser Art ist aus der
US 4 344 361 bekannt. Bei der
bekannter Vorrichtung wird das Reinigungstuch während des Reinigungsbetriebes
von einem elastischen Element, z. B. einer Gummilippe, mehrmals wechselweise
an den zu reinigenden rotierenden Maschinenkörper (Zylinder oder Walze)
angedrückt, danach
wieder distanziert. In der distanzierten Position wird das Reinigungstuch
um eine kurze Strecke weitertransportiert, damit der schmutzige
Tuchabschnitt durch einen sauberen Tuchabschnitt ersetzt wird. Das
Reinigungstuch wird von einer Flüssigkeitssprühvorrichtung
befeuchtet.
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Durch
die Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, die für den Reinigungsbetrieb
erforderliche Zeitdauer zu reduzieren.
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Diese
Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch
die Merkmale von Anspruch 1 und durch die Merkmale von Anspruch
7 gelöst.
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Die
Erfindung hat den Vorteil, dass sie die zum Antrieb des Waschtuches
erforderliche Antriebskraft und damit auch die auf das Reinigungstuch
wirkende Zugkraft reduziert.
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Die
Erfindung hat ferner den Vorteil, dass das Reinigungstuch während des
Reinigungsbetriebes auf der sich mitdrehenden Anpressrolle weitertransportiert
werden kann, um jeweils einen schmutzigen Tuchabschnitt durch einen
sauberen Tuchabschnitt zu ersetzen, ohne dass das Reinigungstuch für diesen
Weitertransport von dem rotierenden Maschinenkörper distanziert zu werden
braucht. Dadurch wird die Reinigungszeit wesentlich verkürzt. Gemäß der Erfindung
kann das Reinigungstuch wie bisher schrittweise abschnittsweise
weitertransportiert werden oder während des gesamten Reinigungsbetriebes
langsam kontinuierlich weitertransportiert werden. Gemäß einer
besonderen Ausführungsform
wird der Anpressdruck der Anpressrolle während den Zeitabschnitten relativ
zu dem Reinigungs-Anpressdruck reduziert, während welchen das Reinigungstuch
transportiert wird.
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Weitere
Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
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Die
Erfindung wird im Folgenden mit Bezug auf die Zeichnungen anhand
von bevorzugten Ausführungsformen
als Beispiele beschrieben. In den Zeichnungen zeigen
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1 schematisch
und unmaßstäblich eine Seitenansicht
einer Druckmaschinen-Reinigungsvorrichtung
nach der Erfindung,
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2 schematisch
und unmaßstäblich eine Draufsicht
auf die Druckmaschinen-Reinigungsvorrichtung
von 1,
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3 schematisch
eine weitere Ausführungsform
einer Druckmaschinen-Reinigungsvorrichtung
nach der Erfindung, teilweise in Seitenansicht und teilweise im
vertikalen Längsschnitt.
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Die 1 und 2 der
Zeichnungen zeigen eine Druckmaschinen-Reinigungsvorrichtung 2 zum
Reinigen eines rotierenden zylindrischen Rotationskörper (4)
in einer Druckmaschine. Der Rotationskörper 4 kann beispielsweise
ein Zylinder, insbesondere ein Gummituchzylinder, ein Gegendruckzylinder oder
ein Plattenzylinder einer Offset-Druckmaschine sein, oder eine Walze,
beispielsweise eine Farbwerkwalze einer Offset-Druckmaschine sein.
Die Erfindung ist jedoch auch für
andere Druckmaschinen und andere Zylinder oder Rollen verwendbar.
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Die
Reinigungsvorrichtung 2 nach den 1 und 2 enthält Lager 6, 7 für die Lagerung
des Wickelkerns 8 einer Tuchvorratsrolle 10 und
Lager 12, 13 für
die Lagerung des Wickelkerns 14 einer Tuchaufwickelrolle 16.
Ferner sind Lager 18 und 19 zum drehbaren Lagern
einer Anpressrolle 22 vorgesehen. Die Anpressrolle 22 ist
zum Anpressen eines Reinigungstuches 24 an die zu reinigende
Mantelfläche 5 des
Rotationskörpers 4 auf
dem Weg des Reinigungstuches 24 von der Tuchvorratsrolle 10 zur Tuchaufwickelrolle 16 angeordnet.
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Die
Lager 6, 7, 12, 13, 18 und 19 sind
in Seitenteilen 25 bzw. 26 angeordnet, welche
durch eine Schiene 28 miteinander verbunden sind und zusammen
mit dieser einen Waschbalken 30 bilden. Der Waschbalken 30 kann
in seitlichen Führungselementen 32 und 34 mittels
Stellantrieben 36 bzw. 38 in Maschinenlängsrichtung
zwischen einer von der Mantelfläche 5 des
Rotationskörpers 4 entsprechend 1 distanzierten
Position und einer das Reinigungstuch 24 an die Mantelfläche 5 des
Rotationskörpers 4 andrückenden
Waschposition verstellt werden.
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Das
Reinigungstuch 24 kann ein trockenes oder vorgefeuchtetes
Tuch sein. In beiden Fällen kann
eine Befeuchtungsvorrichtung, z. B. Sprühdüsen 40, zum Befeuchten
des Reinigungstuches 24 mit Flüssigkeit, z. B. Frischwasser
oder eine Lösung, vorgesehen
werden.
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Die
Anpressrolle 22 ist mindestens so breit wie das Reinigungstuch 24.
Das Reinigungstuch 24 hat eine Breite, welche mindestens
so groß ist
wie die zu reinigende Breite des Rotationskörpers 4. Der Rotationskörper kann
mehrere Meter breit sein in Längsrichtung
seiner Drehachse 42 gemessen.
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Die
Anpressrolle 22 ist vorzugsweise freilaufend drehbar gelagert.
Gemäß einer
anderen Ausführungsform
ist eine Antriebsvorrichtung zum Antreiben der Anpressrolle 22 vorgesehen,
um sie in Bewegungsrichtung des Reinigungstuches 24 anzutreiben.
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Gemäß der bevorzugten
Ausführungsform nach
den 1 und 2 ist mindestens ein Stoßdämpfer 43 bzw. 44 zur
Dämpfung
von Stößen und Schwingungen
vorgesehen, welche auftreten können,
wenn die zu reinigende Mantelfläche 5 des
zu reinigenden Rotationskörpers 4 eine
Unebenheit aufweist, beispielsweise einen Kanal.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
nach der Erfindung hat die Anpressrolle 22 einen flüssigkeitsdurchlässigen Rollenmantel
zum Hindurchlassen von Flüssigkeit
von einer in der Anpressrolle angeordneten Flüssigkeitszufuhrvorrichtung
zu einem sich auf der Anpressrolle befindlichen Abschnitt des Reinigungstuches 24.
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Die
in 3 gezeigte Ausführungsform einer Druckmaschinen-Reinigungsvorrichtung
nach der Erfindung ist gleich ausgebildet wie die vorstehende, mit
Bezug auf die 1 und 2 beschriebene Ausführungsform,
mit Ausnahme der nachfolgend beschriebenen Unterschiede. 1 entsprechende Teile
sind in 3 mit gleichen Bezugszahlen
versehen.
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3 zeigt
eine Reinigungsvorrichtung nach der Erfindung, welche einen Waschbalkens 130 aufweist,
in welchem eine Tuchvorratsrolle 10 auf einem Wickelkern 8 und
eine antreibbare Aufwickelrolle 16 auf einem Wickelkern 14 jeweils
drehbar gelagert sind zum Bewegen, vorzugsweise schrittweisen Bewegen,
des Reinigungstuches 24 von der Vorratsrolle 10 über eine
Anpressrolle 122 auf die Auswickelrolle 16.
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Die
Anpressrolle 122 hat einen Rollenmantel 124/126,
welcher auf seinem gesamten Umfang und auf seiner gesamten Breite
eine große
Vielzahl von Durchgängen
aufweist zum Hindurchlassen von Flüssigkeit vom Rolleninneren
auf die äußere Umfangsfläche. In
der Anpressrolle 122 ist eine Flüssigkeitszufuhrvorrichtung 128 zur
Zufuhr von Flüssigkeit auf
die Innenseite des Rollenmantels 124, 126 angeordnet,
so dass die Flüssigkeit
durch den Rollenmantel 124, 126 hindurch auf das
Reinigungstuch 24 gelangen kann, um dieses zu befeuchten.
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Die
Flüssigkeitszufuhrvorrichtung 128 kann entweder
derart ausgebildet sein, dass sie Flüssigkeit auf den gesamten Innenumfang
des Rollenmantels 124, 126 abgibt, oder vorzugsweise
entsprechend 3 derart, dass sie die Flüssigkeit
nur auf einen kleinen Umfangsteil des Rollenmantels abgibt. Die
Flüssigkeitszufuhrvorrichtung 128 erstreckt
sich im Wesentlichen über
die gesamte axiale Breite des Rollenmantels 124, 126 und
ist über
diese Breite mit einem oder mehreren Flüssigkeitsauslässen 130 versehen.
Diese Flüssigkeitsauslässe können eine Schlitzdüse oder
eine Vielzahl von nebeneinander angeordneten einzelnen Düsenöffnungen
sein. Gemäß der bevorzugten
Ausführungsform
enthält
die Flüssigkeitszufuhrvorrichtung 128 ein
Düsenrohr
mit einer Vielzahl von Düsenöffnungen 130,
welche die Flüssigkeitsauslässe bilden.
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Die
Flüssigkeitsabgabeauslässe 130 können entsprechend 3 dem
Kontaktbereich 132 gegenüberliegend angeordnet sein
oder beispielsweise entgegen der Tuchbewegungsrichtung 134 vor
dem Kontaktbereich 132. Mit Kontaktbereich 132 ist
der Bereich gemeint, in dem die Anpressrolle 122 einen Abschnitt
des Reinigungstuches 24 an die Mantelfläche 5 des zu reinigenden
rotierenden Rotationskörpers 4 anpressen
kann.
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Der
Rollenmantel 124, 126 ist vorzugsweise doppelwandig.
Er besteht gemäß 3 vorzugsweise
aus einem flüssigkeitsdurchlässigen,
vorzugsweise steifen zylindrischen Innenmantel 124 und
einem auf dem Innenmantel angeordneten flüssigkeitsdurchlässigen,
vorzugsweise zylindrischen Außenmantel 126.
Der Innenmantel 124 hat eine Vielzahl von Durchgangsbohrungen 136.
Der Außenmantel 126 besteht
vorzugsweise aus einem Körper
mit einer großen
Vielzahl von offenen Poren. Dadurch kann die Flüssigkeit von der Flüssigkeitszufuhrvorrichtung 128 durch
die Durchgangsbohrungen 136 des Innenmantels 124 und
dann durch die offenen Poren des Außenmantels 126 hindurch
auf den Abschnitt des Reinigungstuches 24, welcher sich
auf der Anpressrolle 122 befindet, gelangen und sich dort verteilen.
Der Außenmantel 126 ist
vorzugsweise ein Hartschaumstoffkörper. Der Außenmantel 126 hat vorzugsweise
eine feinporige Oberflächenstruktur, das
heißt
eine große
Vielzahl von kleinen eng aneinander liegenden Öffnungen für eine gleichmäßige Verteilung
der Flüssigkeit.
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Wie 3 zeigt,
können
beidseitig der Flüssigkeitsauslässe 130 Dichtungen 140 bzw. 142 vorgesehen
sein, welche die Flüssigkeitsverteilung
auf der Innenseite des Rollenmantels 124, 126 auf
einen vorbestimmten Bereich begrenzen.
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In 3 ist
mindestens ein Stoßdämpfer 43 zwischen
einem ortsfesten Element 144 des Waschbalkens 130 und
einem relativ dazu quer zur Anpressrolle 122 bewegbaren
Träger 146 angeordnet, in
welch letzterem die Anpressrolle 122 drehbar gelagert ist. 3 zeigt
Führungselemente 148 und 149 zwischen
dem ortsfesten Element 144 und dem relativ dazu bewegbaren
Element 146.
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Zum
Antreiben des Wickelkerns 14 der Aufwickelrolle 16 gibt
es mehrere Möglichkeiten.
Eine Antriebsvorrichtung hierfür
ist in den 1 und 2 schematisch
dargestellt und mit der Bezugszahl 150 versehen.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung ist eine Antriebsvorrichtung 150 vorgesehen,
durch welche der Wickelkern 14 der Aufwickelrolle 16 unabhängig von
Bewegungen oder einem Stillstand des Waschbalkens gedreht werden kann,
während
das Reinigungstuch 24 von der Anpressrolle 22 oder 122 an
die Mantelfläche 5 des
zu reinigenden Rotationskörpers 4 angepresst
wird. Die Antriebsvorrichtung 150 kann hierfür einen
Freilaufantrieb aufweisen, welcher durch einen Stellantrieb antreibbar
ist. Dieser kann elektrischmagnetisch oder pneumatisch sein, beispielsweise
einen elektromagnetischen Tauchkolben oder einen Pneumatikzylinder
aufweisen. Der Freilaufantrieb der Antriebsvorrichtung 150 ist
in einer Drehrichtung, in welcher das Reinigungstuch 24 transportiert
werden soll, mit dem Wickelkern 14 der Tuchaufwickelrolle 16 drehfest verbunden,
jedoch nicht in der entgegen gesetzten Drehrichtung. Antriebsvorrichtungen
dieser Art sind bekannt. Die Antriebsvorrichtung 150 kann
zur kontinuierlichen Vorwärtsbewegung
des Reinigungstuches 24 oder zur schrittweisen Vorwärtsbewegung des
Reinigungstuches 24 ausgebildet sein. Das Vorwärtsbewegen
des Reinigungstuches 24, während es an dem rotierenden
Druckmaschinenkörper 4 anliegt,
hat den Vorteil, dass die Reinigungszeiten sehr stark reduziert
werden können,
verglichen mit einer Ausführungsform,
bei welcher zum Vorwärtsbewegen
des Reinigungstuches 24 das Reinigungstuch von dem zu reinigenden
Druckmaschinenkörper
auf eine distanzierte Position gebracht werden muss.
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Gemäß einer
besonderen Ausführungsform der
Erfindung wird die Anpressrolle 22 bzw. 122 mit einem
vorbestimmten Reinigungs-Anpressdruck gegen den Rotationskörper 4 gepresst,
und dieser Reinigungs-Anpressdruck wird jeweils für die Zeitdauer, während das
Reinigungstuch 24 transportiert wird, auf einen relativ
dazu niedrigeren Kontaktdruck reduziert. Bei diesem Kontaktdruck
wird das Reinigungstuch 24 von der Anpressrolle 22 bzw. 122 nur
noch mit einem leichten Druck an den Rotationskörper 4 angepresst.
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Bei
einer Ausführungsform,
bei welcher das Reinigungstuch 24 nur dann transportiert
wird, wenn es von dem Rotationskörper 4 distanziert
ist, kann in gleicher Weise ein Freilaufantrieb zum Antrieb des Wickelkerns 14 der
Tuchaufwickelrolle 16 vorgesehen werden. In diesem Fall
ist jedoch kein separater Stellantrieb nötig, sondern der Freilauf kann
in bekannter Weise durch Bewegungen des Waschbalkens 30 bzw. 130 angetrieben
werden, wenn dieser von seinen Stellantrieben 36 und 38 angetrieben wird.
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Die
Anpressrolle 22 der 1 und 2 und die
Anpressrolle 122 der 3 kann aus
einer einzigen Rolle bestehen oder aus mehreren Rollen oder mehrere
Rollenmäntel
aufweisen, welche in Rollenlängsrichtung
axial hintereinander angeordnet sind.
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Die
Stoßdämpfer 43 und 44 der 1 bis 3 können durch
einen elektromagnetischen oder pneumatischen Stellantrieb, vorzugsweise
eine Stellantrieb mit linearer Antriebsbewegung, gebildet sein, welcher
dazu ausgebildet ist, die Anpressrolle 22 bzw. 122 an
den zu reinigenden Rotationskörper 4 anzustellen
und abzustellen durch Bewegungen der Anpressrolle relativ zu den
nicht-bewegten Seitenteilen 25 und 26 Eine Antriebsvorrichtung
zum Transportieren des Reinigungstuches 24 kann auch derart ausgebildet
sein, dass das Reinigungstuch 24 nicht nur vorwärts transportierbar
ist, sondern bei Bedarf auch rückwärts transportierbar
ist.