DE102004062780A1 - Verfahren und Tagebau-Gewinnungseinrichtung für den Abbau und die Abförderung von Lagerstätten im Tagebau - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abbau und zur Abförderung von Erdreich und/oder Gestein in Lagerstätten, insbesondere zum Abbau von Phosphatgestein in Phosphatlagerstätten, im Tagebau, wobei das Erdreich oder das Gestein mit einem verfahrbaren Gewinnungsgerät abgebaut wird und mit einem Fördergerät von der Lagerstätte abtransportiert wird. Die Erfindung betrifft auch eine Tagebau-Gewinnungseinrichtung für den Abbau und die Abförderung von Erdreich und/oder Gestein, insbesondere Phosphatgestein, im Tagebau, mit einem das Erdreich oder die Gesteinsschicht abtragenden, verfahrbaren Gewinnungsgerät und mit einem Fördergerät zum Abtransportieren des hereingewonnenen Erdreichs oder Gesteins.
- Das Verfahren und die Tagebau-Gewinnungseinrichtung sind insbesondere zum Abbau von Phosphatgestein in Phosphatlagerstätten vorgesehen. Das Gebiet mit den größten Phosphatvorkommen liegt in Marokko und die dortigen Phosphatlagerstätten werden durch sukzessives Sprengen von Gesteins- und Erdschichten sowie Umlagern dieser Erdschichten mittels Raupen aufgeschlossen, bevor die hereinzugewinnenden Phosphatschichten mittels Eimerkettenbaggern abgebaut werden. Das Abtragen der Phosphatschichten erfolgt auf einer Strossenbreite von bis zu 50 bis 60 Metern und das mit den Eimerkettenbaggern abgetragene Phosphatgestein wird auf Spezialfahrzeugen mit einem Fassungsvermögen von bis zu 170 Tonnen abtransportiert. Die Eimerkettenbagger sind auf Raupenfahrzeugen montiert, um auch auf losem Gestein verfahrbar zu sein. Die ständigen, verfahrensbedingt notwendigen Rangierfahrten mindern die Wirtschaftlichkeit dieses Verfahrens erheblich.
- Beim Abbau von Braunkohle im Braunkohlentagebau ist es bekannt, die Erdschichten bzw. die Braunkohle mittels Schaufelradbaggern abzutragen und die entsprechend hereingewonnenen Erdschichten bzw. die Braunkohle über Fördereinrichtungen mit umlaufenden Förderbändern abzutransportieren.
- Aus der
DE 37 16 216 A1 ist es bekannt, im Tagebau anstelle eines Schaufelradbaggers ein Tagebaugerät mit einem schwenkbaren Auslegerarm zu verwenden, der an seinem freien Ende einen sich quer zur Längsachse des Auslegerarms erstreckenden Träger für eine Mehrzahl von Abbauhämmern aufweist, wobei der Träger quer zum Auslegerarm verschiebbar ist, um einerseits eine große Abbauleistung zu erzielen, und gleichzeitig den Böschungswinkel an das Gelände und das abzubauende Material anpassen zu können. Der Abtransport des hereingewonnenen Materials erfolgt mittels Förderbändern, welchen das Material über einen Schüttgutbunker am Vorderende des Tagebaugeräts zugeführt wird. - Schließlich ist aus der
DE 27 45 839 A1 eine Gewinnungseinrichtung für den Tagebau bekannt, mit welcher Mineralien an einer Abbauwand abgebaut werden können, die steiler steht als der Böschungswinkel. Die Vorrichtung umfasst hierzu ein erstes, sich auf der Sohle bewegendes Fahrwerk und ein zweites, sich auf der Strosse bewegendes Fahrwerk, zwischen denen eine Brücke angeordnet ist, an der über Laufschienen eine zwischen Strosse und Sohle verfahrbare Lösevorrichtung hin- und herbewegbar ist, um das Material an der Abbauwand streifenweise bei einer Gewinnungsfahrt zwischen Sohle und Strosse abzubauen. Die Lösevorrichtung ist mit zwei Schrämköpfen besetzt, die einen eigenen Antriebsmotor aufweisen. Das an der Abbauwand gelöste Material rutscht entlang der Abbauwand nach unten und fällt dort auf ein Fördermittel, mit welchem das Material abtransportiert wird. Diese Vorrichtung eignet sich nur bei Abbauwänden großer Mächtigkeit. - Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Tagebau-Gewinnungseinrichtung zu schaffen, mit der insbesondere Phosphatgestein in Phosphatlagerstätten wirtschaftlich und mit hoher Förderkapazität abgebaut werden kann.
- Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß ein Verfahren vorgeschlagen, bei welchem das Fördergerät von einem Förderer gebildet wird, der auf der Sohle der Lagerstätte entlang einer Abbaufront verlegt wird und mittels Rückeinrichtungen auf die Abbaufront zu vorrückbar ist, wobei der Förderer eine Führungseinrichtung aufweist, an der das Gewinnungsgerät parallel zu der Abbaufront geführt wird, und wobei die Rückeinrichtungen voneinander beabstandet nebeneinander angeordnet werden und jeweils an einem mobilen Fahrzeug unmittelbar oder mittelbar widergelagert werden. Hinsichtlich der Tagebau-Gewinnungseinrichtung wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass das Fördergerät aus einem auf der Sohle der Lagerstätte entlang einer Abbaufront verlegten, mittels Rückeinrichtungen rückbaren Förderer besteht, der eine Führungseinrichtung zur Führung des verfahrbaren Gewinnungsgeräts umfasst, wobei die Rückeinrichtungen entlang der Abbaufront verteilt nebeneinander angeordnet sind und jede Rückeinrichtung an einem mobilen Fahrzeug unmittelbar oder mittelbar widergelagert ist. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und der erfindungsgemäßen Tagebau-Gewinnungseinrichtung können sowohl die Erdschichten – welche noch nicht das interessierende Material bzw. Gestein wie insbesondere das Phosphatgestein enthalten – als auch das Phosphatgestein kontinuierlich und mit hoher Effizienz abgetragen werden, wobei gleichzeitig der Investitionsbedarf im Vergleich zum Einsatz der aus dem Stand der Technik bekannten Einrich tungen und Verfahren, wie beispielsweise eines Radschaufelbaggers, deutlich geringer ist. Die Erdschichten bzw. Gesteinsschichten lassen sich über die gesamte Strossenbreite kontinuierlich abbauen und es kann, insbesondere bei geeigneter Wahl der Gewinnungseinrichtung, gegebenenfalls auch auf den Einsatz von Sprengladungen und Sprengverfahren zum Lösen der oberhalb der Phosphatschichten angeordneten (Hart- )Gesteinsschichten verzichtet werden. Außerdem werden bei dem erfindungsgemäßen Verfahren und der erfindungsgemäßen Tagebau-Gewinnungseinrichtungen zeitraubende und damit die Wirtschaftlichkeit herabsetzende Rangierfahrten erspart.
- Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist besonders vorteilhaft, wenn die Rückeinrichtungen hydraulisch betätigbare Rückzylinder umfassen, die an einem sich entlang der Abbaufront erstreckenden Rückbalken widergelagert sind, der mittels der mobilen Fahrzeuge abgestützt wird und mittels der Fahrzeuge vorgerückt wird. Besonders vorteilhaft ist, wenn die Rückzylinder in mehreren Teilhüben vorgerückt werden und bei Erreichen des Gesamthubs der Rückzylinder drucklos geschaltet werden, um den Rückbalken dann mittels der Fahrzeuge vorzurücken. Mit einem derartigen Verfahren, bei welchem zuerst immer nur der Förderer schrittweise vorgerückt wird, und dann der Rückbalkens durch Bewegen der Fahrzeuge vorgeschoben wird, kann die Abbaufront an einer Strosse zügig abgebaut werden. Durch Variation des Teilhubs kann hierbei auch die Härte des abzutragenden Erdreichs bzw. Gesteins berücksichtigt werden. Das Vorziehen des Rückbalkens kann ggf. auch von den Rückeinrichtungen unterstützt werden.
- Die Rückeinrichtungen können vorzugsweise hydraulisch betätigbare Rückzylinder o. dgl. umfassen. Hinsichtlich der Tagebau-Gewinnungseinrichtung ist besonders vorteilhaft, wenn sämtliche Rückzylinder an einem sich entlang der Abbaufront erstrek ckenden Rückbalken widergelagert sind, der mittels der mobilen Fahrzeuge abgestützt ist und mittels der Fahrzeuge vorrückbar ist. In bevorzugter Ausgestaltung erfolgt mithin die Widerlagerung der Rückzylinder der Rückeinrichtungen nur mittelbar an den mobilen Fahrzeugen, nämlich unter Zwischenschaltung eines Rückbalkens. Zweckmäßigerweise liegt der Rückbalken auf Gleitkufen auf, so dass er mittels der mobilen Fahrzeuge bei beherrschbarem Gleitwiderstand vorgerückt bzw. vorgeschoben werden kann. Weiter vorzugsweise kann der Rückbalken an der Vorderseite der Fahrzeuge, vorzugsweise demontierbar, befestigt sein und an der Rückseite der Fahrzeuge ist eine Abspanneinrichtung wie insbesondere eine in die Sohle eintauchbare Schaufel befestigt, um im laufenden Abbaubetrieb und beim Vorrücken des Förderers mittels der Fahrzeuge ein abspannendes Widerlager zu bilden. Zweckmäßiger Weise ist der Rückbalken in mehrere Segmente aufgeteilt.
- Sowohl beim erfindungsgemäßen Verfahren als auch bei der Tagebau-Gewinnungseinrichtung ist besonders vorteilhaft, wenn das Gewinnungsgerät ein Hobel ist. Ein an einem Förderer geführter Hobel hat sich im untertägigen Bergbau zum Abbau von beispielweise Kohle bewährt und diese im untertägigen Bergbau bewährte Technik lässt sich, bei entsprechend angepasster Technologie, mit ihren Vorteilen auch in Tagebaubetrieben einsetzen. Zweckmäßiger Weise ist das Gewinnungsgerät ein kettengezogener Hobel. Der Hobel kann insbesondere zwischen einer Antriebsstation an einem Ende des Förderers und einer Umkehrstation am anderen Ende des Förderers hin- und herbewegbar sein. Der Hobel kann hierzu vorzugsweise mehrere, übereinander angeordnete Hobelkörper aufweisen, um Erdschichten oder Gesteinsschichten auf einer Strosse in einem Zug abbauen zu können. Alternativ kann der Hobel auch umlaufende Hobelkörper aufweisen.
- Die mobilen Fahrzeuge bestehen vorzugsweise aus Raupenfahrzeugen, insbesondere aus Raupenfahrzeugen mit selbststützenden Einrichtungen wie den weiter oben genannten Schaufeln. Dies bietet gleichzeitig den Vorteil, dass die Raupenfahrzeuge auch zu Montage-, Wartungs- und Planierarbeiten eingesetzt werden können. Weiter vorzugsweise kann einem der Fahrzeuge eine zentrale Steuereinrichtung zugeordnet sein, mittels der sämtliche Fahrzeuge und/oder Rückeinrichtungen ansteuerbar sind. Der Förderer kann hierbei abschnittsweise, wie im untertägigen Bergbau üblich, oder auch simultan auf seiner gesamten Länge gerückt werden, um für die Fahrbewegung des Hobels in entgegengesetzter Richtung die Abbau- bzw. Schnittiefe erneut einzustellen. Zweckmäßigerweise werden mit der zentralen Steuerung die Rückeinrichtungen wie insbesondere die hydraulisch betätigbaren Rückzylinder derart angesteuert, dass die beabstandet voneinander und nebeneinander angeordneten Hydraulikzylinder zeitlich versetzt ausfahren und mithin den Förderer zeitlich versetzt rücken. Das Rücken des Förderers am einen Ende des Förderers kann dann einsetzen, bevor der Hobel das entsprechend entgegengesetzte Ende des Förderers erreicht hat, so dass nur eine kurze Verfahrensverzögerung eintritt, bis der Hobel mit seiner Rückfahrt beginnen kann.
- Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines schematisch in der Zeichnung gezeigten Ausführungsbeispiels. In der Zeichnung zeigen:
-
1 schematisch eine erfindungsgemäße Tagebau-Gewinnungseinrichtung zum Abbau von Phosphatgestein im Tagebau in Draufsicht; -
2 schematisch die Tagebau-Gewinnungseinrichtung aus1 in Seitenansicht bei eingefahrenen Rückeinrichtungen; und -
3 die Tagebau-Gewinnungseinrichtung bei vollständig ausgefahrenen Rückeinrichtungen. - In den Figuren ist insgesamt mit Bezugszeichen
10 eine Gewinnungseinrichtung bezeichnet, mit der im Tagebau eine Gesteinsschicht1 wie beispielsweise Phosphatgestein über die gesamte Höhe einer Strosse abgebaut werden kann. Die gesamte Gewinnungseinrichtung1 stützt sich hierbei parallel zur Abbaufront2 der Gesteinsschicht1 auf einer (Zwischen-)Sohle3 der Lagerstätte ab, wobei diese Sohle3 entweder von der Oberfläche einer zuvor freigelegten Strosse einer abzubauenden Gesteinsschicht oder von einer anderen Erdschicht o. dgl. gebildet wird. Wie insbesondere1 zeigt, umfasst die Gewinnungseinrichtung10 einen sich über die gesamte Breite der Strosse und der Abbaufront2 erstreckenden und aus mehreren Rinnenschüssen5 zusammengesetzten Förderer4 , welcher, wie beispielhaft in den2 und3 dargestellt ist, von einem Kettenkratzerförderer mit umlaufender Kette und daran befestigten Kratzerblechen gebildet sein kann. Das in1 linke Ende des Förderers4 besteht aus einer Umkehre6 für das Kratzerkettenband und die hieran befestigten Kratzer (Mitnehmer) und am anderen Ende ist ein Kettenantrieb7 mit einer daran angeschlossenen Übergaberinne8 angeordnet. An der Übergaberinne8 wird das mit dem Förderer4 in Pfeilrichtung F parallel zur Abbaufront2 abtransportierte Material auf einen Bandförderer9 od. dgl. abgeworfen, mit welchem das an der Abbaufront2 hereingewonnene Material abtransportiert wird. - An der der Abbaufront
2 zugewandten Seite des Förderers4 ist ein Gewinnungsgerät11 geführt, welches im gezeigten Ausfüh rungsbeispiel, wie insbesondere die2 und3 zeigen, aus einem kettengezogenen Hobel11 mit mehreren, übereinander angeordneten Hobelkörpern12 ,13 besteht, um die gesamte Mächtigkeit der Gesteinsschicht1 einer Strosse in einem Zug, d.h. in einer Verfahrbewegung parallel zur Abbaufront2 , abbauen zu können. Die2 und3 zeigen rein beispielhaft als erste Führung für den Hobel11 wenigstens eine abbaufrontseitige Führungsleiste14 am Förderer4 . Der Hobel11 weist einen Führungskloben15 auf, der im gezeigten Ausführungsbeispiel dem unteren Hobelkörper12 zugeordnet ist und die Führungsleiste14 umgreift. Als zweites Führungsmittel dient eine "versatzseitige" Führungsleiste16 , an welcher der obere Hobelkörper13 mittels eines Verbindungsgestänges17 o. dgl. abgestützt ist. Derartige Führungen für einen Hobel an den Rinnenschüssen eines Förderers sind dem Fachmann für den untertägigen Bergbau hinreichend bekannt, so dass eine detaillierte Erläuterung hier nicht erfolgt. - Um mittels des Förderers
4 die gesamte Mächtigkeit der Gesteinsschicht1 abtransportieren zu können, sind versatzseitig am Förderer4 Aufstellbleche18 befestigt, welche verhindern, dass das mittels des Hobels11 hereingewonnene und in den Obertrumm des Förderers4 hineinfallende Material versatzseitig, d.h. an der der Abbauwand gegenüberliegenden Seite, aus der Förderrinne des Förderers4 herausfallen kann. - Der Abbau der Gesteinsschicht
1 mittels des Hobels11 der Gewinnungseinrichtung10 erfolgt im wesentlichen kontinuierlich, wobei der Hobel11 jeweils zwischen der Antriebsstation7 und der Umkehrstation6 des Kettenkratzförderers4 in Zügen hin- und herfährt. Nach jeder Fahrt wird der Förderer4 mittels mehrerer, über die gesamte Breite der Gewinnungseinrichtung10 verteilt angeordneter Rückeinrichtungen20 , welche im gezeigten Ausführungsbeispiel hydraulisch beaufschlagbare Rückzylin der umfassen, vorgerückt. Sämtliche Rückeinrichtungen20 sind hierzu an einem sich wiederum über die gesamte Breite der Gewinnungseinrichtung10 erstreckenden Rückbalken30 festgelegt bzw. widergelagert, der im gezeigten Ausführungsbeispiel mittels drei mobilen Raupenfahrzeugen40 zur Versatzseite hin abgestützt, mithin widergelagert, ist. Für die Widerlagerung bzw. Abspannung des Rückbalkens30 umfassen die Raupenfahrzeuge40 jeweils an der Rückseite eine Schaufel41 , welche mittels eines Abspannzylinders42 derart abgesenkt werden kann, dass sie sich in die Sohle3 eingräbt und zusammen mit den Raupenketten43 ein Widerlager bildet, das einer Verschiebebewegung des Rückbalkens30 als Reaktionskraft aufgrund der Teilhübe der Rückeinrichtungen entgegenwirkt. Bei entsprechend abgestütztem Rückbalken30 wird nun nach jedem Zug bzw, nach jeder Fahrt des Hobels11 die Kolbenstange21 des Hydraulikzylinders22 der Rückeinrichtung20 um einen Teilhub ausgefahren. Das Maß des Teilhubs entspricht dann der Schnitttiefe des Hobels11 in der Gesteinsschicht1 . Beispielsweise nach sechs bis acht Teilhüben ist, wie in3 schematisch dargestellt, der Gesamthub des Hydraulikzylinders22 der Rückeinrichtung20 erschöpft und die Raupenfahrzeuge40 werden, nachdem die Schaufeln41 aller Raupenfahrzeuge angehoben wurden, durch Einschalten der Raupenkette43 auf die Abbaufront2 zu verfahren. Das Ansteuern erfolgt von einer zentralen Steuereinheit44 an nur einem der Raupenfahrzeuge40 aus. Mittels der Steuereinrichtung44 werden hierbei gleichzeitig sämtliche Rückzylinder22 der Rückeinrichtungen20 drucklos geschaltet, so dass sie der Verfahrbewegung der Raupenfahrzeuge40 keinen Widerstand entgegensetzen. Sämtliche Raupenfahrzeuge40 rücken dann etwa um diejenige Länge vor, welche dem Gesamthub sämtlicher Rückeinrichtungen20 entspricht, wodurch die gesamte Gewinnungseinrichtung10 wiederum die in2 dargestellte Ausgangsstellung einnimmt. Anschließend kann das Vorrücken des Förderers4 durch hubweises Ausfahren der Rückeinrichtungen20 erneut einsetzen. - Um Einfluss auf den Schneidhorizont des Hobels
11 nehmen zu können, ist im gezeigten Ausführungsbeispiel zwischen dem Stangenkopf23 der Kolbenstange21 der Rückeinrichtung20 und dem Förderer4 ein Steuerzylinder25 angeordnet. Der Steuerzylinder44 ist hier zwischen einer auf der Sohle3 aufliegenden Gleitkufe26 und dem Förderer4 angelenkt und mittels der Steuereinrichtung44 ansteuerbar, um den Förderer4 versatzseitig anzuheben und den Schneidhorizont der Hobelkörper12 ,13 des Hobels11 zu verändern. Auch dies ist im untertägigen Bergbau für den untertägigen Fachmann bekannt, so dass auf den diesbezüglichen Stand der Technik zur Erläuterung verwiesen wird. - Der Rückbalken
30 ist an der Vorderseite der Raupenfahrzeuge40 vorzugsweise über eine Schnellkupplung45 angeschlossen, um die Raupenfahrzeuge40 auch für andere Zwecke wie z. B. Planierarbeiten o. dgl. einsetzen zu können. Der Rückbalken30 kann in mehrere Segmente aufgeteilt sein. - Mit der dargestellten Tagebau-Gewinnungseinrichtung lässt sich das weiter oben beschriebene Verfahren durch hin- und herbewegen des Hobels
11 , Ausfahren der Rückzylinder22 der Rückeinrichtungen30 und anschließendes Vorbewegen des Rückbalkens30 mittels der Raupenfahrzeuge40 durchführen.
Claims (15)
- Verfahren zum Abbau und zur Abförderung von Erdreich und/oder Gestein in Lagerstätten, insbesondere von Phosphatgestein in Phosphatlagerstätten, im Tagebau, wobei das Erdreich oder das Gestein mit einem verfahrbaren Gewinnungsgerät (
11 ) abgebaut wird und mit einem Fördergerät (4 ) von der Lagerstätte abtransportiert wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Fördergerät von einem Förderer (4 ) gebildet wird, der auf der Sohle (3 ) der Lagerstätte entlang einer Abbaufront (2 ) der Lagerstätte verlegt wird und mittels Rückeinrichtungen (20 ) auf die Abbaufront (2 ) zu vorgerückt wird, wobei der Förderer (4 ) eine Führungseinrichtung (14 ;16 ) aufweist, an der das Gewinnungsgerät (11 ) entlang der Abbaufront (2 ) geführt wird und wobei die Rückeinrichtungen (20 ) entlang der Abbaufront (2 ) verteilt angeordnet werden und jeweils an einem mobilen Fahrzeug (40 ) unmittelbar oder mittelbar widergelagert werden. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückeinrichtungen (
20 ) hydraulisch betätigbare Rückzylinder (22 ) umfassen, die an einem sich entlang der Abbaufront (2 ) erstreckenden Rückbalken (30 ) widergelagert sind, der mittels der mobilen Fahrzeuge (40 ) abgestützt wird und mittels der Fahrzeuge (40 ) vorgerückt wird, wobei vorzugsweise die Rückzylinder (22 ) in mehreren Teilhüben vorgerückt werden und bei Erreichen des Gesamthubs der Rückzylinder (22 ) diese drucklos geschaltet werden und der Rückbalken mittels der Fahrzeuge (40 ) vorgerückt wird. - Tagebau-Gewinnungseinrichtung für den Abbau und die Abförderung von Erdreich und/oder Gestein, insbesondere Phosphatgestein, im Tagebau, mit einem das Erdreich oder die Gesteinsschicht abtragenden, verfahrbaren Gewinnungsgerät (
11 ) und mit einem Fördergerät zum Abtransportieren des hereingewonnenen Erdreichs oder Gesteins, dadurch gekennzeichnet, dass das Fördergerät aus einem auf der Sohle (3 ) der Lagerstätte entlang einer Abbaufront (2 ) verlegten, mittels Rückeinrichtungen (20 ) rückbaren Förderer (4 ) besteht, der wenigstens eine Führungseinrichtung (14 ) zur Führung des verfahrbaren Gewinnungsgerätes (11 ) umfasst, wobei die Rückeinrichtungen (20 ) entlang der Abbaufront (2 ) verteilt angeordnet sind und jede Rückeinrichtung (20 ) an einem mobilen Fahrzeug (40 ) unmittelbar oder mittelbar widergelagert ist. - Tagebau-Gewinnungseinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückeinrichtungen (
20 ) hydraulisch betätigbare Rückzylinder (22 ) umfassen. - Tagebau-Gewinnungseinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass sämtliche Rückzylinder (
22 ) an einem sich entlang der Abbaufront (2 ) erstreckenden Rückbalken (30 ) widergelagert sind, der mittels der mobilen Fahrzeuge (40 ) abgestützt ist und mittels der Fahrzeuge (40 ) vorrückbar ist. - Tagebau-Gewinnungseinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Rückbalken auf Gleitkufen aufliegt.
- Tagebau-Gewinnungseinrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Rückbalken (
30 ) an der Vorderseite der Fahrzeuge (40 ), vorzugsweise demontierbar, befestigt ist, und dass an der Rückseite der Fahrzeuge (40 ) eine Abspanneinrichtung, wie insbesondere eine in die Sohle (3 ) eintauchbare Schaufel (41 ), befestigt ist. - Tagebau-Gewinnungseinrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Rückbalken in mehrere Segmente aufgeteilt ist.
- Verfahren oder Tagebau-Gewinnungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewinnungsgerät ein Hobel (
11 ) ist. - Verfahren oder Tagebau-Gewinnungseinrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewinnungsgerät ein kettengezogener Hobel (
11 ). - Verfahren oder Tabebau-Gewinnungseinrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Hobel (
11 ) zwischen einer Antriebsstation (7 ) und einer Umkehrstation (6 ) hin- und herbewegbar ist. - Verfahren oder Tagebau-Gewinnungseinrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Hobel (
11 ) mehrere übereinander angeordnete Hobelkörper (12 ,13 ) aufweist. - Verfahren oder Tagebau-Gewinnungseinrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Hobel wenigstens einen umlaufenden Hobelkörper aufweist.
- Verfahren oder Tagebau-Gewinnungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die mobilen Fahrzeuge aus Raupenfahrzeugen (
40 ) bestehen. - Verfahren oder Tagebau-Gewinnungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass einem der Fahrzeuge eine zentrale Steuereinrichtung (
44 ) zugeordnet ist, mittels der sämtliche weiteren Fahrzeuge (40 ) und/oder Rückeinrichtungen (20 ) ansteuerbar sind.
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