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Die
Erfindung geht aus von der Herstellung eines mikromechanisch in
monolithischer Bauweise erzeugten kapazitiven Sensorelements bzw.
einer mikromechanischen Vorrichtung mit einem derartigen Sensorelement,
welches wenigstens eine erste und eine zweite Elektrode, eine Membran
und einen Hohlraum aufweist.
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Kapazitive
oberflächenmikromechanische (OMM-)Drucksensoren
sind in unterschiedlichen Ausführungsformen
bekannt. Im Gegensatz zu piezoresistiven Sensoren weisen kapazitive
Sensoren den Vorteil auf, dass sie die enthaltenen Messkapazitäten praktisch
leistungslos auswerten können. Dies
liegt vor allem daran, dass Stressaufnehmer in Form von Piezowiderständen vermieden
werden, durch die ansonsten große
Ströme
fließen
würden. Darüber hinaus
bieten kapazitive Drucksensoren den Vorteil, dass sie weitgehend
temperaturunabhängig sind.
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Für viele
Anwendungsfälle
sind kapazitive Drucksensoren (oder andere kapazitive Sensorelemente)
erwünscht,
die im Rahmen eines IC-Herstellungsprozesses, beispielweise eines
CMOS-Prozesses, monolithisch integriert aufgebaut werden können.
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Üblicherweise
weisen kapazitive Drucksensoren einen durch zwei Elektroden begrenzten
Hohlraum auf, wobei eine der Elektroden durch eine elastische, elektrisch
leitende Membran und die andere Elektrode durch eine der elektrisch
leitenden Membran gegenüberliegende
Kondensatorplatte gebildet wird. Eine Druckdifferenz zwischen dem im
Hohlraum herrschenden Druck und dem Außendruck führt zu einer Biegung der Membran
und damit zu einer Veränderung
des Abstands zwischen der elektrisch leitenden Membran und der dieser
Membran gegenüberliegenden
Kondensatorplatte. Aus der damit einhergehenden Kapazitätsänderung
des aus der elektrisch leitenden Membran und der Kondensatorplatte gebildeten
Kondensators wird der auf den kapazitiven Drucksensor einwirkende äußere Druck
bestimmt. Ein derartiger typischer kapazitiver Drucksensor ist beispielsweise
aus der
EP 0 714 017
B1 bekannt, bei dem der Hohlraum zwischen zwei Elektroden
mittels einer Opferschichtätzung
hergestellt wird.
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In
der
DE 101 21 394
A1 wird ein kapazitiver Drucksensor beschrieben, der eine
zweite Elektrode aufweise, die die erste Elektrode weitgehend umschließt und auf
dasselbe elektrische Potential gelegt wird. Dadurch wird erreicht,
dass das zwischen der (dritten) Membranelektrode und der ersten
Elektrode des kapazitiven Drucksensors vorhandene elektrische Feld
bzw. Messfeld gegenüber
elektrischen Störfeldern,
die einen mikromechanischen Drucksensor umgeben können, weitgehend
abgeschirmt ist. Dadurch wird eine Beeinflussung der zu erfassenden Kapazität als Maß für den erfassten
Druck weitgehend unterdrückt.
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Aus
der
DE 40 04 179 A1 ist
ein integrierbarer kapazitiver Drucksensor bekannt, bei dem eine erste
Elektrode in einem Halbleitersubstrat und eine zweite Elektrode
durch das Abscheiden und das Dotieren einer polykristallinen Halbleiterschicht
erzeugt wird. Dabei wird eine Abstandshalterschicht aufgebracht,
die den späteren
Drucksensorhohlraum festlegt. Diese Abstandshalterschicht wird zu
einem nachfolgenden Zeitpunkt mittels eines Ätzvorgangs entfernt.
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Vorteile der
Erfindung
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Die
Erfindung beschreibt ein Herstellungsverfahren zur Erzeugung eines
mikromechanischen Sensorelements, welches in monolithisch integrierbarer
Bauweise erzeugt werden kann und eine kapazitive Erfassung einer
physikalischen Größe aufweist.
Neben dem Herstellungsverfahren wird ebenfalls eine mikromechanische
Vorrichtung beschrieben, die ein derartiges Sensorelement enthält, wie beispiesweise
einen Drucksensor oder einen Beschleunigungssensor.
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Dabei
ist vorgesehen, dass das Herstellungsverfahren aus verschiedenen
Verfahrensschritten besteht, wobei wenigstens eine erste Elektrode im
oder auf dem Halbleitersubstrat erzeugt wird. Weiterhin ist vorgesehen,
dass auf der ersten Elektrode eine erste Schicht aufgebracht wird,
wobei insbesondere vorgesehen ist, dass die erste Schicht auch Teile
des Halbleitersubstrats oder eine unter der ersten Elektrode befindliche
und über
lateral die erste Elektrode hinausgehende Isolierschicht bedeckt.
Anschließend
ist vorgesehen, eine erste Opferschicht aufzubringen, die aus einem
ersten Opfermaterial besteht und wenigstens teilweise oberhalb der
ersten Elektrode auf dem Halbleitersubstrat erzeugt wird. Auf die
erste Opferschicht wird dann eine zweite Schicht aufgebracht, in
der ein erstes Durchgangsloch erzeugt wird, so dass ein Zugang zur
ersten Opferschicht entsteht. Auf die zweite Schicht wird eine zweite
Elektrode aufgebracht. Mit einem zweiten Opfermaterial wird das
erste Durchgangsloch verschlossen, so dass sich eine zweite Opferschicht
vorzugsweise auf der zweiten Schicht bildet. Daraufhin wird die
Membranschicht auf die zweite Elektrode und wenigstens einen Teil
der an die zweite Elektrode angrenzenden zweiten Schicht aufgebracht.
Dabei kann auch die zweite Opferschicht bedeckt werden. Anschließend wird
in der Membranschicht ein zweites Durchgangsloch erzeugt, mittels
dem ein Zugang auf die zweite Opferschicht ermöglicht wird. Durch das zweite
und im Anschluss daran durch das erste Durchgangsloch kann das zweite
und das erste Opfermaterial herausgelöst werden. Dies geschieht bevorzugt
durch einen plasmalosen Ätzvorgang.
Anschließend
wird auf die Membranschicht eine dritte Schicht aufgebracht, die
wenigstens das zweite Durchgangsloch verschließt und somit einen Hohlraum
im Bereich der ersten Opferschicht zwischen der ersten und der zweiten
Elektrode erzeugt.
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Der
entscheidende Vorteil zum bekannten Stand der Technik ist die Entflechtung
der mechanischen Funktion der Membran und der elektrischen Funktion
der oberen Kapazitätselektrode.
Weiterhin kann die obere Kondensatorelektrode durch einen dünnen, leitfähigen Film
gebildet werden, der bei moderaten Temperaturen abgeschieden und
unabhängig
von der Membranschicht strukturiert werden kann. Durch die Verwendung
der beiden Opferschichten kann der Ätzprozess kontrolliert beendet werden.
Zudem wird durch das trockene, plasmalose Opferschichtätzen verhindert,
dass Ätzrückstände zurückbleiben.
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Vorteilhaft
ist ebenfalls, vor dem Erzeugen der ersten Elektrode eine isolierende
Schicht auf das Halbleitersubstrat aufzubringen. Somit kann verhindert
werden, dass an der ersten Elektrode im Messbetrieb Leckströme auftreten,
die das Messsignal verfälschen.
Derartige Leckströme können beispielweise
bei einem pn-Übergang
auftreten, wenn in einem p-Substrat eine n-Elektrode erzeugt wird. Darüber hinaus
kann bei einer vom Substrat isolierten ersten Elektrode diese auf
ein beliebiges Potential gelegt werden, ohne auf die Wechselwirkung
mit dem Substrat achten zu müssen.
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In
einer Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die
erste Elektrode ein n- oder p-leitendes dotiertes Halbleitermaterial
oder Poly-Silizium aufweist. Weiterhin kann vorgesehen sein, dass
wenigstens die erste oder die zweite Schicht ein Oxid, ein Nitrid
oder TEOS aufweist. Während
für das erste
Opfermaterial Si oder SiGe vorgesehen sein kann, ist für das zweite
Opfermaterial SiGe oder Poly-Silizium vorgesehen. Darüber hinaus
kann vorgesehen sein, dass die zweite Elektrode ebenfalls Si, SiGe
oder Poly-Silizium aufweist, während
die Membranschicht vorzugsweise Nitrid, Oxid oder ein dielektrisches
Material aufweist. Schlussendlich kann vorgesehen sein, dass die
dritte Schicht Nitrid aufweist.
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Vorteilhafterweise
weist die erste Schicht eine Schichtdicke von 40-250 nm, die erste
Opferschicht eine Schichtdicke von 0,3-1 μm, die zweite Schicht ein Schichtdicke
von 50-250 nm und die Membranschicht eine Schichtdicke von 100-1000
nm auf. Insgesamt kann durch den Einsatz der dünnen Schichten ein Schichtstapel
mit sehr geringer Topographie erreicht werden. So sind Schichtstapel
denkbar, die dünner
als 1,7 μm
sind und eine Topographie von < 0,5 μm aufweisen.
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Um
ein Verschließen
des zweiten Durchgangslochs herbeizuführen, sollte die Schichtdicke der
dritten Schicht größer als
die Schichtdicke der zweiten Opferschicht gewählt werden. Somit kann genügend Material
bereit gestellt werden, um das zweite Durchgangsloch zu verschließen.
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Um
eine möglichst
gleichmäßige und
ebene Membranschicht zu erhalten, kann vorgesehen sein, die Schichtdicke
der zweiten Opferschicht in Abhängigkeit
von der Schichtdicke der zweiten Elektrode zu wählen. Dabei ist insbesondere
vorgesehen, beide Schichten in der gleichen Dicke aufzubringen.
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Vorteilhafterweise
erfolgt die Herstellung des mikromechanischen Sensorelements im
Rahmen eines Standard IC-Processes (z.B. eines CMOS-Prozesses).
Dabei können
auf dem Sensorelement Schaltungsteile erzeugt werden, die zur Kontaktierung
des Sensorelements aber auch zur Erfassung und/oder zur Auswertung
der Sensorsignale des Sensorelements verwendet werden. Dabei kann
das Opferschichtätzen
als klassischer Mikromechanikprozess u.U. an das Prozeßende (vor
einer Passivierung) verlagert werden. Somit müsste kein Hohlraum in der CMOS-Linie
verarbeitet werden, da die Prozesse Operfschichtätzen, Passivierung und gegebenenfalls Öffnung der
Passivierung zur Kontaktierung des Sensorelements mit dem Mikromechanikprozess durchgeführt werden
können.
Darüber
hinaus läge kein
bewegliches Teil in der CMOS-Prozessierungslinie vor, wodurch eine
Reduktion des Partikelrisikos erreicht wird.
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Mittels
des vorgeschlagenen Herstellungsverfahrens kann ein kapazitives
Sensorelement erzeugt werden, welches im Vergleich zu bekannten Sensorelementen
eine um mindestens eine Größenordnung
reduzierte Parasitärkapazität aufweist.
Damit ist ein höheres
Signal/Rauschverhältnis
möglich, so
dass ein geringerer Flächenbedarf
für das
Sensorelement ermöglicht
wird. Darüber
hinaus resultiert die reduzierte Parasitärkapazität in einer verminderten Stromaufnahme
für die
Auswerteschaltungen. Eine Möglichkeit,
die Parasitärkapazitäten noch
weiter zu senken, besteht darin, den Isolierabstand zwischen den
beiden Elektroden zu vergrößern. Dies kann
neben der Wahl einer dickeren ersten Opferschicht auch dadurch geschehen,
dass zwischen der ersten und der zweiten Schicht eine vierte isolierende Schicht
aufgebracht wird, wobei insbesondere vorgesehen sein kann, dass
diese vierte Schicht nur teilweise zwischen der ersten und der zweiten
Elektrode angeordnet ist. Besonders vorteilhaft ist jedoch, wenn
die vierte Schicht neben der ersten Opferschicht aufgebracht wird
und eine vergleichbare Schichtdicke mit dieser aufweist. Dadurch
kann die dritte Schicht zumindest im Bereich der ersten und/oder
der zweiten Elektrode ohne ausgeprägte Stufe erzeugt werden.
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In
einer besonderen Weiterbildung der Erfindung wird der plasmalose Ätzprozess
zur Herauslösung
der ersten und der zweiten Opferschicht mit einem fluorhaltigen Ätzmaterial
wie ClF3 und/oder XeF2 durchgeführt. Durch
die Verwendung eines plasmalosen Ätzprozesses kann das Herauslösen der
beiden Opferschichten nach der Erzeugung von Schaltungselementen
durch einen CMOS-Prozess erfolgen. Eine thermische Zerstörung der
dünnen
Leiterbahnen innerhalb derartiger Schaltungselemente kann somit
vermieden werden. Typischerweise können derartige Ätzprozesse
bei Temperaturen zwischen –20°C und 60°C angewandt
werden.
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Allgemein
können
die beschriebenen Schichten des Sensorelements mit Standardequipment
erzeugt werden. Die Schichtspannung der Membran kann dabei ggfs.
mit einem RTA-Prozess (Rapid Thermal Annealing-Prozess) eingestellt
werden.
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Neben
dem Sensorelement kann ein Referenzmesselement auf dem Halbleitersubstrat
erzeugt werden, welches vorteilhafterweise ebenfalls mit dem beschriebenen
Verfahren des Hauptsanspruchs hergestellt werden kann. Dabei ist
vorgesehen, dass in der ersten Opferschicht des Referenzelements
zur Bildung von Stützstellen
der Membran wenigstens ein drittes Durchgangsloch erzeugt wird,
welches einen Zugang auf die erste Schicht ermöglicht. In einer Weiterbildung
der Erfindung kann dann vorgesehen sein, dieses wenigstens eine
dritte Durchgangsloch mit dem Material der zweiten Elektrode und/oder
mit dem Material der Membranschicht zu verfüllen. Somit entsteht nach dem
Herauslösen
der ersten und der zweiten Opferschicht ein Hohlraum unterhalb einer Membran,
die jedoch im Vergleich zum Sensorelement auf Säulen steht. Eine Bewegung der
Membran kann somit reduziert, wenn nicht gar verhindert werden.
Selbstverständlich
hängt die
Restbewegung der Membran davon ab, wieviele Durchgangslöcher bzw. Stützstellen/Säulen erzeugt
werden und wie sie im Zwischenraum zwischen den beiden Elektroden räumlich verteilt
sind.
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Durch
eine zusätzlich
leitfähige
Schicht, die eine dritte Elektrode bildet, über dem gesamten Sensorelement,
kann eine Schirmung der Messelektrode(n) gegen äußere Störfelder erreicht werden (Faraday-Käfig). Eine
solche dritte Elektrode kann beispielsweise aus einer weiteren Poly-Silizium-Schicht bestehen
aber auch aus einer Metallschicht. In Verbindung mit dem CMOS-Prozess
kann die Schicht aus einer der CMOS-Metallebene bestehen. Um mögliche Temperatureffekte
zu vermeiden, kann die Schirmelektrode z.B. gitternetzartig strukturiert
werden. Es kann jedoch auch eine Schirmwirkung erzielt werden, indem
die zweite (obere) Elektrode auf Massepotential gehalten wird.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, oberhalb
der ersten und zweiten Elektrode ein Masseelement mit insbesondere definierter
seismischer Masse auf die Membran bzw. auf eine an die Membran angrenzende
Passivierungsschicht zu bringen. Dabei kann das Masseelement mittels
eines lokalen Abscheideverfahren, einem Dispensverfahren, einem
Siebdruckverfahren oder einem bekannten mikromechanischen Strukturierungsverfahren
erzeugt werden.
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Mit
einem derartigen Masseelement auf der Membran kann in einfacher
Bauweise ein Beschleunigungssensor unter Verwendung eines kapazitiven Sensorelements
erzeugt werden. Dabei kann die Empfindlichkeit leicht zum einen über die
Wahl der Masse und zum anderen über
die Ansteuerung und Auswertung der beiden Elektroden eingestellt
werden, bspw. durch einen Offsetabgleich bei der Initialisierung
des Sensorelements. Durch Verwendung mehrerer Membranzellen mit
unterschiedlich schweren Masseelementen kann darüber hinaus auch eine größere Bandbreite
an möglichen
Beschleunigungswerten abgedeckt werden. Vorteilhafterweise besteht jede
Membranzelle aus zwei Elektroden, einem zwischen den Elektroden
befindlichen Hohlraum und einer Membran, wobei Auflagevorrichtung
in dem Hohlraum vorgesehen sind, die ein Durchbrechen der Membran
bei übermäßiger Durchbiegung
verhindern.
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Mittels
eines derartigen Beschleunigungssensors kann auf eine kostenaufwendige
Verkappung sonst gebräuchlicher
Beschleunigungssensoren zum Schutz vor dem Sägen, der Vereinzelung bzw.
der Montage verzichtet werden. Vorteilhaft ist auch die einfache
Einstellung der Empfindlichkeit durch die definierte Wahl der Masse,
wobei wie dargestellt auch einfach mehrkanalige Elemente erzeugt werden
können.
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Allgemein
können
im Zusammenspiel von CMOS-Prozessen und mikromechanischen Verfahrensschritten
zur Erzeugung des erfindungsgemäßen Sensorelements
die Schichten und die Ebenen aufeinander abgestimmt und somit gemeinsam
verwendet werden. Daraus ergibt sich ein effizienterer und somit
kostengünstigerer
Herstellungsprozess.
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Vorteilhafterweise
können
die erfindungsgemäßen kapazitiven
Sensorelemente durch die Verwendung von Polysiliziumelektroden,
die durch Oxidschichten vom Substrat als auch von weiteren Schichten
getrennt sind, bei hohen Temperaturen eingesetzt werden. Dies hat
beispielweise Vorteile bei der Verwendung als Reifendrucksensor,
da hinzukommend auch eine geringe Stromaufnahme notwendig ist, und
als Brennraumdrucksensor.
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Weitere
Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen bzw.
aus den abhängigen
Patentansprüchen.
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Zeichnungen
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1a bis
k Prozessschritte zur Erzeugung des erfindungsgemäßen kapazitiven
Sensorelements
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2 Aufsicht
auf das kapazitive Sensorelement
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3a und
b Einfügen
einer zusätzlichen Isolierschicht
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4a und
b Referenzelement mit Stützsäulen
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5a bis
c Beschleunigungssensor
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6a und
b Änderung
der Membraneinfassung
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7a bis
h Alternativer Prozessverlauf zur Erzeugung eines erfindungsgemäßen kapazitiven Sensorelements
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Ausführungsbeispiele
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In
den 1a bis k ist ein möglicher Herstellungsprozess
eines erfindungsgemäßen monolithisch
integrierten kapazitiven Sensorelements mittels mikromechanischer
Verfahrensschritte dargestellt. Dabei wird gemäß der 1a zunächst in
oder auf einem Halbleitersubstrat 100 eine erste Elektrode 110 beispielsweise
durch eine n-Dotierung erzeugt. Darüber hinaus können auf
oder in dem Halbleitersubstrat 100 Anschlussgebiete 104 oder
Isolationsgebiete 105 geschaffen werden. In anderen Bereichen
des Halbleitersubstrats können
Gates mit Gate-Oxid, Poly etc. ausgebildet werden.
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In 1b wird
auf der gesamten Schaltung eine erste Schicht 115 mit einer
Dicke von 40-250 nm aufgebracht. Die Abscheidung der ersten Schicht
erfolgt dabei bei Temperaturen < 900°C und dient
dazu, die erste Elektrode 110 bzw. die Gebiete 104 bzw. 105 gegen
einen Angriff von ClF3, XeF, oder ähnlichem
zu schützen.
Vorzugsweise besteht die erste Schicht 115 aus Oxid oder
Nitrid, bevorzugt jedoch aus einer TEOS-Schicht, die bei 400°C mit einer Ozon-Unterstützung in
einer bevorzugten Dicke von 100 nm auf die Oberfläche aufgebracht
wird. Bei der Verwendung von thermischem Oxid (beispielsweise dickes
Gateoxid) für
die erste Schicht 115 genügen bereits 40 nm (oder weniger).
Hauptverwendung der ersten Schicht 115 ist neben der Isolierung
der ersten Elektrode 110 ein Schutz gegen das nachfolgende plasmalose Ätzen, beispielsweise
durch ClF3. Deshalb ist eine Forderung an
die ersten Schicht 115, dass sie dicht und resistent gegenüber den
dabei verwendeten Ätzmaterialien
ist.
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Wie
in 1c dargestellt ist, wird auf die erste Schicht 115 eine
erste Opferschicht 125 aus Si oder SiGe mit einer Dicke
von 0,3-1 μm
abgeschieden. Hierfür
wird ein Abscheideverfahren gewählt, das
bei Temperaturen unter 900° C
verwendet werden kann. Die erste Opferschicht 125 kann
dabei beispielsweise mit PECVD als amorphe oder teilkristalline
Si-Schicht, bevorzugt jedoch mit LPCVD bei einer Temperatur < 680°C mit einer
Schichtdicke von 450-550
nm abgeschieden werden. Dabei ist darauf zu achten, dass die Oberflächenrauhigkeit
(Ra) der ersten Opferschicht 125 kleiner
als 100 nm beträgt. Die
erste Opferschicht 125 wird im folgenden so strukturiert,
dass sich wenigstens ein Teil der ersten Opferschicht 125 über der
ersten Elektrode 110 befindet. Auf der übrigen Oberfläche kann
die erste Opferschicht 125 hingegen entfernt werden. Der
Strukturierungsschritt bzw. die Lithografie-Technik wird bevorzugt
derart geführt,
dass keine scharfe Kante, sondern relativ weiche Strukturflanken
entstehen. Hierdurch kann die Stabilität der Druckmembran bei extremen
Drucküberlasten
weiter erhöht
werden.
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1d zeigt
die Erzeugung einer zweiten Schicht 130, die ganzflächig über der
ersten Opferschicht 125 und der restlichen Oberfläche des
Substrats abgeschieden wird. Die Schichtdicke der zweiten Schicht 130 liegt
vorzugsweise zwischen 50 und 250 nm und wird bei Temperaturen unterhalb
900°C abgeschieden.
Mit dieser zweiten Schicht 130 aus Nitrid oder Oxid soll
eine gegenüber
dem nachfolgenden plasmalosen Ätzprozess
resistente Schicht erzeugt werden. Eine weitere Möglichkeit
besteht darin, die zweite Schicht 130 aus einer 100 nm
dicken, mit Ozon unterstützten
TEOS-Schicht zu bilden. Derartige TEOS:O3-Schichten
weisen allgemein dichte Oberflächen
und Resistenz gegen ClF3-Ätzungen auf.
Weiterhin zeigen derartige Schichten sehr gute Kantenbedeckungen
und die Eigenschaft, Oberflächenrauhigkeiten
sehr effizient zu glätten,
so dass die Rauhigkeit der ersten Opferschicht 125 teilweise ausgeglichen
wird. Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn auch nicht zwingend erforderlich,
wenn die Schichtspannung der zweiten Schicht 130 klein
ist bzw. die zweite Schicht 130 eine leichte Zugspannung
aufweist. Falls eine Differenz im thermischen Ausdehnungskoeffizienten
zwischen der zweiten Schicht 130 und der noch aufzubringenden
Membranschicht 140 zu einer unterwünschten Temperaturdrift in
der Empfindlichkeit bzw. im Sensor-Offset führt, kann die zweite Schicht
im gleichen Werkstoff wie die Membranschicht 140 ausgebildet
werden (z.B. beide in LPCVD-Nitrid).
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Um
für den
nachfolgenden Ätzprozess
einen Zugang zu der ersten Opferschicht 125 zu erhalten, wird
beispielsweise mittels eines geeigneten Trockenätzverfahrens in einem weiteren
Verfahrensschritt in die zweite Schicht 130 ein erstes
Durchgangsloch 155 erzeugt (siehe 1e).
Das erste Durchgangsloch 155 kann an einer oder mehreren Stellen
der zweiten Schicht 130 angebracht sein. Bei der Strukturierung
der zweiten Schicht 130 endet der Ätzprozess auf der ersten Opferschicht 125,
jedoch schadet es dem weiteren Prozessfluss nicht, wenn durch den Ätzprozess
auch ein Teil der ersten Opferschicht 125 im Bereich des
ersten Durchgangslochs 155 angegriffen und herausgelöst wird.
Bei einem ungünstigen Ätzverhältnisses
kann der Ätzprozess auch
zeitgesteuert sein. Allgemein ist darauf zu achten, dass bei der
Strukturierung, d.h. bei der Erzeugung des ersten Durchgangslochs 155,
die Kanten des ersten Opferschichtbereichs 125 ausreichend mit
Fotolack bedeckt bleiben, um einen unkontrollierten Angriff der
zweiten Schicht 130 an den Strukturflanken zu vermeiden.
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Im
nächsten
Verfahrensschritt (siehe 1f) wird
auf die zweite Schicht 130 eine Elektrodenschicht zur Bildung
einer zweiten Elektrode 135 abgeschieden. Die Elektrodenschicht
besteht dabei vorzugsweise aus Poly-Silizium, welches mittels eines
geeigneten Verfahrens bei moderaten Temperaturen unterhalb 900°C erzeugt
und leitfähig
gemacht wird. Die Leitfähigkeit
der zweiten Elektrode 135 muss dabei nicht sehr hoch sein,
um die gewünschte Funktion
im kapazitiven Sensorelement zu erfüllen. Eine Möglichkeit,
die Elektrodenschicht leitfähig
zu machen besteht darin, die Schicht mittels einer Dotierung durch
Ionenimplantation zu erzeugen. Der dabei notwendige Ausheilschritt
kann dann mit einem Annealing für
untere poly-Schichten aus der CMOS-Prozessierung kombiniert werden
(z.B. poly-Gate). Diese Elektrodenschicht 135 kann jedoch auch
aus Metall bestehen, wobei in diesem Fall eine andere Verschlusstechnik
als nachfolgend beschrieben angewendet werden muss.
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Bei
der Verwendung von poly-Silizium oder poly-SiGe als Material für die zweite
Elektrode 135 kann gleichzeitig mit der Elektrodenschicht
im Bereich des ersten Durchgangsloches 155 eine poly-Bahn
erzeugt werden, die später
als Ätzzugang
für den
nachfolgenden plasmalosen Ätzvorgang
verwendet werden kann. Allgemein wird eine zweite Opferschicht 170 aus
einem zweiten Opfermaterial erzeugt, welche sowohl das erste Durchgangsloch 155 verfüllt als
auch einen Teil der neben dem ersten Durchgangsloch 155 liegenden
zweiten Schicht 130 abdeckt. Dadurch kann mittels eines
zweiten Durchgangslochs 160 ein versetzter Ätzzugang 175 mit
Zugang zur ersten Opferschicht 125 erzeugt werden (siehe
dazu die 1g und 1h).
Vorzugsweise wird die Schichtdicke der zweiten Opferschicht an die Schichtdicke
der ersten Opferschicht angepasst, um Stufen auf der Oberfläche der
Membranschicht zu vermeiden.
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Über der
Elektrodenschicht zur Bildung der zweiten Elektrode 135 wird,
wie in 1g dargestellt, eine Membranschicht 140 aufgebracht,
die zusammen mit der zweiten Schicht 130 und der nachfolgend
aufzutragenden dritten Schicht 145 die tragende Funktion
der Membran einstellt. Zu diesem Zweck wird die Membranschicht 140 bei
Abscheidetemperaturen < 900°C auf Zugspannung
ausgelegt. Durch die bevorzugte Wahl eines LPCVD-Nitrids als Material der
Membranschicht 140 kann diese resistent gegenüber dem
plasmalosen Ätzverfahren
ausgestaltet werden. Darüber
hinaus ist jedoch auch die Verwendung von anderen Nitrid- oder Oxidschichten
möglich,
die reproduzierbar hinsichtlich Zugspannung und Schichtdicke abgeschieden
werden können.
Allgemein ist vorgesehen, die Membranschicht 140 mit einer
Schichtdicke von 100 nm bis 1 μm
zu erzeugen, wobei im Fall der Wahl des LPCVD-Nitrids eine Schichtdicke
von 200 bis 500 nm ausreichend ist. Zur Verbesserung der Resistenz
der Membranschicht 140 gegenüber dem plasmalosen Ätzverfahren
kann auf die Membranschicht 140 eine sehr dünne Oxidschicht
abgeschieden werden (nicht gezeigt). Zur Vorbereitung des Herauslösens des
ersten und zweiten Opfermaterials bzw. der ersten und zweiten Opferschicht
wird in die Membranschicht 140 ein zweites Durchgangsloch 160 erzeugt,
welches bis zur zweiten Opferschicht führt und eine zum ersten Durchgangsloch 155 versetzte Öffnung aufweist. Diese Öffnung 160 stellt
den Ätzzugang 175 an
die erste Opferschicht 125 über die zweite Opferschicht 170 und
das erste Durchgangsloch 155 her. In Experimenten hat sich
gezeigt, dass ein plasmaloser Ätzprozess
mittels ClF3 reaktionslimitierte Ätzraten
aufweist und nahezu unabhängig
von der Schichtdicke der poly-Opferschicht ist. Beim Einsatz von
XeF2 wurden dagegen transportlimitierte Ätzraten
mit einer starken Schichtdickenabhängigkeit beobachtet. So sind
die Ätzraten
bei sehr dünnen
Schicten um bis zu 800% gegenüber
Schichten mit Dicken > 20 μm erhöht. Die
Dicke der beiden Opferschichten hat demnach bei den im vorliegenden
Verfahren verwendeten Schichtdicken keinen negativen Einfluss auf
das Opferschichtätzen.
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Beim
Opferschichtätzen
mittels ClF3 oder XeF, werden alle freiliegenden
poly-Siliziumschichten sehr
rasch geätzt
(siehe 1h). Die Substratrückseite
kann, muss aber nicht mit einem Oxid oder Nitrid geschützt werden.
ClF3 gelangt über das „Ätzventil" 175 an die Opferschichten 170 und 125 und
entfernt mit Raten von bis zu 10 μm/min
das poly-Silizium bzw. das Opfermaterial in den beiden Schichten. Durch
den plasmalosen Ätzprozess
mittels ClF3 kann eine Temperatur von –20°C bis 60°C während des Ätzschritts
verwendet werden, wodurch schon prozessierte Schaltungsteile in
einem vorhergehenden CMOS-Prozess nicht beeinträchtigt werden. Darüber hinaus
können
auch Schutzschichten aus Fotolack verwendet werden, um bestimmte
Bereiche zu schützen.
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Da
Al nicht von ClF3 geätzt wird, kann der Opferschichtätzprozess
auch nach Abscheidung und Strukturierung der letzten Metallebene
im CMOS-Prozess erfolgen. In diesem Ausführungsbeispiels wird zunächst kein
Hohlraum erzeugt, der ansonsten während der CMOS-Verdrahtung geschützt werden
müsste.
Somit entfällt
die Gefahr einer mechanischen Zerstörung durch das Prozesshandling bzw.
durch die Reinigung im Ultraschall. Die Erzeugung und der Verschluss
des Hohlraums erfolgt bei diesem Ausführungsbeispiel am Ende des CMOS-Prozeßes durch
die letzte Passivierungsschicht, die den Ätzzugang 175 verschließt.
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Allgemein
kann gemäß 1j der Ätzzugang 175 mittels
einer dritten Schicht 145 bei Temperaturen < 900°C verschlossen
werden. Dabei wird das zweite Durchgangsloch 160 mit dem
Material der dritten Schicht 145 derart verfüllt, dass
ein Stopfen 180 entsteht, der im Hohlraum 120 einen
beim Verschließen
herrschenden definierbaren Referenzdruck einschließt. Der
laterale Versatz der beiden Durchgangslöcher verhindert dabei, dass
das Material der dritten Schicht 145 in den Hohlraum 120 eindringt
und diesen verfüllt.
Wird die Schichtdicke der dritten Schicht 145 derart gewählt, dass
sie etwas größer als
die Schichtdicke der zweiten Opferschicht ist, kommt es aufgrund
des ausreichenden Materialangebots zu einem hermetischen Verschluss
des Ätzzugangs 175,
da die Deposition der dritten Schicht 145 und die Kantenbedeckung
bzw. der Umgriff der Abscheidung zu einem großflächigen Verschluss mit ausreichender
Verschlusstiefe führt.
Für die
dritte Schicht 145 kann ein LPCVD- aber auch ein PECVD-Prozess
verwendet werden. Bevorzugt ist die dritte Schicht 145 aus
Nitrid mit geringer Defektdichte, da hierfür eine gute Langzeitstabilität bezogen
auf die Gasdichtheit bekannt ist. Zusätzlich kann in einer der Metallebenen
des CMOS-Prozesses eine weitere Verstärkung der Abdichtung im Bereich 180 erreicht
werden.
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Nach
dem Verschließen
des Hohlraums 120 erfolgt die weitere Erstellung der Verdrahtungsebenen
im CMOS-Prozess. Ansatzweise ist dazu in 1k ein
Metallpad 150 gezeigt, der über ein Kontaktloch durch die
Membranschicht 140 und die dritte Schicht 145 hindurch
an die zweite Elektrode 135 angebunden ist. Die erste Elektrode 110 wurde
dagegen durch einen früheren
CMOS-Prozessschritt kontaktiert (nicht gezeigt). Wenn das Opferschichtätzen nach
der letzten Metallprozessierungsebene erfolgt, muss die Kontaktierung
vorher abgeschlossen sein. Dann liegt die Passivierung, die durch
die dritte (Verschluss-) Schicht 145 gebildet wird, auf
dem Metallpad 150 und muss geöffnet werden.
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In 2 ist
eine schematische Aufsicht auf einen mit dem beschriebenen Verfahren
hergestellten kapazitiven Sensor mit der ersten Elektrode 110, der
darüber
liegenden poly-Opferschicht 125 (bzw. dem
Hohlraum 120), der zweiten Elektrode 135 und der
darüber
liegenden Membranschicht 140, die im Bereich der ersten
Opferschicht 125 durch Opferschichtätzen freitragend ausgebildet
ist. Die zweite Elektrode 135 ist über eine Leiterbahn 185 neben
die freitragende Membran geführt,
wo sie an eine Metallbahn bzw. ein Metallpad 150 angeschlossen
werden kann. Im rechten Bereich der 2 ist das Ätzventil 175 gezeigt.
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Mit
dem vorliegenden Ausführungsbeispiel der
Erfindung können
die Parasitärkapazitäten gegenüber den
bekannten Lösungen
bei der Herstellung von kapazitiven Sensorelementen reduziert werden.
Dies liegt u.a. daran, dass lediglich eine sehr schmale Leiterbahn 185 von
der Membran weggeführt
wird und nicht wie bei bekannten kapazitiven Sensoren die obere
Elektrode in vollem Umfang mit einer sehr breiten Auflage über den äußeren Anschlussgebieten
im Substrat geführt
werden, da die Elektrode bei bekannten Sensoren gleichzeitig die tragende
Membrankonstruktion darstellt. Darüber hinaus kann der Isolierabstand,
bestehend aus den Schichten 115 und 130 bei dem
vorliegenden kapazitiven Sensorelement sehr viel größer gewählt werden.
Zusätzlich
kann eine weitere Isolierschicht 300 (siehe 3b im
Vergleich zur 3a) aus Oxid oder Nitrid über der
ersten Schicht 115 verwendet werden, um den Isolierabstand
weiter zu erhöhen. Dabei
kann es vorteilhaft sein, diese Isolierschicht 300 lediglich
im Bereich der Kontaktierung 310 einzuführen und/oder deren Schichtdicke
an die Schichtdicke der ersten Opferschicht 125 anzupassen.
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In
einem weiteren Ausführungsbeispiel
kann vorgesehen sein, dass neben dem bereits geschilderten kapazitiven
Sensorelement ein Referenzelement erzeugt wird. Für die Ausbildung
eines Referenzelements, mit dessen Hilfe beispielsweise der Offset des
Sensorelements bestimmt werden kann, werden innerhalb der ersten
Opferschicht 125 Durchgangslöcher bis auf die erste Schicht 115 erzeugt.
Mit diesen Durchgangslöchern
können
kraftschlüssige
aber elektrisch isolierte Stützen 400 bzw. 410 unter
der Druckmembran ausgebildet werden, die mechanisch die Membran
an das Substrat anbinden. Durch das Opferschichtätzen entsteht so ein mit Stützen bzw. Säulen abgestützter Hohlraum 420.
Wie in den 4a und 4b gezeigt,
kann dabei vorgesehen sein, das Elektrodenmaterial der zweiten Elektrode 135 in
die Vertiefung der Stütze 400 zu
integrieren oder eine entsprechende Aussparung vorzusehen, so dass
die Stütze 410 eine
geringere Störkapazität als die
Stütze 400 erzeugt.
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Ein
weiteres Ausführungsbeispiel
ist beispielhaft anhand der 6a und 6b dargestellt. Dabei
sind mehrere mikromechanische Sensorelemente dargestellt, die mittels
einer Prozesskombination mit einem CMOS-Prozess erzeugt worden sind. In
den beiden Figuren sind so ein CMOS-Transistor 665, ein
CMOS-Kondensator 670 und ein entsprechend den 1a bis
k beschriebenes Sensorelement 675 dargestellt. Der wesentliche
Unterschied zwischen dem Sensorelement der 1k und
dem Sensorelement 675 nach 6a besteht
jedoch darin, dass auf dem (Halbleiter-)Substrat 600 eine
isolierende (Oxid-)Schicht 610 aufgebracht wurde, die die
untere bzw. erste Elektrode 620 weitestgehend vom Substrat 600 thermisch
und/oder elektrisch isoliert. Eine Beeinflussung des Messergebnisses,
beispielsweise durch einen Leckstrom in das Substrat, kann somit
verhindert werden. Darüber
hinaus kann durch die Verwendung einer derartigen Isolierschicht 610 das
Potential an dieser ersten Elektrode 620 beliebig gewählt werden.
Im übrigen
weist das Sensorelement 675 ebenfalls einen Hohlraum 630 zwischen der
ersten Elektrode 620 und der darüber liegenden zweiten Elektrode 640 auf,
die beide beispielsweise aus poly-Silizium bestehen können. Das
Tragegerüst 650 der
zweiten Elektrode 640 ist vorzugsweise aus Nitrid, so dass
ebenso wie beim Sensorelement nach 1k eine
Entflechtung der mechanischen Funktion der Membran und der elektrischen
Funktion der zweiten, oberen Kapazitätselektrode stattfindet.
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Im
Aufbau der 6a sind mehrere Schichten dargestellt,
die im Folgenden nicht näher
ausgeführt
werden sollen. Dabei handelt es hauptsächlich um isolierende Oxidschichten 615 und
Metallschichten 685, die für die Funktion der einzelnen
mikromechanischen Bauelemente 665, 670 und 675 verwendet
werden oder als reine Kontaktierungen dienen. Abschließend ist
bei einer derartigen Schichtfolge üblicherweise vorgesehen, die
erzeugten Schichten bzw. die Metallebenen vor Umwelteinflüssen mit
einer Passivierungsschicht 660, beispielsweise aus Nitrid
zu schützen.
Dabei können
neben der Zuführung des
Mediums auf die Membran auch bestimmte Oberflächenbereiche des Schichtstapels
als Kontaktierungsstellen für
externe Schaltungen geöffnet
bleiben.
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Eine
weitere Verbesserung bzw. Stabilisierung der Messwerterfassung durch
das beschriebene kapazitive Sensorelement lässt sich durch die Verwendung
einer (Ab-)Schirmung erreichen. Durch eine derartige (Ab-)Schirmung
kann die Beeinflussung des Messsignals durch äußere Störfelder, äußere Gegenstände, Schmutz
oder weitere Schichten im Herstellungsprozess vermindert werden.
Zu diesem Zweck kann die äußere bzw.
zweite Elektrode 640 des Sensorelements auf Massepotential
gelegt werden, z.B. durch elektrisches Verbinden mit dem Substratwafer
oder durch niederohmige Klemmung. Dadurch wird die untere bzw. erste
Elektrode 620 vor äußeren Störfeldern
abgeschirmt (Faraday-Käfig). Die
Auswertung des Messkondensators 675, der aus den beiden
Elektroden gebildet wird, kann z.B. dadurch geschehen, dass eine
Ladung auf die untere Elektrode 620 gebracht wird, die
durch einen Ladungsverstärker
in ein Spannungssignal umgewandelt wird (Switched-Capacitor-Schaltung).
Diese Ausgangsspannung ist proportional zur Kapazität des Messkondensators 675.
Durch die schirmende Wirkung ist der Sensorchip unabhängig von äußeren Störfeldern
aber auch von äußeren Gegenständen, die
eine unterschiedliche Dielektrizität aufweisen oder leitfähig sind.
Solche Gegenstände
können
z.B. Schmutz, weitere Schichten im Prozess oder das Sensorgehäuse sein.
Ein geschirmter Kondensator ist auch unempfindlich gegen äußere Annäherungen oder
Medien die auf den Sensor gebracht werden, da sie das Feld des Messkondensators
nicht beeinflussen können.
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Eine
weitere Möglichkeit,
eine Schirmung zu erreichen, besteht darin, eine zusätzliche
leitfähige Schicht über dem
gesamten Druckmesskondensator aufzubringen. Eine solche Schicht
kann beispielsweise aus einer weiteren Polysilizium-Schicht bestehen oder
aus einem Metall. In Verbindung mit dem CMOS-Prozess kann die Schicht
aus einer der CMOS-Metallebenen bestehen. Um mögliche Temperatureffekte zu
vermeiden, kann die Schirmelektrode z.B. gitternetzartig strukturiert
werden.
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Die
Funktion des kapazitiven Sensorelements hängt stark von den unterschiedlichen
Temperaturausdehnungskoeffizienten der verschiedenen Schichten von
Membran und Membraneinspannung ab. Der Schichtstress erzeugt ein
Verwölben
der Membran, das dem eigentlichen Messsignal überlagert wird. Werden für die Membran
Materialien mit etwa gleicher Dicke verwendet, wirkt sich der Schichtstress
besonders stark aus (Bimetall-Effekt). Einen ebenfalls großen Einfluss
hat die Membraneinspannung auf die Sensorfunktion. Die selben Effekte, wie
eben für
die Membran beschrieben; treten auch im Bereich der Membraneinspannung
auf. Verändert sich
die Geometrie der Einspannung über
der Temperatur, verändern
sich Kraft und Moment entlang der Einspannung. Dies führt zu einem
störenden
Auslenken der Membran in Abhängigkeit
von der Temperatur. Dies kann zwar zu einem Großteil in der Auswerteschaltung
kompensiert werden, was allerdings bei höhergradigen Effekten aufwändig und
mit zusätzlichen
Kosten verbunden wird.
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Ein
Ausführungsbeispiel,
bei dem der negative Effekt der Membraneinspannung reduziert ist,
ist in 6b dargestellt. Die Membran
wird durch die größere Dicke
hauptsächlich
durch Polysilizium definiert. Die Schichten ober- und unterhalb
der poly-Silizium-Schicht 640 sind annähernd symmetrisch aufgebaut,
so dass sich der Stress kompensiert. Die Membran in 6b wird
nur durch das Membranmaterial am Rand eingespannt, dabei definiert
der Hohlraum darunter die Membrankante. Somit wird die Membran durch
die laterale Begrenzung der ersten Opferschicht bzw. des Hohlraums
definiert, so dass thermische Längenänderungen
durch unterschiedliche Temperaturausdehnungskoeffizienten keinen Einfluss
mehr haben. Darüber
hinaus wird die Membraneinspannung 680 durch keine weiteren
Materialien gestört.
Die Polysiliziummembran ist nur über eine
Oxidschicht mit den Bulksilizium verbunden, das denselben Temperaturausdehnungskoeffizienten
besitzt.
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Eine
alternative Möglichkeit,
die verschiedenen Oxid- und Nitridschichten über der Membran zu entfernen,
besteht darin, dass über
der zweiten, oberen Elektrode 640 kein Nitrid sondern BPSG
abgeschieden wird (nicht gezeigt). BPSG ist im CMOS-Prozess die
nächste
Isolationsschicht, die abgeschieden wird. Wenn auf der Membran das
erste Metall (z.B. 685) nicht weggeätzt wird, kann es am Schluss
beim Ätzen
der Oxid- und Nitridschichten als Ätzstopp verwendet werden. Anschließend wird
das Metall entfernt und die Passivierung abgeschieden. Als weitere
Ausführungsform
kann die Polysiliziummembran nach 6b beim Ätzen des
Oxid-Nitridstapels als Ätzstoppschicht
verwendet werden.
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In
einem weiteren Ausführungsbeispiel
wird das erfindungsgemäße mikromechanische
kapazitive Sensorelement wie es in 5a gezeigt
wird, als Ausgangselement für
die Erzeugung eines Beschleunigungssensors verwendet. Neben der
bereits bekannten ersten Elektrode 510, der zweiten Elektrode 535,
dem zwischen den Elektroden befindlichem Hohlraum 520 und
der Membran 540 ist auf dem (Halbleiter-)Substrat 500 eine
bereits erwähnte
Isolationsschicht 505 aufgebracht worden. Zur Realisierung
des Beschleunigungssensors wird auf die Membran 540 ein
Masseelement 570 aufgebracht, wie es in 5b dargestellt
ist. Durch die Erhöhung
der Masse der Membran wird das Sensorelement empfindlich auf Beschleunigungen,
d.h. es kann v.a. senkrecht zur Chipebene eingesetzt werden. In
diesem Feder-Masse-System wird die Steifigkeit durch die Ausdehnung
und die mechanische Eigenschaften der Membran bestimmt. Werden darüber hinaus
drei derartige Beschleunigungssensoren jeweils in einem rechten
Winkel betrieben, können
alle Raumrichtungen abgedeckt werden.
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Das
Masseelement
570 kann nach Fertigstellung des integrierten
kapazitiven Membransensors mit einer definieren Masse aufgebracht
werden. Hierfür
können
lokale Abscheideverfahren verwendet werden, wie sie beispielsweise
in dem Inkjet-Druckverfahren aus der
DE 103 15 963 A1 bekannt sind. Weiterhin
ist denkbar, Dispensverfahren zu verwenden, bei denen winzige Mengen
an Lacken in kontrollierter Weise aufgebracht werden können. Darüber hinaus
sind jedoch auch bekannte Siebdruckverfahren verwendbar. Der Abscheidung
kann ein Temperschritt folgen, bei dem die aufgebrachte Substanz aushärtet. Als
Substanz für
das Masseelement
570 können
einfache Farbstoffe, Lacke, Polymere, Suspensionen oder ähnliche
Materialien verwendet werden, die auf kontrollierte Weise verarbeitet
werden können.
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Alternativ
kann auch eine Schicht ganzflächige
aufgebracht werden, die in einem anschließenden Schritt mittels eines
bekannten (mikromechanischen) Maskierverfahrens strukturiert wird,
so dass ein definiertes Masseelement 570 über der
dielektrischen Membran 540 stehen bleibt.
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In 5c ist
die Verteilung von Masseelementen 570 und 580 mit
unterschiedlichen Massen über
mehrere Membranzellen dargestellt. Durch die laterale Ausdehnung
und die Massebelegung der kapazitiven Sensormembran kann die Empfindlichkeit des
Intertialsensors bestimmt werden. Auf diese Weise können Nieder-g-
bis Hoch-g-Anwendungen mit ausreichender Genauigkeit abgedeckt werden. Durch
die Membranform der Feder wird eine hohe Überlastfestigkeit erreicht.
Querbeschleunigungen in x- und y-Richtungen (in-plane zum Chip)
haben einen geringen Einfluss auf das Sensorsignal. Eine hohe Überlastsicherheit
kann zusätzlich
dadurch erreicht werden, dass die Membran im Falle einer Überbelastung
aufliegen kann, wodurch die Membranmitte unterstützt wird.
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Ein
weiteres Ausführungsbeispiel
ist in den 7a bis h dargestellt. Mit diesem
Ausführungsbeispiel
wird ein weiterer Prozess beschrieben, bei dem die Integration eines
Drucksensorelements und einer CMOS-Auswerteschaltung monolithisch
auf einem Substrat erfolgt. Durch Nutzung von Synergien in der Schichtfolge
des Drucksensorelements und der CMOS-Auswerteschaltung sind für die Herstellung des
Sensorelements – im
Vergleich zum CMOS-Prozess – nur
wenige zusätzliche
Schichten und Fotolithographieschritte notwendig.
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Die
Basis für
den in den 7a bis h zu beschreibenden Prozessfluss
stellt ein CMOS-Prozess dar,
in dem durch Einfügen
einer siliziumhaltigen Opferschicht vor den Metalllagen des CMOS-Prozesses,
ein Drucksensorelement 675 mit dielektrischer Membran und
eingebetteter poly-Silizium-Elektrode ausgebildet wird. Ermöglicht wird
dies u.a. durch einen Silizium-Opferschichtätzschritt
mit ClF3 und Trennung der mechanischen und
elektrischen Funktionalität
der Membranschicht. Der Prozessfluss wird deshalb unter dem Gesichtspunkt
optimiert, dass die am CMOS-Prozess geänderten Schritte die Funktionalität der CMOS-Schaltungselemente
(Transistor 665, Kondensator 670) nicht oder nur
wenig verändert.
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Ausgangspunkt
für den
Prozess ist ein (Halbleiter-)Substrat 700, auf das eine
strukturierte ca. 700 nm dicke LOCOS-Schicht 710 zur thermischen
und elektrischen Isolation abgeschieden wird, wie in 7a dargestellt
ist. Auf diese LOCOS-Schicht 710 wird für die untere Elektrode des
Kondensators eine ca. 300 nm dicke Schicht 720 und für die untere
Elektrode des Drucksensorelements eine ebenso dicke Schicht 725 aus
poly-Silizium gebildet. Zur Bildung des späteren Transistors wird auf
dem Substrat 700 eine ca. 40 nm dicke Opferoxid-Schicht 730 (Schicht, aus
der später
das GateOxid 735 gebildet wird) erzeugt. Auf die Schicht 725 wird
eine Schicht 740 aus GateOxid aufgebracht, wie in 7b gezeigt,
die die untere Elektrode des Drucksensorelements von der im nachfolgenden
Schritt abgeschiedenen siliziumhaltigen Opferschicht 750 abtrennt
(siehe 7c). Durch das GateOxid wird
die untere Elektrode 725 für den späteren ClF3-Ätzangriff
passiviert. Als Opferschicht wird im vorliegenden Ausführungsbeispiel eine
ca. 1000 nm dicke PolyO-Schicht 750 verwendet. Die Dicke
der Schicht 750 ist dabei abhängig von dem anzustrebenden
Empfindlichkeitsbereich, liegt aber typischerweise in der Größenordnung
von 1 μm zur
Vermeidung von übermäßiger zusätzlicher
Topographie. Ein ONO-Schichtsystem 755, das im CMOS-Prozess
durch thermische Oxidation, Abscheidung von SiN und Reoxidation
erzeugt wird, umschließt
die Opferschicht 750 und bildet eine Abgrenzung der Opferschicht 750 zur
oberen Elektrode des Drucksensorelements. Im gleichen Prozessschritt
kann auf die untere Elektrode des CMOS-Kondensators 670 ebenfalls
ein ONO-Schichtsystem 754, aufgebracht werden, welches
als Dielektrikum dient. Bei der Strukturierung der ONO-Schicht 755 wird
der Ätzzugang 764 zur
Opferschicht 750 freigelegt. Es folgt die Formierung des
GateOxids, das sofort anschließend
durch eine dünne
poly-Siliziumschicht (thinPoly) geschützt wird. Nach der Abscheidung
der thinPoly-Schicht wird ein zusätzlicher Lack- und Ätzschritt
durchgeführt,
der den Ätzzugang 764 zur
siliziumhaltigen Opferschicht 750 freilegt. Wie in 7d gezeigt,
wird anschließend
eine ca. 300 nm dicke zweite poly-Silizium-Schicht, die im CMOS-Prozess
sowohl die Gate-Elektrode 737 des Transistors 665 als
auch die obere Elektrode 760 des Kondensators 670 bildet.
Darüber
hinaus wird mit dieser zweiten poly-Silizium-Schicht auch die obere Elektrode 785 des
Drucksensorelements 675 erzeugt, die in Kombination mit
der unteren Elektrode die elektrische Funktionalität des Drucksensors
definiert. Gleichzeitig wird auch der Ätzzugang 764 mit einer
poly-Silizium-Schicht 745 verschlossen, über die
der spätere Ätzzugang
zur Opferschicht 750 geführt wird. In 7f sind
die drei Elemente (Transistor 665, Kondensator 670 und
Drucksensorelement 675) im Querschnitt nach Abscheidung
und Strukturierung einer ca. 200 nm dicken SiN-Schicht 775 abgebildet.
Deutlich ist auch der zweite Ätzzugang 765 auf
die zweite poly-Siliziumschicht 745 zu erkennen, die den Ätzkanal
auf die Opferschicht 750 bildet. SiN wird im CMOS-Prozessfluss
zur Herstellung von Spacern um die Gate-Elektrode benutzt. Diese Spacer
werden für
eine folgende selbstjustierte Implantation der Drain- und Source-Gebiete benötigt. Für den Drucksensor
wird SiN als Membranschicht verwendet, die im endgültigen Sensorelement
die mechanische Funktionalität übernimmt.
In 7e ist eine Aufsicht auf eine mögliche Implementation
des Drucksensors gezeigt. Die zentrale kreisförmige Region stellt den durch
Druck auslenkbaren Bereich dar. Der Anschluss 780 der oberen
Elektrode 785 und der Anschluss 770 der unteren
Elektrode 725 sowie der Ätzzugang 765 sind
ebenfalls dargestellt. Wie anhand der 7g gezeigt
wird, werden in den nächsten
Prozessschritten im Wechsel mittels eines TEOS-Prozesses SiO2-Isolationsschichten 800, 810, 820 und 830 und
Metallschichten 790, 835, 840 und 845,
die zur Verdrahtung der CMOS-Elemente
dienen, abgeschieden und strukturiert. Typischerweise weisen die
Metallebenen Schichtdicken von 600 nm (beispielsweise im Fall der
Metallschicht 790) bis zu Schichtdicken von 1000 nm (beispielsweise
für die Metallschicht 840)
auf. Eine bevorzugte Prozessvariante würde die SiO2-Schichten
im Drucksensorbereich stehen lassen, die Metallschichten jedoch
entfernen. Denkbar ist hier auch, einzelne oder einige SiO2-Schichten bereits zu öffnen, um die Topographie über dem
Drucksensor zu reduzieren und die später erfolgende Freilegung des Ätzzugangs 765 über den
Zugang 860 und/oder der SiN-Membran über den Zugang 870 zu
vereinfachen. Nach Abscheidung der Verdrahtungs- und Isolationsebenen muss
primär
zunächst
der Zugang 860 zum Ätzzugang 765,
später
auch der Zugang 870 zur Membran geöffnet werden. Sowohl Ätzzugang
als auch Membranbereich werden mit einer kombinierten Nass-/Trockenätzung von
den darüber
liegenden SiO2-Schichten befreit. Voraussetzung
hierfür
ist eine hinreichende Selektivität
des Ätzschritts
gegenüber
SiN. Anschließend
wird die zweite poly-Siliziumschicht 745 über den Ätzzugang 765 und
die siliziumhaltige Opferschicht 750 über den dabei entstehenden Ätzkanal mit
Hilfe eines trockenchemischen (plasmalosen) Ätzverfahrens (z.B. ClF3-Ätzprozess)
herausgelöst. Somit
entsteht unter der Membran ein zur Drucksensierung geeigneter Hohlraum 900.
Die abschließende
Passivierung aus dem CMOS-Prozess
(beispielsweise mittels einer ca. 600 nm dicken Schicht 880 aus
SiO2 kombiniert mit einer ca. 750 nm dicken Schicht 890 aus
SiN, wie sie in 7h dargestellt ist) wird für den Druckdosenprozess
zum Verschluss des Ätzzugangs 765 benutzt.
Wirkt sich die Abscheidung der Passivierungsschichten 880 und 890 auf
die Membran bei der Drucksensierung störend aus, so können diese
in einem letzten Schritt rückgeätzt werden.
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Alternativ
könnte
auch zunächst
der Ätzzugang 765 geöffnet, die
Opferschichtätzung
mit ClF3 durchgeführt und der Ätzzugang
wieder verschlossen werden. Erst daran anschließend könnte der Zugang 870 zur
Membran freigelegt werden.
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Eine
weitere Möglichkeit, Ätzzugang
und Membran zu öffnen
bzw. freizulegen, besteht darin, im Druckdosenbereich im vorherigen
CMOS-Prozess, die Metalllagen, aus denen die Verdrahtungselemente 790, 835, 840 und 845 gebildet
werden, nicht zu entfernen und im Gegenzug die SiO2-Passivierungsschichten
zu entfernen (vergleichbar einem Via-Kontakt). Der über die
Druckdose befindliche Metallstapel könnte nasschemisch und hochselektiv
gegen SiN geätzt
werden. Dabei verlaufen das Opferschichtätzen und der Verschluss des Ätzzugangs
wie bereits beschrieben.