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Die
Erfindung betrifft eine Behandlungsvorrichtung für eine Fadenschar aus mehreren
parallel geführten
Fäden gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zum Anlegen einer Fadenschar
an eine Behandlungsvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
11.
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Eine
gattungsgemäße Vorrichtung
sowie ein gattungsgemäßes Verfahren
sind aus der
DE 100
06 196 A1 bekannt.
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Die
bekannten Vorrichtung dient zu Behandlung einer frisch gesponnenen
Fadenschar. Hierbei weist die Behandlungsvorrichtung mehrere angetriebene
Lieferrollen auf, die zu einer oberen und einer unteren Gruppe nebeneinander
an einer Gestellwand gehalten sind. Jedem Faden der Fadenschar ist
hierbei eine Lieferrolle der unteren Gruppe und eine Lieferrolle
der oberen Gruppe zugeordnet, an welchem der Faden mit Teilumschlingung
geführt wird.
Die Behandlungsvorrichtung ist hierbei zwischen einer Spinneinrichtung
und einer Aufwickeleinrichtung vorgesehen, um somit an jedem der
Fäden eine
für das
Aufwickeln der Fäden
geeignete Fadenspannung einzustellen, die unabhängig von der Abzugsspannung
der Fäden
aus der Spinneinrichtung ist. Derartige Behandlungsvorrichtungen
werden in Spinnanlagen vorteilhaft zur Herstellung von sogenannten
POY-Fäden
verwendet.
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Zu
Prozeßbeginn
ist es jedoch erforderlich, dass jeder der Fäden der Fadenschar an den zugeordneten
Lieferrollen angelegt wird. Bei der bekannten Vorrichtung ist hierbei
eine Hilfseinrichtung vorgesehen, durch welche die obere Gruppe
der Lieferrollen gemeinsam zwischen einer unteren und einer oberen
Position bewegbar sind. Zum Anlegen der Fäden werden die Lieferrollen
der oberen Gruppe zunächst
in einer unteren Ruheposition gehalten, bei welchem die Lieferrollen
sich unterhalb der unteren Gruppe der Lieferrollen befinden. Nachdem
die Fäden
aufgeteilt und im parallelen Lauf durch die Behandlungseinrichtung
geführt
sind, werden die oberen Lieferrollen aus ihrer Ruheposition in den
Fadenlauf eingeschwenkt und zu ihrer eigentlichen oberen Betriebsposition
geführt.
Dabei werden die Fäden
am Umfang der Lieferrollen mitgeführt und an die untere und die
obere Lieferrolle angelegt. Die bekannte Behandlungsvorrichtung
besitzt somit den Nachteil, dass ein sehr hoher apparativer Aufwand
nötig ist, um
das Anlegen der Fäden
zu ermöglichen.
Insbesondere ist dabei zu berücksichtigen,
dass die Lieferrollen mit ihrem kompletten Antrieb als Gruppe an
der Gestellwand beweglich gehalten werden müssen. Desweiteren ist eine
Positionierung der Fäden
am Umfang der beweglichen Lieferrollen nur bedingt möglich, so
dass ein Einfädeln
in eine zwischen den Lieferrollen vorgesehene Verwirbelungseinrichtung mit
einem Fadenkanal kaum möglich
ist. Durch die bekannte Vorrichtung sind somit Fehlversuche beim Anlegen
der Fäden
einer Fadenschar unvermeidlich. Sie ist somit für die praktische Anwendung
in Spinnanlagen völlig
ungeeignet.
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Es
ist nun Aufgabe der Erfindung, eine Behandlungsvorrichtung der eingangs
genannten Art sowie ein Verfahren zum Anlegen einer Fadenschar in
einer derartigen Behandlungsvorrichtung zu schaffen, bei welcher
die Fäden
der Fadenschar in einfacher Art und Weise gleichzeitig an die zugeordneten Lieferrollen
angelegt werden können.
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Ein
weiteres Ziel der Erfindung liegt darin, jeden Fäden während des Anlegens mit einer
möglichst
exakten Positionierung führen
zu können.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Behandlungsvorrichtung mit den Merkmalen nach Anspruch 1 und durch
ein Verfahren zum Anlegen einer Fadenschar an einer Behandlungsvorrichtung
mit den Merkmalen nach Anspruch 11 gelöst.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale und Merkmalskombinationen
der einzelnen Unteransprüche
definiert.
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Die
Erfindung besitzt den besonderen Vorteil, dass eine Vielzahl von
parallel laufenden Fäden gleichzeitig
an eine Mehrzahl von zugeordneten Lieferrollen anlegbar sind. Damit
können
sehr kurze Prozessausfallzeiten aufgrund des Anlegevorgangs erreicht
werden. Hierzu ist die Hilfseinrichtung zum Anlegen der Fadenschar
an die Lieferrollen der Behandlungsvorrichtung durch einen beweglichen
Trägerarm
und mehrere an dem Trägerarm
angeordnete Fadenführungsmittel
gebildet. Die Fadenführungsmittel
sind dabei jeweils den anzulegenden Fäden zugeordnet, so dass durch
eine Anlegbewegung des Trägerarmes
eine parallele und synchrone Führung der
Fäden durch
die Fadenführungsmittel
erfolgt. Der Trägerarm
wird hierzu in einer Ebene parallel zur Gestellwand vor den Lieferrollen
bewegt, wobei die Lieferrollen ortsfest an der Gestellwand gehalten
sind.
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Eine
besonders vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass
der Trägerarm
mit einer Kulissenführung
verbunden ist, durch welche die Anlegebewegung des Trägerarmes
bestimmt ist. Damit lässt
sich die Anlegbewegung des Trägearmes
für jeden
Anlegevorgang mit hoher Sicherheit ohne Führungsabweichungen ausführen. Die
geführte
Anlegebewegung des Trägerarmes
hat zudem den Vorteil, dass eine vorgegebene auf die Anordnung der
Lieferrollen abgestimmte bestmögliche
Anlegebahn vorgegeben ist.
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Die
Kulissenführung
des Trägerarme
lässt sich
dabei auf einfache Art und Weise durch zumindest einen Führungsnocken
und einer Kulissenbahn ausbilden, wobei der Führungsnocken fest mit dein Trägerarm verbunden
ist und wobei die Kulissenbahn an der Gestellwand ausgebildet ist.
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Zum
Beginn und zum Ende der Anlegbewegung weist die Kulissenbahn einen
Einkoppelungsbereich und einen Auskoppelungsbereich auf, durch welche
der Führungsnocken
und somit der Trägerarm
in eine Ruheposition gehalten ist. Dies ermöglicht vorteilhaft ein Einfädeln zum
Anlegen der Fäden
und ein Ausfädeln
zum Freigeben der Fäden nach
dein Anlegevorgang.
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Bei
einer Vielzahl von Fäden
von beispielsweise acht, zehn, zwölf oder sechzehn Fäden einer Fadenschar
ist eine entsprechend lange Ausbildung der Gestellwand mit den Lieferrollen
vorgesehen, um eine parallele Behandlung der Fäden ausführen zu können. Bei derartigen Behandlungsvorrichtungen
ist die Weiterbildung der Erfindung besonders vorteilhaft, bei welcher
der Trägerarm
durch zwei Führungsnocken
in zwei an der Gestellwand ausgebildeten Kulissenbahnen geführt wird.
Hierzu sind die Kulissenbahnen vorzugsweise zu beiden Seiten der
Fadenschar ausgebildet, so dass die Führungsmittel in dein Bereich
zwischen den Führungsnocken
an dem Trägerarm
gehalten sind.
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Zur
Vermeidung unzulässiger
Umschlingungen bei der Führung
der einzelnen Fäden
ist das Fadenführungsmittel
derart ausgebildet, so dass der Faden an dem Fadenführungsmittel
aus einer Fadenlaufebene in eine Ablaufebene umgelenkt wird. Die
Ablaufebene erstreckt sich dabei parallel zur Gestellwand unmittelbar
vor den Lieferrollen, so dass das ablaufende Fadenstück von dem
Führungsmittel ungehindert
und in jeder Situation der Anlegbewegung frei abgeführt werden
kann. Dagegen wird das in der Fadenlaufebene gehaltene auflaufende
Fadenstück
der Fäden
gezielt zum Anlegen an die Lieferrollen oder sonstige Behandlungseinrichtungen geführt.
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Das
Fadenführungsmittel
kann hierzu durch eine Spiralnut am Ende eines Führungsstiftes gebildet sein,
so dass der Faden durch die Spiralnut aus der Fadenlaufebene in
die Ablaufebene führbar
ist.
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Es
ist jedoch auch möglich,
die Fadenführungsmittel
durch jeweils einen Einlauffadenführer und einen Ablauffadenführer zu
bilden, wobei der Einlauffadenführer
das auflaufende Fadenstück
in der Fadenlaufebene und der Ablauffadenführer das ablaufende Fadenstück in der
Ablaufebene führt.
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Bei
einem derartig ausgebildeten Fadenführungsmittel wird zum selbsttätigen Fangen
und Einlegen der Fäden
in die Ablauffadenführer
und die Einlauffadenführer
der Abauffadenführer
vorteilhaft beweglich ausgeführt,
um relativ zu dem Einlauffadenführer
aus einer Fangposition in eine Betriebsposition geführt zu werden.
Hierzu lässt
sich der Trägerarm beispielsweise
durch einen feststehenden Teilarm und einen zweiten parallel beweglichen
Teilarm bilden, wobei der feststehende Teilarm die Einlauffadenführer und
der bewegliche Teilarm die Ablauffadenführer trägt.
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Da
die Hilfseinrichtung zum Anlegen der Fadenschar nur zu Prozeßbeginn
und bei Prozessunterbrechung für
kurze Zeit genutzt wird, ist eine Weiterbildung der Erfindung besonders
vorteilhaft, bei welcher die Hilfseinrichtung mit der Behandlungseinrichtung
lösbar
verbunden ist und manuell geführt wird.
Somit lässt
sich der Anlegevorgang individuell durch eine Bedienperson ausführen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zum Anlegen der Fadenschar in der Behandlungseinrichtung wird nachfolgend
anhand eines Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Behandlungsvorrichtung
unter Hinweis auf die beigefügten
Figuren näher erläutert.
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Es
stellen dar:
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1 schematisch
eine Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Behandlungsvorrichtung
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2 schematisch
eine Draufsicht des Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Behandlungsvorrichtung
aus 1.
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3 schematisch
eine Seitenansicht des Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Behandlungsvorrichtung
aus 1 während
eines Anlegevorgangs
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4 schematisch
ein Ausschnitt einer Queransicht des Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Behandlungsvorrichtung
nach 1
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5 schematisch
eine Draufsicht eines weiteren Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Behandlungsvorrichtung
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6 schematisch
das Ausführungsbeispiel nach 5 während eines
Anlegevorganges
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In
den 1 und 2 ist eine erstes Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Behandlungsvorrichtung
schematisch in mehreren Ansichten dargestellt. Hierbei zeigt 1 eine
Seitenansicht und 2 eine Draufsicht. Insoweit
kein ausdrücklicher
Bezug zu einer der Figuren gemacht ist, gilt die nachfolgende Beschreibung
für beide
Figuren.
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Die
Behandlungsvorrichtung weist eine Gestellwand 2 auf. An
der Gestellwand 2 sind zwei Gruppen von Lieferrollen auskragend
angeordnet. Hierbei wird die erste Gruppe durch die an der Gestellwand 2 an
einer oberen Position nebeneinander angeordnete Lieferrollen 3.1, 3.2, 3.3 und 3.4 gebildet.
Die zweite Gruppe der Lieferrollen werden durch die in einer unteren
Position an der Gestellwand 2 nebeneinander gehaltenen
Lieferrollen 4.1, 4.2, 4.3 und 4.4 gebildet.
Die oberen Lieferrollen 3.1 bis 3.4 und die unteren
Lieferrollen 4.1 und 4.4 werden angetrieben durch
jeweils einen Gruppenantrieb oder durch Einzelantriebe, die auf
der Rückseite
der Gestellwand 2 angebracht sind (hier nicht dargestellt).
Zur Behandlung einer Fadenschar 1, die in diesem Ausführungsbeispiel
durch vier parallel nebeneinander geführte Fäden 1.1, 1.2, 1.3 und 1.4 gebildet
ist, ist jedem Faden der Fadenschar 1 eine untere Lieferrolle
und eine obere Lieferrolle zugeordnet. So wird beispielsweise der
Faden 1.1 im Betrieb mit Umschlingung an der Lieferrolle 4.1 und 3.1 geführt. Die
Fäden 1.1 bis 1.4 der
Fadenschar 1 werden über
die Fadenführer 5.1 bis 5.4 den
Lieferrollen zugeführt.
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Eine
derartige Behandlungsvorrichtung lässt sich beispielsweise in
einer Spinnanlage einsetzen, bei welchem die Fadenschar
1 unmittelbar
aus einer Spinneinrich tung abgezogen werden um anschließend in
einer Aufwickeleinrichtung zu Spulen zu wickeln. Hierbei wird die
Anpassung zwischen der Abzugsspannung der Fadenschar
1 aus
der Spinneinrichtung und der Aufwickelspannung der Fadenschar
1 in
der Aufwickeleinrichtung durch die Behandlungsvorrichtung ausgeglichen.
Eine derartige Behandlungsvorrichtung ist beispielsweise aus der
EP 0 845 550 A1 bekannt,
so dass zu weiteren Erläuterung
der Behandlungsvorrichtung auf die zitierte Druckschrift an dieser
Stelle ausdrücklich
Bezug genommen wird.
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Um
zu Prozeßbeginn
die parallel geführten Fäden 1.1 bis 1.4 der
Fadenschar 1 an die zugeordneten Lieferrollen 3.1 bis 3.4 und 4.1 bis 4.4 anzulegen,
weist die Behandlungsvorrichtung eine Hilfseinrichtung 6 auf.
Die Hilfseinrichtung 6 wird durch einen Trägerarm 8 und
mehreren an dein Trägerarm 8 auskragend
angebrachten Fadenführungsmitteln 9.1, 9.2, 9.3 und 9.4 gebildet.
Der Trägerarm 8 erstreckt sich
im wesentlichen über
die gesamte Länge
der Gestellwand 2. An den seitlichen Endbereichen der Gestellwand
weist der Trägerarm 8 eine
Kulissenführung 7 auf.
Die Kulissenführung 7 ist
zu jeder Seite der Gestellwand 2 identisch ausgebildet.
Die Kulissenführung 7 weist
eine mit der Gestellwand 2 verbundene Kulissenplatte 11 auf,
in welcher eine Kulissenbahn 10 ausgebildet ist. In die
Kulissenbahn 10 ragt ein Führungsnocken 12. Der
Führungsnocken 12 ist
mit dem gegenüberliegenden
Ende mit dem Trägerarm 8 fest
verbunden. An dein Führungsende des
Führungsnocken 12 ist
eine Anschlagplatte 20 vorgesehen, durch welche der Trägerarm 8 sich
an der Kulissenplatte 11 abstützt. Zwischen der linken und
der rechten Kulissenführung 7 sind
die Lieferrollen 3.1 bis 3.4 und 4.1 bis 4.4 an
der Gestellwand 2 gehalten. Der Trägerarm 8 erstreckt
sich dabei in einer Ebene parallel zur Gestellwand 2 vor
den Lieferrollen 3.1 bis 3.4 und 4.1 bis 4.4.
Somit ist ein Abstand zwischen den Stirnenden der Lieferrollen 3.1 bis 3.4 und 4.1 bis 4.4 unter
dem Trägerarm 8 gebildet.
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Die
an dem Trägerarm 8 befestigten
Fadenführungsmittel 9.1 bis 9.4 ragen
mit einem freien Führungsende
in eine Fadenlaufebene in welcher die Fäden 1.1, 1.2, 1.3 und 1.4 zugeführt werden.
Die Fadenführungsmittel 9.1 bis 9.4 sind
hierbei jeweils als ein Führungsstift 15 ausgebildet,
die an ihrem Führungsende
eine Spiralnut 16 zur Fadenführung aufweisen.
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Zur
Ausführung
der Anlegbewegung des Trägerarmes 8 weist
der Trägerarm 8 zwei
Handgriffe 19.1 und 19.2 auf, so dass eine Bedienperson
den Trägerarm 8 mittels
der Kulissenführung 7 zum
Anlegen der Fadenschar 1 führen kann.
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In
den 1 und 2 ist das Ausführungsbeispiel
der Behandlungsvorrichtung in einem Zustand dargestellt, in welchem
der Anlegevorgang unmittelbar bevorsteht. Dabei werden die Fäden 1,1, 1.2, 1.3 und 1.4 der
Fadenschar 1 parallel an den zugeordneten Lieferrollen 3.1 bis 3.4 und 4.1 bis 4.4 vorbeigeführt und
beispielsweise durch eine unterhalb der Behandlungseinrichtung vorgesehene
Aufwicklung oder eine Absaugvorrichtung aufgenommen. Die Hilfseinrichtung 6 befindet
sich hierbei in einer unteren Ruheposition, in welcher der Trägerarm 8 mit
den Führungsnocken 12 in
die Kulissenbahn 10 einkuppelbar ist. Hierzu weist die
Kulissenbahn 10 einen Einkoppelungsbereich 13 auf.
Am Ende der Kulissenbahn 10 ist ein Auskoppelungsbereich 14 vorgesehen,
der ein Auskoppeln des Führungsnocken 12 aus
der Kulissenbahn 10 ermöglicht.
Damit lässt sich
die Hilfseinrichtung 6 nach dem Anlegevorgang von der Gestellwand 2 lösen. Nachdem
der Trägerarm 8 mit
den Führungsnocken 12 in
die Kulissenbahn 10 eingesteckt ist, wird der Trägerarm 8 durch eine
Bedienperson entlang der Kulissenbahn 10 geführt.
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Zur
weiteren Erläuterung
des Anlegevorgangs wird zusätzlich
auf die 3 und 4 Bezug genommen.
Die 3 stellt schematisch eine Seitenansicht des Ausführungsbeispiels
aus 1 während
des Anlegevorgangs dar. In 4 ist schematisch
ein Ausschnitt einer Queransicht des Ausführungsbeispiels nach 3 dargestellt.
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Durch
die Anlegbewegung des Trägerarmes 8,
die durch die Form der Kulissenbahn 10 bestimmt ist, werden
die Fadenführungsmittel 9.1 bis 9.4 gemeinsam zunächst in
den Fadenlauf der Fäden 1.1 bis 1.4 geführt. Dabei
werden die Fäden 1.1 bis 1.4 gleichzeitig
an den Fadenführungsmitteln 9.1 bis 9.4 gefangen
und mitgeführt.
Hierzu ist in 3 eine Situation dargestellt,
bei welcher der Trägerarm 8 die Hälfte der
Kulissenbahn 10 durchlaufen hat, so dass die Fäden 1.1 bis 1.4 bereits
an dein Umfang der unteren Lieferrollen 4.1 bis 4.4 angelegt
sind. Um das Ablaufen der Fäden 1.1 bis 1.4 ungehindert
zu ermöglichen,
werden die Fäden 1.1 bis 1.4 jeweils
an den Fadenführungsmitteln 9.1 bis 9.4 aus
der Fadenlaufebene 17 in eine Ablaufebene 18 geführt. Hierzu ist
in 4 die Situation der in 3 dargestellten Anlegeposition
in einer Querschnittsansicht dargestellt. Der Faden 1.1 liegt
bereits mit einer Teilumschlingungen an dem Umfang der Lieferrolle 4.1 an. Der
Führungsstift 15 befindet
sich während
der Anlegbewegung bereits oberalb der Lieferrolle 4.1.
Der Faden 1.1 wird an dem Führungsstift 15 in
die Spiralnut 16 geführt.
Dabei wird der Faden 1.1 mit Teilumschlingung an dem Führungsstift 15 und
somit in der Spiralnut 16 gehalten. Dadurch erfolgt eine
Auslenkung des Fadens 1.1 aus der Fadenlaufebene 17 in die
Ablaufebene 16. Somit wird das auflaufende Fadenstück 21 in
der Fadenlaufebene 17 und das ablaufende Fadenstück 22 in
der Ablaufebene 18 geführt.
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Die
Bewegung des Trägerarmes 8 wird
so lange fortgesetzt, bis das obere Ende der Kulissenbahn 10 erreicht
ist. Dabei wird der Führungsnocken 12 in
den Auskoppelungsbereich 14 geführt. In dieser Situation werden
die Fäden 1.1 bis 1.4 gleichzeitig von
den Fadenführungsmitteln 9.1 bis 9.4 freigegeben.
Der Anlegevorgang ist beendet und der Trägerarm 8 kann von
der Gestellwand 2 entnommen werden.
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Bei
dem in 1 bis 4 dargestellten Ausführungsbeispiel
der Behandlungsvorrichtung ist ein Lösen und ein manuelles Führen der
Hilfseinrichtung zum Anlegen der Fadenschar vorgesehen. Die Hilfseinrichtung
lässt sich
jedoch auch als integriertes Bauteil an der Behandlungsvorrichtung
durch einen Antrieb führen.
Dabei wird der Trägerarm 8 nach dein
Anlegen in der oberen Endposition während des Betriebes gehalten.
Bei einem Fadenbruch oder einem erneuten Prozeß beginn wird dann vor dem Einfädeln der
Fadenschar 1 in die Behandlungsvorrichtung der Trägerarm 8 aus
der oberen Position zunächst
in die untere Ruheposition der Kulissenbahn zurückgeführt. Nachdem die Fäden 1.1 bis 1.4 der Fadenschar 1 eingefädelt sind,
erfolgt wiederum eine automatisierte Anlegbewegung des Trägerarmes 8.
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In 5 und 6 ist
ein weiteres Ausführungsbeispiel
an der Behandlungsvorrichtung dargestellt. Hierbei zeigt 5 einen
Ausschnitt der Behandlungsvorrichtung vor Beginn eines Anlegevorganges
und 6 die Behandlungsvorrichtung während eines Anlegevorganges.
Die nachfolgende Beschreibung gilt insoweit kein ausdrücklicher
Bezug zu einer der Figuren gemacht ist, für beide Figuren.
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Das
Ausführungsbeispiel
der Behandlungsvorrichtung nach 5 und 6 ist
im wesentlichen identisch zu dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel
so dass nachfolgend nur die Unterschiede erläutert werden.
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Die
Hilfseinrichtung 6 weist zwei parallel zueinander angeordnete
Teilarme 23.1 und 23.2 auf. Die Teilarme 23.1 und 23.2 erstrecken
sich über
die Länge
der Gestellwand 2 und werden gemeinsam durch eine Kulissenführung 7 geführt. Hierzu
ist ein Führungsnocken 12 fest
mit dem Teilarm 23.1 verbunden. Der Führungsnocken 12 besitzt
unmittelbar unterhalb des Teilarmes 23.1 einen Führungsabschnitt 28,
der zum freien Ende des Führungsnockens
durch einen Absatz 27 begrenzt ist. Das freie Ende des
Führungsnockens 12 ragt
in eine Kulissenbahn 10, die an der Kulissenplatte 11 ausgebildet
ist. An dein Führungsende
des Führungsnockens 12 ist eine
Anschlagplatte 20 vorgesehen, durch welche sich der Teilarm 23.1 gegen
die Gestellwand 2 abstützt.
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An
dem Teilarm 23.1 sind mehrere Einlauffadenführer 24 angeordnet.
Die Einlauffadenführer 24 ragen
mit ihren Führungsenden
in die Fadenlaufebene 17 der zugeführten Fäden 1.1 bis 1.4.
So ist jedem Faden der Fadenschar 1 ein separater Einlauffadenführer 24 zugeordnet.
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Der
zweite Teilarm 23.2 ist an dem Führungsabschnitt 28 des
Führungsnockens 12 beweglich
geführt.
Zwischen dein Teilarm 23.1 und 23.2 ist eine Feder 26 gespannt,
die an dem Umfang des Führungsabschnittes 28 angeordnet
ist. Der Teilarm 23.2 läßt sich
somit gegen die Federkraft der Feder 26 zwischen dem Absatz 27 des
Führungsnockens 12 und
dem Teilarm 23.1 hin und her verschieben. An dem Teilarm 23.2 sind
mehrere im Abstand zueinander angeordnete Ablauffadenführer 25 angeordnet. Hierbei
ist jedem Faden eine Fadenschar 1, ein separater Ablauffadenführer 25 zugeordnet.
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In 5 ist
die Behandlungsvorrichtung unmittelbar vor Beginn eines Anlegevorgangs
dargestellt. In dieser Situation liegt der Teilarm 23.2 an
dein Absatz 27 des Führungsnockens 12 an.
Dadurch werden die Ablauffadenführer 25 zunächst in
einer Fangposition gehalten. Nun wird die Anlegbewegung über den
Teilarm 23.1 eingeleitet, so dass sich die Teilarme 23.1 und 23.2 gemeinsam
entsprechend der Kulissenführung 7 bewegen.
Durch die Bewegung werden die Fäden 1.1 und 1.2 der
Fadenschar durch die Ablauffadenführer 25 gefangen.
Nach dem Fangen wird der Teilarm 23.2 an den Teilarm 23.1 herangezogen,
so dass die Ablauffadenführer 25 aus der
Fangposition in die Betriebsposition geführt werden. Dadurch gelangen
die Fäden 1.1 und 1.2 jeweils in
die zugeordneten Einlauffadenführer 24.
Die Ablauffadenführer 25 und
die Einlauffadenführer 24 weisen
bevorzugt eine reibungsreduzierte Beschichtung auf, um selbst empfindliche
Fäden sicher
anlegen zu können.
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In 6 ist
die Situation dargestellt, bei welcher der Teilarm 23.2 an
dem Teilarm 23.1 anliegt und die Ablauffadenführer 25 in
ihrer Betriebsposition gehalten sind. Hierbei werden die Fäden 1.1 bis 1.4 jeweils
durch die zugeordneten Einlauffadenführer 24 und die Ablauffadenführer 25 umgelenkt.
Die Einlauffadenführer 24 führen die
einlaufenden Fadenstücke
in der Fadenlaufebene und die Ablauffaden führer 25 die ablaufenden
Fadenstücke
in der Ablaufebene 1S. Die Anlegbewegung kann nun fortgesetzt werden,
um die Fäden
der Fadenschar gleichzeitig an die Lieferrollen anzulegen.
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Nach
Beendigung des Anlegevorgangs wird der Teilarm 23.2 freigegeben,
so dass der Teilarm 23.2 sich durch die Federkraft der
Feder 2G gegen den Absatz 27 des Führungsnockens 12 gehalten wird.
In dieser Situation werden die Ablauffadenführer 25 ihre Fangposition
zurückversetzt
und geben die Fäden
frei. Nun können
die Teilarme 23.1 und 23.2 mit den Führungsnocken 12 aus
der Kulissenbahn 10 herausgeführt werden.
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Bei
dein in 1 bis 6 dargestellten Ausführungsbeispiel
der Behandlungsvorrichtung ist der Aufbau und die Anordnung der
Lieferrollen der Behandlungsvorrichtung beispielhaft. Grundsätzlich lassen
sich andere Anordnungen sowie ergänzende Behandlungseinrichtungen
an der Gestellwand 2 integrieren. Durch die Positionierung
der Fäden
an den Fadenführungsmitteln
lassen sich auch Anlegevorgänge
in weitere Behandlungseinrichtungen vornehmen wie beispielsweise
zusätzliche
Verwirbelungsaggregate, Führungselemente
oder Präparationsstifte.
Ebenso ist die Ausbildung und Formgebung der Fadenführungsmittel
sowie die Formgebung der Trägerarme
beispielhaft. So können
beispielsweise fest montierte Leitbleche dazu genutzt werden, um
zu verhindern, dass die jeweils ablaufenden Fäden die Streckfeldkomponenten
wie Tangelung und Lieferrollen berührt. In diesem Fall sind nur
einfache Fadenführer
als Führungsmittel
an dem Trägerarm
befestigt.
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- 1
- Fadenschar
- 1.1,
1.2, 1.3, 1.4
- Faden
- 2
- Gestellwand
- 3.1
bis 3.4
- Obere
Lieferrolle
- 4.1
bis 4.4
- Untere
Lieferrolle
- 5.1
bis 5.4
- Fadenführer
- 6
- Hilfseinrichtung
- 7
- Kulissenführung
- 8
- Trägerarm
- 9.1
bis 9.4
- Fadenführungsmittel
- 10
- Kulissenbahn
- 11
- Kulissenplatte
- 12
- Führungsnocken
- 13
- Einkoppelungsbereich
- 14
- Auskoppelungsbereich
- 15
- Führungsstift
- 16
- Spiralnut
- 17
- Fadenlaufebene
- 18
- Ablaufebene
- 19.1
bis 19.2
- Handgriff
- 20
- Anschlagplatte
- 21
- auflaufendes
Fadenstück
- 22
- ablaufendes
Fadenstück
- 23.1,
23.2
- Teilarm
- 24
- Einlauffadenführer
- 25
- Ablauffadenführer
- 26
- Feder
- 27
- Absatz
- 28
- Führungsabschnitt