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Die
traditionelle, immer populärer
werdende ayurvedische Reinigungskur des Panchakarma, bestehend aus:
Swedana (Dampfsauna), Shirodara (Stirn-Ölguss), Pizhichil (leichte
Massage mit Ganzkörper-Ölguss),
Abhyanga (Ölmassage),
benötigen u.a.
eine Dampfsauna-Liege und einen separaten hölzernen, aufwendig gefertigten
Massagetisch, der zunehmend durch leichte, klappbare und transportable
Konstruktionen ersetzt werden. Deren Nachteil besteht darin, dass
darauf Pizhichil nur sehr begrenzt möglich ist und Swedana erst
neuerdings mittels eines Folien-Schwitzkastens,
der aber konstruktive Mängel
aufweist. Ziel dieser Erfindung ist es, die technischen Voraussetzungen
zu schaffen, um neben Abhyanga und Shirodara auch Swedana und Pizhichil
mit minimalem Kostenaufwand und Raumbedarf auf einem transportablen
Massagetisch ausführen
zu können.
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1. Ayurvedische Dampfsauna
(Swedana) für
Massagetisch
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Die
ayurvedische Dampfsauna (Swedana) zur Entschlackung über die
Haut wird traditionell nach einer Ölmassage (Abhyanga oder Pizhichil)
angewandt, um die durch das warme Sesamöl gelösten Giftstoffe über die
Haut abzuscheiden. Sie wird meistens auf einer mit Öffnungen
versehenen Tischplatte ausgeführt,
die mit einem klappbaren, hölzernen Schwitzkasten
versehen ist. Vgl. auch
DE
10157913 A1 und
DE
0020119237 U1 . Der gesamte Körper des Patienten, mit Ausnahme
des Kopfes, befindet sich im Schwitzkasten. Diesem Zweck dient eine
Aussparung für
den Hals an einer Stirnseite. Durch die Öffnungen in der Tischplatte
wird Dampf in den Schwitzkasten geleitet.
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Nachteile dieser Konstruktion:
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Manche
Patienten fühlen
sich in dem schweren Schwitzkasten beengt. Da die Wärmeund Dampfzufuhr
von unten erfolgt, bekommt der Patient die unvermeidlichen Temperaturschwankungen
unmittelbar zu spüren.
Für manche
Patienten ist das Liegen unangenehm, da die Liegefläche im Allgemeinen
nur mit dampfdurchlässigen
Tüchern
gepolstert ist,
Eine wesentliche Vereinfachung brachte das „Steamy
Wonder" der Firma
Lakshmi Ayurveda Service (http/www.lakshmi-kosmetik.de/wonder.htm):
ein haubenförmiger
Schwitzkasten aus einem leichten Rahmen mit Folienbespannung, der
auf einem ayurvedischen Massagetisch befestigt wird und am Fußende über die
Liegefläche
hinausreicht. Da die Dampfzufuhr nicht über die Liegefläche erfolgt,
sollte der Patient auf einer Heizdecke liegen.
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Dadurch
genügt
ein einziger Tisch für
Massage und Dampfsauna, wodurch eine beträchtliche Raumersparnis und
erhöhter
Komfort für
den Patienten erreicht wird, der nicht mehr die Liegefläche wechseln
muss. Die Dampfzufuhr erfolgt hier nicht mehr über eine durchlässige Liegefläche, sondern von
unten am Fußende
des Patienten. Dies hat allerdings den Nachteil der direkten, quasi
punktförmigen Dampfzufuhr
an die Füße des Patienten,
die als unangenehm empfunden wird, wenn diese nicht durch Tücher geschützt sind.
Da die Dampfzufuhr von unten erfolgt, kann „Steamy Wonder" nur auf einem Tisch
eingesetzt werden und nicht etwa auf dem Boden oder einer niedrigen
Matratze. Die Bespannung mit einfacher Folie begünstigt die Erwärmung der Umgebung
und die Entstehung von Kondenswasser, das u.U. während der Behandlung auf den
Patienten tropft. Da die Demontage etwas umständlich ist, wird empfohlen,
die Dampfhaube an der Decke aufzuhängen, was in niedrigen Räumen oft
nicht möglich
ist. Als Heimsauna ist diese Konstruktion nicht vorgesehen und nicht
geeignet.
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Diese Nachteile werden
durch diese Erfindung wie folgt beseitigt:
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Für die Form
des Schwitzkastens wird ein näherungsweise
gleichseitiges prismenförmiges Dreieck-Zelt
(1) gewählt,
das aus 2 identischen rechteckigen Rohrrahmen (1)
besteht, deren Firstrohre (1a) durch 2 Scharniere (2, 1a)
verbunden sind. Die beiden Rohrrahmen lassen sich besonders einfach
z.B. aus handelsüblichen
PVC-Kabelführungsrohren
zusammenstecken. Der Zusammenhalt der Rohrstücke ist durch die Bedachung
und ggf. zusätzlich
durch Klebeband oder Schrauben gesichert, so dass der Rohrrahmen
zum Versand und Ersatzteilaustausch in seine Einzelteile zerlegbar
ist. Die 4 Giebelrohre (1b) des Rahmens sind in flachem
Winkel gebogen, um dem Patienten mehr Bewegungsfreiheit zu geben.
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Als
Zeltbedachung (3) dient vorzugsweise wärmedämmende Schaum- oder (alukaschierte) Luftpolsterfolie.
Die Verwendung von Polyolefin-Folie ermöglicht eine besonders einfache
Herstellung der Zeltbedachung durch ein Wärmeimpulsschweissgerät oder gar
ein Bügeleisen.
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Die
Folienenden sind um die bodenseitigen Rohrstücke (1c) herum geschlungen,
an die auch je ein Dampfverteilungsschlauch (4a, b) montiert
ist, so dass ein nach oben offener Kanal entsteht (5).
An den verstärkten
Ecken ist die Folie mit elastischen Bändern (6) lösbar an
den Giebelrohren (1b) befestigt. Um den Öffnungswinkel
zu begrenzen, das Zelt den unterschiedlichen Breiten der Massagetische
anzupassen und ein Überdehnen
der giebelseitigen Folie (3a) zu verhindern, sind die Giebelrohre
(1b) mit 2 Schnüren
(7a, b) verbunden. An der kopfseitigen Giebelfläche ist – wie allgemein üblich bei
ayurvedischen Saunen – eine
Aussparung (10) für
den Hals des Patienten vorgesehen.
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Das
Einleiten des Dampfes, der z.B. auf einer Heizplatte in einem Kochtopf
erzeugt wird, erfolgt über
die beiden Dampfverteilungsschläuche
(4a, b), die mittels Kabelbinder oder dgl. am Fußende der
bodenseitigen Rohren (1c) des Zeltrahmens befestigt sind.
Dampf wird über
wärmeisolierte
Schläuche
(8a, b) zugeführt,
die an dem einen Ende mit Rohrstücken (9)
als Kupplung zu den Dampfverteilungsschläuchen (7a, b) versehen
sind und am anderen Ende an den Dampferzeuger angeschlossen sind
(z.B. im Deckel eines Kochtopfs montiert sind). Die gleichmäßige Verteilung
des Dampfes im Innenraum wird durch die geeignete Anordnung und
Größe der Öffnungen in
den gelochten Dampfverteilungsschläuchen sowie die nach oben offenen
Kanäle
erreicht.
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Im
Falle zu hoher Temperatur kann der Patient selbst durch Anheben
des Schwitzkastens, der ggf. mittels elastischer Bänder am
Massagetisch befestigt ist, die Temperatur absenken. Die Swedana-Behandlung
kann somit prinzipiell auch ohne Therapeut ausgeführt werden.
Da der Dampf nicht von unten, sondern horizontal von der fußseitigen
Stirnseite eingeleitet wird, kann die Sauna auch auf dem Fußboden oder
einer Matratze benutzt werden. Mach der Benutzung kann sie einfach
zusammengeklappt (11) und raumsparend als flaches Paket
an die Wand gestellt werden, wobei die Stirnflächen der Bedachung nach innen
gefaltet werden. Sie ist daher auch als vergleichsweise preisgünstige Heimsauna
geeignet.
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2. Abflussrinnensystem
für Pizhichil
(„Königsguß")
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Nachteile bisheriger Konstruktionen:
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Traditionell
wird für
Pizhichil ein massiver Holztisch verwendet, in den Abflussrinnen
eingefräst sind.
Das Öl
wird am Fußende
zusammengeführt
und in den Pumpenbehälter
geleitet. Da das Öl
nur für eine
Behandlung benutzt werden kann, sollte das Öl möglichst oft zirkulieren, um
die Ölmenge
niedrig zuhalten. Konstruktionsbedingt ist die Neigung dieser Rinnen
in Holztischen, insb. bei Verwendung teurer Kräuteröle, zu niedrig, so dass der
Therapeut den Tisch schräg
stellen muss, um eine ausreichende Abflussgeschwindigkeit zu erreichen.
Diese Schräglage wird
vom Patienten oft als unangenehm empfunden.
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Die
heute üblichen
zusammenklappbaren Standard-Massagetische http://wvvw.claptzu.de/product
detail.php?id=1&idCat=1
können
nicht ohne weiteres für
Pizhichil eingesetzt werden, da ein definierter Abfluss für Öl nicht
vorgesehen ist. Man verwendet daher auch spezielle Ayurveda-Massagetische
http://www.claptzu.de/product detail.php?id=3&idCat=1 mit einer Abflussöffnung am Kopfende
und einem Wulst an den Rändern,
um ein seitliches Abfließen
des Öls
zu verhindern. Die Abflussgeschwindigkeit des Öls ist aber dabei aber naturgemäß noch niedriger
als bei Holztischen, so dass der Patient regelrecht im Öl schwimmt.
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Die
Nachteile dieser Konstruktionen werden in dieser Erfindung beseitigt
durch ein Rinnensystem (2), dessen
Neigung unabhängig
von der Tischkonstruktion weitgehend frei festgelegt werden kann und
nachträglich
mit passendem Zubehör
an jeden handelsüblichen
Massagetisch anmontiert werden kann.
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Hierbei
dienen U-Profile (1a) als Rinnen, die mittels jeweils einer
Halterung (2, 2b), die eine Verschiebung a
der Rinnen in Querrichtung zulässt, an
den Tischrändern
im Kopfbereich angebracht werden. Die Halterung (2) kann
z.B. mit einer einfachen handelsüblichen
U-förmigen
Schraubzwinge (3) am Tischrand (4) montiert werden.
Auf der Grundseite des U ist ein Gleitschuh (5) montiert,
der mittels eines Spannstifts (6) mit einem L-förmigen Flachstahl
(7) verbunden ist. Eine Flügelschraube (8) ermöglicht das
Arretieren des Gleitschuhs (5). Am unteren Ende des Flachstahls
ist die Rinne mittels einer Flachkopf-Schraube (9) und
einem Blechwinkel (10) festgeklemmt. Wenn die Rinne in
die hintere Endlage geschoben wird, verschwindet sie unter dem Tisch
und behindert damit nicht den Masseur oder das Besteigen des Massagetisches
durch den Patienten. Ein sesamölbeständiger,
waschbarer Massagetischbezug (11), dessen vertikale Seiten
auf der Innenseite der Rinnen aufliegen, verhindert, dass Sesamöl zwischen
die Ritzen des Klapptischs fließt
und auf die Unterseite des Massagetisches kriecht, sondern nur in
die Rinnen abfließt.
Zugleich schützt
er den Massagetisch bzw. eine auf ihm liegende Heizdecke sowie den
Kopfkeil gegen das Sesamöl.
Der Kopfkeil oder ein Schaumstoffwulst am Kopfende ist notwendig,
um dort ein Abfließen
von Öl
zu verhindern.
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Der
Bezug ist mit elastischen Bändern
(12) am Tisch befestigt. Die längsseitigen Rinnen münden in
eine starr montierte stirnseitige Rinne (1b) am Fußende, von
der das benutzte Sesamöl
in Tischmitte über
einen Rohrstutzen (13) und Schlauch (14) in den Ölbehälter zurückgeführt wird.
(Ein Abfluss des Öls
zum Kopfende ist deshalb weniger zweckmäßig, da dort eine Kopfauflage
für Shirodara
montiert ist.) Die längsseitigen
Rinnen liegen dabei auf der stirnseitigen Rinne auf und sind gegen Längsverschieben durch
ein Führungselement
(15) (z.B. einem U-Profil oder 2 Stiften) gesichert, welche
in die hintere Oberkante der stirnseitigen Rinne greift. Die stirnseitige Rinne
ist an den Enden mit Platten (16) unlösbar verschlossen, um ein Abfließen des Öls nach
außen
zu verhindern. Diese Platten begrenzen im Zusammenwirken mit dem
Führungselement
(15) den Verschiebeweg a der längsseitigen Rinnen nach außen.