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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum nicht-letalen Einwirken auf
wenigstens eine Zielperson, wobei ein Wirkkörper durch eine Abschussvorrichtung
abgeschossen wird. Weiterhin betrifft die Erfindung eine Vorrichtung
zum nicht-letalen Einwirken auf wenigstens eine Zielperson.
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Sicherheitskräfte setzen
heutzutage zum Einwirken auf Personen, beispielsweise um diese aufzuhalten,
verstärkt
sogenannte nicht-letale Wirkmittel ein, um nicht durch ansonsten
mögliches
Herbeiführen
einer Todesfolge oder schwerer Verletzungen mit u. U. bleibenden
Folgeschäden
mit der möglichen
Eskalation einer Krisensituation konfrontiert zu werden. Insbesondere
im Rahmen friedenserhaltender, militärischer Einsätze sowie
bei politisch motivierten Ausschreitungen oder dergleichen bietet
sich dazu der Einsatz sogenannter Werfer (Launcher) an, mit denen
sich nicht lokale Wirkkörpere,
die als "Wirkkörper" bezeichnet werden,
auf relativ kurze Entfernungen im Bereich von 0 bis 70 m auf ausgeprägt ballistischen
Flugbahnen zur gezielten Einwirkung auf Personen, wie Gewalttäter, Agitatoren
oder dergleichen, einsetzen lassen.
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Die
DE 199 25 864 C1 beschreibt
einen Werfer herkömmlicher
Art zur Anbringung unter dem Lauf eines Gewehres und zum Abfeuern
einer Patrone. Bei derartigen Werfern ist die kinetische Wirkenergie eines
abgeschossenen Wirkkörpers
entfernungsabhängig,
d.h. unmittelbar an der Mündung
besitzt das Wirkkörper
eine maximale kinetische Energie, was zur Folge hat, dass bei einer
sehr kurzen Zieldistanz eine letale Wirkung des Wirkkörpers möglich ist;
bei größerer Distanz
hat dagegen die kinetische Energie des Wirkkörpers so sehr abgenommen, dass
praktisch keine Einwirkungsmöglichkeit
auf Personen mehr gegeben ist.
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Herkömmliche
Werfer, wie aus der
DE
199 25 864 C1 bekannt, werden zudem mit werkspatronierter
Munition betrieben, wie sie beispielsweise aus der
DE 197 38 937 C2 bekannt
ist. Derartige Munition ermöglicht
bezüglich
Ziel und Distanz keine einsatzbezogene Angleichung der kinetischen
Energie. Vorbekannte letale Werfer, wie Mörser, Haubitzen oder dergleichen,
lassen stufenweise Entfernungseinstellungen zu (durch Veränderung
des Abwurfwinkels), wobei die Einstellungsmöglichkeiten jedoch um mehrere
Größenordnungen über dem
interessierenden, nicht-letalen Bereich liegen. Weiterhin erlaubt
auch der Ladeprozess bei derartigen Vorrichtungen keine Anpassung
der kinetischen Energie, was aufgrund der beabsichtigten letalen
Wirkung auch gar nicht erwünscht
ist.
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Erforderlich
ist also eine Möglichkeit
der gezielten Einwirkung auf eine Zielperson, bei der über alle
möglichen Wirkentfernungen
eine nicht-letale kinetische Energie des abgeschossenen Wirkkörpers gegeben
ist.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art anzugeben, mit dem bzw. der in einfacher
und sicherer Weise eine definierte nicht-letale Einwirkung auf Zielpersonen
möglich
ist.
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Die
Aufgabe wird bei einer Gefahr der eingangs genannten Art dadurch
gelöst,
dass zum Abschießen
des Wirkkörpers
mit einer steuerbaren, von einer Wirkentfernung zur Zielperson abhängigen kinetischen
Energie in der Abschussvorrichtung zunächst ein Treibmittel mit einem
zum Einstellen der gewünschten
kinetischen Energie angepassten Energiegehalt bereitgestellt wird.
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Erfindungsgemäß wird also
in der Abschussvorrichtung für
das Wirkkörper
zum Einwirken auf eine Zielperson von vornherein nur eine solche
Menge an Energie in den Treibmitteln bereitgestellt, dass die kinetische
Energie des Wirkkörpers
am Ort der Zielperson einen bestimmten, nicht-letalen Betrag nicht überschreiten
kann. Zu diesem Zweck weist eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum nicht-letalen
Einwirken auf wenigstens eine Zielperson auf: ein Wirkkörper zum
Einwirken auf die Zielperson; Bereitstellungsmittel zum Bereitstellen
eines Treibmittels zum Beschleunigen des Wirkkörpers; und eine Steuereinheit
in Wirkverbindung zumindest mit den Bereitstellungsmitteln zum Regulieren
eines Energiegehalts des bereit gestellten Treibmittels und zum
Steuern einer vor einer Wirkentfernung (X) zur Zielperson abhängigen kinetischen
Abschluss-Energie des Wirkkörpers.
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Der
o.g. Energiegehalt kann erfindungsgemäß auf unterschiedliche Art
zur Verfügung
gestellt werden: Zum einen kann vorgesehen sein, dass der Energiegehalt
durch mechanisches und/oder fluidisches Spannen eines spannbaren
Treibmittels bereit gestellt wird, andererseits dass der Energiegehalt durch
eine angepasste Menge eines zündbaren Treibmittels
bereit gestellt wird, wobei in beiden Fällen gilt, dass der Energiegehalt
des Treibmittels nach dessen Bereitstellung zumindest teilweise
in kinetische Energie umgewandelt wird. Beispielsweise kann die
Energieumwandlung durch Zünden
des Treibmittels erfolgen.
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In
Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist vorgesehen, dass zum Bereitstellen des zündbaren Treibmittels ein zündbares
Gas oder ein Gasgemisch mit wenigstens einem zündbaren Gas in die Abschussvorrichtung
eingebracht wird, wobei das Gas vorzugsweise in flüssigem Aggregatzustand
bevorratet und in die Bereitstellungsmittel eingespritzt wird. Auf
diese Weise lässt
sich erfindungsgemäß das Treibmittel
in einfacher Weise bevorraten, beispielsweise in einer Gasflasche
oder -kartusche, und zum Einstellen des gewünschten Energiegehalts des
Treibmittels bzw. der kinetischen Energie leicht und genau dosieren.
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Weiterhin
kann erfindungsgemäß vorgesehen
sein, dass zum Bereitstellen des Treibmittels der Abschussvorrichtung
Luft zugeführt
wird, so dass sich ein leicht entzündliches Gemisch mit definierten energetischen
Explosionseigenschaften erzeugen lässt.
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Um
effizientere Arbeitsdrücke
erzielen zu können,
kann optional ein Verdichtungs- oder Aufladevorgang vorgesehen sein,
d.h. das Gas oder Gasgemisch wird vor dem Zünden durch Beaufschlagen mit
einem Ladedruck verdichtet.
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Als
Alternative zu den vorstehend genannten gasförmigen Treibmitteln kann der
Abschussvorrichtung zum Bereitstellen des Treibmittel auch ein partikelförmiges,
energetisches und zündbares
Material zugeführt
werden.
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Aus
Sicherheitsgründen
erfolgt erfindungsgemäß eine Energieumwandlung
des Treibmittels erst nach einem erfolgten Einstellen der Wirkentfernung,
was weiter gehende Einflussnahmemöglichkeiten bezüglich der
kinetischen Energie des Wirkkörpers
zulässt.
Die Zündung
des Treibmittels erfolgt vorzugsweise elektrisch.
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Nach
einer äußerst bevorzugten
Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist vorgesehen, dass zunächst
ein einer maximalen Wirkentfernung entsprechender Energiegehalt,
bereit gestellt wird und dass dieser nach Maßgabe einer Entfernungsbestimmung
zur Zielperson reduziert wird. Dies insbesondere bei Bereitstellung
chemischer Energie und Umwandlung dieser in kinetische Energie. Alternativ
kann jedoch auch vorgesehen sein, dass zunächst ein zwischen einer maximalen
und einer minimalen Wirkentfernung liegenden Teil-Wirkentfernung
entsprechender Energiegehalt bereit gestellt wird und dass dieser
nach Maßgabe
einer Entfernungsbestimmung zur Zielperson durch weiteres Bereitstellen
oder Reduzieren angepasst wird. Letzteres ist insbesondere mittels
eines Treibmittels in Form einer Feder, sei diese mechanisch oder
pneumatisch, bereitgestellte potentielle Energie sinnvoll. Die Energieumwandlung
erfolgt nach Einstellen der Wirkentfernung. Auf diese Weise ist
es erfindungsgemäß möglich, eine
letztendliche exakte Anpassung des Energiegehalts situationsbedingt
schnell vorzunehmen und flexibel an eine sich verändernde
Gefährdungssituation,
z.B. eine rasche Annäherung
der Zielperson, anzupassen. Dabei entspricht die genannte Teil-Wirkentfernung
vorzugsweise im Wesentlichen der halben maximalen Wirkentfernung
der Abschussvorrichtung.
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Der
erfindungsgemäße nicht-letale
Werfer schafft die waffentechnische Voraussetzung, dass auf die
Zielpersonen in nicht-letaler Weise eingewirkt werden kann. Das
Maß der
Einwirkung auf die Zielperson hängt
auch von Art und Eigenschaften des verwendeten Wirkkörpers ab;
d.h. von der Art des Materials, wie z.B. der Härte und den Eigenschaften, wie
z.B. der Masse und Formgebung.
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Das
erfindungsgemäße Einstellen
der gewünschten
kinetischen Energie kann einerseits in Abhängigkeit von der Wirkentfernung
kontinuierlich erfolgen. Auf diese Weise lässt sich jeder Wirkentfernung
eine genau angepasste, nicht-letale kinetische Energie zuordnen.
Alternativ ist jedoch auch eine Ausbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens möglich, bei
der das Einstellen der gewünschten
kinetischen Energie in Abhängigkeit
von der Wirkentfernung diskontinuierlich in jeweils einem bestimmten Entfernungsbereich
zugeordneten Energieintervallen erfolgt. Dies vereinfacht die Anpassung
des zugeordneten Energiegehalts, was insbesondere bei Verwendung
diskret zu dosierender, partikelförmiger Treibmittel, beispielsweise
in Tablettenform, vorteilhaft sein kann: jeweils eine bestimmte
Anzahl von Tabletten pro erforderliches Entfernungsintervall.
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Eine äußerst bevorzugte
Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
sieht vor, dass das Wirkkörper
unmittelbar von beim Zünden
der Treibmittel generierten Treibgasen beschleunigt wird. Alternativ
ist es jedoch nach einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
möglich, dass
das Wirkkörper
nach dem Zünden
der Treibmittel bis zum Erreichen einer bestimmten Energieausbeute
zeitlich verzögert
vom beim Zünden
generierten Treibgasen beschleunigt wird. In letzterem Fall kann
die Beschleunigung des Wirkkörpers
so lange verzögert
werden, bis die nach Zündung
der Treibmittel ablaufende Explosion eine maximale Energieausbeute
zum Abschießen
des Wirkkörpers
erreicht hat.
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Entsprechende
Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung sehen vor,
dass der Energiegehalt nach Maßgabe
einer mit der Steuereinheit zusammenwirkenden Entfernungsbestimmungs-Einrichtung
für eine
Entfernung zur Zielperson regulierbar ist, wobei die Steuereinheit
vorzugsweise zum Regulieren des Energiegehalts in Abhängigkeit
von einer kinetischen Energie des Wirkkörpers am Ort der Zielperson
ausgebildet ist. Auf diese Weise ist erfindungsgemäß – wie bereits
erwähnt – sichergestellt,
dass bei korrekter Bestimmung der Zielentfernung kein Wirkkörper abgeschossen
wird, das am Ort des Ziels eine zu hohe kinetische Energie besitzt
und eine letale Wirkung entfalten könnte.
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Ein
entscheidender Bestandteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist demnach
die Entfernungsbestimmungs-Einrichtung, die vorzugsweise zur optischen
Entfernungsbestimmung ausgebildet ist und hierzu aus konstruktiver
Sicht ein Lasermodul aufweist. In robuster, alternativer Ausgestaltung
kann die Entfernungsbestimmungs-Einrichtung jedoch auch als Klappstangen-Visier
ausgebildet sein.
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Erfindungsgemäß können zum
Beschleunigen des Wirkkörpers
eine Reihe verschiedenartiger Treibmittel verwendet werden: So kann
beispielsweise vorgesehen sein, dass das Treibmittel einen im wesentlichen
chemischen Energiegehalt aufweist, der durch Zünden zumindest indirekt in
kinetische Energie des Wirkkörpers
umwandelbar ist, wobei das Treibmittel unter atmosphärischen
Normalbedingungen, insbesondere Normaldruck, entweder flüssig, gasförmig oder
fest sein kann.
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Wenn
das Abschießen
des Wirkkörpers
erfindungsgemäß unter
Verwendung eines Flüssig-Gas-Treibmittels
erfolgen soll, sieht eine bevorzugte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
vor, dass die Bereitstellungsmittel Vorlagemittel für ein Flüssiggas-Treibmittel
aufweisen, das vorzugsweise aus diesen in die Bereitstellungsmittel
einspritzbar ist. Hierbei besteht die Option, dass Flüssiggas
sowohl volumetrisch als auch über
ein Zeitglied, d.h. direkt nach eingespritzer Menge oder alternativ über die
Einspritzdauer abgemessen in die Bereitstellungsmittel einzuspritzen.
Letztere weisen in bevorzugter Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
Luft-Zuführmittel
zum Erzeugen eines leicht entzündlichen
Gas-Luft-Gemisches auf.
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Zum
Erzielen effizienterer Arbeitsdrücke
bei einem begrenzten Volumen der Bereitstellungsmittel weist die
erfindungsgemäße Vorrichtung
in äußerst bevorzugter
Weiterbildung Verdichtungsmittel zum Verdichten des Treibmittels
in den Bereitstellungsmitteln auf. In diesem Fall erfolgt erfindungsgemäß eine Zündung des
Treibmittels nach dem Verdichtungsvorgang, bei der weiter oben beschriebenen
Ausgestaltung nach dem Einmischvorgang.
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Alternativ
kann die erfindungsgemäße Vorrichtung
Vorlagemittel für
ein partikelförmiges,
energetisches Material aufweisen.
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Ein
alternativ einzusetzendes, nicht zündbares Treibmittel zeichnet
sich dagegen erfindungsgemäß dadurch
aus, dass es einen im wesentlichen durch mechanische und/oder fluidische
Spannung gegebenen Energiegehalt aufweist, der durch Entspannen
zumindest indirekt in kinetische Energie des Wirkkörpers umwandelbar
ist. Dabei kann das Treibmittel entweder als spannbares Gasvolumen
oder als Federmittel, z.B. als Spiral-, Blattfeder, oder als Feder
mit degressiver Fe dercharakteristik ausgebildet sein, wie in
DE 102 28 166 A1 dargestellt,
der Offenbarungsgehalt ausdrücklich
in vollem Umfang zum Offenbarungsgehalt der vorliegenden Anmeldung gemacht
wird, wobei insofern auch die dort offenbarten Ausgestaltungen der
Federmittel bevorzugte Ausgestaltungen des Federmittels der vorliegenden Erfindung
sind.
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Um
die zum Einstellen einer bestimmten kinetischen Energie des Wirkkörpers erforderliche Menge
an Treibmittel möglichst
exakt bereitstellen und kontrollieren zu können, weist die erfindungsgemäße Vorrichtung
vorzugsweise Sensormittel zum Bestimmen wenigstens einer dem Energiegehalt
zuordenbaren Eigenschaft des Treibmittels, wie Druck, Masse, Spannung
oder dgl. auf.
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Das
durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung
abgeschossene Wirkkörper
kann zur Sicherstellung seiner nicht-letalen Wirkung vorzugsweise stumpf
und/oder hochgradig plastisch und/oder elastisch verformbar ausgebildet
sein.
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In
Wirkverbindung mit der Steuereinheit weist die erfindungsgemäße Vorrichtung
in äußerst bevorzugter
Ausgestaltung Reduziermittel zum Reduzieren des in den Bereitstellungsmitteln
bereit gestellten Energiegehalts auf. Derartige Reduziermittel dienen
zum einen einer flexiblen Anpassung der bereit gestellten Energiemenge,
andererseits lässt
sich so beispielsweise bei Wegfall einer Gefährdungssituation erreichen,
dass ein Wirkkörper
nicht versehentlich abgeschossen wird, indem zuvor das Treibmittel vollständig entspannt
bzw. aus den Bereitstellungsmitteln abgelassen wird.
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Zum
Auslösen
eines Umwandlungsvorgangs eines bereit gestellten Treibmittels weist
eine erfindungsgemäße Vorrichtung
vorzugsweise geeignete Auslösemittel,
beispielsweise zur Betätigung
durch eine Bedienperson, auf. Die Auslösemittel sind vorzugsweise
zweistufig ausgebildet, wobei durch die erste Stufe zumindest die
Bereitstellung des Treibmittels und durch die zweite Stufe der Umwandlungsvorgang
auslösbar
ist. Auf diese Weise ist es beispielsweise einer Bedienperson möglich, im
Falle einer auftauchenden Gefährdung
zunächst
die erfindungsgemäße Vorrichtung
zu laden, d.h. auf das Abschießen
des Wirkkörpers
vorzubereiten, um anschließend
schnell und flexibel auf die Gefährdungssituation
bzw. deren Wegfall reagieren zu können.
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Nach
einer äußerst bevorzugten
Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist vorgesehen, dass durch die erste Stufe der Auslösemittel zugleich
die Entfernungsbestimmung auslösbar
ist, die sich erfindungsgemäß zum Anpassen
des Energiegehalts nutzen lässt.
Um insbesondere einer Bedienperson die erste und die zweite Stufe
der Auslösemittel
deutlich erkennbar anzuzeigen, sieht eine Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung vor,
dass sich die erste und die zweite Stufe durch unterschiedliche
mechanische Widerstände
bei der Betätigung
der Auslösemittel
auszeichnen, insbesondere wenn die Auslösemittel in herkömmlicher
Weise als Abzug ausgebildet sind.
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Um
ein ungewolltes Abschießen
eines Wirkkörpers
zu verhindern, kann eine erfindungsgemäße Vorrichtung eine in Wirkverbindung
mit den Auslösemitteln
stehende Sicherheitseinrichtung aufweisen, durch die zumindest die
Auslösefunktion
der Auslösemittel
blockierbar ist. In äußerst bevorzugter
Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist vorgesehen, dass nach Maßgabe
der Sicherungseinrichtung der umwandlungsfähige Energiegehalt des Treibmittels
in den Bereitstellungsmitteln im wesentlichen auf Null reduzierbar
ist.
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Bei
einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei der das
Wirkkörper
unmittelbar von beim Zünden
der Treibmittel generierten Treibgasen beschleunigt wird, ist im
Rahmen einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung vorgesehen,
dass das Wirkkörper
zum teilweise druckfesten Abdichten der Bereitstellungsmittel gegenüber der
Umgebung ausgebildet ist. Zusätzlich oder
alternativ kann eine erfindungsgemäße Vorrichtung jedoch auch
zusätzliche
Abdichtmittel zum teilweise druckfesten Abdichten der Bereitstellungsmittel
gegenüber
der Umgebung aufweisen, die vorzugsweise zum Abschießen des
Wirkkörpers
durch die Steuereinheit steuerbar sind. Auf diese Weise wird das
Wirkkörper
nicht unmittelbar nach Zündung der
Treibmittel abgeschossen, sondern es lässt sich durch Steuern der
genannten Abdichtmittel ein Abschießen des Wirkkörpers so
lange hinauszögern, bis
eine maximale Energieausbeute des nach Zündung der Treibmittel ablaufenden,
explosionsartigen Vorgangs erreicht ist. Jedoch darf zwischen Zündung der
Treibmittel und Freigabe der genannten Abdichtmittel nur ein gegen
Null tendierendes Zeitfenster liegen, da ansonsten aufgrund der
eintretenden Abkühlung
der Explosionsgase mit einem enormen Verlust an Wirkungsgrad (nutzbarer
kinetischer Energie) beim Abschießen des Wirkkörpers zu
rechnen ist.
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Weitere
Vorteile und Eigenschaften der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
anhand der Zeichnung. Es zeigt:
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1 eine
schematische Gesamtansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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2 eine
schematische Gesamteinsicht einer weiteren erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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3 eine
schematische Gesamteinsicht einer weiteren erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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4 eine
schematische Gesamteinsicht einer weiteren erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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5 ein
detailliertes Blockschaltbild einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
gemäß der 1 bis 3;
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5a ein
Blockschaltbild einer alternativen Ausführungsform; und
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5 ein
detailliertes Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
gemäß der 4.
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Die 1 zeigt
schematisch eine erfindungsgemäße Vorrichtung
zum nicht-letalen Einwirken auf eine Zielperson in Form eines Werfers
(Launcher) 1. Der erfindungsgemäße Werfer 1 ist im
Wesentlichen nach Art einer Maschinenpistole ausgebildet und weist
entsprechend einen Lauf 2 zum Abschießen eines Wirkkörpers (nicht
gezeigt), einen Handgriff 3, einen Abzug 4 sowie
eine Schulterstütze 5 zur
verbesserten Handhabung der Vorrichtung auf.
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Der
Lauf 2 kann als Wechsellauf ausgestaltet werden und lässt sich
so schnell austauschen. Der Vorteil ist, dass so Wirkkörper verschiedenen
Kalibers verwendet werden können.
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In
einem vorderen Bereich des Laufs 2 sind zwei einklappbare
Beine 6 zum Abstützen
der Vorrichtung 1 vorgesehen. An der Oberseite des Laufs 2 weist
der erfindungsgemäße Werfer 1 Entfernungsbestimmungs-Einrichtungen 7, 8 zum
Bestimmen einer Zielentfernung des Werfers 1 auf, nämlich ein Stangenvisier 7,
bestehend aus zwei in Richtung der in 1 gezeigten
Doppelpfeile P1, P2 ein-
und ausklappbaren Stangen 7a, 7b und ein Lasermodul 8a.
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Unterhalb
des Laufs 2 des Werfers 1 ist gemäß der 1 ein
Gehäuse 9 angeordnet,
das neben einer Brennkammer sowie technischen Einheiten, wie einem
Ventilator u.a., insbesondere eine Steuerungsanordnung zum Steuern
unterschiedlicher erfindungsgemäßer Funktionalitäten des
Werfers 1 aufweist, deren Aufbau weiter unten anhand der 5 noch
detailliert erläutert
wird. Die Steuerungsanordnung stellt erfindungsgemäß insbesondere
Funktionen zum Einstellen und Steuern einer gewünschten kinetischen Energie
des abzuschießenden
Wirkkörpers
zur Verfügung.
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In
der Schulterstütze 5 des
erfindungsgemäßen Werfers 1 sind
bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel
Einrichtungen 10, EV für
eine Treibmittel- bzw. Energieversorgung des Werfers 1 integriert, beispielsweise
in Form eines Fluidgas-Behälters
FG, wie einer Flüssiggas-Kartusche
und einer Energieversorgung EV in Form eines Akkumulators, wobei das
Treibmittel erfindungsgemäß zum Abschießen (Beschleunigen)
des Wirkkörpers
benötigt
wird.
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Weiterhin
weist der erfindungsgemäße Werfer 1 Verriegelungsmittel 12 im Übergangsbereich des
Laufs 2 und der Schulterstütze 5 auf, die zum Ver-
bzw. Entriegeln in Richtung des Doppelpfeils P3 beweglich
sind. Nach Öffnen
der Verriegelungsmittel 12 lässt sich der erfindungsgemäße Werfer 1 durch Schwenken
zumindest des Laufs 2 in Richtung des Pfeils P4 zum
Laden eines Wirkkörpers öffnen.
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Die 2 zeigt
schematisch eine weitere Ausführungsform
des Werfers 1 mit einem Schiebelauf. Das Wirkkörper 17 wird
hier durch die Verbrennung eines Treibmittels beschleunigt. Der
Werfer 1 weist an der Unterseite des Gehäuses 18 eine Flüssiggaskartusche
auf. Diese ist über
das Treibmittelventil 26 mit der Brennkammer 27 verbunden,
die über
eine Zündeinrichtung
ZE verfügt.
Zum Einblasen von Frischluft in die Brennkammer 27 befindet sich
im Endteil des Gehäuses 18 das
Gebläsemittel VE,
das über
das Gebläseventil 30 mit
der Brennkammer BK verbunden ist.
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Weiterhin
weist der erfindungsgemäße Werfer 1 ein
Verriegelungsmittel 12 auf. Nach Öffnen des Verriegelungsmittels 12 lässt sich
der erfindungsgemäße Werfer 1 durch
Aufschieben des Laufs 2, der im Unterschied zu 1 hier
als Schiebelauf ausgebildet ist, in Richtung des Pfeils P4 zum Laden eines Wirkkörpers öffnen, wobei der Lauf 2 durch
die Führungen 31a,
b geführt
wird.
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Die 3 zeigt
schematisch eine weitere Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum nichtletalen Einwirken auf eine Zielperson in Form eines Werfers 1 mit
einem Kipplauf. Im Unterschied zu 1 erfolgt
hier das Beschleunigen des Wirkkörpers 17 indirekt.
Dementsprechend ist die Brennkammer BK durch den Brennraumkolben 32 abgeschlossen.
Dieser ist über
eine Schubstange 15 mit dem Kolben 16 verbunden,
der dann das Wirkkörper 17 beschleunigt.
Die Rückzugfeder 33 stützt sich
am Vorderteil des Gehäuses 18 ab
und wird erfindungsgemäß dazu benötigt, den
Brennraumkolben nach Abschießen
des Wirkkörpers
in Richtung Brennkammer zu drücken.
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Die 4 zeigt
schematisch eine weitere Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum nichtletalen Einwirken auf eine Zielperson in Form eines Werfers 1 ebenfalls
mit Kipplauf und mit mechanischem Antrieb. Im Unterschied zu 1 ist
hier auch der innere Aufbau des Werfers dargestellt. Der Werfer
weist ein Federsystem 13 auf, das an einem Federteller 14 befestigt
ist. Dieser ist wie derum mit der Schubstange 15 verbunden,
die an ihrem Ende den Kolben 16 aufweist, welcher zum Abschießen (Beschleunigen)
des Wirkkörpers 17 benötigt wird.
An der Unterseite des Gehäuses 18 weist der
Werfer einen Planetengetriebemotor 19 auf, der über den
Zahnriemenantrieb 20 die Zughohlspindel 21 antreibt,
die im Hauptlager 22 gelagert ist. Im Endteil des Gehäuses ist
ein Dämpfungsglied 23 und
ein Schloss 24 eingebaut, welches durch den Abzug 4 betätigt wird
und die Schubstange 15 freigibt. Nach Öffnen der Verriegelungsmittel 12 lässt sich
der erfindungsgemäße Werfer 1 durch
Schwenken zumindest des Laufs 2 um das Gelenk 25 in
Richtung des Pfeils P4 zum Laden eines Wirkkörpers 17 öffnen.
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Die 5 zeigt
die Funktionen einer erfindungsgemäßen Vorrichtung nach 1 bis 3 anhand
eines detaillierten Blockschaltbildes. Dabei sind Bestandteile der
erfindungsgemäßen Vorrichtung 1,
die bereits anhand der 1 bis 3 (teilweise)
erläutert
wurden, zusätzlich
zu den in der 5 verwendeten alphanumerischen
Bezugszeichen mit den selben Bezugszeichen wie in den 1 bis 3 bezeichnet.
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Das
Herzstück
der in der 5 gezeigten erfindungsgemäßen Ausgestaltung
ist eine Steuerungseinheit SE, die bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel
innerhalb des Gehäuses 9 Steuerungsanordnung 9 der 1 bis 3 angeordnet
ist. Die Steuerungseinheit SE, beispielsweise ein Mikroprozessor,
steht über
vorzugsweise elektronische Schaltmittel SCH mit Energie-Versorgungsmitteln
EV in Wirkverbindung. Die Energie-Versorgungsmittel EV, die erfindungsgemäß vorzugsweise
elektrische Energie zur Versorgung diverser Funktionseinheiten der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
liefern, sind zu diesem Zweck mit der Steuereinheit SE, der Zündeinrichtung 28 sowie
dem Gebläse
VE und Verdichtermitteln VD zur Versorgung derselben mit elektrischer Energie
verbunden. Dabei sind die Energieversorgungen der vorstehend aufgezählten Bestandteile der
erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 separat
durch die Steuereinheit SE über
die Schaltmittel SCH steuerbar, was in der 5 durch
eine Mehrzahl von Verbindungs-/Steuerpfeilen PS zwischen
den Schaltmitteln SCH und den Energie-Versorgungsmitteln EV symbolisiert
ist.
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Ein
weiterer, zentraler Bestandteil der in der 5 gezeigten
Ausgestaltung ist eine Brennkammer BK, die ihrerseits zunächst mit
der Zündeinrichtung
ZE in Wirkverbindung steht. Die Brennkammer BK dient erfindungsgemäß zunächst als
Bereitstellungsmittel zum Bereitstellen des zum Abschießen eines
Wirkkörpers
WK benötigten,
hier: speziell zündbaren
Treibmittels. Zu diesem Zweck steht die Brennkammer BK über ein
erstes Absperrorgan AO1 mit einem Vorlagemittel für ein geeignetes
Treibmittel, hier: speziell einem Flüssiggas-Behälter FG in Verbindung. Das
Absperrorgan AO1 ist gemäß der 5 durch
die Steuereinheit SE steuerbar, wobei die Steuerung des Absperrorgans
AO1 erfindungsgemäß auf zwei
alternativ oder zusätzlich
zueinander verwendbare Steuerungsarten erfolgen kann. Dies ist in
der 5 durch strichpunktierte Signallaufwege (Pfeile)
symbolisiert. Demnach besitzt die erfindungsgemäße Vorrichtung zwischen der
Steuereinheit SE und dem ersten Absperrorgan AO1 zunächst ein
geeignetes volumentrisches Steuerglied V, durch das das Absperrorgan
AO1 zum Bereitstellen eines Flüssiggas-Treibmittels
aus dem Vorlagemittel FG nach Maßgabe einer der Brennkammer
BK bereits zugeführten
bzw. einer gewünschten
Treibmittel-Menge steuerbar ist. Alternativ oder zusätzlich ist ein
Zeit-Steuerglied t vorgesehen, über
das das Absperrorgan AO1 durch die Steuereinheit SE zum Bereitstellen
des Treibmittels in der Brennkammer BK während einer bestimmten Zeit
steuerbar ist.
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Zwischen
der Brennkammer BK und der Steuereinheit SE sind weiterhin Sensormittel
SM geschaltet, die zum Bestimmen wenigstens einer energie-, hier:
speziell mengenabhängigen
Eigenschaft des Treibmittels in der Brennkammer BK ausgebildet sind.
Bei der genannten mengenabhängigen
Eigenschaft kann es sich bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel beispielsweise
um einen Druck, eine Masse oder dergleichen handeln.
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Zusätzlich zu
dem genannten ersten Absperrorgan AO1 steht die Steuereinheit SE
erfindungsgemäß mit einem
zweiten Absperrorgan AO2 (vgl. Bezugszeichen 30 in 2 und 3)
zur Steuerung desselben in Verbindung. Das genannte Absperrorgan
AO2 ist zwischen die Brennkammer BK und die bereits erwähnten Gebläse- VE und
Verdichtermittel VD geschaltet. Die Gebläsemittel VE und die Verdichtermittel
VD stehen ihrerseits mit der Umgebungsluft UL in Verbindung. Somit
ist über
das zweite Absperrorgan AO2 nach Maßgabe der Steuereinheit SE
Umgebungsluft – ggf.
in verdichteter (aufgeladener) Form – in die Brennkammer BK und
das darin enthaltene Treibmittel zur Erzeugung eines hinsichtlich
seiner Reaktivität
und seines chemischen Energiegehalts einstellbaren Gas-Luft-Gemisches
einmischbar.
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Mit
der Brennkammer BK verbunden weist die erfindungsgemäße Vorrichtung
gemäß der 5 weiterhin
ein drittes Absperrorgan AO3 auf, das seinerseits ebenfalls steuerungstechnisch
mit der Steuereinheit SE verbunden ist. An das Absperrorgan AO3
schließen
sich geeignete Reduzier- bzw. Ablassmittel AM an, über die
die Brennkammer BK nach Maßgabe
der Steuereinheit SE zum Reduzieren des Energiegehalts entleerbar
ist. Insbesondere ist bei einem gleichzeitigen Öffnen der Absperrorgane AO2, AO3
und Inbetriebnahme der Gebläsemittel
VE ein Luftspülen
der Brennkammer BK, beispielsweise zu deren Säuberung von Abbrandprodukten
nach Zündung
des Treibmittels, möglich.
Dabei stehen die Ablassmittel AM gemäß der 5 wiederum
mit der Umgebungsluft UL in Verbindung (punktierte Linie).
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Die
in der 5 gezeigte Zündeinrichtung ZE
der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 ist
vorzugsweise als elektrische Zündeinrichtung
in Form einer Zündkerze
oder dergleichen ausgebildet. Durch sie lässt sich nach Maßgabe der
Steuereinheit SE über
die bereits genannten Schaltmittel SCH und die Energie-Versorgungsmittel
EV eine elektrische Zündung
des Gases bzw. Gasgemisches und somit eine Energieumwandlung (chemisch – (thermisch) – kinetisch)
in der Brennkammer BK bewirken.
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Weiterhin
ist in der 5 eine Zielperson ZP dargestellt,
auf die mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 nicht-letal durch den Abschuss
eines Wirkkörpers
WK (vgl. Bezugszeichen 17 in 2 und 3)
eingewirkt werden soll. Zu diesem Zweck steht die Brennkammer BK
mit einem entsprechenden Wirkkörper
WK, das vorzugsweise stumpf und hochgradig plastisch und/oder elastisch
verformbar ausgebildet ist, in Wirkverbindung, so dass das Wirkkörper WK
durch bei Zündung
des Gases bzw. Gasgemisches in der Brennkammer entstehende Treibgase
durch den Lauf LF (vgl. Bezugszeichen 2 in 1 bis 3)
der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 beschleunig-
und abschießbar
ist. Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist weiterhin zwischen der Brennkammer BK und dem Wirkkörper WK
bzw. dem Lauf LF ein weiteres, viertes Absperrorgan AO4 eingeschleift, das
seinerseits durch die Steuereinheit SE steuerbar ist. Dabei ist
das Absperrorgan AO4 speziell als steuerbares Abdichtmittel zum
weitgehend druckfesten Abdichten der Brennkammer BK gegenüber der
Umgebung (dem Lauf LF) ausgebildet.
-
Wie
bereits einführend
anhand der 1 bis 4 erläutert, weist
die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 eine
Zielerkennungs-Einrichtung ZI auf, die insbesondere als Entfernungsbestimmungs-Einrichtung
für eine
Wirkentfernung X zwischen der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 und
der Zielperson ZP ausgebildet ist. Als "Wirkentfernung" wird in diesem Zusammenhang diejenige
Entfernung bezeichnet, unter der das aus der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 abgeschossene
Wirkkörper
WK die Zielperson ZP mit einer vorbestimmten kinetischen Energie nicht-letal
treffen soll. Die Entfernungsbestimmungs-Einrichtung ist, wie bereits
anhand der 1 dargestellt, entweder als
Stangenvisier 7 oder als Laser-Tracking-Modul 8, 8a ausgebildet,
wobei auch beide Systeme zusammen bei einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 vorhanden
sein können
(vgl. 1 bis 4).
-
Die
Einrichtungen 7, 8 zur Entfernungsbestimmung wirken
mit Auslösemitteln
AB (dem Abzug 4 der 1 bis 4)
zusammen, die wiederum in Wirkverbindung mit der Steuereinheit SE
stehen. Somit ist erfindungsgemäß nach Maßgabe der
Entfernungsbestimmungs-Einrichtung 7, 8 über die
Auslösemittel
AB ein Auslösesignal
zum Abschießen
des Wirkkörpers
WK durch die erfindungsgemäße Vorrichtung
(Zünden
des Treibmittels) bewirkbar.
-
Schließlich weist
die erfindungsgemäße Vorrichtung
gemäß der 5 eine
Sicherungseinrichtung SI auf, die in Wirkverbindung sowohl mit der Steuereinheit
SE als auch mit den vorstehend beschriebenen Auslösemitteln
AB steht. Durch die Sicherungseinrichtung SI ist erfindungsgemäß das Auslösen eines
Auslösesignals
durch die Auslösemittel
AB an die Steuereinheit SE möglich.
-
Im
Folgenden wird detailliert die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung
gemäß den 1 und 2 erläutert: Die
Bevorratung und Dosierung des Flüssiggas-Treibmittels
erfolgt in der flüssigen
Phase. Es besteht gemäß der 5 die Option,
sowohl volumetrisch (Steuerglied V) als auch über ein Zeitglied t gesteuert
eine definierte Flüssiggas-Menge in die Brennkammer
BK einzudüsen,
d.h. in dieser bereit zu stellen. In der Brennkammer BK expandiert
die eingespritzte Flüssigkeit
und geht in den gasförmigen
Zustand über,
wobei mittels der Gebläsemittel
VE ggf. Umgebungsluft eingemischt werden kann. Um trotz des begrenzten
Volumens der Brennkammer BK effiziente Arbeitsdrücke erzielen zu können, ist
optional ein Verdichtungs- bzw. Aufladevorgang (Ladedruck) mittels
der Verdichtermittel VD vorgesehen. Die definierte Zündung des
in der Brennkammer befindlichen Gases bzw. Gasgemisches erfolgt
entsprechend entweder nach Einmischung oder nach dem Verdichtungsvorgang
durch die Zündeinrichtung
ZE in Verbindung mit der Steuereinheit SE. Die elektrische Zündung des
Gases bzw. Gasgemisches leitet einen explosionsartig verlaufenden
Vorgang ein, demzufolge der Druck in der Brennkammer BK auf einen
definierten Wert ansteigt, der speziell von der Art und Menge des
erfindungsgemäß bereit
gestellten Gases bzw. Gasgemisches, d.h. dessen Energiegehalt abhängt. Das
erfindungsgemäß gebildete
Antriebssystem für
das Wirkkörper WK,
den Wirkkörper
ist somit vorgespannt.
-
Ausgehend
von dieser Situation bestehen erfindungsgemäß zwei Verfahrensvarianten,
um das Wirkkörper
WK in Richtung der Zielperson ZP abzuschießen: zum einen kann das Wirkkörper WK
durch die expandierenden Explosionsgase direkt beschleunigt werden
(vgl. 2); alternativ bietet sich eine indirekte Beschleunigungsmöglichkeit
für das
Wirkkörper
WK an. Dabei bedeutet "direkte
Beschleunigung",
dass die Explosionsgase das Wirkkörper WK direkt anschieben (strichpunktierte
Linie ohne Absperrorgan AO4 in 5), wobei das
Wirkkörper
WK selbst als Dichtorgan fungiert und die Brennkammer BK gegenüber der
Umgebung zumindest weitgehend druckfest abdichtet. Dementsprechend
wirkt das Wirkkörper
WK bei einer direkten Beschleunigung selbst schon während der
Aufladung und Zündung als
Dichtorgan bis zum Verlassen des Laufs LF (Bezugszeichen 2 in 1)
bzw. dessen Mündung. "Indirekte Beschleunigung" bedeutet dagegen,
dass die Explosionsgase in der Brennkammer BK bis zum Erreichen
einer bestimmten, vorzugsweise maximalen Energieausbeute von dem
steuerbaren Absperrorgan AO4 zurückgehalten
werden und erst nach Maßgabe
der Steuereinheit SE schlagartig zum Zufluss hinter das Wirkkörper WK
abgegeben werden. Gegenüber
der direkten Beschleunigung dient das Wirkkörper WK bei der indirekten
Beschleunigung nur auf einer Beschleunigungsstrecke (einer Länge des Laufs 2)
als quasi-dichtes Dichtorgan. Alternativ ist auch ein Vorsehen eines
in Abschussrichtung hinter dem Wirkkörper WK liegenden Schubteils
möglich (vgl.
Bezugszeichen 35, 36, 37 in 3),
das dann seinerseits geeignete Abdichtmittel für den Lauf LF, 2 aufweist.
-
Zum
Durchführen
der vorstehend beschriebenen, indirekten Beschleunigung des Wirkkörpers WK
muss das gezeigte Absperrorgan AO4 demnach als ein Nenndurchmesser
großes
Schnellschlussventil ausgebildet sein, wobei sich der Nenndurchmesser
auf ein Kaliber der abzuschießenden
Wirkkörpere
bezieht. Ein derartiges Ventil muss gegenüber allen sich unter Umständen einstellenden
und eventuell potentiell schädlichen
Betriebszuständen, insbesondere
hohen Explosionsdrücken,
resistent sein, wobei der Durchmesser größer als alle Folgeengpässe, beispielsweise
im Innern des Laufs LF, 2 sein muss, da sonst Entspannungsphasen
eintreten. Des weiteren darf zwischen der Entzündung des Treibmittels in der
Brennkammer BK und der mit Öffnung
des Absperrorgans AO4 beginnenden Beschleunigungsphase des Wirkkörpers WK
nur ein sehr kurzes, gegen Null tendierendes Zeitfenster liegen,
da ansonsten aufgrund einer Abkühlung
der heißen
Explosionsgase mit einem enormen Verlust an Wirkungsgrad zu rechnen
ist.
-
Die
Auslösemittel
AB (der Abzug 4) der Vorrichtung 1 verfügen erfindungsgemäß im Zusammenwirken
mit der Sicherungseinrichtung SI und der Steuereinheit SE über zwei
Stellungen/Stufen: die erste Stufe, beispielsweise realisierbar
durch einen vernachlässigbaren
mechanischen Widerstand an den Auslösemitteln AB (dem Abzug 4)
beim Betätigen
durch eine Bedienperson, löst
eine Freigabe des Flüssiggases
durch definiertes Öffnen
des Absperrorgans AO1, das Verdüsen
des Flüssiggases
in die Brennkammer BK, das Entspannen und damit den Übergang
in die Gasphase aus. Ggf. wird das Gas – wie vorstehend beschrieben – mit zugeführter Umgebungsluft
UL aufbereitet und evtl. durch die Verdichtermittel VD aufgeladen.
Die zweite Stufe wird erreicht, wenn beispielsweise an den Auslösemitteln AB
ein deutlich spürbarer
Abzugswiderstand über denjenigen
der ersten Stufe hinaus auftritt. Bei der anschließenden,
weitergehenden Betätigung
der Auslösemittel
AB (Durchziehen des Abzugs 4) erfolgt erfindungsgemäß die Zündung des
Gases bzw. Gasgemisches. Je nach Einstellung durch die Steuereinheit
SE über
die Absperrorgane AO1, AO2 kann die im Folgenden ablaufende chemische
Reaktion (Energieumwandlung) in der Brennkammer BK sowohl quasi-stöchiometrisch
als auch mit Luft- bzw. Gasüberschuss
verlaufen, wobei in jedem Fall – wie
vorstehend bereits erwähnt – ein definierter
Zeitrahmen eingehalten wird, z.B. über eine entsprechende Ausbildung
und Ansteuerung des Absperrorgans AO4.
-
Zur
Abwendung jeglicher Gefahren, die durch ungewolltes Auslösen der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
auftreten können,
sogenannten irregulären
Situationen, befindet sich vorzugsweise in unmittelbarer Nähe der Auslösemittel
AB (des Abzugs 4 in 1 bis 4;
dort nicht gezeigt) die Sicherungseinrichtung SI, beispielsweise
in Form eines Sicherungsschalters. Durch Betätigen der Sicherungseinrichtung
SI lassen sich erfindungsgemäß, wie in
der 5 gezeigt, beispielsweise die Auslösemittel
AB blockieren. Weiterhin kann nach Maßgabe der Steuereinheit SE
ein Öffnen
der Brennkammer BK über das
Absperrorgan AO3 und das bereits erwähnte Luftspülen über das geöffnete Absperrorgan AO2 erfolgen,
wobei das Treibmittel vollständig
aus der Brennkammer BK entfernbar und über die Auslassmittel AM an
die Umgebung UL abgebbar ist. Weiterhin ist über die Steuereinheit ein Kurzschließen der Zündeinrichtung
ZE (Abschalten der Energieversorgung) möglich. Auf diese Weise ist
nach Betätigen der
Sicherungseinrichtung SI das Abschießen eines Wirkkörpers WK
aus der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 nicht
(mehr) möglich.
-
Alternativ
kann, wie dies in 5a angedeutet ist, unter Wegfall
des Sicherheitsschalters SI die Steuereinrichtung SE einen Zeitschalter
ZS aufweisen. In Zusammenwirken mit diesem arbeitet die Steuereinrichtung
SE bei der Ausführungsform
der 5a derart, dass, wenn nach einer gewissen Zeit von
5 bis 10 sec nach Auslösen
der Stufe 1 der Auslöseeinheit
AB die Stufe 2 nicht betätigt
wird, automatisch ein Blockieren sowie ein Öffnen der Brennkammer BK und
ein Luftspülen
erfolgt.
-
Der
zeitliche Ablauf des mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 durchführbaren
Verfahrens zum Einwirken auf eine Zielperson lässt sich folgendermaßen zusammenfassen:
- 1. Einlegen des Wirkkörpers WK;
- 2. unmittelbar anschließend
Zufuhr von Flüssiggas
in die Brennkammer und Gemischaufbereitung mit Umgebungsluft;
- 3. Entfernungsbestimmung durch Lasermodul oder visuelle Abschätzung der
Zielentfernung durch Zielen mittels beispielsweise Klappstangen-Visier;
- 4. Festeinstellung des Ziels – vorzugsweise automatisch
durch die Entfernungsbestimmungs-Einrichtungen 7, 8 – und Betätigung der
Auslösemittel
zum Zünden
des Treibmittels und Ausstoßen des
Wirkkörpers.
-
Erfindungsgemäß wird vorzugsweise
nach Erreichen/Betätigen
der ersten Auslösestufe
(siehe oben) ein Ergebnis der Entfernungsbestimmung zur Zielperson
ZP durch die Entfernungsbestimmungs-Einrichtungen 7, 8 an
die Steuereinheit SE übermittelt.
Bei Verwendung des Lasermoduls 8 ist dies unmittelbar das
Ergebnis X der Entfernungsmessung; bei Verwendung des Klappstangen-Visiers 7 lässt sich
die Entfernung X aus einer (relativen) Winkelstellung der Klappstangen 7a, 7b bestimmen. Alternativ
kann auch an der Vorrichtung 1 die Möglichkeit einer getrennten,
manuellen Entfernungseingabe möglich
sein (hier nicht gezeigt). Anhand der Entfernungsbestimmung ermittelt
die Steuereinheit SE je nach Art des eingesetzten Treibmittels die
erforderliche, in der Brennkammer BK bereit zu stellende Treibmittel-Menge
bzw. deren Energiegehalt, um dem abzuschießenden Wirkkörper WK
nach Abbrand des Treibmittels eines solche kinetische Energie beim
Verlassen der Vorrichtung zu verleihen, dass das Wirkkörper WK
mit einer vorbestimmten, nicht-letalen kinetischen Energie am Ort
der Zielperson ZP auftrifft. Zu diesem Zweck ist die Steuereinheit
SE der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 vorzugsweise
in geeigneter Weise soft- oder firmwaretechnisch eingerichtet.
-
Die
maximale Reichweite des erfindungsgemäßen Werfers bzw. die entsprechende
Wirkentfernung, Xmax, beträgt mindestens
60 m und mehr. Zum Erreichen der genannten vorbestimmten, nicht-letalen
kinetischen Energie am Ort der Zielperson ZP lassen sich grundsätzlich zwei
Verfahrensweisen angeben, nämlich
eine diskontinuierliche und eine kontinuierliche Methode:
Im
Rahmen der diskontinuierlichen Methode wird (in der Steuereinheit
SE) eine Voreinteilung möglicher Zielentfernungen
X in mehrere Entfernungsintervalle vorgenommen, wobei n im Folgenden
die Anzahl der genannten Entfernungsintervalle angibt. Für jedes dieser
räumlich
ausgedehnten Entfernungsintervalle wird eine gemeinsame kinetische
Energie des Wirkkörpers
WK beim Verlassen der Vorrichtung angenommen, d.h. eine Zielenergie
(kinetische Energie beim Auftreffen am Ort der Zielperson ZP) ist
an der aus Sicht der Vorrichtung vorderen Grenze des Intervalls
relativ hoch und fällt
dann in Richtung der hinteren Intervallgrenze kontinuierlich ab.
Dabei werden Intervalllängen
erfindungsgemäß so gewählt, dass die
Zielenergie sowohl im vorderen als auch des hinteren Bereichs für die Zielperson
ZP nicht-letalen Charakter
hat.
-
Nach
dem Vorstehenden wird die maximale Wirkentfernung Xmax in
n gleichlange Intervalle unterteilt. Dabei entspricht einer "1/n-Distanz" eine nicht-letale
Wirkung im Bereich von 0/n bis 1/n der maximalen Wirkentfernung
Xmax, einer "2/n-Distanz" eine nicht-letale Wirkung im Bereich
von 1/n bis 2/n von Xmax usw., so dass schließlich einer "n/n-Distanz" eine nicht-letale
Wirkung im Bereich von (n – 1)/n
bis n/n von Xmax entspricht. Für jede dieser
Distanzen stellt die erfindungsgemäße Vorrichtung nach Maßgabe der
Steuereinheit SE eine konstante Abschussenergie des Wirk körpers WK
zur Verfügung,
was sich – wie
bereits erwähnt – in einer über das
entsprechende Entfernungsintervall abfallenden Zielenergie ausdrückt, was
beim Auftragen der Zielenergie EZ über X einen
sägezahnförmigen Verlauf
ergibt.
-
Die
o.g. Einteilung sieht definierte Schnittstellen ohne Überlappung
an den Intervallübergängen vor.
Alternativ kann für
die gerätetechnischen Einstellungen
der Steuereinheit auch eine Intervall-Einteilung mit Überlappung
der Intervalle vorgesehen werden.
-
Im
Zuge einer vorteilhaften Ausbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist die Brennkammer BK stets unmittelbar vor dem Anvisieren des
Ziels mit einer zum Abschießen
des Wirkkörpers
WK maximal in der Brennkammer BK bereit stellbaren Treibmittel-Menge
(Gasmenge; Energiemenge) aufgefüllt. Bei
eingestellter oder gemessener Zielentfernung unterhalb der maximalen
Entfernung Xmax wird dementsprechend ein
Teil des Treibmittels nach Maßgabe der
Steuereinheit SE über
das Ablassorgan AO3 und die Ablassmittel AM definiert in die Umgebung
UL abgelassen. Damit ist gewährleistet,
dass jedem der o.g. Längenintervalle
gemäß der jeweils
gemessenen Entfernung X ein definierter Gasdruck und somit ein (chemischer)
Energiegehalt entspricht, der erfindungsgemäß über die in 5 gezeigten
Sensormittel kontrollierbar ist, und dass das Wirkkörper WK über alle
möglichen
Wirkentfernungen eine im wesentlichen konstante, in jedem Fall nicht-letale Wirkenergie
besitzt.
-
Auch
im Zuge der bereits angesprochenen kontinuierlichen Methode ist
die Brennkammer BK stets unmittelbar vor dem Anvisieren mit der
zum Beschleunigen des Wirkkörpers
WK maximal zuführbaren
Gasmenge gefüllt.
Anschließend
wird im Zuge der kontinuierlichen Methode die Zielentfernung in
jedem Fall mittels einer geeigneten Entfernungsbestimmungs- Einrichtung 7, 8 gemessen
und das Messsignal über
die Steuereinheit SE dem Absperrorgan AO3 zugeführt, so dass dieses öffnet und
der Entfernung entsprechend eine definierte Treibmittel-Menge ausströmen lässt. Auch
in diesem Fall ist für
jede Zielentfernung eine Nicht-Letalität des Wirkkörpers WK gewährleistet.
-
Alternativ
zu den vorstehend beschriebenen Ausgestaltungen der Erfindung lassen
sich an Stelle der Flüssiggas-Vorlage
FG komprimierte Gase/Gasgemische als Treibmittel verwenden, wobei
insbesondere das in der 5 gezeigte zweite Absperrorgan
AO2 sowie die Gebläse-
VE und Verdichtermittel VD entfallen können. Weiterhin ist auch eine
automatisierte Zuführung
von Tabletten oder Pulvern aus energetischen Materialien möglich, so
dass an Stelle der in der 5 gezeigten
Flüssiggas-Vorlage
FG und des Absperrorgans AO1 ein entsprechendes Tabletten- oder
Pulvermagazin bzw. eine geeignete Zuführeinrichtung treten, wobei
Letztere wiederum durch die Steuereinheit SE nach Menge (Masse) und/oder
Zuführdauer
steuerbar ist. Als Treibmittel können
z.B. folgende mit Luft bzw. Sauerstoff vermischte Gase und Flüssigkeiten
dienen: Kohlenwasserstoffe, wie z.B. Methan, Ethan oder Propan,
Alkane, Alkene, Alkine, Alkohole, Wasserstoff oder Nitromethan.
Als festes Treibmittel können
alle Treibladungspulver wie sie für Rohrwaffen eingesetzt werden,
wie z.B. Nitrozellulosepulver, Nitraminpulver usw. eingesetzt werden.
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Alternativ
zu dem vorstehend beschriebenen, anfänglichen Zuführung einer
maximalen Treibmittelmenge und anschließendem Ablassen, kann alternativ
auch zunächst
die Zielentfernung bestimmt und anschließend ausgehend von einer leeren Brennkammer
BK direkt eine entsprechend abgemessenen Treibmittel-Menge zugeführt werden.
Eine weitere Möglichkeit
ist das Zuführen
einer Treibmittel-Menge bis in einen variabel einstellbaren Teillastbereich
entsprechend einer bestimmten, mittleren Wirkentfernung und anschließendes weiteres
Zuführen
oder Ablassen von Treibmitteln in Abhängigkeit von der bestimmten
Zielentfernung.
-
In 6 ist
eine alternative Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
als Blockschaltbild dargestellt. Im Unterschied zu 5 wird
hier als Treibmittel ein mechanisches Federsystem FS benutzt. Dem
entsprechend ist hier ein weiterer zentraler Bestandteil der Ausgestaltung
ein Federsystems FS mit Federteller, Schubstange und Kolben (vgl.
Bezugszeichen 13 bis 16 in 4), das
in Wirkverbindung mit einem Planetengetriebemotor PM steht. Das
Federsystem FS dient als Bereitstellungsmittel zur Bereitstellung
einer gewissen Energiemenge, die dem Wirkkörper WK zugeführt werden
soll und wird vom Planetengetriebemotor PM gespannt. Zu diesem Zweck
steht das Federsystem FS in Wirkverbindung mit einem Schloss SL,
das die im Federsystem FS gespeicherte Energie schlagartig freigibt.
Auch bei dieser Ausgestaltung kann, wie bei der 5a mit
einem Zeitschalter gearbeitet werden und dann der Sicherheitsschalter
SE entfallen.
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Der
zeitliche Ablauf des Mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 durchführbaren
Verfahrens zum Einwirken auf eine Zielperson lässt sich folgendermaßen zusammenfassen:
- 1. Einlegen des Wirkkörper WK;
- 2. Entfernungsbestimmung durch Lasermodul oder visuelle Abschätzung der
Zielentfernung durch Zielen mittels beispielsweise Klappstangenvisier;
- 3. Festeinstellung des Ziels; vorzugsweise automatisch durch
die Entfernungsbestimmungseinrichtung 7, 8 – und Betätigung der
Auslösemittel zum
Freigeben des Federsystems und Ausstoßen des Wirkkörpers;
- 4. Spannen des Federsystems FS über dem Planetengetriebemotor
PM.
-
Nachdem
wie oben der Steuerungseinheit SE die Entfernung zur Zielperson
ZP übermittelt
wurde, wird das Federsystem FS über
den Planetengetriebemotor PM so weit entspannt, dass das Federsystem
FS dem Wirkkörper
WK eine solche kinetische Energie beim Verlassen der Vorrichtung
verleihen kann, dass das Wirkkörper
WK mit einer vorbestimmten, nichtletalen kinetischen Energie am
Ort der Zielperson ZP auftrifft.
-
Beim
Erreichen/Betätigen
der zweiten Auslösestufe
(siehe oben) gibt die Steuerungseinheit SE das Schloss SL frei,
so dass sich das Federsystem FS entspannen kann und das Wirkkörper WK
aus dem Lauf ausstößt.
-
Danach
wird sofort das Federsystem FS über
den Planetengetriebemotor PM wieder gespannt, so dass das nächste Wirkkörper WK
eingelegt werden kann.
-
- 1
- Werfer
- 2
- Lauf
- 3
- Handgriff
- 4
- Abzug
- 5
- Schulterstütze
- 6
- Bein
- 7
- Stangenvisier
- 7a
- Stange
- 7b
- Stange
- 8
- Entfernungsbestimmungs-Einrichtung
- 8a
- Lasermodul
- 9
- Gehäuse
- 11
- Akkumulator
- 12
- Verriegelungsmittel
- 13
- Federsystem
- 14
- Federteller
- 15
- Schubstange
- 16
- Kolben
- 17
- Projektil
- 18
- Gehäuse
- 19
- Planetengetriebemotor
- 20
- Zahnriemenantrieb
- 21
- Zughohlspindel
- 22
- Hauptlager
- 23
- Dämpfungsglied
- 24
- Schloß
- 25
- Gelenkkipplauf
- 30
- Gebläseventil
- 31a,
b
- Führungsschiebelauf
- 32
- Brennraumkolben
- 33
- Rückzugfederkolben
- AB
- Auslösemittel
- AM
- Ablassmittel
- AO1–AO4
- Absperrorgan
- BK
- Brennkammer
- EV
- Energie-Versorgungsmittel
- EZ
- Zielenergie
- FG
- Flüssiggas-Behälter
- FS
- Federsystem
mit Federteller, Schubstange und
-
- Kolben
- LF
- Lauf
- LS
- Lasermodul
- n
- Anzahl
- P1–P4
- Bewegungsrichtung
- PM
- Planetengetriebemotor
mit Zahnriemenantrieb
-
- und
Zughohlspindel
- PS
- Steuerpfeil
- SCH
- Schaltmittel
- SE
- Steuereinheit
- SI
- Sicherungseinrichtung
- SL
- Schloss
- SM
- Sensormittel
- t
- Zeitstellglied
- UL
- Umgebungsluft
- V
- volumentrisches
Stellglied
- VD
- Verdichtermittel
- VE
- Gebläsemittel
- VI
- (Stangen-)Visier
- WK
- Wirkkörper
- X
- Zielentfernung
- Xmax
- maximale
Wirkentfernung
- ZE
- Zündeinrichtung
- ZS
- Zeitschalter
- ZI
- Zielerkennungs-Einrichtung
- ZP
- Zielperson