DE102004042265B4 - Verfahren zum Befeuchten einer Druckform für den Offsetdruck - Google Patents
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Abstract
Verfahren zum Befeuchten von Druckplatten an mindestens zwei Druckwerken einer Offset-Rotationsdruckmaschine, wobei das Feuchtmittel (31) durch mindestens eine Feuchtauftragwalze (34) pro Druckwerk auf eine Druckplatte (6) übertragen wird, wobei beim Betrieb der Offset-Rotationsdruckmaschine durch die Feuchtauftragwalze (34) beim Passieren eines Plattenzylinderkanals (12) kein Feuchtmittel (31) an die Druckplatte (6) abgegeben wird und ein kanalbreiter Feuchtmittelüberschuss auf der Feuchtauftragwalze (34) entsteht und wobei die Feuchtauftragwalze (34) so angetrieben wird, dass die Umfangsgeschwindigkeit der Feuchtauftragwalze (34) von der Umfangsgeschwindigkeit eines die Druckplatte (6) tragenden Plattenzylinders (1) abweicht, derart, dass die Größe der Abweichung von Druckwerk zu Druckwerk unterschiedlich ist und jedes Druckwerk mit einer anderen Differenzgeschwindigkeit Plattenzylinder (1) / Feuchtauftragwalze (34) betrieben wird, wobei sich die Anfangs- und Endbereiche streifenförmiger Störungen (8) stark überlagern, so dass optisch die Störungen (8) im Druckbild nicht mehr wahrnehmbar sind.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Befeuchten einer Druckplatte an mindestens zwei Druckwerken einer Offset-Rotationsdruckmaschine, wobei das Feuchtmittel auf eine auf einem Plattenzylinder des Druckwerkes aufgespannten Druckform durch mindestens eine Feuchtauftragwalze pro Offsetdruck übertragen wird.
- In Offset-Rotationsdruckmaschinen wird die Oberfläche einer auf dem Plattenzylinder aufgespannten Druckform durch ein Feuchtwerk benetzt. Dabei steht mindestens eine Feuchtauftragwalze des Feuchtwerkes mit der Druckform in Wirkverbindung, das heißt, die Feuchtauftragwalze rollt auf der Oberfläche der Druckform ab. Der Plattenzylinder weist in der Regel einen Plattenzylinderkanal zum Aufspannen der Druckform auf. Da durch die Feuchtauftragwalze beim Passieren des Plattenzylinderkanals kein Feuchtmittel an die Druckform abgegeben wird, entsteht ein kanalbreiter Feuchtmittelüberschuss auf der Feuchtauftragwalze. Dieser führt dann zur teilweisen Überfeuchtung eines nachfolgenden Bereiches der Druckform, was sich beim Durchlauf des Bogens durch mehrere Druckwerke als deutliche Störung bemerkbar macht.
- Zum Vermeiden dieser Störungen wurden Vorschläge gemacht, die Feuchtmittelzufuhr beim Durchgang der Feuchtauftragwalze durch den Plattenzylinderkanal abzustellen. Aus der
DE 82 04 506 U1 ist eine Lösung bekannt, wo durch geeignete Mittel die Feuchtmittel-Zufuhr zur Feuchtauftragwalze beim Durchlaufen des Plattenzylinderkanals unterbrochen wird. - In der
DE 38 43 473 C2 wird vorgeschlagen, die Feuchtmittel-Zufuhr durch einen Abstreifer zu unterbrechen, der in Abhängigkeit vom Drehwinkel des Plattenzylinders an- und abstellbar ist. - Diese Lösungen erfordern einen hohen Aufwand an Steuerungstechnik. Auch können mechanische Auswirkungen auf das Feuchtwerk nicht ausgeschlossen werden.
- Die
DE 196 43 354 A1 offenbart eine Lösung, bei der die Überfeuchtung der Druckform durch die periodische Änderung der Drehzahl einer Übertragungswalze innerhalb einer Umdrehung des Plattenzylinders kompensiert wird. - Auch hier ist ein erheblicher Steuerungsaufwand und der Einsatz von zusätzlicher Steuerungstechnik angezeigt, da eine zielgenaue Erhöhung und Absenkung der Drehzahl erforderlich ist.
- Aus der
DE 195 20 841 A1 ist ein Farbwerk für ein Offsetdruckwerk und ein Verfahren zum Einfärben und Feuchten der Druckform bekannt, wobei die Farb-Feuchtauftragwalze hinsichtlich ihrer Umfangsgeschwindigkeit mit Differenz zu der des Formzylinders betrieben wird. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die durch den Plattenzylinderkanal verursachten bereichsweisen Überfeuchtungen der Druckform so zu kompensieren, dass sich diese nicht als Störungen im Druckbild bemerkbar machen.
- Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des 1. Anspruchs gelöst.
- Die Erfindung hat den Vorteil, dass durch die Nutzung des ohnehin in jeder modernen Druckmaschine vorhandenen Differenzantriebs zwischen dem Plattenzylinder und der Feuchtauftragwalze auf eine einfache Art die eingangs beschriebenen streifenförmigen Störungen vermieden werden. Durch die unterschiedlichen Umfangesgeschwindigkeiten zwischen dem Plattenzylinder und der Feuchtauftragwalze verschiebt die oben beschriebene Winkellage der Störung geringfügig. Durch die erfindungsgemäß unterschiedlichen Differenzgeschwindigkeiten pro Druckwerk fallen damit diese Störungen nicht übereinander, sondern sind von Druckwerk zu Druckwerk versetzt. Damit sind diese Störungen nicht mehr sichtbar.
- Die Erfindung soll an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Die dazugehörigen Zeichnungen haben folgende Bedeutung:
-
1 Schema eines Feuchtwerks einer Offset-Rotationsdruckmaschine -
2 , Schematische Darstellung eines bedruckten Bogens mit durch den Differenzantrieb verschobener Störung (Darstellung der Farbschicht stark überhöht) -
3 Schematische Darstellung eines bedruckten Bogens nach1 bei abweichenden Differenzantrieben von Druckwerk zu Druckwerk (Darstellung der Farbschicht stark überhöht) - Eine Offset-Rotationsdruckmaschine besteht in der Regel aus mehreren gleichartig aufgebauten Druckwerken zum Aufbringen je einer Farbe. Dabei wird durch ein in der
1 nur angedeutetes Farbwerk2 die auf einem Plattenzylinder1 aufgespannte Druckplatte6 eingefärbt. Um eine Druckplatte6 auf dem Plattenzylinder1 zu befestigen, besitzt der Plattenzylinder1 mindestens einen Plattenzylinderkanal12 . - In Drehrichtung des Plattenzylinders
1 (siehe Pfeil) vorgelagert steht die erste Feuchtauftragwalze34 eines Feuchtwerks3 mit der Druckplatte6 in Kontakt und benetzt deren Oberfläche mit einem Feuchtmittel31 . - Zur Versorgung der Feuchtauftragwalze
34 mit Feuchtmittel31 ist ein Feuchtmittelbehälter35 als Reservoir für das Feuchtmittel31 angeordnet. Eine Dosierwalze32 taucht in das Feuchtmittel31 ein, nimmt es auf und gibt es an die Übertragungswalze33 weiter, die es der Feuchtauftragwalze34 zuführt. - Die Feuchtauftragwalze
34 steht über eine wahlweise schaltbare Brückenwalze4 mit dem Farbwerk2 in Verbindung. Das Farbwerk2 ist in1 nur angedeutete. Dargestellt und bezeichnet sind nur eine erste Farbauftragwalze21 und ein Farbreibzylinder22 . - Der Feuchtauftragwalze
34 ist ein drehzahlregelbarer Feuchtauftragwalzen-Antriebsmotor7 zugeordnet. Dieser ist in der Lage, die Feuchtauftragwalze34 mit einer zur Umfangsgeschwindigkeit des Plattenzylinders1 differierenden Umfangsgeschwindigkeit anzutreiben. - Der in der
1 angedeutete Antrieb der Feuchtauftragwalze34 ist nur eine Variante. Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Feuchtauftragwalze34 mit einer Differenzgeschwindigkeit zum Plattenzylinder1 anzutreiben. Als weiteres Mittel soll hier als Beispiel eine geregelte Schlupfkupplung genannt werden. - Derartige Antriebe verleihen der Feuchtauftragwalze
34 eine Umfangsgeschwindigkeit, die bis zu 10% von der Umfangsgeschwindigkeit des Plattenzylinders1 abweicht. Zur Vermeidung von Verunreinigungen wird in der Regel eine Umfangsgeschwindigkeit der Feuchtauftragwalze34 gewählt, die niedriger als die Umfangsgeschwindigkeit des Plattenzylinders1 ist. Mit dem eingesetzten Feuchtauftragwalzen-Antriebsmotor7 kann jedoch jede Drehzahl im Bereich von ± 10% eingestellt werden. - Beim Betrieb einer Offset-Rotationsdruckmaschine wird durch die Feuchtauftragwalze
34 beim Passieren des Plattenzylinderkanals12 kein Feuchtmittel31 an die Druckplatte6 abgegeben. Es entsteht ein kanalbreiter Feuchtmittelüberschuss auf der Feuchtauftragwalze34 . Dieser führt dann zur teilweisen Überfeuchtung eines nachfolgenden Bereiches der Druckplatte6 . Daraus resultiert, wie in der2 dargestellt, eine streifenförmige Störung8 auf dem Druckbogen9 . In der3 ist das als Inhomogenität in der Druckfarbe5 dargestellt. Die Druckfarbe5 ist zur besseren Veranschaulichung deutlich überhöht gezeichnet. - Bei Durchlauf des Druckbogens
9 durch ein Druckwerk ist diese streifenförmige Störung8 vernachlässigbar gering und kaum sichtbar. Durchläuft dieser Druckbogen9 jedoch mehrere Druckwerke, dann macht sich diese Störung sehr deutlich bemerkbar, da diese immer die gleiche Lage zum Druckbogen9 aufweist. Das heißt, die streifenförmige Störung8 nimmt immer die gleiche Lage zwischen Druckbogen-Anfang91 und Druckbogen-Ende92 ein. - Wird die Feuchtauftragwalze
34 in der oben beschrieben Weise in eine Differenzgeschwindigkeit zum Plattenzylinder1 betrieben, so verschiebt sich diese streifenförmige Störung8 um den AbstandΔ , bleibt jedoch in seiner Deutlichkeit und auch in seiner Breite erhalten. - Das ist anders, wenn jedes Druckwerk mit einer anderen Differenzgeschwindigkeit Plattenzylinder/Feuchtauftragwalze betrieben wird. Dieser Fall ist in der
3 dargestellt. Die Abweichung der Umfangsgeschwindigkeit der Feuchtauftragwalze34 zur Umfangsgeschwindigkeit des Plattenzylinders1 an einem ersten Druckwerk verursacht hier eine Lageveränderung der streifenförmigen Störung8 . Diese Lageveränderung weist einen AbstandΔ1 zur Lage der streifenförmigen Störung8 bei einer Betriebsweise ohne Differenzgeschwindigkeit, im folgenden als Normal-Lage bezeichnet, auf. Das zweite Druckwerk wird mit einer anderen Differenzgeschwindigkeit betrieben, so dass sich hier ein AbstandΔ2 zur Normal-Lage ergibt. Die anderen Druckwerke werden ebenfalls mit wiederum anderen Differenzgeschwindigkeiten betrieben, so dass sich jeweils immer eine andere Lage der streifenförmigen Störung8 zwischen Druckbogen-Anfang91 und Druckbogen-Ende92 ergibt (in3 nicht dargestellt). Dabei kann, je nachdem, ob die Umfangsgeschwindigkeit der Feuchtauftragwalze34 positiv oder negativ von der Umfangsgeschwindigkeit des Plattenzylinders1 abweicht, diese Lage in beiden Richtungen bezüglich Normal-Lage abweichen. - Diese erfindungsgemäße Betriebsweise führt dazu, dass sich die Anfangs- und Endbereiche der streifenförmigen Störung
8 stark überlagern, so dass optisch die beschriebenen Störungen im Druckbild nicht mehr wahrnehmbar sind. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Plattenzylinder
- 12
- Plattenzylinderkanal
- 2
- Farbwerk
- 21
- erste Farbauftragwalze
- 22
- Farbreibzylinder
- 3
- Feuchtwerk
- 31
- Feuchtmittel
- 32
- Feuchtmittelbehälter
- 33
- Übertragungswalze
- 34
- Feuchtauftragwalze
- 35
- Feuchtmittelbehälter
- 4
- Brückenwalze
- 5
- Druckfarbe
- 6
- Druckplatte
- 7
- Feuchtauftragwalzen-Antriebsmotor
- 8
- streifenförmige Störung
- 9
- Druckbogen
- 91
- Druckbogen-Anfang
- 92
- Druckbogen-Ende
- Δ
- Abstand Δ
- Δ1
- Abstand Δ1
- Δ2
- Abstand Δ2
Claims (2)
- Verfahren zum Befeuchten von Druckplatten an mindestens zwei Druckwerken einer Offset-Rotationsdruckmaschine, wobei das Feuchtmittel (31) durch mindestens eine Feuchtauftragwalze (34) pro Druckwerk auf eine Druckplatte (6) übertragen wird, wobei beim Betrieb der Offset-Rotationsdruckmaschine durch die Feuchtauftragwalze (34) beim Passieren eines Plattenzylinderkanals (12) kein Feuchtmittel (31) an die Druckplatte (6) abgegeben wird und ein kanalbreiter Feuchtmittelüberschuss auf der Feuchtauftragwalze (34) entsteht und wobei die Feuchtauftragwalze (34) so angetrieben wird, dass die Umfangsgeschwindigkeit der Feuchtauftragwalze (34) von der Umfangsgeschwindigkeit eines die Druckplatte (6) tragenden Plattenzylinders (1) abweicht, derart, dass die Größe der Abweichung von Druckwerk zu Druckwerk unterschiedlich ist und jedes Druckwerk mit einer anderen Differenzgeschwindigkeit Plattenzylinder (1) / Feuchtauftragwalze (34) betrieben wird, wobei sich die Anfangs- und Endbereiche streifenförmiger Störungen (8) stark überlagern, so dass optisch die Störungen (8) im Druckbild nicht mehr wahrnehmbar sind.
- Verfahren nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Umfangsgeschwindigkeit der Feuchtauftragwalze (34) geringer als die Umfangsgeschwindigkeit des Plattenzylinders (1) ist.
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