DE102004041533A1

DE102004041533A1 - Lichtdurchflutetes Gebäude

Info

Publication number: DE102004041533A1
Application number: DE102004041533A
Authority: DE
Inventors: Hans Wuermseher
Original assignee: Wuermseher Hans Dipl-Ing (fh)
Current assignee: Wuermseher Hans Dipl-Ing (fh)
Priority date: 2004-08-27
Filing date: 2004-08-27
Publication date: 2006-03-02

Abstract

Vom Dach und von Seitenwänden lichtdurchflutetes Gebäude mit großen Isolierglasscheiben (44) als Flächenelemente für Dach und Wand. Die Flächenelemente liegen in Richtung der Dachneigung im Randbereich schuppenförmig übereinander und quer dazu sind, wie auch die Wandelemente (44), allseits in einer Ebene angeordnet. Die Isolierglasscheiben sind mit ihren Randbereichen (46, 48) allseits auf Abstand für dazwischen angeordnete Befestigungsmittel (50) zueinander angeordnet, und zwar im Dachbereich durch Überstände zwischen oberer und unterer Isolierglasscheibe (44) und im Wandbereich (44) durch mit Silikon gefüllte Fugen (46, 48).

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein vom Dach und von Seitenwänden lichtdurchflutetes Gebäude, wie beispielsweise einem Hallenbad oder einem anderem der Wellness oder Fitness dienendem Gebäude, einem Ausstellungsgebäude, einem separaten Wintergarten oder einem entsprechenden Anbau an ein größeres Gebäude, beispielsweise einer Eingangshalle.
Das wesentliche Bauelement für Dach und Wand sind hierbei große Glasscheiben, vornehmlich Isolierglasscheiben. Es besteht daher die Aufgabe, die großflächigen Glasbauelemente so anzuordnen und zu stützen, dass tragenden Elemente gegenüber den lichtdurchlässigen Elementen zurücktreten.

Es gibt zahlreiche Vorschläge zur Gestaltung und Konstruktion derartiger Gebäude. Zumeist zielen solche Vorschläge auf Konstruktionen von Fachwerksknoten, die als tragenden Teile für durchsichtige Dächer und Wände Verwendung finden sollen, wie beispielsweise in der WO 96/25568.

Es ist auch bekannt, die selbsttragenden Wand- Dach- oder Deckenelemente aus Glasbauelementen zu erstellen, wie es beispielsweise in der DE 298 09 173.9 beschrieben wird. Andere Konstruktionen spannen Glasfelder zwischen Betonrippen ( GB 46 80 91 ) ein. Vielfach wird nicht nur an eine Lichtdurchflutung der Dach- oder Wandflächen angestrebt, sondern auch noch an eine variable Öffnungsfähigkeit. So wird in der DE 41 02 922 C1 eine schuppenartige Glasfläche beschrieben, die durch Gelenke in eine Offenstellung verschwenkt werden können. Diese Konstruktion ist teuer und anfällig.

Aus der US Patentschrift 4 638 613 ist bekannt, Knoten und Fugen mit Halte- und Abdeckprofilen zu überdecken. Diese Abdeckungen unterbrechen jedoch die einheitliche Glasflächenansicht und haben sich in der Praxis in ihrer Haltefunktion langfristig nicht bewährt, zumeist wird die Haltefunktion über die Zeit von Wetter und von Feuchtigkeit beeinträchtigt.

Demgegenüber soll mit der Erfindung für den oben genannten Zweck ein einfacher Aufbau von großflächigen Wand- und Dachelementen aus bekannten Sicherheits- und Isolierglasscheiben verfügbar gemacht werden. Die Lösung ergibt sich aus dem Wortlaut des Anspruchs 1.

Der wesentliche Vorteil liegt darin, dass keine Abdeckprofile benötigt werden, die den optischen Eindruck beeinträchtigen und gegen Verwitterung anfällig sind.

Der wesentliche Vorteil der Erfindung liegt in einer glatten Glasfrontansicht, die keine Abdeckprofile benötigt.

Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung von in der beiliegenden Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen sowie aus den Unteransprüchen.
Es zeigen:
1 eine Draufsicht auf ein Glas-Schuppendach gemäß der Erfindung mit
1a einem schematischen Seitenaufriss,
2 einen schematischen Schnitt mit der Darstellung einer Pfettenbauweise;
2a eine Abwandlung von 2 mit einer Photovoltaik Ausrüstung;
3 im schematischen Schnitt einen glatten Längsstoß statt einer Schuppenausführung,
3a eine Abwandlung von 3 mit einer Photovoltaik Ausrüstung;
4 eine Glaswand in Pfostenbauweise in einer schematischen Ansicht und
4a im schematischen Grundriss;
5 einen horizontalen Schnitt durch einen Pfostenanschluss;
6 eine schematische perspektivische Darstellung eines Halteprofils:
7 einen senkrechten Schnitt durch einen Glasstoß und ein Halteprofil und
8 eine Detailansicht des Halteprofils.
Nach der Draufsicht gemäß 1 und dem schematischen Aufriss gemäß 1a liegt das Dach auf übliche Hauptträger 10, beispielsweise Holzleimbinder auf. Die Hauptträger 10 nehmen Tragpfetten 12 auf, die gemäß Beispiel aus den 2 und 2a aus Metall aber ebenso gut auch aus Holz bestehen können. Einzelne großflächige Glasfelder 14 liegen in Richtung einer Dachneigung α schuppenförmig in Stufen 16 auf den Tragpfetten 12 über einen Schuppenüberstand 34 (2) übereinander, während die Längsstöße 27 gemäß 3 und 3a höhengleich aneinander liegen.
Unterhalb eines Schuppenstoßes 16 ist ein Haltewinkel 20 mittels Schrauben 18 an der Tragpfette 12 befestigt. Jedes Glasfeld 14 besteht aus einer Isolierglasscheibe 22 mit einer oberen Scheibe(ESG/VSG) 24 und einer unteren Scheibe (VSG) 26. Die obere Scheibe 24 steht um den Schuppenüberstand 34 über die untere Scheibe 26 axial hinaus und liegt auf der anschließenden oberen Scheibe 24 mit einer Silikonabdichtung 38 auf. Die kürzere untere Scheibe 26 liegt auf einem Vorlegeband 28 über eine Auflageleiste 23 auf der Tragpfette 12 auf. Die Scheibe 22 schließt ringsherum mit einem Abstandsprofil und Silikonfüllung 37 an der äußeren Kante 30 vom Isolierglas 22 ab, in die eine Reihe von am Haltewinkel 20 befestigter Haltedorne 36 einstechen, um die im Schuppenstoßes 16 obere Scheibe 22 über einer Tragpfette 12 zu fixieren.
Beim Fixieren der im Schuppenstoßes 16 unteren Scheibe 22 auf der nächsten tieferen Tragpfette 12 wird die untere Scheibe 22 über eine Moosgummieinlage 32 gegen den stehenden Schenkel des Haltewinkels 20 gedrückt und liegt hierbei über ein Vorlegeband 28 auf dem liegenden Schenkel des Haltewinkels 20 auf.
In 2a ist gegenüber 2 die mögliche Ausgestaltung dargestellt, dass in der oberen Scheibe 24 eine Fotovoltaikschicht 25 eingelegt ist, um das Glasdach zugleich zur Gewinnung elektrischer Energie nutzen zu können.
Der in derselben Ebene verlaufende Längsstoß 27 geht in Einzelheiten aus den Schnittdarstellungen der 3 und 3a hervor. Hierbei weist dieses Mal die untere Scheibe 26 gegenüber der oberen Scheibe 24 einen Glasüberstand 40 mit einem geringen dazwischen liegenden Spalt auf. Der obere breitere Spalt ist mit einer Silikonabdichtung 38 ausgefüllt. Die ringsherum verlaufenden Abstandprofile 37 liegen an einer Moosgummieinlage 32 an.
Die 3a zeigt, wie in dieser Fuge des Längsstoßes 27 Strom Ableitungen 29 von der Fotovoltaikschicht 25 an längs verlegte Sammelkabel 31 angeschlossen werden können. Hier ist auch gezeigt, wie der Spalt zwischen dem Glasüberstand mir einer Spaltenabdeckung 33 versehen sein kann.
Da die Aufgabe gelöst werden soll, das gesamte Gebäude lichtdurchflutet zu gestalten, besteht nicht nur das Dach aus Glasflächen 14 sondern auch die senkrechten Wände gemäß 4 und 4a aus stehenden großflächigen Glasscheiben 44, die beispielswei se die Ausmaße von L ≤ 3500 mm und H ≤ 2000 mm zwischen senkrechten Fugen 46 und horizontalen Fugen 48 haben können. Als tragende Elemente stehen hinter den Glasscheiben 44 Pfosten 42, welche an den Kreuzungen von senkrechten Fugen 46,74 und horizontalen Fugen 48,74 in T-Halteprofilen 50 die Glasscheiben 44 aufnehmen. Einzelheiten hierzu werden nachstehend an Hand der 5 bis 8 beschrieben.
Wesentlich ist hierbei das T-Halteprofil 50 gemäß der Darstellung in 6. Wie aus 5, 7 und 8 ersichtlich, bestehen die Glasscheiben 44 aus Sicherheitsglas – Isolierscheiben 52, wie sie im Prinzip zuvor für das Dach beschrieben wurden. Aus den 5, 7 und 8 ist erkennbar, wie die Isolierglasscheiben 52 auf dem T-Halteprofil 50 über einem Vorlegeband 56 aufliegen. Die Randkanten mit Abstandprofil 60 sitzen auf Dornen 68 auf. Im seitlichen Abstand und oberhalb eines aufrechten Schenkels des T-Halteprofils 50 liegt ein Moosgummi 72 zwischen den Randkanten mit Abstandprofil 60. Im Übrigen ist die Fuge 74 mit Silikon abgedichtet. Die oberen Randkanten mit Abstandprofil 60 der Isolierglasscheiben 52 werden mit Tragklötzen 76 gegen die Unterseite des T-Halteprofils 50 geklemmt.
Eine Schraubplatte 64 des T-Halteprofils 50 weist Schrauböffnungen 66 auf durch die das Halteprofil 50 mittels Schrauben 70 am Pfosten 42 befestigt werden kann. Hierbei können die Glasscheiben 52 auch an dieser Stelle zunächst an einem Vorlegeband 56 anliegen, das sich vor einer Abstandsleiste 54 befindet, die vor dem Pfosten 42 zwischen gesetzt ist.

Claims

Vom Dach und von Seitenwänden lichtdurchflutetes Gebäude mit großen Isolierglasscheiben als Flächenelemente für Dach und Wand, wobei die Flächenelemente in Richtung der Dachneigung im Randbereich schuppenförmig übereinander liegen und quer dazu, wie auch die Wandelemente, allseits in einer Ebene angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Isolierglasscheiben (22, 52) mit ihren Randbereichen (30,37,60) allseits auf Abstand für dazwischen angeordnete Befestigungsmittel (20,50) zueinander angeordnet sind und zwar im Dachbereich (14) durch Überstände (34,40) zwischen oberer (24) und unterer (26) Isolierglasscheibe (22) und im Wandbereich (44) durch mit Silikon gefüllte Fugen (74).
Dach gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass einzelne großflächige Glasfelder (14) in Richtung einer Dachneigung (α) schuppenförmig in Stufen (16) auf Tragpfetten (12) über einen Schuppenüberstand (34, Figur 2) übereinander liegen, während Längsstöße (27) in einer Ebene aneinander liegen.
Dach gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass unterhalb eines Schuppenstoßes (16) ein Haltewinkel 20 mittels Schrauben 18 an der Tragpfette 12 befestigt ist.
Dach gemäß Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Glasfeld (14) aus einer Isolierglasscheibe (22) mit einer oberen Scheibe (ESG/VSG) (24) und einer unteren Scheibe (VSG) (26). besteht, wobei die obere Scheibe (24) um einen Schuppenüberstand (34) über die untere Scheibe (26) übersteht und auf der anschließenden oberen Scheibe (24) mit einer Silikonabdichtung (38) aufliegt, während die kürzere untere Scheibe (26) auf einem Vorlegeband (28) über eine Auflageleiste (23) auf der Tragpfette (12) aufliegt und die Scheibe (22) ringsherum mit einem Abstandsprofil und Silikonfül lung (37) an der äußeren Kante (30) vom Isolierglas (22) abgeschlossen ist, in die eine Reihe von am Haltewinkel (20) befestigter Haltedorne (36) einstechen, um die Scheibe (22) über einer Tragpfette (12) zu fixieren.
Dach gemäß Ansprüchen 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass beim Fixieren der in einem Schuppenstoß (16) unteren Scheibe (22) auf der nächsten tieferen Tragpfette (12) die untere Scheibe (22) über eine Moosgummieinlage (32) gegen den stehenden Schenkel des Haltewinkels 20 gedrückt wird und hierbei über ein Vorlegeband 28 auf dem liegenden Schenkel des Haltewinkels 20 aufliegt.
Dach gemäß Ansprüchen 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass in einem in derselben Ebene verlaufenden Längsstoß (27) die Scheibe (22) eine untere Scheibe (26) aufweist, die gegenüber der oberen Scheibe (24) einen Glasüberstand (40) mit einem geringen dazwischen liegenden Spalt hat, wobei der dadurch obere breitere Spalt mit einer Silikonabdichtung (38) ausgefüllt ist und die ringsherum verlaufenden Abstandprofile (37) an einer Moosgummieinlage 32 anliegen.
Wand gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus stehenden großflächigen Glasscheiben (44, 52) bestehen, die hinter senkrechten Fugen (46, 72) und horizontalen Fugen (48, 72) als tragende Elemente hinter sich Pfosten (42) haben, welche an den Kreuzungen von senkrechten Fugen (46, 72) und horizontalen Fugen (48, 72) in T-Halteprofilen (50) die Glasscheiben (44, 52) aufnehmen.
Wand nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Isolierglasscheiben (44, 52) auf dem T-Halteprofil (50) über einem Vorlegeband 56 aufliegen. Und die Randkanten mit Abstandprofil (60) sitzen auf Dornen 68 aufsitzen.
Wand nach Ansprüchen 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, dass die im seitlichen Abstand und oberhalb eines aufrechten Schenkels des T-Halteprofils (50) ein Moosgummi (72) zwischen den Randkanten mit Abstandprofil (60) einer Isolierglasscheibe (44, 52) liegt und die Fugen (46, 74) mit Silikon abgedichtet sind, während die oberen Randkanten mit Abstandprofil (60) der Isolierglasscheiben (44, 52) mit Tragklötzen (76) gegen die Unterseite des T-Halteprofils (50) geklemmt sind.
Wand nach Ansprüchen 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine Schraubplatte (64) des T-Halteprofils (50) Schrauböffnungen (66) auf weist, durch die das Halteprofil (50) mittels Schrauben (70) am Pfosten (42) befestigt sind.
Wand nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Glasscheiben (44, 52) an einem Vorlegeband (56) anliegen, das sich vor einer Abstandsleiste (54) befindet, die vor dem Pfosten (42) zwischen gesetzt ist.
Dach oder Wand nach einem oder mehreren der voraufgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der jeweils außen angeordneten Scheibe (24) der Glasscheiben (14,22,44,52) Fotovoltaikschichten eingelegt sind.