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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Technisches Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Lenkvorrichtung mit variablem Übertragungsverhältnis für ein Fahrzeug,
welche die Fähigkeit
besitzt, das Übertragungsverhältnis eines
Lenkwinkels für
ein Lenkrad des Fahrzeugs zu variieren.
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2 Darstellung des Standes
der Technik
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Bereits
existierende Lenkvorrichtungen mit variablem Übertragungsverhältnis für Fahrzeuge sind
in der Regel mit einer Eingangswelle, einer Abtriebswelle, einem
Betätigungsorgan,
einem Sperrstift, einer Magnetspule und einem Controller ausgeführt. Eine
solche Lenkvorrichtung wird beispielsweise in der japanischen Offenlegungsschrift
Nr. 2001-278087 vorgeschlagen.
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Bei
dieser Vorrichtung ist die Eingangswelle mit einem Lenkrad des Fahrzeugs
gekoppelt, und die Abtriebswelle ist mit gelenkten Rädern des
Fahrzeugs betriebsmäßig verbunden.
Das Betätigungsorgan
weist einen zwischen der Eingangswelle und der Abtriebswelle angeordneten
Elektromotor auf. Der Elektromotor ist zum Variieren eines Übertragungsverhältnisses
zwischen dem Drehwinkel der Abtriebswelle und dem Drehwinkel der
Eingangswelle ausgelegt. Der Sperrstift ist dazu vorgesehen, die Eingangswelle
mit der Abtriebswelle zu verbinden, und die Magnetspule ist zum
Betätigen
des Sperrstiftes ausgelegt, um die Verbindung der Eingangswelle mit
der Abtriebswelle zu unterbrechen. Der Controller steuert die Ansteuerung
des Elektromotors und der Magnetspule.
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Insbesondere
regelt der Controller den Drehwinkel eines Läufers des Elektromotors im
Ansprechen auf die Fahrzeuggeschwindigkeit. Bei einer niedrigen
Fahrzeuggeschwindigkeit steuert der Controller den Elektromotor
mit einer hohen Drehgeschwindigkeit an, so daß das Lenken der gelenkten Räder des
Fahrzeugs im wesentlichen mit einer kleinen Lenkradbewegung bewerkstelligt
werden kann.
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Wenn
jedoch bei einer solchen Konfiguration die Drehgeschwindigkeit des
Läufers
des Elektromotors einen bestimmten Wert überschreitet, entstehen aus
dem Elektromotor hörbare
Betriebsgeräusche, was
bei den Fahrzeuginsassen ein unangenehmes Gefühl erzeugt.
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DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Es
ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Lenkvorrichtung
mit variablem Übertragungsverhältnis für ein Fahrzeug
zur Verfügung
zu stellen, die in der Lage ist, die hörbaren Betriebsgeräusche, die
aus dem Elektromotor ihres Betätigungsorgans
entstehen, zu minimieren.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung weist eine Lenkvorrichtung mit variablem Übertragungsverhältnis für ein Fahrzeug
mit einem Lenkrad und gelenkten Rädern eine Eingangswelle, einen
Lenkwinkelsensor, eine Abtriebswelle, ein Betätigungsorgan und einen Controller
auf.
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Die
Eingangswelle ist mit dem Lenkrad gekoppelt, und der Lenkwinkelsensor
erfaßt
einen Drehwinkel der Eingangswelle und erzeugt ein Signal, das den
erfaßten
Drehwinkel angibt. Die Abtriebswelle ist mit den gelenkten Rädern betriebsmäßig verbunden.
Das Betätigungsorgan weist
einen Elektromotor mit einem Läufer
auf, wobei der Elektromotor zwischen die Eingangswelle und die Abtriebswelle
geschaltet ist und zum Variieren eines Übertragungsverhältnisses
zwischen einem Drehwinkel. der Abtriebswelle und dem Drehwinkel
der Eingangswelle ausgelegt ist.
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Der
Controller weist eine Solldrehwinkel-Berechnungseinheit, eine Differenzberechnungseinheit und
eine Differenzbegrenzungseinheit auf.
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Die
Solldrehwinkel-Berechnungseinheit berechnet in vorgegebenen Zeitabständen einen
Solldrehwinkel des Läufers
des Elektromotors gemäß dem Signal
vom Lenkwinkelsensor, das den Drehwinkel der Eingangswelle angibt.
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Die
Differenzberechnungseinheit berechnet in den vorgegebenen Zeitabständen eine
Differenz zwischen einem ersten Wert und einem zweiten Wert, die
aus Werten für
den Solldrehwinkel des Läufers,
die von der Solldrehwinkel-Berechnungseinheit berechnet wurden,
ausgewählt
sind. Es ist anzumerken, daß der
erste Wert um die vorgegebene Zeitspanne früher als der zweite Wert berechnet
wird.
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Die
Differenzbegrenzungseinheit begrenzt die Differenz auf eine obere
Grenze, wenn die von der Differenzberechnungseinheit berechnete
Differenz einen vorgegebenen Bezugswert übersteigt.
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Bei
der oben beschriebenen Ausgestaltung entspricht die Differenz zwischen
dem ersten Wert und dem zweiten Wert des Solldrehwinkels des Läufers einer
Drehgeschwindigkeit des Läufers.
Somit kann die Drehgeschwindigkeit des Läufers des Elektromotors durch
Begrenzen der Diffe renz mit Hilfe der Differenzbegrenzungseinheit
begrenzt werden, wodurch die aus dem Elektromotor entstehenden,
hörbaren
Betriebsgeräusche
minimiert werden.
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Zusätzlich wird,
wenn an dem Fahrzeug ein instabiler Zustand auftritt, ein Signal
zum Herstellen des stabilen Zustands des Fahrzeugs an den Controller
eingegeben. In diesem Fall ändert
der Controller zwangsweise den Solldrehwinkel des Läufers, um den
instabilen Zustand des Fahrzeugs zu unterdrücken, und hört auf, die Funktionen der
Differenzbegrenzungseinheit auszuführen.
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Bei
einer solchen Ausgestaltung ist das Fahrzeug stabilisiert und infolgedessen
die Sicherheit des Fahrzeugs gewährleistet.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
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Ein
vollständigeres
Verständnis
der vorliegenden Erfindung ergibt sich aus der nachfolgenden ausführlichen
Beschreibung und aus der beigefügten Zeichnung
der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung, die jedoch nicht als Einschränkung der Erfindung auf die
konkrete Ausführungsform,
sondern nur als erläuternd
und das Verständnis
unterstützend aufzufassen
ist.
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In
der beigefügten
Zeichnung zeigt:
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1 eine schematische Darstellung
zur Veranschaulichung der Ausgestaltung eines Lenksystems eines
Fahrzeugs, das eine Lenkvorrichtung mit variablem Übertragungsverhältnis gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung aufweist;
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2A eine Axialschnittansicht
einer Übertragungsverhältnis-Variiereinheit,
die von der Lenkvorrichtung mit variablem Übertragungsverhältnis verwendet
wird
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2B eine axiale Endansicht
eines Läufers eines
von der Übertragungsverhältnis-Variiereinheit verwendeten
Elektromotors;
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3 ein Blockdiagramm zur
Veranschaulichung einer Gesamtschaltungsanordnung der Lenkvorrichtung
mit variablem Übertragungsverhältnis;
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4 ein Funktions-Blockdiagramm
zur Veranschaulichung eines Controllers der Lenkvorrichtung mit
variablem Übertragungsverhältnis zum
Begrenzen der Drehgeschwindigkeit eines Elektromotors der Übertragungsverhältnis-Variiereinheit; und
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5 ein Ablaufdiagramm zur
Veranschaulichung eines Regelvorgangs, der von dem Controller der
Lenkvorrichtung mit variablem Übertragungsverhältnis zum
Begrenzen der Drehgeschwindigkeit des Elektromotors verwendet wird.
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BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSFORM
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Eine
Lenkvorrichtung mit variablem Übertragungsverhältnis für ein Fahrzeug
gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird unter Bezugnahme auf die 1–3 beschrieben.
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1 zeigt eine Gesamtkonfiguration
eines Lenksystems des Fahrzeugs einschließlich einer Lenkvorrichtung 1 mit
variablem Übertragungsverhältnis, welche
den Einschlagwinkel der gelenkten Räder 17 des Fahrzeugs
im Ansprechen auf die Fahrzeuggeschwindigkeit variiert.
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Die
Lenkvorrichtung 1 ist mit einem Controller 3,
einer Eingangswelle 11, einer Übertragungsverhältnis-Variiereinheit 12,
einer Abtriebswelle 13, einem Lenkwinkelsensor 6 und
einem Einschlagwinkelsensor 14 ausgeführt.
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Wie
in 1 gezeigt ist, ist
ein Lenkrad 10 des Fahrzeugs mit dem oberen Ende der Eingangswelle 11 ver bunden.
Das untere Ende der Eingangswelle 11 ist über die Übertragungsverhältnis-Variiereinheit 12 betriebsmäßig mit
dem oberen Ende der Abtriebswelle 13 verbunden. Die Einheit 12 variiert ein Übertragungsverhältnis zwischen
dem Drehwinkel der Abtriebswelle 13 und dem Drehwinkel
der Eingangswelle 11. Das untere Ende der Abtriebswelle 13 ist
mit einem Ritzel (nicht dargestellt) verbunden, das im Inneren eines
Lenkgetriebegehäuses 15 mit
einer Zahnstange 16 in Eingriff steht. Darüber hinaus
ist eine elektrische Servolenkvorrichtung (nicht dargestellt) im
Inneren des Lenkgetriebegehäuses 15 vorgesehen,
und das linke sowie das rechte Ende der Zahnstange 16 sind
jeweils vermittels einer Kombination aus einer Spurstange (nicht
dargestellt) und eines Achsschenkels (nicht dargestellt) mit dem
entsprechenden gelenkten Rad 17 des Fahrzeugs verbunden.
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Unter
weiterer Bezugnahme auf 1 ist
der Lenkwinkelsensor 6, der einen Lenkwinkel des Lenkrads 10 erfaßt, auf
der Eingangswelle 11 angebracht, und der Einschlagwinkelsensor 14,
der den resultierenden Einschlagwinkel der gelenkten Räder 17 erfaßt, ist
an der Abtriebswelle 13 angebracht.
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Demzufolge
wird bei einer solchen Ausgestaltung der Lenkwinkel des Lenkrads 10 (im
nachfolgenden als Lenkwinkel D1 des Fahrzeugs bezeichnet) durch
den entsprechenden Drehwinkel der Eingangswelle 11 dargestellt,
und der Einschlagwinkel der gelenkten Räder 17 (im nachfolgenden
als Einschlagwinkel D2 des Fahrzeugs bezeichnet) durch den entsprechenden
Drehwinkel der Abtriebswelle 13 dargestellt.
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Zwei
Signale, die den Lenkwinkel D1 des Fahrzeugs- bzw. den Einschlagwinkel
D2 des Fahrzeugs angeben, werden vom Lenkwinkelsensor 6 bzw.
vom Einschlagwinkelsensor 14 erzeugt und an den Controller 3 geleitet.
Darüber
hinaus werden Signale wie etwa ein Signal, das die Fahrzeuggeschwindigkeit
V angibt, und ein Signal, das die Drehzahl der Brennkraftmaschine
des Fahrzeugs angibt, von einem bordeigenen LAN 7 an den
Controller 3 geliefert.
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Auf
der Grundlage der zur Verfügung
gestellten Signale werden vom Controller 3 Signale zum Regeln
der Übertragungsverhältnis-Variiereinheit 12 erzeugt
und ausgegeben. Genauer gesagt, wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit
V niedrig ist, regelt der Controller 3 die Übertragungsverhältnis-Variiereinheit 12 so,
daß das Übertragungsverhältnis hoch
sein kann, so daß mit
einer kleinen Lenkradbewegung eine große Lenkbewegung der gelenkten
Räder 17 bewirkt
werden kann. Wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit V hingegen hoch ist,
regelt der Controller 3 die Übertragungsverhältnis-Variiereinheit 12 so,
daß das Übertragungsverhältnis niedrig
sein kann, so daß auch
dann keine große
Lenkbewegung der gelenkten Räder 17 bewirkt
werden kann, wenn das Lenkrad 10 mit einer großen Bewegung
beaufschlagt wird. Hierdurch kann ein stabiler Zustand des Fahrzeugs
hergestellt werden.
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Unter
Bezugnahme auf 2A ist
die Übertragungsverhältnis-Variiereinheit 12 mit
einem Elektromotor 4 von dem allgemein bekannten bürstenlosen
Typ und einem Untersetzungsgetriebe 5 versehen. Die Übertragungsverhältnis-Variiereinheit 12 variiert
den Einschlagwinkel D2 des Fahrzeugs, indem sie den Elektromotor 4 auf
der Grundlage von Signalen dreht, die vom Lenkwinkelsensor 6 sowie
von dem bordeigenen LAN 7 geliefert werden. Der Elektromotor 4 weist
einen Ständer 43 und
einen Läufer 42 auf,
die beide innerhalb eines Motorgehäuse 44 angeordnet
sind. Darüber
hinaus ist eine Magnetspule 2 an der oberen Innenwand des
Motorgehäuse 44 vorgesehen.
Die Magnetspule 2 verschiebt einen Sperrstift 21 im
Ansprechen auf ein Steuersignal vom Controller 3 in einer
zu einer Drehwelle 41 des Elektromotors 4 parallelen
Richtung auf den Läufer 42 hin.
Andererseits ist gemäß der Darstellung
in 2B in gleichmäßigen Abständen am
oberen Ende des Läufers 42 entlang
des Umfangs eine Mehrzahl von Stiftlöchern 42a vorgesehen,
von denen eines mit dem Sperrstift 21 in Eingriff treten
soll.
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Darüber hinaus
ist bei der vorliegenden Ausführungsform
der Einschlagwinkelsensor 14 auf die obenstehend beschriebene
Weise an der Abtriebswelle 13 angebracht, kann jedoch auch
zum direkten Erfassen eines Ist-Drehwinkels der Drehwelle 41 zwischen
dem Elektromotor 4 und dem Untersetzungsgetriebe 5 vorgesehen
sein. In einem solchen Fall wird anstelle des Drehwinkels der Abtriebswelle 13 der
erfaßte
Drehwinkel der Drehwelle 41 an den Controller 3 geliefert.
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Wenn
bei dem obenstehend beschriebenen Lenksystem sowohl das Signal vom
bordeigenen LAN 7, das die Fahrzeuggeschwindigkeit V angibt, als
auch das Signal vom Lenkwinkelsensor 6, das den Lenkwinkel
D1 des Fahrzeugs angibt, an den Controller 3 übermittelt
werden, wird vom Controller 3 ein Solldrehwinkel D3 des
Läufers 42 des
Elektromotors 4 auf der Grundlage der empfangenen Signale berechnet.
Anschließend
wird ein PWM (Pulse-Width Modulation)-Signal, das einen Motorsteuerbefehl
auf der Grundlage des berechneten Solldrehwinkels D3 angibt, vom
Controller 3 an die Übertragungsverhältnis-Variiereinheit 12 übertragen.
Gemäß dem Motorsteuerbefehl
vom Controller 3 wird der Elektromotor 4 der Übertragungsverhältnis-Variiereinheit 12 angesteuert.
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Genauer
gesagt bestimmt der Controller 3 einen Soll-Einschlagwinkel D2
des Fahrzeugs auf der Grundlage des Lenkwinkels D1 des Fahrzeugs
und des berechneten Soll drehwinkels D3 des Läufers 42 des Elektromotors 4.
Des weiteren bestimmt der Controller 3 den Ist-Einschlagwinkel
D2a des Fahrzeugs mit Hilfe des Einschlagwinkelsensors 14.
Daraufhin führt
der Controller 3 eine Rückführungsregelung
durch, um den gelenkten Rädern 17 den Soll-Einschlagwinkel
D2 zuverlässig
zur Verfügung zu
stellen. Während
des vorausgehend beschriebenen Vorgangs befindet sich die Magnetspule 2 im "EIN"-Zustand, so daß der Sperrstift 21 mit
keinem Stiftloch in Eingriff steht, d. h., die Verbindung des Läufers 42 des
Elektromotors 4 mit dem Motorgehäuse 44 ist unterbrochen.
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Wenn
hingegen ein anormaler Zustand der Übertragungsverhältnis-Variiereinheit 12,
z.B. ein Erdschluß der
Magnetspule 2, vom Controller 3 erfaßt wird,
wird ein Befehlssignal zum Beenden der Zufuhr von elektrischem Strom
an die Magnetspule 2 vom Controller 3 ausgegeben.
Daraufhin geht der Zustand der Magnetspule 2 zu "AUS" über, und der Sperrstift 21 der Übertragungsverhältnis-Variiereinheit 12 wird
in einer zur Drehwelle 41 parallelen Richtung auf den Läufer 42 hin
verschoben, wodurch der Sperrstift 21 mit einem der Mehrzahl
von Stiftlöchern 42a in
Eingriff gebracht wird. Infolgedessen ist der Läufer 42 mit dem Motorgehäuse 44 verbunden.
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3 zeigt vereinfachend eine
Gesamtschaltungsanordnung der Lenkvorrichtung 1 mit variablem Übertragungsverhältnis.
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Gemäß der Darstellung
in 3 ist die Magnetspule 2 mit
einer Magnetansteuerschaltung 32 des Controllers 3 verbunden,
die im nachfolgenden beschrieben ist. Der vorausgehend beschriebene Sperrstift 21 wird
betätigt,
indem im Ansprechen auf ein Ansteuersignal von der Magnetansteuerschaltung 32 ein
elektrischer Strom an die Magnetspule 2 gelegt wird.
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Wie
vorstehend beschrieben, regelt der Controller 3 die Zufuhr
von elektrischem Strom zur Magnetspule 2 und die Ansteuerung
des Elektromotors 4 auf der Grundlage der vom Lenkwinkelsensor 6 und vom
bordeigenen LAN 7 gelieferten Signale. Der Controller 3 ist
mit einem Mikrocomputer 31, der Magnetansteuerschaltung 32,
einem Relais 33, einer Ansteuerschaltung 34, einer
Leistungsversorgungsschaltung 35, einer Spannungserfassungsschaltung 36,
einer Stromerfassungsschaltung 37, einer Kommunikations-Schnittstelle (I/F;
Interface) 38, einer Lenkwinkelerfassungsschaltung 39,
einer Motoransteuerschaltung 50, einer weiteren Stromerfassungsschaltung 51,
einer Motoranschluß-Spannungserfassungsschaltung 52,
und einer Erfassungsschaltung 53 zum Erfassen eines elektrischen
Winkels ausgeführt.
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Der
Mikrocomputer 31 erzeugt Steuersignale zum Steuern der
Versorgung der Magnetspule 2 und des Elektromotors 4 mit
elektrischem Strom auf der Grundlage der Signale vom Lenkwinkelsensor 6 und vom
bordeigenen LAN 7.
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Die
Magnetansteuerschaltung 32, welche die Versorgung der Magnetspule 2 mit
elektrischem Strom so steuert, daß der Sperrstift 21 im
Ansprechen auf das Steuersignal vom Mikrocomputer 31 betätigt wird,
ist über
das Relais 33 mit einer Batterie 8 verbunden.
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Das
Relais 33 ist zwischen die Batterie 8 und die
Magnetansteuerschaltung 32 geschaltet. Der "EIN"- und "AUS"-Zustand des Relais 33 entsprechen
dem Zustand, in dem die Verbindung zwischen der Batterie 8 und
der Magnetansteuerschaltung 32 hergestellt bzw. unterbrochen
ist.
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Die
Ansteuerschaltung 34 stellt das Relais 33 gemäß dem Steuersignal
vom Mikrocomputer 31 auf "EIN" oder "AUS".
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Die
Leistungsversorgungsschaltung 35 ist mit der Batterie 8 über einen
Zündschalter 9 verbunden,
wodurch der elektrische Strom von der Batterie 8 an den
Mikrocomputer 31 geliefert wird.
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Die
Spannungserfassungsschaltung 36 erfaßt den Spannungswert der Batterie 8 und
liefert ein Signal, das den erfaßten Spannungswert angibt,
an den Mikrocomputer 31.
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Die
Stromerfassungsschaltung 37 liefert den elektrischen Strom
von der Batterie 8 an die Motoransteuerschaltung 50,
erfaßt
den Wert des gelieferten elektrischen Stroms, und liefert ein Signal,
das den erfaßten
elektrischen Strom anzeigt, an den Mikrocomputer 31.
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Die
Kommunikations-I/F 38 wandelt Signale vom bordeigenen LAN 7,
wie etwa das Signal für
die Fahrzeuggeschwindigkeit V und das Motordrehzahlsignal, in entsprechende
Signale um, die vom Mikrocomputer 31 erkannt werden können, und überträgt die umgewandelten
Signale an den Mikrocomputer 31.
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Um
einen instabilen Zustand des Fahrzeugs zu unterdrücken, wandelt
die Kommunikations-I/F 38 darüber hinaus Befehlssignale vom
bordeigenen LAN 7 zum zwangsweisen Ändern des Solldrehwinkels D3
um, und überträgt die umgewandelten
Befehlssignale an den Mikrocomputer 31. Ein solches Befehlssignal
zum zwangsweisen Ändern
des Solldrehwinkels D3 wird an die Kommunikations-I/F 38 geliefert,
wenn beispielsweise an den gelenkten Rädern 17 des Fahrzeugs
ein Schlupf aufgetreten ist.
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Die
Lenkwinkelerfassungsschaltung 39 wandelt das Signal vom
Lenkwinkelsensor 6 in ein entsprechendes Lenkwinkelsignal
um, das vom Mikrocomputer 31 erkannt werden kann, und überträgt das umgewandelte
Lenkwinkelsignal an den Mikrocomputer 31.
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Die
Motoransteuerschaltung 50 weist sechs Schalttransistoren
auf, die eine Dreiphasen-Brückenschaltung
bilden, und steuert den Elektromotor 4 über eine Betriebssteuerung
der sechs Schalttransistoren im Ansprechen auf das Steuersignal
vom Mikrocomputer 31 an.
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Die
Stromerfassungsschaltung 51 erfaßt den Wert des durch die sechs
Schalttransistoren der Motoransteuerschaltung 50 fließenden elektrischen Stroms
und liefert ein Stromsignal, das den erfaßten Wert des elektrischen
Stroms anzeigt, an den Mikrocomputer 31.
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Die
Motoranschluß-Spannungserfassungsschaltung 52 erfaßt den Wert
der an den sechs Schalttransistoren anliegenden Spannung und liefert ein
Spannungssignal, das den erfaßten
Spannungswert angibt, an den Mikrocomputer 31.
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Die
Erfassungsschaltung 53 zum Erfassen eines elektrischen
Winkels wandelt das vom Einschlagwinkelsensor 14 gelieferte
Einschlagwinkelsignal in ein entsprechendes Einschlagwinkelsignal
um, das vom Mikrocomputer 31 erkannt werden kann, und überträgt das umgewändelte Einschlagwinkelsignal
an den Mikrocomputer 31.
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Das
Untersetzungsgetriebe 5 ist ebenfalls in 3 gezeigt, und die gestrichelten Doppellinien zwischen
dem Motor 4 und dem Untersetzungsgetriebe 5 haben
einzig den Zweck, die mechanische Verbindung zwischen diesen anzugeben.
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Nach
erfolgter Beschreibung der Gesamtschaltungsanordnung der Lenkvorrichtung 1 mit
variablem Übertragungsverhältnis erfolgt
nun eine Beschreibung ihres Betriebs.
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Als
erstes gibt der Mikrocomputer 31 ein Steuersignal an die
Magnetansteuerschaltung 32 aus, woraufhin die Magnetansteuerschaltung 32 zum Betätigen des
Sperrstifts 21 elektrischen Strom an die Magnetspule 2 liefert,
wodurch die Verbindung des Läufers 44 zum
Motorgehäuse 44 unterbrochen wird.
Als zweites steuert der Mikrocomputer 31 den Elektromotor 4 auf
der Grundlage der vom Lenkwinkelsensor 6 und vom bordeigenen
LAN 7 gelieferten Signale an, so daß die Drehkraft des Elektromotors 4 über das
Untersetzungsgetriebe 5 an die Abtriebswelle 13 übertragen
wird. Zuletzt erfaßt
ein Drehmomentsensor der elektrischen Servolenkvorrichtung des Fahrzeugs
das an die Abtriebswelle 13 gelegte Drehmoment, und ein
Elektromotor der elektrischen Servolenkvorrichtung hilft dabei,
den Einschlagwinkel der gelenkten Räder 17 des Fahrzeugs
zu ändern.
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Hinsichtlich
der Art und Weise der Regelung der Ansteuerung des Elektromotors 4 durch
den Controller 3 wird die nachfolgende Beschreibung unter Bezugnahme
auf die 4 und 5 gegeben.
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4 zeigt Funktionsblöcke des
Controllers 3 und Verbindungen zwischen ihnen, die zum
Begrenzen der Drehgeschwindigkeit des Elektromotors 4 nötig sind.
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Wie
in 4 gezeigt ist, weist
der Mikrocomputer 31 des Controllers 3 einen Solldrehwinkel-Berechnungsblock 311,
einen Differenzberechnungsblock 312, einen Differenzbegrenzungsblock 313 und einen
Austastverhältnis-Bestimmungsblock 314 auf.
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Hierbei
ist anzumerken, daß der
Solldrehwinkel-Berechnungsblock 311, der Differenzberechnungsblock 312 und
der Differenzbegrenzungsblock 313 die Solldrehwinkel-Berechnungseinheit,
die Differenzberechnungseinheit bzw. die Differenzbegrenzungseinheit
der vorliegenden Erfindung darstellen.
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5 zeigt einen Regelvorgang,
der vom Mikrocomputer 31 zum Begrenzen der Drehgeschwindigkeit des
Elektromotors 4 durchgeführt wird.
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In
Schritt S100 in 5 werden
das Signal von der Lenkwinkelerfassungsschaltung 39, das
den Lenkwinkel D1 des Fahrzeugs angibt, und das Signal von der Kommunikations-I/F 38,
das die Fahrzeuggeschwindigkeit V angibt, an den Solldrehwinkel-Berechnungsblock 311 des
Mikrocomputers 31 geliefert.
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Zusätzlich zu
diesen beiden Signalen werden Befehlssignale zum zwangsweisen Ändern des Solldrehwinkels
D3 des Läufers 42 des
Elektromotors 4 von der Kommunikations-I/F 38 an
den Block 311 geliefert. Solche Befehlssignale werden zur
Verfügung
gestellt, um einen instabilen Zustand des Fahrzeugs zu unterdrücken, wenn
an dem Fahrzeug ein instabiler Zustand auftritt.
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In
Schritt S101 wird ein Solldrehwinkel D3 des Läufers 42 in vorgegebenen
Zeitabständen,
z.B. 2 ms, auf der Grundlage des Lenkwinkels D1 des Fahrzeugs und
der Fahrzeuggeschwindigkeit V berechnet. Der Rechenvorgang wird
im Solldrehwinkel-Berechnungsblock 311 des Mikrocomputers 31 durchgeführt.
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In
Schritt S102 wird eine Bestimmung vorgenommen, ob der berechnete
Solldrehwinkel D3 des Läufers 42 zwangs weise
geändert
werden soll. Falls ein Befehlssignal zum zwangsweisen Ändern des Solldrehwinkels
D3 des Läufers
von der Kommunikations-I/F 38 durch den Block 311 empfangen
wird, wird der gegenwärtig
berechnete Solldrehwinkel D3 in Schritt S103 zwangsweise auf einen
neuen Wert geändert,
andernfalls geht der Regelvorgang unmittelbar zu Schritt S104 weiter.
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In
Schritt S104 wird eine Differenz H zwischen einem ersten Wert und
einem zweiten Wert des Solldrehwinkels D3 des Läufers in den gleichen vorgegebenen
Zeitabständen
wie in Schritt S101 berechnet. Sowohl der erste Wert als auch der
zweite Wert werden aus Werten ausgewählt, die im Solldrehwinkel-Berechnungsblock 311 berechnet
werden, und der erste Wert wird um die vorgegebene Zeitspanne früher als
der zweite Wert berechnet. Der Differenzberechnungsvorgang wird
im Differenzberechnungsblock 312 durchgeführt.
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In
Schritt S105 wird eine weitere Bestimmung vorgenommen, ob die berechnete
Differenz H begrenzt werden soll. Falls die Differenz H unter Verwendung
eines zwangsweise geänderten
Wertes des Solldrehwinkels D3 berechnet wird, geht der Regelvorgang
ohne Differenzbegrenzung unmittelbar weiter zu Schritt S108, so
daß ein
stabiler Zustand des Fahrzeugs hergestellt wird, wodurch die Sicherheit des
Fahrzeugs gewährleistet
wird.
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In
Schritt S106 wird eine weitere Bestimmung vorgenommen, ob die im
Differenzberechnungsblock 312 berechnete Differenz H einen
vorgegebenen Bezugswert H_ref übersteigt.
Falls die Differenz H den Bezugswert H_ref übersteigt, geht der Regelvorgang
weiter zum nächsten
Schritt S107, oder geht andernfalls unmittelbar weiter zu Schritt S108.
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In
Schritt S107 wird die Differenz H begrenzt, indem die Differenz
H durch eine obere Grenze Hmax des Differenzbegrenzungsblocks 313 ersetzt wird.
Darüber
hinaus wird der zweite Wert des Solldrehwinkels D3 bei der Berechnung
der gegenwärtig begrenzten
Differenz X basierend auf der oberen Grenze Hmax und dem entsprechenden
ersten Wert in der Berechnung neu berechnet. Der Begrenzungsvorgang
wird im Differenzbegrenzungsblock 313 des Mikrocomputers 31 durchgeführt.
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Da
die Differenz H einer Drehgeschwindigkeit des Läufers 42 des Elektromotors 4 entspricht, kann
die Drehgeschwindigkeit des Läufers 42 durch Begrenzen
der Differenz H mittels des Differenzbegrenzungsblocks 313 begrenzt
werden.
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Hierbei
ist anzumerken, daß die
obere Grenze Hmax bevorzugt so vorgegeben ist, daß sie niedriger
als der Bezugswert H_ref bei dem vorausgegangenen Schritt S106 ist.
Des weiteren ist der Bezugswert H_ref bevorzugt so vorgegeben, daß er derjenigen
Drehgeschwindigkeit des Läufers 42 entspricht, über der
hörbare
Betriebsgeräusche
aus dem Elektromotor 4 entstehen, wodurch die Betriebsgeräusche minimiert
werden können.
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Die
Lenkvorrichtung 1 mit variablem Übertragungsverhältnis weist
des weiteren, wie in 3 gezeigt
ist, bevorzugt eine Temperaturerfassungseinrichtung 20,
z.B. einen Thermistor, zum Erfassen der Temperatur des Elektromotors 4 auf.
Wenn die erfaßte
Temperatur einen vorgegebenen Wert übersteigt, setzt der Controller 3 die
obere Grenze Hmax herab, so daß der
Elektromotor 4 gegen Überhitzung
geschützt
werden kann.
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Unter
Bezugnahme auf 5 wird
in Schritt S108 ein Soll-Einschlagwinkel D2 des Fahrzeugs (d. h.,
ein Soll drehwinkel der Abtriebswelle 13) in den gleichen
vorgegebenen Zeitabständen
wie in Schritt S101 berechnet. Dieser Rechenvorgang wird im Austastverhältnis-Bestimmungsblock 314 des
Mikrocomputers 31 basierend sowohl auf dem Lenkwinkel D1 des
Fahrzeugs und als auch dem Solldrehwinkel D3 des Läufers 42 des
Elektromotors 4 durchgeführt.
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In
Schritt S109 wird ein Ist-Einschlagwinkel D2a des Fahrzeugs in vorgegebenen
Zeitabständen, z.B.
200 ps, je nach dem umgewandelten Einschlagwinkelsignal von der
Erfassungsschaltung 53 zum Erfassen eines elektrischen
Winkels bestimmt. Der Bestimmungsvorgang wird im Austastverhältnis-Bestimmungsblock 314 durchgeführt.
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In
Schritt S110 wird ein Austastverhältnis R zum Steuern des Elektromotors 4 in
den gleichen vorgegebenen Zeitabständen wie im vorausgegangenen
Schritt S109 basierend sowohl auf dem Soll-Einschlagwinkel D2 als
auch dem Ist-Einschlagwinkel D2a des Fahrzeugs bestimmt. Dieser
Austastverhältnis-Bestimmungsvorgang
wird im Austastverhältnis-Bestimmungsblock 314 durchgeführt.
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Im
abschließenden
Schritt S111 wird ein PWM-Signal, das das bestimmte Austastverhältnis R angibt,
im Austastverhältnis-Bestimmungsblock 314 erzeugt
und an die Motoransteuerschaltung 50 geliefert.
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Durch
wiederholtes Ausführen
der vorgenannten Schritte S109–S111
wird eine Rückführungsregelung
des Elektromotors 4 durchgeführt, wodurch der Soll-Einschlagwinkel
D2 an die Abtriebswelle 13 des Fahrzeugs geliefert wird.
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Bei
der Rückführungsregelung
ist der zeitliche Abstand zum Bestimmen eines Ist-Einschlagwinkels
D2a des Fahrzeugs und des entsprechenden Austastverhältnisses
R so vorgegeben, daß er
kürzer als
für die
Vorgänge
in den Schritten S101–S108
ist, z.B. 200 ps gegenüber
2 ms. Da der Soll-Einschlagwinkel D2 des Fahrzeugs unter Verwendung
eines längeren
zeitlichen Abstandes von 2 ms berechnet wird, kann die Rechenlast
des Mikrocomputers 31 verringert werden.
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Zusammenfassend
begrenzt die Lenkvorrichtung 1 mit variablem Übertragungsverhältnis der Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung auf vorteilhafte Weise die Drehgeschwindigkeit
des Läufers 42 des
Elektromotors 4, so daß die
hörbaren
Betriebsgeräusche,
die aus dem Elektromotor 4 entstehen, minimiert werden
können,
ohne auf einen stabilen Zustand des Fahrzeugs verzichten zu müssen.
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Obgleich
obenstehend eine konkrete Ausführungsform
der Erfindung gezeigt und beschrieben wurde, wird es denjenigen,
welche die Erfindung ausführen,
sowie dem Fachmann klar sein, daß verschiedene Modifikationen, Änderungen
und Verbesserungen an der Erfindung vorgenommen werden können, ohne
vom Grundgedanken des offengelegten Konzeptes abzuweichen. Solche
Modifikationen, Änderungen
und Verbesserungen innerhalb des fachlichen Könnens liegen innerhalb des
Schutzbereiches der beigefügten
Ansprüche.