DE102004034439A1 - Kupplungsausrücklager - Google Patents
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Abstract
Die Aufgabe, ein verbessertes Kupplungsausrücklager (1) zu schaffen, welches bei Beibehaltung der Hauptkomponenten einfach und kostengünstig an aktuell geforderte Druckdurchmesser anpassbar ist und den jeweiligen Anforderungen, insbesondere den Anforderungen an den gewählten Anlaufring (6), im Hinblick auf dessen Steifigkeit und Festigkeit gerecht wird, wird im Wesentlichen dadurch gelöst, dass der Anlaufring (6), ausgehend von einer ausreichenden Materialstärke für kleine Druckdurchmesser, durch eine besondere Gestaltung und/oder Werkstoffauswahl ohne wesentliche Erhöhung der Materialstärke eine derartig erhöhte Steifigkeit und Festigkeit aufweist, dass dieser für Druckdurchmesser einsetzbar ist, welche größer oder gleich dem Bunddurchmesser "D" am Außenring (5) gewählt sind.
Description
- Gebiet der Erfindung
- Die Erfindung betrifft ein Kupplungsausrücklager an einem Kraftfahrzeug, mit einem Wälzlager, welches einen drehstarren Innenring und einen umlaufenden Außenring aufweist, wobei dem Außenring ein mit demselben fest verbindbarer und mit Federzungen einer Tellerfeder der Kupplung wirkverbindbarer Anlaufring zuordenbar ist.
- Hintergrund der Erfindung
- Für eine wirtschaftliche Fertigung von Ausrücklagern ist es von Vorteil, die Hauptkomponenten von vorhandenen Lagern für verschiedenste Anwendungsfälle verwenden zu können. Dazu gehört auch der Wunsch, derartige Hauptkomponenten hinsichtlich des aktuell geforderten Druckdurchmessers in ihrem Anwendungsbereich zu erweitern.
- So wird angestrebt, sowohl Ausrücklager mit geringem Druckdurchmesser als auch Ausrücklager, deren Druckdurchmesser über den Bunddurchmesser „D" am Außenring hinaus reicht, kostengünstig und ohne aufwendige Um- oder Neukonstruktion bereitzustellen.
- Ein gattungsgemäßes Kupplungsausrücklager, dessen Druckdurchmesser beziehungsweise Durchmesser des Anlaufrings größer oder gleich dem Bunddurchmesser „D" gewählt ist, ist aus der
EP 0 892 188 B1 bekannt, wobei der Anlaufring, hier als Andruckring bezeichnet, aus Blech gefertigt ist. - Sofern der Druckdurchmesser des mit den Federzungen einer Tellerfeder der Kupplung wirkverbundenen Anlaufrings über den Bunddurchmesser „D" am Außenring hinaus reicht, ist bekanntermaßen derselbe durch die mittels der Federzungen erzeugten Axialkräfte erheblich höheren Biegebeanspruchungen ausgesetzt als bei Druckdurchmessern, die kleiner dem Bunddurchmesser „D" des Außenrings gewählt sind. Aufgrund der genannten erhöhten Biegebeanspruchung ist bei diesem Stand der Technik die Materialstärke des verwendeten Bleches für den Anlaufring relativ groß gewählt, woraus zwar eine erhöhte Biegesteifigkeit jedoch auch ein erhöhtes Gewicht resultiert.
- Aufgabe der Erfindung
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Kupplungsausrücklager zu schaffen, welches bei Beibehaltung der Hauptkomponenten einfach und kostengünstig an aktuell geforderte Druckdurchmesser anpassbar ist und den jeweiligen Anforderungen, insbesondere den Anforderungen an den gewählten Anlaufring im Hinblick auf dessen Steifigkeit und Festigkeit gerecht wird.
- Lösung der Aufgabe
- Der Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass es zur Lösung der Aufgabe ausreichend ist, insbesondere den Anlaufring in geeigneter Weise an den jeweils gewünschten Druckdurchmesser anzupassen und mit dem Außenring fest zu verbinden.
- Die gestellte Aufgabe wird gemäß der Merkmale des Hauptanspruchs gelöst durch ein Kupplungsausrücklager mit einem Wälzlager, welches einen drehstarren Innenring und einen umlaufenden Außenring aufweist, wobei dem Außenring ein mit demselben fest verbindbarer und mit Federzungen einer Tellerfeder der Kupplung wirkverbindbarer Anlaufring zuordenbar ist. Zudem ist vorgesehen, dass der Anlaufring ausgehend von einer ausreichenden Materialstärke für kleine Druckdurchmesser durch eine besondere Gestaltung und/oder Werkstoffauswahl ohne wesentliche Erhöhung der Materialstärke eine derartige erhöhte Steifigkeit und Festigkeit aufweist, dass dieser für Druckdurchmesser einsetzbar ist, welche größer oder gleich dem Bunddurchmesser „D" am Außenring gewählt sind.
- Die Unteransprüche beschreiben bevorzugte Weiterbildungen oder Ausgestaltungen der Erfindung.
- Danach ist gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, dass der Anlaufring aus einem Stahlblech gebildet ist und zumindest radial außerhalb des Bunddurchmessers „D" des Außenrings zur Erzielung der erhöhten Steifigkeit und Festigkeit eine Doppelung aufweist.
- Durch diese Maßnahme ist bei Beibehaltung einer geringen Materialstärke in dem besonders auf Biegung beanspruchten Bereich des Anlaufrings mit geringem maschinentechnischen Aufwand in vorteilhafter Weise die erhöhte Steifigkeit und Festigkeit desselben erzielbar.
- Die Doppelung ist dabei durch einen von radial außen nach radial innen bis zum Bunddurchmesser „D" des Außenrings zurückgeführten Randabschnitt des Stahlbleches gebildet, an welchen sich ein abgestellter Axialsteg anschließt.
- Zur radialen Zentrierung des Anlaufrings ist vorgesehen, dass sich dieser mittels besagten Axialsteges auf dem Bunddurchmesser „D" des Außenrings abstützt.
- Des Weiteren ist bevorzugt vorgesehen, dass der Anlaufring zur Verdrehsicherung radial innen eine oder mehrere abgewinkelte Arretiernasen aufweist, die ihrerseits am Innendurchmesser des Außenrings, in vorbereitete Aussparungen desselben eindringend, verrasten. Die Arretiernasen können insoweit auch derart abgewinkelt ausgebildet sein, dass gleichzeitig eine axiale Fixierung des Anlaufrings am Außenring realisiert ist.
- Möglich ist es auch, dass der Anlaufring über angeformte Nuten des Axialsteges, in welche der Endbereich einer sich am Außenring abstützenden Dichtkappe formschlüssig eingreift, axial fixiert ist. Ebenso kann es auch angezeigt sein, dass der Anlaufring zur axialen Fixierung in vorbereitete Nuten des Außenringes formschlüssig eingreift.
- Weiterhin schließt die Erfindung ein, den Anlaufring aus einem tiefziehfähigen Werkzeugstahl, vorzugsweise C 80 U, oder aus einem tiefziehfähigen Vergütungsstahl, insbesondere C 45, Cf 53, C 75 herzustellen, deren Werkstoffeigenschaften sich als besonders vorteilhaft für den in Rede stehenden Anwendungsfall erwiesen haben.
- Zur Erhöhung der Verschleißbeständigkeit des Anlaufrings kann dieser in geeigneter Weise wärmebehandelt ausgebildet sein und/oder er kann bei gleichzeitiger Verringerung des Reibungswiderstandes zumindest im Kontaktbereich mit den Federzungen der Tellerfeder der Kupplung eine Beschichtung aus einem Hartstoff oder aus einem Kunststoff aufweisen.
- Die Hartstoff-Beschichtung ist vorzugsweise durch eine DLC-Beschichtung (DLC-diamond-like-carbon) gebildet, die sich in umfangreichen Versuchen als besonders vorteilhaft erwiesen hat, jedoch kann auch eine jede andere geeignete an sich bekannte Hartstoff-Beschichtung Anwendung finden.
- Als Kunststoff-Beschichtung hat sich insbesondere ein hochverschleißfester und reibungsarmer Kunststoff bewährt, wobei vorzugsweise Kunststoffe, wie PA 46; CF 30; PTFE 5 o. ä. Verwendung finden. Dabei kann die Kunststoff- Beschichtung sowohl durch Umspritzen des Anlaufrings als auch durch form- und/oder kraftschlüssiges Verbinden eines separat hergestellten Kunststoffringteils am Anlaufring gebildet sein.
- Eine zweite bevorzugte Ausführungsform des Anlaufrings sieht vor, dass der Anlaufring durch ein vorgefertigtes Formteil aus Kunststoff oder Keramik gebildet ist. Durch diese Maßnahme kann einfach und kostengünstig jede beliebige Gestaltung des Anlaufrings realisiert werden.
- Zur Erzielung einer erhöhten Steifigkeit und Festigkeit des Formteils aus Kunststoff wird vorgeschlagen, geeignete reibungsmindernde Materialbeimengungen vorzusehen.
- Weiter wird vorgeschlagen, dass der Anlaufring aus Kunststoff in Form des vorgefertigten Formteils vermittels einer Mehrzahl von gleichmäßig über den Umfang verteilter und in korrespondierende Ausnehmungen am Innendurchmesser des Außenrings form- und/oder kraftschlüssig eingreifender Verbindungsstege am Außenring fixiert ist.
- Ferner kann der Anlaufring auch ausschließlich oder in Kombination mit der vorstehenden form- und/oder kraftschlüssigen Verbindung mittels eines hochtemperaturfesten Klebstoffes am Außenring befestigt sein, wobei für Anlaufringe aus Keramik aufgrund der Sprödigkeit des Werkstoffes im wesentlichen ausschließlich der Klebstoff zu verwenden ist.
- Wie die Erfindung außerdem vorsieht, kann die Anlaufkontur des Anlaufrings oder dessen Beschichtung in Abhängigkeit von der Ausbildung der Federzungen (gekrümmt oder gerade) senkrecht zur Kupplungsachse gerichtet oder sphärisch gekrümmt ausgebildet sein, welches sich ebenfalls vorteilhaft reibungs- und demgemäß auch verschleißmindernd auswirkt.
- In Weiterbildung der Erfindung wird ferner vorgeschlagen, dass dem Anlaufring ein Mittel zur Abdichtung des Kupplungsausrücklagers zugeordnet ist. Dieses Mittel zur Abdichtung kann zum einen durch eine am inneren Durchmesser des Anlaufrings fest angeordnete Elastomerdichtung gebildet sein, die mit einer drehstarren und sich auf einem radial innen liegenden Haltering abstützenden Dichtscheibe des Kupplungsausrücklagers eine schleifende Dichtung bewirkt.
- Zum anderen kann das Mittel zur Abdichtung auch durch einen inneren Anlaufringabschnitt des Anlaufrings gebildet sein, welcher derart ausgebildet ist, dass zusammen mit einem drehstarren und sich auf einem radial innen liegenden Haltering abstützenden Winkelring des Kupplungsausrücklagers eine axiale Labyrinth-Dichtung bewirkt ist.
- Kurze Beschreibung der Zeichnung
- Die Erfindung wird im folgenden anhand der beiliegenden Zeichnungen an einigen Ausführungsformen näher erläutert. Darin zeigt
-
1 den Axialschnitt eines erfindungsgemäß ausgebildeten Kupplungsausrücklagers gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungsform (Variante 1), -
2 eine zweite Ausgestaltungsvariante des Kupplungsausrücklagers gemäß1 , -
3 eine dritte Ausgestaltungsvariante des Kupplungsausrücklagers nach1 , -
4 eine vierte Ausgestaltungsvariante des Kupplungsausrücklagers gemäß1 , -
5 die Ansicht „A" gemäß4 , -
6 den Axialschnitt eines erfindungsgemäß ausgebildeten Kupplungsausrücklagers gemäß einer zweiten bevorzugten Ausführungsform (Variante 1), -
7 die Ansicht „B" gemäß6 , -
8 den Schnitt „I-I" gemäß7 , -
9 eine zweite Ausgestaltungsvariante des Kupplungsausrücklagers gemäß6 , -
10 den Schnitt „II-II" gemäß9 , -
11 eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des Kupplungsausrücklagers, beispielhaft gezeigt an der Ausgestaltungsvariante desselben gemäß4 , und -
12 eine andere vorteilhafte Bauform des Kupplungsausrücklagers. - Ausführliche Beschreibung der Zeichnung
- Das in
1 gezeigte erfindungsgemäß ausgebildete Kupplungsausrücklager1 ist in an sich bekannter Weise mit einem Wälzlager2 versehen, welches einen drehstarren und mit einer Betätigungseinrichtung3 verbundenen Innenring4 und einen umlaufenden Außenring5 aufweist. - Die Betätigungseinrichtung
3 umschließt eine nicht dargestellte Antriebswelle und ist zum Ein- und Ausrücken axial verschiebbar. - Radial außen stützt sich an dem Außenring
5 ein sogenannter Anlaufring6 ab, der seinerseits mit Federzungen7 der Tellerfeder der nicht näher gezeigten Kupplung kraftschlüssig wirkverbunden ist. - Diese Anordnung bewirkt, dass sowohl der Außenring
5 als auch der Anlaufring6 mit der Kupplung umlaufend verbunden sind. - Wie
1 weiter zu entnehmen ist, verfügt der Anlaufring6 über einen Druckdurchmesser, der größer oder gleich dem Bunddurchmesser „D" am Außenring5 gewählt ist. - Erfindungsgemäß weist der Anlaufring
6 nunmehr ausgehend von einer ausreichenden Materialstärke für kleine Druckdurchmesser durch eine besondere Gestaltung eine derartige erhöhte Steifigkeit und Festigkeit auf, dass ohne wesentliche Erhöhung der Materialstärke derselbe für den genannten Druckdurchmesser, der größer oder gleich dem Bunddurchmesser „D" am Außenring5 gewählt ist, einsetzbar ist. - Dadurch ist ein Kupplungsausrücklager
1 geschaffen, dessen Anlaufring6 sowohl für kleine als auch große Druckdurchmesser eine weitestgehend einheitliche Materialstärke aufweist. - Vorliegend ist der Anlaufring
6 aus einem Stahlblech gebildet, welches durch einfaches und kostengünstiges Umformen seine besondere Gestalt derart erhält, dass es zumindest radial außerhalb des Bunddurchmessers „D" des Außenrings5 eine Doppelung8 aufweist. - Diese Doppelung
8 ist hierbei durch einen von radial außen nach radial innen außenringseitig bis zum Bunddurchmesser „D" des Außenrings5 zurückgeführten bzw. umgebogenen Randabschnitt9 gebildet, an welchem sich ein abgestellter Axialsteg10 anschließt. - So wird, wie bereits oben erläutert, bei Beibehaltung einer geringen Materialstärke des Anlaufringes
6 allein durch die Doppelung8 sowie die sich daraus verfahrensgemäß ergebende Verfestigung des Materials im realisierten Biegeabschnitt die erhöhte Steifigkeit und Festigkeit in dem besonders auf Biegung beanspruchten Bereich des Anlaufrings6 bewerkstelligt. - Aufgrund dieser überraschend einfachen Maßnahme kann aufgabengemäß ein Kupplungsausrücklager
1 bereitgestellt werden, welches bei Beibehaltung der erwähnten Hauptkomponenten kostengünstig und schnell an aktuell geforderte Druckdurchmesser anpassbar ist, indem lediglich entsprechend gestaltete Anlaufringe6 vorgehalten werden brauchen, die bei Bedarf anwendungsfallbezogen jeweils mit dem Außenring5 des Kupplungsausrücklagers1 fest verbunden werden. -
1 zeigt des Weiteren eine Anlaufkontur11 des Anlaufrings6 , die ihrerseits sphärisch gekrümmt ist und sich insbesondere für gerade Federzungen7 eignet. - Durch die Erfindung mit erfasst ist jedoch auch eine senkrecht zur Kupplungsachse ausgebildete Anlaufkontur
11 , auf der sich an sich bekannte gekrümmt ausgebildete Federzungen7 abstützen können (nicht näher dargestellt), wobei ebenso wirkungsvoll der vorteilhafte Effekt der Doppelung8 genutzt wird. - Der vorstehend bereits erwähnter Axialsteg
10 stützt sich seinerseits im zusammengebauten Zustand auf dem Bunddurchmesser „D" des Außenrings5 ab, wodurch vorteilhaft eine radiale Zentrierung realisiert ist. - Um eine Relativdrehung zwischen dem Außenring
5 und dem Anlaufring6 zu verhindern, weist der Anlaufring6 gemäß1 eine oder mehrere abgewinkelte Arretiernasen12 auf, die ihrerseits am Innendurchmesser des Außenrings5 , in vorbereitete korrespondierende Aussparungen13 desselben eindringend, verrasten. - Die Arretiernasen
12 können dabei auch derart abgewinkelt sein, dass gleichzeitig eine axiale Fixierung des Anlaufrings6 am Außenring5 realisiert ist (3 ). - Weitere denkbare Möglichkeiten zur Realisierung einer axialen Fixierung des Anlaufrings
6 am Außenring5 sind1 und2 zu entnehmen, wobei gemäß1 der Anlaufring6 über radial außen angeformte Nuten14 des Axialsteges10 verfügt, in welche der axiale Endbereich15 einer sich am Außenring5 abstützenden, an sich bekannten Dichtkappe16 formschlüssig eingreift, indem beispielsweise der genannte Endbereich15 der Dichtkappe16 während der Komplettierung umgebördelt wird. - Gemäß dem in
2 dargestellten Ausführungsbeispiel greift dagegen der Endbereich des Axialsteges10 durch federnde Verrastung formschlüssig in angeformte Nuten17 des Außenrings5 ein. - Nach einer technisch äquivalenten Maßnahme kann der Endbereich des Axialsteges
10 jedoch auch durch eine Umbördelung in die angeformten Nuten17 des Außenrings5 formschlüssig eingreifen, wobei es sicherlich empfehlenswert ist, in diesem Fall den Endbereich des Axialsteges10 durch Anlassen „weich" auszuführen (nicht näher gezeigt). - Der Anlaufring
6 besteht seinerseits aus einem tiefziehfähigen Werkzeugstahl, oder einem tiefziehfähigen Vergütungsstahl. Diese Stähle weisen Werkstoffeigenschaften auf, die sich vorteilhaft für den in Rede stehenden Anwendungsfall erwiesen haben. - Zur Erhöhung der Verschleißbeständigkeit kann dieser durch eine an sich bekannte Wärmebehandlung wenigstens im Bereich der Anlaufkontur
11 bzw. im Kontaktbereich mit den Federzungen7 zumindest eine Oberflächenhärtung erfahren, wobei sich Laseroberflächenhärteverfahren oder Induktionshärteverfahren besonders anbieten. - Ebenso kann es auch zweckmäßig sein, eine gesonderte Beschichtung
18 aus einem Hartstoff oder aus einem Kunststoff auf den genannten Kontaktbereich des Anlaufrings6 aufzubringen (4 ,11 ). So hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die Hartstoff-Beschichtung durch eine DLC-Beschichtung (DLC- diamond-like-carbon) oder eine andere an sich bekannte Hartstoffbeschichtung auszubilden. - Was die Kunststoff-Beschichtung anbelangt, so ist diese durch einen hochverschleißfesten und reibungsarmen Kunststoff gebildet, wobei sich hier Werkstoffe, wie PA46, CF30, PTFE5 oder ähnliche besonders bewährt haben.
- Als besonders zweckmäßig hat es sich erwiesen, die Beschichtung
18 in Form einer Kunststoff-Beschichtung durch Umspritzen des Anlaufrings6 auszubilden (4 ). Dabei ist der Anlaufring6 , der seinerseits nunmehr einen sogenannten Stützring bzw. eine Armierung für die Beschichtung18 aus Kunststoff bildet, von seiner Bohrung ausgehend mit radial verlaufenden Schlitzen19 mit angeprägten Schlitzwänden20 versehen, welche eine radiale Ausdehnung des Kunststoffes infolge eines Temperaturwechsels aufgrund der unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten zwischen Kunststoff und Stahl nicht behindern bzw. eine solche gewährleisten. - Ferner kann gemäß der Darstellung in
4 auch eine Aussparung21 im Anlaufring6 vorgesehen sein, welche beim Umspritzen mit Kunststoff18 durch einen entsprechenden Werkzeugeinsatz freigehalten und ebenfalls vorteilhaft ein spannungsfreies Ausdehnen des Kunststoffes bei Temperaturwechsel ermöglicht. - Die
5 zeigt in der Sektion A beispielhaft die Gestaltung der Schlitze19 in dem Anlaufring6 ohne Umspritzung mit Kunstoff. - Alternativ zur vorstehenden Ausgestaltungsvariante besteht auch die Möglichkeit, die Kunststoff-Beschichtung
18 des Anlaufrings6 durch ein separat hergestelltes Kunststoffringteil zu bilden, welches form- und/oder kraftschlüssig mit dem Anlaufring6 zu verbinden ist (11 ). - Der formschlüssige Halt der Beschichtung
18 in Form des Kunststoff-Ringteils kann bei separat gefertigten Kunststoff-Anlaufscheiben, beispielsweise durch Verprägen von überstehenden Kunststoffstegen, welche in die bereits oben beschriebenen Schlitze19 des Anlaufrings6 eingreifen, erzielt werden. - Vorstehende Ausführungsform stellt auf einen Anlaufring
6 aus Stahl ab, der seinerseits zur Erhöhung der Verschleißfestigkeit mit einer Beschichtung18 versehen sein kann und form- und/oder kraftschlüssig mit dem Außenring5 verbindbar ist. - Demgegenüber kann es auch angezeigt sein und wird durch die Erfindung mit erfasst, den Anlaufring
6 durch ein vorgefertigtes Formteil aus Kunststoff oder Keramik auszubilden, wobei vorzugsweise Duroplaste oder Industriekeramiken zur Anwendung kommen. Zur Erzielung der erhöhten Steifigkeit und Festigkeit insbesondere des Formteils aus Kunststoff wird vorgeschlagen, hier an sich bekannte und demgemäß nicht näher zu erwähnende reibungsmindernde Materialbeimengungen vorzusehen. - Die
6 bis10 zeigen derartige aus Kunststoff oder Keramik hergestellte Anlaufringe6 , wobei dieselben hier mit unterschiedlichsten Druckdurchmessern gezeigt werden (kleiner Druckdurchmesser mit durchgehender Linie gezeichnet; große Druckdurchmesser mit gestrichelter Linie gezeichnet). - Des Weiteren ist den Figuren, insbesondere den
6 und9 , die frei wählbare Anlaufkontur11 für gekrümmte oder gerade Federzungen7 zu entnehmen, so dass die Anlaufkontur11 sowohl senkrecht zur Kupplungsachse gerichtet als auch sphärisch gekrümmt ausgebildet sein kann. - Gemäß
6 und8 weist der Anlaufring6 aus Kunststoff eine Mehrzahl von gleichmäßig über den Umfang verteilter und in korrespondierende Ausnehmungen22 am Innendurchmesser des Außenrings5 formschlüssig eingreifende Verbindungsstege23 auf, die ihrerseits die Fixierung des Anlaufrings6 am Außenring5 durch Verprägung derselben bewerkstelligen. - Eine weitere geeignete Maßnahme zur Befestigung des Anlaufrings
6 aus Kunststoff am Außenring5 ist den9 und10 zu entnehmen, wobei hier die Verbindungsstege23 in Grenzen elastisch ausgebildet wurden und form- und kraftschlüssig vermittels Rastnasen24 in die genannten Ausnehmungen22 eingreifen. - Ebenso ist es möglich, dass der Anlaufring
6 mittels eines hochtemperaturfesten und an sich bekannten Klebstoffes am Außenring5 befestigt wird, wobei dieses Fügeverfahren für Anlaufringe6 aus Keramik wegen dessen Sprödigkeit bevorzugt Anwendung findet. - Wie die
11 und12 weiter zeigen, kann dem Anlaufring6 ein Mittel25 zur Abdichtung des Kupplungsausrücklagers gegen Ölaustritt zugeordnet sein. In Anlehnung an die Ausgestaltungsvariante des Kupplungsausrücklagers nach4 ist gemäß11 das genannte Mittel25 zur Abdichtung durch eine am inneren Durchmesser des Anlaufrings6 fest angeordnete Elastomerdichtung gebildet. - Die Elastomerdichtung bewirkt ihrerseits mit einer drehstarren und sich auf einem radial innenliegenden Haltering
26 abstützenden Dichtscheibe27 des Kupplungsausrücklagers1 eine schleifende Dichtung. -
12 zeigt dagegen einen Anlaufring6 aus Kunststoff oder Keramik, der seinerseits auf den Außenring5 aufgeklebt ist. - Das Mittel
25 zur Abdichtung ist hierbei durch einen inneren Anlaufringabschnitt28 des Anlaufrings6 gebildet, welcher erfindungsgemäß derart ausgebildet ist, dass zusammen mit einem drehstarren und sich auf einem radial innen liegenden Haltering26 abstützenden Winkelring29 des Kupplungsausrücklagers eine axiale Labyrinth-Dichtung realisiert ist. - Der auf den Haltering
26 aufgepresste Winkelring29 bietet zudem den Vorteil, dass die Vorspannkräfte der Tellerfeder und somit die radiale Verschiebekraft für den Innenring4 im engen Toleranzbereich gehalten werden können. -
- 1
- Kupplungsausrücklager
- 2
- Wälzlager
- 3
- Betätigungseinrichtung
- 4
- Innenring
- 5
- Außenring
- 6
- Anlaufring
- 7
- Federzunge
- 8
- Doppelung
- 9
- Randabschnitt
- 10
- Axialsteg
- 11
- Anlaufkontur
- 12
- Arretiernasen
- 13
- Aussparungen
- 14
- Nuten
- 15
- Endbereich
- 16
- Dichtkappe
- 17
- Nuten
- 18
- Beschichtung
- 19
- Schlitze
- 20
- Schlitzwände
- 21
- Aussparung
- 22
- Ausnehmung
- 23
- Verbindungsstege
- 24
- Rastnasen
- 25
- Mittel zur Abdichtung
- 26
- Haltering
- 27
- Dichtscheibe
- 28
- Anlaufringabschnitt
- 29
- Winkelring
- D
- Bunddurchmesser
am Außenring
5
Claims (21)
- Kupplungsausrücklager (
1 ) an einem Kraftfahrzeug, mit einem Wälzlager (2 ), welches einen drehstarren Innenring (4 ) und einen umlaufenden Außenring (5 ) aufweist, wobei dem Außenring (5 ) ein mit demselben fest verbindbarer und mit Federzungen (7 ) einer Tellerfeder der Kupplung wirkverbindbarer Anlaufring (6 ) zuordenbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Anlaufring (6 ) ausgehend von einer ausreichenden Materialstärke für kleine Druckdurchmesser durch eine besondere Gestaltung und/oder Werkstoffauswahl ohne wesentliche Erhöhung der Materialstärke eine derartige erhöhte Steifigkeit und Festigkeit aufweist, dass dieser für Druckdurchmesser einsetzbar ist, welche größer oder gleich dem Bunddurchmesser „D" am Außenring (5 ) gewählt sind. - Kupplungsausrücklager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Anlaufring (
6 ) aus einem Stahlblech gebildet ist und zumindest radial außerhalb des Bunddurchmessers „D" des Außenrings (5 ) zur Erzielung der erhöhten Steifigkeit und Festigkeit eine Doppelung (8 ) aufweist. - Kupplungsausrücklager nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Doppelung (
8 ) durch einen von radial außen nach radial innen bis zum Bunddurchmesser „D" des Außenrings (5 ) zurückgeführten Randabschnitt (9 ) des Stahlbleches gebildet ist, an welchen sich ein abgestellter Axialsteg (10 ) anschließt. - Kupplungsausrücklager nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass zur radialen Zentrierung des Anlaufrings (
6 ) dieser mittels des Axialsteges (10 ) auf dem Bunddurchmesser „D" des Außenrings (5 ) abgestützt ist. - Kupplungsausrücklager nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Anlaufring (
6 ) zur Verdrehsicherung radial innen eine oder mehrere abgewinkelte Arretiernasen (12 ) aufweist, die ihrerseits am Innendurchmesser des Außenrings (5 ) in vorbereitete Aussparungen (13 ) desselben eindringend verrasten. - Kupplungsausrücklager nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Arretiernasen (
12 ) derart abgewinkelt ausgebildet sind, dass gleichzeitig eine axiale Fixierung des Anlaufrings (6 ) am Außenring (5 ) realisiert ist. - Kupplungsausrücklager nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Anlaufring (
6 ) über angeformte Nuten (14 ) des Axialsteges (10 ), in welche der Endbereich (15 ) einer sich am Außenring (5 ) abstützenden Dichtkappe (16 ) formschlüssig eingreift, axial fixiert ist. - Kupplungsausrücklager nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Anlaufring (
6 ) zur axialen Fixierung in vorbereitete Nuten des Außenringes (17 ) formschlüssig eingreift. - Kupplungsausrücklager nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass als Werkstoff für den Anlaufring (
6 ) vorzugsweise ein tiefziehfähiger Vergütungsstahl wie: C 45; Cf 53; C 75 oder ein tiefziehfähiger Werkzeugstahl, wie: C 80 U eingesetzt wird. - Kupplungsausrücklager nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Anlaufring (
6 ) zur Erhöhung der Verschleißbeständigkeit wärmebehandelt ist und/oder bei gleichzeitiger Verringerung des Reibungswiderstandes zumindest im Kontaktbereich mit den Federzungen (7 ) der Tellerfeder der Kupplung eine Beschichtung (18 ) aus einem Hartstoff oder aus einem Kunststoff aufweist. - Kupplungsausrücklager nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Hartstoff-Beschichtung durch eine DLC-Beschichtung (DLC-diamond-like-carbon) oder eine andere geeignete Hartstoff-Beschichtung gebildet ist.
- Kupplungsausrücklager nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoff-Beschichtung durch einen hochverschleißfesten und reibungsarmen Kunststoff, vorzugsweise durch PA46, CF30, PTFE5 o. ä. gebildet ist.
- Kupplungsausrücklager nach einem der Ansprüche 10 und 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoff-Beschichtung durch Umspritzen des Anlaufrings (
6 ) oder durch form- und/oder kraftschlüssiges Verbinden eines separat hergestellten Kunststoffringteils am Anlaufring (6 ) gebildet ist. - Kupplungsausrücklager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Anlaufring (
6 ) durch ein vorgefertigtes Formteil aus Kunststoff oder Keramik gebildet ist. - Kupplungsausrücklager nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass zur Erzielung der erhöhten Steifigkeit und Festigkeit das Formteil aus Kunststoff reibungsmindernde Materialbeimengungen aufweist.
- Kupplungsausrücklager nach einem der Ansprüche 14 und 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Anlaufring (
6 ) aus Kunststoff mittels einer Mehrzahl von gleichmäßig über den Umfang verteilter und in korrespondierende Ausnehmungen (22 ) am Innendurchmesser des Außenrings (5 ) form- und/oder kraftschlüssig eingreifender Verbindungsstege (23 ) am Außenring (5 ) fixiert ist. - Kupplungsausrücklager nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Anlaufring (
6 ) mittels eines hochtemperaturfesten Klebstoffes am Außenring (5 ) befestigt ist. - Kupplungsausrücklager nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlaufkontur (
11 ) des Anlaufrings (6 ) oder dessen Beschichtung (18 ) senkrecht zur Kupplungsachse gerichtet oder sphärisch gekrümmt ausgebildet ist. - Kupplungsausrücklager nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass dem Anlaufring (
6 ) ein Mittel (25 ) zur Abdichtung des Kupplungsausrücklagers (1 ) zugeordnet ist. - Kupplungsausrücklager nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel (
25 ) zur Abdichtung durch eine am inneren Durchmesser des Anlaufrings (6 ) fest angeordnete Elastomerdichtung gebildet ist, die mit einer drehstarren und sich auf einem radial innen liegenden Haltering (26 ) abstützenden Dichtscheibe (27 ) des Kupplungsausrücklagers (1 ) eine schleifende Dichtung bewirkt. - Kupplungsausrücklager nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel (
25 ) zur Abdichtung durch einen inneren Anlaufringabschnitt (28 ) des Anlaufrings (6 ) gebildet ist, welcher derart ausgebildet ist, dass zusammen mit einem drehstarren und sich auf einem radial innen liegenden Haltering (26 ) abstützenden Winkelring (29 ) des Kupplungsausrücklagers (1 ) eine axiale Labyrinth-Dichtung realisiert ist.
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