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Die
Erfindung betrifft eine Verriegelung für eine Tür, ein Fenster o. dgl., insbesondere
in sicherheitsrelevanten Bereichen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches
1.
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Eine
solche Verriegelung ist aus der
DE 37 08 374 A1 bekannt. Dort befinden sich
im Türrahmen ein
Hubmagnet und ein Riegelbolzen sowie eine Ausnehmung. Im Türblatt befindet
sich ein Schließhebel, der über ein
Drehlager so angeordnet ist, dass er in der Ruheposition vollständig in
dem Schließhebelgehäuse im Türblatt liegt
und durch den Riegelbolzen in die Schließstellung verschwenkt werden
kann. Bei Wegfall der Energiezuführung
fällt der
Schließhebel schwerkraftbedingt
in seine Ruheposition. Wird der Hubmagnet erregt, wird der Riegelbolzen
nach unten gedrückt,
wodurch der Schließhebel
mit dem langen Hebelarm in die Ausnehmung des Türrahmens eingreift und die
Tür verriegelt.
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Der
Nachteil dieser bekannten Lösung
besteht darin, dass zwar eine sichere Verriegelung der Tür im bestromten
Zustand des Hubmagneten gewährleistet
ist, dass aber im unbestromten Zustand die Tür ohne jegliche Verriegelung
bleibt und damit frei und unkontrolliert, z. B. im Wind, hin und
her schwingen kann.
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In
DE 34 09 391 A1 ist
eine Verriegelungsvorrichtung für
eine Tür
und dergleichen beschrieben, welche unter anderem mit einem Schlosskasten,
Elektromagneten und zweiarmigem Hebel ausgestattet ist, wobei der
Hebel vom Elektromagneten verschoben wird.
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In
DE 201 14 833 U1 ist
eine Verriegelungsvorrichtung beschrieben, bei welcher ein annähernd zweiarmiger
Arm einen Riegel gegen eine Federkraft in Sperrposition hält und bei
Bestromung von Elektromagneten den Riegel zur Bewegung in Entsperrstellung
freigibt.
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Schließlich ist
in
EP 1 057 954 B1 ein
elektromagnetisch betätigtes
Schloss beschrieben, bei welchem ein Riegel über einen zweiarmigen Hebel
von einem Elektromagneten verschoben wird.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannte Verriegelung
so weiter zu bilden, dass auch im unbestromten Zustand eine gewisse,
aber von Hand überwindbare
Verriegelung der Tür,
des Fensters o. dgl. gegeben ist.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen
des Anspruches 1 gelöst.
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Die
erfindungsgemäße Lösung weist
den Vorteil auf, dass die Tür,
das Fenster o. dgl. sowohl im bestromten wie auch im unbestromten
Zustand des Elektromagneten eine Verriegelung gewährleistet,
die aber im unbe stromten Zustand von Hand überwunden werden kann, so dass
durch einen Druck auf die Tür,
das Fenster o. dgl. ein Öffnen
ermöglicht
wird. Gleichzeitig ist im bestromten Zustand des Elektromagneten
sichergestellt, dass die Tür, das
Fenster o. dgl. sicher und zuverlässig zugehalten wird.
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Durch
die in den Unteransprüchen
aufgeführten
Maßnahmen
sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im Anspruch
1 angegebenen Merkmale gegeben.
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Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung ist ein zweiter Hebel im Wesentlichen
als gleichschenkliges Dreieck mit einer bogenförmigen Basis ausgebildet. Dies
gewährleistet,
dass der zweite Hebel aufgrund des schwereren längeren Hebelarmes immer wieder
selbsttätig
in seine Ausgangsstellung zurückkehrt
und damit auch einen ersten Hebel wieder in seine Ausgangslage verschwenkt.
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Weiterhin
ist vorteilhafterweise der erste Hebel im Bereich des Endes seines
kurzen Hebelarmes mit einem Stift o. dgl. versehen, der an der bogenförmigen Basis
des zweiten Hebels anliegt. Damit ist in jeder Lage der beiden Hebel
eine sichere gegenseitige Anlage und Führung gewährleistet, da der Stift o. dgl.
an der bogenförmigen
Basis des zweiten Hebels bei einer Bewegung entlang gleiten kann.
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Um
einen sicheren Eingriff des zweiten Hebels in den Verriegelungsbolzen
zu gewährleisten, greift
nach einer bevorzugten Ausführungsform
der zweite Hebel mit seinem der bogenförmigen Basis gegenüberliegenden
Bereich in eine Nut ein, die an einem Ende des Verriegelungsbolzens,
das innerhalb des Schlosskastens liegt, ausgebildet ist. Somit ist
eine zug- und druckfeste Verbindung zwischen dem zweiten Hebel und
dem Verriegelungsbolzen sichergestellt. Zur weiteren Lagesicherung
kann zusätzlich
noch ein Sicherungsstift den zweiten Hebel und den Verriegelungsbolzen
verbinden.
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Damit
der Verriegelungsbolzen eine präzise Lagerung
in dem Schlosskasten erfährt,
ist nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Verriegelungsbolzen
von einem im Wesentlichen U-förmigen
Lagerbock getragen.
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Der
Verriegelungsbolzen ist nach einer bevorzugten Weiterbildung von
einer Feder in Verriegelungsrichtung belastet, so dass der Verrieglungsbolzen
immer in Eingriff mit einer korrespondierenden Aufnahme gehalten
ist und die Tür,
das Fenster o. dgl. in jedem Zustand des Elektromagneten sicher
in ihrer Lage hält.
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Besonders
einfach gestaltet sich die Anordnung der Feder, wenn in bevorzugter
Ausgestaltung die Feder den Verriegelungsbolzen umgibt und sich an
einem an dem Verriegelungsbolzen angeordneten Anschlag abstützt, wogegen
das andere Ende sich gegen den U-förmigen Lagerbereichabstützt.
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Damit
bei unbestromten Elektromagneten die Tür, das Fenster o. dgl. leicht
aufgedrückt
werden kann, ist vorteilhafterweise der Verriegelungsbolzen an seinem
der Nut gegenüberliegenden
Ende mit angeschrägten
Anlaufflächen
versehen. Diese Anlaufflächen
erleichtern das Herausgleiten des Verriegelungsbolzen aus der zugehörigen Aufnahme
und ermöglichen
so ein einfaches Öffnen
der Tür,
des Fensters o. dgl.
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Um
zu jedem Zeitpunkt die Stellung des ersten Hebels zu kennen, ist
vorzugsweise vorgesehen, dass der Elektromagnet mit einem Sensor
versehen ist, welcher die Stellung des ersten Hebels detektiert. So
kann auch von außen
leicht überwacht
werden, ob der erste Hebel an dem Elektromagneten anliegt oder nicht.
Es kann aber auch der Elektromagnet selbst durch einen Sensor hinsichtlich
Bestromung und stromlos Stellung überwacht werden.
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Um
auch jederzeit über
die Stellung der Tür, des
Fensters o. dgl. Kenntnis zu erhalten, ist nach einer vorteilhaften
Ausgestaltung in dem Schlosskasten ein weiterer Sensor angeordnet,
welcher die Stellung der Tür,
des Fensters o. dgl. detektiert.
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Nach
einer bevorzugten Weiterbildung ist in dem Schlosskasten ein Anschlag
für den
ersten Hebel vorgesehen, so dass die maximale Verschwenkung des
ersten Hebels begrenzt ist.
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Damit
bei bestromten Elektromagneten eine sichere Zuhaltung der Tür, des Fensters
o. dgl. sichergestellt ist, stellen nach einer bevorzugten Ausführungsform
die beiden Hebel ein im Wesentlichen starres Gebilde dar, welches
keine Bewegung des Verriegelungsbolzen und damit kein Öffnen der
Tür, des
Fensters o. dgl. zulässt.
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Damit
aber bei unbestromten Elektromagneten ein Öffnen der Tür, des Fensters o. dgl. möglich ist,
ist vorteilhafterweise der Verriegelungsbolzen durch einen Druck
gegen die Tür,
das Fenster o. dgl. entgegen der Kraft der Feder verschiebbar, so
dass die Tür,
das Fenster o. dgl. geöffnet
werden kann.
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Weitere
Merkmale, Vorteile und Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Verriegelung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines möglichen,
schematisch aufgezeigten Ausführungsbeispieles
und den zugehörigen
Zeichnungen. Es zeigt:
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1:
Eine Draufsicht einer erfindungsgemäßen Verriegelung im Ausgangszustand
und
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2:
eine Draufsicht der erfindungsgemäßen Verriegelung mit zurückgeschobenen
Verriegelungsbolzen.
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Zur
besseren Übersicht
sind in den 1 und 2 die Tür, das Fenster
o. dgl. weggelassen worden, so dass nur die Verriegelung schematisch dargestellt
ist.
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In
den Figuren ist ein im Wesentlichen rechteckiger Schlosskasten 1 zu
sehen, der an seiner nach links weisenden Seite mit einer Stulp 2 versehen
ist. Der Schlosskasten 1 kann sowohl in einer Aussparung
im Rahmen als auch in einer Aussparung in einer Tür, einem
Fenster o. dgl. vorgesehen sein.
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An
der in den Figuren unteren Seite des Schlosskastens 1 ist
im Bereich der Stulp 2 ein Elektromagnet 3 angeordnet,
der mit einem ersten zweiarmigen Hebel 4 zusammenwirkt.
Dieser erste Hebel 4 weist einen langen Hebelarm 4a und
einen kurzen Hebelarm 4b auf. Mit dem langen Hebelarm 4a kann der
erste Hebel 4 an dem Elektromagneten 3 anliegen,
wobei an dem freien Ende eine Ankerplatte 16 für den zugehörigen Magneten 3 vorhanden
ist. Am Ende des kurzen Hebelarms 4b ist ein Stift 5 o.
dgl. angebracht, der mit einem zweiten zweiarmigen Hebel 6 zusammenwirkt.
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Der
zweite Hebel 6 weist wie der erste Hebel 4 einen
langen Hebelarm 6a und einen kurzen Hebelarm 6b auf.
Der zweite Hebel 6 hat im Wesentlichen die Form eines gleichschenkligen
Dreiecks mit einer bogenförmigen
Basis 6c, an welcher der Stift 5 entlang gleiten
kann.
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Der
die Spitze des gleichschenkligen Dreiecks bildende kurze Hebelarm 6b des
Hebels 6 steht mit einem Verriegelungsbolzen 7 in
Verbindung.
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Dieser
Verriegelungsbolzen 7 ist in einem im Wesentlichen U-förmigen Lagerbock 8 gelagert,
der an der in den Figuren oberen Seite des Schlosskastens 1 im
Bereich der Stulp 2 angeordnet ist und dessen offene Seite
nach unten zeigt. Die beiden Schenkel des U-förmigen Lagerbockes 8 sind
von einer Bohrung durchsetzt, in welcher der Verriegelungsbolzen 7 derart
gelagert ist, dass er mit seinen beiden Ende über die Schenkel des Lagerbockes 3 übersteht.
Dabei steht das eine Ende des Verriegelungsbolzens 7 über die
Stulp 2 nach außen
vor und das andere Ende erstreckt sich in den Schlosskasten 1 hinein.
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Zwischen
den beiden Schenkeln des Lagerbocks 8 ist eine Feder 9 angeordnet,
die den Verriegelungsbolzen 7 umgibt und sich an einem
an dem Verriegelungsbolzen 7 angebrachten Anschlag 10 derart
abstützt,
dass der Verriegelungsbolzen 7 in seine Sperrstellung,
in der er aus dem Schlosskasten 1 vorsteht, belastet ist.
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Das
aus dem Schlosskasten 1 vorstehende Ende des Verriegelungsbolzens 7 ist
z. B. spitz zulaufend mit bogenförmigen
Anlaufflächen 7a ausgebildet,
um das Herausgleiten dieses Endes aus einer korrespondierenden Aufnahme
oder eines Schließbleches
zu erleichtern.
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An
dem in das Innere des Schlosskastens 1 hineinragenden Ende
des Verriegelungsbolzens 7 ist eine Querbohrung 11 vorgesehen,
die eine in dem Verriegelungsbolzen 7 vorgesehene Nut durchsetzt. In
diese Nut greift der kurze Hebelarm 6b des Hebels 6 ein.
Zur Sicherung des kurzen Hebelarms 6b an dem Verriegelungsbolzen 7 ist
ein Sicherungsstift 12 vorgesehen, welcher die Querbohrung 11,
die Nut und den kurzen Hebelarm 6b des Hebels 6 durchsetzt.
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An
dem Elektromagnet 3 ist ein erster Sensor 13 z.
B. in Form eines Reed-Kontaktes vorgesehen, welcher die Stellung
des ersten Hebels 4 detektieren kann. Weiterhin ist an
der Stulp 2 ein zweiter Sensor 14 vorgesehen,
welcher die Stellung der Tür, des
Fensters o. dgl. erkennen kann.
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Im
unteren Bereich des Schlosskastens 1 ist auf der dem Elektromagneten 3 gegenüberliegenden Seite
ein Anschlag 15 vorgesehen, welcher die Bewegung des ersten
Hebels 4 begrenzt.
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Im
Folgenden wird nun die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Verriegelung
erläutert.
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In 1 ist
ein Zustand gezeigt, bei dem die Tür, das Fenster o. dgl. geschlossen
ist und der Verriegelungsbolzen 7 aufgrund der Kraft der
Feder 9 über
der Stulp 2 nach außen
vorsteht. Der erste Hebel 4 liegt mit seinem langen Hebelarm 4a an
dem Elektromagneten 3 an, während der an dem kurzen Hebelarm 4b angeordnete
Stift 5 an der bogenförmigen
Basis 6c des zweiten Hebels 6 anliegt.
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Wenn
der Elektromagnet 3 bestromt ist, hält er den Hebel 4 fest,
so dass dieser seine in 1 gezeigte Lage nicht verlassen
kann. Da sich der Hebel 4 nicht bewegen kann, wird auch
der Hebel 6 infolge der Anlage des Stiftes 5 an
der bogenförmigen
Basis 6c an einer Bewegung gehindert. Dies hat zur Folge, dass
der Verriegelungsbolzen 7 in der in 1 gezeigten
Stellung festgehalten wird. Bei bestromtem Elektromagneten 3 bilden
somit die beiden Hebel 4, 6 ein im Wesentlichen
starres Gebilde, so dass die Tür,
das Fenster o. dgl. auch bei einer Druckbeaufschlagung nicht geöffnet werden
kann, da der Verriegelungsstift 7 seine in 1 gezeigte
Lage nicht verlassen kann.
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Wenn
der Elektromagnet 3 stromlos gestellt wird, bleibt bei
geschlossener Tür
zunächst
die in 1 gezeigte Stellung der Einzelteile erhalten.
Wird jetzt aber ein Druck auf die Tür, das Fenster o. dgl. ausgeübt, kann
infolge der bogenförmigen
Anlaufflächen 7a der
Verriegelungsbolzen 7 nach innen in den Schlosskasten 1 gleiten.
Dabei wird der zweite Hebel 6 und über die bogenförmige Basis 6c und
den Stift 5 auch der erste Hebel 4 in die in 2 gezeigte
Stellung verschwenkt. Dies ist möglich,
da der erste Hebel 4 von dem Elektromagneten 3 nicht
mehr festgehalten wird. Bei stromlosen Elektromagneten 3 kann somit
die Tür,
das Fenster o. dgl. durch eine Druckbeaufschlagung aufgedrückt werden.
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- 1
- Schlosskasten
- 2
- Stulp
- 3
- Elektromagnet
- 4
- erster
Hebel
- 4a
- langer
Hebelarm
- 4b
- kurzer
Hebelarm
- 5
- Stift
- 6
- zweiter
Hebel
- 6a
- langer
Hebelarm
- 6b
- kurzer
Hebelarm
- 6c
- Basis
- 7
- Verriegelungsbolzen
- 7a
- Anlaufflächen
- 8
- Lagerbock
- 9
- Feder
- 10
- Anschlag
- 11
- Querbohrung
- 12
- Sicherungsstift
- 13
- erster
Sensor
- 14
- zweiter
Sensor
- 15
- Anschlag
- 16
- Ankerplatte