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Die
Erfindung betrifft einen Drehflügler
und ein Verfahren zur Steuerung, insbesondere mittels Verstellung
am Rotor. Üblicherweise
wird bei Hubschraubern mittels Anstellwinkel-Verstellung der Rotorblätter der
Auftrieb verändert,
wobei zum Steuern des Steigens eine kollektive Blattverstellung
mit gleichsinniger Blatt-Neigung dient, und/oder zum Steuern der
Flugneigung (nicken, rollen) eine zyklische Blattverstellung mit üblicherweise
gegenläufiger Verstellung
an gegenüberliegenden
Rotorblättern dient.
Diese Ansteuerung erfolgt meist über
eine Taumelscheibe, die variabel geneigt wird und ihre Neigung mechanisch
auf den rotierenden Teil überträgt, sodass
sich einzelne Hauptrotorblätter
entsprechend der Drehung zyklisch verstellen. Die erforderliche Mechanik
ist aufwändig;
ein weiterer Nachteil ist die Störanfälligkeit
und Labilität
insbesondere gegenüber
Verstellungen der Justage, weshalb regelmäßig Nachtrimmung erforderlich
ist. Weiterer Nachteil ist das zusätzliche Gewicht, besonders
bei kleinen ferngelenkten Tragflüglern,
wie sie beispielsweise als Drohnen, für Luftfotografie oder als Spielzeug
verwendet werden.
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WO
96/01503 beschreibt einen piezoelektrischen Aktuator zum Stellen
der Rotorblatt-Neigung, der sich mitdrehen kann. Ein Problem sind
dessen geringe Stellwege, ferner die Übertragung der elektrischen
Verbindung.
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DE 195 28 155 beschreibt
ein verdrehbares Rotorblatt, dessen Neigung sich durch einen mitdrehenden
Schub-Aktuator verstellen lässt.
Hier treten ebenfalls Probleme der Verbindung auf, für kleine Hubschrauber
auch die Nachteile des Gewichtes.
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WO
02/070094,
DE 101 25 734 beschreiben ein
fernsteuerbares Fluggerät
mit mindestens einem Rotorblatt, dessen Einstellwinkel durch eine
elektromagnetisch erzeugte Torsionskraft mit einer Spule verstellbar
ist. Das Gewicht der elektromagnetischen Vorrichtung ist geringer.
Dennoch ist eine eigene Vorrichtung erforderlich, die ein eigenes
Gewicht und eigener, Stromverbrauch aufweist.
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WO
2003 03 9950 beschreibt Hubschrauberpropeller mit selbst-stabilisierenden
Eigenschaften, bei dem Zentrifugalkräfte bei einem Aufbäumen der Schräglage entgegenwirken
sollen. Eine Steuerung ist hierdurch nicht möglich.
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Bei
Modellhubschraubern, die ohne eine kollektive Blattverstellung auskommen,
wird zur Höhen-Steuerung die Drehzahl
des Rotors über
dessen Antriebskraft variiert. Nachteilig hierbei ist, dass das rotoreigene
Trägheitsmoment
die Reaktion wesentlich verzögert.
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Ziel
der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren und eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art, welche eine Steuerung ermöglicht,
aber möglichst
geringes Gewicht verursacht und gleichzeitig zuverlässig und
preiswert ist. Wünschenswert
ist dies insbesondere für
Hubschrauber in Kleinstbauweise , wie sie z.B. für den Hobbybereich, als Spielzeug
sowie für
Aufklärungszwecke
verwendbar sind.
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Hierfür sind die
kennzeichnenden Merkmale der Hauptansprüche 1 und 40 vorgesehen. Merkmale
vorteilhafter Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen dargestellt.
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Eine
um eine Rotor-Achse erfolgende Drehung wird zur Steuerung zyklisch
und/oder nichtzyklisch beschleunigt oder variiert; die Variation
kann ein über
eine Rotorwelle übertragenes
Drehmoment oder eine andere, die Rotordrehung betreffende Drehgröße sein.
Mindestens ein Teil eines Rotors ist so gestaltet, aufgehängt oder
angelenkt, dass es auf resultierende Änderungen der Drehgröße mit einer die
aerodynamischen Kräfte
beeinflussenden Bewegung relativ zu oder zusätzlich zu seiner ursprünglichen
Drehung um die Rotor-Achse reagiert.
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Eine
einfache Möglichkeit
ist, die Spannung eines antreibenden Elektromotors in Abhängigkeit
eines Steuersignals zyklisch und/oder nichtzyklisch zu modulieren.
Um die Modulationsphase mit der Drehstellung des Rotors zu synchronisieren,
kann eine Abtastvorrichtung vorgesehen sein. In Abhängigkeit der
gewünschten
Steuerbewegung kann somit das Drehmoment variiert werden. Die Änderungen übertragen
sich zum Rotor und können
dort ausgenutzt werden, beispielsweise als eine das Rotorblatt verstellende
Kraft, was durch eine einfache mechanische Umlenkung oder Einleitung
innerhalb des Rotors erfolgen kann.
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Zyklische Änderungen
ermöglichen
eine horizontale Steuerung. Hier genügt es, wenn der Rotor durch
entsprechende Bauweise auf die gegebene Änderung mit einer geringen
geometrischen Unsymmetrie reagiert. Nicht-zyklische, also durchlaufend erfolgende Änderungen
ermöglichen
eine vertikale Steuerung. Bauteile zum Übertragen eines Stuersignals
auf den Rotor können
entfallen; die Rotorwelle selbst überträgt mit ihrer Drehung das Steuersignal. Hierzu
kann ein Parameter der Antriebskraft, oder allgemein einer an den
Rotor übertragenen
Drehgröße variiert
werden; dies kann eine Drehkraft (auch Drehmoment oder Torsion genannt)
und/oder die Drehgeschwindigkeit (auch Winkelgeschwindigkeit oder Drehzahl
genannt) und/oder Drehbeschleunigung sein. Da diese Größen miteinander
ursächlich
zusammenhängen,
werden bei Variation einer Größe auch
die anderen variiert; die der hier verwendeten Begriffe Drehmoment
und Drehbeschleunigung sind dementsprechend allgemein zu verstehen.
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Es
genügt,
wenn die erzeugten Drehmomentänderungen
zumindest teilweise derart in ein Rotorblatt oder ein sonstiges
bewegliches Rotorteil umgelenkt oder eingekoppelt werden, dass dessen
Anstellwinkel oder eine andere aerodynamisch wirksame Größe angelenkt
oder variieret wird. Allgemein kann der Rotor kann so gebaut sein,
dass er auf Änderungen
eines an den Rotor gegebenen Drehmomentes, mit einer aerodynamisch
wirksamen Änderung
reagiert, etwa durch Verstellung seiner Blätter. Zumindest ein Teil der
Drehgröße kann
mechanisch so umgelenkt werden, dass hiervon der Rotor oder ein
Teil davon in eine zusätzliche
Bewegung versetzt wird; diese zusätzliche Bewegung kann eine
Luftkraft in Betrag und/oder Richtung beeinflussen.
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Die
Einkopplung oder Umleitung kann durch eine separate am Rotor vorgesehene
Mechanik erfolgen, etwa wie bei 11, oder
einfach dadurch, dass das bewegliche Teil selbst die Einkopplung
bewirkt, indem der Freiheitsgrad seiner Bewegung geeignet ausgerichtet
ist. Beispielsweise kann eine mitdrehende Masse beweglich aufgehängt sein,
sodass sie in eine zusätzlich
zur Drehbewegung. erfolgende Bewegung versetzt wird. Die Bewegung
kann an ein Rotorblatt eingekoppelt werden, oder vom Blatt als bewegliche
Masse selbst durchgeführt
werden.
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Zumindest
ein Anteil der induzierten Bewegung wird also, direkt oder über mechanische
Ankopplung, von mindestens einem Teil eines Rotorblattes in der
Weise mitgemacht oder hierauf übertragen,
dass mindestens ein aerodynamisch wirksamer Parameter variiert.
Andere und zusätzliche
Ausführungen
sind in den Merkmalen der Unteransprüche und den Ausführungsbeispielen
gegeben.
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Die
vorliegende Erfindung ermöglicht
einen vollständig
steuerbaren Hubschrauber ohne jegliche Servomotoren oder sonstige
Stellgeber. Auch sind keine Schubstangen, Schleifkontakte o.ä. erforderlich.
Das Gewicht kann auf ein geringstes Maß eingeschränkt werden. Bei ferngesteuerten
Kleinst-Hubschraubern ist die Realisierung sehr einfach, zumal die
Beschleunigungskräfte,
die an Gerät
und Luft erforderlich sind oder auftreten, nur einen geringen Anteil
haben. Auch ermöglicht
es die Erfindung, mit nur einem einzigen Motor ein um alle Bewegungsrichtungen
steuerbares Fluggerät
zu bauen, wozu sich insbesondere heckrotorlose oder in sich rotierende Flugkörper eignen.
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Die
zu variierende aerodynamische Kraft muss nicht notwendig der Betag
eines Auftriebes sein; es kann alternativ oder zusätzlich auch
eine Richtungsänderung
des Auftriebskraft, eine Verlagerung des Angriffspunktes oder Druckpunktes
oder ein Luftwiderstand sein, wie weiter unten sowie bei 2 erläutert.
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Je
nach vorgesehener Bewegung können zyklische Änderungen
zur Schubsteuerung und/oder nichtzyklische Änderungen zur Neigungssteuerung vorgesehen
werden. Bei Anstellwinkel-Ansteuerung kann
beispielsweise ein Rotorblatt in der Weise angebracht oder angelenkt
sein, dass es sich bei momentaner Drehmoment-Erhöhung in einen größeren Anstellwinkel
neigt und umgekehrt bei zeitweise schwächeren Drehmoment in Richtung
kleinerer Anstellwinkel. Ein zweites, gegenüberliegendes Rotorblatt kann
entgegengesetzte Bewegungen durchführen, womit eine Neigungssteuerung
mit zyklischer Blattverstellung unterstützt wird, etwa wie 1, 3, 4, 5, 7-10.
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Auch
bei herkömmlichen
ferngelenkten Hubschraubern kann die Antriebskraft zur vertikalen Steuerung
nicht-zyklisch erhöht
oder erniedrigt werden. Damit hierauf die Steuer-Reaktion rascher
erfolgt, als über
eine Zunahme der Drehzahl wegen des Trägheitsmomentes möglich wäre, kann
eine erfindungsgemäße Blattverstellung
auch kollektiv erfolgen. Hierfür
kann das o.g. zweite Rotorblatt gleichsinnig wie das erste Blatt
angesteuert sein, sodass beide ihren Anstellwinkel bei Erhöhung des
Drehmomentes vergrößern. Auch
herkömmliche
Rotorblätter biegen
sich, etwa als Folge des erzeugten Auftriebs, aber nicht in der
Weise, dass es eine relevante aerodynamische Kraftänderung
bewirkt, die für
eine Steuerung ausgenutzt werden könnte.
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Um
eine kollektive und eine zyklische Steuerung miteinander zu kombinieren,
genügt
es, nur das erste Blatt verstellbar zu machen, was eine gemischt wirkende
Kombination aus kollektiver und gegengleicher Bewegung ergibt. Um
aber eine bessere Ansteuerung mit mehreren Blättern zu ermöglichen, können gleichsinnige
und gegengleiche Bewegung getrennt erlaubt werden und ferner die
zyklischen und nicht-zyklischen Änderungen
voneinander getrennt werden, etwa durch mechanische Resonanz, wie
weiter unten und in 7 und 9 gezeigt.
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Um
allgemein die Luftkraft zu beeinflussen, kann mindestens ein Rotorblatt
neben der Rotordrehung eine zusätzliche
Bewegung ausführen.
Hierzu kann ein Gelenk vorgesehen sein, das eine Beweglichkeit,
z.B. gegenüber
dem übrigen
Rotor oder gegenüber
der Rotorachse, erlaubt. Das Gelenk kann auch durch flexibles Material
gebildet werden. Ein elastischer oder flexible Abschnitt kann als
Aufhängung
für zumindest
einen Teil des Rotorblattes vorgesehen werden. Eine weitere Möglichkeit
ist, dass das Rotorblatt in sich flexibel ist. Durch geeignete Wahl der
Freiheitsgrade kann, wie unten beschrieben, auf einfache Weise erreicht
werden, dass Anderungen des Drehmomentes eine zusätzliche
Bewegung der Rotorblätter – neben
deren normaler Drehbewegung – induzieren.
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Bei
Drehbeschleunigungen wird der Rotor und dessen Teile den Änderungen
entgegenwirken. Ursache hierfür
kann einerseits der aerodynamische Widerstand und andererseits die
Massenträgheit
des Rotors und/oder eines Teils davon, etwa ein mitbewegtes Gewichts,
sein. Die auf dem Pfad zwischen Antrieb und angetriebenem Rotor
oder betreffendem Rotor-Teil übertragene
Kraft variiert also und kann auf vielerlei Weise zur Anlenkung verwendet
werden, und zwar sowohl der durch Massenträgheit als Beschleunigungskraft
anfallende Teil als auch der durch Aerodynamik anfallende Kraftanteil
oder beide.
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Zur
Ausnutzung der Beschleunigungskraft kann eine Masse auf dem Rotor
vorgesehen werden; diese kann auch direkt an einem Rotorblatt angebraucht
sein, oder das Gewicht des Blattes selbst kann ausgenutzt werden.
Die Masse kann gegenüber
der Rotorwelle zumindest begrenzt beweglich oder flexibel angebracht
sein, etwa wie in 3, 6, 7, 8, 9 über eine
geneigte Kipp-Achse. Drehbeschleunigungen induzieren Kräfte und/oder
Bewegungen des Gewichtes relativ zur Rotorwelle. Diese Bewegungen
können
an mindestens ein Rotorblatt eingekoppelt werden, also in eine aerodynamisch
wirksame Bewegung des Rotorblattes eingeleitet oder umgelenkt werden.
Die Einkopplung kann mechanisch erfolgen, etwa über ein Gestänge oder
indem das Gewicht direkt das Rotorblatt ist oder hieran vorgesehen
ist.
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Eine
weitere Möglichkeit
ist, das Drehmoment des Motors dort abzugreifen, wo es auf den Rotor
oder einen größeren Teil
desselben übertragen wird,
und von dort aus eine Anlenkung kraftschlüssig anzukoppeln, etwa mit
einer am Rotor angebrachten Mechanik, die das Drehmoment zumindest
teilweise aufnimmt und umleitet. Vom drehenden Rotor aus gesehen
lässt sich
diese Situation so beschreiben, dass eine eingeschränkte Torsions-Bewegung
der Rotorwelle gegenüber
dem Rotor erlaubt wird, welche die zyklischen Anlenkung antreibt.
Zur Anlenkung können
herkömmliche
Gestänge
oder beliebige mechanische Übertragungsmittel
verwendet werden.
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Eine
weitere Möglichkeit
ist, die Luftkraft mittelbar von der Antriebskraft zu beeinflussen.
Beispielsweise können
zur zyklischen Steuerung verschiedene Blätter eine unterschiedliche
Verteilung ihrer Biege-Elastizität
entlang ihrer Blatt-Tiefe aufweisen. Bei erhöhtem Drehmoment erhalten beide
Blätter,
nach erfolgter Beschleunigung, mehr Auftrieb und biegen sich nach
oben. Dabei biegt sich eines der Blätter stärker längs seiner hinteren Kante als das
andere, was in einem unterschiedlichen Anstellwinkel an den äußeren Blatt-Enden
resultiert. Nach einer halben Drehung kann der Antrieb entsprechend vermindert
werden und einen entgegengesetzten Unterschied bewirken.
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Eine
weitere Möglichkeit
ist, zunächst
einen separaten Körper
in Bewegung zu versetzen, etwa ein als Hiller-Paddel bekanntes Hilfsblatt über Ansteuerung
dessen Anstellwinkel, und mit der daraus resultierenden Bewegung
seinerseits die tragenden Rotorblätter ansteuern. Der Begriff "Rotorblatt" beinhaltet hier
auch Hilfspaddel.
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Allgemein
können
erfindungsgemäß die erzeugten
Drehbeschleunigungen für
eine aerodynamisch wirksame Verstellung ausgenutzt, eingeleitet oder
umgelenkt werden. Eine hierzu geeignete Einrichtung kann auf dem
Kraft-Übertragungspfad
vorgesehen werden, auf dem die Antriebskraft des Motors auf den
Rotor oder zumindest zu einem Teil desselben übertragen wird. Diese Einrichtung
kann auf Drehbeschleunigungen oder Drehmomentänderungen reagieren. Sie kann
bestehen aus einer mechanischen Anlenkvorrichtung, welche eine luftkraft-beeinflussende
Vorrichtung im Rotor anlenkt, oder kann aus der luftkraft-beeinflussenden
Einrichtung selbst bestehen. Der Kraftpfad des Gegendrehmomentes ist
in den Möglichkeiten
inbegriffen, insbesondere wenn der Drehflügler einen das Gegendrehmoment aufnehmenden
zweiten gegendrehenden Rotor besitzt
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1 bis 11 stellen
beispielhaft verschiedene Ausführungen
der Erfindung dar. In verschiedenen Figuren gleiche Teile sind mit
gleichem Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Drehflüglers mit
tragenden Rotorblättern
(20) und (30), die nicht verwindungssteif sind
sondern eine gewisse Verdrehung erlauben. In dem Moment, in dem
die Antriebskraft des Elektromotors (2) erhöht wird,
eilt der Flügel
(20) gegenüber dem
oberhalb angebrachten Gewicht (23) voraus und erhöht damit
seinen Einstellwinkel und seinen Auftrieb. Umgekehrt ist am Flügel (30)
ein Gewicht (33) unterhalb angebracht und führt zu einer
Verringerung des Einstellwinkels und des Auftriebs. Nach einer 180-Grad-Drehung verringert
die Ansteuer-Elektronik 6) die Motorkraft um den Betrag,
um den sie vorher erhöht
wurde, sodass die mittlere gegebene Leistung und der Gesamtauftrieb
gleich bleiben. Die Gewichte (23), (33) können von
einem (nicht dargestellten) Verkleidungskörper umschlossen sein. Dieser
kann an beiden Blattenden gleich geformt sein. Die Ansteuer-Elektronik
(6) erhält
einerseits ein Synchronisationssignal aus der Abtastvorrichtung 5, die
die Rotordrehung synchron abtastet, und andererseits ein über eine
Fernsteuerung (nicht dargestellt) empfangenes Steuersignal. Die
Ansteuerelektronik (6) erzeugt eine zyklisch modulierte
Motor-Speisespannung. Der Modulationshub kann hierbei von der Stärke des
gesendeten Steuer-Ausschlags definiert werden; die in Bezug zum
Synchronisationssignal erzeugte Phasenlage kann von der Richtung
des Steuersignals definiert werden. Wenn die Abtastung der Rotordrehung
vom Boden aus erfolgt (nicht dargestellt), so resultiert ein einfacheres
Steuerverhalten mit von der Rumpfrichtung unabhängiger Steuerrichtung.
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2 zeigt
in der Draufsicht einen Rotor mit einem an einem Mittelstück 10 fest
angebrachten Rotorblatt 30 und einem weiteren Rotorblatt 20,
das über
eine flexible Übergangsstelle 21 am
Mittelstück 10 angebracht
ist. Die Flexibilität
kann durch eins örtliche
Verschmälerung
des Materials oder auch durch eine eigene Scharniervorrichtung erreicht
werden. Bei Erhöhung
des Drehmoments bleibt das Rotorblatt 20 gegenüber seiner
Mittelstellung kurzzeitig zurück
(20a). Nach einer 180-Grad-Drehung erfolgt eine Verringerung des
antreibenden Drehmomentes und das Rotorblatt (20) eilt
wieder vor. Aufgrund seiner Massenträgheit und/oder einer in der
Aufhängung 21 eingerichteten
Vorspannung kann das Voreilen um eine näherungsweise gleiche Amplitude
erfolgen wie das Zurückbleiben.
Periodisches vor- und zurück-
Schwenken bewirkt Variation des Auftriebs-Ortes, und Verlagerung
der Auftriebs-Mittelpunktes des Rotors gegenüber dem Drehzentrum oder dem
Schwerpunkt des Flugkörpers
und somit eine Flugneigung, also Nick- und/oder Rollbewegung.
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3 zeigt
ein Ausführungsbeispiel,
bei dem ein Teil des Drehmoments in eine den Anstellwinkel ändernde
Kraft umgelenkt wird. Rotorblatt 20 ist über eine
flexible Stelle 21 mit dem Mittelstück 10 so verbunden,
dass es Kippbewegungen um die gedachte Achse 22 durchführen kann.
Die Flexibilität kann
erreicht werden wie anhand 2 geschildert. Die
Verbindungsstelle 21 ist steif genug ausgeführt, um
die Amplitude der Kippbewegung einzugrenzen. Mit einer entsprechenden
Vorrichtung 31 ist das zweite Rotorblatt 30 befestigt.
Die Achse 22 ist um den Winkel α gegenüber der Blatt-Längsrichtung nach oben geneigt.
Die Neigung bewirkt, dass ein Anteil des vom Zentralstück 10 auf
Rotorblatt 20 übertragenen
Drehmoments bei einer Änderung
derselben in die Kippbewegung umgeleitet wird. Die Neigung α bewirkt
also eine dynamische Kopplung der beiden Drehungen miteinander.
Am anderen Rotorblatt kann die Achse 32 gegengleich nach
unten geneigt sein, sodass dort der Anstellwinkel zeitgleich in die
umgekehrte Richtung variiert. Zusätzlich sind die Achsen 22 und 32 um
einen Vorlaufwinkel β in
Laufrichtung versetzt ausgerichtet. Dies bewirkt, dass eine Erhöhung des
Anstellwinkels mit einem gleichzeitigen Abwärts-Klappen der Rotorblätter einhergeht
und umgekehrt. Dies erfolgt unabhängig davon, ob hierzu das Drehmoment
erhöht
oder erniedrigt werden musste. Der Sachverhalt bewirkt einerseits, dass
die Achse vor dem Druckpunkt des Rotorblattes zu liegen kommt und
somit eine dynamische Stabilität
erreicht. Ferner wird durch die resultierende Pendelbewegung erreicht,
dass das Rotorblatt aufgrund der Zentrifugalkraft seiner Masse wie
ein Pendel eine Rückstellkraft
erfährt,
welche die Steifigkeit der Aufhängung 21 unterstützt und
außerdem
ermöglicht, die
resultierende Resonanzfrequenz auch auf variierende Umdrehungszahl
abzustimmen. Anstelle des Vorhaltewinkels β oder in Kombination hiermit
kann wie in 7 ein Stabilisator-Gewicht an
einem Ort voreilend und quer zum Rotorblatt ausladend vorgesehen
sein.
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4 zeigt
in Draufsicht ein Ausführungsbeispiel
(nur der Rotor dargestellt), dessen Rotorblätter außen mit einem Ring 11 verbunden
sind. Bei einem am Mittelstück 10 übertragenen
Drehmoment erfahren die Rotorblätter 20 und 30 über ihre
innere Aufhängung 21 und 31 eine
Zugkraft längs
des Blattes. Am äußeren Blattende
greift die Zugkraft in einen vorderen (24) und einen hinteren
(25) elastischen Hebel an und wird dort so umgeleitet,
dass sich die vordere Blatt-Seite hebt und die hintere senkt, da
Hebel 24 weiter oben als Hebel 25 am Außenring 11 befestigt
ist. Die Spitze des gegenüberliegenden
Rotorblatts 30 kann mit umgekehrt geformten Hebeln 34 und 35 an
Ring befestigt sein, so dass sich zeitgleich der Anstellwinkel dort
verringert. Die übrigen
Rotorblätter 40 und 50 können wie
dargestellt so angebracht sein, dass die geschilderte Kraft-Einkopplung dort
nicht erfolgt. Die Ansteuerung der Motorkraft (nicht dargestellt)
kann wie bei 1 oder 6 erfolgen.
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5 zeigt
ein ähnliches
Ausführungsbeispiel
mit dem Unterschied, das durch das Drehmoment anstelle einer Zugkraft
eine Bewegung derart auf die Rotorblätter übertragen wird, dass ihr inneres Ende
mit zunehmendem Drehmoment der Drehbewegung voreilen kann und dementsprechend
sich ihr äußeres Ende
so kippt, dass der vordere Hebel 24 zusammengedrückt und
der hintere Hebel 25 auseinander gezogen wird. Weil beide
Hebel unterhalb im Ring münden,
erhöht
Flügel 20 seinen
Anstellwinkel. Gegengleiches gilt für Flügel 30 und dessen
oberhalb angebrachte Hebel 34 und 35. Die Ansteuerung
der Motorkraft (nicht dargestellt) kann wie bei 1 oder 6 erfolgen.
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6 zeigt
in der Draufsicht einen Drehflügler,
der einen Rotor 4 und einen gegen-drehenden Gegenrotor 3 beinhaltet.
Die Antriebs-Steuerung 6 und wahlweise der gesamte übrige Flugkörper kann auf
dem Gegenrotor angebracht sein. Die Blattverstellung ist an einem
Rotorblatt 20 des Gegenrotors 3 vorgesehen. Sie
beinhaltet eine flexible Aufhängung
für eine
Kippbewegung um eine Achse 27 und zur Anlenkung die Schubstange 8,
die einerseits am Motor 2 und andererseits am Rotorblatt 20 angekoppelt
ist. Motor 2 ist seinerseits über eine flexible Aufhängung 7 so
am Außenrotor 3 befestigt,
dass er aufgrund Seines Gegendrehmomentes um eine gewissen Amplitude
schwenken kann, und diese Bewegung über Schubstange 8 den
Anstellwinkel beeinflussend an das Rotorblatt 20 weitergeben
kann. Um nur zyklische Änderungen
weiterzugeben, kann Anlenkstange 8 ein Dämpfungsglied
sein, z.B. ein ölgefülltes. Die
Antriebssteuerung 6 erhält
ein Synchronisationssignal von der Abtastvorrichtung 5,
deren Gegenstation sich am Boden befindet.
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Im
Zusammenhang mit einem Gegenrotor eignet sich auch eine Blatt-Ansteuerung
entsprechend der vorigen Figuren, und kann für Blätter des Gegenrotors und/oder
des Rotors (4) angewendet bzw. vorgesehen werden.
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7 zeigt
eine Ausführung,
bei der zwei gegenüberliegende
Blätter
als Einheit 75 aufgebaut sind und gemeinsam um eine Achse 22 beweglich sind,
was gegenläufige
Anstellwinkel-Änderungen impliziert,
etwa mittels einem am Zentralstück 10 angebrachten
Biegescharnier. Dessen Achse 22 ist wie bei 3 um
einen Winkel α geneigt,
sodass ein Anteil tan α des
antreibenden Drehmomentes für
die Blattverstellung ungelenkt oder eingeleitet wird. Als Winkel α eignet sich
5°; 2 bis
30° sind
ebenfalls geeignet. Zur Erzeugung einer Gegenkraft sind Gewichte 71 und 72 quer
ausladend an der Blatt-Einheit angebracht. Der Begriff "quer" beinhaltet eine
wesentliche Komponente senkrecht zur Blatt-Längsachse, aber nicht notwendig
genau senkrecht. Die Gewichte haben zusätzlich eine die Neigung stabilisierende
Kreiselwirkung. Sie können
an einer bei Modellhubschraubern bekannten Stabilisatorstange 73 angebracht
sein oder hieraus bestehen. Die Umlenkung der zyklischen Drehbeschleunigung
in die blattverstellende Neigung erfolgt wie in 3 durch
den Winkel α;
aber hier unter Ausnutzung der Trägheitsmomente von sowohl Blatteinheit 75 als
auch den Gewichten. Zusätzlich
ist eines der Gewichte (72) höher als das andere (71)
angeordnet, bezogen auf eine symmetrisch neutrale Blattstellung.
Die Höhendifferenz
ist so bemessen, dass dabei sie mit der Zentrifugalkraft ein um
die Neigachse 22 wirkendes Drehmoment auftritt, welches
gerade so stark ist und entgegengesetzt wirkt wie das eingeleitete
Drehmoment aufgrund des dauernd vorhandenen mittlere Antriebs-Drehmomentes,
sodass dieses ausgeglichen wird, wobei vorteilhafterweise beide
Drehmomente gleichermaßen
quadratisch von der Drehzahl abhängen.
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Für eine gleichzeitig
mögliche
kollektive Blattverstellung kann der mittlere Abschnitt 77 der Blatteinheit 75 torsionsflexibel
gestaltet sein, etwa durch die dargestellte schmalere Stelle.
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Die
oberen Scharnierhälften 78, 79 wirken als
Hebel und vergrößern mit
zunehmendem Drehmoment den Anstellwinkel beider Blätter. Weil
mit höherem
Anstellwinkel die Drehung stärker
gebremst, was das Drehmoment zusätzlich
erhöht,
resultiert eine Wirkungs-Mitkopplung. Die Stärke der Wirkung kann durch
geeignete Abstimmung, etwa über
die Hebellänge
und die Steifigkeit bei 77, so eingestellt werden, dass
effektive Lastwechsel mit sehr geringer Drehzahl-Änderung
und daher sehr rasch möglich sind.
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8 zeigt
eine ähnliche
Ausführung;
im Unterschied zu 7 ist nur die Pendelachse 22 der Stabilisatorstange 73 um
den Winkel α geneigt;
die Neigachse 80 der Rotorblätter 75 ist separat
und zur Rotorwelle orthogonal. Zur Ankopplung ist Schubstange 82 vorgesehen.
Als Winkel α eignet
sich 3° gut;
auch 1 bis 10° sind
sinnvoll. Diese Anordnung hat gegenüber 7 den Vorteil,
dass das zur Auftriebs-Erzeugung aufgebrachte dauernd vorhandene Drehmoment
nicht an der Blattneigungs-Verstellung beteiligt
ist; da nur der zur zyklischen Beschleunigung der Gewichte 71, 72 aufgebrachte
Anteil des vom Antrieb stammenden Drehmomentes über die geneigte Pendelachse 22 in
eine Steuerbewegung umgelenkt wird. Ein Gummischlauch 81 dient
als elastische Verbindung zwischen Rotorwelle 84 und Zentralstück 10.
Die Elastizität
beinhaltet auch Torsions-Bewegungen, sodass die Zusatzgewichte die Drehbeschleunigungen
schneller aufnehmen können als
die Blatt-Einheit 75 und unabhängig hiervon.
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Für eine kollektive
Blattverstellung kann anstelle des Gelenkes 80 die bei 7 erklärte Scharnieranordnung
vorgesehen werden, hier mit gerader Achse. Von der Drehkraft-Modulation
werden zyklische Anteile an der Torsionsverbindung (Gummischlauch 81)
entkoppelt aber durch die Gewichte 71,72 aufgenommen,
umgekehrt werden nichtzyklische Anteile durch die Torsionsverbindung
weitergeleitet. Wegen der Torsions-Elastizität der Scharnieranordnung kann
Gummischlauch 81 auch entfallen. Ein zusätzliches
Kipp-Scharnier 85, z.B. eine Material-Aussparung, kann
in der Rotorwelle 84 zum Entkoppeln von Vibrationen aufgrund
von Neigungskräften
vorgesehen sein.
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In 7 und 8 kann
sich die von den Gewichten eingenommene Drehebene von der Rotorblattebene
zeitweise unterscheiden; die Differenz entspricht der Amplitude
der um Achse 22 erfolgenden Pendelbewegungen und bewirkt
die zyklische Anlenkung der Rotorblätter. Die Kreiselwirkung der Gewichte,
die auch als Resonanzwirkung eines in der Fliehkraft hängenden
Pendels aufgefasst werden kann, hat zur Folge, dass eine einzelne
zyklische Änderung
der Antriebskraft nur einen kleinen Anteil an der um Achse 22 induzierten
Amplitude bewirken, diese Anteile sich aber mit jeder gegebenen Änderung
resonanzartig aufsummieren. Dies entspricht einer definierten Roll-
oder Nick-Rate der Gewichts-Drehebene, deren Ausrichtung dann von
den Rotorblättern übernommen
wird.
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Vorteil
ist, dass eine sehr sensible Reaktion möglich ist, die nur eine geringe
Modulation der Antriebskraft und somit am Antrieb nur einen geringen Leistungs-Überschuss
erfordert. Gegenüber
dem Stand der Technik haben diese Anordnungen den zusätzlichen
Vorteil, dass sich die stabilisierende Kreiselmasse gänzlich unbeeinflusst
von Luftkräften
bewegt, da an der Stabilisatorstange nicht die üblichen Paddel nötig sind,
und daher die gesteuerte Flugneigung gegenüber Störungen erheblich stabiler ist.
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9 zeigt
eine in sich rotierende Ausführung
mit Gegenrotor, dessen Blätter
flexibel sind. Die Flexibilität
betrifft insbesondere eine erhöhte
Biegbarkeit entlang der gestrichelt gezeichneten Linien. Dies kann
durch Materialverdünnung
an diesen Stellen erreicht werden. Die Richtungen der Biegeachsen
(90) sind bezüglich
der Drehachse unsymmetrisch angeordnet; alternativ oder in Kombination
hierzu können
die Biegeachsen auch ungleich auf Rotorblätter verteilt sein. Die Wirkung
ist, dass eine durch das Gegendrehmoment von Motor (2)
und Hauptrotor (4) gegebene Beanspruchung der Blätter diese
in eine unterschiedliche, d.h. zur Rotorachse unsymmetrische Verbiegung
zieht. Im gezeichneten Fall stellen sich mehrere auf einer Seite
gelegenen Blätter
bei momentaner Drehmomentzunahme auf, und umgekehrt verflacht sich
der Einstellwinkel mehrerer gegenüberliegender Blätter. Das
Licht einer radial abstrahlenden modulierten Leuchtdiode (93)
wird vom Boden empfangen und liefert dort zur Steuerung des Motors
ein Synchronisationssignal. Dieses steuert eine zur Drehung synchrone
Leistungsverstellung des Motors (2) über eine (nicht dargestellte)
Fernsteuerung. Somit sind bei nur einem Motor alle denkbaren Richtungen
steuerbar.
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10 zeigt
einen erfindungsgemäßen Rotor
mit schützendem
Außenring,
wobei eine Blatteinheit 75 wie in 7 gezeigt
und erklärt
aufgehängt und
angesteuert ist. Die äußeren Blattenden
sind drehbar an den Ring 11 verbunden, wozu ebenfalls ein
elastischer Abschnitt oder ein Achslager dient. Eine weitere Blatteinheit 76 kann
am Außenring
fest angebracht sein. In der Mitte kreuzen sich die Blatteinheiten übereinander.
Zur Stabilität
ist auch obere Blatteinheit 75 mit der Rotorwelle verbunden.
Diese Verbindung ist axial beweglich, sodass sie die zur Ansteuerung
des unteren Blattes nötige
Relativbewegung erlaubt.
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Ein ähnlich aussehender
Rotor kann auch in sich steif ausgeführt sein oder ohne die Biegeachsen (90),
und stattdessen Ganzes über
eine geneigte Kipp-Achse mit der Rotorwelle verbunden sein. Dann neigen
sich nicht einzelne Blätter
sondern der ganze Rotor und ändert
den Auftrieb in seiner Richtung.
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11 zeigt
eine Ausführung
mit einem Torsionsstück,
dessen Außenteil
(10b) gegenüber
dem Innenteil (10a) begrenzt verdrehbar ist und die über Kipp-Achsen
(80a), (80b) befestigten Rotorblätter (20),
(30) trägt.
Die im Torsionsstück
bei Drehbeschleunigung auftretenden Verdrehungen lenken über die
Gestänge
(8a), (8b) die Rotorblätter mit gegengleichen Anstellwinkel-Änderungen
an.
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Die
beschriebenen Anordnungen können
mit einer kollektiven Blattverstellung kombiniert werden. Hierzu
können
wie üblich
Mischhebel zur Anlenkung der Rotorblätter vorgesehen werden. Die
kollektive Steuerbewegung kann durch eine Schubstange im Inneren
der Rotorwelle übertragen
werden, sodass weder eine Taumelscheibe noch Drehbeschleunigungen
am Rotor nötig
sind. Die in 8 gezeigte Ausführung muss
lediglich so modifiziert werden, dass eine Schubstange (86)
direkt an einer für
die Achse (22) vorgesehenen Aufhängung angreift und diese in der
Höhe verstellt,
und dass statt Blatteinheit (75) zwei getrennt neigbare
Blätter
mit jeweils eigener Schubstange (82) und (83)
vorgesehen und zu beiden Hälften
der Stabilisatorstange (73) gekoppelt werden. Auf diese
Weise erspart Stange (73) obendrein die Mischhebel. Allgemein
kann für
die kollektive Blattverstellung eines tragenden Hubschrauber-Rotors
ein Gestänge
im Inneren einer Rotorwelle untergebracht sein und die Steuerbewegung übertragen.
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Allgemeines:
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Die
Erfindung beinhaltet Bausätze
zum Zusammenbau einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, sowie Nachrüstsätze mit
zum Umbau eines herkömmlichen
Drehflüglers
in eine erfindungsgemäße Vorrichtung
geeigneten und vorgesehenen Bauteilen.
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Der
beschriebene Winkel α einer
geneigten Kippachse (22) kann auch gegenüber der
Rotorblattebene definiert sein; der Unterschied tritt insbesondere
dann auf, wenn wie in 8 die geneigte Achse nicht die
Rotorblätter
betrifft, aber die Rotorblattebene ihrerseits gegenüber der
Rotorwelle beweglich ist. Die Neigung kann auch als ein Winkel (γ) gegenüber der
Rotoachse definiert sein.
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Die
gesteuerte Bewegung eines Rotorblattes kann allgemein eine Verschiebung
oder Verdrehung um eine oder mehrere auch kombinierte Translations-
und/oder Drehachsen sein. Die Bewegung kann auf eine gewissen Amplitude
eingeschränkt
sein und ist so durchzuführen,
dass allgemein eine aerodynamische Kraft variiert, verlagert oder
anderweitig beeinflusst wird.
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Eine
Ansteuerung oder Verstellung einer Blatt-Neigung (Anstellwinkel)
kann vom inneren Blatt-Ende aus erfolgen. Alternativ oder zusätzlich kann
Verstellung der Blatt-Neigung vom äußeren Blatt-Ende aus erfolgen.
Das Blatt kann verwindungssteif sein oder es kann sich bei Verstellung
in seiner ganzen Länge
oder abschnittsweise verwinden. Verwindung In Kombination mit der
Ansteuerung vom äußeren Blatt-Ende
hat den zusätzlichen Vorteil,
dass die Auftriebs-Änderungen
mit dem Radius längs
des Blattes zunehmen, entsprechend dem für eine Einleitung einer Neigung
bestehenden Bedarf.
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Die
Flexibilität
des Blattes und/oder dessen Aufhängung
lässt sich
zu dessen Ansteuerung auszunutzen. Hierzu kann das Blatt und dessen
Ansatz so geformt werden, dass die das Blatt antreibende Kraft in
eine das Blatt neigende Kraft umgelenkt wird. Eine flexible Vorrichtung,
welche die Antriebskraft in eine zusätzlich zur rotierenden Blattbewegung
erfolgende Blattverstellung umlenkt, muss nicht auf eine Stelle
der Vorrichtung eingeschränkt
sein. Sie kann in einer inneren und/oder äußeren Blattaufhängung und/oder
im Verlauf des Blattes durch dessen Formgebung dargestellt sein.
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Eine
Auftriebsänderung
kann auch mit einer Störklappenvorrichtung
erreicht werden, die an mindestens einem Rotorblatt oder einem Teil
desselben vorgesehen ist und eine zyklische Auftriebsverminderung
ermöglicht,
oder durch eine zusätzliche Bremsklappe.
Begriff "Rotorblatt" und "Blattverstellung" beinhalten hier
allgemein auch solche Störklappen
oder Bremsklappen, ebenso wie auch die horizontale Verstellung in 2.
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Alternativ
oder in Kombination hierzu kann der Luftwiderstand variiert werden.
Dies kann mit einem eigenen am Rotor befindlichen Blatt oder Teil
eines solchen erreicht werden, welches mit wesentlicher Querlage
und beweglich gegenüber
der Luftströmung
angebracht ist, sodass es wie eine Bremsklappe wirkt, deren Bremskraft
sich zyklisch variieren lässt.
Eine solche Steuerung kann eine horizontale Flugbewegung induzieren,
auch ohne eine Schräglage.
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Es
kann wünschenswert
sein, bei fehlender Drehkraft-Modulation eine möglichst neutrale Mittelstellung
und nur bei höher
oder niedriger Antriebskraft eine Auslenkung in die eine oder andere
Richtung zu erreichen. Insbesondere für die zyklische Steuerung ist
eine Mittelstellung zum Vermeiden von Unsymmetrien wünschenswert.
Hierzu können
krafterzeugende oder -erwidernde Mittel so eingerichtet sein, dass
sie die Wirkung des vom normalen Antrieb stammenden mittleren Drehmomentes
aufnehmen oder ausgleichen. Hierfür kann ein elastischer Körper vorgesehen
sein, der in Mittelstellung geeignet vorgespannt ist, und/oder die
Fliehkraft eines mitdrehenden Körpers
ausgenutzt werden.
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Zur
Kraftverminderung an den zur Steuerung rasch hin- und her zu bewegenden
Massen können rückstellende
Kräfte
vorgesehen sein. Diese können mit
den Massen eine Resonanz bilden; deren Frequenz kann vorzugsweise
abgestimmt sein auf die Umdrehungszahl des Rotors, sodass in erster
Linie die beabsichtigten zyklischen Änderungen durch die Resonanz
unterstützt
oder verstärkt
werden. Dies hat den zusätzlichen
Vorteil, dass die erreichte zyklische Verstellung auch dann mit
großer
Genauigkeit neutral bleibt, wenn gleichzeitig zur Flughöhensteuerung eine
nicht-zyklische Verstellung der Antriebskraft erfolgt. Auch für diese
Rückstellkräfte können elastische
Kräfte
oder Zentrifugalkräfte
herangezogen werden. Die Verwendung eines in der Zentrifugalkraft hängenden
Pendels ist vorteilhaft, weil die Pendelfrequenz automatisch, auch
bei variierender Drehzahl, hierauf abgestimmt ist. Ein solches Pendel
lässt sich auch
als Kreisel betrachten, wobei die Pendelbewegung einer gegenüber der
Rotorblattebene abweichenden Kreisel-Ebene entspricht.
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Als
Abtastvorrichtung zur Synchronisation mit der Rotordrehung kann
eine mit Kontakt oder drahtlos koppelnde Vorrichtung dienen, etwa
optisch, magnetisch oder elektromagnetisch. Eine Markierung, ein
Sender oder ein Empfänger
kann am Rotor mitdrehend befestigt sein, das Gegenstück kann
an einem stillstehenden Teil des Flugkörpers oder auch am Boden vorgesehen
sein. Letzteres ermöglicht eine
Synchronisation auch für
sich vollständig
drehende Tragflügler.
Diese Kopplung kann vorteilhaft kombiniert werden mit der für eine Fernsteuerung vorgesehenen
drahtlosen Verbindung. Hierfür
kann der Empfänger
eine Richtempfindlichkeit aufweisen, und die aktuelle Empfangsstärke, die
mit der Drehstellung variiert, ausgewertet und zur Synchronisation
der zyklischen Steuerung verwendet werden. Bei einer optischen Übertragung
kann hierfür
ein Infrarot-Empfänger
oder -Sender mit am Rotor radial ausgerichteter Richtcharakteristik
verwendet werden; bei einer Funkübertragung
kann empfängerseitig
eine mitdrehende Antenne mit definierter Richtcharakteristik vorgesehen
werden.
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Zur
Erzeugung zyklischer Beschleunigung kann auch der Antriebsmotor
so gestaltet sein, dass dessen abgegebenes Drehmoment von der Drehstellung
oder Achs-Winkelstellung abhängt.
Hierzu kann beispielsweise ein Mehrphasenmotor, etwa ein kollektorloser
Elektromotor, mit unsymmetrischer Leistung gespeist werden. Auch
kann eine seiner Phasen als Synchronisationssignal für eine Modulation
der Leistung verwendet werden. Eine weitere Möglichkeit ist ein zusätzlicher
an den Rotor angekoppeler Geber, der eine Zusatzkraft oder eine
Zusatzbewegung einspeist oder die Rotordrehung auf andere Weise zyklisch
moduliert. Hierzu kann ein mitdrehender Exzenter oder Pleuel dienen,
der mit einer von der Steuergabe abhängigen Kraft beaufschlagt wird,
etwa über
einen elastischen Körper
und/oder einen Magneten, und somit an die Rotorwelle abwechselnd
ein bremsendes und beschleunigendes Drehmoment abgibt. Eine weitere
Möglichkeit
ist eine verstellbare exzentrische Masse vorzusehen, welche von
der Rotorwelle angetrieben wird und eine zur Rotordrehung synchrone
Unwucht oder Beschleunigung erzeugt, und die Beschleunigungskraft
ihrerseits in die Drehung der Rotorwelle zurückzuspeisen oder einzumischen.
Diese Varianten sind auch für
Tragschrauber mit einem tragenden aber nicht angetriebenen Rotor sinnvoll.
Erfindungsgemäß können Steuersignale
als Drehkräfte über die
Rotorwelle übertragen
werden, auch ohne dass eine Antriebsenergie übertragen wird.
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Die
Begriffe Rotorachse, Rotorwelle oder Antriebswelle müssen nicht
bedeuten, dass ein dementsprechendes Teil separat vorhanden ist;
allgemein kann es eine gedachte Achse, oder ein Abschnitt eines
beliebigen, die Antriebskraft übertragenden
oder den Rotor tragenden Materials sein. Die Erfindung umfasst demnach
sowohl Vorrichtungen, bei denen der Rotor über eine explizite Rotorwelle
angetrieben wird als auch solche, bei denen eine andere Dreh-Lagerung,
und/oder beispielsweise ein mitdrehender Antriebsmotor oder Außenläufer-Motor
vorgesehen ist.
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Eine
Ausführung
der Erfindung beinhaltet neben einem Rotor einen Gegenrotor, der
das Gegendrehmoment des Antriebs in einer Gegendrehung ausnutzt.
Die erfindungsgemäße Blattverstellung
kann vorteilhaft im Gegenrotor realisiert werden. Dessen Drehzahl
kann erheblich kleiner sein; dementsprechend kann die Antriebskraft
langsamer moduliert sein.
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Die
Erfindung kann sowohl für
Hubschrauber mit stillstehendem Rumpf angewandt werden, wobei auch
solche mit mehreren tragenden Rotoren beinhaltet sind und solche
mit Rotor und koaxialem Gegen-Rotor, als auch bei völlig eigen-rotierenden
Flugkörpern,
bei denen die Antriebseinheit und auch die Steuerung mit einem Gegenrotor
verbunden ist und mitdreht. Bei in-sich rotierenden Flugkörpern ergibt sich
für die
erfindungsgemäße zyklische
Blattverstellung ein zusätzlicher
Vorteil dadurch, dass im zeitlichen Mittel der Schwerpunkt naturgemäß stets
zentrisch ist. Da auch keine anderen Geräte-bedingte Driften auftreten
können,
genügen
zur Steuerung der Flugrichtung sehr kleine zyklische Änderungen.
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Die
Erfindung kann verwendet werden bei Drehflüglern mit mehreren Rotoren
mit zur Neigungssteuerung getrennt variabler Antriebskraft. Hierbei können einzelne
Rotoren mit der beschriebenen, auf Drehmoment reagierenden kollektiven
Blattverstellung versehen sein, was ein rascheres Steuerverhalten
ermöglicht.
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Die
auf Drehmoment-Änderungen
reagierende kollektive Blattverstellung kann erfindungsgemäß an einem
Heckrotor vorgesehen werden, auch wenn der Hauptrotor herkömmlich ausgeführt ist.
Hierbei kann für
den Heckrotor ein separater Antriebsmotor vorgesehen sein. Diese
Ausführung
ermöglicht
den Vorteil einer rasch reagierenden Hochachsensteuerung auch dann,
wenn diese lediglich durch Motorkraftverstellung erfolgt.
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Vorteilhaft
für ein
einfaches Steuerverhalten können
tragende Rotorblätter
der Länge
nach so gebogen sein, dass ihre äußeren Enden
nach unten weisen, also die Oberseite zumindest teilweise konvex
ist. Somit kann, wie bei einem Frisbee, eine Druckpunktwanderung
nach vorne weitgehend vermieden werden, die normalerweise den Auftriebsmittelpunkt
aus der Rotormitte heraus zur Luvseite verschiebt und wegen der
Präzessions-Wirkung
der Rotordrehung ein seitliches Ausbrechen zur Folge hätte. Im
Wesentlichen verbleibt nur der Anteil an Druckpunktwanderung, der
durch die Auftriebserhöhung der
gegen den Fahrtwind voreilenden Rotorblättern entsteht, und der ein
weniger störendes
Zurückneigen
mit Abbremsen in gerader Richtung zur Folge hat.
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Vorteilhaft
zur Erhöhung
der Bruchsicherheit kann zwischen Rumpf und Rotor eine trennbare Kupplung,
etwa eine Schnappverbindung in der Rotorwelle, vorgesehen werden.
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Die
luftkraftbeeinflussende Vorrichtung im Rotor kann auch so ausgelegt
sein, dass sie auf solche zyklischen Änderungen reagiert, deren Frequenz ein
Vielfaches der Rotordrehzahl ist.
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Die
verschiedenen hier beschriebenen Ausführungen an Vorrichtungen und
Verfahren können
je nach Anwendung und der beabsichtigten Eigenschaften untereinander
beliebig kombiniert werden.