-
Die
Erfindung betrifft die Verwendung von Beugungsfarbmitteln in der
Kosmetik, Zubereitungen enthaltend Beugungsfarbmittel sowie Verfahren
zur Herstellung der Zubereitungen und deren Verwendung.
-
Im
Umfeld der dekorativen Kosmetik und auch der Gestaltung von pflegenden
oder reinigenden Zubereitungen mit hoher Wertanmutung besteht ständig Bedarf
nach neuen Effektmaterialien. Marktübliche Effektfarbmittel sind
derzeit neben Farbstoffen beispielsweise Interferenzpigmente.
-
Jetzt
wurde gefunden, dass sich auch Beugungsfarbmittel hervorragend zum
Einsatz in der Kosmetik eignen.
-
Ein
erster Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher die Verwendung
von Beugungsfarbmitteln in der Kosmetik.
-
Dabei
werden die Beugungsfarbmittel in einer Erfindungsvariante zu dekorativen
Zwecken in der topischen Anwendung eingesetzt. In einer weiteren
Variante werden die Beugungsfarbmittel zu dekorativen Zwecken in
Zubereitungen zur topischen Anwendung eingesetzt werden.
-
Dabei
kann es sich bei bevorzugten Beugungsfarbmitteln um Partikel, insbesondere
Plättchen
oder Kugeln, Folien oder Aggregate handelt.
-
Beugungsfarbmittel
im Sinne der vorliegenden Erfindung sind Materialien, die dreidimensionale
photonische Strukturen aufweisen. Unter dreidimensionalen photonischen
Strukturen werden i. a. Systeme verstanden, die eine regelmäßige, dreidimensionale
Modulation der Dielektrizitätskonstanten
(und dadurch auch des Brechungsindex) aufweisen. Entspricht die
periodische Modulationslänge
in etwa der Wellenlänge
des (sichtbaren) Lichtes, so tritt die Struktur mit dem Licht nach
Art eines dreidimensionalen Beugungsgitters in Wechselwirkung, was
sich in winkelabhängigen
Farberscheinungen äußert.
-
Daher
ist es erfindungsgemäß bevorzugt,
wenn die Beugungsfarbmittel in dem für die optischen Eigenschaften
wesentlichen Anteil im wesentlichen aus Anordnungen kugelförmiger Teilchen
oder Kavitäten
mit einer im wesentlichen monodispersen Größenverteilung bestehen.
-
Ein
Beispiel hierfür
stellt der in der Natur vorkommende Edelstein Opal dar, der aus
einer dichtest gepackten Kugelpackung aus Siliciumdioxidkugeln besteht
und dazwischen liegenden Hohlräumen,
die mit Luft, Kieselgel oder Wasser gefüllt sind.
-
Natürliche Edel-Opale
sind aus Domänen
aufgebaut, bestehend aus monodispersen, dichtgepackten und daher
regelmäßig angeordneten
Kieselgel-Kugeln mit Durchmessern von 150–400 nm. Das Farbenspiel dieser
Opale kommt durch Bragg-artige Streuung des einfallenden Lichtes
an den Gitterebenen der kristallartig angeordneten Domänen zustande.
-
Entsprechende
Kugelanordnungen können
natürlich
auch mit Kugeln aus anderen Materialien erhalten werden. Geeignete
Kugeln sind weiter unten in den Absätzen zu Kernen für Kern-Mantel-Partikeln
beschrieben. Alle dort als mögliche
Kerne beschriebenen Kugelmaterialien eignen sich zur regelmäßigen Anordnung
in Beugungsfarbmitteln.
-
Derartige
Kugelaggregate sind insbesondere dann erfindungsgemäß bevorzugt
einzusetzende Beugungsfarbmittel, wenn die Aggregate mechanisch
stabilisiert sind. Dies kann durch Verknüpfung der Kugeln oder Einbringen
einer hochviskosen Matrix zwischen den Kugeln geschehen. Unter hochviskosen
Materialien werden dabei insbesondere zähflüssige, wachsartige oder feste,
plastische oder elastische bis spröde Materialien verstanden.
-
Beispielsweise
können
Kugelaggregate in eine wachsartige Matrix eingebettet werden. Eine
geeignete wachsartige Matrix erzeugen beispielsweise Fette, Wachse
und andere natürliche
und synthetische Fettkörper,
vorzugsweise Ester von Fettsäuren
mit Alkoholen niedriger C-Zahl, z.B. mit Isopropanol, Propylenglykol oder
Glycerin, oder Ester von Fettlkoholen mit Alkansäuren niedriger C-Zahl oder
mit Fettsäuren.
Zu den besonders geeigneten Substanzen für die wchsartige Matrix zählen Paraffine,
Bienenwachs, Candelilawachs, Canaubawachs, siliconwachse sowie Mikrokristalline
wachse (wie z.B. Ozokerit und Ceresin) und insbesondere hautschmelzende
Wachse, wie Sheabutter, Lanolin (insbesondere hydrierte Qualitäten) und
Myristylmyristat.
-
Entsprechende
Beugungsfarbmittel und ein Verfahren zu deren Herstellung, bei dem
in einem ersten Schritt eine dreidimensionale Kugelpackung erzeugt
wird und in einem zweiten Schritt die Kugelaggregate mit einer Schmelze
eines bei Raumtemperatur wachsartigen Materials getränkt werden,
sind weitere Gegenstände
der vorliegenden Anmeldung. Beispielsweise können regelmäßige Kugelaggregate durch einfache
Sedimentation oder wirtschaftlicher aus einer Dispersion durch Filtration
erzeugt werden. Durch bei Wachsen übliche Verarbeitungs- und insbesondere
Zerkleinerungsschritte können
aus den Wachs-stabilisierten Kugelaggregaten dann beliebige Partikel,
wie Plättchen
oder Kugeln, erzeugt werden.
-
Wenn
das Wachs so gewählt
wird, dass dessen Schmelzpunkt im Bereich zwischen Raumtemperatur und
der Temperatur der Hautoberfläche
liegt, eignet sich das resultierende Beugungsfarbmittel insbesondere zur
Anwendung zu dekorativen Zwecken in Zubereitungen zur topischen
Anwendung. Verbleibt die Zubereitung für längere Zeit auf der Haut, so
schmilzt das Wachs, die Kugeln verlieren ihre regelmäßige Anordnung und
der optische Effekt des Beugungsfarbmittels verschwindet. Zu diesem Zweck
besonders geeignete Wachse sind die o.g. hautschmelzenden Wachse.
-
Derartige
Beugungsfarbmittel mit einer lassen sich dann besonders vorteilhaft
auch zur Kontrolle der Auftragung von pflegenden oder schützenden
Zubereitungen, wie Tagescremes oder Sonnenschutzmitteln oder Insektenschutzzubereitungen,
einsetzen.
-
Ein
entsprechendes Verfahren zur Beurteilung der Auftragung von Zubereitungen
zur topischen Anwendung, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass
man Beugungsfarbmittel, welche in die Zubereitung eingearbeitet
sind, auf die Haut aufträgt
und anhand des sichtbaren Effekts der Beugungsfarbmittel abschätzt, auf welchen
Hautpartien bereits ein Auftrag stattgefunden hat und/oder ob genügend Zubereitung
aufgetragen worden ist und/oder wann ein erneutes Auftragen erforderlich
geworden ist, ist daher ein weiterer Gegenstand der vorliegenden
Anmeldung.
-
Weitere
geeignete Stabilisierungsmethoden für Kugelaggregate sind aus der
Literatur bekannt.
US 4 703 020 beschreibt
ein Verfahren zur Herstellung eines dekorativen Materials, das aus
amorphen Silica-Kügelchen
besteht, die dreidimensional angeordnet sind, wobei sich in den
Zwischenräumen
zwischen den Kügelchen
Zirkoniumoxid oder Zirkoniumhydroxid befindet. Die Kügelchen
haben einen Durchmesser von 150–400
nm. Die Herstellung erfolgt dabei in zwei Stufen. In einer ersten
Stufe lässt
man aus einer wässrigen Suspension
Siliciumdioxidkügelchen
sedimentieren. Die erhaltene Masse wird dann an der Luft getrocknet
und anschließend
bei 800 °C
kalziniert. Das kalzinierte Material wird in einer zweiten Stufe
in die Lösung
eines Zirkoniumalkoxides eingebracht, wobei das Alkoxid in die Zwischenräume zwischen
den Kernen eindringt und durch Hydrolyse Zirkoniumoxid ausgefällt wird.
Dieses Material wird dann anschließend bei 1000–1300 °C kalziniert.
Auch dieses Beugungsfarbmittel eignet sich zur erfindungsgemäßen Verwendung.
-
Aus
EP-A-1285031 sind Partikel mit opaleszierendem Effekt bekannt, die
eine Teilchengröße im Bereich
von 5 μm
bis 5000 μm
aufweisen, wobei die Teilchen aus monodispersen Kugeln mit einem
Durchmesser von 50 nm–2 μm bei einer
Standardabweichung von weniger als 5 % in einer dreidimensionalen,
domänenweise
dicht gepackten und regelmäßig angeordneten
Struktur, die durch eine physikalische oder chemische Modifikation
mechanisch stabilisiert ist, bestehen. Beschrieben wird weiter ein
Verfahren zur Herstellung von Partikeln, bei denen in einem Schritt
a) monodisperse Kugeln mit einem Durchmesser von 50 nm bis 2 μm bei einer
Standardabweichung von weniger als 5 % in einem flüssigen Medium
suspendiert werden, b) die Suspension auf eine Oberfläche aufgetragen
wird, und c) das flüssige
Medium entfernt wird. Die Stabilisierung kann durch folgende physikalische
und chemische Maßnahmen
erreicht werden. Man modifiziert die Oberfläche der Kugeln, um während der
Ausbildung der Opalstruktur eine Vernetzung der Kugeln oder eine
bessere Haftung der Kugeln aneinander zu erreichen. Zur Suspension
der Kugeln in einem flüssigen
Medium kann vorzugsweise eine in Wasser hydrolysierbare, Verbindung
zugegeben werden, deren Hydrolyseprodukt sich bei der Ausbildung
der Opalstruktur auf den Kugeln niederschlägt und eine chemische Verbindung
der Kugeln untereinander bewirkt. Im Falle von Kugeln aus Siliciumdioxid
wird der Suspension vorzugsweise Tetraethylorthosilikat bei Temperaturen
von 50 bis 80 °C
zugesetzt, das zu Siliciumdioxid hydrolysiert und zu einer chemischen
Verbindung der Kugeln untereinander führt. Alternativ kann auch Siliciumtetrachlorid
zur Behandlung der beschichteten Oberfläche eingesetzt werden. Auch
durch Zusatz von löslichen
Silicaten, beispielsweise Natriumwasserglas und/oder polymerisierbaren
löslichen
Aluminumverbindungen in der Suspension, können die erfindungsgemäßen Partikel
chemisch stabilisiert werden. Die Stabilisierung kann auch durch
eine Behandlung der beschichteten Oberfläche mit löslichen Silicaten erzielt werden.
Ebenso können
die Partikel physikalisch stabilisiert werden, indem sie in transparente
Kunststoffe oder geeignete Lacke eingebettet werden. Dabei ist es
für das
Einbettungsmaterial wesentlich, dass es transparent ist und einen
geeigneten Brechungsindex aufweiset, der zu einer optimalen Brechungsindexdifferenz
führt.
Für eine
leichte Verarbeitung des Einbettungsmaterials, beispielsweise eines
Lackes, ist es dabei insbesondere von Vorteil, wenn es niederviskos ist
und sein Volumen beim Aushärten
nicht oder nur sehr wenig verändert.
In einer möglichen
Ausführungsform ist
das Einbettungsmaterial oder sein Precursor in entsprechendem Volumenanteil
schon in der Suspension enthalten. Bei einer weiteren Ausführungsform
der Verfestigung der Opalstruktur wird die Oberfläche der
Kugeln mit Silanen modifiziert, die dann während der Ausbildung der Opalstruktur
durch Wärme
oder UV-Strahlung miteinander vernetzt werden. Diese Vernetzung
führt ebenfalls
zu einer Verfestigung der Opalstruktur. Die Silanisierung von monodispersen
Siliciumdioxidkugeln ist in
DE
43 16 814 näher
beschrieben. Die resultierenden Beugungsfarbmitteln eignen sich
zur Verwendung als Pigment in der Kosmetik.
-
In
der EP-A-0 955 323 werden Kern/Schale-Partikel, deren Kern- und
Schalenmaterialien ein Zweiphasensystem ausbilden können und
die dadurch gekennzeichnet sind, dass das Schalenmaterial verfilmbar ist
und die Kerne unter den Bedingungen der Verfilmung der Schale im
wesentlichen formbeständig
sind, durch das Schalenmaterial nicht oder nur in sehr geringem
Ausmaß quellbar
sind und eine monodisperse Größenverteilung
aufweisen, wobei ein Unterschied zwischen den Brechungsindices des
Kernmaterials und des Schalenmaterials von mindestens 0,001 besteht.
Ferner wird die Herstellung der Kern/Schale-Partikel sowie ihre Verwendung zur Herstellung
von Formkörpern
beschrieben. Das Verfahren zur Herstellung eines Formkörpers umfasst
dabei die folgenden Schritte: Auftrag der Kern/Schale-Partikel auf
ein Substrat geringer Haftfähigkeit,
Gegebenenfalls Verdunsten lassen oder Abtreiben des eventuell in
der aufgetragenen Schicht enthaltenen Lösungs- oder Verdünnungsmittels, Überführung des
Schalenmaterials der Kern/Schale-Partikel in eine flüssige, weiche
oder visco-elastische Matrix-Phase,
Orientierung der Kerne der Kern/Schale-Partikel zumindest zu Domänen regelmäßiger Struktur,
Aushärtung
des Schalenmaterials zur Fixierung der regelmäßigen Kern-Struktur, Ablösung des
ausgehärteten
Films vom Substrat und sofern ein Pigment oder ein Pulver hergestellt
werden soll, Zerkleinerung des abgelösten Films auf die gewünschte Partikelgröße. Bei
diesen in der EP-A-0 955 323 offenbarten Kern-Schale-Partikeln "schwimmt" der Kern in der
Schalenmatrix; eine Fernordnung der Kerne bildet sich in der Schmelze
nicht aus, sondern lediglich eine Nahordnung der Kerne in Domänen. Dadurch
eignen sich diese Partikel nur eingeschränkt zur Verarbeitung mit bei
Polymeren üblichen
Methoden. Eine Verwendung dieser Aggregate als Beugungsfarbmittel
ist ebenfalls ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
-
Aus
der Patentanmeldung WO 03/25035 sind Formkörper bekannt, die im wesentlichen
aus Kern-Mantel-Partikeln, deren Mantel eine Matrix bildet und deren
Kern im wesentlichen fest ist und eine im wesentlichen monodisperse
Größenverteilung
aufweist, bestehen, wobei der Mantel vorzugsweise über eine
Zwischenschicht fest mit dem Kern verbunden ist. Dabei unterscheiden
sich die Brechungsindices des Kernmaterials und des Mantelmaterials,
wodurch besagter optischer Effekt, vorzugsweise eine Opaleszenz
entsteht. Gemäß der Patentanmeldung
DE 10204338 können in
Formkörper
solcher Kern-Mantel-Partikel zusätzlich Kontrastmaterialen,
wie Pigmente, eingebracht werden. Die eingelagerten Kontrastmaterialien
bewirken eine Zunahme von Brillianz, Kontrast und Tiefe der beobachteten
Farbeffekte bei diesen Formkörpern.
Die Verarbeitung solcher Formkörper
zu Pigmenten wird ebenfalls beschrieben. Dabei kann die Herstellung
der Pigmente beispielsweise erfolgen indem aus den Kern-Mantel-Partikeln
zuerst ein Film hergestellt wird, der ggf. gehärtet werden kann.
-
Anschließend kann
der Film in geeigneter Weise durch Schneiden oder Brechen und evtl.
anschließendes
Mahlen zu Pigmenten geeigneter Größe zerkleinert werden. Dieser
Vorgang kann beispielsweise in einem kontinuierlichen Bandverfahren
erfolgen. Die Verwendung entsprechender Beugungsfarbmittel gemäß WO 03/25035
bzw.
DE 10204338 im
wesentlichen aufgebaut aus Kern-Mantel-Partikeln, deren Herstellung und
Zusammensetzung gehört
ausdrücklich
auch zur Offenbarung der vorliegenden Patentanmeldung.
-
Beugungsfarbmittel
im wesentlichen bestehend aus Kern-Mantel-Partikeln, deren Mantel
eine Matrix bildet und deren Kern im wesentlichen fest ist und eine
im wesentlichen monodisperse Größenverteilung
aufweist, wobei ein Unterschied zwischen den Brechungsindices des
Kernmaterials und des Mantelmaterials besteht und die Matrix spröde ist,
sind in der älteren
Deutschen Patentanmeldung mit dem Anmeldeaktenzeichen
DE 10357679.7 beschrieben.
-
Unter
einer spröden
Matrix wird dabei eine Matrix verstanden, die eine so große mechanische
Härte aufweist,
dass Filme mit dieser Matrix vermahlen werden können. Insbesondere zeigt eine
spröde
Matrix und fließt
auch bei mechanischer Beanspruchung nicht. Eine spröde Matrix
im Sinne der vorliegenden Erfindung bricht bei mechanischer Beanspruchung
und eignet sich so in besonderer Weise zur Herstellung von Partikeln durch
Vermahlen größerer Einheiten.
-
Dabei
wird die Sprödigkeit
der Matrix in einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung dadurch erreicht, dass die Matrix im wesentlichen von
vernetzten organischen Polymeren gebildet wird.
-
In
einer ebenfalls bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung liegt die Glasübergangstemperatur TG der Matrix oberhalb von 25°C, vorzugsweise
oberhalb von 50°C
und insbesondere bevorzugt oberhalb von 70°C liegt, so dass unter den üblichen
Einsatzbedingungen der Beugungsfarbmittel bei Raumtemperatur oder
z. B. durch Sonneneinstrahlung leicht erhöhte Temperatur die Sprödigkeit
der Matrix im oben erwähnten
Sinn gewährleistet
ist. Dabei kann die Glasübergangstemperatur
durch geeignete Auswahl von Polymeren als Mantelmaterial der Kern-Mantel-Partikel
eingestellt werden. Die gezielte Auswahl bereitet dem Fachmann dabei
keinerlei Probleme. Insbesondere bevorzugt handelt es sich bei dem
Mantelmaterial um homo- oder copolymeres Poly(cyclohexylmethacrylat),
Polystyrol sowie substituierte Polystyrolderivate, wie z. B. Poly(iodstyrol)
und Poly(bromstyrol), Polyacrylate und Polymethacrylate mit einer
Tg oberhalb der Gebrauchstemperatur, Polyvinylchlorid mit hoher
Tg und andere vinylische Polymere, die sich durch Umwandlung aus Polyvinylacetat
ergeben, Polyacrylnitril und Styrol-Acrylnitril-Copolymere.
-
Abgesehen
von den diskutierten Aspekten sind diese bevorzugten Beugungsfarbmittel
aus Kern-Mantel-Partikeln, wie in WO 03/25035 beschrieben, aufgebaut.
-
Zur
Erzielung des erfindungsgemäßen optischen
Effektes ist es wünschenswert,
dass die Kern-Mantel-Partikel einen mittleren Teilchendurchmesser
im Bereich von etwa 5 nm bis etwa 2000 nm aufweisen. Dabei kann
es insbesondere bevorzugt sein, wenn die Kern-Mantel-Partikel einen mittleren Teilchendurchmesser
im Bereich von etwa 5 bis 20 nm, vorzugsweise 5 bis 10 nm, aufweisen.
In diesem Fall können
die Kerne als "Quantum
dots" bezeichnet
werden; sie zeigen die entsprechenden aus der Literatur bekannten
Effekte. Zur Erzielung von Farbeffekten im Bereich des sichtbaren
Lichtes ist es von besonderem Vorteil, wenn die Kern-Mantel-Partikel
einen mittleren Teilchendurchmesser im Bereich von etwa 40–500 nm
aufweisen. Insbesondere bevorzugt werden Partikel im Bereich von
80–500
nm eingesetzt, da bei Teilchen in diesem Größenordnungsbereich die Reflektionen
verschiedener Wellenlängen
des sichtbaren Lichtes sich deutlich voneinander unterscheidet und
so die für
optische Effekte im sichtbaren Bereich besonders wichtige Opaleszenz
besonders ausgeprägt
in verschiedensten Farben auftritt. In einer Variante der vorliegenden
Erfindung ist es jedoch auch bevorzugt, vielfache dieser bevorzugten
Teilchengröße einzusetzen,
die dann zu Reflexen entsprechend der höheren Ordnungen und damit zu
einem breiten Farbenspiel führen.
-
Unter
einem optischen Effekt werden dabei erfindungsgemäß sowohl
Effekte im sichtbaren Wellenlängenbereich
des Lichtes als beispielsweise auch Effekte im UV- oder Infrarot-Bereich
verstanden. In letzter Zeit hat es sich eingebürgert derartige Effekte allgemein
als photonische Effekte zu bezeichnen. Alle diese Effekte sind optische
Effekte im Sinne der vorliegenden Erfindung, wobei es sich in einer
bevorzugten Ausführungsform
bei dem Effekt um eine Opaleszenz im sichtbaren Bereich handelt.
Im Sinne einer üblichen
Definition des Begriffes handelt es sich bei den erfindungsgemäßen Beugungsfarbmitteln
um photonische Kristalle (vgl. Nachrichten aus der Chemie; 49(9)
September 2001; S. 1018–1025).
-
Erfindungsgemäß kann es
bevorzugt sein, wenn der Kern der Kern-Mantel-Partikel aus einem Material besteht,
das entweder nicht oder bei einer Temperatur oberhalb der Fließtemperatur
des Mantelmaterials fließfähig wird.
Dies kann erreicht werden durch den Einsatz polymerer Materialien
mit entsprechend hoher Glasübergangstemperatur
(Tg), vorzugsweise vernetzter Polymere bzw.
durch Einsatz anorganischer Kernmaterialien. Die geeigneten Materialen
im einzelnen werden weiter unten beschrieben.
-
Entscheidend
für die
Intensität
der beobachteten Effekte ist auch die Differenz der Brechungsindices von
Kern und Mantel. Erfindungsgemäße Beugungsfarbmittel
weisen vorzugsweise eine Differenz zwischen den Brechungsindices
des Kernmaterials und des Mantelmaterials von mindestens 0,001,
vorzugsweise mindestens 0,01 und insbesondere bevorzugt mindestens
0,1 auf. Sollen die erfindungsgemäßen Beugungsfarbmittel technisch
verwertbare photonische Effekte zeigen, so sind Brechungsindexdifferenzen
von mindestens 1,5 bevorzugt.
-
In
einer besonderen Ausführungsform
der Erfindung sind in die Matrixphase der Beugungsfarbmittel neben
den Kernen der Kern-Mantel-Partikel
weitere Nanopartikel eingelagert. Diese Partikel werden hinsichtlich
ihrer Partikelgröße so ausgewählt, dass
sie in die Hohlräume
der Kugelpackung aus den Kernen passen und so die Anordnung der
Kerne nur wenig verändern.
Durch gezielte Auswahl entsprechender Materialien und/oder der Teilchengröße ist es
zum einen möglich
die optischen Effekte der Beugungsfarbmittel zu verändern, beispielsweise
die Intensität
zu erhöhen.
Zum andern kann durch Einlagerung geeignet "Quantum dots" die Matrix entsprechend funktionalisiert
werden. Bevorzugte Materialien sind anorganische Nanopartikel, insbesondere
Nanopartikel von Metallen oder von II-VI- bzw. III-V-Halbleitern
oder von Materialen, die die magnetischen Eigenschaften der Materialien
beeinflussen. Beispiele für
bevorzugte Nanopartikel sind Gold, Zinksulfid, Hämatit oder Galliumarsenid.
-
Der
genaue Mechanismus, der zu der gleichmäßigen Orientierung der Kern-Mantel-Partikel
in den erfindungsgemäßen Beugungsfarbmitteln
führt,
ist bislang unbekannt. Es hat sich jedoch gezeigt, dass eine Krafteinwirkung
essentiell zur Ausbildung der weitreichenden Ordnung ist. Es wird
vermutet, dass die Elastizität
des Mantelmaterials unter den Verarbeitungsbedingungen entscheidend
für den
Ordnungsprozess ist. Die Kettenenden der Mantelpolymere haben im
allgemeinen das bestreben Knäuelform
anzunehmen. Kommen sich zwei Partikel zu nahe, so werden die Knäuel nach
der Modellvorstellung gestaucht und es entstehen abstoßende Kräfte. Da
die Mantel-Polymerketten verschiedener Partikel auch miteinander
in Wechselwirkung treten, werden die Polymerketten nach dem Modell
gestreckt, wenn sich zwei Partikel voneinander entfernen. Durch
das Bestreben der Mantel-Polymerketten wieder eine Knäuelform
anzunehmen, entsteht eine Kraft, die die Partikel wieder näher zusammen
zieht. Nach der Modellvorstellung wird die weitreichende Ordnung
der Partikel im Beugungsfarbmittel durch das Wechselspiel dieser
Kräfte
erzeugt.
-
Als
besonders gut geeignet zur Herstellung erfindungsgemäßer Beugungsfarbmittel
haben sich dabei Kern-Mantel-Partikel erwiesen, deren Mantel mit
dem Kern über
eine Zwischenschicht verbunden ist.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
besteht der Mantel dieser Kern-Mantel-Partikel
aus organischen Polymeren, die bevorzugt über eine zumindest teilweise
vernetzte Zwischenschicht auf den Kern aufgepfropft sind.
-
Der
Kern kann aus den verschiedensten Materialien bestehen. Wesentlich
ist erfindungsgemäß, wie bereits
ausgeführt,
dass eine Brechungsindexdifferenz zum Mantel besteht und der Kern
unter den Verarbeitungsbedingungen fest bleibt.
-
Weiter
ist es in einer Erfindungsvariante insbesondere bevorzugt, wenn
der Kern aus einem organischen Polymer, das vorzugsweise vernetzt
ist, besteht.
-
In
einer anderen ebenfalls bevorzugten Erfindungsvariante besteht der
Kern aus einem anorganischen Material, vorzugsweise einem Metall
oder Halbmetall oder einem Metallchalcogenid oder Metallpnictid.
Als Chalcogenide werden im Sinne der vorliegenden Erfindung solche
Verbindungen bezeichnet, in denen ein Element der 16. Gruppe des
Periodensystems der elektronegative Bindungspartner ist; als Pnictide solche,
in denen ein Element der 15. Gruppe des Periodensystems der elektronegative
Bindungspartner ist.
-
Bevorzugte
Kerne bestehen aus Metallchalcogeniden, vorzugsweise Metalloxiden,
oder Metallpnictiden, vorzugsweise Nitriden oder Phosphiden bestehen.
Metall im Sinne dieser Begriffe sind dabei alle Elemente, die im
Vergleich zu den Gegenionen als elektropositiver Partner auftreten
können,
wie die klassischen Metalle der Nebengruppen beziehungsweise die
Hauptgruppenmetalle der ersten und zweiten Hauptgruppe genauso jeodoch
auch alle Elemente der dritten Hauptgruppe sowie Silicium, Germanium,
Zinn, Blei, Phosphor, Arsen, Antimon und Bismuth. Zu den bevorzugten
Metallchalcogeniden und Metallpnictiden gehören insbesondere Silciumdioxid,
Aluminiumoxid, Zirkonoxid, Eisenoxide, Titandioxid, Cerdioxid, Galliumnitrid,
Bor- und Aluminiumnitrid, Silicium- und Phosphornitrid oder Mischungen
davon.
-
Als
Ausgangsmaterial für
die Herstellung der erfindungsgemäßen Kern-Mantel-Partikel werden in einer Variante
der vorliegenden Erfindung bevorzugt monodisperse Kerne aus Siliciumdioxid
eingesetzt, die beispielsweise nach dem in
US 4 911 903 beschriebenen Verfahren
erhalten werden können.
Die Kerne werden dabei durch hydrolytische Polykondensation von
Tetraalkoxysilanen in einem wäßrig-ammoniakalischen
Medium hergestellt, wobei man zunächst ein Sol von Primärteilchen
erzeugt und anschließend
durch ein kontinuierliches, kontrolliertes Zudosieren von Tetraalkoxysilan
die erhaltenen SiO
2-Partikel auf die gewünschte Teilchengröße bringt.
Mit diesem Verfahren sind monodisperse SiO
2-Kerne
mit mittleren Teilchendurchmessern zwischen 0,05 und 10 μm bei einer
Standardabweichung von 5 % herstellbar.
-
Weiterhin
sind als Ausgangsmaterial SiO
2-Kerne bevorzugt,
die mit (Halb)Metallen oder nichtabsorbierenden Metalloxiden, wie
z.B. TiO
2, ZrO
2,
ZnO
2, SnO
2 oder
Al
2O
3, beschichtet
sind. Die Herstellung von mit Metalloxiden beschichteter SiO
2-Kerne ist beispielsweise in
US 5 846 310 ,
DE 198 42 134 und
DE 199 29 109 näher beschrieben.
-
Als
Ausgangsmaterial sind auch einsetzbar monodisperse Kerne aus nichtabsorbierenden
Metalloxiden wie TiO
2, ZrO2, ZnO
2, SnO
2 oder Al
2O
3 oder Metalloxidgemischen.
Ihre Herstellung ist beispielsweise in
EP 0 644 914 beschrieben. Weiterhin
ist das Verfahren gemäß
EP 0 216 278 zur Herstellung
monodisperser SiO
2-Kerne ohne weiteres und
mit gleichem Ergebnis auf andere Oxide übertragbar. Zu einem Gemisch
aus Alkohol, Wasser und Ammoniak, dessen Temperatur mit einem Thermostaten
auf 30 bis 40 °C
genau eingestellt wird, werden unter intensiver Durchmischung Tetraethoxysilan,
Tetrabutoxytitan, Tetrapropoxyzirkon oder deren Gemische in einem
Guss zugegeben und die erhaltene Mischung für weitere 20 Sekunden intensiv
gerührt,
wobei sich eine Suspension von monodispersen Kerne im Nanometerbereich
ausbildet. Nach einer Nachreaktionszeit von 1 bis 2 Stunden werden
die Kerne auf die übliche
Weise, z.B. durch Zentrifugieren, abgetrennt, gewaschen und getrocknet.
-
Weiterhin
sind als Ausgangsmaterial für
die Herstellung der erfindungsgemäßen Kern-Mantel-Partikel auch
monodisperse Kerne aus Polymeren geeignet, die Partikel, beispielsweise
Metalloxide, eingeschlossen enthalten. Solche Materialien werden
beispielsweise von der Firma micro caps Entwicklungs- und Vertriebs GmbH
in Rostock angeboten. Nach kundenspezifischen Anforderungen werden
Mikroverkapselungen auf der Basis von Polyestern, Polyamiden und
natürlichen
und modifizierten Kohlenhydraten gefertigt.
-
Einsetzbar
sind weiterhin monodisperse Kerne aus Metalloxiden, die mit organischen
Materialien, beispielsweise Silanen, beschichtet sind. Die monodispersen
Kerne werden in Alkoholen dispergiert und mit gängigen Organoalkoxysilanen
modifiziert. Die Silanisierung sphärischer Oxidpartikel ist auch
in
DE 43 16 814 beschrieben.
-
Die
Kerne der erfindungsgemäßen Kern-Mantel-Partikel
können
darüber
hinaus auch Farbstoffe enthalten. beispielsweise können sogenannte
Nanocolorants, wie sie beispielsweise in WO 99/40123 beschrieben
sind, eingesetzt werden. Die Offenbarung der WO 99/40123 wird hiermit
ausdrücklich
in die Offenbarung der vorliegenden Anmeldung eingeschlossen.
-
Für die beabsichtigte
Verwendung der erfindungsgemäßen Kern/Mantel-Partikel zur Herstellung
von Beugungsfarbmitteln ist es wichtig, dass das Mantelmaterial
verfilmbar ist, d. h., dass es durch einfache Maßnahmen soweit erweicht, visco-elastisch
plastifiziert oder verflüssigt
werden kann, dass die Kerne der Kern/Mantel-Partikel zumindest Domänen regelmäßiger Anordnung
ausbilden können.
Die in der durch Verfilmung der Mantel der Kern/Mantel-Partikel
gebildeten Matrix regelmäßig angeordneten
Kerne bilden ein Beugungsgitter, das Interferenzerscheinungen hervorruft
und dadurch zu sehr interessanten Farbeffekten führt.
-
Die
Materialien von Kern und Mantel können, sofern sie den oben angegebenen
Bedingungen genügen,
anorganischen, organischen oder auch metallischen Charakter haben
oder es können
Hybridmaterialien sein.
-
Im
Hinblick auf die Möglichkeit,
die erfindungsrelevanten Eigenschaften der Kerne der erfindungsgemäßen Kern/Mantel-Partikel
nach Bedarf zu variieren ist es jedoch zweckmäßig, dass die Kerne ein oder
mehrere Polymere und/oder Copolymere (Kern-Polymere) enthalten oder
dass sie aus solchen Polymeren bestehen.
-
Vorzugsweise
enthalten die Kerne ein einziges Polymer oder Copolymer. Aus dem
gleichen Grund ist es zweckmäßig, dass
auch die Mantel der erfindungsgemäßen Kern/Mantel-Partikel ein
oder mehrere Polymere und/oder Copolymere (Mantel-Polymere; Matrix-Polymere)
oder Polymer-Vorprodukte
und gegebenenfalls Hilfs- und Zusatzstoffe enthält, wobei die Zusammensetzung
der Mantel so gewählt
werden kann, dass sie in nichtquellender Umgebung bei Raumtemperatur
im wesentlichen formbeständig
und klebfrei ist.
-
Mit
der Verwendung von Polymersubstanzen als Mantelmaterial und ggf.
Kernmaterial gewinnt der Fachmann die Freiheit deren relevante Eigenschaften,
wie z. B. ihre Zusammensetzung, die Teilchengröße, die mechanischen Daten,
den Brechungsindex, die Glasübergangstemperatur,
den Schmelzpunkt und das Gewichtsverhältnis von Kern:Mantel und damit
auch die anwendungstechnischen Eigenschaften der Kern/Mantel-Partikel
festzulegen, die sich letztlich auch auf die Eigenschaften der daraus
hergestellten Beugungsfarbmittel auswirken.
-
Polymere
und/oder Copolymere, die in dem Kernmaterial enthalten sein können oder
aus denen es besteht, sich hochmolekulare Verbindungen, die der
oben für
das Kernmaterial gegebenen Spezifikation entsprechen. Geeignet sind
sowohl Polymerisate und Copolymerisate polymerisierbarer ungesättigten
Monomerer als auch Polykonensate und Copolykondensate von Monomeren
mit mindestens zwei reaktiven Gruppen, wie z. B. hochmolekulare
aliphatische, aliphatisch/aromatische oder vollaromatische Polyester,
Polyamide, Polycarbonate, Polyharnstoffe und Polyurethane, aber
auch Aminoplast- und Phenoplast-Harze, wie z. B. Melamin/Formaldehyd-,
Harnstoff/Formaldehyd- und Phenol/Formaldehy-Kondensate.
-
Zur
Herstellung von Epoxidharzen die ebenfalls als Kernmaterial geeignet
sind, werden üblicherweise Epoxid-Präpolymerisate,
die beispielsweise durch Reaktion von Bisphenol A oder anderen Bisphenolen,
Resorein, Hydrochinon, Hexandiol oder anderen aromatischen oder
aliphatischen Di- oder
Polyolen oder Phenol-Formaldehyd-Kondensaten oder deren Mischungen
untereinander mit Epichlorhydrin oder anderen Di- oder Polyepoxiden
erhalten werden, mit weiteren zur Kondensation befähigten Verbindungen
direkt oder in Lösung
vermischt und aushärten
gelassen.
-
Zweckmäßigerweise
sind die Polymeren des Kernmaterials in einer bevorzugten Erfindungsvariante vernetzte
(Co-)Polymere, da diese üblicherweise
erst bei hohen Temperaturen ihren Glasübergang zeigen. Diese vernetzten
Polymeren können
entweder bereits im Verlauf der Polymerisation bzw. Polykondensation oder
Copolymerisation bzw. Copolykondensation vernetzt worden sein oder
sie können
nach Abschluß der
eigentlichen (Co-)Polymerisation bzw. (Co-)Polykondensation in einem
gesonderten Verfahrensschritt nachvernetzt worden sein.
-
Für das Mantelmaterial
eignen sich, wie für
das Kernmaterial, im Prinzip Polymere der oben bereits genannten
Klassen, sofern sie so ausgewählt
bzw. aufgebaut werden, dass sie der oben für die Mantelpolymeren gegebenen
Spezifikation entsprechen.
-
Polymere,
die den Spezifikationen für
ein Mantelmaterial genügen,
finden sich ebenfalls in den Gruppen der Polymerisate und Copolymerisate
polymerisierbarer ungesättigter
Monomerer als auch der Polykondensate und Copolykondensate von Monomeren
mit mindestens zwei reaktiven Gruppen, wie z. B. der hochmolekularen
aliphatischen, aliphatisch/aromatischen oder vollaromatischen Polyester
und Polyamide.
-
Unter
Berücksichtigung
der obigen Bedingungen für
die Eigenschaften der Mantelpolymeren (= Matrixpolymeren) sind für ihre Herstellung
im Prinzip ausgewählte
Bausteine aus allen Gruppen organischer Filmbildner geeignet. Insbesondere
dann, wenn die Matrix des Beugungsfarbmittels aus vernetzten organischen Polymeren
gebildet werden soll, kann die Auswahl der Mantelpolymere nahezu
beliebig erfolgen. Es muss lediglich gewährleistet werden, dass diese
Polymere mit vernetzbaren Gruppen versehen werden können.
-
Einige
weitere Beispiele mögen
die breite Palette der für
die Herstellung der Mantel geeigneten Polymeren veranschaulichen.
-
Soll
der Mantel vergleichsweise niedrig brechend sein, so eignen sich
beispielsweise Polymerisate wie Polyethylen, Polypropylen, Polyethylenoxid,
Polyacrylate, Polymethacrylate, Polybutadien, Polymethylmethacrylat,
Polytetrafluorethylen, Polyoxymethylen, Polyester, Polyamide, Polyepoxide,
Polyurethan, Kautschuk, Polyacrylnitril und Polyisopren.
-
Soll
der Mantel vergleichsweise hochbrechend sein, so eignen sich für den Mantel
beispielsweise Polymerisate mit vorzugsweise aromatischer Grundstruktur
wie Polystyrol, Polystyrol-Copolymerisate wie z. B. SAN, aromatisch-aliphatische
Polyester und Polyamide, aromatische Polysulfone und Polyketone,
Polyvinylchlorid, Polyvinylidenchlorid sowie bei geeigneter Auswahl
eines hochbrechenden Kernmaterials auch Polyacrylnitril oder Polyurethan.
-
In
einer erfindungsgemäß besonders
bevorzugten Ausführungsform
von Kern-Mantel-Partikeln besteht der Kern aus vernetztem Polystyrol
und der Mantel aus einem Polyacrylat, vorzugsweise Polyethylacrylat und/oder
Polymethylmethacrylat, das mit vernetzbaren Monomeren versetzt ist.
-
Im
Hinblick auf die Verarbeitbarkeit der Kern-Mantel-Partikel zu Beugungsfarbmitteln
ist es von Vorteil, wenn das Gewichtsverhältnis von Kern zu Mantel im
Bereich von 2:1 bis 1:5, vorzugsweise im Bereich von 3:2 bis 1:3
und insbesondere bevorzugt im Bereich von 1:1 bis 2:3 liegt. Generell
gilt hier, dass es von Vorteil ist den Mantelanteil zu erhöhen, wenn
der Teilchendurchmesser der Kerne ansteigt.
-
Die
erfindungsgemäß einzusetzenden
Kern-Mantel-Partikel lassen sich nach verschiedenen Verfahren herstellen.
Eine bevorzugte Möglichkeit
die Partikel zu erhalten ist ein Verfahren zur Herstellung von Kern-Mantel-Partikeln, durch
a) Oberflächenbehandlung
monodisperser Kerne, und b) Aufbringen des Mantels aus organischen
Polymeren auf die behandelten Kerne.
-
In
einer Verfahrensvariante werden die monodispersen Kerne in einem
Schritt a1) durch Emulsionspolymerisation erhalten.
-
In
einer bevorzugten Erfindungsvariante wird auf die Kerne in Schritt
a) eine vernetzte polymere Zwischenschicht, vorzugsweise durch Emulsionsolymerisation
oder durch ATR-Polymerisation, aufgebracht, die vorzugsweise reaktive
Zentren aufweist, an die der Mantel kovalent angebunden werden kann.
ATR-Polymerisation steht hier für
Atomic Transfer Radicalic Polymerisation, wie sie beispielsweise
in K. Matyjaszewski, Practical Atom Transfer Radical Polymerization,
Polym. Mater. Sci. Eng. 2001, 84 beschrieben wird. Die Einkapselung
anorganischer Materalien mittel ATRP wird beispielsweise in T. Werne,
T. E. Patten, Atom Transfer Radical Polymerization from Nanoparticles:
A Tool for the Preparation of Well-Defined Hybrid Nanostructures and
for Understanding the Chemistry of Controlled/"Living" Radical Polymerization from Surfaces,
J. Am. Chem. Soc. 2001, 123, 7497-7505 und WO 00/11043 beschrieben.
Die Durchführung
sowohl dieser Methode als auch die Durchführung von Emulsionspolymerisationen
sind dem Fachmann für
Polymerherstellung geläufig
und beispielsweise in den o.g. Literaturstellen beschrieben.
-
Das
flüssige
Reaktionsmedium, in dem die Polymerisationen oder Copolymerisationen
ausgeführt werden
können,
besteht aus den bei Polymerisationen, insbesondere bei Verfahren
der Emulsions polymerisation, üblicherweise
eingesetzten Lösungs-,
Dispergier- oder Verdünnungsmitteln.
Hierbei wird die Auswohl so getroffen, dass die zur Homogenisierung
der Kernpartikel und Mantel-Vorprodukte eingesetzten Emulgatoren eine
ausreichende Wirksamkeit entfalten können. Günstig als flüssiges Reaktionsmedium
zur Duchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
sind wäßrige Medien,
insbesondere Wasser.
-
Zur
Auslösung
der Polymerisation eignen sich beispielsweise Polymerisationsinitiatoren,
die entweder thermisch oder photochemisch zerfallen, Radikale bilden,
und so die Polymerisation auslösen.
Dabei sind unter den thermisch aktivierbaren Polymerisationsinitiatoren
solche bevorzugt, die zwischen 20 und 180 °C, insbesondere zwischen 20
und 80 °C
zerfallen. Besonders bevorzugte Polymerisationsinitiatoren sind
Peroxide wie Dibenzoylperoxid Di-tert.-Butylperoxid, Perester, Percarbonate,
Perketale, Hydroperoxide, aber auch anorganische Peroxide wie H2O2, Salze der Peroxoschwefelsäure und
Peroxo-dischwefelsäure
Azoverbindungen, Boralkylverbindungen sowie homolytisch zerfallende
Kohlenwasserstoffe. Die Initiatoren und/oder Photoinitiatoren, die
je nach den Anforderungen an das polymerisierte Material in Mengen
zwischen 0,01 und 15 Gew.-%, bezogen auf die polymerisierbaren Komponenten
eingesetzt werden, können
einzeln oder, zur Ausnutzung vorteilhafter synergistischer Effekte,
in Kombination miteinander angewendet werden. Daneben kommen Redoxsysteme
zur Anwendung, wie z.B. Salze der Peroxodischwefelsäure und
Peroxoschwefelsäure
in Kombination mit niedervalenten Schwefelverbindungen, im speziellen
Ammoniumperoxodisulfat in Kombination mit Natriumdithionit.
-
Auch
für die
Herstellung von Polykondensationsprodukten sind entsprechende Verfahren
beschrieben worden. So ist es möglich,
die Ausgangsmaterialien für
die Herstellung von Polykondensationsprodukten in inerten Flüssigkeiten
zu dispergieren und, vorzugsweise unter Auskreisen niedermolekularer
Reaktionsprodukte wie Wasser oder – z. B. bei Einsatz von Dicarbonsäure-di-niederalkylestern
zur Herstellung von Polyestern oder Polyamiden – niederen Alkanolen, zu kondensieren.
-
Polyadditionsprodukte
werden analog durch Umsetzung durch Verbindungen erhalten, die mindestens zwei,
vorzugsweise drei reaktive Gruppen wie z. B. Epoxid-, Cyanat-, Isocyanat-,
oder Isothiocyanatgruppen aufweisen, mit Verbindungen, die komplementäre reaktive
Gruppen tragen. So reagieren Isocyanate beispielsweise mit Alkoholen
zu Urethanen, mit Aminen zu Harnstoffderivaten, während Epoxide
mit diesen Komplementären
zu Hydroxyethern bzw. Hydroxyaminen reagieren. Wie die Polykondensationen
können
auch Polyadditionsreaktionen vorteilhaft in einem inerten Lösungs- oder
Dispergiermittel ausgeführt
werden.
-
Es
ist auch möglich,
aromatische, aliphatische oder gemischte aromatischaliphatische
Polymere, z. B. Polyester, Polyurethane, Polyamide, Polyharnstoffe,
Polyepoxide oder auch Lösungspolymerisate,
in einem Dispergiermittel wie z. B. in Wasser, Alkoholen, Tetrahydrofuran,
Kohlenwasserstoffen zu dispergieren oder zu emulgieren (Sekundärdispersion)
und in dieser feinen Verteilung nachzukondensieren, zu vernetzen
und auszuhärten.
-
Zur
Herstellung der für
diese Polymerisations-Polykondensations- oder Polyadditionsverfahren
benötigten
stabilen Dispersionen werden in der Regel Dispergierhilfsmittel
eingesetzt.
-
Als
Dispergierhilfsmittel werden vorzugsweise wasserlösliche hochmolekulare
organische Verbindungen mit polaren Gruppen, wie Polyvinylpyrrolidon,
Copolymerisate aus Vinylpropionat oder -acetat und Vinypyrrolidon,
teilverseifte Copolymeriste aus einem Acrylester und Acrylnitril,
Polyvinylalkohole mit unterschiedlichem Restacetat-Gehalt, Zelluloseether,
Gelatine, Blockcopolymere, modifizierte Stärke, niedermolekulare, carbon-
und/oder sulfonsäuregruppenhaltigen
Polymerisate oder Mischungen dieser Stoffe verwendet.
-
Besonders
bevorzugte Schutzkolloide sind Polyvinylalkohole mit einem Restacetat-Gehalt
von unter 35, insbesondere 5 bis 39 Mol.-% und/oder Vinylpyrrolidon-/Vinylpropionat-Copolymere
mit einem Vinylestergehalt von unter 35, insbesondere 5 bis 30 Gew.-%.
-
Es
können
nichtionische oder auch ionische Emulgatoren, gegebenenfalls auch
als Mischung, verwendet werden. Bevorzugte Emulgatoren sind gegebenenfalls
ethoxyliierte oder propoxylierte längerkettige Alkanole oder Alkylphenole
mit unterschiedlichen Ethoxylierungs- bzw. Propoxylierungsgraden
(z. B. Addukte mit 0 bis 50 mol Alkylenoxid) bzw. deren neutralisierte,
sulfatierte, sulfonierte oder phosphatierte Derivate. Auch neutralisierte
Dialkylsulfobernsteinsäureester
oder Alkyldiphenyloxiddisulfonate sind besonders gut geeignet.
-
Besonders
vorteilhaft sind Kombinationen dieser Emulgatoren mit den oben genannten
Schutzkolloiden, da mit ihnen besonders feinteilige Dispersionen
erhalten werden.
-
Auch
spezielle Verfahren zur Herstellung monodisperser Polymerteilchen
sind in der Literatur (z. B. R.C. Backus, R.C. Williams, J. Appl,
Physics 19, S. 1186, (1948) bereits beschrieben worden und können mit Vorteil
insbesondere zur Herstellung der Kerne eingesetzt werden. Hierbei
ist lediglich darauf zu achten, dass die oben angegebenen Teilchengrößen eingehalten
werden. Anzustreben ist weiter eine möglichst hohe Einheitlichkeit
der Polymerisate. Insbesondere die Teilchengröße kann dabei über die
Auswahl geeigneter Emulgatoren und/oder Schutzkolloide bzw. entsprechender
Mengen dieser Verbindungen eingestellt werden.
-
Durch
die Einstellung der Reaktionsbedingungen wie Temperatur, Druck,
Reaktionsdauer, Einsatz geeigneter Katalysatorsysteme, die in bekannter
Weise den Polymerisationsgrad beeinflussen und die Auswahl der zu
ihrer Herstellung eingesetzten Monomeren nach Art und Mengenanteil
lassen sich gezielt die gewünschten
Eigenschaftskombinationen der benötigten Polymeren einstellen.
-
Monomere,
die zu Polymeren mit hohem Brechungsindex fuhren, sind in der Regel
solche, die entweder aromatische Teilstrukturen aufweisen, oder
solche, die über
Heteroatome mit hoher Ordnungszahl, wie z. B. Halogenatome, insbesondere
Brom- oder Jodatome, Schwefel oder Metallionen, verfügen, d.
h. über
Atome oder Atomgruppierungen, die die Polarisierbarkeit der Polymeren
erhöhen.
-
Polymere
mit niedrigem Brechungsindex werden demgemäss aus Monomeren oder Monomerengemischen
erhalten, die die genannten Teilstrukturen und/oder Atome hoher
Ordnungszahl nicht oder nur in geringem Anteil enthalten.
-
Eine Übersicht über die
Brechungsindices verschiedener gängiger
Homopolymerisate findet sich z. B. in Ullmanns Encyklopädie der
technischen Chemie, 5. Auflange, Band A21, Seite 169. Beispiele
für radikalisch polymerisierbare
Monomere, die zu Polymeren mit hohem Brechungsindex führen, sind:
Gruppe
a): Styrol, im Phenylkern alkylsubstituierte Styrole, α-Methylstyrol,
Mono- und Dichlorstyrol, Vinylnaphthalin, Isopropenylnaphthalin,
Isopropenylbiphenyl, Vinylpyridin, Isopropenylpyridin, Vinylcarbazol,
Vinylanthracen, N-Benzyl-methacrylamid, p-Hydroxymethacrylsäureanilid.
-
Gruppe
b): Acrylate, die aromatische Seitenketten aufweisen, wie z. B.
Phenyl-(meth)acrylat (= abgekürzte
Schreibweise für
die beiden Verbindungen Phenylacrylat und Phenylmethacrylat), Phenylvinylether, Benzyl-(meth)acrylat,
Benzylvinylether, sowie Verbindungen der Formeln
-
In
der obigen und in weiter unten folgenden Formeln sind zur Verbesserung
der Übersichtlichkeit
und Vereinfachung der Schreibung Kohlenstoffketten nur durch die
zwischen den Kohlenstoffatomen bestehenden Bindungen dargestellt.
Diese Schreibweise entspricht der Darstellung aromatischer cylischer
Verbindungen, wobei z. B. das Benzol durch ein Sechseck mit alternierend
einfach und Doppelbindungen dargestellt wird.
-
Ferner
sind solche Verbindungen geeignet, die anstelle von Sauerstoffbrücken Schwefelbrücken enthalten
wie z. B.
-
-
In
den obigen Formels steht R für
Wasserstoff oder Methyl. Die Phenylringe dieser Monomeren können weitere
Substituenten tragen.
-
Solche
Substituenten sind geeignet, die Eigenschaften der aus diesen Monomeren
erzeugten Polymerisate innerhalb gewisser Grenzen zu modifizieren.
Sie können
daher gezielt benutzt werden, um insbesondere die anwendungstechnisch
relevanten Eigenschaften der erfindungsgemäßen Beugungsfarbmittel zu optimieren.
-
Geeignete
Substituenten sind insbesondere Halogen, NO2,
Alkyl mit einem bis zwanzig C-Atomen, vorzugsweise Methyl, Alkoxy
mit einem bis zwanzig C-Atomen, Carboxyalkyl mit einem bis zwanzig
C-Atomen, Carbonyalkyl mit einem bis zwanzig C-Atomen, oder -OCOO-Alkyl
mit einem bis zwanzig C-Atomen. Die Alkylketten dieser Reste können ihrerseits
gegebenenfalls substituiert sein oder durch zweibindige Heteroatome oder
Baugruppen wie z. B. -O-, -S-, -NH-, -COO-, -OCO- oder -OCOO- in
nicht benachbarten Stellungen unterbrochen sein.
-
Gruppe
c): Monomere, die über
Heteroatome verfügen,
wie z. B. Vinylchlorid, Acyrlnitril, Methacrylnitril, Acrylsäure, Methacrylsäure, Acrylamid
und Methacrylamid oder metallorganische Verbindung wie z. B.
-
-
Gruppe
d): Eine Erhöhung
des Brechungsindex von Polymeren gelingt auch durch Einpolymerisieren Carbonsäuregruppen
enthaltender Monomerer und Überführung der
so erhaltenen "sauren" Polymeren in die entsprechenden
Salze mit Metallen höheren
Atomgewichts, wie z. B. vorzugsweise mit K, Ca, Sr, Ba, Zn, Pb, Fe,
Ni, Co, Cr, Cu, Mn, Sn oder Cd.
-
Die
oben genannten Monomeren, die einen hohen Beitrag zum Brechungsindex
der daraus hergestellten Polymeren leisten, können homopolymerisiert oder
untereinander copolymerisiert werden. Sie können auch mit einem gewissen
Anteil von Monomeren, die einen geringeren Beitrag zum Brechungsindex
leisten, copolymerisiert werden. Solche copolymerisierbaren Monomere
mit niedrigerem Brechungsindex-Beitrag sind beispielsweise Acrylate,
Methacrylate oder Vinylether oder Vinylester mit rein aliphatischen
Resten.
-
Als
vernetzende Mittel zur Herstellung vernetzter Polymerkerne aus radikalisch
erzeugten Polymerisaten bzw. zur anschließenden Vernetzung der Matrix
aus Matelmaterial können
darüberhinaus
auch alle bi- oder polyfunktionellen Verbindungen eingesetzt werden,
die mit den oben genannten Monomeren copolymerisierbar sind oder
die nachträglich
mit den Polymeren unter Vernetzung reagieren können.
-
Im
Folgenden sollen Beispiele geeigneter Vernetzer vorgestellt werden,
die zur Systematisierung in Gruppen eingeteilt werden:
Gruppe
1: Bisacrylate, Bismethacrylate und Bisvinylether von aromatischen
oder aliphatischen di- oder Polydydroxyverbindungen insbesondere
von Butandiol (Butandiol-di(meth)acrylat, Butandiol-bis-vinylether), Hexandiol
(Hexandiol-di(meth)acrylat, Hexandiol-bis-vinylether), Pentaerythrit,
Hydrochinon, Bis-hydroxyphenylmethan, Bis-hydroxyphenylether, Bis-hydroxymethyl-benzol,
Bisphenol A oder mti Ethylenoxidspacern, Propylenoxidspacern oder
gemischten Ethlenoxid-Propylenoxidspacern.
-
Weitere
Vernetzer dieser Gruppe sind z. B. Di- oder Polyvinylverbindungen
wie Divinybenzol oder auch Methylen-bisacrylamid, Triallylcyanurat,
Divinylethylenharnstoff, Trimethylolpropan-tri-(meth)acrylat, Trimethylolpropantricinylether,
Pentaerythrit-tetra-(meth)acrylat, Pentaerythrit-tetra- vinylether, sowie
Vernetzer mit zwei oder mehreren verschiedenen reaktiven Enden wie
z. B. (Meth)allyl-(meth)acrylate der Formeln
worin
R Wasserstoff oder Methyl bedeutet.
-
Gruppe
2: Reaktive Vernetzer, die vernetzend, größenteils aber nachvernetzend
wirken, z. B. bei Erwärmung
oder Trocknung, und die in die Kern- bzw. Mantelpolymere als Copolymere
einpolymerisiert werden.
-
Beispiele
hierfür
sind: N-Methylol-(meth)acrylamid, Acrylamidoglycolsäure sowie
deren Ether und/oder Ester mit C1 bis C6-Alkoholen, Diacetonacrylamid (DAAM), Glycidylmethacrylat
(GMA), Methacryloyloxypropyl-trimethoxysilan (MEMO), Vinyl-trimethoxysilan,
m-Isopropenyl-benzylisocyanat
(TMI).
-
Gruppe
3: Carbonsäuregruppen,
die durch Copolymerisation ungesättigter
Carbonsäuren
in das Polymer eingebaut worden sind, werden über mehrwertige Metallionen
brückenartig
vernetzt. Als ungesättigte Carbonsäuren werden
hierzu vorzugsweise Acrylsäure,
Methacrylsäure,
Maleinsäureandhydrid,
Itaconsäure und
Furnarsäure
eingesetzt. Als Metallionen eignen sich Mg, Ca, Sr, Ba, Zn, Pb,
Fe, Ni, Co, Cr, Cu, Mn, Sn, Cd. Besonders bevorzugt sind Ca, Mg
und Zn, Ti und Zr.
-
Gruppe
4: Nachvernetzte Additive. Hierunter versteht man bis- oder höherfunktionalisierte
Additive, die mit dem Polymer (durch Additions- oder vorzugsweise
Kondensationsreaktionen) irreversibel unter Ausbildung eines Netzwerks
reagieren. Beispiele hierfür
sind Verbindungen, die pro Molekül
mindestens zwei der folgenden reaktiven Gruppen aufweisen: Epoxid-,
Aziridin-, Isocyanat-Säurechlorid-,
Carbodiimid- oder Carbonylgruppen, ferner z. B. 3,4-Dihydroxy-imidazolinon
und dessen Derivate (Fixapret-Marken der BASF).
-
Wie
bereits oben dargelegt, benötigen
Nachvernetzer mit reaktiven Gruppen wie z. B. Epoxid- und Isocyanatgruppen
komplementäre
reaktive Gruppen im zu vernetzenden Polymer. So reagieren Isocyanate
beispielsweise mit Alkoholen zu Urethanen, mit Aminen zu Harnstoffderivaten,
während
Epoxide mit diesen komplementären
Gruppen zu Hydroxyethern bzw. Hydroxyaminen reagieren.
-
Unter
Nachvernetzung wird auch die photochemische Aushärtung, eine oxydative oder
eine luft- oder feuchtigkeitsinduzierte Aushärtung der Systeme verstanden.
-
Die
oben angegebenen Monomeren und Vernetzer können beliebig und zielgerichtet
in der Weise miteinander kombiniert und (co-)polymerisiert werden,
dass ein gegebenenfalls vernetztes (Co-)polymerisat mit dem gewünschten
Brechungsindex und den erforderlichen Stabilitätskriterien und mechanischen
Eigenschaften erhalten wird.
-
Es
ist auch möglich,
weitere gängige
Monomere, z. B. Acrylate, Methacrylate, Vinylester, Butadien, Ethylen
oder Styrol, zusätzlich
zu copolymerisieren, um beispielsweise die Glastemperatur oder die
mechanischen Eigenschaften der Kern- und/oder Mantelpolymeren nach
Bedarf einzustellen.
-
Erfindungsgemäß ebenfalls
bevorzugt ist es, wenn das Aufbringen des Mantels aus organischen
Polymeren durch Aufpfropfung, vorzugsweise durch Emulsionspolymerisation
oder ATR-Polymerisation erfolgt. Dabei lassen sich die oben beschriebenen
Methoden und Monomere entsprechend einsetzen.
-
Insbesondere
beim Einsatz anorganischer Kerne kann es auch bevorzugt sein, dass
der Kern vor der Aufpolymerisation des Mantels einer Vorbehandlung
unterzogen wird, die ein Anbinden des Mantels ermöglicht.
Dies kann üblicherweise
in einer chemischen Funktionalisierung der Partikeloberfläche bestehen,
wie sie für
die verschiedensten anorganischen Materialen aus der Literatur bekannt
ist. Insbesondere bevorzugt kann es dabei sein, auf der Oberfläche solche
chemischen Funktionen zu anzubringen, die als aktives Kettenende eine
Aufpfropfung der Mantelpolymere ermöglichen. Hier sind als Beispiele
insbesondere endständige
Doppelbindungen, Epoxy-Funktionen sowie Polykondensierbare Gruppen
zu nennen. Die Funktionalisierung von Hydroxygruppen-tragenden Oberflächen mit
Polymeren ist Beispielsweise aus EP-A-337 144 bekannt. Weitere Methoden
zur Modifizierung von Partikeloberflächen sind dem Fachmann wohl
bekannt und beispielsweise in verschiedenen Lehrbüchern, wie
Unger, K.K., Porous Silica, Elsevier Scientific Publishing Company
(1979) beschrieben.
-
In
einer ebenfalls bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung enthalten die Beugungsfarbmittel mindestens
ein Kontrastmaterial. Die Kontrastmaterialien bewirken eine Zunahme
von Brillianz, Kontrast und Tiefe der beobachteten Farbeffekte bei
den erfindungsgemäßen Beugungsfarbmitteln.
Unter Kontrastmaterialien werden dabei erfindungsgemäß alle Materialien
verstanden, die eine solche Verstärkung des optischen Effektes
bewirken. Üblicherweise
handelt es sich bei diesen Kontrastmaterialien um Pigmente.
-
Dabei
wird unter Pigmenten im Sinne der vorliegenden Erfindung jede feste
Substanz verstanden, die im sichtbaren Wellenlängenbereich des Lichtes einen
optischen Effekt zeigt. Dabei werden erfindungsgemäß insbesondere solche
Substanzen als Pigmente bezeichnet, die der Definition von Pigmenten
nach DIN 55943 bzw. DIN 55945 entsprechen. Gemäß dieser Definition handelt
es sich bei einem Pigment um ein in Anwendungsmedium praktisch unlösliches,
anorganisches oder organisches, buntes oder unbuntes Farbmittel.
Dabei können
erfindungsgemäß sowohl
anorganische als organische Pigmente eingesetzt werden.
-
Nach
ihrer physikalischen Funktionsweise lassen sich Pigmente in Absorptionspigmente
und Glanzpigmente einteilen. Bei Absorptionspigmenten handelt es
sich um solche Pigmente, die zumindest einen Teil des sichtbaren
Lichtes absorbieren und daher einen Farbeindruck hervorrufen und
im Extremfall schwarz erscheinen. Glanzpigmente sind nach DIN 55943
beziehungsweise DIN 55944 solche Pigmente bei denen durch gerichtete
Reflexion an überwiegend
flächig
ausgebildeten und ausgerichteten metallischen oder stark lichtbrechenden
Pigmentteilchen Glanz-Effekte entstehen. Als Interferenzpigmente
werden entsprechend dieser Normen solche Glanzpigmente bezeichnet,
deren farbgebende Wirkung ganz oder vorwiegend auf dem Phänomen der
Interferenz beruht. Dies sind insbesondere so genannte Perlmutter-Pigmente oder feuergefärbte Metallbronzen.
Von wirtschaftlicher Bedeutung unter den Interferenzpigmenten sind
insbesondere auch die Perlglanzpigmente, die aus farblosen, transparenten
und hoch lichtbrechenden Plättchen
bestehen. Sie erzeugten nach Orientierung in einer Matrix einen
weichen Glanzeffekt, der als Perlglanz bezeichnet wird. Beispiele
für Peilglanzpigmente
sind Guanin-haltiges Fischsilber, Pigmente auf Basis von Bleicarbonaten,
Bismuthoxidchlorid oder Titandioxid-Glimmer. Insbesondere die Titandioxid-Glimmer,
die sich durch mechanische, chemische und thermische Stabilität auszeichnen,
werden häufig
zu dekorativen Zwecken eingesetzt.
-
Erfindungsgemäß können sowohl
Absorptions- als auch Glanz-Pigmente eingesetzt werden, wobei insbesondere
auch Interferenzpigmente eingesetzt werden können. Es hat sich gezeigt,
dass insbesondere zur Steigerung der Intensität der optischen Effekte die
Verwendung von Absorptionspigmenten bevorzugt ist. Dabei können sowohl
Weiß-
als auch Farb- oder Schwarzpigmente eingesetzt werden, wobei die
Bezeichnung Farbpigmente alle Pigmente meint, die einen anderen
Farbeindruck als weiß oder
schwarz ergeben, wie beispielsweise HeliogenTM Blau
K 6850 (Fa. BASF, Cu-phthalocyanin-Pigment), HeliogenTM Grün K 8730
(Fa. BASF, Cu-phthalocyanin-Pigment), BayferroxTM 105
M (Fa. Bayer, eisenoxid-basiertes Rotpigment) oder Chromoxidgrün GN-M (Fa.
Bayer, chromoxid-basiertes Grünpigment).
Aufgrund der erzielten Farbeffekte wiederum bevorzugt sind unter
den Absorptionspigmenten die Schwarzpigmente. Beispielsweise sind
hier pigmentärer Russ
(z.B. die Carbon Black-Produktlinie der Firma Degussa (insbesondere
PurexTM LS 35 bzw. CoraxTM N 115))
sowie Eisenoxidschwarz, Manganschwarz sowie Cobaltschwarz und Antimonschwarz
zu nennen. Auch schwarze Glimmer-Qualitäten können vorteilhaft als Schwarz-Pigment eingesetzt
werden (z. B. IriodinTM 600, Fa. Merck;
Eisenoxidbeschichteter Glimmer).
-
Es
hat sich gezeigt, dass es erfindungsgemäß von Vorteil ist, wenn die
Teilchengröße des mindestens einen
Kontrastmaterials mindestens doppelt so groß ist wie die Teilchengröße des Kernmaterials.
Sind die Teilchen des Kontrastmaterials kleiner, so werden nur unzureichende
optische Effekte erzielt. Es wird vermutet, dass kleinere Teilchen,
die Ausordnung der Kerne in der Matrix stören und eine Veränderung
der sich bildenden Gitter bewirken. Die erfindungsgemäß bevorzugt
eingesetzten Teilchen von mindestens doppelter Größe der Kerne
Wechselwirken mit dem aus den Kern gebildeten Gitter nur lokal.
Elektronenmikroskopische Aufnahmen belegen, dass die eingelagerten
Partikel das Gitter aus Kernteilchen nicht oder nur wenig stören. Dabei
ist mit der Teilchengröße der Kontrastmaterialien,
die als Pigmente häufig
auch plättchenförmig sind,
die jeweils größte Ausdehnung
der Teilchen gemeint. Wenn plättchenförmige Pigmente
eine Dicke im Bereich der Teilchengröße der Kerne aufweisen und
oder sogar unterhalb davon, stört
dies die Gitterordnungen nach vorliegenden Untersuchungen nicht.
Es hat sich auch gezeigt, dass die Form der eingelagerten Kontrastmaterialpartikel
keinen oder nur geringen Einfluss auf den optischen Effekt hat.
Es können
erfindungsgemäß sowohl kugelförmige als
auch plättchenförmige und
nadelförmige
Kontrastmaterialien eingelagert werden. Von Bedeutung scheint lediglich
die absolute Teilchengröße im Verhältnis zur
Teilchengröße der Kerne
zu sein. Daher ist es erfindungsgemäß bevorzugt, wenn die Teilchengröße des mindestens
einen Kontrastmaterials mindestens doppelt so groß ist wie
die Teilchengröße des Kernmaterials,
wobei die Teilchengröße des mindestens
einen Kontrastmaterials vorzugsweise mindestens viermal so groß ist wie
die Teilchengröße des Kernmaterials,
da dann die beobachtbaren Wechselwirkungen noch geringer sind.
-
Eine
sinnvolle Obergrenze der Teilchengröße der Kontrastmaterialien
ergibt sich aus der Grenze, bei der die einzelnen Partikel selbst
sichtbar werden oder aufgrund ihrer Teilchengröße die mechanischen Eigenschaften
des Beugungsfarbmittels beeinträchtigen.
Die Bestimmung dieser Obergrenze bereitet dem Fachmann keinerlei
Schwierigkeiten.
-
Von
Bedeutung für
den erfindungsgemäß erwünschten
Effekt ist außerdem
die Menge an Kontrastmaterial, die eingesetzt wird. Es hat sich
gezeigt, dass Effekte üblicherweise
beobachtet werden, wenn mindestens 0,05 Gew.-% Kontrastmaterial,
bezogen auf das Gewicht des Beugungsfarbmittel als eingesetzt werden. Besonders
bevorzugt ist es, wenn der Beugungsfarbmittel mindestens 0,2 Gew.-%
und insbesondere bevorzugt mindestens 1 Gew.-% Kontrastmaterial
enthält,
da diese erhöhten
Gehalte an Kontrastmaterial erfindungsgemäß in der Regel auch zu intensiveren
Effekten führen.
-
Umgekehrt
beeinträchtigen
größere Mengen
an Kontrastmaterial unter Umständen
die Verarbeitungseigenschaften der Kern/Mantel-Partikel und erschweren
so die Herstellung erfindungsgemäßer Beugungsfarbmittel.
Darüber
hinaus wird erwartet, dass oberhalb eines gewissen Anteils von Kontrastmaterial,
der vom jeweiligen Material abhängt,
die Ausbildung des Gitters aus Kern-Partikeln gestört wird
und sich vielmehr orientierte Kontrastmaterialschichten bilden.
Daher ist es erfindungsgemäß bevorzugt,
wenn der Beugungsfarbmittel maximal 20 Gew.-% Kontrastmaterial,
bezogen auf das Gewicht des Beugungsfarbmittels, enthält, wobei es
besonders bevorzugt ist, wenn der Beugungsfarbmittel maximal 12
Gew.-% und insbesondere bevorzugt maximal 5 Gew.-% Kontrastmaterial
enthält.
-
In
einer besonderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann es jedoch auch bevorzugt sein, wenn
die Beugungsfarbmittel möglichst
große
Mengen an Kontrastmaterial enthalten. Das ist insbesondere dann
der Fall, wenn das Kontrastmaterial gleichzeitig die mechanische
Festigkeit des Beugungsfarbmittels erhöhen soll.
-
Vorzugsweise
handelt es sich bei dem erfindungsgemäßen Beugungsfarbmittel um plättchenförmige Partikel,
deren Dicke vorzugsweise im Bereich von 0,5 bis 20 μm, insbesondere
bevorzugt im Bereich 1 bis 10 μm
liegt, wobei in dem Plättchen
in jeder Raumrichtung mindestens 5, vorzugsweise mindestens 8 und
insbesondere bevorzugt mindestens 10 Kern-Lagen aufeinander folgen.
-
Die
erfindungsgemäßen Beugungsfarbmittel
können
dabei durch Mahlen oder Brechen aus Filmen von Kern-Mantel-Partikeln,
deren Herstellung im Prinzip in DE-A-10145450 beschrieben ist erhalten
werden. Folglich ist ein Verfahren zur Herstellung von Beugungsfarbmitteln
geeignet, bei dem aus Kern-Mantel-Partikeln, deren Kern im wesentlichen
fest ist und eine im wesentlichen monodisperse Größenverteilung
aufweist, wobei ein Unterschied zwischen den Brechungsindices des
Kernmaterials und des Mantelmaterials besteht, ein Film hergestellt
wird, dessen Matrix spröde
ist, und der Film anschließend
zu Partikeln zerkleinert, vorzugsweise gemahlen wird.
-
In
einem bevorzugten Verfahren werden dabei Kern-Mantel-Partikel eingesetzt,
deren Mantel aus Polymeren die eine Glasübergangstemperatur TG von oberhalb 25°C, vorzugsweise oberhalb von
50°C und
insbesondere bevorzugt oberhalb von 70°C aufweisen. Entsprechende Polymere
sind dem Fachmann wohl bekannt und finden sich beispielsweise in
Brandrup, J. (Ed.).: Polymer Handbook. Chichester Wiley 1966. Bevorzugte
Mantelmaterialien sind dabei homo- oder copolymeres Poly(cyclohexylmethacrylat),
Polystyrol sowie substituierte Polystyrolderivate, wie z. B. Poly(iodstyrol)
und Poly(bromstyrol), Polyacrylate und Polymethacrylate mit einer
Tg oberhalb der Gebrauchstemperatur, Polyvinylchlorid mit hoher
Tg und andere vinylische Polymere, die sich durch Umwandlung aus
Polyvinylacetat ergeben, Polyacrylnitril und Styrol-Acrylnitril-Copolymere.
-
In
einem anderen bevorzugten Verfahren werden Kern-Mantel-Partikel
eingesetzt, deren Mantel aus Polymeren besteht, die eine vernetzbare
Funktionalität
aufweisen. Bei dieser Verfahrensvariante erfolgt vorzugsweise vor
der Herstellung des Filmes eine Additivierung der Kern-Mantel-Partikel mit
nachvernetzenden Additiven und nach der Herstellung des Filmes die
eigentliche Vernetzung. Dabei können
als Nachvernetzer bzw. vernetzbare Funktionalität insbesondere die oben beschriebenen
Verbindungen bzw. Monomere eingesetzt werden. Die Vernetzung kann
dabei nach den beschriebenen Methoden gestartet werden, wobei die
thermische Aktivierung zur Nachvernetzung insbesondere bevorzugt
ist.
-
Bei
der Herstellung der Filme wird zuerst eine Mischung aus Kern-Mantel-Partikeln und ggf.
weiteren Additiven hergestellt. Vorzugsweise wird dann die Mischung
bei einer Temperatur, bei der der Mantel fließfähig ist einer mechanischen
Kraft ausgesetzt.
-
In
einer bevorzugten Variante der Herstellung erfindungsgemäßer Filme
liegt die Temperatur bei der die Mischung der mechanischen Kraft
ausgesetzt wird mindestens 40°C,
vorzugsweise mindestens 60°C
oberhalb des Glaspunktes des Mantels der Kern-Mantel-Partikel. Es
hat sich empirisch gezeigt, dass die Fließfähigkeit des Mantels in diesem
Temperaturbereich den Anforderungen für eine wirtschaftliche Herstellung
der Filme in besonderem Maße
entspricht.
-
In
einer ebenfalls bevorzugten Verfahrensvariante, die zu erfindungsgemäßen Filmen
führt,
werden die fließfähigen Mischungen
unter Einwirkung der mechanischen Kraft auf eine Temperatur abgekühlt, bei
der der Mantel nicht mehr fließfähig ist.
-
Bei
der mechanischen Krafteinwirkung kann es sich erfindungsgemäß um eine
solche Krafteinwirkung handeln, die bei üblichen Verarbeitungsschritten
von Polymeren erfolgt. In bevorzugten Varianten der vorliegenden
Erfindung erfolgt die mechanische Krafteinwirkung entweder:
- – durch
uniaxiales Pressen oder
- – während eines
Transferpressvorganges,
- – während einer
(Co-) Extrusion oder
- – während eines
Kalandriervorganges oder
- – während eines
Blasvorganges.
-
Erfolgt
die Krafteinwirkung durch uniaxiales Pressen, so handelt es sich
bei den erfindungsgemäßen Filmen
vorzugsweise um Filme. Erfindungsgemäße Filme können dabei vorzugsweise auch
durch Kalandrieren, Folienblasen oder Flachfolienextrusion hergestellt
werden. Die verschiedenen Möglichkeiten
der Verarbeitung von Polymeren unter Einwirkung mechanischer Kräfte sind
dem Fachmann wohl bekannt und können
beispielsweise dem Standardlehrbuch Adolf Franck, "Kunststoff-Kompendium"; Vogel-Verlag; 1996
entnommen werden.
-
Dabei
können
die erfindungsgemäßen Filme,
wenn es technisch vorteilhaft ist, Hilfs- und Zusatzstoffe enthalten.
Sie können
der optimalen Einstellung der für
die Anwendung und Verarbeitung gewünschten bzw. erforderlichen
anwendungstechnischen Daten, bzw. Eigenschaften dienen. Beispiele
für derartige
Hilfs- und/oder Zusatzstoffe sind Weichmacher, Filmbildungshilfsmittel,
Verlaufmittel, Füllmittel,
Schmelzhilfsmittel, Haftmittel, Trennmittel, Auftragshilfsmittel,
Mittel zur Viskositätsmodifizierung,
z. B. Verdicker.
-
Besonders
empfehlenswert sind Zusätze
von Filmbildungshilfsmitteln und Filmmodifizierungsmitteln auf der
Basis von Verbindungen der allgemeinen Formel HO-CnH2n-O-(CnH2n-O)mH, worin n
eine Zahl von 2 bis 4, vorzugsweise 2 oder 3, und m eine Zahl von
0 bis 500 ist. Die Zahl n kann innerhalb der Kette variieren und die
verschiedenen Kettenglieder können
in statistischer oder in blockweiser Verteilung eingebaut sein.
Beispiele für
derartige Hilfsmittel sind Ethylenglycol, Propylenglycol, Di-, Tri-
und Tetraethylenglycol, Di-, Tri- und Tetrapropylenglycol, Polyethylenoxide,
Polypropylenoxid und Ethylenoxid/Propylenoxid-Mischpolymere mit
Molgewichten bis ca. 15000 und statistischer oder blockartigen Verteilung
der Ethylenoxid und Propylenoxid-Baugruppen.
-
Gegebenenfalls
sind auch organische oder anorganische Lösungs-, Dispergier- oder Verdünnungsmittel,
die beispielsweise die offene Zeit der Formulierung, d. h. die für ihren
Auftrag auf Substrate zur Verfügung
stehende Zeit, verlängern,
Wachse oder Schmelzkleber als Additive möglich.
-
Gewünschtenfalls
können
den Filmen auch Stabilisatoren gegen UV-Strahlung und Wettereinflüsse zugesetzt
werden. Hierzu eignen sich z. B. Derivate des 2,4-Dihydroxybenzophenons,
Derivate des 2-Cyan-3,3'-dephenylacrylats,
Derivate des 2,2',4,4'-Tetrahydroxybenzophenons,
Derivate des o-Hydroxyphenyl-benztriazols, Salicylsäureester,
o-Hydroxyphenyl-s-triazine
oder sterisch gehinderte Amine. Auch diese Stoffe können einzeln
oder als Gemische eingesetzt werden.
-
Die
Gesamtmenge der Hilfs- und/oder Zusatzstoffe beträgt bis zu
40 Gew.-%, vorzugsweise
bis zu 20 Gew.-%, insbesondere bevorzugt bis zu 5 Gew.-% des Gewichts der
Filme. Dementsprechend bestehen die Filme zu mindestens 60 Gew.-%,
vorzugsweise zu mindestens 80 Gew.-% und insbesondere bevorzugt
zu mindestens 95 Gew.-% aus Kern-Mantel-Partikeln.
-
Diese
Filme können
als erfindungsgemäße Beugungsfarbmittel
eingesetzt werden. Sollen partikuläre Beugungsfarbmitte hergestelltwerden,
so gelingt dies indem die Filme durch Schneiden, Brechen und/oder Mahlen
zu Pigmenten geeigneter Größe zerkleinert
werden. Dieser Vorgang kann beispielsweise in einem kontinuierlichen
Bandverfahren erfolgen. Es kann ein Walzwerk oder ein Mahlwerk eingesetzt
werden. Sind besonders gleichmäßige Teilchengrößen bei
den Beugungsfarbmitteln erwünscht,
so können
sich an den Zerkleinerungsschritt noch ein oder mehrere Siebschritte
anschließen.
-
Die
inverse Struktur zur Opalstruktur entsteht gedanklich dadurch, dass
in einem massiven Material regelmäßige sphärische Hohlvolumina in einer
dichtesten Packung angeordnet werden. Ein Vorteil von derartigen
inversen Strukturen gegenüber
den normalen Strukturen ist das Entstehen von Photonischen Bänderlücken bei
bereits viel geringeren Dielektrizitätskonstantenkontrasten (K.
Busch et al. Phys. Rev. Letters E, 198, 50, 3896).
-
Beugungsfarbmittel
die Kavitäten
aufweisen müssen
folglich eine feste Matrix besitzen. In einer Erfindungsvariante
besteht die Matrix im wesentlichen aus einem organischen Polymer,
das vorzugsweise vernetzt ist. In einer anderen Erfindungsvariante
besteht die Matrix um die Kavitäten
im wesentlichen aus einem anorganischen Material, vorzugsweise einem
Metall oder Halbmetall oder einem Metallchalcogenid oder Metallpnictid
bestehen, wobei insbesondere Silciumdioxid, Aluminiumoxid, Zirkonoxid,
Eisenoxide, Titandioxid, Cerdioxid, Galliumnitrid, Bor- und Aluminiumnitrid
sowie Silicium- und Phosphornitrid oder Mischungen davon bevorzugt
sind.
-
Dreidimensionale
inverse Strukturen d. h. erfindungsgemäß einzusetzende Beugungsfarbmittel
mit regelmäßigen Anordnungen
von Kavitäten
können
beispielsweise durch eine Templatsynthese hergestellt werden:
- • Als
Struktur gebende Template werden monodisperse Kugeln in einer dichtesten
Kugelpackung angeordnet.
- • Die
Hohlvolumina zwischen den Kugeln werden durch Ausnutzung von Kapillareffekten
mit einem gasförmigen
oder flüssigen
Precursor oder einer Lösung
eines Precursors befüllt.
- • Der
Precursor wird (thermisch) in das gewünschte Material umgesetzt.
- • Die
Template werden entfernt, wobei die inverse Struktur zurückbleibt.
-
In
der Literatur sind viele solcher Verfahren bekannt. Beispielsweise
können
SiO2-Kugeln in eine dichteste Packung arrangiert
werden, die Hohlvolumina mit Tetraethylorthotitanat enthaltenden
Lösungen
befüllt werden.
Nach mehreren Temperschritten werden in einem Ätzprozess mit HF die Kugeln
entfernt, wobei die inverse Struktur aus Titandioxid zurückbleibt
(V. Colvin et al. Adv. Mater. 2001, 13, 180).
-
De
La Rue et al. (De La Rue et al. Synth. Metals, 2001, 116, 469) beschreiben
die Herstellung von inversen, aus TiO2 bestehenden
Opalen nach folgender Methodik: Eine Dispersion von 400 nm großen Polystyrolkugeln
wird auf einem Filterpapier unter einer IR-Lampe getrocknet. Der
Filterkuchen wird mit Ethanol abgesaugt, in eine Glovebox überführt und
mittels einer Wasserstrahlpumpe mit Tetraethylorthotitanat infiltriert.
Das Filterpapier von dem Latex-Ethoxid-Komposit vorsichtig entfernt
und der Komposit in einen Rohrofen überführt. In dem Rohrofen findet
bei 575 °C
die 8 h dauernde Calzinierung in einem Luftstrom statt, wodurch aus
dem Ethoxid Titandioxid gebildet wird und die Latexpartikel herausgebrannt
werden. Es bleibt eine inverse Opalstruktur aus TiO2 zurück.
-
Martinelli
et al. (M. Martinelli et al. Optical Mater. 2001, 17, 11) beschreiben
die Herstellung von invesen TiO2-Opalen
mittels Verwendung von 780 nm und 3190 nm großen Polystyrolkugeln. Eine
regelmäßige Anordnung
in einer dichtesten Kugelpackung wird durch 24-48-stündiges Zentrifugieren
der wässrigen
Kugeldispersion bei 700–1000
U/min und nachfolgendes Dekantieren, gefolgt von Lufttrocknung erreicht.
Die regelmäßig angeordneten
Kugeln werden auf einem Filter auf einem Büchnertrichter mit Ethanol angefeuchtet
und dann tropfenweise mit einer ethanolischen Lösung von Tetraethylorthotitanat
versehen. Nach einsickern der Titanatlösung wird die Probe in einem
Vakuumexsikkator über
4–12 Stunden
getrocknet. Diese Befüllungsprozedur wird
4 bis 5-mal wiederholt. Die Polystyrolkugeln werden anschließend bei
600 °C–800 °C über 8–10 Stunden herausgebrannt.
-
Stein
et al. (A. Stein et al. Science, 1998, 281, 538) beschreiben die
Synthese von inversen TiO2-Opalen ausgehend
von Polystyrolkugeln eines Durchmessers von 470 nm als Template.
Diese werden in einem 28-stündigem
Prozess hergestellt, einer Zentrifugierung unterzogen und Luft getrocknet.
Danach werden die LaticesTemplate auf ein Filterpapier aufgebracht.
In das Latextemplate wird über
einen Büchnertrichter,
der an eine Vakuumpumpe angeschlossen ist, Ethanol eingesogen. Danach
erfolgt tropfenweise Zugabe von Tetraethylorthotitanat unter Absaugen.
Nach Trocknen im Vakuum Exsikkator über 24 h werden die Latices
bei 575 °C über 12 h
im Luftstrom herausgebrannt.
-
Vos
et al. (W. L. Vos et al. Science, 1998, 281, 802) stellen inverse
TiO2-Opale
her, indem sie Polystyrolkugeln mit Durchmessern von 180–1460 nm
als Template verwenden. Zur Einstellung der dichtesten Kugelpackung
der Kugeln wird eine Sedimentationstechnik verwendet, die mit Zentrifugieren über einen
Zeitraum von bis zu 48 h unterstützt
wird. Nach langsamen Evakuieren zur Trocknung der Templatstruktur
wird diese in einer Glovebox mit einer ethanolischen Lösung von
Tetra-n-propoxyorthotitanat
versetzt. Nach ca. 1 h wird das infiltrierte Material an die Luft
gebracht, um den Precursor zu TiO2 reagieren
zu lassen. Diese Prozedur wird achtmal wiederholt, um eine vollständige Füllung mit
TiO2 zu gewährleisten. Danach wird das
Material bei 450 °C
calziniert.
-
Kern-Mantel-Partikeln,
deren Mantel eine Matrix bildet und deren Kern im wesentlichen fest
ist und eine im wesentlichen monodisperse Größenverteilung aufweist, sind
in der Deutschen Patentanmeldung DE-A-10145450 beschrieben. Die Verwendung
solcher Kern-Mantel-Partikel, deren Mantel eine Matrix bildet und
deren Kern im wesentlichen fest ist und eine im wesentlichen monodisperse
Größenverteilung
aufweist als Template zur Herstellung inverser Opalstrukturen und
ein Verfahren zur Herstellung inverser opalartiger Strukturen unter
Einsatz solcher Kern-Mantel-Partikel
ist in der Internationalen Patentanmeldung WO 2004/031102 beschrieben.
Die beschriebenen Formkörper
mit homogenen, regelmäßig angeordneten
Kavitäten
(d.h. inverser Opalstruktur) besitzen vorzugsweise Wände aus
Metalloxiden oder aus Elastomeren. Folglich sind die beschriebenen
Formkörper
entweder hart und spröde
oder zeigen elastomeren Charakter.
-
Aus
der älteren
Deutschen Patentanmeldung mit dem Anmeldeaktenzeichen
DE 10341198.4 ist Verwendung von
Kern-Mantel-Partikeln
deren Mantel thermoplastische Eigenschaften aufweist, zur Herstellung von
Formkörpern
mit homogenen, regelmäßig angeordneten Kavitäten deren
mechanische Eigenschaften besonders vorteilhaft sind, beschrieben.
-
Kern-Mantel-Partikel,
deren Mantel eine Matrix bildet und deren Kern im wesentlichen fest
ist und eine im wesentlichen monodisperse Größenverteilung aufweist und
deren Mantel mit dem Kern über
eine Zwischenschicht verbunden ist und deren Mantel thermoplastische
Eigenschaften aufweist, werden dabei zur Herstellung von Formkörpern mit
homogenen, regelmäßig angeordneten
Kavitäten
verwendet. Das entsprechende Verfahren zur Herstellung von Formkörpern mit
homogenen, regelmäßig angeordneten
Kavitäten,
ist dadurch gekennzeichnet, dass Kern-Mantel-Partikel, deren Mantel
eine Matrix bildet und deren Kern im wesentlichen fest ist und eine
im wesentlichen monodisperse Größenverteilung
aufweist und mit dem Kern über
eine Zwischenschicht verbunden ist und deren Mantel thermoplastische
Eigenschaften aufweist, unter Anwendung einer mechanischen Kraft
und erhöhter
Temperatur zu Formkörpern,
vorzugsweise Filmen verarbeitet werden und anschließend die
Kerne entfernt werden.
-
Es
resultieren Formkörper
mit homogenen, regelmäßig angeordneten
Kavitäten,
die dadurch gekennzeichnet sind, dass die regelmäßig angeordneten Kavitäten in eine
Matrix mit thermoplastischen oder duroplastischen Eigenschaften
eingebettet sind.
-
Dabei
ist es aufgrund der leichteren Verarbeitbarkeit in einer Variante
insbesondere bevorzugt, wenn die regelmäßig angeordneten Kavitäten in eine
Matrix mit thermoplastischen Eigenschaften eingebettet sind, wobei
die Matrix vorzugsweise aus Poly(styrol), thermoplastischen Poly(acrylat)-derivaten, vorzugsweise
Poly(methylmethacrylat) oder Poly(cyclohexylmethacrylat), bzw. thermoplastischen
Copolymeren dieser Polymere mit anderen Acrylaten, wie vorzugsweise
Styrol-Acrylnitril- Coplolymern,
Styrol-Ethylacrylat-Copolymeren oder Methylmethacrylat-Ethylacrylat)-Copolymeren
aufgebaut ist.
-
In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
besteht in den Kern-Mantel-Partikeln
der Kern im wesentlichen aus einem mit UV-Strahlung abbaubaren Material,
vorzugsweise einem UV-abbaubaren organischen Polymeren und insbesondere
bevorzugt aus Poly(tert-butylmethacrylat), Poly(methylmethacrylat),
Poly(n-butylmethacrylat) oder Copolymeren, die eines dieser Polymere
enthalten.
-
Der
Mantel der Kern-Mantel-Partikel besteht dabei vorzugsweise aus dem
Material das später
die Matrix um die Kavitäten
bildet.
-
Die
Entfernung der Kerne kann auf verschiedenen Wegen erfolgen. Wenn
die Kerne aus geeigneten anorganischen Materialien bestehen, können diese
durch Ätzen
entfernt werden. Vorzugsweise können
zum Beispiel Siliciumdioxid-Kerne mit HF, insbesondere verdünnter HF-Lösung entfernt
werden. Bei diesem Vorgehen kann es wiederum bevorzugt sein, wenn
vor oder nach der Entfernung der Kerne eine Vernetzung des Mantels
erfolgt. In diesem Fall erhält
der Mantel und damit die Matrix des Formkörpers duroplastische Eigenschaften.
Wenn die Kerne in den Kern-Mantel-Partikeln aus einem mit UV-Strahlung
abbaubaren Material, vorzugsweise einem UV-abbaubaren organischen
Polymeren aufgebaut sind, erfolgt die Entfernung der Kerne durch
UV-Bestrahlung. Auch bei diesem Vorgehen kann es wiederum bevorzugt
sein, wenn vor oder nach der Entfernung der Kerne eine Vernetzung
des Mantels erfolgt.
-
Die
Verwendung von Kern-Mantel-Partikeln, deren Mantel eine Matrix bildet
und deren Kern im wesentlichen aus einem abbaubaren Polymeren besteht
und eine im wesentlichen monodisperse Größenverteilung aufweist und
deren Mantel zu einer Carbon-Matrix pyrolysiert werden kann, zur
Herstellung von Formkörpern
mit regelmäßig angeordneten
Kavitäten,
ein Verfahren zur Herstellung von Formkörpern mit regelmäßig angeordneten Kavitäten und
die entsprechenden Formkörper
werden in der älteren
Deutschen Patentanmeldung
DE
10357681.9 beschrieben.
-
Unter
einer Carbon-Matrix werden dabei Materialien verstanden, die denen
von Carbon-Fasern weitgehend entsprechen. In einem Extremfall handelt
es sich bei der erfindungsgemäßen Carbon-Matrix
um elementaren Kohlenstoff, vorzugsweise amorpher oder teilkristalliner
Form, wobei die kristallinen Anteile in der Graphit-Modifikation
oder Graphit ähnlichen
Modifikationen, wie Fullerenen, Carbon-Nanotubes und ähnlichen Graphitartigen
Strukturen vorliegen. In einer anderen extremen Ausprägung der
vorliegenden Erfindung handelt es sich bei der Carbon-Matrix um
Leiterpolymere, wie beispielsweise Polyimide, die sich bei der thermischen
Kondensation von Polyacrylnitril bilden. Im Regelfall handelt es
sich bei der Carbon-Matrrix jedoch um ein Material, dessen chemischer
Aufbau zwischen diesen beiden extremen liegt. Es wird vermutet,
dass ähnlich
der Situation bei Rußen
in den Materialen wechselnde Anteile polycyclischer aromatischer
Kohlenwasserstoffe vorliegen können,
die mit imidischen Funktionen versehen sind.
-
Um
die Bildung der Carbon-Matrix zu erleichtern ist es erfindungsgemäß insbesondere
bevorzugt, wenn in den Kern-Mantel-Partikeln der Mantel aus im wesentlichen
unvernetzten organischen Polymeren besteht, die über eine zumindest teilweise
vernetzte Zwischenschicht auf den Kern aufgepfropft sind, wobei
der Mantel vorzugsweise im wesentlichen aus Polyacrylnitril (PAN)
bzw. Polymethacrylnitril oder Copolymeren, die Polyacrylnitril bzw.
Polymethacrylnitril enthalten, wie Polystyrolacrylnitril (PSAN),
gebildet wird. Dabei zersetzt PAN sich bereits bei Temperaturen
von 250–280°C zu einer
geeigneten Carbon-Matrix.
-
Das
Verfahren zur Herstellung von Formkörpern mit regelmäßig angeordneten
Kavitäten
gemäß
DE 10357681.9 , ist dadurch
gekennzeichnet, dass Kern-Mantel-Partikel, deren Mantel eine Matrix
bildet und deren Kern im wesentlichen aus einem abbaubaren Polymeren
besteht und eine im wesentlichen monodisperse Größenverteilung aufweist und
deren Mantel zu einer Carbon-Matrix pyrolysiert werden kann, unter
Anwendung einer mechanischen Kraft und erhöhter Temperatur zu Formkörpern, vorzugsweise
Filmen verarbeitet werden und anschließend die Kerne durch Abbau
entfernt werden und der Mantel bei erhöhter Temperatur zu einer Carbon-Matrix
zersetzt wird.
-
Dabei
ist es insbesondere bevorzugt, wenn in den Kern-Mantel-Partikeln
der abbaubare Kern thermisch abbaubar ist und aus Polymeren besteht,
die entweder thermisch depolymerisierbar sind, d.h. unter Temperatureinwirkung
in ihre Monomere zerfallen oder der Kern aus Polymeren besteht,
die beim Abbau in niedermolekulare Bestandteile zerfallen, die von
den Monomeren verschieden sind. Wichtig ist dabei, dass der Abbau
der Kernpolymere bei einer Temperatur erfolgt die gleich oder niedriger
ist als die Temperatur bei der sich die Carbon-Matrix bildet. Geeignete
Polymere finden sich beispielsweise in der Tabelle „Thermal
Degradation of Polymers" in
Brandrup, J. (Ed.).: Polymer Handbook. Chichester Wiley 1966, S.
V-6 – V-10,
wobei alle Polymere geeignet sind, die flüchtige Abbauprodukte liefern.
Der Inhalt dieser Tabelle gehört
ausdrücklich zur
Offenbarung der vorliegenden Anmeldung.
-
Geeignete
thermisch abbaubare Polymere sind insbesondere
- – Poly(styrol)
und Derivate, wie Poly(α-methylstyrol)
bzw. Poly(styrol)-derivate,
die am aromatischen Ring Substituenten tragen, wie insbesondere
teil- oder perfluorierte Derivate,
- – Poly(acrylat)-
und Poly(methacrylat)-derivate sowie deren Ester, insbesondere bevorzugt
Poly(methylmethacrylat) oder Poly(cyclohexylmethacrylat), bzw. Copolymeren
dieser Polymere mit anderen abbaubaren Polymeren, wie vorzugsweise
Styrol-Ethylacrylat-Copolymeren
oder Methylmethacrylat-Ethylacrylat-Copolymeren,
- – Polybutadien
und Copolymere mit anderen der hier genannten Monomere,
- – Cellulose
und Derivate wie oxidierte Cellulose und Cellulosetriacetat,
- – Polyketone,
wie z.B. Poly(methylisopropenylketon) oder Poly(methylvinylketon),
- – Polyolefine,
wie z.B. Polyethylen und Polypropylen, Polyisisopren, Polyolefinoxide,
wie zu.B. Polyethylenoxid oder Polypropylenoxid, Polyethylenterephthalat,
Polyformaldehyd, Polyamide, wie Nylon 6 und Nylon 66, Polyperfluoroglucarodiamidin,
Plolperfluorpolyolefine, wie Plolyperfluorpropylen, Polyperfluorohepten,
- – Polyvinylacetat,
Polyvinylchlorid, Polyvinylalkohol, Polyvinylcyclohexanon, Polyvinylbutyrat,
Polyvinylfluorid
-
Insbesondere
bevorzugt ist dabei der Einsatz von Poly(styrol) und Derivaten,
wie Poly(α-methylstyrol) bzw.
Poly(styrol)-derivate, die am aromatischen Ring Substituenten tragen,
wie insbesondere teil- oder perfluorierte Derivaten, Poly(acrylat)-
und Poly(methacrylat)-derivaten sowie deren Estern, insbesondere
bevorzugt Poly(methylmethacrylat) oder Poly(cyclohexylmethacrylat),
bzw. Copolymeren dieser Polymere mit anderen abbaubaren Polymeren,
wie vorzugsweise Styrol-Ethylacrylat-Copolymeren oder Methylmethacrylat-Ethylacrylat-Copolymeren,
und Polyolefinen, Polyolefinoxiden, Polyethylenterephthalat, Polyformaldehyd,
Polyamiden, Polyvinylacetat, Polyvinylchlorid oder Polyvinylalkohol.
-
Soll
der Kern der Kern-Mantel-Partikel durch UV-Strahlung abgebaut werden,
so wird der Kern im wesentlichen von einem mit UV-Strahlung abbaubaren
Material, vorzugsweise einem UV-abbaubaren organischen Polymeren
und insbesondere bevorzugt aus Poly(tert-butylmethacrylat), Poly(methylmethacrylat),
Poly(n-butylmethacrylat) oder Copolymeren, die eines dieser Polymere
enthalten, aufgebaut.
-
Die
Verwendung der bei der Herstellung gemäß der Lehre der WO 2004/031102,
DE 10357681.9 bzw.
DE 10341198.4 resultierenden
Formkörper
in der Kosmetik ist jetzt einer der Gegenstände der vorliegenden Anmeldung.
Hinsichtlich der Beschreibung der Formkörper und der Herstellverfahren
für Formkörper wird
auf die Patentanmeldungen WO 2004/031102 und
DE 10341198.4 verwiesen, deren entsprechende
Offenbarung ausdrücklich
auch zum Inhalt der vorliegenden Anmeldung gehört.
-
Insbesondere
bevorzugt ist es erfindungsgemäß, wenn
der mittlere Durchmesser der Kavitäten in den Formkörpern im
Bereich von etwa 50–500
nm, bevorzugt im Bereich von 100–500 nm und ganz besonders bevorzugt
im Bereich von 200 bis 280 nm liegt.
-
Die
Formkörper
fallen bei den entsprechenden Verfahren entweder direkt in Pulverform
an oder können
durch Mahlen zerkleinert werden. Die resultierenden Partikel finden
dann im erfindungsgemäßen Sinne als
Beugungsfarbmittel zur dekorativen Anwendung in Kosmetischen Zubereitungen
oder auf der Haut Anwendung.
-
Die
Konzentration des Beugungsfarbmittels in dem zu pigmentierenden
Anwendungssystem d.h. der Dispersion liegt in der Regel zwischen
0,1 und 70 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 0,1 und 50 Gew.-% und insbesondere
zwischen 1,0 und 20 Gew.-%, bezogen auf den Gesamtfestkörpergehalt
des Systems.
-
Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Zubereitungen
zur topischen Anwendung enthaltend mindestens ein Beugungsfarbmittel
und mindestens einen zur topischen Anwendung geeigneten Träger. Dabei
sind Zubereitungen bevorzugt, in denen die Gesamtmenge des oder
der Beugungsfarbmittel aus dem Bereich von 0,1 Gew.-% bis 30 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung, gewählt wird.
-
Ferner
können
die erfindungsgemäßen Zubereitungen
auch Farbstoffe und Farbpigmente enthalten. Die Farbstoffe und -pigmente
können
aus der entsprechenden Positivliste der Kosmetikverordnung bzw.
der EG-Liste kosmetischer Färbemittel
ausgewählt
werden. In den meisten Fällen
sind sie mit den für
Lebensmittel zugelassenen Farbstoffen identisch. Vorteilhafte Farbpigmente
sind beispielsweise Titandioxid, Glimmer, Eisenoxide (z. B. Fe2O3, Fe3O4, FeO(OH)) und/oder Zinnoxid. Vorteilhafte
Farbstoffe sind beispielsweise Carmin, Berliner Blau, Chromoxidgrün, Ultramerinblau
und/oder Manganviolett. Es ist insbesondere vorteilhaft, die Farbstoffe
und/oder Farbpigmente aus der folgenden Liste zu wählen. Die
Colour Index Nummern (CIN) sind dem Rowe Colour Index, 3. Auflage,
Society of Dyers and Colourists, Bradford, England, 1971 entnommen.
-
-
-
-
-
-
-
-
Es
kann ferner günstig
sein, als Farbstoff eine oder mehrerer Substanzen aus der folgenden
Gruppe zu wählen:
2,4-Dihydroxyazobenzol,
1-(2'-Chlor-4'-nitro-1'phenylazo)-2-hydroxynaphthalin,
Ceresrot, 2-(4-Sulfo-1-naphthylazo)-1-naphthol-4-sulfosäure, Calciumsalz der 2-Hydroxy-1,2'-azonaphthalin-1'-sulfonsäure, Calcium-
und Bariumsalze der 1-(2-Sulfo-4-methyl-1-phenylazo)-2-naphthylcarbonsäure, Calciumsalz
der 1-(2-Sulfo-1-naphthylazo)-2-hydroxynaphthalin-3-carbonsäure, Aluminiumsalz
der 1-(4-Sulfo-1-phenylazo)-2-naphthol-6-sulfosäure, Aluminiumsalz
der 1-(4-Sulfo-1-naphthylazo)-2-naphthol-3,6-disulfosäure, 1-(4-Sulfo-1-naphthylazo)-2-naphthol-6,8-disulfonsäure, Aluminiumsalz
der 4-(4-Sulfo-1-phenylazo)-2-(4-sulfophenyl)-5-hydroxy-pyrazolon-3-carbonsäure, Aluminium-
und Zirkoniumsalze von 4,5-Dibromfluorescein, Aluminium- und Zirkoniumsalze
von 2,4,5,7-Tetrabromfluorescein, 3',4',5',6'-Tetrachlor-2,4,5,7-tetrabromfluorescein und
sein Aluminiumsalz, Aluminiumsalz von 2,4,5,7-Tetraiodfluorescein, Aluminiumsalz der
Chinophthalon-disulfosäure, Aluminiumsalz
der Indigo-disulfosäure,
rotes und schwarzes Eisenoxid (CIN: 77 491 (rot) und 77 499 (schwarz)),
Eisenoxidhydrat (CIN: 77492), Manganammoniumdiphosphat und Titandioxid.
-
Ferner
vorteilhaft sind öllösliche Naturfarbstoffe,
wie z. B. Paprikaextrakt, β-Carotin
oder Cochenille.
-
Vorteilhaft
im Sinne der vorliegenden Erfindung sind ferner Gelcrémes mit
einem Gehalt an Perlglanzpigmenten. Bevorzugt sind insbesondere
die im folgenden aufgelisteten Arten von Perlglanzpigmenten:
- 1. Natürliche
Perlglanzpigmente, wie z. B.
1. "Fischsilber" (Guanin/Hypoxanthin-Mischkristalle
aus Fischschuppen) und
2. "Perlmutt" (vermahlene Muschelschalen)
- 2. Monokristalline Perlglanzpigmente wie z. B. Bismuthoxychlorid
(BiOCl)
- 3. Schicht-Substrat Pigmente: z. B. Glimmer/Metalloxid
-
Basis
für Perlglanzpigmente
sind beispielsweise pulverförmige
Pigmente oder Ricinusöldispersionen von
Bismutoxychlorid und/oder Titandioxid sowie Bismutoxychlorid und/oder
Titandioxid auf Glimmer. Insbesondere vorteilhaft ist z. B. das
unter der CIN 77163 aufgelistete Glanzpigment.
-
Vorteilhaft
sind ferner beispielsweise die folgenden Perlglanzpigmentarten auf
Basis von Glimmer/Metalloxid:
-
Besonders
bevorzugt sind z. B. die von der Firma Merck unter den Handelsnamen
Timiron, Colorona, Dichrona, Xirona und Ronastar erhältlichen
Perlglanzpigmente.
-
Die
Liste der genannten Perlglanzpigmente soll selbstverständlich nicht
limitierend sein. Im Sinne der vorliegenden Erfindung vorteilhafte
Perlglanzpigmente sind auf zahlreichen, an sich bekannten Wegen
erhältlich.
Beispielsweise lassen sich auch andere Substrate außer Glimmer
mit weiteren Metalloxiden beschichten, wie z. B. Silica und dergleichen
mehr. Vorteilhaft sind z. B. mit TiO2 und
Fe2O3 beschichtete
SiO2-Partikel ("Ronaspheren"), die von der Firma Merck vertrieben
werden und sich besonders für
die optische Reduktion feiner Fältchen
eignen.
-
Es
kann darüber
hinaus von Vorteil sein, gänzlich
auf ein Substrat wie Glimmer zu verzichten. Besonders bevorzugt
sind Perlglanzpigmente, welche unter der Verwendung von SiO2 hergestellt werden. Solche Pigmente, die
auch zusätzlich
gonichromatische Effekte haben können,
sind z. B. unter dem Handelsnamen Sicopearl Fantastico bei der Firma
BASF erhältlich.
-
Weiterhin
vorteilhaft können
Pigmente der Firma Engelhard/Mearl auf Basis von Calcium Natrium
Borosilikat, die mit Titandioxid beschichtet sind, eingesetzt werden.
Diese sind unter dem Namen Reflecks erhältlich. Sie weisen durch ihre
Partikelgröße von 40–80 μm zusätzlich zu
der Farbe einen Glitzereffekt auf.
-
Besonders
vorteilhaft sind ferner auch Effektpigmente, welche unter der Handelsbezeichnung
Metasomes Standard/Glitter in verschiedenen Farben (yellow, red,
green, blue) von der Firma Flora Tech erhältlich sind. Die Glitterpartikel
liegen hierbei in Gemischen mit verschiedenen Hilfs- und Farbstoffen
(wie beispielsweise den Farbstoffen mit den Colour Index (Cl) Nummern
19140, 77007, 77289, 77491) vor.
-
Die
Farbstoffe und Pigmente können
sowohl einzeln als auch im Gemisch vorliegen sowie gegenseitig miteinander
beschichtet sein, wobei durch unterschiedliche Beschichtungsdicken
im allgemeinen verschiedene Farbeffekte hervorgerufen werden. Die
Gesamtmenge der Farbstoffe und farbgebenden Pigmente wird vorteilhaft
aus dem Bereich von z. B. 0,1 Gew.% bis 30 Gew.%, vorzugsweise von
0,5 bis 15 Gew.%, insbesondere von 1,0 bis 10 Gew.% gewählt, jeweils
bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitungen.
-
Erfindungsgemäße Zubereitungen
bzw. erfindungsgemäß zu verwendende
Zubereitungen können weiter
mindestens ein Repellent enthalten, wobei das Repellent vorzugsweise
ausgewählt
aus N,N-Diethyl-3-methylbenzamid,
3-(Acetyl-butyl-amino)-propionsäure
Ethylester, Dimethylphthalat, Butopyronoxyl, 2,3,4,5-bis-(2-Butylen)-tetrahydro-2-furaldehyd, N,N-Caprylsäurediethylamid,
N,N-Diethylbenzamid, o-Chlor-N,N-diethylbenzamid,
Dimethylcarbat, Di-n-propylisocinchomeronat, 2-Ethylhexan-1,3-diol, N-Octyl-bi-cyclohepetendiecarboximid,
Piperonylbutoxid, 1-(2-Methylpropyloxycarbonyl)-2-(hydroxyethyl)-piperidin, Octansäure, Decansäure, Pyrethrine,
Pyrethroide, Methyl-nonyl-keton (Undecan-2-on), cyclo-Alkan-Carbonsäuren, Permethrin
und (R)-p-mentha-1,8-diol,
sowie wirksamen Derivaten der genannten Wirkstoffe, die aus der
Literatur bekannt sind, oder Mischungen davon, wobei ein Repellent
insbesondere bevorzugt ausgewählt ist
aus N,N-Diethyl-3-methylbenzamid, 3-(Acetyl-butyl-amino)-propionsäure-ethylester
und 1-(2-Methylpropyloxycarbonyl)-2-(hydroxyethyl)-piperidin, (R)-p-mentha-1,8-diol
oder Mischungen davon.
-
Bei
den erfindungsgemäßen Zubereitungen,
die Repellentien enthalten, handelt es sich dabei vorzugsweise um
Insektenabwehrmittel. Insektenabwehrmittel werden vorzugsweise in
Form von Lösungen,
Gelen, Stiften, Rollern, Pump-Sprays und Aerosol-Sprays angeboten,
wobei Lösungen
und Sprays den Hauptteil der im Handel erhältlichen Produkte bilden. Basis
für diese
beiden Produktformen sind meist alkoholische bzw. wässrig-alkoholische
Lösungen
unter Zusatz fettender Substanzen und leichter Parfümierung.
Es kann sich bei den erfindungsgemäßen Zubreitungen aber insbesondere
auch um Emulsionen oder Gele handeln, die zusätzliche Wirkstoffe enthalten
bzw. deren Hauptzweck in einer anderen Anwendung, beispielsweise
dem Lichtschutz oder der Tagespflege besteht.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung handelt es sich bei der einzusetzenden
Zubereitung um eine Zubereitung zum Schutz von Körperzellen gegen oxidativen
Stress, insbesondere zur Verringerung der Hautalterung, dadurch
gekennzeichnet, dass sie neben den genannten Stoffen ein oder mehrere
Antioxidantien enthält.
-
Es
gibt viele aus der Fachliteratur bekannte und bewährte Substanzen,
die als Antioxidantien verwendet werden können, z.B. Aminosäuren (z.B.
Glycin, Histidin, Tyrosin, Tryptophan) und deren Derivate, Imidazole,
(z.B. Urocaninsäure)
und deren Derivate, Peptide wie D,L-Carnosin, D-Carnosin, L-Carnosin
und deren Derivate (z.B. Anserin), Carotinoide, Carotine (z.B. α-Carotin, β-Carotin,
Lycopin) und deren Derivate, Chlorogensäure und deren Derivate, Liponsäure und
deren Derivate (z.B. Dihydroliponsäure), Aurothioglucose, Propylthiouracil
und andere Thiole (z.B. Thioredoxin, Glutathion, Cystein, Cystin,
Cystamin und deren Glycosyl-, N-Acetyl-, Methyl-, Ethyl-, Propyl-,
Amyl-, Butyl- und Lauryl-, Palmitoyl-, Oleyl-, γ-Linoleyl, Cholesteryl- und Glycerylester)
sowie deren Salze, Dilaurylthiodipropionat, Distearylthiodipropionat,
Thiodipropionsäure
und deren Derivate (Ester, Ether, Peptide, Lipide, Nukleotide, Nukleoside
und Salze) sowie Sulfoximinverbindungen (z.B. Buthioninsulfoximine,
Homocysteinsulfoximin, Buthioninsulfone, Penta-, Hexa-, Heptathioninsulfoximin)
in sehr geringen verträglichen
Dosierungen (z.B. pmol bis μmol/kg),
ferner (Metall-) Chelatoren, (z.B. α-Hydroxyfettsäuren, Palmitinsäure, Phytinsäure, Lactoferrin), α-Hydroxysäuren (z.B.
Citronensäure,
Milchsäure, Äpfelsäure), Huminsäure, Gallensäure, Gallenextrakte,
Bilirubin, Biliverdin, EDTA, EGTA und deren Derivate, ungesättigte Fettsäuren und
deren Derivate, Vitamin C und Derivate (z.B. Ascorbylpalmitat, Magnesium-Ascorbylphosphat,
Ascorbylacetat), Tocopherole und Derivate (z.B. Vitamin-E-acetat),
Vitamin A und Derivate (z.B. Vitamin-A-palmitat) sowie Koniferylbenzoat
des Benzoeharzes, Rutinsäure
und deren Derivate, α-Glycosylrutin,
Ferulasäure,
Furfurylidenglucitol, Carnosin, Butylhydroxytoluol, Butylhydroxyanisol,
Nordohydroguajaretsäure,
Trihydroxybutyrophenon, Quercitin, Harnsäure und deren Derivate, Mannose
und deren Derivate, Zink und dessen Derivate (z.B. ZnO, ZnSO4), Selen und dessen Derivate (z.B. Selenmethionin),
Stilbene und deren Derivate (z.B. Stilbenoxid, trans-Stilbenoxid).
-
Mischungen
von Antioxidantien sind ebenfalls zur Verwendung in den erfindungsgemäßen kosmetischen
Zubereitungen geeignet. Bekannte und käufliche Mischungen sind beispielsweise
Mischungen enthaltend als aktive Inhaltsstoffe Lecithin, L-(+)-Ascorbylpalmitat
und Zitronensäure
(z.B. (z.B. Oxynex® AP), natürliche Tocopherole,
L-(+)-Ascorbylpalmitat, L-(+)-Ascorbinsäure und
Zitronensäure
(z.B. Oxynex® K
LIQUID), Tocopherolextrakte aus natürlichen Quellen, L-(+)-Ascorbylpalmitat,
L-(+)-Ascorbinsäure
und Zitronensäure (z.B.
Oxynex® L
LIQUID), DL-α-Tocopherol,
L-(+)-Ascorbylpalmitat,
Zitronensäure
und Lecithin (z.B. Oxynex® LM) oder Butylhydroxytoluol
(BHT), L-(+)-Ascorbylpalmitat und Zitronensäure (z.B. Oxynex® 2004).
\
-
Die
erfindungsgemäßen Zubereitungen
können
als weitere Inhaltsstoffe Vitamine enthalten. Bevorzugt sind Vitamine
und Vitamin-Derivate ausgewählt
aus Vitamin A, Vitamin-A-Propionat, Vitamin-A-Palmitat, Vitamin-A-Acetat, Retinol,
Vitamin B, Thiaminchloridhydrochlorid (Vitamin B1),
Riboflavin (Vitamin B2), Nicotinsäureamid,
Vitamin C (Ascorbinsäure),
Vitamin D, Ergocalciferol (Vitamin D2),
Vitamin E, DL-α-Tocopherol,
Tocopherol-E-Acetat, Tocopherolhydrogensuccinat, Vitamin K1, Esculin (Vitamin P-Wirkstoff), Thiamin
(Vitamin B1), Nicotinsäure (Niacin), Pyridoxin, Pyridoxal,
Pyridoxamin, (Vitamin B6), Panthothensäure, Biotin,
Folsäure und
Cobalamin (Vitamin B12) in den erfindungsgemäßen kosmetischen
Zubereitungen enthalten, insbesondere bevorzugt Vitamin-A-Palmitat, Vitamin
C und dessen Derivaten, DL-α-Tocopherol,
Tocopherol-E-Acetat,
Nicotinsäure,
Pantothensäure
und Biotin.
-
Unter
den Phenolen mit antioxidativer Wirkung sind die teilweise als Naturstoffe
vorkommenden Polyphenole für
Anwendungen im pharmazeutischen, kosmetischen oder Ernährungsbereich
besonders interessant. Beispielsweise weisen die hauptsächlich als
Pflanzenfarbstoffe bekannten Flavonoide oder Bioflavonoide häufig ein
antioxidantes Potential auf. Mit Effekten des Substitutionsmusters
von Mono- und Dihydoxyflavonen beschäftigen sich K. Lemanska, N.
Szymusiak, B. Tyrakowska, R. Zielinski, I.M.C.M. Rietjens; Current Topics
in Biophysics 2000, 24(2), 101-108. Es wird dort beobachtet, dass
Dihydroxyflavone mit einer OH-Gruppe benachbart zur Ketofunktion
oder OH-Gruppen in 3'4'- oder 6,7- oder 7,8-Position antioxidative
Eigenschaften aufweisen, während
andere Mono- und Dihydroxyflavone teilweise keine antioxidativen
Eigenschaften aufweisen.
-
Häufig wird
Quercetin (Cyanidanol, Cyanidenolon 1522, Meletin, Sophoretin, Ericin,
3,3',4',5,7-Pentahydroxyflavon)
als besonders wirksames Antioxidans genannt (z.B. C.A. Rice-Evans,
N.J. Miller, G. Paganga, Trends in Plant Science 1997, 2(4), 152-159).
K. Lemanska, H. Szymusiak, B. Tyrakowska, R. Zielinski, A.E.M.F.
Soffers, I.M.C.M. Rietjens; Free Radical Biology&Medicine 2001, 31(7), 869-881 untersuchen
die pH-Abhängigkeit
der antioxidanten Wirkung von Hydoxyflavonen. Über den gesamten pH-Bereich
zeigt Quercetin die höchste
Aktivität
der untersuchten Strukturen.
-
Geeignete
Antioxidantien sind weiter Verbindungen der Formel I
wobei
R
1 bis R
10 gleich
oder verschieden sein können
und ausgewählt
sind aus
- – H
- – OR11
- – geradkettigen
oder verzweigten C1- bis C20-Alkylgruppen,
- – geradkettigen
oder verzweigten C3- bis C20-Alkenylgruppen,
- – geradkettigen
oder verzweigten C1- bis C20-Hydroxyalkylgruppen,
wobei die Hydroxygruppe an ein primäres oder sekundäres Kohlenstoffatom
der Kette gebunden sein kann und weiter die Alkylkette auch durch Sauerstoff
unterbrochen sein kann, und/oder
- – C3- bis C10-Cycloalkylgruppen
und/oder C3- bis C12-Cycloalkenylgruppen,
wobei die Ringe jeweils auch durch -(CH2)n-Gruppen
mit n = 1 bis 3 überbrückt sein
können,
- – wobei
alle OR11 unabhängig voneinander stehen für
- – OH
- – geradkettige
oder verzweigte C1- bis C20-Alkyloxygruppen,
- – geradkettigen
oder verzweigten C3- bis C20-Alkenyloxygruppen,
- – geradkettigen
oder verzweigten C1- bis C20-Hydroxyalkoxygruppen,
wobei die Hydroxygruppe(n) an ein primäre oder sekundäre Kohlenstoffatome
der Kette gebunden sein können
und weiter die Alkylkette auch durch Sauerstoff unterbrochen sein
kann, und/oder
- – C3- bis C10-Cycloalkyloxygruppen
und/oder C3- bis C12-Cycloalkenyloxygruppen,
wobei die Ringe jeweils auch durch -(CH2)n-Gruppen
mit n = 1 bis 3 überbrückt sein
können
und/oder,
- – Mono-
und/oder Oligoglycosylreste, mit der Maßgabe, dass mindestens 4 Reste
aus R1 bis R7 stehen
für OH
und dass im Molekül
mindestens 2 Paare benachbarter Gruppen – OH vorliegen,
- – oder
R2, R5 und R6 für
OH und die Reste R1, R3,
R4 und R7-10 für H stehen,
wie
sie in der Deutschen Patentanmeldung DE-A-10244282 beschrieben sind.
-
Erfindungsgemäß insbesondere
bevorzugte Zubereitungen koennen auch dem Sonnenschutz dienen und
enthalten dann auch UV-Filter.
-
Prinzipiell
kommen alle UV-Filter für
eine Kombination mit den erfindungsgemäß einzusetzenden Beugungsfarbmitteln
in Frage. Besonders bevorzugt sind solche UV-Filter, deren physiologische
Unbedenklichkeit bereits nachgewiesen ist. Sowohl für UVA wie
auch UVB-Filter
gibt es viele aus der Fachliteratur bekannte und bewährte Substanzen,
z.B.
Benzylidenkampferderivate wie 3-(4'-Methylbenzyliden)-dl-kampfer (z.B.
Eusolex® 6300),
3-Benzylidenkampfer (z.B. Mexoryl® SD),
Polymere von N-{(2 und 4)-[(2-oxoborn-3-yliden)methyl]benzyl}-acrylamid
(z.B. Mexoryl® SW),
N,N,N-Trimethyl-4-(2-oxoborn-3-ylidenmethyl)anilinium methylsulfat
(z.B. Mexoryl® SK)
oder (2-Oxoborn-3-yliden)toluol-4-sulfonsäure (z.B. Mexoryl® SL),
Benzoyl-
oder Dibenzoylmethane wie 1-(4-tert-Butylphenyl)-3-(4-methoxyphenyl)propan-1,3-dion
(z.B. Eusolex® 9020)oder
4-Isopropyldibenzoylmethan
(z.B. Eusolex® 8020),
Benzophenone
wie 2-Hydroxy-4-methoxybenzophenon (z.B. Eusolex® 4360)
oder 2-Hydroxy-4-methoxybenzophenon-5-sulfonsäure und ihr Natriumsalz (z.B.
Uvinul® MS-40),
Methoxyzimtsäureester
wie Methoxyzimtsäureoctylester
(z.B. Eusolex® 2292),
4-Methoxyzimtsäureisopentylester,
z.B. als Gemisch der Isomere (z.B. Neo Heliopan® E
1000),
Salicylatderivate wie 2-Ethylhexylsalicylat (z.B. Eusolex® OS),
4-Isopropylbenzylsalicylat
(z.B. Megasol®)
oder 3,3,5-Trimethylcyclohexylsalicylat
(z.B. Eusolex® HMS),
4-Aminobenzoesäure und
Derivate wie 4-Aminobenzoesäure,
4-(Dimethylamino)benzoesäure-2-ethylhexylester
(z.B. Eusolex® 6007),
ethoxylierter 4-Aminobenzoesäureethylester
(z.B. Uvinul® P25),
Phenylbenzimidazolsulfonsäuren, wie
2-Phenylbenzimidazol-5-sulfonsäure
sowie ihre Kalium-, Natrium- und Triethanolaminsalze (z.B. Eusolex® 232),
2,2-(1,4-Phenylen)-bisbenzimidazol-4,6-disulfonsäure bzw. deren Salze (z.B.
Neoheliopan® AP)
oder 2,2-(1,4-Phenylen)-bisbenzimidazol-6-sulfonsäure;
und weitere Substanzen
wie
- – 2-Cyano-3,3-diphenylacrylsäure-2-ethylhexylester
(z.B. Eusolex® OCR),
- – 3,3'-(1,4-Phenylendimethylen)-bis-(7,7-dimethyl-2-oxobicyclo-[2.2.1]hept-1-ylmethansulfonsäure sowie ihre
Salze (z.B. Mexoryl® SX) und
- – 2,4,6-Trianilino-(p-carbo-2'-ethylhexyl-1'-oxi)-1,3,5-triazin
( z.B. Uvinul® T
150)
- – 2-(4-Diethylamino-2-hydroxy-benzoyl)-benzoesäure hexylester
(z.B. Uvinul®UVA
Plus, Fa. BASF).
-
Die
in der Liste aufgeführten
Verbindungen sind nur als Beispiele aufzufassen. Selbstverständlich können auch
andere UV-Filter verwendet werden.
-
Diese
organischen UV-Filter werden in der Regel in einer Menge von 0,5
bis 10 Gewichtsprozent, vorzugsweise 1–8 %, in den Formulierungen
eingearbeitet.
-
Weitere
geeignete organische UV-Filter sind z.B.
- – 2-(2H-Benzotriazol-2-yl)-4-methyl-6-(2-methyl-3-(1,3,3,3-tetramethyl-1-(trimethylsilyloxy)disiloxanyl)propyl)phenol
(z.B. Silatrizole®),
- – 4,4'-[(6-[4-((1,1-Dimethylethyl)aminocarbonyl)phenylamino]-1,3,5-triazin-2,4-diyl)diimino]bis(benzoesäure-2-ethylhexylester)
(z.B. Uvasorb® HEB),
- – α-(Trimethylsilyl)-ω-[trimethylsilyl)oxy]poly[oxy(dimethyl
[und ca. 6% methyl[2-[p-[2,2-bis(ethoxycarbonyl]vinyl]phenoxy]-1-methylenethyl]
und ca. 1,5 % methyl[3-[p-[2,2-bis(ethoxycarbonyl)vinyl)phenoxy)-propenyl)
und 0,1 bis 0,4% (methylhydrogen]silylen]] (n ≈ 60) (CAS-Nr. 207 574-74-1)
- – 2,2'-Methylen-bis-(6-(2H-benzotriazol-2-yl)-4-(1,1,3,3-tetramethylbutyl)phenol)
(CAS-Nr. 103 597-45-1)
- – 2,2'-(1,4-Phenylen)bis-(1H-benzimidazol-4,6-disulfonsäure, Mononatriumsalz)
(CAS-Nr. 180 898-37-7) und
- – 2,4-bis-{[4-(2-Ethyl-hexyloxy)-2-hydroxyl]-phenyl}-6-(4-methoxyphenyl)-1,3,5-triazin (CAS-Nr.
103 597-45-, 187 393-00-6).
- – 4,4'-[(6-[4-((1,1-Dimethylethyl)aminocarbonyl)phenylamino]-1,3,5-triazin-2,4-diyl)diimino]bis(benzoesäure-2-ethylhexylester)
(z.B. Uvasorb® HEB),
-
Weitere
geeignete UV-Filter sind auch Methoxyflavone ensprechend der älteren Deutschen
Patentanmeldung DE-A-10232595.
-
Organische
UV-Filter werden in der Regel in einer Menge von 0,5 bis 20 Gewichtsprozent,
vorzugsweise 1–15
%, in kosmetische Formulierungen eingearbeitet.
-
Als
anorganische UV-Filter sind solche aus der Gruppe der Titandioxide
wie z.B. gecoatetes Titandioxid (z.B. Eusolex® T-2000,
Eusolex®T-AQUA,
Eusolex® T-AVO),
Zinkoxide (z.B. Sachtotec®), Eisenoxide oder auch
Ceroxide denkbar. Diese anorganischen UV-Filter werden in der Regel
in einer Menge von 0,5 bis 20 Gewichtsprozent, vorzugsweise 2–10 %, in
kosmetische Zubereitungen eingearbeitet.
-
Bevorzugte
Verbindungen mit UV-filternden Eigenschaften sind 3-(4'-Methylbenzyliden)-dl-kampfer, 1-(4-tert-Butylphenyl)-3-(4-methoxy-phenyl)-pro-pan-1,3-dion,
4-Isopropyldibenzoylmethan, 2-Hydroxy-4-methoxybenzophenon, Methoxyzimtsäureoctylester,
3,3,5-Trimethyl-cyclo-hexyl-sali-cylat,
4-(Dimethylamino)benzoesäure-2-ethyl-hexylester,
2-Cyano-3,3-di-phenyl-acrylsäure-2-ethylhexylester,
2-Phenyl-benzimidazol-5-sulfonsäure
sowie ihre Kalium-, Natrium- und Triethanol-aminsalze.
-
Optimierte
Zusammensetzungen können
beispielsweise die Kombination der organischen UV-Filter 4'-Methoxy-6-hydroxyflavon
mit 1-(4-tert-Butylphenyl)-3-(4-methoxyphenyl)propan-1,3-dion
und 3-(4'-Methylbenzyliden)-dl-kampfer
enthalten. Mit dieser Kombination ergibt sich ein Breitbandschutz,
der durch Zusatz von anorganischen UV-Filtern, wie Titandioxid-Mikropartikeln
noch ergänzt
werden kann.
-
Alle
genannten UV-Filter können
auch in verkapselter Form eingesetzt werden. Insbesondere ist es von
Vorteil organische UV-Filter in verkapselter Form einzusetzen. Im
Einzelnen ergeben sich die folgende Vorteile:
- – Die Hydrophilie
der Kapselwand kann unabhängig
von der Löslichkeit
des UV-Filters eingestellt werden. So können beispielsweise auch hydrophobe
UV-Filter in rein wässrige
Zubereitungen eingearbeitet werden. Zudem wird der häufig als
unangenehm empfundene ölige
Eindruck beim Auftragen der hydrophobe UV-Filter enthaltenden Zubereitung
unterbunden.
- – Bestimmte
UV-Filter, insbesondere Dibenzoylmethanderivate, zeigen in kosmetischen
Zubereitungen nur eine verminderte Photostabilität. Durch Verkapselung dieser
Filter oder von Verbindungen, die die Photostabilität dieser
Filter beeinträchtigen,
wie beispielsweise Zimtsäurederivate,
kann die Photostabilität
der gesamten Zubereitung erhöht
werden.
- – In
der Literatur wird immer wieder die Hautpenetration durch organische
UV-Filter und das damit verbundene Reizpotential beim direkten Auftragen
auf die menschliche Haut diskutiert. Durch die hier vorgeschlagene
Verkapselung der entsprechenden Substanzen wird dieser Effekt unterbunden.
- – Allgemein
können
durch Verkapselung einzelner UV-Filter oder anderer Inhaltstoffe
Zubereitungsprobleme, die durch Wechselwirkung einzelner Zubereitungsbestandteile
untereinander entstehen, wie Kristallisationsvorgänge, Ausfällungen
und Agglomeratbildung vermieden werden, da die Wechselwirkung unterbunden
wird.
-
Daher
ist es erfindungsgemäß bevorzugt,
wenn ein oder mehrere der oben genannten UV-Filter in verkapselter
Form vorliegen. Vorteilhaft ist es dabei, wenn die Kapseln so klein
sind, dass sie mit dem bloßen Auge
nicht beobachtet werden können.
Zur Erzielung der o.g. Effekte ist es weiterhin erforderlich, dass
die Kapseln hinreichend stabil sind und den verkapselten Wirkstoff
(UV-Filter) nicht oder nur in geringem Umfang an die Umgebung abgeben.
-
Geeignete
Kapseln können
Wände aus
anorganischen oder organischen Polymeren aufweisen. Beispielsweise
wird in
US 6,242,099
B1 die Herstellung geeigneter Kapseln mit Wänden aus
Chitin, Chitin-Derivaten oder polyhydroxylierten Polyaminen beschrieben.
Erfindungsgemäß besonders
bevorzugt einzusetzende Kapseln weisen Wände auf, die durch einen SolGel-Prozeß, wie er
in den Anmeldungen WO 00/09652, WO 00/72806 und WO 00/71084 beschrieben
ist, erhalten werden können.
Bevorzugt sind hier wiederum Kapseln, deren Wände aus Kieselgel (Silica;
undefiniertes Silicium-oxid-hydroxid) aufgebaut sind. Die Herstellung
entsprechender Kapseln ist dem Fachmann beispielsweise aus den zitierten
Patentanmeldungen bekannt, deren Inhalt ausdrücklich auch zum Gegenstand
der vorliegenden Anmeldung gehört.
-
Dabei
sind die Kapseln in erfindungsgemäßen Zubereitungen vorzugsweise
in solchen Mengen enthalten, die gewährleisten, dass die verkapselten
UV-Filter in den oben angegebenen Mengen in der Zubereitung vorliegen.
-
Die
erfindungsgemäßen Zubereitungen
können
darüber
hinaus weitere übliche
hautschonende oder hautpflegende Wirkstoffe enthalten. Dies können prinzipiell
alle den Fachmann bekannten Wirkstoffe sein.
-
Besonders
bevorzugte Wirkstoffe sind beispielsweise auch sogenannte kompatible
Solute. Es handelt sich dabei um Substanzen, die an der Osmoregulation
von Pflanzen oder Mikroorganismen beteiligt sind und aus diesen
Organismen isoliert werden können.
Unter den Oberbegriff kompatible Solute werden dabei auch die in
der Deutschen Patentanmeldung DE-A-10133202 beschriebenen Osmolyte
gefasst. Geeignete Osmolyte sind beispielsweise die Polyole, Methylamin-Verbindungen und
Aminosäuren
sowie jeweils deren Vorstufen. Als Osmolyte werden im Sinne der
Deutschen Patentanmeldung DE-A-10133202
insbesondere Substanzen aus der Gruppe der Polyole, wie beispielsweise
myo-Inositol, Mannitol oder Sorbitol und/oder einer oder mehrere
der nachfolgend genannten osmolytisch wirksamen Stoffe verstanden:
Taurin,
Cholin, Betain, Phosphorylcholin, Glycerophosphorylcholine, Glutamin,
Glycin, α-Alanin,
Glutamat, Aspartat, Prolin, und Taurin. Vorstufen dieser Stoffe
sind beispielsweise Glucose, Glucose-Polymere, Phosphatidylcholin,
Phosphatidylinositol, anorganische Phosphate, Proteine, Peptide
und Polyaminsäuren.
Vorstufen sind z. B. Verbindungen, die durch metabolische Schritte
in Osmolyte umgewandelt werden.
-
Vorzugsweise
werden erfindungsgemäß als kompatible
Solute Substanzen gewählt
aus der Gruppe bestehend aus Pyrimidincarbonsäuren (wie Ectoin und Hydroxyectoin),
Prolin, Betain, Glutamin, cyclisches Diphosphoglycerat, N.-Acetylornithin,
Trimethylamine-N-oxid Di-myo-inositol-phosphat
(DIP), cyclisches 2,3-diphosphoglycerat (cDPG), 1,1-Diglycerin-Phosphat
(DGP), β-Mannosylglycerat
(Firoin), β-Mannosylglyceramid (Firoin-A)
oder/und Di-mannosyl-di-inositolphosphat (DMIP) oder ein optisches
Isomer, Derivat, z.B. eine Säure,
ein Salz oder Ester dieser Verbindungen oder, Kombinationen davon
eingesetzt.
-
Dabei
sind unter den Pyrimidincarbonsäuren
insbesondere Ectoin ((S)-1,4,5,6-Tetrahydro-2-methyl-4-pyrimidincarbonsäure) und
Hydroxyectoin ((S,S)-1,4,5,6-Tetrahydro-5-hydroxy-2-methyl-4-pyrimidincarbonsäure und
deren Derivate zu nennen. Diese Verbindungen stabilisieren Enzyme
und andere Biomoleküle in
wässrigen
Lösungen
und organischen Lösungsmitteln.
Weiter stabilisieren sie insbesondere Enzyme gegen denaturierende
Bedingungen, wie Salze, extreme pH-Werte, Tenside, Harnstoff, Guanidiniumchlorid
und andere Verbindungen.
-
Ectoin
und Ectoin-Derivate wie Hydroxyectoin können vorteilhaft in Arzneimitteln
verwendet werden. Insbesondere kann Hydroxyectoin zur Herstellung
eines Arzneimittels zur Behandlung von Hauterkrankungen eingesetzt
werden. Andere Einsatzgebiete des Hydroxyectoins und anderer Ectoin-Derivate
liegen typischerweise in Gebieten in denen z.B. Trehalose als Zusatzstoff
verwendet wird. So können
Ectoin-Derivate, wie Hydroxyectoin, als Schutzstoff in getrockneten
Hefe- und Bakterienzellen Verwendung finden. Auch pharmazeutische
Produkte wie nicht glykosylierte, pharmazeutische wirksame Peptide
und Proteine z.B. t-PA können
mit Ectoin oder seinen Derivaten geschützt werden.
-
Unter
den kosmetischen Anwendungen ist insbesondere die Verwendung von
Ectoin und Ectoin-Derivaten zur Pflege von gealterter, trockener
oder gereizter Haut zu nennen. So wird in der europäischen Patentanmeldung
EP-A-0 671 161 insbesondere beschrieben, dass Ectoin und Hydroxyectoin
in kosmetischen Zubereitungen wie Pudern, Seifen, tensidhaltigen
Reinigungsprodukten, Lippenstiften, Rouge, Make-Ups, Pflegecremes
und Sonnenschutzpräparaten
eingesetzt werden.
-
Dabei
wird vorzugsweise eine Pyrimidincarbonsäure gemäß der unten stehenden Formel
II eingesetzt,
worin
R
1 ein Rest H oder C1-8-Alkyl, R
2 ein Rest H oder C1-4-Alkyl und R
3, R
4, R
5 sowie
R
6 jeweils unabhängig voneinander ein Rest aus
der Gruppe H, OH, NH
2 und C1-4-Alkyl sind.
Bevorzugt werden Pyrimidincarbonsäuren eingesetzt, bei denen
R
2 eine Methyl- oder eine Ethylgruppe ist
und R
1 bzw. R
5 und
R
6 H sind. Insbesondere bevorzugt werden
die Pyrimidincarbonsäuren
Ectoin ((S)-1,4,5,6-Tetrahydro-2-methyl-4-pyrimidin-carbonsäure) und
Hydroxyectoin ((S,S)-1,4,5,6-Tetrahydro-5-hydroxy-2-methyl-4-pyrimidin-carbonsäure) eingesetzt.
Dabei enthalten die erfindungsgemäßen Zubereitungen derartige
Pyrimidincarbonsäuren
vorzugsweise in Mengen bis zu 15 Gew.-%.
-
Erfindungsgemäß insbesondere
bevorzugt ist es dabei, wenn die kompatiblen Solute ausgewählt sind aus
Di-myo-inositol-phosphat (DIP), cyclisches 2,3-diphosphoglycerat
(cDPG), 1,1-Diglycerin-Phosphat (DGP), β-Mannosylglycerat (Firoin), β-Mannosylglyceramid
(Firoin-A) oder/und Di- mannosyl-di-inositolphosphat
(DMIP), Ectoin, Hydroxyectoin oder Mischungen davon.
-
Unter
den ebenfalls bevorzugt eigestzten Aryloximen wird vorzugsweise
2-Hydroxy-5-methyllaurophenonoxim,
welches auch als HMLO, LPO oder F5 bezeichnet wird, eingesetzt.
Seine Eignung zum Einsatz in kosmetischen Mitteln ist beispielsweise
aus der Deutschen Offenlegungsschrift DE-A-41 16 123 bekannt. Zubereitungen, die
2-Hydroxy-5-methyllaurophenonoxim enthalten, sind demnach zur Behandlung
von Hauterkrankungen, die mit Entzündungen einhergehen, geeignet.
Es ist bekannt, dass derartige Zubereitungen z.B. zur Therapie der
Psioriasis, unterschiedlicher Ekzemformen, irritativer und toxischer
Dermatitis, UV-Dermatitis sowie weiterer allergischer und/oder entzündlicher
Erkrankungen der Haut und der Hautanhangsgebilde verwendet werden
können.
Erfindungsgemäße Zubereitungen,
die neben der Verbindung der Formel I zusätzlich eine Aryloxim, vorzugsweise
2-Hydroxy-5-methyllaurophenonoxim enthalten, zeigen überraschende
antiinflammatorische Eignung. Dabei enthalten die Zubereitungen
vorzugsweise 0,01 bis 10 Gew.-% des Aryloxims, wobei es insbesondere
bevorzugt ist, wenn die Zubereitung 0,05 bis 5 Gew-% Aryloxim enthält.
-
In
einer weiteren ebenfalls bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung enthält
die erfindungsgemäße Zubereitung
mindestens einen Selbstbräuner.
-
Als
vorteilhafte Selbstbräuner
können
unter anderem eingesetzt werden:
-
Ferner
ist das 5-Hydroxy-1,4-naphtochinon (Juglon) zu nennen, das aus den
Schalen frischer Walnüsse
extrahiert wird
5-Hydroxy-1,4-naphtochinon
(Juglon) sowie das in den Henna-Blättern vorkommende 2-Hydroxy-1,4-naphtochinon (Lawson).
-
2-Hydroxy-1,4-naphtochinon
(Lawson)
-
Ganz
besonders bevorzugt ist das 1,3-Dihydroxyaceton (DNA), ein im menschlichen
Körper
vorkommender dreiwertiger Zucker und dessen Derivate.
-
-
Alle
Verbindungen oder Komponenten, die in den Zubereitungen verwendet
werden können,
sind entweder bekannt und käuflich
erwerbbar oder können
nach bekannten Verfahren synthetisiert werden.
-
Die
Beugungsfarbmittel, Effektpigmente und weiteren Wirkstoffe können in
der üblichen
Weise in kosmetische oder dermatologische Zubereitungen eingearbeitet
werden. Geeignet sind Zubereitungen für eine äußerliche Anwendung, beispielsweise
als Creme, Lotion, Gel, oder als Lösung, die auf die Haut aufgesprüht werden
kann. Für
eine innerliche Anwendung sind Darreichungsformeln wie Kapseln,
Dragees, Pulver, Tabletten-Lösungen
oder Lösungen
geeignet.
-
Als
Anwendungsform der erfindungsgemäßen Zubereitungen
seien z.B. genannt: Lösungen,
Suspensionen, Emulsionen, PIT-Emulsionen, Pasten, Salben, Gele,
Cremes, Lotionen, Puder, Seifen, tensidhaltige Reinigungspräparate, Öle, Aerosole
und Sprays. Weitere Anwendungsformen sind z.B. Sticks, Shampoos
und Duschbäder.
Der Zubereitung können
beliebige übliche
Trägerstoffe,
Hilfsstoffe und gegebenenfalls weitere Wirkstoffe zugesetzt werden.
-
Vorzuziehende
Hilfsstoffe stammen aus der Gruppe der Konservierungsstoffe, Antioxidantien,
Stabilisatoren, Lösungsvermittler,
Vitamine, Färbemittel,
Geruchsverbesserer.
-
Salben,
Pasten, Cremes und Gele können
die üblichen
Trägerstoffe
enthalten, z.B. tierische und pflanzliche Fette, Wachse, Paraffine,
Stärke,
Traganth, Cellulosederivate, Polyethylenglykole, Silicone, Bentonite,
Kieselsäure,
Talkum und Zinkoxid oder Gemische dieser Stoffe.
-
Puder
und Sprays können
die üblichen
Trägerstoffe
enthalten, z.B. Milchzucker, Talkum, Kieselsäure, Aluminiumhydroxid, Calciumsilikat
und Polyamid-Pulver oder Gemische dieser Stoffe. Sprays können zusätzlich die üblichen
Treibmittel, z.B. Chlorfluorkohlenwasserstoffe, Propan/Butan oder
Dimethylether, enthalten.
-
Lösungen und
Emulsionen können
die üblichen
Trägerstoffe
wie Lösungsmittel,
Lösungsvermittler
und Emulgatoren, z.B. Wasser, Ethanol, Isopropanol, Ethylcarbonat,
Ethlyacetat, Benzylalkohol, Benzylbenzoat, Propylenglykol, 1,3-Butylglykol, Öle, insbesondere
Baumwollsaatöl,
Erdnussöl,
Maiskeimöl,
Olivenöl,
Rizinusöl
und Sesamöl,
Glycerinfettsäureester,
Polyethylenglykole und Fettsäureester
des Sorbitans oder Gemische dieser Stoffe enthalten.
-
Suspensionen
können
die üblichen
Trägerstoffe
wie flüssige
Verdünnungsmittel,
z.B. Wasser, Ethanol oder Propylenglykol, Suspendiermittel, z.B.
ethoxylierte Isostearylalkohole, Polyoxyethylensorbitester und Polyoxyethylensorbitanester,
mikrokristalline Cellulose, Aluminiummetahydroxid, Bentonit, Agar-Agar
und Traganth oder Gemische dieser Stoffe enthalten.
-
Seifen
können
die üblichen
Trägerstoffe
wie Alkalisalze von Fettsäuren,
Salze von Fettsäurehalbestern,
Fettsäureeiweißhydrolysaten,
Isothionate, Lanolin, Fettalkohol, Pflanzenöle, Pflanzenextrakte, Glycerin, Zucker
oder Gemische dieser Stoffe enthalten.
-
Tensidhaltige
Reinigungsprodukte können
die üblichen
Trägerstoffe
wie Salze von Fettalkoholsulfaten, Fettalkoholethersulfaten, Sulfobernsteinsäurehalbestern,
Fettsäureeiweißhydrolysaten,
Isothionate, Imidazoliniumderivate, Methyltaurate, Sarkosinate,
Fettsäureamidethersulfate,
Alkylamidobetaine, Fettalkohole, Fettsäureglyceride, Fettsäurediethanolamide,
pflanzliche und synthetische Öle,
Lanolinderivate, ethoxylierte Glycerinfettsäureester oder Gemische dieser
Stoffe enthalten.
-
Gesichts-
und Körperöle können die üblichen
Trägerstoffe
wie synthetische Öle
wie Fettsäureester, Fettalkohole,
Silikonöle,
natürliche Öle wie Pflanzenöle und ölige Pflanzenauszüge, Paraffinöle, Lanolinöle oder
Gemische dieser Stoffe enthalten.
-
Weitere
typische kosmetische Anwendungsformen sind auch Lippenstifte, Lippenpflegestifte,
Mascara, Eyeliner, Lidschatten, Rouge, Puder-, Emulsions- und Wachs-Make
up sowie Sonnenschutz-, Prä-Sun-
und After-Sun-Präparate.
-
Zu
den bevorzugten erfindungsgemäßen Zubereitungsformen
gehören
insbesondere auch Emulsionen.
-
Erfindungsgemäße Emulsionen
sind vorteilhaft und enthalten z. B. die genannten Fette, Öle, Wachse und
anderen Fettkörper,
sowie Wasser und einen Emulgator, wie er üblicherweise für einen
solchen Typ der Zubereitung verwendet wird.
-
Die
Lipidphase kann vorteilhaft gewählt
werden aus folgender Substanzgruppe:
- – Mineralöle, Mineralwachse
- – Öle, wie
Triglyceride der Caprin- oder der Caprylsäure, ferner natürliche Öle wie z.
B. Rizinusöl;
- – Fette,
Wachse und andere natürliche
und synthetische Fettkörper,
vorzugsweise Ester von Fettsäuren
mit Alkoholen niedriger C-Zahl, z.B. mit Isopropanol, Propylenglykol
oder Glycerin, oder Ester von Fett-Ikoholen mit Alkansäuren niedriger C-Zahl oder
mit Fettsäuren;
- – Silikonöle wie Dimethylpolysiloxane,
Diethylpolysiloxane, Diphenylpolysiloxane sowie Mischformen daraus.
-
Die Ölphase der
Emulsionen, Oleogele bzw. Hydrodispersionen oder Lipodispersionen
im Sinne der vorliegenden Erfindung wird vorteilhaft gewählt aus
der Gruppe der Ester aus gesättigtem
und/oder ungesättigten,
verzweigten und/oder unverzweigten Alkancarbonsäuren einer Kettenlänge von
3 bis 30 C-Atomen und gesättigten
und/oder ungesättigten,
verzweigten und/oder unverzweigten Alkoholen einer Kettenlänge von
3 bis 30 C-Atomen, aus der Gruppe der Ester aus aromatischen Carbonsäure und
gesättigten
und/oder ungesättigten,
verzweigten und/oder unverzweigten Alkoholen einer Kettenlänge von
3 bis 30 C-Atomen. Solche Esteröle
können
dann vorteilhaft gewählt
werden aus der Gruppe Isopropylmyristat, Isopropylpalmitat, Isopropylstearat,
Isopropyloleat, n-Butylstearat, n-Hexyllaurat, n-Decyloleat, Isooctylstearat,
Isononylstearat, Isononylisononanoat, 2-Ethylhexylpalmitat, 2-Ethylhexyllaurat,
2-Hexaldecylstearat, 2-Octyldodecylpalmitat, Oleyloleat, Oleylerucat,
Erucyloleat, Erucylerucat sowie synthetische, halbsynthetische und
natürliche
Gemische solcher Ester, z. B. Jojobaöl.
-
Ferner
kann die Ölphase
vorteilhaft gewählt
werden aus der Gruppe der verzweigten und unverzweigten Kohlenwasserstoffe
und -wachse, der Silikonöle,
der Dialkylether, der Gruppe der gesättigten oder ungesättigten,
verzweigten oder unverzweigten Alkohole, sowie der Fettsäuretriglyceride,
namentlich der Triglycerinester gesättigter und/oder ungesättigter, verzweigter
und/oder unverzweigter Alkancarbonsäuren einer Kettenlänge von
8 bis 24, insbesondere 12–18
C-Atomen. Die Fettsäuretriglyceride
können
beispielsweise vorteilhaft gewählt
werden aus der Gruppe der synthetischen, halbsynthetischen und natürlichen Öle, z. B.
Olivenöl, Sonnenblumenöl, Sojaöl, Erdnussöl, Rapsöl, Mandelöl, Palmöl, Kokosöl, Palmkernöl und dergleichen
mehr.
-
Auch
beliebige Abmischungen solcher Öl-
und Wachskomponenten sind vorteilhaft im Sinne der vorliegenden
Erfindung einzusetzen. Es kann auch gegebenenfalls vorteilhaft sein,
Wachse, beispielsweise Cetylpalmitat, als alleinige Lipidkomponente
der Ölphase
einzusetzen.
-
Vorteilhaft
wird die Ölphase
gewählt
aus der Gruppe 2-Ethylhexylisostearat, Octyldodecanol, Isotridecylisononanoat,
Isoeicosan, 2-Ethylhexylcocoat, C12-15-Alkylbenzoat, Capryl-Caprinsäure-triglycerid,
Dicaprylether.
-
Besonders
vorteilhaft sind Mischungen aus C12-15-Alkylbenzoat und 2-Ethylhexylisostearat,
Mischungen aus C12-15-Alkylbenzoat
und Isotridecylisononanoat sowie Mischungen aus C12-15-Alkylbenzoat, 2-Ethylhexylisostearat und
Isotridecylisononanoat.
-
Von
den Kohlenwasserstoffen sind Paraffinöl, Squalan und Squalen vorteilhaft
im Sinne der vorliegenden Erfindung zu verwenden.
-
Vorteilhaft
kann auch die Ölphase
ferner einen Gehalt an cyclischen oder linearan Silikonölen aufweisen
oder vollständig
aus solchen Ölen
bestehen, wobei allerdings bevorzugt wird, außer dem Silikonöl oder den
Silikonölen
einen zusätzlichen
Gehalt an anderen Ölphasenkomponenten
zu verwenden.
-
Vorteilhaft
wird Cyclomethicon (Octamethylcyclotetrasiloxan) als erfindungsgemäß zu verwendendes Silikonöl eingesetzt.
Aber auch andere Silikonöle
sind vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung zu verwenden,
beispielsweise Hexamethylcyclotrisiloxan, Polydimethylsiloxan, Poly(methylphenylsiloxan).
-
Besonders
vorteilhaft sind ferner Mischungen aus Cyclomethicon und Isotridecylisononanoat,
aus Cyclomethicon und 2-Ethylhexylisostearat.
-
Die
wässrige
Phase der erfindungsgemäßen Zubereitungen
enthält
gegebenenfalls vorteilhaft Alkohole, Diole oder Polyole niedriger
C-Zahl, sowie deren Ether, vorzugsweise Ethanol, Isopropanol, Propylenglykol, Glycerin,
Ethylenglykol, Ethylenglykolmonoethyl- oder -monobutylether, Propylenglykolmonomethyl,
-monoethyl- oder -monobutylether, Diethylenglykolmonomethyl- oder
-monoethylether und analoge Produkte, ferner Alkohole niedriger
C-Zahl, z. B. Ethanol, Isopropanol, 1,2-Propandiol, Glycerin sowie
insbesondere ein oder mehrere Verdickungsmittel, welches oder welche
vorteilhaft gewählt
werden können
aus der Gruppe Siliciumdioxid, Aluminiumsilikate, Polysaccharide
bzw. deren Derivate, z.B. Hyaluronsäure, Xanthangummi, Hydroxypropylmethylcellulose,
besonders vorteilhaft aus der Gruppe der Polyacrylate, bevorzugt
ein Polyacrylat aus der Gruppe der sogenannten Carbopole, beispielsweise
Carbopole der Typen 980, 981, 1382, 2984, 5984, jeweils einzeln
oder in Kombination.
-
Insbesondere
werden Gemisch der vorstehend genannten Lösemittel verwendet. Bei alkoholischen Lösemitteln
kann Wasser ein weiterer Bestandteil sein.
-
Erfindungsgemäße Emulsionen
sind vorteilhaft und enthalten z. B. die genannten Fette, Öle, Wachse und
anderen Fettkörper,
sowie Wasser und einen Emulgator, wie er üblicherweise für einen
solchen Typ der Formuierung verwendet wird.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
enthalten die erfindungsgemäßen Zubereitungen
hydrophile Tenside.
-
Die
hydrophilen Tenside werden bevorzugt gewählt aus der Gruppe der Alkylglucoside,
der Acyllactylate, der Betaine sowie der Cocoamphoacetate.
-
Die
Alkylglucoside werden ihrerseits vorteilhaft gewählt aus der Gruppe der Alkylglucoside,
welche sich durch die Strukturformel
auszeichnen, wobei R einen
verzweigten oder unverzweigten Alkylrest mit 4 bis 24 Kohlenstoffatomen
darstellt und wobei
DP einen
mittleren Glucosylierungsgrad von bis zu 2 bedeutet.
-
Der
Wert
DP repräsentiert
den Glucosidierungsgrad der erfindungsgemäß verwendeten Alkylglucoside
und ist definiert als
-
Dabei
stellen p1, p2,
p3 ... bzw. p; den Anteil der einfach, zweifach
dreifach ... i-fach glucosylierten Produkte in Gewichtsprozenten
dar. Erfindungs emäß vorteilhaft
werden Produkte mit Glucosylierungsgraden von 1–2, insbesondere vorteilhaft
von 1,1 bis 1,5, ganz besonders vorteilhaft von 1,2–1,4, insbesondere
von 1,3 gewählt.
-
Der
Wert DP trägt
den Umstande Rechnung, dass Alkylglucoside herstellungsedingt in
der Regel Gemische aus Mono- und Oligoglucosiden darstellen. Erfindungsgemäß vorteilhaft
ist ein relativ hoher Gehalt an Monoglucosiden, typischerweise in
der Größenordnung
von 40–70
Gew.-%.
-
Erfindungsgemäß besonders
vorteilhaft verwendete Alkylglylcoside werden gewählt aus
der Gruppe Octylglucopyranosid, Nonylglucopyranosid, Decylglucopyranosid,
Undecylglucopyranosid, Dodecylglucopyranosid, Tetradecylglucopyranosid
und Hexadecylglucopyranosid.
-
Es
ist ebenfalls von Vorteil, natürliche
oder synthetische Roh- und Hilfsstoffe bzw. Gemische einzusetzen,
welche sich durch einen wirksamen Gehalt an den erfindungsgemäß verwendeten
Wirkstoffen auszeichnen, beispielsweise Plantaren® 1200
(Henkel KGaA), Oramix® NS 10 (Seppic).
-
Die
Acyllactylate werden ihrerseits vorteilhaft gewählt aus der Gruppe der Substanzen,
welche sich durch die Strukturformel
auszeichnen, wobei R
1 einen verzweigten oder unverzweigten Alkylrest
mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen bedeutet und M
+ aus
der Gruppe der Alkaliionen sowie der Gruppe der mit einer oder mehreren
Alkyl- und/oder mit einer oder mehreren Hydroxyalkylresten substituierten
Ammoniumionen gewählt
wird bzw. dem halben Äquivalent
eines Erdalkalions entspricht.
-
Vorteilhaft
ist beispielsweise Natriumisostearyllactylat, beispielsweise das
Produkt Pathionic® ISL von der Gesellschaft
American Ingredients Company.
-
Die
Betaine werden vorteilhaft gewählt
aus der Gruppe der Substanzen, welche sich durch die Strukturformel
auszeichnen, wobei R
2 einen verzweigten oder unverzeigten Alkylrest
mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen bedeutet.
-
Insbesondere
vorteilhaft bedeutet R2 einen verzweigten
oder unverzweigten Alkylrest mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen.
-
Vorteilhaft
ist beispielsweise Capramidopropylbetain, beispielsweise das Produkt
Tego® Betain
810 von der Gesellschaft Th. Goldschmidt AG.
-
Als
erfindungsgemäß vorteilhaftes
Cocoamphoacetat wird beispielsweise Natriumcocoamphoacetat gewählt, wie
es unter der Bezeichnung Miranol® Ultra
C32 von der Gesellschaft Miranol Chemical Corp. erhältlich ist.
-
Die
erfindungsgemäßen Zubereitungen
sind vorteilhaft dadurch gekennzeichnet, dass das oder die hydrophilen
Tenside in Konzentrationen von 0,01–20 Gew.-% bevorzugt 0,05–10 Gew.-%,
besonders bevorzugt 0,1–5 Gew.-%,
jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, vorliegt
oder vorliegen.
-
Zu
Anwendung werden die erfindungsgemäßen kosmetischen und dermatologischen
Zubereitungen in der für
Kosmetika üblichen
Weise auf die Haut und/oder die Haare in ausreichender Menge aufgebracht.
-
Erfindungsgemäße kosmetische
und dermatologische Zubereitungen können in verschiedenen Formen
vorliegen. So können
sie z. B. eine Lösung,
eine wasserfreie Zubereitung, eine Emulsion oder Mikroemulsion vom
Typ Wasser-in-Öl
(W/O) oder vom Typ Öl-in-Wasser
(O/W), eine multiple Emulsion, beispielsweise vom Typ Waser-in-Öl-in-Wasser
(W/O/W), ein Gel, einen festen Stift, eine Salbe oder auch ein Aerosol
darstellen. Es ist auch vorteilhaft, Ectoine in verkapselter Form
darzureichen, z. B. in Kollagenmatrices und anderen üblichen
Verkapselungsmaterialien, z. B. als Celluloseverkapselungen, in
Gelatine, Wachsmatrices oder liposomal verkapselt. Insbesondere
Wachsmatrices wie sie in der
DE-OS
43 08 282 beschrieben werden, haben sich als günstig herausgestellt.
Bevorzugt werden Emulsionen. O/W-Emulsinen werden besonders bevorzugt. Emulsionen,
W/O-Emulsionen und O/W-Emulsionen sind in üblicher Weise erhältlich.
-
Als
Emulgatoren können
beispielsweise die bekannten W/O- und O/W-Emulgatoren verwendet werden. Es ist
vorteilhaft, weitere übliche
Co-emulgatoren in
den erfindungsgemäßen bevorzugten
O/W-Emulsionen zu verwenden.
-
Erfindungsgemäß vorteilhaft
werden als Co-Emulgatoren beispielsweise O/W-Emulgatoren gewählt, vornehmlich
aus der Gruppe der Substanzen mit HLB-Werten von 11–16, ganz
besonders vorteilhaft mit HLB-Werten von 14,5–15,5, sofern die O/W-Emulgatoren
gesättigte
Reste R und R' aufweisen.
Weisen die O/W-Emulgatoren ungesättigte
Reste R und/oder R' auf,
oder liegen Isoalkylderivate vor, so kann der bevorzugte HLB-Wert
solcher Emulgatoren auch niedriger oder darüber liegen.
-
Es
ist von Vorteil, die Fettalkoholethoxylate aus der Gruppe der ethoxylierten
Stearylalkohole, Cetylalkohole, Cetylstearylalkohole (Cetearylalkohole)
zu wählen.
Insbesondere bevorzugt sind: Polyethylenglycol(13)stearylether (Steareth-13),
Polyethylenglycol(14)stearylether (Steareth-14), Polyethylenglycol(15)stearylether
(Steareth-15), Polyethylenglycol(16)stearylether (Steareth-16),
Polyethylenglycol(17)stearylether (Steareth-17), Polyethylenglycol(18)stearylether
(Steareth-18), Polyethylenglycol(19)stearylether (Steareth-19),
Polyethylenglycol(20)stearylether (Steareth-20), Polyethylenglycol(12)isostearylether
(Isosteareth-12), Polyethylenglycol(13)isostearylether (Isosteareth-13),
Polyethylenglycol(14)isostearylether (Isosteareth-14), Polyethylenglycol(15)isostearylether
(Isosteareth-15), Polyethylenglycol(16)isostearylether (Isosteareth-16),
Polyethylenglycol(17)isostearylether (Isosteareth-17), Polyethylenglycol(18)isostearylether
(Isosteareth-18), Polyethylenglycol(19)isostearylether (Isosteareth-19),
Polyethylenglycol(20)isostearylether (Isosteareth-20), Polyethylenglycol(13)cetylether
(Ceteth-13), Polyethylenglycol(14)cetylether
(Ceteth-14), Polyethylenglycol(15)cetylether (Ceteth-15), Polyethylenglycol(16)cetylether
(Ceteth-16), Polyethylenglycol(17)cetylether (Ceteth-17), Polyethylenglycol(18)cetylether
(Ceteth-18), Polyethylenglycol(19)cetylether (Ceteth-19), Polyethylen-glycol(20)cetylether
(Ceteth-20), Polyethylenglycol(13)isocetylether (Isoceteth-13),
Polyethylenglycol(14)isocetylether (Isoceteth-14), Polyethylenglycol(15)isocetylether
(Isoceteth-15), Polyethylenglycol(16)isocetylether (Isoceteth-16),
Polyethylenglycol(17)isocetylether (Isoceteth-17), Polyethylenglycol(18)isocetylether
(Isoceteth-18),
Polyethylenglycol(19)isocetylether (Isoceteth-19), Polyethylenglycol(20)isocetylether
(Isoceteth-20), Polyethylenglycol(12)oleylether (Oleth-12), Polyethylenglycol(13)oleylether
(Oleth-13), Polyethylenglycol(14)oleylether (Oleth-14), Polyethylenglycol(15)oleylether
(Oleth-15), Polyethylenglycol(12)laurylether (Laureth-12), Polyethylenglycol(12)isolaurylether
(Isolaureth-12), Polyethylenglycol(13)cetylstearylether (Ceteareth-13),
Polyethylenglycol(14)cetylstearylether (Ceteareth-14), Polyethylenglycol(15)cetylstearylether
(Ceteareth-15), Polyethylenglycol(16)cetylstearylether (Ceteareth-16),
Polyethylenglycol(17)cetylstearylether (Ceteareth-17), Polyethylenglycol(18)cetylstearylether
(Ceteareth-18), Polyethylenglycol(19)cetylstearylether (Ceteareth-19),
Polyethylenglycol(20)cetylstearylether (Ceteareth-20).
-
Es
ist ferner von Vorteil, die Fettsäureethoxylate ausfolgender
Gruppe zu wählen:
Polyethylenglycol(20)stearat,
Polyethylenglycol(21)stearat,
Polyethylenglycol(22)stearat,
Polyethylenglycol(23)stearat,
Polyethylenglycol(24)stearat,
Polyethylenglycol(25)stearat,
Polyethylenglycol(12)isostearat,
Polyethylenglycol(13)isostearat,
Polyethylenglycol(14)isostearat,
Polyethylenglycol(15)isostearat,
Polyethylenglycol(16)isostearat,
Polyethylenglycol(17)isostearat,
Polyethylenglycol(18)isostearat,
Polyethylenglycol(19)isostearat,
Polyethylenglycol(20)isostearat,
Polyethylenglycol(21)isostearat,
Polyethylenglycol(22)isostearat,
Polyethylenglycol(23)isostearat,
Polyethylenglycol(24)isostearat,
Polyethylenglycol(25)isostearat,
Polyethylenglycol(12)oleat,
Polyethylenglycol(13)oleat,
Polyethylenglycol(14)oleat, Polyethylenglycol(15)oleat,
Polyethylenglycol(16)oleat,
Polyethylenglycol(17)oleat,
Polyethylenglycol(18)oleat, Polyethylenglycol(19)oleat,
Polyethylenglycol(20)oleat,
Als
ethoxylierte Alkylethercarbonsäure
bzw. deren Salz kann vorteilhaft das Natriumlaureth-11-carboxylat
verwendet werden. Als Alkylethersulfat kann Natrium Laureth1-4sulfat
vorteilhaft verwendet werden. Als ethoxyliertes Cholesterinderivat
kann vorteilhaft Polyethylenglycol(30)Cholesterylether verwendet
werden. Auch Polyethylenglycol(25)Sojasterol hat sich bewährt. Als
ethoxylierte Triglyceride können
vorteilhaft die Polyethylenglycol(60) Evening Primrose Glycerides
verwendet werden (Evening Primrose = Nachtkerze).
-
Weiterhin
ist von Vorteil, die Polyethylenglycolglycerinfettsäureester
aus der Gruppe Polyethylenglycol(20)glyceryllaurat, Polyethylenglycol(21)glyceryllaurat,
Polyethylenglycol(22)glyceryllaurat, Polyethylenglycol(23)glyceryllaurat,
Polyethylenglycol(6)glycerylcaprat/cprinat, Polyethylenglycol(20)glyceryloleat,
Polyethylenglycol(20)glycerylisostearat, Polyethylenglycol(18)glyceryloleat(cocoat
zu wählen.
-
Es
ist ebenfalls günstig,
die Sorbitanester aus der Gruppe Polyethylenglycol(20)sorbitanmonolaurat, Polyethylenglycol(20)sorbitanmonostearat,
Polyethylenglycol(20)sorbitanmonoisostearat, Polyethylenglycol(20)sorbitanmonopalmitat,
Polyethylenglycol(20)sorbitanmonooleat zu wählen.
-
Als
fakultative, dennoch erfindungsgemäß gegebenenfalls vorteilhafte
W/O-Emulgatoren können
eingesetzt werden:
Fettalkohole mit 8 bis 30 Kohlenstoffatomen,
Monoglycerinester gesättigter
und/oder ungesättigter,
verzweigter und/oder unverzweigter Alkancarbonsäuren einer Kettenlänge von
8 bis 24, insbesondere 12–18
C-Atome, Diglycerinester gesättigter
und/oder ungesättigter,
verzweigter und/oder unverzweigter Alkancarbonsäuren einer Kettenlänge von
8 bis 24, insbesondere 12–18
C-Atomen, Monoglycerinether gesättigter
und/oder ungesättigter,
verzweigter und/oder unverzweigter Alkohole einer Kettenlänge von
8 bis 24, insbesondere 12–18 C-Atomen,
Diglycerinether gesättigter
und/oder ungesättigter,
verzweigter und/oder unverzweigter Alkohole einer Kettenlänge von
8 bis 24, insbesondere 12–18
C-Atomen, Propylenglycolester gesättigter und/oder ungesättigter,
verzweigter und/oder unverzweigter Alkancarbonsäuren einer Kettenlänge von
8 bis 24, insbesondere 12–18
C-Atomen sowie Sorbitanester gesättigter
und/oder ungesättigter,
verzweigter und/oder unverzweigter Alkancarbonsäuren einer Kettenlänge von
8 bis 24, insbesondere 12–18
C-Atomen.
-
Insbesondere
vorteilhafte W/O-Emulgatoren sind Glycerylmonostearat, Glycerylmonoisostearat,
Glycerylmonomyristat, Glycerylmonooleat, Diglycerylmonostearat,
Diglycerylmonoisostearat, Propylenglycolmonostearat, Propylenglycolmonoisostearat,
Propylenglycolmonocaprylat, Propylenglycolmonolaurat, Sorbitanmonoisostearat,
Sorbitanmonolaurat, Sorbitanmonocaprylat, Sorbitanmonoisooleat,
Saccharosedistearat, Cetylalkohol, Stearylalkohol, Arachidylalkohol,
Behenylalkohol, Isobehenylalkohol, Selachylalkohol, Chimylalkohol,
Polyethylenglycol(2)stearylether (Steareth-2), Glycerylmonolaurat,
Glycerylmonocaprinat, Glycerylmonocaprylat.
-
Erfindungsgemäß bevorzugte
Zubereitungen eignen sich besonders zum Schutz menschlicher Haut gegen
Alterungsprozesse sowie vor oxidativem Stress, d.h. gegen Schädigungen
durch Radikale, wie sie z.B. durch Sonneneinstrahlung, Wärme oder
andere Einflüsse
erzeugt werden. Dabei liegt sie in verschiedenen, für diese
Anwendung üblicherweise
verwendeten Darreichungsformen vor. So kann sie insbesondere als
Lotion oder Emulsion, wie als Creme oder Milch (O/W, W/O, O/W/O,
W/O/W), in Form ölig-alkoholischer, ölig-wässriger
oder wässrig-alkoholischer
Gele bzw. Lösungen,
als feste Stifte vorliegen oder als Aerosol konfektioniert sein.
-
Die
Zubereitung kann kosmetische Adjuvantien enthalten, welche in dieser
Art von Zubereitungen üblicherweise
verwendet werden, wie z.B. Verdickungsmittel, weichmachende Mittel,
Befeuchtungsmittel, grenzflächenaktive
Mittel, Emulgatoren, Konservierungsmittel, Mittel gegen Schaumbildung,
Parfums, Wachse, Lanolin, Treibmittel, Farbstoffe und/oder Pigmente,
welche das Mittel selbst oder die Haut färben, und andere in der Kosmetik
gewöhnlich
verwendete Ingredienzien.
-
Man
kann als Dispersions- bzw. Solubilisierungsmittel ein Öl, Wachs
oder sonstigen Fettkörper,
einen niedrigen Monoalkohol oder ein niedriges Polyol oder Mischungen
davon verwenden. Zu den besonders bevorzugten Monoalkoholen oder
Polyolen zählen
Ethanol, i-Propanol, Propylenglykol, Glycerin und Sorbit.
-
Eine
bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung ist eine Emulsion, welche als Schutzcreme oder -Milch
vorliegt und beispielsweise Fettalkohole, Fettsäuren, Fettsäureester, insbesondere Triglyceride
von Fettsäuren,
Lanolin, natürliche
und synthetische Öle
oder Wachse und Emulgatoren in Anwesenheit von Wasser enthält.
-
Weitere
bevorzugte Ausführungsformen
stellen ölige
Lotionen auf Basis von natürlichen
oder synthetischen Ölen
und Wachsen, Lanolin, Fettsäureestern,
insbesondere Triglyceriden von Fettsäuren, oder ölig-alkoholische Lotionen auf Basis eines
Niedrigalkohols, wie Ethanol, oder eines Glycerols, wie Propylenglykol, und/oder
eines Polyols, wie Glycerin, und Ölen, Wachsen und Fettsäureestern,
wie Triglyceriden von Fettsäuren,
dar.
-
Die
erfindungsgemäße Zubereitung
kann auch als alkoholisches Gel vorliegen, welches einen oder mehrere
Niedrigalkohole oder -polyole, wie Ethanol, Propylenglykol oder
Glycerin, und ein Verdickungsmittel, wie Kieselerde umfaßt. Die ölig-alkoholischen
Gele enthalten außerdem
natürliches
oder synthetisches Öl oder
Wachs.
-
Die
festen Stifte bestehen aus natürlichen
oder synthetischen Wachsen und Ölen,
Fettalkoholen, Fettsäuren,
Fettsäureestern,
Lanolin und anderen Fettkörpern.
-
Ist
eine Zubereitung als Aerosol konfektioniert, verwendet man in der
Regel die üblichen
Treibmittel, wie Alkane, Fluoralkane und Chlorfluoralkane.
-
Die
kosmetische Zubereitung kann auch zum Schutz der Haare gegen fotochemische
Schäden
verwendet werden, um Veränderungen
von Farbnuancen, ein Entfärben
oder Schäden
mechanischer Art zu verhindern. In diesem Fall erfolgt geeignet
eine Konfektionierung als Shampoo, Lotion, Gel oder Emulsion zum Ausspülen, wobei
die jeweilige Zubereitung vor oder nach dem Shamponieren, vor oder
nach dem Färben
oder Entfärben
bzw. vor oder nach der Dauerwelle aufgetragen wird. Es kann auch
eine Zubereitung als Lotion oder Gel zum Frisieren und Behandeln,
als Lotion oder Gel zum Bürsten
oder Legen einer Wasserwelle, als Haarlack, Dauerwellenmittel, Färbe- oder
Entfärbemittel
der Haare gewählt
werden. Die Zubereitung kann verschiedene, in diesem Mitteltyp verwendete
Adjuvantien enthalten, wie Grenzflächen aktive Mittel, Verdickungsmittel, Polymere,
weichmachende Mittel, Konservierungsmittel, Schaumstabilisatoren,
Elektrolyte, organische Lösungsmittel,
Silikonderivate, Öle,
Wachse, Antifettmittel, Farbstoffe und/oder Pigmente, die das Mittel
selbst oder die Haare färben
oder andere für
die Haarpflege üblicherweise
verwendete Ingredienzien.
-
Die
erfindungsgemäßen Zubereitungen
können
dabei mit Hilfe von Techniken hergestellt werden, die dem Fachmann
wohl bekannt sind.
-
Handelt
es sich bei den erfindungsgemäß verwendeten
Beugungsfarbmitteln um Filme, so ist eine bevorzugte Verwenung deren
Einatz als oder in künstlichen
Nägeln.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Anmeldung ist daher ein
künstlicher
Nagel enthaltend ein Beugungsfarbmittel. Dabei kann der Nagel aus
dem Beugungsfarbmittelfilm bestehen oder die dekorative Schicht
eines künstlichen
Nagels bilden.
-
Weiter
können
die erfindungsgemäß einzusetzenden
Beugungsfarbmittel auch in UV-härtbaren
Acrylharzen, die zur Herstellung künstlicher Nägel verwendet werden, eingesetzt
werden.
-
Auch
ohne weitere Ausführungen
wird davon ausgegangen, dass ein Fachmann die obige Beschreibung
in weitestem Umfang nutzen kann. Die bevorzugten Ausführungsformen
sind deswegen lediglich als beschreibende, keinesfalls als in irgendeiner
Weise limitierende Offenbarung aufzufassen. Die vollständige Offenbarung
aller vor- und nachstehend aufgeführten Anmeldungen und Veröffentlichungen
sind durch Bezugnahme in diese Anmeldung eingeführt. Die folgenden Beispiele
sollen die vorliegende Erfindung verdeutlichen. Sie sind jedoch
keinesfalls als limitierend zu betrachten. Alle Verbindungen oder
Komponenten, die in den Zubereitungen verwendet werden können, sind
entweder bekannt und käuflich
erhältlich
oder können
nach bekannten Methoden synthetisiert werden. Es werden die INCI-Namen
der verwendeten Rohstoffe angegeben (die INCI-Namen werden definitionsgemäß in Englischer
Sprache angegeben).
-
Beispiele
-
Verwendete Abkürzungen:
-
-
- ALMA
- Allylmethacrylat
- AN
- Acrylnitril
- APS
- Ammoniumperoxodisulfat
- BDDA
- Butan-1,4-dioldiacrylat
- CHMA
- Cyclohexylmethacrylat
- MMA
- Methylmethacrylat
- SDS
- Dodecylsulfat Natriumsalz
- SDTH
- Natriumdithionit
- PCHMA
- Poly(cyclohexylmethacrylat)
- PS
- Poly(Styrol)
-
Beispiel 1 Herstellung
von Kugeln als primäre
Bausteine
-
Beispiel 1a: Herstellung
von monodispersen Siliciumdioxidkugeln eines Durchmessers von 250
nm
-
In
einem Kolben werden 1140 ml Ethanol und 430 ml VE-Wasser vorgelegt.
Unter leichtem Rühren wird
die Mischung auf 63°C
temperiert. Dann werden 266 ml 25% Ammoniaklösung dazugegeben. Unter starkem
Rühren
werden (auf ebenfalls 63°C
temperierte) 168 ml Tetraethylorthosilikat auf einmal und schnell
dazugegeben. Nach 15 Sekunden Nachrühren wird der Rührer abgestellt
und die Dispersion 18 h stehen gelassen. Nach Einengung der Dispersion
erfolgt eine azeotrope Destillation, um das Ethanol und den Ammoniak zu
entfernen, so dass sich die SiO2-Kugeln
in einer rein wässrigen
Dispersion befinden.
-
Beispiel 1b: Herstellung
von monodispersen PMMA-Kugeln eines Durchmessers von 300 nm
-
Ein
Rundkolben wird mit 540 ml destilliertem Wasser und 100 ml Methylmethacrylat
beschickt. Nach Aufheizen auf 80°C
wird ein Stickstoffgaspolster auf die Dispersion gegeben. Der Impellerrührer wird
auf 300 U/min eingestellt, um danach 0,5 g 2,2'-Azobis(2-methylpropionamidin)dihydrochlorid hinzuzugeben.
Nach 2 h ist die Reaktion beendet und der Kolbeninhalt wird abgekühlt. Das
Produkt wird durch mehrmaliges Zentrifugieren und Dekantieren gereinigt.
-
Beispiel 2: Organisation
der Kugeln in eine kolloidkristalline Packung (Opalpackung)
-
Die
Dispersionen aus Beispiel 1a bzw. 1b werden über einem Büchnertrichter mit feinem Filterpapier über Wasserstrahlpumpenvakuum
abgesaugt. Zuerst gelangen die kolloiden Kugeln durch die Filternutsche hindurch
(erkennbar am trüben
Filtrat), es erfolgt aber schnell eine teilweise verstopfung der
Filterporen, so dass nur noch das Wasser abgesaugt wird und die
Kugeln als Filterkuchen zurück
bleiben. Die regelmäßige Anordnung
der Kugeln erzeugt schillernde Farbeffekte.
-
Beispiel 3: Herstellung
von Opalfarbpartikeln
-
Der
ausgehend von Beispiel 1a in Beispiel 2 aus SiO2-Kolloidkugeln
hergestellte, schillernde Filterkuchen wird vorsichtig mit dem Papierfilter
in einem Ofen auf 400°C
erhitzt zur Vernetzung der SiO2-Kugeln.
Nach Abkühlen
wird das schillernde Material entnommen und vorsichtig zerkleinert.
Es resultieren schillernde Opalfarbpartikel.
-
Beispiel 4: Herstellung
von inversen Opalfarbpartikeln
-
Der
ausgehend von Beispiel 1b in Beispiel 2 aus PMMA-Kolloidkugeln hergestellte,
schillernde Filterkuchen wird mit einer Precursorlösung, bestehend
aus 7 ml Tetraethoxysilan, 4,7 ml Ethanol, 1 ml konz. HCl und 3
ml Wasser imprägniert
unter schwacher Vakuumabsaugung. Der beladene Filterkuchen wird
in einem Ofen auf 500°C
erhitzt über
einen Zeitraum von 10 h. Hierbei werden die PMMA-Kugeln pyrolytisch
abgebaut und es bleiben schillernd farbige Pulver aus inversen Opalen
aus SiO2 zurück.
-
Beispiel 5: Herstellung
von Partikeln mit Kern aus Polystyrol, Zwischenschicht aus p(MMA-co-ALMA)
und Mantel aus Poly(cyclohexylmethacrylat)
-
In
einem auf 75°C
vorgeheizten 1-I-Rührkesselreaktor
mit Propellerrührer,
Argon-Schutzgaseinleitung und Rückflußkühler wird
eine auf 4°C
temperierte Vorlage, bestehend aus 217 g Wasser, 3,6 g Styrol (Fa. MERCK,
entstabilisiert) und 130 mg SDS (Fa. MERCK) eingefüllt und
unter starkem Rühren
dispergiert. Direkt nach dem Einfüllen wird die Reaktion durch
direkt aufeinanderfolgende Zugabe von 50 mg SDTH (Fa. MERCK), 350
mg APS (Fa. MERCK) und wiederum 50 mg SDTH, jeweils in 5g Wasser
gelöst,
gestartet. Nach 20 min wird eine Monomeremulsion aus 8,1 g BDDA
(Fa. MERCK, entstabilisiert), 72,9 g Styrol (Fa. MERCK, enstabilisiert),
0,375 g SDS, 0,1 g KOH und 110 g Wasser über einen Zeitraum von 120
min kontinuierlich zudosiert. Der Reaktorinhalt wird 30 min ohne
weitere Zugabe gerührt.
Danach erfolgt eine Zugabe von 200 mg APS, gelöst in 5 g Wasser. Nach weiteren
60 min Rühren
wird eine zweite Monomeremulsion aus 1,5 g ALMA (Fa. MERCK, entstabilisiert),
13,5 g MMA (Fa. MERCK, enstabilisiert), 0,075 g SDS und 20 g Wasser über einen
Zeitraum von 25 min kontinuierlich zudosiert. Der Reaktorinhalt
wird anschließend
30 min ohne weitere Zugabe gerührt.
Danach erfolgt eine Zugabe von 200 mg APS, gelöst in 5 g Wasser. Es wird anschließend eine Monomeremulsion
aus 120 g CHMA (Fa. Degussa, entstabilisiert), 120 g Wasser und
0,4 g SDS über
einen Zeitraum von 150 min kontinuierlich zudosiert. Zur nahezu
vollständigen
Abreaktion der Monomere wird anschließend noch 60 min gerührt. Die
Kern-Mantel-Partikel werden anschließend in 1 l Methanol ausgefällt, die Fällung durch
Zugabe von 25 g konzentrierter wässriger
Kochsalzlösung
vervollständigt,
die Suspension mit 1 l dest. Wasser versetzt, abgenutscht und getrocknet.
-
Beispiel 6: Herstellung
von Partikeln mit Kern aus Poly(methylmethacrylat) und Mantel aus
Polystyrol
-
In
einem auf 75°C
vorgeheizten 1-I-Rührkesselreaktor
mit Propellerrührer,
Argon-Schutzgaseinleitung und Rückflußkühler wird
eine auf 4°C
temperierte Vorlage, bestehend aus 217 g Wasser, 0,4 g ALMA (Fa. MERCK,
entstabilisiert), 3,6 g MMA (Fa. MERCK, enstabilisiert) und 23 mg
SDS (Fa. MERCK) eingefüllt
und unter starkem Rühren
dispergiert. Direkt nach dem Einfüllen wird die Reaktion durch
direkt aufeinanderfolgende Zugabe von 30 mg SDTH (Fa. MERCK), 150
mg APS (Fa. MERCK) und wiederum 30 mg SDTH, jeweils in 5g Wasser
gelöst,
gestartet. Nach 20 min wird eine Monomeremulsion aus 9,6 g ALMA
(Fa. Merck, entstabilisiert), 96 g MMA (Fa. MERCK, enstabilisiert),
0,35 g SDS, 0,1 g KOH und 130 g Wasser über einen Zeitraum von 120
min kontinuierlich zudosiert. Der Reaktorinhalt wird 60 min ohne
weitere Zugabe gerührt.
-
Danach
erfolgt eine Zugabe von 100 mg APS, gelöst in 5 g Wasser. Nach weiteren
10 min Rühren
wird eine zweite Monomeremulsion aus 120 g Styrol (Fa. MERCK, enstabilisiert),
0,4 g SDS und 120 g Wasser über einen
Zeitraum von 150 min kontinuierlich zudosiert. Zur nahezu vollständigen Abreaktion
der Monomere wird anschließend
noch 60 min gerührt.
Die Kern-Mantel-Partikel werden anschließend in 1 l Methanol ausgefällt, die
Fällung
durch Zugabe von 25 g konzentrierter wässriger Kochsalzlösung vervollständigt, die
Suspension mit 1 l dest. Wasser versetzt, abgenutscht und getrocknet.
-
Beispiel 7: Herstellung
von Partikeln durch isostatisches Verpressen und anschließendes Mahlen
-
5
g des getrockneten Koagulates aus Beispiel 5 bzw. 6 werden in einem
Mikroextruder (Fa. Thermo Haake, Minilab 5, Gleichläufer) mit
0,2 wt.-% Licolub Fa1 und 0,2 wt.-% Licolub WE 40 (beide von Fa.
Clariant) bei einer Temperatur von 190°C und einer Schnecken-Drehzahl
von 200 U/min über
30 min compoundiert. Das Extrudat aus der Lochdüse wird zu einer Schnecke aufgerollt
und mit einer Laborpresse (Fa. Collin) zwischen zwei PET-Folien
nach folgendem Programm zu dünnen
Filmen verpresst:
-
Die
dünnen
Filme werden dann in einem Achat-Mörser in kleine Partikel zermahlen.
-
Beispiel 8: Herstellung
einer Dispersion
-
Es
werden Formulierungen, bestehend aus jeweils 5 wt-% Beugungsfarbmittel
aus Beispiel 3, 4 oder 7 in die thixotrope Nagellack Base 1348 (Fa.
International Lacquers S.A.) durch Einrühren der Pigmentpartikel in
den Lack hergestellt.
-
Die
resultierende Dispersion wird auf eine Lackkarte aufgestrichen.
Nach dem Trocknen und Aushärten
der Lackformulierung resultiert eine Farbeffektbeschichtung aus
hell reflektierenden Pigmenten, die je nach Betrachtungsrichtung
eine intensiv grüne
oder intensiv blaue Farbe aufweisen.
-
Beispiel 9: Herstellung
von Partikeln durch isostatisches Verpressen und anschließendes Mahlen
-
Die
Partikel aus Beispiel 8 werden analog zu Beispiel 7 zu Pigmenten
verarbeitet.
-
Beispiel 10: Herstellung
von Kern-Mantel-Partikeln mit vernetzbarem Mantel
-
In
einem auf 75°C
vorgeheizten Rührkesselreaktor
mit Propellerrührer,
Argon-Schutzgaseinleitung und Rückflußkühler wird
eine auf 4°C
temperierte Vorlage, bestehend aus 217 g Wasser, 0,4 g Butandioldiacrylat
(Fa. Merck, entstabilisiert), 3,6 g Styrol (Fa. BASF, entstabilisiert)
und 80 mg Natriumdodecylsulfat (SDS; Fa. Merck) eingefüllt und
unter starkem Rühren
dispergiert. Direkt nach dem Einfüllen wird die Reaktion durch
direkt aufeinanderfolgende Zugabe von 50 mg Natriumdithionit (Fa.
Merck), 250 mg Ammoniumperoxodisulfat (Fa. Merck) und wiederum 50
mg Natriumdithionit (Fa. Merck), jeweils in 5g Wasser gelöst, gestartet. Nach
10 min wird eine Monomeremulsion aus 6,6 g Butandioldiacrylat (Fa.
Merck, entstabilisiert), 59,4 g Styrol (Fa. BASF, enstabilisiert),
0,3 g SDS, 0,1 g KOH und 90 g Wasser über einen Zeitraum von 210
min kontinuierlich zudosiert. Der Reaktorinhalt wird 30 min ohne
weitere Zugabe gerührt.
Anschließend
wird eine zweite Monomeremulsion aus 3 g Allylmethacrylat (Fa. Merck,
entstabilisiert), 27 g Methylmethacrylat (Fa. BASF, enstabilisiert),
0,15 g SDS (Fa. Merck) und 40 g Wasser über einen Zeitraum von 90 min
kontinuierlich zudosiert. Der Reaktorinhalt wird anschließend 30
min ohne weitere Zugabe gerührt.
Es wird anschließend
eine Monomeremulsion aus 130 g Ethylacrylat (Fa. BASF, entstabilisiert),
139 g Wasser, 4 g Hydroxyethylmethacrylat und 0,33 g SDS (Fa. Merck) über einen
Zeitraum von 180 min kontinuierlich zudosiert. Zur nahezu vollständigen Abreaktion
der Monomere wird anschließend
noch 60 min gerührt.
Die Kern-Mantel-Partikel werden anschließend in 1 l Methanol ausgefällt, mit
1 l dest. Wasser versetzt, abgenutscht und getrocknet.
-
Beispiel 10a: Analog werden
Kern-Mantel-Partikel hergestellt, deren Mantel aus 80 Gew.-% Cyclohexylmethacrylat,
18 Gew.-% Etylacrylat und 2 Gew.-%
Hydroxyethylmethacrylat besteht.
-
Beispiel 11: Herstellung
von Partikeln durch Extrusion von Filmen und anschließendes Mahlen
-
3
kg der Kern-Mantel-Partikel aus Beispiel 10 werden in einer Schneidmühle (Fa.
Rapid, Typ:1528) unter Eiskühlung
zerkleinert und anschließend
in einem Einschneckenextruder (Plasti-Corder; Fa. Brabender; Schneckendurchmesser
19 mm mit 1-Loch-Düse
(3mm)) mit 2 Gew.-% Isocyanat-Härter
(CRELANTM; Fa. Bayer) compoundiert. Nach
einer Kühlstrecke
wird in einem Granulator A 90-5 (Fa. Automatik) granuliert. Die
Granulate werden auf einer Flachfolienanlage bestehend aus einem
Einschneckenextruder (Fa. Göttfert;
Typ: Extrusiometer; Schneckendurchmesser 20 mm; L/D 25), einem dickenverstellbaren
Folienwerkzeug (Breite 135 mm) und einem temperierbaren Glättwerk (Fa.
Leistritz; Walzendurchmesser 15 mm; Walzenbreite 350 mm) verarbeitet.
Es wird ein Folienband von 125 mm Breite und 1 mm Dicke erhalten.
Anschließend
wird die Folie auf 190°C
erhitzt. Nach erfolgter Vernetzung wird die spröde Folie in einem Walzwerk
zu Pigment-Partikeln zerkleinert
-
Beispiel 11a: Herstellung
von Partikeln durch isostatisches Verpressen und anschließendes Mahlen
-
Die
Partikel aus Beispiel 10a werden analog zu Beispiel 7 zu Pigmenten
verarbeitet.
-
Beispiel 12: Herstellung
von Opalfarbpartikeln
-
Der
ausgehend von Beispiel 1a in Beispiel 2 aus SiO2-Kolloidkugeln
hergestellte, schillernde Filterkuchen wird vorsichtig mit einem
geschmolzenen Wachs (Canaubawachs) getränkt. Nach Abkühlen wird
das schillernde Material entnommen und vorsichtig zerkleinert. Es
resultieren schillernde Opalfarbpartikel.
-
Beispiel 13: Herstellung
von Opalfarbpartikeln
-
Der
ausgehend von Beispiel 1b in Beispiel 2 aus PMMA-Kolloidkugeln hergestellte,
schillernde Filterkuchen wird vorsichtig mit einem geschmolzenen
Lanolin (Satulan®; CRODA OLEO CHEMICALS
LTD) getränkt.
Nach Abkühlen
wird das schillernde Material entnommen und vorsichtig zerkleinert.
Es resultieren schillernde Opalfarbpartikel.
-
Beispiel 14: Herstellung
von inversen Opalfarbpartikeln durch Ätzen
-
Beispiel 14a: Funktionalisierung
der SiO2-Kerne aus Beispiel 1
-
Zu
1,3 l ethanolischer Suspension mit 2,5 Gew.-% SiO2 (SiO2-Suspension mit violetter Trocknungsfarbe
(Wellenlängenmaximum
I111 = 400 nm, mittlerer Teilchendurchmesser nach TEM 201 nm; nach
Beispiel 1), 0,69 M NH3 und 2 M H2O werden unter Rühren bei Raumtemperatur 3 ml
MPS gelöst
in Ethanol zugegeben. Die Mischung wird am Rotationsverdampfer zunächst unter
Normaldruck langsam auf 65°C
erwärmt.
Nach 1,5 h wird durch Verringern des Drucks die Destillation eines
azeotropen Gemisches aus Ethanol und Wasser gestartet. Die abdestillierte
Flüssigkeit
wird durch absolutes Ethanol ersetzt. Insgesamt werden 1,2 l Ethanol-Wasser-Gemisch entfernt.
Nach 2 h wird die Reaktionslösung
auf 300 ml eingeengt und in einen 1 l Rundkolben umgefüllt. Es
werden 0,06 g SDS, gelöst
in 120 g Wasser zugegeben und erneut bei 65°C Ethanol abdestilliert. Die
abdestillierte Flüssigkeit
wird durch Wasser ersetzt.
-
Beispiel 14b: Emulsionspolymerisation
-
Die
Emulsionspolymerisation wird in einen doppelwandigen, auf 75°C thermostatisierten
250 ml Glasreaktor mit Inertgaszuführung, Propellerrührer und
Rückflusskühler durchgeführt. 110
g (enthalten 17 g SiO2) SiO2-Suspension
nach Beispiel 2 werden 20 min mit Argon durchperlt. Dann werden
0,1 g SDS zugegeben und die Mischung im Reaktor vorgelegt. Anschließend werden
0,05 g SPS, gelöst
in 3 g Wasser, zugegeben. Nach 15 min wird eine Monomeremulsion
aus 5,4 g MMA, 0,6 g ALMA, 0,02 g SDS (0,33 Gew.-% auf Monomer),
0,04 g KOH und 30 g Wasser über
einen Zeitraum von 90 min kontinuierlich zudosiert. Der Reaktorinhalt wird
20 min ohne weitere Zugabe gerührt.
Danach erfolgte eine Zugabe von 0,02 g APS, gelöst in 3 g Wasser. Nach 10 min
wird eine zweite Monomeremulsion aus 20 g CHMA, 0,08 g SDS (0,4
Gew.-% auf Monomer) und 40 g Wasser über einen Zeitraum von 200
min kontinuierlich zudosiert. Zur nahezu vollständigen Abreaktion der Monomeren
wird anschließend
hoch 120 min gerührt.
Die Kern-Mantel-Partikel
werden anschließend
in 500 ml Ethanol ausgefällt,
die Fällung
durch Zugabe von 15 g konzentrierter wässriger Kochsalzlösung vervollständigt, die
Suspension mit 500 ml dest. Wasser versetzt, abgenutscht und das
Polymere bei 50°C
im Vakuum getrocknet.
-
Beispiel 14c Herstellung
des Templatfilmes
-
Die
getrockneten, pulverförmigen
Polymere aus Beispiel 3 werden im Extruder (Mikroextruder der DSM
Research) bei 200°C
granuliert. Die Granulate werden in einer hydraulischen Presse (Collin
300 P) erwärmt
und bei einem vorgegebenen Hydraulikdruck verpresst. Als Form werden
plane, mit PET-Folie bedeckte Metallplatten verwendet. Ein typisches
Pressprogramm zur Herstellung von Filmen mit einem Durchmesser von
etwa 10 cm und einer Dicke von etwa 0,15 mm ist:
Einwaage 2–3 g Polymer;
Vorwärmen 5 min
bei 180°C,
drucklos;
3 min Pressen mit 1 bar Hydraulikdruck bei 180°C;
3
min Pressen mit 150 bar Hydraulikdruck bei 180°C;
10 min langsames Kühlen bei
150 bar Hydraulikdruck, erreicht werden etwa 90°C;
schnelles Abkühlen auf
Raumtemperatur, drucklos.
-
Beispiel 14d: Ätzen der
Filme mit Flusssäure
-
Die
Filme werden in offenen Gefäßen mit
Flußsäure (10
Gew.%) überschichtet
und eine Woche bei RT belastet. Verdunstende Flußsäure wird durch frische ersetzt.
Nach Spülen
mit Wasser und Trocknen zeigen die geätzten Filmstücke deutlich
erkennbare Reflexionsfarben.
-
Die
Untersuchung von Ultradünnschnitten
(100 nm) der Filme nach dem Ätzen
belegt, dass unter Erhalt der Ordnung die SiO2-Kerne
aus den Filmen herausgelöst
werden und geordnet poröse
Filme entstanden sind.
-
Beispiel 14e: Mahlen der
porösen
Filme
-
Durch
Mahlen der geordnet porösen
Filme werden schillernde inverse Opalpulver erhalten.
-
Beispiel 15: Herstellung
von inversen Opalfarbpartikeln durch UV-Abbau
-
Herstellung
eines Latex PTBMAcsPS
-
Zu
einer auf 4°C
temperierten Emulsion, bestehend aus 217 g Wasser, 0,4 g ALMA, 3,6
g TBMA und 30 mg SDS werden 50 mg Natriumbisulfit, gelöst in 5g
Wasser, zugemischt und die Emulsion in den auf 75°C vorgeheizten
Reaktor überführt. Direkt
nach dem Einfüllen
wird die Reaktion durch Zugabe von 220 mg Natriumperoxodisulfat
und weiteren 50 mg Natriumbisulfit, jeweils in 5g Wasser gelöst, gestartet.
Nach 20 min wird Monomeremulsion I aus 9,6 g ALMA, 96 g TBMA, 0,45
g SDS, 0,1 g KOH und 130 g Wasser über einen Zeitraum von 180
min kontinuierlich zudosiert. Der Reaktorinhalt wird 30 min ohne
weitere Zugabe gerührt.
Danach erfolgt eine Zugabe von 150 mg Natriumperoxodisulfat, gelöst in 5 g
Wasser. Nach 15 min Rühren
wird Monomeremulsion II aus 120g Styrol, 0,4 g SDS und 120 g Wasser über einen
Zeitraum von 200 min kontinuierlich zudosiert. Zur nahezu vollständigen Abreaktion
der Monomeren wird anschließend
noch 60 min gerührt. Getrocknete
Proben des Latex zeigen eine grüne
Farbe. Die elektronenmikroskopische Untersuchung von Niederschlägen des
Latex zeigt, dass die Polymerpartikeln eine unregelmäßige Form
und eine durchschnittliche Partikelgröße von etwa 210 nm aufweisen.
Die Kern-Mantel-Partikel werden anschließend in 1 Liter Ethanol ausgefällt, die
Fällung
durch Zugabe von 25 g konzentrierter wässriger Kochsalzlösung vervollständigt, die Suspension
mit 1 Liter dest. Wasser versetzt, abgenutscht und das Polymere
bei 50°C
im Vakuum getrocknet.
-
Durch
Veränderung
von Emulgatorart und -konzentration werden weitere Latices mit größerem Partikeldurchmesser
und gleichmäßigerer
Partikelform hergestellt:
-
Pressen der Filme
-
Zur
Herstellung von Filmen werden die Polymerpulver aus den Beispielen
15a–15d
in einer hydraulischen Presse (Collin 300 P) erwärmt und die Schmelze bei einem
vorgegebenen Hydraulikdruck gepresst. Als Form werden plane, mit
PET-Folie bedeckte Metallplatten verwendet. Ein typisches Pressprogramm
zur Herstellung von Filmen mit einem Durchmesser von etwa 10 cm
und einer Dicke von etwa 0,2 mm ist:
Einwaage 1–2 g Polymer;
Vorwärmen 5 min
bei 180°C,
drucklos;
3 min Pressen mit 1 bar Hydraulikdruck bei 180°C;
3
min Pressen mit 150 bar Hydraulikdruck bei 180°C;
10 min langsames Kühlen bei
150 bar Hydraulikdruck, erreicht werden etwa 90°C;
schnelles Abkühlen auf
Raumtemperatur, drucklos.
-
Herstellung von Formkörpern mit
homogenen, regelmäßig angeordneten
Kavitäten
-
Die
Filme werden über
einen Zeitraum von 24 h unter eine UV-Lampe (Hochdruck HG-Dampflampe, Leistung
300 Watt, Abstand Lampe – Film:
20 cm) gelegt. Nach der UV-Belastung zeigen die Filme brillante, irisierende
Farbeffekte.
-
Mahlen der
porösen
Filme
-
Durch
Mahlen der geordnet porösen
Filme werden schillernde inverse Opalpulver erhalten.
-
Beispiel 16: Herstellung
von inversen Opalfarbpartikeln durch Calcinieren
-
In
einem auf 75 °C
temperierten 5 l Doppelmantelreaktor mit Doppelpropellerrührer, Argon-Schutzgaseinleitung
und Rückflußkühler wird
eine auf 4 °C
temperierte Vorlage, bestehend aus 1519 g VE-Wasser, 2,8 g 1,4-Butandioldiacrylat
(Fa. MERCK), 25,2 g Styrol (Fa. MERCK) und 1030 mg Natriumdodecylsulfat
(Fa. MERCK) eingefüllt
und unter starkem Rühren
dispergiert.
-
Direkt
danach wird die Reaktion durch aufeinanderfolgendes Einspritzen
von 350 mg Natriumdithionit (Fa. MERCK), 1,75 g Ammoniumperoxodisulfat
(Fa. MERCK) und wiederum 350 mg Natriumdithionit (Fa. MERCK), jeweils
in ca. 20 ml Wasser gelöst,
gestartet. Das Einspritzen erfolgt mittels Einwegspritzen.
-
Nach
20 min wird eine Monomeremulsion, bestehend aus 56,7 g 1,4-Butandioldiacrylat
(Fa. MERCK), 510,3 g Styrol (Fa. MERCK), 2,625 g Natriumdodecylsulfat
(Fa. MERCK), 0,7 g KOH und 770 g Wasser über ein Zeitraum von 120 min
kontinuierlich über
die Taumelkolbenpumpe zudosiert.
-
Der
Reaktorinhalt wird 30 min ohne weitere Zugabe gerührt. Anschließend wird
eine zweite Monomeremulsion, bestehend aus 10,5 g Allylmethacrylat
(Fa. MERCK), 94,50 g Methylmetacrylat (Fa. MERCK), 0,525 g Natriumdodecylsulfat
(Fa. MERCK) und 140 g Wasser über
einen Zeitraum von 30 min über
die Taumelkolbenpumpe kontinuierlich zudosiert. Nach ca. 15 min
werden 350 mg Ammoniumperoxodisulfat (Fa. MERCK) zugegeben und danach
noch 15 min gerührt.
-
Schließlich wird
eine dritte Monomeremulsion, bestehend aus 200 g Ethylacrylat (Fa.
MERCK), 0,550 g Natriumdodecylsulfat (Fa. MERCK) und 900 g Wasser über einen
Zeitraum von 240 min kontinuierlich über die Taumelkolbenpumpe zudosiert.
Anschließend
wird 120 min nachgerührt.
-
Vor
und nach jedem Einleiten von Monomerenemulsionen und nach Einfüllen der
Vorlage wird ca. eine Minute Argon als Schutzgaspolster in den Doppelmantelreaktor
eingeleitet.
-
Am
nächsten
Tag wird der Reaktor auf 95 °C
erwärmt
und eine Wasserdampfdestillation durchgeführt, um restliche, nicht abreagierte
Monomere aus der Latexdispersion zu entfernen.
-
Es
resultiert eine Dispersion von Kern-Mantel-Partikeln, bei denen
der Mantel einen Gewichtsanteil von ca. 22% hat. Der Kern aus Polystyrol
ist vernetzt, die Zwischenschicht ist ebenfalls vernetzt ( p(MMA-co-ALMA))
und dient zum Pfropfen des Mantels aus unvernetztem Ehtylacrylat.
-
Zur
Bildung der templatisierenden Struktur, d. h. der Organisation der
Kern-Mantel-Partikel
in eine dichte Kugelpackung, werden 5 g der Latexdispersion in eine
flache Glasschale eines Durchmessers von 7 cm gegossen und an der
Luft getrocknet, wobei bunt schillernde Flitter entstehen.
-
Ein
solcher Flitter wird in einem Rundkolben mit der Öldrehschieberpumpe
evakuiert. Anschließend wird
eine Precursor-Lösung,
bestehend aus 5 ml Tetra-n-butylorthotitanat in 5 ml absolutem Ethanol
im statischen Vakuum dazugegeben, so dass der gelöste Precursor,
getrieben von Kapillarkräften,
in die Kavitäten des
Templates eindringen kann. Über
die Lösung,
in dem sich das imprägnierte
Template befindet, wird ein Argon-Polster gegeben. Diese Anordnung wird
statisch über
einige Stunden belassen, bevor im Argon Schutzgasstrom der imprägnierte
Flitter entnommen und in einem Korund-Schiffchen im Rohrofen bei
500 °C calziniert
wird. Es resultieren opaleszierende Flitter.
-
Beispiel 17: Herstellung
von inversen Opalfarbpartikeln durch Pyrolyse von Polymerfilmen
-
Herstellung der Kern-Mantel-Latices
PMMA-PSAN50 (Mantel aus 50 Gew.-% Styrol
und 50 Gew-% Acrylnitril)
-
In
einer auf 4°C
temperierten Vorlagen-Emulsion, bestehend aus 217 g Wasser, 0,4
g Allylmethacrylat (ALMA, Fa. MERCK), 3,6 g Methylmethacrylat (MMA,
Fa. MERCK) und 20,5 mg Natriumdodecylsulaft (SDS, Fa. MERCK) werden
30 mg Natriumdithionit (SDTH, Fa. MERCK), gelöst in 5g Wasser, zugemischt.
-
Die
Emulsion wird in einen auf 75°C
temperierten 1-I-Doppelmantelrührkessel
mit Rückflußkühler, Argongaseinleitung
und Doppelpropellerrührer überführt.
-
Direkt
nach dem Einfüllen
der Emulsion wird die Reaktion durch Zugabe von 150 mg Ammoniumperoxodisulfat
(APS, Fa. MERCK) und weiteren 30 mg Natriumdithionit (SDTH, Fa.
MERCK), jeweils in 5g Wasser gelöst,
gestartet.
-
Nach
20 min wird eine Monomeremulsion, bestehend aus 9,6 g ALMA (Fa.
MERCK), 96 g MMA (Fa. MERCK), 0,35 g SDS (Fa. MERCK), 0,1 g KOH
(Fa. MERCK) und 130 g Wasser über
einen Zeitraum von 120 min kontinuierlich über eine Taumelkolbenpumpe
zudosiert.
-
Der
Reaktorinhalt wird 60 min ohne weitere Zugabe gerührt. Danach
erfolgt eine Zugabe von 100 mg APS (Fa. MERCK), gelöst in 5
g Wasser.
-
Nach
weiteren 10 min Rühren
wird eine zweite Monomeremulsion, bestehend aus 60 g Styrol (Fa. MERCK),
60 g Acrylnitril, 0,33 g SDS (Fa. MERCK) und 120 g Wasser über einen
Zeitraum von 160 min kontinuierlich über eine taumelkolbenpumpe
zudosiert.
-
Zur
nahezu vollständigen
Abreaktion der Monomere wird anschließend noch 60 min gerührt.
-
Die
Kern-Mantel-Partikel werden anschließend in 1 l Methanol koaguliert,
die Fällung
durch Zugabe von 25 g konzentrierter wässriger Kochsalzlösung vervollständigt, die
Suspension mit 1 l dest. Wasser versetzt, abgenutscht und das polymere
Koagulat bei 50°C
im Vakuum getrocknet.
-
Mit
Hilfe eines Transmissionselektronenmikroskops wird eine mittlere
Teilchengröße der Partikel
von 263 nm bestimmt.
-
Herstellung der Kern-Mantel-Latices
PMMA-PSAN70 (Mantel aus 30 wt-% Styrol und 70 wt-%
Acrylnitril)
-
Rezeptur
siehe oben, mit den folgenden Abweichungen:
Die Vorlagen-Emulsion
enthält
22 mg SDS (Fa. MERCK),
die zweite Monomerenemulsion besteht
aus 36 g Styrol (Fa. MERCK), 84 g Acrylnitril, 120 g Wasser, 0,4
g SDS (Fa. MERCK) und 0,34 g Triton X405TM.
-
Weiterverarbeitung
des Koagulats in Filme
-
Das
Koagulat, bestehend aus PMMA-PSAN50-Latexpartikeln
wird in einem DSM-Mikroextruder bei 220 °C in Stickstoffatmosphäre zu einem
Polymerstrang verarbeitet, der in 5 mm lange Granulate zerschnitten wird.
Die Granulate werden zu Filmen verpresst.
-
Das
Verpressen von jeweils 1–2
g Koagulat bzw. Granulat in Filme erfolgt bei folgenden Bedingungen in
einer Collin 300 P-Laborpresse:
- – Vorwärmen 5 min
bei 180°C,
drucklos;
- – 3
min Pressen mit 1 bar bei 180°C;
- – 3
min Pressen mit 150 bar bei 180°C;
- – 10
min langsames Kühlen
bei 150 bar, erreicht werden etwa 90°C;
- – schnelles
Abkühlen
auf Raumtemperatur, drucklos.
-
Die
erhaltenen Filme haben eine Stärke
von ca. 0,2 mm, weisen eine winkelabhängige, bei senkrechter Aufsicht
gelb-grüne
Farbe auf und sind zähelastisch.
-
Pyrolyse der
Filme
-
Variante a:
-
Die
Filme werden in Luftatmosphäre
bei 240°C
im Muffelofen über
5 h pyrolysiert.
-
Die
pyrolysierten Filme haben eine schwarze Grundfarbe, der eine violette
Reflektionsfarbe bei senkrechter Aufsicht überlagert ist.
-
Variante b:
-
Die
Filme werden in Luftatmosphäre
bei 200 °C über 2 Wochen
getempert.
-
Die
getemperten Filme, in denen die Polymerkerne noch vorhanden sind,
haben eine braune Grundfarbe, der eine grüne Reflektionsfarbe bei senkrechter
Aufsicht überlagert
ist.
-
Die
Filme werden anschließend
in Luftatmosphäre
bei 240°C
im Muffelofen über
5 h pyrolysiert.
-
Die
pyrolysierten Filme haben eine schwarze Grundfarbe, der eine violette
Reflektionsfarbe bei senkrechter Aufsicht überlagert ist. Die Poren im
Film haben eine nahezu sphärische
Gestalt.
-
Mahlen der
porösen
Filme
-
Durch
Mahlen der geordnet porösen
Filme werden schillernde inverse Opalpulver erhalten.
-
Formulierungsbeispiele
-
In
den folgenden Formulierungsbeispielen werden als Pigment jeweils
die Photonischen Effektmaterialien ausgewählt aus einem oder mehreren
der vorstehenden Beispiele 3, 4, 7, 9, 11, 12, 13, 14, 15, 16 und 17.
eingesetzt.
-
In
den Formulierungen wird jeweils der Handelsname, die INCI-Bezeichnung, sowie
der Anteil in Gew.-% und eine Bezugsquelle für die Rohstoffe angegeben.
-
Beispiel A: Wet Lip Balm
mit 10 % Beugungsfarbmittel
-
-
-
-
Herstellung:
-
Die
Bestandteile der Phase B werden unter Rühren auf 75 °C erhitzt
bis alles geschmolzen ist. Phase A zugeben und gut durchrühren. Die
Lippenstiftmasse dann in der auf 65 °C temperierten Gießapparatur
füllen, Phase
C zugeben und 15 Minuten rühren.
Die homogene Schmelze wird in die auf 55 °C vorgewärmten Gießform gegossen.
-
Anschließend kühlt man
die Formen ab und entfernt die Gießlinge kalt. Nach Erwärmen der
Lippenstifte auf Raumtemperatur werden die Lippenstifte kurz abgeflammt.
-
Bezugsquellen:
-
- (1) Merck KGaA/Rona®
- (2) Natunola Health Inc.
- (3) Ross Waxes
- (4) Cognis GmbH
- (5) Henry Lamotte GmbH
- (6) Haarmann & Reimer
GmbH
-
Beispiel B: Duschgel
-
-
-
-
-
Herstellung:
-
Für Phase
A wird das erfindungsgemäße Pigment
in Wasser einrührt.
Keltrol T unter Rühren
langsam einstreuen und rühren
bis es gelöst
ist. Die Phasen B und C nacheinander hinzufügen und dabei langsam rühren bis
alles homogen verteilt ist. Den pH-Wert auf 6,0 bis 6,5 einstellen.
-
Bezugsquellen:
-
- (1) Merck KGaA/Rona®
- (2) Kelco
- (3) Cognis GmbH
- (4) Haarmann & Reimer
GmbH
- (5) BASF AG
-
Beispiel C: Lidschatten
-
-
-
Herstellung:
-
Bestandteile
der Phase A zusammengeben und vormischen. Anschließend die
Pudermischung unter Rühren
tropfenweise mit der geschmolzenen Phase B versetzen. Die Puder
werden bei 40–50
bar gepresst.
-
Bezugsquellen:
-
- (1) Merck KGaA/Rona®
- (2) J. M. Huber Corp.
- (3) Amerchol
- (4) Croda GmbH
- (5) H. Erhard Wagner GmbH
- (6) Haarmann & Reimer
GmbH
-
Beispiel D: Eye Shadow
Gel
-
-
-
Herstellung:
-
Pigment
und Ronasphere® werden
im Wasser der Phase A dispergiert. Mit einigen Tropfen Citronensäure ansäuern um
die Viskosität
zu vermindern, Carbopol unter Rühren
einstreuen. Nach vollständiger
Lösung
die vorgelöste
Phase B langsam einrühen.
-
Bezugsquellen:
-
- (1) Merck KGaA
- (2) BF Goodrich GmbH
- (3) ISP Global Technologies
-
Beispiel E: Lip Gloss
-
-
-
Herstellung:
-
Alle
Bestandteile der Phase B werden zusammen eingewogen, auf 70 °C erhitzt
und gut durchgerührt bis
eine homogene Masse entstanden ist. Dann werden die Pigmente zugegeben
und nochmals durchgerührt. Die
homogene Mischung füllt
man bei 50–60 °C ab.
-
Bezugsquellen:
-
- (1) Merck KGaA/Rona®
- (2) BP Amoco
- (3) Elementis Specialites
- (4) Cognis GmbH
- (5) Dow Corning
- (6) Les Colorants Wackherr
-
Beispiel F: Lidschatten – Kompaktpuder
-
-
-
Herstellung:
-
Bestandteile
der Phase A zusammen geben und vormischen. Anschließend die
Pudermischung unter Rühren
tropfenweise mit der geschmolzenen Phase B versetzen. Die Puder
werden bei 40–50
bar gepresst.
-
Bezugsquellen:
-
- (1) Merck KGaA
- (2) Südstärke GmbH
- (3) Cognis GmbH
- (4) H. Erhard Wagner GmbH
- (5) Haarmann & Reimer
GmbH
-
Beispiel G: Creme Mascara
(O/W)
-
-
-
-
Herstellung:
-
Alle
Bestandteile der Phase B zusammen bei ca. 80 °C aufschmelzen, rühren bis
alles geschmolzen ist. Die Beugungsfarbmittele der Phase A einrühren. Shellac
der Phase C im Wasser lösen,
auf 75 °C
erwärmen.
Die restlichen Bestandteile der Phase C zugeben, lösen. Bei
75 °C langsam
unter Rühren
die Phase C zu Phase A/B geben, 2 min homogenisieren. Die Masse
unter Rühren
auf Raumtemperatur abkühlen.
-
Bezugsquellen:
-
- (1) Merck KGaA/Rona®
- (2) Kahl & Co.
- (3) Cognis GmbH
- (4) Uniqema
- (5) Paroxite Ltd.
-
Beispiel H: Nagellack
-
-
Herstellung:
-
Das
erfindungsgemäße wird
zusammen mit der Lackbase eingewogen, gut mit einem Spatel von Hand vermischt
und anschließend
10 min bei 1000 Upm gerührt.
-
Bezugsquellen:
-
- (1) Merck KGaA/Rona®
- (2) International Lacquers S. A.
-
Beispiel J: Shampoo
-
-
-
-
Herstellung:
-
Für Phase
A das erfindungsgemäße Pigment
in das Wasser einrühren.
Mit einigen Tropfen Citronensäure
(10%ig) ansäuern
um die Viskosität
zu vermindern und das Carbopol unter Rühren langsam einstreuen. Nach
vollständiger
Lösung
langsam Phase B zugeben. Nacheinander werden nun die Bestandteile
der Phase C zugegeben.
-
Bezugsquellen:
-
- (1) Merck KGaA
- (2) BF Goodrich GmbH
- (3) Cognis GmbH
- (4) Haarmann & Reimer
GmbH
-
Beispiel K: Künstlicher
Nagel mit Opaleffekt
-
Ein
Film wird entsprechend einem der Beispiele 7, 9, 11, 11a oder 14c
ohne den beschriebenen Mahlschritt hergestellt und in eine Form
gebracht die sich als künstlicher
Nagel bzw. als Beschichtung für
einen Nagel eignet.