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Die
Erfindung bezieht sich auf einen Schwingungsdämpfer, umfassend ein Zylinderrohr,
eine Kolbenstange mit einem in dem Zylinderrohr geführten Kolben,
der das Zylinderrohr in zwei Arbeitskammern unterteilt, eine an
dem Zylinderrohr festgelegte Kolbenstangenführung, die das Zylinderrohr
zu der Kolbenstange abdichtet, an dem Kolben und/oder am Boden des
Zylinderrohres vorgesehene Dämpferventile
und mindestens ein zusätzliches
Bypass-Ventil.
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Schwingungsdämpfer weisen üblicherweise an
ihrem Kolben eines oder mehrere Dämpferventile auf, die bei bestimmten
Druckverhältnissen
zwischen den Arbeitskammern ein Überströmen von
Druckmedium ermöglichen.
Hierdurch lässt
sich das Dämpfungsverhalten
des Schwingungsdämpfers
in der Zug- und Druckstufe beeinflussen bzw. dessen Kennlinie einstellen.
Je nach Bauart des Schwingungsdämpfers
besteht eine weitere Möglichkeit
zur Kennlinienvariation durch Dämpferventile,
die zu einem Aufnahme- oder Ausgleichsraum führen. Bei Zweirohrdämpfern ist
dieser üblicherweise
um das Zylinderrohr herum angeordnet. Die entsprechenden Dämpferventile
befinden sich dann zumeist im Boden des Zylinderrohrs oder in dessen
Außenwand
in Bodennähe.
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Ein
Schwingungsdämpfer
der eingangs genannten Art in Zweirohrbauweise ist beispielsweise aus
der
DE 32 31 739 C2 bekannt.
Zusätzlich
zu den Dämpferventilen
ist zur weiteren Veränderung
der Dämpferkraft
ein Bypass-Ventil vorgesehen, das an der Außenwand des Zylinderrohrs angeordnet
ist. Über
eine Steuereinrichtung wird der Querschnitt von Radialöffnungen
und somit das Dämpfungsverhalten bzw.
die Kennlinie verändert.
Alternativ wird in der
DE 32
31 739 C2 vorgeschlagen, das Bypass-Ventil in der Kolbenstangenführung anzuordnen.
Durch die Ansteuerung des Bypass-Ventils sind mannigfaltige Variationen
der Dämpferkennlinie
möglich.
Jedoch resultiert hieraus ein verhältnismäßig komplexer Aufbau des Schwingungsdämpfers,
der die in der
DE 32 31
739 C2 vorgeschlagene Lösung
aus Kostengründen
wenig praktikabel erscheinen lässt.
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Ein
weiterer Schwingungsdämpfer
in Zweirohrbauweise mit Bypass-Ventil ist aus der
DE 101 05 098 C1 bekannt.
Das Bypass-Ventil, das als Überlastschutz
dient, wird hierbei durch einen Verbindungskanal in der Kolbenstangenführung zwischen der
kolbenstangenführungsseitigen
Arbeitskammer und dem Aufnahmeraum gebildet. Im normalen Betrieb
ist der Verbindungskanal durch das Zylinderrohr verschlossen. Eine
Relativbeweglichkeit zwischen der Kolbenstangenführung und dem Zylinderrohr
ermöglicht
eine Freigabe des Verbindungskanals bei hohen Drücken. Die in der
DE 101 05 098 C1 vorgeschlagene
Lösung
ermöglicht
einen Überlastschutz mit
geringerem Aufwand als die
DE
32 31 739 C2 . Da jedoch die Kolbenstangenführung in
dem Behälterrohr
gleiten muss, lässt
sich das Druckniveau für
das Auslösen
des Überlastschutzes
bei Beibehaltung einer guten Führung
der Kolbenstange nur schwer mit hoher Genauigkeit einstellen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, hier Abhilfe zu schaffen.
Insbesondere zielt die Erfindung darauf ab, das Prinzip eines einfachen,
kostengünstigen Überlastschutzes
für einen
Schwingungsdämpfer
weiterzuentwickeln.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Schwingungsdämpfer gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Dieser
umfasst ein Zylinderrohr, eine Kolbenstange mit einem in dem Zylinderrohr
geführten
Kolben, der das Zylinderrohr in zwei Arbeitskammern unterteilt,
eine an dem Zylinderrohr festgelegte Kolbenstangenführung, die
das Zylinderrohr zu der Kolbenstange abdichtet, an dem Kolben und/oder
am Boden des Zylinderrohrs vorgesehene Dämpferventile und mindestens
ein zusätzliches
Bypass-Ventil, und zeichnet sich dadurch aus, dass das Bypass-Ventil
ein selbsttätig
ansprechendes Überlastventil
ist, das bei Überschreiten
eines voreingestellten Druckniveaus unabhängig von der Position des Kolbens öffnet, um Druckspitzen
abzubauen.
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Im
Unterschied zu der aus der
DE
101 05 098 C1 bekannten Lösung ist hierbei eine Relativbewegung
zwischen der Kolbenstangenführung
und dem Zylinderrohr nicht erforderlich. Vielmehr bleibt die Kolbenstangenführung in
bezug auf das Zylinderrohr in ihrer Position stationär. Dies
gewährleistet eine
stabile Führung
der Kolbenstange. Durch die Verwendung eines eigenständigen Bypass-Ventils
in Form eines Überlastventils
wird zudem ein präziseres
Ansprechen bei einem voreingestellten Druckniveau erreicht. Insbesondere
in einer Serienfertigung lässt
sich damit eine geringere Streuung des Auslöseniveaus für den Überlastschutz realisieren. Die
erfindungsgemäße Lösung besitzt
darüber
hinaus Vorteile bei der Dichtigkeit des Schwingungsdämpfers.
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Die
Dämpferkennlinien
lassen sich derart beeinflussen, dass die maximalen Kräfte, die
bei den höchsten
Geschwindigkeiten auftreten, reduziert werden. Hierdurch lässt sich
die Gefahr von Bauteilbeschädigungen
bei stark progressiven Kennlinien verringern. Jedoch können auch
in anderen Geschwindigkeitsbereichen die Dämpferkennlinien durch die erfindungsgemäßen Bypass-Ventile
beeinflusst werden.
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Weitere,
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Patentansprüchen angegeben.
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So
eignet sich die Erfindung insbesondere für Zweirohrdämpfer, bei denen das Zylinderrohr
in einem Behälterrohr
angeordnet ist und das Bypass-Ventil in einen zwischen dem Zylinderrohr
und dem Behälterrohr
gebildeten Aufnahmeraum öffnet. Dabei
kann ein Arbeitsraum über
mindestens ein Dämpferventil
mit dem Aufnahmeraum verbunden sein. Jedoch lässt sich die Erfindung auch
bei anderen Typen von Schwingungsdämpfern einsetzen.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird das Bypass-Ventil
an der Kolbenstangenführung
angeordnet. Es lässt
sich hier ohne Einfluss auf die Außenabmessungen des Schwingungsdämpfers unterbringen.
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In
einer weiteren Ausgestaltung umfasst das zusätzliche Bypass-Ventil eine
Ventilscheibe, die federelastisch gegen einen Ventilsitz anliegt.
Hiermit lässt
sich ohne großen
Aufwand eine Auslöseschwelle
präzise
einstellen.
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Die
Ventilscheibe kann beispielsweise in einer Vertiefung der axialen
Außenseite
der Kolbenstangenführung
aufgenommen und gegen einen an dieser integral ausgebildeten Ventilsitz
vorgespannt sein. Weiterhin können
an der Kolbenstangenführung
einer oder mehrere Kanäle
von der kolbenstangenführungsseitigen
Arbeitskammer zu dem Ventilsitz verlaufen. Druckmedium, das bei
einem Ansprechen des Ventils austritt, sammelt sich so auf der Kolbenstangenführung. Überschüssiges Druckmedium wird
bei einem Zweirohrdämpfer
beispielsweise in den Ausgleichsraum zurückgeleitet.
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Die
Kanäle,
welche zu dem Ventilsitz verlaufen, werden vorzugsweise als Nuten
in der Innenwand der Kolbenstangenführung ausgeführt, da
so ein schlanker Aufbau der Kolbenstangenführung gewährleistet bleibt.
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In
einer weiteren, vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die
Ventilscheibe am Außenumfang
der Kolbenstangenführung
mittels eines Halterings festgelegt, der Ausnehmungen zur Verbindung
der kolbenstangenführungsseitigen
Arbeitskammer mit dem Ausgleichsraum sowie einen Ventilsitz aufweist.
Dies ermöglicht
eine besonders einfache und stabile Festlegung der Ventilscheibe.
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Vorzugsweise
erfolgt die Befestigung des Halterings von der Seite des Zylinderrohrs.
Der an der Kolbenstangenführung
befestigte Haltering kann dazu mit einem Absatz zur Aufnahme des
oberen Endes des Zylinderrohrs versehen werden.
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Um
trotz Abstützung
auf dem Zylinderrohr eine Verbindung des Ventilsitzes mit der Arbeitskammer
zu gewährleisten,
werden die Ausnehmungen bevorzugt als Durchgangsöffnungen in dem Haltering ausgebildet.
Prinzipiell kann ein zu dem Ventilsitz führender Verbindungskanal auch
durch die Kolbenstangenführung
gelegt werden. Allerdings würde
dies den Bearbeitungsaufwand erhöhen.
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Gemäß einer
weiteren, vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist das Bypass-Ventil einen Ringkörper aus
Elastomermaterial auf, der mit einer Dichtlippe gegen einen Ventilsitz
anliegt.
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Der
Ringkörper
ist vorzugsweise am Außenumfang
der Kolbenstangenführung
festgelegt. Hierzu kann wiederum ein Haltering vorgesehen sein,
der einen Ventilsitz aufweist und die kolbenstangenführungsseitige
Arbeitskammer mit dem Ausgleichsraum über Ausnehmungen verbindet.
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In
einer bevorzugten Ausführung
besitzt der an der Kolbenstangenführung befestigte Haltering wiederum
einen Absatz zur dichten Aufnahme des oberen Endes des Zylinderrohrs.
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Die
Ausnehmungen zwischen der Kolbenstangenführung und dem Haltering können als Durchgangsöffnungen
ausgeführt
werden oder aber hier, wie auch bei der vorstehend genannten Ausgestaltungsform,
als Nuten ausgebildet sein.
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Gemäß einer
weiteren, vorteilhaften Ausgestaltung wird das Bypass-Ventil nicht
in der Kolbenstangenführung,
sondern am Zylinderrohr vorgesehen. Vorzugsweise erfolgt dessen
Anordnung an der Außenwand
des Zylinderrohrs. Das Bypass-Ventil ist dann ein einfacher Ringkörper aus
Elastomermaterial, der radiale Öffnungen
des Zylinderrohrs absperrt. Bei einem voreingestellten Druckniveau
wird der Ringkörper
verformt, wodurch eine Druckentlastung über die radialen Öffnungen
ermöglicht
wird.
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Vorzugsweise
weist der Ringkörper
einen C-förmigen
Profilquerschnitt auf und bildet einen Ringkanal, der mit den radialen Öffnungen
des Zylinderrohrs kommuniziert. Gleichzeitig ist ein Schenkel des
Profilquerschnitts als Dichtlippe ausgebildet, die radial gegen
die Außenwand
des Zylinderrohrs anliegt. Hierdurch lässt sich ein Zusatzventil mit
geringem Aufwand im Prinzip an jeder beliebigen Stelle des Zylinderrohres
anbringen, um beispielsweise einen Überlastschutz oder eine sonstige
Kennlinienmodifikation zu realisieren.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Die
Zeichnung zeigt in:
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1 eine
Schnittansicht eines oberen Endabschnitts eines Schwingungsdämpfers nach
einem ersten Ausführungsbeispiel
der Erfindung, wobei die Kolbenstange nicht dargestellt ist,
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2 eine
Schnittansicht einer modifizierten Kolbenstangenführung nach
einem zweiten Ausführungsbeispiel
der Erfindung,
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3 eine
Schnittansicht einer weiteren Abwandlung einer Kolbenstangenführung nach
einem dritten Ausführungsbeispiel
der Erfindung, und in
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4 eine
Schnittansicht durch einen Teil eines Zylinderrohrs eines Schwingungsdämpfers nach einem
vierten Ausführungsbeispiel
der Erfindung, wobei hier lediglich das Bypass-Ventil dargestellt
ist.
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Das
erste Ausführungsbeispiel
in 1 zeigt einen oberen Endabschnitt eines Schwingungsdämpfers 1,
der hier beispielhaft als Zweirohrdämpfer ausgebildet ist. Der
Schwingungsdämpfer
umfasst ein Zylinderrohr 2, das an seinem unteren Ende verschlossen
ist. In das Zylinderrohr 2 erstreckt sich eine Kolbenstange
mit einem an der Innenwand des Zylinderrohrs 2 geführten und
gegen diese abgedichteten Kolben. Der Kolben unterteilt das Zylinderrohr 2 in
zwei Arbeitskammern, die jeweils mit einem Druckmedium wie beispielsweise
einem Hydrauliköl
gefüllt sind.
Die untere Arbeitskammer wird axial durch einen Dämpferboden
begrenzt. Zur Begrenzung der oberen Arbeitskammer 3 ist
das Zylinderrohr 2 durch eine sogenannte Kolbenstangenführung 4 verschlossen,
die sich auf dem oberen Rand 5 des Zylinderrohrs abstützt. Die
Kolbenstangenführung 4 weist eine Öffnung für die hier
nicht näher
dargestellte Kolbenstange auf. Zudem ist im Bereich der Kolbenstange
eine ebenfalls nicht näher
dargestellte Gleitdichtung vorgesehen.
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Das
Zylinderrohr 2 ist mit der Kolbenstangenführung 4 in
einem äußeren Behälterrohr 6 angeordnet.
Dabei wird zwischen der Außenwand
des Zylinderrohrs 2 und der Innenwand des Behälterrohrs 6 ein
Aufnahmeraum 7 gebildet, der über nicht näher dargestellte Dämpferventile
im Dämpferboden
oder in einem bodennahen Abschnitt des Zylinderrohrs 2 mit
der unteren Arbeitskammer verbunden ist. Über diese Dämpferventile sowie über weitere,
in dem Kolben angeordnete Dämpferventile
lässt sich
das Verhalten des Schwingungsdämpfers
in der Zug- und Druckstufe einstellen. Derartige Ventile sind aus
dem Stand der Technik allgemein bekannt und müssen daher nicht näher erläutert werden.
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Über der
Kolbenstangenführung 4 befindet sich
ein Stangendichtring 8, der an dem Behälterrohr 6 befestigt,
beispielsweise mit diesem verbördelt
ist. Über
den Stangendichtring 8 wird gleichzeitig die Kolbenstangenführung 4 in
ihrer Position festgelegt, so dass sich diese weder zum Zylinderrohr 2 noch
zum Behälterrohr 6 verschieben
kann. Der Stangendichtring 8 besitzt weiterhin eine Dichtmanschette 9 aus Elastomermaterial,
die gegen die Kolbenstange abdichtet.
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Erfindungsgemäß ist zusätzlich zu
den Dämpferventilen
am Kolben und/oder am Dämpferboden
an einem stationären
Bauteil des Schwingungsdämpfers
mindestens ein Bypass-Ventil 10 vorgesehen, das bei bestimmten
Druckverhältnissen eine
der Arbeitskammern mit dem Ausgleichraum 7 verbindet. Hierdurch
lassen sich die Dämpferkennlinien
in der Zug- und Druckstufe fein variieren. Insbesondere kann, wie
nachfolgend erläutert
wird, mit geringem Aufwand ein zuverlässiger Überlastschutz verwirklicht
werden.
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Bei
dem ersten Ausführungsbeispiel
ist das Bypass-Ventil 10 an der Kolbenstangenführung 4 angeordnet.
Wie 1 zeigt, weist das zusätzliche Bypass-Ventil 10 eine
Ventilscheibe 11 auf, die federelastisch gegen einen Ventilsitz 12 anliegt.
Hierzu ist die Kolbenstangenführung 4 an
ihrer axialen Außenseite
mit einer Vertiefung 13 versehen. Der Ventilsitz 12 befindet
sich dabei am Boden der Vertiefung 13 und erstreckt sich
um die Kolbenstange herum. Die Ventilscheibe 11 ist in
die Vertiefung 13 eingesetzt und über einen Pressring 14 an
der Kolbenstangenführung 4 in
einem gegenüber
dem Ventilsitz 12 vorgespannten Zustand befestigt.
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An
der Kolbenstangenführung 4 sind
weiterhin ein oder mehrere Kanäle 15 ausgebildet,
die jeweils von der kolbenstangenführungsseitigen Arbeitskammer 3 zu
dem Ventilsitz 12 verlaufen. Diese Kanäle 15 sind vorzugsweise
Nuten in der Innenwand der Kolbenstangenführung 4, können jedoch auch
als Durchgangsöffnungen
ausgeführt
sein. Wird in der Arbeitskammer 3 ein durch die Vorspannung der
Ventilscheibe 11 definiertes Druckniveau überschritten,
so öffnet
das Bypass-Ventil 10 unabhängig von der Position des Kolbens,
um eine etwaige Druckspitze abzubauen. Das dabei überströmende Druckmedium
sammelt sich zunächst
in der Vertiefung 13 der Kolbenstangenführung bis zum Niveau einer Überlauföffnung 16, über die
das Druckmedium dann in den Aufnahmeraum 7 gelangt. Das
in der Vertiefung 13 befindliche Druckmedium steht an der Kolbenstange
an und verbessert deren Schmierung.
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Ein
zweites Ausführungsbeispiel
für ein
Bypass-Ventil in Form eines selbsttätig ansprechenden Überlastventils
ist anhand einer modifizierten Kolbenstangenführung 4' in 2 dargestellt.
Diese kann wie die Kolbenstangenführung 4 des ersten Ausführungsbeispiels
in einen Zweirohrdämpfer
eingebaut werden.
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Jedoch
ist bei dem zweiten Ausführungsbeispiel
das Bypass-Ventil 10' an
einem Außenumfangsabschnitt 17' der Kolbenstangenführung 4' festgelegt.
Hierzu ist ein zusätzlicher
Haltering 18' vorgesehen,
der von der Seite der kolbenstangenführungsseitigen Arbeitskammer 3 an
der Kolbenstangenführung 4 befestigt,
beispielsweise auf den Außenumfangsabschnitt 17 aufgeschraubt
ist. Über
den Haltering 18' wird
der Innenrand der Ventilscheibe 11' gegen eine axiale Schulter der
Kolbenstangenführung 4' verspannt.
Der Außenrand
der Ventilscheibe 11' stützt sich
auf einem ringförmigen
Ventilsitz 12' ab, der
an dem Haltering 18' ausgebildet
ist.
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An
dem Haltering 18' sind
weiterhin Ausnehmungen 15' vorgesehen,
welche die kolbenstangenführungsseitige
Arbeitskammer 3 mit dem Ausgleichsraum 7' verbinden.
Die Ausnehmungen 15' sind
hier als sich im wesentlichen in Axialrichtung erstreckende Durchgangsöffnungen
ausgebildet. Zur Aufnahme des oberen Rands 5' des Zylinderrohrs 2' weist der Haltering 18' zudem einen
entsprechend ausgebildeten Absatz 19' auf, der die Ausnehmungen 15' zumindest teilweise
frei lässt.
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Kommt
es bei einem Schwingungsdämpfer mit
einem solchen Bypass-Ventil 10' zu einem Überschreiten des über die
Vorspannung der Ventilscheibe 11' voreingestellten Druckniveaus,
so öffnet
das Bypass-Ventil 10' unabhängig von
der Position des Kolbens, um die betreffende Druckspitze abzubauen. Das
Druckmedium gelangt hierbei direkt in den Ausgleichsraum 7'.
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Eine
weitere Abwandlung des Bypass-Ventils ist in 3 anhand
eines dritten Ausführungsbeispiels
einer Kolbenstangenführung 4'' für einen Zweirohrdämpfer dargestellt.
Wie bei dem zweiten Ausführungsbeispiel
ist auch hier ein Haltering 18'' zur Befestigung
des Bypass-Ventils 10'' an der Kolbenstangenführung 4'' vorgesehen. Der Haltering 18'' ist wiederum von der Seite der
oberen Arbeitskammer 3'' an der Kolbenstangenführung 4" befestigt,
beispielsweise angeschraubt. Zudem bildet der Haltering 18'' einen Absatz 19'' zur dichten Abstützung des oberen
Rands 5'' des Zylinderrohrs 2'' aus. Werden die Kolbenstangenführung 4'' und der Haltering 18'' über die Stangendichtung axial
gegen das Zylinderrohr 2'' verspannt,
so können
diese einschließlich des
Bypass-Ventils 10'' zur Vereinfachungen
der Montage auch lediglich einfach ineinander gesteckt werden.
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Das
von dem Haltering 18'' an der Kolbenstangenführung 4'' fixierte Bypass-Ventil 10'' ist ein Ringskörper aus Elastomermaterial.
Dieser Ringskörper
liegt mit einer Dichtlippe 20'' gegen
einen Ventilsitz 12'' an dem Haltering 18'' an. Zwischen dem Haltering 18'' und der Kolbenstangenführung 4'' ausgebildete Nuten 15'' oder Kanäle leiten von der oberen Arbeitskammer 3'' zu einer Ringkammer 21'' an dem Ventilsitz 12''. Tritt in der oberen Arbeitskammer 3'' ein Druck auf, der die Schließkraft der
Dichtlippe 20'' überwindet,
so strömt
Druckmedium in den Ausgleichsraum 7'' und
entlastet damit die Arbeitskammern in dem Zylinderrohr 2''.
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Die
vorstehend erläuterten
Bypass-Ventile eignen sich insbesondere zur Druckentlastung in der Zugstufe.
Jedoch kann auf diesem Wege bei entsprechender Konfiguration der
Dämpferventile
auch in der Druckstufe ein Entlastungseffekt erzielt werden.
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Weiterhin
ist es möglich,
ein als selbsttätig ansprechendes Überlastventil
ausgebildetes zusätzliches
Bypass-Ventil, das bei Überschreiten
eines voreingestellten Druckniveaus unabhängig von der Position des Kolbens öffnet, an
dem Zylinderrohr oder im Prinzip auch im Dämpferboden vorzusehen.
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4 zeigt
hierzu beispielhaft eine weitere Ausgestaltungsform des Bypass-Ventils 110 an
dem Zylinderrohr 2. Letzteres ist mit einer oder mehreren radialen Öffnungen 115 versehen,
welche vorzugsweise die untere Arbeitskammer 122 des Schwingungsdämpfers mit
dem Aufnahmeraum 7 verbinden. Die Öffnungen 115 werden
durch einen Ringkörper 111 aus
Elastomermaterial abgesperrt. Dieser weist bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel
eine Dichtlippe 120 auf, die gegen einen Ventilsitz, hier
die Außenwand
des Zylinderrohrs 2, anliegt.
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Im
Hinblick auf eine schlanke Bauweise, d. h. einen geringen Abstand
zwischen der Außenwand des
Zylinderrohrs 2 und der Innenwand des Behälterrohres 6 öffnet die
Dichtlippe 120 vorzugsweise in Axialrichtung. Der Ringkörper 111 in
dem dargestellten Ausführungsbeispiel
weist daher einen C-förmigen
Profilquerschnitt auf, so dass ein Ringskanal 123 gebildet
wird, der mit den radialen Öffnungen 115 des Zylinderrohrs 2 kommuniziert.
Dabei ist ein Schenkel 124 des Profilquerschnitts mit der
Dichtlippe 120 versehen, die radial gegen die Außenwand
des Zylinderrohrs 2 anliegt. Der andere Schenkel 125 dient
hingegen der Befestigung auf der Außenwand.
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Das
in 4 dargestellte Bypass-Ventil 110 kann
an einem Schwingungsdämpfer
zusätzlich
zu den oben erläuterten,
in die Kolbenstangenführung integrierten
Bypass-Ventilen
vorgesehen werden. Möglich
ist auch, beide Arbeitskammern eines Schwingungsdämpfers mit
Bypass-Ventilen 110 gemäß 4 auszurüsten.
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Die
Bypass-Ventile 10, 10', 10'' und 110 sind bei
allen bekannten Dämpfertypen
wie u.a. Achsdämpfern,
Federdämpfern,
Dämpferbeinen
und Dämpferpatronen
einsetzbar.
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Die
Erfindung ist zudem nicht auf die vorstehend erläuterten Ausführungsbeispiele
beschränkt, sondern
umfasst alle in den Patentansprüchen
angegeben Ausgestaltungen.
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- 1
- Schwingungsdämpfer
- 2,
2', 2''
- Zylinderrohr
- 3,
3', 3''
- obere
Arbeitskammer
- 4,
4', 4''
- Kolbenstangenführung
- 5,
5', 5''
- Rand
- 6,
6', 6''
- Behälterrohr
- 7,
7', 7''
- Aufnahmeraum
- 8
- Stangendichtung
- 9
- Dichtmanschette
- 10,
10', 10''
- Bypass-Ventil
- 11,
11', 11''
- Ventilscheibe
- 12,
12', 12''
- Ventilsitz
- 13
- Vertiefung
- 14
- Pressring
- 15,
15', 15''
- Ausnehmung
- 16
- Überlauföffnung
- 17'
- Außenumfangsabschnitt
- 18', 18''
- Haltering
- 19,
19', 19''
- Anschlag
- 20''
- Dichtlippe
- 21''
- Ringkammer
- 110
- Bypass-Ventil
- 111
- Ringkörper
- 115
- Öffnung
- 120
- Dichtlippe
- 122
- untere
Arbeitskammer
- 123
- Ringkanal
- 124
- Schenkel
- 125
- Schenkel