DE102004025528B4 - Verfahren und Vorrichtung zum Trocknen von beschichteten Gegenständen - Google Patents
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Abstract
die Reinheit der Inertgasatmosphäre dadurch aufrecht erhalten wird, dass
der Trockenzone ständig oder intermittierend Inertgas entnommen wird, das an mindestens einer Fläche entlang geleitet wird, die auf eine Temperatur abgekühlt ist, die unterhalb des Taupunktes von im Inertgas enthaltenen Verunreinigungen liegt, derart, daß die Verunreinigungen an der gekühlten Fläche auskondensieren,
wonach das so gereinigte Inertgas wieder in die Trockenzone zurückgeführt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Gegenstände (2; 102) vor der Trockenzone (8; 108) durch eine Vortrockenzone (4; 104) hindurchgeführt werden, in welcher aus den Gegenständen Lösemittel entfernt wird, und
die Trockenzone (8, 108) derart ausgebildet ist, dass darin die Gegenstände (2; 102) unter Inertgasatmosphäre durch Auspolymerisieren gehärtet werden.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Trocknen von beschichteten Gegenständen nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 sowie eine Vorrichtung zum Trocknen von beschichteten Gegenständen nach dem Oberbegriff des Anspruches 7.
- In jüngster Zeit gewinnen zunehmend Lacke Bedeutung, die in einer Inertgasatmosphäre zum Beispiel unter UV-Licht ausgehärtet werden müssen, um unerwünschte Reaktionen mit Bestandteilen der normalen Atmosphäre, insbesondere mit Sauerstoff, zu verhindern. Diese neuartigen Lacke zeichnen sich durch eine sehr große Oberflächenhärte und durch kurze Polymerisationszeiten aus. Der letztgenannte Vorteil setzt sich bei Lackieranlagen, die im kontinuierlichen Durchlauf betrieben werden, unmittelbar in geringere Anlagenlängen um, was selbstverständlich zu erheblich niedrigeren Investitionskosten führt.
- Während bei herkömmlichen Trocknern bzw. Trocknerverfahren, die mit Normalluft als Atmosphäre arbeiten, die Menge der Luft, die in den Trockner eingebracht und auch aus diesem wieder herausgeführt wird, aus Kostengründen von geringerer Bedeutung ist, muß bei Inertgasatmosphären auf einen möglichst geringen Verbrauch geachtet werden.
- Ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art sind aus der
DE 37 30 651 A1 bekannt. Hier wird allerdings bei sehr hohen Lösungsmittelkonzentrationen gearbeitet, sodass von einer Reinheit des Inertgases keine Rede sein kann. In dieser Druckschrift wird ein Stand der Technik referiert, bei welchem Lösungsmittel durch Kondensation entfernt wird und das so gereinigte Inertgas wieder in den Trockner zurückgeführt wird. Dieses Verfahren wird im Blick auf die erreichbare Oberflächengüte als häufig nicht zufriedenstellend bezeichnet. - Auch beim Gegenstand der
DE 28 37 216 C3 wird mit sehr hohen Lösungsmittelkonzentrationen im Inertgas gearbeitet. Hier geht es nicht um die Reinigung, Wiedergewinnung oder Einnsparung von Inertgas- sondern um die Wiedergewinnung des Lösungsmittels. Das Inertgas wird grosszügig in die Atmosphäre abgeblasen. - Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art so auszugestalten, daß mit demselben Inertgas möglichst lange gearbeitet werden kann.
- Diese Aufgabe wird, was das Verfahren angeht, durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung gelöst.
- Mit der vorliegenden Erfindung wird erkannt, daß die ”Standzeit” des Inertgases beim Trocknen sehr stark davon abhängt, wie stark von den zu trocknenden Gegenständen ausgehende oder eingeschleppte Verunreinigungen im Inertgas angereichert sind. Steigt die Konzentration der Verunreinigungen im Inertgas zu stark an, leidet die Qualität der Oberfläche der getrockneten Gegenstände. Erfindungsgemäß wird daher zunächst Lösungsmittel auf bekannte Art aus dem Inertgas entfernt. Das so vorgereinigte Inertgas wird der Trockenzone zugeführt und dieser ständig oder immer wieder entnommen. Die in dem entnommenen Inergas noch enthaltenen Verunreinigungen werden an einer kalten Fläche auskondensiert, also aus dem Inertgas entfernt, das dann gereinigt in die Trockenzone zurückgeführt werden kann. Auf diese Weise kann das Inertgas ständig umgewälzt werden, wobei nur die unvermeidlichen Verluste, die über Undichtigkeiten oder über den Einlaß oder den Auslaß der Trockenzone entweichen, ersetzt zu werden brauchen. Dieser sparsame Umgang mit Inertgas hält die Kosten des erfindungsgemäßen Verfahrens gering.
- Besonders zweckmäßig ist dasjenige Verfahren, bei welchem die gekühlte Fläche mit Hilfe von Peltier-Elementen gekühlt wird. Peltier-Elemente sind im Handel preiswert erhältlich und benötigen zur Erzielung der Kühlwirkung einen minimalen apparativen Aufwand.
- Besonders vorteilhaft ist die Verwendung von Peltier-Elementen auch in folgendem Zusammenhang: Durch das Vorbeiströmen an der gekühlten Fläche sinkt die Temperatur des Inertgases. Dies kann im Einzelfall erwünscht sein, nämlich dann, wenn in der Gesamtanlage aus hier nicht näher interessierenden Gründen Bereiche vorgesehen sind, in denen eine gekühlte Inertgasatmosphäre herrscht. Dann kann das von Verunreinigungen befreite, kalte Inertgas in diese Bereiche geleitet werden. Ist dies jedoch nicht der Fall, müssen die gekühlten, gereinigten Inertgase wieder auf die Betriebstemperatur angehoben werden, die im Trockner herrscht. Werden zum Kühlen Peltier-Elemente verwendet, so kann die von diesen Peltier-Elementen abgegebene Wärme zum Wiedererwärmen des Inertgases nach dem Vorbeiströmen an der gekühlten Fläche genutzt werden.
- Eine günstige Möglichkeit, die Platten zu kühlen, ist auch die, bei welcher aus einem Druckspeicher entnom menes Inertgas, das sich durch Entspannung abgekühlt hat, als Kühlmedium verwendet wird. Insbesondere dasjenige Inertgas, das zum Ersatz des verlorengegangenen Inertgases der Anlage wieder zugeführt wird, kann zu diesem Zwecke eingestzt werden.
- Auskondensierte Verunreinigungen niedriger Viskosität kann man von der entsprechend orientierten gekühlten Fläche einfach abfließen lassen. Sie können dann in geeigneter Weise entsorgt werden, ohne daß eine Betriebsunterbrechung hierfür erforderlich wäre.
- Auskondensierte Verunreinigungen, die fest sind oder hohe Viskosität aufweisen, sollten dagegen in bestimmten Zeitabständen von der gekühlten Fläche mechanisch und/oder durch Lösemittel entfernt werden.
- Die o. g. Aufgabe wird, was die Vorrichtung angeht, durch die in Anspruch 7 angegebne Erfindung gelöst.
- Die Vorteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung entsprechen sinngemäß den o. g. Vorteilen des erfindungsgemäßen Verfahrens. Auch die in den Ansprüchen 8 bis 13 angegebenen vorteilhaften Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung haben überwiegend ein Analogon in einer der o. g. Verfahrensvarianten und entsprechende Vorteile. Hierauf darf Bezug genommen werden.
- Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert; es zeigen
-
1 einen Ausschnitt aus einer Lackieranlage mit einem ersten Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Trockners im Vertikalschnitt; -
2 einen Schnitt durch die Anlage von1 gemäß der dortigen Linie II-II; -
3a bis3e unterschiedliche Positionen einer Fahrzeugkarosserie in einer Schleuse der Anlage der1 und2 ; -
4 einen Ausschnitt aus einer Lackieranlage mit einem zweiten Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Trockners im Vertikalschnitt; -
5 einen Schnitt gemäß der doppelt abgewinkelten, bereichsweise höhenversetzten Linie V-V von4 . - Zunächst wird auf die
1 und2 Bezug genommen, in welcher ein Ausschnitt aus einer Lackieranlage insgesamt mit dem Bezugszeichen1 gekennzeichnet ist. Die Lackieranlage1 dient der Lackierung von Fahrzeugkarosserien2 ; dem dargestellten Ausschnitt sind in bekannter Weise verschiedene Behandlungsstationen vor- und nachgeschaltet, die nicht gezeigt sind. Die Fahrzeugkarosserien2 durchlaufen die Lackieranlage1 in den1 und2 von links nach rechts. Sie treten dabei zunächst in die Spritzkabine3 ein, in der sie in bekannter Weise mit Lack beschichtet werden. Die genaue Bauweise dieser Spritzkabine3 und die Art der Aufbringung des Lackes ist im vorliegenden Zusammenhang irrelevant. - Aus der Spritzkabine
3 gelangen die Fahrzeugkarosserien2 zunächst in einen Vortrockner4 , dessen Bauweise eben falls im einzelnen nicht interessiert und dem Fachmann bekannt ist. In dem Vortrockner4 findet ein erstes Austreiben der Lösemittel bei einer Temperatur zwischen 40 und 150°C statt. Hierzu wird beispielsweise die im Vortrockner4 befindliche Luft über ein Heizaggregat5 umgewälzt. - Das Vortrocknen kann auch durch längere Verweilzeiten in einer unbeheizten, belüfteten Zone statt eines Vortrockners unter Ausdampfen und Ausgasen von Lösemitteln abhängig vom Lacktyp realisiert werden.
- Aus dem Vortrockner
4 werden die Fahrzeugkarosserien2 in den eigentlichen Trockner6 eingebracht, der seinerseits aus einer Einlaßschleuse7 , einem Trocknertunnel8 und einer Auslaßschleuse9 zusammengesetzt ist. - In dem Trocknertunnel
8 liegt eine Inertgasatmosphäre vor; sie ist also beispielsweise mit CO2, Stickstoff oder gegebenenfalls mit Helium gefüllt. In dem Trocknertunnel8 herrscht eine Temperatur zwischen 40°C und 150°C, die im dargestellten Ausführungsbeispiel durch Umwälzen des Inertgases über ein Heizaggregat10 erzielt wird. In den Schleusen7 und9 werden die Fahrzeugkarosserien2 in die Inertgasatmosphäre des Trocknertunnels8 ein- bzw. aus dieser ausgeschleust, wie dies weiter unten anhand der3a bis3e näher erläutert wird. - Aus der Auslaßschleuse
9 des Trockners6 werden die Fahrzeugkarosserien2 in eine Kühlzone11 eingeführt, die wiederum normale Atmosphärenluft enthält, die ihrerseits mit Hilfe eines Kühlaggregates12 auf der gewünschten Temperatur gehalten wird. - Wie die
2 zeigt, ist insbesondere die Breite der Schleusen7 und9 sowie die innere Breite des Trocknertunnels8 möglichst wenig größer als die Breite der zu behandelnden Fahrzeugkarosserien2 . Auf diese Weise wird die Menge an Inertgas, die in den Schleusen7 ,9 und im Trocknertunnel8 benötigt und ggf. umgewälzt werden muß, so klein wie möglich gehalten. - Nunmehr wird auf die
3a bis3b Bezug genommen, in denen beispielhaft für die Schleuse7 ,9 die Bauweise der Schleuse7 und die Art beschrieben werden, wie die Fahrzeugkarosserien2 aus der Normalatmosphäre, die im Vortrockner4 herrscht, in die Inertatmosphäre, die im Trocknertunnel8 vorliegt, eingeschleust werden. Die Bauweise der Auslaßschleuse9 ist grundsätzlich dieselbe, wobei allerdings die Fahrzeugkarosserien2 in sinngmäß umgekehrter Richtung aus der Inertgasatmosphäre des Trocknertunnels8 in die Normalatmosphäre der Kühlzone11 übergeführt werden. - Die Schleuse
7 umfasst ein Gehäuse13 mit einer Einlaßkammer14 und einer Auslaßkammer15 . Die Einlaßkammer14 befindet sich in derselben Höhe wie der Tunnel des Vortrockners4 ; ihre Einlaßöffnung16 kann mit einem Rolltor17 verschlossen werden. Die Auslaßkammer15 befindet sich in derselben Höhe und fluchtet mit dem Trocknertunnel8 und steht mit dessen Innenraum über eine Auslaßöffnung18 in Verbindung. Auch die Auslaßöffnung18 kann mit einem Rolltor versehen sein. - Unterhalb der Einlaßkammer
14 und der Auslaßkammer15 bildet das Gehäuse13 der Schleuse7 eine Art ”Tauchbecken”19 , dessen Bezeichnung weiter unten verständlich wird. Das Tauchbecken19 kommuniziert über verhaltnismäßig großflächige Öffnungen20 ,21 sowohl mit der Einlaßkammer14 als auch mit der Auslaßkammer15 . Die direkte atmosphärische Verbindung zwischen der Einlaßkammer14 und der Auslaßkammer15 ist durch eine vertikal verlaufende Trennwand22 unterbunden, die sich nach unten bis etwas unterhalb des Niveaus des Bodens23 der Einlaßkammer14 bzw. des Bodens24 der Auslaßkammer15 erstreckt. - Am unteren Rand der Trennwand
22 ist ein Schwenkarm25 angelenkt, der motorisch von der in3a dargestellten Position, in der sein freies Ende in den unteren Bereich der Einlaßkammer14 hineinreicht, in die in3e dargestellte Position, in der sein freies Ende in den unteren Bereich der Auslaßkammer15 hineinreicht, und wieder zurück verschwenkt werden. - Am freien Ende des Schwenkarmes
25 ist ein Halterungsgestell26 angelenkt, das eine die Fahrzeugkarosserie2 tragende Plattform27 umfasst. Die Plattform27 ist mit einem Fördersystem versehen, welches zu dem im restlichen Teil der Anlage vorhandenen Fördersystem kompatibel ist. Das Halterungsgestell26 kann mit Hilfe eines nicht dargestellten Motors um mindestens 360° und wieder zurück verdreht werden. - In der Auslaßkammer
15 der Schleuse7 befindet sich bei annähernd derselben Temperatur dieselbe Inertgasatmosphäre wie im Trocknertunnel8 . Das Tauchbecken19 wird ebenfalls von Inertgas ausgefüllt; dieses besitzt jedoch eine größere Dichte als das Inertgas in der Auslaßkammer15 und die Normalatmosphäre in der Einlaßkammer14 , so daß es im wesentlichen sowohl die in der Einlaßkammer14 befindliche Atmosphäre als auch die in der Auslaßkammer15 befindliche Inertgasatmosphäre ”unterschichtet”. Eine Vermischung der verschiedenen Atmosphären über die Öffnun gen20 ,21 wird dabei so klein wie möglich gehalten. - Unterschiedliche Dichten der Inertgasatmosphäre in der Auslaßkammer
15 und in dem Tauchbecken19 lassen sich auf unterschiedliche Arten erzielen: Zum einen ist es möglich, unterschiedliche Gase als Inertgase einzusetzen. Hierzu kann beispielsweise das Tauchbecken19 mit CO2 und die Auslaßkammer15 mit Stickstoff gefüllt werden. Da CO2 schwerer als Stickstoff und auch schwerer als die in der Einlaßkammer15 befindliche Atmosphäre, zu der weiter unten noch etwas gesagt wird, ist, bleibt die Trennung der Atmosphären in der gewünschten Weise erhalten. - Bevorzugt wird jedoch, wenn in der Auslaßkammer
15 und in dem Tauchbecken19 dasselbe Inertgas, also beispielsweise nur Stickstoff, verwendet wird. In diesem Falle wird die höhere Dichte des Inertgases im Tauchbecken19 durch eine niedrigere Temperatur herbeigeführt. Beispielsweise kann im Tauchbecken19 die Temperatur der Inertgasatmosphäre etwa 20°C betragen, während in der Auslaßkammer15 die oben schon erwähnte Trocknungstemperatur zwischen 40°C und 150°C herrscht. - Die
3a bis3e zeigen, wie die aus dem Vortrockner4 kommenden Fahrzeugkarosserien2 durch die Schleuse7 geführt werden. In3a ist dargestellt, wie eine Fahrzeugkarosserie2 durch die Einlaßöffnung16 der Einlaßkammer14 bei geöffnetem Rolltor17 mittels eines im einzelnen nicht dargestellten Fördersystems auf die Tragplattform27 gebracht wird. Die Tragplattform27 ist dabei zunächst horizontal ausgerichtet. Das auf ihr angebrachte Fördersystem kann also die Fahrzeugkarosserie2 direkt von dem Fördersystem des Vortrockners4 übernehmen. Das Rolltor17 wird jetzt wieder geschlossen. - Die Fahrzeugkarosserie
2 kann dann in der Position der3a eine gewisse Zeit verharren, in der sie mit über Düsen (nicht dargestellt) zugeführtem Inertgas gespült wird. - Als nächstes erfolgt eine Verschwenkung der Tragplatte
27 zusammen mit der Fahrzeugkarosserie2 um etwa 90° im Uhrzeigersinn, bis Tragplattform27 und Fahrzeugkarosserie2 etwa senkrecht stehen. Dies ist in3b dargestellt. Nun beginnt der Schwenkarm25 gegen den Uhrzeigersinn zu verschwenken, wodurch die Fahrzeugkarosserie2 ”kopfüber” in das kalte Inertgas des Tauchbeckens19 eingetaucht wird. Die Schwenkbewegung des Schwenkarmes25 kann dabei von einer mehr oder weniger großen Schwenkbewegung des Halterungsgestelles26 um die Schwenkachse28 begleitet werden, über die sie mit dem Schwenkarm25 verbunden ist. - Auf diese Weise wird die in
3c dargestellte Position erreicht, in welcher der Schwenkarm25 senkrecht und die Tragplattform27 mit der Fahrzeugkarosserie2 waagrecht stehen. Der Eintauchvorgang geschieht auf diese Weise unter einer minimalen Störung der in der Einlaßkammer14 und im Tauchbecken19 vorliegenden Atmosphären. - Die Schwenkbewegung des Schwenkarmes
25 gegen den Uhrzeigersinn wird fortgesetzt, ggf. wiederum überlagert von einer Schwenkbewegung des Halterungsgestelles26 um die Schwenkachse28 . So wird die in3d dargestellte Position erreicht, in welcher das freie Ende des Schwenkarmes25 gerade in die Auslaßkammer15 der Schleuse7 hineinreicht und die Tragplattform27 mit der Fahrzeugkarosserie2 wieder senkrecht steht. Das Vorderteil der Fahrzeugkarosserie2 ragt dabei bereits ins das wärmere Inertgas der Auslaßkammer15 , während sich das Heck noch in dem kälteren Inertgas des Tauchbeckens19 befindet. - Es schließt sich nunmehr wiederum eine Schwenkbewegung des Halterungsgestelles
26 um die Schwenkachse28 im Uhrzeigersinn an, und zwar um etwa 90°, so daß zum Schluß die Tragplattform27 und die Fahrzeugkarosserie2 wieder horizontal stehen (vgl.3e ). Nunmehr kann die Fahrzeugkarosserie2 im Sinne des Pfeiles der3e aus der Auslaßkammer15 in den Trocknertunnel8 eingefahren und von dessem Fördersystem übernommen werden. - Die obige Schilderung der in der Schleuse
7 stattfindenden Vorgänge macht deutlich, daß das Einschleusen der Fahrzeugkarosserien2 in die Inertgasatmosphäre des Trocknertunnels8 ”stufenweise” erfolgt. Unter ”stufenweise” wird das Durchführen der Fahrzeugkarosserien2 durch verschiedene Atmosphären verstanden, in denen die Dichte des Intertgases unterschiedlich ist: In der Einlaßkammer14 befindet sich nur so viel Inertgas, wie durch das ”Ausdampfen” von Inertgas aus dem Tauchbecken19 über die Öffnung20 sowie ggf. über Spüldüsen, welche die Karosserie2 ausspülen, hier eintritt. In der Einlaßkammer14 findet sich also die geringste Dichte an Inertgas. Die größte Dichte des Inertgases dagegen liegt im Tauchbecken19 vor, so daß hier eine besonders intensive Spülung der Fahrzeugkarosserien2 stattfindet. - Die Menge von Normalatmosphäre, insbesondere von Sauerstoff, die über die Fahrzeugkarosserie
2 in das Tauchbecken19 eingeschleppt wird, ist wegen der in der Einlaßkammer14 stattfindenden Vorspülung schon sehr reduziert. Wenn die Fahrzeugkarosserien2 aus dem Tauchbecken19 in die Auslaßkammer15 auftauchen, sind sie praktisch völlig frei von Fremdgasen, insbesondere von Sauerstoff. - Wie bereits oben erwähnt, spielen sich in der Auslaßschleuse
9 vergleichbare Vorgänge ab, wobei allerdings der Übergang von der Inertgasatmosphäre des Trocknertunnels8 in die Normalatmosphäre der Kühlzone11 erfolgt. Die Auslaßschleuse9 dient vor allem dem Zweck, möglichst wenig Inertgas in die Kühlzone11 übertreten zu lassen, das dann für das im Trockner6 zirkulierende Inertgas verloren wäre. -
1 zeigt eine Leitung29 , die von unten her in den Trocknertunnel8 einmündet. Über diese Leitung29 wird dem Trocknertunnel8 ständig ein Nebenstrom des Inertgases entnommen und einem Kondensatabscheider30 zugeführt. Der Kondensatabscheider30 weist ein oder mehrere gekühlte Platten auf, an denen das dem Trocknertunnel8 entnommene Inertgas vorbeiströmt. Auskondensierbare Substanzen, insbesondere also Lösemittel, Wasser, Crack-Produkte und andere Substanzen, die bei dem Trockenvorgang im Trockner6 aus der Beschichtung der Fahrzeugkarosserien2 austreten, schlagen sich an den Oberflächen der gekühlten Platten als Kondensat nieder. - Soweit es sich bei diesem Niederschlag um niedrig viskose Flüssigkeiten handelt, können diese von den Platten einfach ablaufen und in geeigneter Form abgeführt werden. In vielen Fällen entstehen jedoch hoch viskose Niederschläge, die mechanisch und/oder mit Lösemittel abgereinigt werden müssen. Hierzu ist es zweckmäßig, wenn die Platten innerhalb des Kondensatabscheiders
30 entweder leicht zugänglich oder leicht demontierbar sind. - Das Inertgas, das im Kondensatabscheider
30 gereinigt wurde, wird bei dem geschilderten Vorgang auf eine Temperatur gekühlt, die etwa der Temperatur des kühlen Inertgases in dem Tauchbecken19 der Schleuse7 entspricht. - Es wird daher über eine Leitung
31 , in der ein Gebläse32 liegt, direkt in das Tauchbecken19 der Schleuse7 zurückgeführt. In entsprechender Weise kann auch in das Tauchbecken der Schleuse9 gekühltes Inertgas eingebracht werden. - Der in den
4 und5 dargestellte Ausschnitt einer Lackieranlage101 ähnelt stark dem oben anhand der1 und2 beschriebenen Ausführungsbeispiel. Entsprechende Teile werden daher mit demselben Bezugszeichen zuzüglich100 gekennzeichnet. Unverändert finden sich beim Ausführungsbeispiel der4 und5 wieder die Spritzkabine103 , der Vortrockner104 mit dem Heizaggregat105 sowie die Kühlzone111 mit dem Kühlaggregat112 . Zwischen dem Vortrockner104 und der Kühlzone111 liegt wiederum ein Trockner106 , dessen Trockentunnel108 mit Inertgas angefüllt ist. Dieses Inertgas wird mit Hilfe eines Heizaggregates110 auf die oben schon erwähnte Temperatur von 40°C bis 150°C erwärmt. - Der Trockentunnel
108 befindet sich jedoch anders als beim Ausführungsbeispiel der1 und2 nicht auf dem Höhenniveau des Vortrockners104 bzw. der Kühlzone111 , sondern ist gegenüber diesem Niveau etwas nach oben angehoben. Die Übergabe der Fahrzeugkarosserien102 von dem Vortrockner104 zum Trockentunnel108 und vom Trockentunnel108 zur Kühlzone111 erfolgt wieder über eine Einlaßschleuse107 bzw. eine Auslaßschleuse109 . Beide Schleusen107 ,109 sind im wesentlichen baugleich, so daß es nachfolgend genügt, die Bauweise der Schleuse107 näher zu erläutern. - Die Schleuse
107 umfasst wieder ein Gehäuse113 mit einer Einlaßkammer114 und einer Auslaßkammer115 . Die beiden Kammern114 und115 kommunizieren über eine groß flächige Öffnung121 in der Oberseite der Einlaßkammer bzw. der Unterseite der Auslaßkammer115 . Ein Schwenkarm125 ist am einen Ende am Gehäuse angelenkt und kann motorisch um einen Winkel von etwa 90° hin- und her verschwenkt werden. Er trägt an seinem freien Ende über eine Schwenkachse wiederum ein Halterungsgestell126 mit einer Tragplattform127 , welche die Karosserie102 aufnehmen kann und wiederum mit einem Fördersystem versehen ist, das zu dem Fördersystem im Vor-Trockner104 und in dem Trockentunnel108 kompatibel ist. Das Halterungsgestell126 kann mit Hilfe eines Motors um die Schwenkachse um mindestens 90° verschwenkt werden. - Die Einlaßkammer
114 besitzt wieder eine durch ein Rolltor117 verschließbare Einlaßöffnung116 . - Die Auslaßkammer
115 ist mit heißem Inertgas gefüllt, dessen Dichte geringer ist als die Dichte der Normalatmosphäre, die in der Einlaßkammer114 vorliegt. Dies bedeutet, daß die Atmosphären in der Einlaßkammer114 und der Auslaßkammer115 ohne mechanische Barriere weitgehend getrennt voneinander bleiben. Die Inertgasatmosphäre in der Auslaßkammer115 kann im wesentlichen mit der Inertgasatmosphäre im Trockentunnel108 übereinstimmen. - Das ”Einschleusen” der Fahrzeugkarosserien
102 in den Trockentunnel108 geschieht beim Ausführungsbeispiel der4 und5 wie folgt:
Zunächst nimmt der Schwenkarm125 die in4 dargestellte, annähernd horizontale Position ein. Das Traggestell126 wird gegenüber dem Schwenkarm125 so verdreht, daß die Tragplattform127 horizontal steht. Nunmehr kann das Rolltor107 geöffnet und eine Fahrzeugkarosserie102 mit Hilfe des Fördersystemes auf die Tragplattform127 gebracht werden. Das Rolltor107 wird wieder geschlossen und das Halterungsgestell126 gegen den Uhrzeigersinn um etwa 90° verdreht, so daß die Tragplattform127 und die Karosserie102 annähernd senkrecht stehen. Dies ist die in4 dargestellte Position. Das Heck der Fahrzeugkarosserie ragt dabei in eine entsprechende Vertiefung der Einlaßkammer114 . - Als nächstes wird der Schwenkarm
125 im Uhrzeigersinn um etwa 90° verschwenkt, ggf. begleitet von einer Schwenkbewegung des Halterungsgestells126 um die Schwenkachse128 . Bei dieser Schwenkbewegung des Schwenkarmes125 wird die Fahrzeugkarosserie102 in einem Bogen nach oben in die Auslaßkammer115 der Schleuse107 geführt, bis schließlich eine Position erreicht ist, in welcher der Schwenkarm125 annähernd senkrecht und die Fahrzeugkarosserie102 annähernd waagerecht steht. Die Fahrzeugkarosserie102 kann dann von dem Fördersystem im Trocknertunnel108 übernommen werden. - Die Vorgänge in der Auslaßschleuse
109 laufen entsprechend in umgekehrter Reihenfolge ab. - Wie beim Ausführungsbeispiel der
1 und2 wird der Inertatmosphäre des Trocknertunnels108 ein Nebenstrom des Inertgases über eine Leitung129 entnommen und einem Kondensatabscheider130 zugeführt. Die in diesem Kondensatabscheider130 ablaufenden Vorgänge sowie dessen Bauweise stimmen identisch mit den Vorgängen und der Bauweise des ersten Ausführungsbeispieles überein. Da jedoch bei dem Ausführungsbeispiel der4 und5 kein gekühltes Inertgas eingesetzt wird, muß das im Kondensatabscheider130 abgekühlte Inertgas wieder auf die Temperatur gebracht werden, die im Trocknertunnel108 herrscht. Hierzu wird das den Kondensatabscheider130 verlassende Inertgas über eine Leitung131 , in der ein Gebläse132 liegt, dem Heizaggregat110 des Trockentunnels108 zugeleitet. - Die Spülvorgänge beim Ausführungsbeispiel der
4 und5 sind ähnlich wie beim Ausführungsbeispiel der1 und2 . D. h., daß in der Einlaßkammer114 der Schleuse107 ein Vorspülen mit Inertgas, das ggf. auch über Düsen auf die Fahrzeugkarosserie102 gerichtet wird, erfolgt, und daß die weitere Spülung ”stufenweise” über die in der Auslaßkammer115 herrschende Inertgasatmosphäre bis zum Eintritt in die Inertgasatmosphäre des Trockentunnels108 erfolgt. Allerdings ist die erreichbare Spülung möglicherweise nicht so effektiv wie beim Ausführungsbeispiel der1 und2 , da eine Zone fehlt, in der besonders dichtes, da kühles Inertgas vorliegt. - Zum Kühlen der in dem Kondensatabscheider
30 bzw.130 enthaltenen Platten kann auch das Phänomen genutzt werden, daß sich das in einem Druckspeicher vorgehaltene Inertgas bei der Entnahme entspannt und abkühlt. Das ständig oder intermittierend dem Druckspeicher zum Ersatz des verloren gegangenen Inertgases entnommene Inertgas braucht also nur an den zu kühlenden Platten vorbei der Anlage zugeführt zu werden.
Claims (13)
- Verfahren zum Trocknen von beschichteten Gegenständen, bei dem die Gegenstände durch eine Trockenzone bewegt werden, in der sie einer Inertgasatmosphäre ausgesetzt sind, wobei die Reinheit der Inertgasatmosphäre dadurch aufrecht erhalten wird, dass der Trockenzone ständig oder intermittierend Inertgas entnommen wird, das an mindestens einer Fläche entlang geleitet wird, die auf eine Temperatur abgekühlt ist, die unterhalb des Taupunktes von im Inertgas enthaltenen Verunreinigungen liegt, derart, daß die Verunreinigungen an der gekühlten Fläche auskondensieren, wonach das so gereinigte Inertgas wieder in die Trockenzone zurückgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegenstände (
2 ;102 ) vor der Trockenzone (8 ;108 ) durch eine Vortrockenzone (4 ;104 ) hindurchgeführt werden, in welcher aus den Gegenständen Lösemittel entfernt wird, und die Trockenzone (8 ,108 ) derart ausgebildet ist, dass darin die Gegenstände (2 ;102 ) unter Inertgasatmosphäre durch Auspolymerisieren gehärtet werden. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gekühlte Fläche mit Hilfe von Peltier-Elementen gekühlt wird.
- Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die von den kühlenden Peltier-Elementen abgegebene Wärme zum Wiedererwärmen des Inertgases nach dem Vorbeiströmen an der gekühlten Fläche genutzt wird.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß aus einem Druckspeicher entnommenes Inertgas, das sich durch Entspannung abgekühlt hat, als Kühlmedium verwendet wird.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man auskondensierte Verunreinigungen niedriger Viskosität von der entsprechend orientierten gekühlten Fläche abfließen läßt.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß auskondensierte Verunreinigungen, die fest sind oder hohe Viskosität aufweisen, in bestimmten Zeitabständen von der gekühlten Fläche mechanisch und/oder durch Lösemittel entfernt werden.
- Vorrichtung zum Trocknen von beschichteten Gegenständen mit a) einem Trocknertunnel, dessen Innenraum mit einer Inertgasatmosphäre gefüllt ist; b) einem Fördersystem, mit dem die Gegenstände durch den Trocknertunnel bewegt werden können; c) einer Kondensationseinrichtung, der über eine Leitung Inertgas aus dem Trocknertunnel zuführbar ist und die mindestens eine Komponente enthält, die eine Oberfläche aufweist, die unter den Taupunkt der von dem Inertgas mitgeführten Verunreinigungen kühlbar ist; d) einer Leitung, über welche das so gereinigte Inertgas anschließend wieder dem Trocknertunnel zuführbar ist; dadurch gekennzeichnet, dass e) außerdem ein dem Trocknertunnel (
8 ;108 ) vorgeschalteter Vortrockner (4 ;104 ) vorgesehen ist, durch welchen die Gegenstände (2 ;102 ) hindurchgeführt werden können, wobei in dem Vortrockner (4 ;104 ) aus den Gegenständen (2 ;102 ) Lösemittel entfernt wird; f) der Trocknertunnel (8 ;108 ) derart ausgebildet ist, dass darin die Gegenstände (2 ;102 ) unter Inertgasatmosphäre durch Auspolymerisieren härtbar sind. - Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Kondensationseinrichtung (
30 ;130 ) mindestens ein Peltier-Element enthält, mit dem die Oberfläche der gekühlten Komponente kühlbar ist. - Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Abwärme des Peltier-Elements im Wärmetausch mit dem die gekühlte Komponente verlassenden Inertgas steht.
- Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die gekühlte Komponente eine annähernd vertikal ausgerichtete Platte ist.
- Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Kondensationseinrichtung (
30 ;130 ) ein Wärmerad umfasst, über welches in unterschiedlichen Bereichen einströmendes und ausströmendes Inertgas führbar sind. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühleinrichtung (
30 ;130 ) eine Wärmepumpe enthält. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Kühleinrichtungen (
30 ;130 ) vorgesehen sind, von denen abwechselnd jeweils eine von zu reinigendem Inertgas durchströmbar ist, während die andere gereinigt werden kann.
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