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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herstellen von Packungen,
insbesondere Zigarettenpackungen, mit konturierten (aufrechten)
Packungskanten, insbesondere Rundkantenkanten oder Schrägkanten,
aus Zuschnitten, die durch Endlosförderer, insbesondere drehende
Revolver, transportierbar und während
des Transports mittels an einem der Förderer bzw. Revolver angeordneter
Formorgane im Hinblick auf die Kontur der Packungskanten vorformbar
sind zur Vorbereitung bei der Faltung in einer Verpackungsmaschine,
wobei die Formorgane aus einem insbesondere bewegbaren, an der Außenseite des
Zuschnitts wirkenden Außenorgan
und einem insbesondere innenseitig positionierten Gegenorgan bestehen.
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Eine
derartige Vorrichtung ist bekannt durch
DE 102 41 798 A1 . Die ungefalteten
Zuschnitte werden bei diesem Stand der Technik einem drehenden Revolver
zugeführt,
der mit Saugbohrungen ausgerüstete
Halteorgane zum Erfassen je eines Zuschnitts aufweist. Des Weiteren
weist der Revolver in Radial- und in Umfangsrichtung bewegbare Formorgane
auf, nämlich
an Haltearmen angebrachte Rundungswalzen. Diese arbeiten zusammen
mit gerundeten Formstegen, die als Gegenorgane an der Innenseite
des Zuschnitts anliegen. Nach der Vorformung des Zuschnitts, nämlich nach
Herstellung der Rundkanten, wird der Zuschnitt in eine im Wesentlichen
ebene Ausgangsform zurückgebracht
und in einem Magazin gesammelt.
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Gegenüber diesem
Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung zum Herstellen von Packungen mit konturierten, insbesondere
runden oder abgeschrägten
Packungskanten vorzuschlagen, bei der eine zuverlässigere,
genauere Vorformung der Packungskanten bei verhältnismäßig einfachem Aufbau und zuverlässiger Wirkungsweise
gegeben ist.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe ist die erfindungsgemäße Vorrichtung durch folgende
Merkmale gekennzeichnet:
- a) die außen am Zuschnitt
wirkenden Formorgane – Außenorgane – einerseits
und die innen wirkenden Gegenorgane andererseits sind an jeweils gesonderten
Endlosförderern
angebracht, insbesondere an einem Formrevolver bzw. Rundungsrevolver
einerseits und an einem Zuschnittrevolver andererseits,
- b) die Formorgane des einen Förderers, insbesondere Revolvers,
treten in einem Formungsbereich in die Bewegungsbahn des anderen
Förderers
bzw. Revolvers ein, derart, dass durch den wechselseitigen Eingriff
Seitenlappen des Zuschnitts unter Verformung der Packungskanten durch
die Formorgane des einen Förderers
bzw. Revolvers um die am anderen Förderer bzw. Revolver angeordneten
Gegenorgane herumführbar bzw.
-formbar sind.
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Eine
Besonderheit der Erfindung ist die Verteilung der Formorgane, nämlich der
Außenorgane einerseits
und der an der Innenseite der Zuschnitte wirkenden Gegenorgane andererseits,
auf zwei gesonderte Förderer,
insbesondere auf zwei achsparallele Revolver mit wechselseitigem
Eingriff der Formorgane in einem Formungsbereich. Besonders vorteilhaft
ist eine Ausführung,
bei der ein erster Revolver, nämlich
Zuschnittrevolver, Aufnahmen aufweist für je einen Zuschnitt und feststehende,
mit der Aufnahme verbundene Formorgane. Der andere, zweite Revolver
ist in diesem Falle mit an der Außenseite des Zuschnitts wirkenden
Formorganen versehen, insbesondere mit Rundungsorganen, die entlang
des Formungsbereichs seitlich über
die Aufnahme des Zuschnittrevolvers hinwegragenden Seitenlappen des
Zuschnitts erfasst und in einem Winkelbereich von mehr als 90° verformen.
Die Außenorgane
bzw. Rundungsorgane des Rundungsrevolvers können bewegbar sein zur Durchführung des
Formvorgangs. Vorteilhaft ist aber eine Ausführung mit feststehenden Rundungsorganen,
die aufgrund einer besonderen Formgebung und Bewegungskinematik
der Revolver den Formungsvorgang bewirken. Besonders vorteilhaft
ist eine Ausführung,
bei der der Zuschnittrevolver und der Rundungsrevolver ausschließlich unbewegliche,
starre, als Teil der Revolver ausgebildete Rundungsorgane aufweisen.
Die Revolver greifen beim Formungsvorgang der Zuschnitte wie Matrize
und Patrize wechselseitig ineinander.
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Wichtig
ist eine ausreichende Fixierung und Ausrichtung des Zuschnitts während des
Formvorgangs an der Halterung bzw. Aufnahme des Zuschnittrevolvers.
Hierfür
sind mechanische Ausricht- und Halteorgane am Zuschnittrevolver
angeordnet.
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Eine
weitere Besonderheit besteht darin, dass die im Querschnitt im Wesentlichen
U-förmig geformten
Zuschnitte unmittelbar einem Faltorgan, insbesondere Faltrevolver,
zuführbar
sind, so dass die Vorformung bereits eine Teilfaltung des Zuschnitts
bildet.
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Weitere
Einzelheiten der Erfindung werden nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen
der Vorrichtung erläutert.
Es zeigt:
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1 eine
Einrichtung zur Vorformung, nämlich
Rundung von Zuschnitten einer Klappschachtel in schematischer Seitenansicht,
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2 eine
Einzelheit der Vorrichtung gemäß 1 in
einer radialen Schnittebene II-II der 1 in vergrößertem Maßstab,
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3 einen
Zuschnitt in Draufsicht bzw. Radialansicht gemäß Pfeil III in 1,
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4 eine
Darstellung des Zuschnitts in einer nächstfolgenden Station eines
Förderers
in Draufsicht bzw. Ansicht gemäß Pfeil
IV in 1,
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5 bis 7 unterschiedliche
Positionen von Formorganen, nämlich
Rundungsor- ganen
entsprechend Ausschnitt V/VI/VII in 1, bei vergrößertem Maßstab,
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8 eine
Queransicht eines Form- bzw. Rundungsorgans in einer Schnittebene
VIII-VIII der 6, in nochmals vergrößertem Maßstab,
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9 ein
anderes Ausführungsbeispiel
einer Rundungsvorrichtung in Seitenansicht bzw. im Vertikalschnitt,
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10 eine
radial gerichtete Ansicht der Vorrichtung gemäß 9 in der
Bildebene X-X,
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11 bis 14 aufeinanderfolgende
Momentaufnahmen bei der Formung des Zuschnitts in Seitenansicht
bzw. im Vertikalschnitt, in verkleinertem Maßstab.
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Die
Ausführungsbeispiele
in den Zeichnungen befassen sich mit der Herstellung von (Zigaretten-)Packungen
des Typs Klappschachtel bzw. mit der Vorbereitung von Zuschnitten 10 für die Herstellung
derartiger Packungen. Eine gestalterische Besonderheit der Packungen
bzw. Zuschnitte 10 besteht darin, dass langgestreckte,
aufrechte Packungskanten 11 eine besondere Kontur aufweisen, bei
dem vorliegenden Beispiel als Rundkanten ausgebildet sind mit der
Querschnittsform eines Viertelkreises.
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Die
Klappschachtel besteht aus einem (unteren) Schachtelteil und einem
mit diesem schwenkbar verbundenen Deckel. Der Zuschnitt 10 weist
einen mittleren Materialstreifen auf zur Bildung von Schachtel-Vorderwand 12,
Bodenwand 13, Schachtel-Rückwand 14, Deckel-Rückwand 15,
Stirnwand 16, Deckel-Vorderwand 17 und Deckel-Innenlappen 18.
Zu beiden Seiten dieses mittleren Materialstreifens sind Faltlappen
angeordnet, nämlich
(äußere) Schachtel-Seitenlappen 19,
(innere) Schachtel-Seitenlappen 20, innere Deckel-Seitenlappen 21 und äußere Deckel-Seitenlappen 22.
Diese bilden bei der fertigen Klappschachtel (doppellagige) Seitenwände des
Schachtelteils und des Deckels. Mit den Seitenlappen 20, 21 sind
weitere Faltlappen verbunden. Die Seitenlappen 19..22 sind
gegenüber
dem mittleren Teil des Zuschnitts durch die Packungskanten 11 abgegrenzt,
die zur Bildung von Rundkanten mit Prägungen des Materials (dünner Karton)
versehen sind, nämlich
mit Längsrillen 23.
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Die
in beschriebener oder ähnlicher
Weise ausgebildeten Zuschnitte 10 werden einer Vorformung
unterzogen, nämlich
hinsichtlich der Ausbildung der (runden) Packungskanten 11.
Zu diesem Zweck werden die Seitenlappen 19..22 aufgerichtet bzw.
durch Schwenkbewegung unter Schaffung der Rundkontur um einen Winkel
von vorzugsweise deutlich über
90° geschwenkt.
Die so vorgeformten Zuschnitte 10 werden unter Aufrechterhaltung
der Form, also mit einem U-förmigen
Querschnitt, weiterverarbeitet. Diese Vorformung der Zuschnitte 10 erfolgt
durch Formvorrichtungen, die in zwei Ausführungsformen dargestellt sind.
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Kern
der Vorrichtung sind ein erster Endlosförderer für den Transport der Zuschnitte 10 während der
Formung und ein zweiter Endlosförderer
mit Formorganen zur Verformung der Zuschnitte 10 während des
Transports. Ein Zuschnittrevolver 24 dient zum Transport
der Zuschnitte 10 und ein Formrevolver 25 bzw.
Rundungsrevolver weist die Formorgane auf. Die beiden Revolver 24, 25 sind
achsparallel angeordnet mit gegenläufigen Drehbewegungen. Bei den
gezeigten Beispielen wird der Zuschnittrevolver 24 im Gegenuhrzeigersinn
und der Formrevolver 25 im Uhrzeigersinn angetrieben.
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Der
Zuschnittrevolver 24 ist längs des Umfangs mit einer Mehrzahl
von Aufnahmen 26 für
je einen Zuschnitt 10 versehen. Die Aufnahmen 26 bestehen
aus in Radialrichtung vorstehenden, starren Stützkörpern 27 mit tangential
gerichteten Anlageflächen 28 für einen
Zuschnitt 10. Wichtig ist die Querschnittsform bzw. randseitige
Kontur der Aufnahmen 26 oder des Stützkörpers 27. Zu beiden
Seiten sind Vorsprünge 29 gebildet,
die sich über
die volle axiale Länge
des Stützkörpers 27 erstrecken
und einen gerundeten Rand aufweisen entsprechend der Kontur der
zu formenden Packungskanten 11.
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Im
mittleren Bereich des Stützkörpers 27 bzw.
der Anlagefläche 28 sind
Halteorgane zum Fixieren des Zuschnitts 10 angeordnet,
nämlich
Saughalter 30. Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 1 bis 8 sind
mehrere Saughalter 30 über
die (axiale) Länge
des Stützkörpers 27 verteilt.
Wie aus 3 und 4 ersichtlich,
wird jede Wandung 12..18 durch einen entsprechend
bemessenen Saughalter 30 erfasst. Die Saughalter 30 eines
Stützkörpers 27 sind über Anschlussleitungen 31 mit
einem gemeinsamen Sammelrohr 32 verbunden. Dieses erstreckt
sich achsparallel und ist mit einem zu einer Unterdruckquelle führenden
Saugrohr 33 verbunden.
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Die
Zuschnitte 10 werden einem aufrechten Zuschnittmagazin 34 entnommen
und durch einen Übergabeförderer 35 dem
Zuschnittrevolver 24 zugeführt. Der Übergabeförderer 35 ist ebenfalls
als Revolver ausgebildet mit mehreren Saughaltern 36, je zum
Erfassen eines Zuschnitts 10 an der (bedruckten) Außenseite.
Die Saughalter 36 weisen Tragarme auf, die relativ zum Übergabeförderer 35 bzw.
relativ zu einem rotierenden Tragkörper schwenkbar sowie in Radialrichtung
verstellbar sind. Dadurch ist aufgrund ungleichförmiger Bewegung der Saughalter 36 eine Übernahme
der Zuschnitte 10 bei kontinuierlicher Drehbewegung des Übergabeförderers 35 möglich. Des
Weiteren können
die Zuschnitte 10 bei einer Gegenüberstellung mit einer Aufnahme 26 des
Zuschnittrevolvers 24 an diesen übergeben werden, und zwar aufgrund
radial nach außen
gerichteter Übergabebewegung
des Saughalters 36.
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An
der Aufnahme 26 bzw. an der Anlagefläche 28 werden die
Zuschnitte 10 exakt ausgerichtet, sodass sich die Prägungen der
Packungskanten 11 exakt im Bereich der Vorsprünge 29 mit
den Rundungen befinden. Die Seitenlappen 19..22 ragen
flügelartig über die
Anlagefläche 28 hinweg.
Eine Besonderheit besteht darin, dass die Zuschnitte 10 in
dieser Position an der Aufnahme 26 ausgerichtet werden, und
zwar durch Ausrichtorgane, die jeder Aufnahme 26 zugeordnet
sind. Es handelt sich dabei um am Zuschnittrevolver 24 schwenkbar
gelagerte Richtarme 37 mit an den freien Enden angeordneten
Justierköpfen 38.
Diese sind gabelförmig
ausgebildet bzw. mit einem quer gerichteten Schlitz 39 versehen.
In diesen tritt ein Randbereich des Zuschnitts 10 in der Ausrichtstellung
(4) ein. Jeder Aufnahme 26 sind mehrere
derartiger Richtorgane zugeordnet, und zwar jeweils zu beiden Seiten
der Anlagefläche 28 bzw.
des Zuschnitts 10. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel
sind drei Richtarme 37 mit Justierkopf 38 zu beiden
Seiten eines Zuschnitts 10 positioniert, und zwar verteilt über die
Länge des
Zuschnitts. Die Bewegung der Richtarme 37 ist so steuerbar,
dass der Zuschnitt 10 exakt an der Anlagefläche 28 ausgerichtet
ist.
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In
einer Ausgangsstellung, insbesondere bei Übernahme eines Zuschnitts (10)
durch den Zuschnittrevolver 24 und während einer Übernahmestrecke 74 des
Zuschnittsrevolvers 24 befinden sich die Richtarme 37 bzw.
Justierköpfe 38 in
einer zurückgezogenen
Position (3). Nach Positionierung eines
Zuschnitts 10 an der Anlagefläche 28 werden die
Richtarme 37 vesschwenkt, derart, dass die Justierköpfe 38 an
den Rändern
der Zuschnitte 10 Anlage erhalten (1, unten, 4).
Während
des Transports der Zuschnitte 10 durch den Zuschnittrevolver 24 entlang
einer nach unten gerichteten Förderstrecke 40 liegen
die Zuschnitte 10 an einer Außenführung 41 an, die aus
einer Mehrzahl von Führungsstangen
(3, 4) besteht.
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Auch
in Längsrichtung
der langgestreckten Zuschnitte 10 ist eine Ausrichtung
auf eine exakte Relativstellung an der Aufnahme 26 gegeben.
Hierzu dienen einander gegenüberliegende
Richtstege 43, 44, die einerseits an einer freien
Kante des Deckel-Innenlappens 18 und gegenüberliegend
an einer Kante der Schachtel-Vorderwand 12 Anlage erhalten.
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Auf
die Förderstrecke 40 folgt
eine Formstrecke 42, also ein Drehbereich des Zuschnittrevolvers 24,
in dem die Vorformung des Zuschnitts 10 im Bereich der
Packungskanten 11 erfolgt. Hierzu tritt der Formrevolver 25 mit
Formorganen in die Bewegungsbahn des Zuschnittrevolvers 24 bzw.
der Aufnahmen 26 ein, und zwar während fortgesetzter Drehbewegung
der Revolver. Infolge besonderer Dreh- und Abwälzbewegungen werden die Seitenlappen 19, 20, 21 und 22 erfasst
und – in
Bezug auf den Zuschnittrevolver 24 – radial nach innen verformt unter
Anlage an dem Vorsprung 29 der Aufnahme 26. Dadurch
wird die Rundung im Bereich der Packungskanten 11 geschaffen,
wobei die Faltlappen bzw. Seitenlappen 19..22 um
mehr als 90° geschwenkt
werden.
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Bei
der Vorrichtung gemäß 1 bis 8 ist
der Formrevolver 25 mit Formorganen versehen, die aufgrund
von gesteuerten Relativbewegungen die Verformung des Zuschnitts 10 bewirken.
Am Umfang des Formrevolvers 25, nämlich an einem Revolvergehäuse 45,
sind Einheiten von Formwerkzeugen angeordnet, die aufgrund der Drehbewegungen
der Revolver einerseits und aufgrund gesteuerter Individualbewegungen
die Verformung bewirken. Zwei abgewinkelte bzw. bogen förmig ausgebildete
Schwenkarme 46, 47 tragen je ein Formorgan, im
vorliegenden Falle je eine Rundungswalze 48, 49.
Diese erstrecken sich über
die volle Länge
des Zuschnitts 10 bzw. der Aufnahme 26. Die Schwenkarme 46, 47 sind an
einem Vorsprung 50 des Revolvergehäuses 45 schwenkbar
angebracht. Die insbesondere durch Kurven (nicht gezeigt) gesteuerte
Bewegung der Schwenkarme 46, 47 ist mittels Schubstangen 51 auf ein
Drehlager der Schwenkarme 46, 47 übertragbar.
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Zu
der Einheit der Formorgane gehört
weiterhin ein Mittel zur Fixierung des Zuschnitts 10 an
der Anlagefläche 28 nach
Zurückschwenken
der Richtarme 37 (5), nämlich eine
Halteplatte 52, die ebenfalls am Formrevolver 25 zwischen
den Schwenkarmen 46, 47 gelagert und relativ zum
Revolvergehäuse 45 ein-
und ausfahrbar ist. Die Halteplatte 52 wird im Bereich
der Formstrecke 42 gegen den Zuschnitt 10 gefahren,
etwa im mittleren Bereich derselben. Die Halteplatte 52 drückt den
Zuschnitt 10 an die Anlagefläche 28.
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Die
Halteplatte 52 ist an einem Getriebe zur exakten Führung angebracht.
Es handelt sich dabei um einen abgewinkelten Tragarm 53,
der an einem in Radialrichtung aus- und einfahrbaren Halter 54 des Formrevolvers 25 gelagert
ist. Der Tragarm 53 ist insgesamt schwenkbar, wobei gesteuerte
Schwenkbewegungen durch eine Betätigungsstange 55 auf
einen quer gerichteten Schenkel des Tragarms 53 übertragbar
sind. Darüber
hinaus ist die Halteplatte 52 schwenkbar am Tragarm 53 gelagert
und durch ein (Zahnrad-)Getriebe relativ zum Tragarm 53 schwenkbar.
Mehrere ineinandergreifende Zahnräder am Tragarm 53 sind
durch ein Zahnsegment 56 in der einen oder anderen Richtung
drehbar zur Erzeugung einer gesteuerten Schwenkbewegung der Halteplatte 52.
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Wie
aus 1 und 5 ersichtlich, wird die Halteplatte 52 bereits
am Anfang der Formstrecke 42 in eine auf die zugeordnete
Aufnahme 26 ausgerichtete Stellung gebracht. Bei weiterer
Bewegung – vor Erreichen
einer gemeinsamen horizontalen Mittelebene – erhält die Halteplatte 52 Anlage
am Zuschnitt 10 im Bereich der Aufnahme 26 (6).
Während dieser
Phase sind auch die Formorgane, nämlich die Rundungswalzen 48, 49 bereits
wirksam. Die in Drehrichtung vorn liegende Rundungswalze 48 ist bereits
unter Mitnahme der Seitenlappen 19..22 um den Vorsprung 29 herumbewegt.
Die andere Rundungswalze 49 liegt am zugeordneten Vorsprung 29 an.
Bei weiterer Drehbewegung und entsprechend gesteuerter Bewegung
der Formorgane wird auch die Verformung, Rundung des Zuschnitts 10 im
Bereich des in Förderrichtung
rückwärtigen Vorsprungs 29 abgeschlossen
(7). Danach treten die Formorgane einschließlich der
Halteplatte 52 aus dem Bereich des Zuschnittrevolvers 24 wieder
aus.
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Der
verformte Zuschnitt 10 wird durch die Rückstellkräfte im Material (dünner Karton)
in eine im Querschnitt U-förmige
Gestalt zurückgeformt
(1, 7). Die so vorbereiteten Zuschnitte 10 werden
an einen Abförderer 57 übergeben.
Es handelt sich dabei um einen drehenden Revolver mit Saughaltern zum
Erfassen jeweils eines Zuschnitts 10. Die U-förmig gefalteten
Zuschnitte 10 werden der weiteren Verarbeitung, insbesondere
einem Faltaggregat einer Verpackungsmaschine, zugeführt.
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In 8 ist
eine Besonderheit hinsichtlich der Gestaltung der Rundungswalzen 48, 49 gezeigt. Diese
sind so ausgebildet, dass lediglich im Bereich der Seitenlappen 19..22 eine
Anlage am Zuschnitt 10 und damit eine Verformung desselben
gegeben ist. Im Bereich von Bodenwand 13 und Stirnwand 16 weist
die durchgehende Rundungswalze 48, 49 Querschnittsverengungen,
nämlich
Aussparungen 58 auf, sodass in diesem Bereich eine Berührung mit dem
Zuschnitt 10 während
der Formbewegung nicht gegeben ist.
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Eine
besonders vorteilhafte Ausführung
der Vorrichtung ist in 9 bis 14 gezeigt.
Beide Revolver, nämlich
Zuschnittrevolver 24 und Formrevolver 25, sind
ohne bewegliche Organe funktionsfähig. Allein aufgrund der Gestaltung
der Revolver sowie der aufeinander abgestimmten Kinematik werden
die Zuschnitte 10 im Bereich der Packungskanten 11 verformt,
nämlich
gerundet.
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Die
Zuschnitte 10 werden mit ihrer Längserstreckung in Axialrichtung
weisend durch ein geeignetes Übertragungsorgan
dem Zuschnittrevolver 24 zugeführt. Dieser ist mit drei Aufnahmen 59 für jeweils
einen Zuschnitt 10 ausgerüstet. Die Aufnahmen 59 sind
in gleichen Winkelabständen
voneinander als starrer Teil des Zuschnittrevolvers 24 an
einem (zylindrischen) Revolverkerns 60 angebracht. Die Aufnahmen 59 sind
als radial nach außen
gerichtete Vorsprünge
ausgebildet mit einer freien Anlagefläche 61 für den mittleren
Bereich des Zuschnitts 10, sodass die zu verformenden bzw.
zu verschwenkenden Seitenlappen 19..22 seitlich über die
Anlagefläche 61 hinwegragen.
Ränder
der Anlagefläche
bzw. der Aufnahme 59 sind als gerundete Vorsprünge 62 ausgebildet.
Die Anlagefläche 61 ist
konkav gewölbt,
sodass auch der Zuschnitt 10 mit einer leichten Wölbung an
der Aufnahme 59 anliegt. Der Zuschnitt 10 ist
durch Saugluft fixiert, nämlich
durch mehrere, insbesondere in zwei Reihen angeordnete Saugbohrungen 63.
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Der
Zuschnittrevolver 24 ist so ausgebildet, dass der Zuschnitt 10 in
Längs-
und Querrichtung durch seitliche Führungen, nämlich durch passenden, formschlüssigen Eintritt
in Ausnehmungen von Justierorganen, auf eine exakte Position ausgerichtet ist.
Zu diesem Zweck sind am Zuschnittrevolver 24 mit diesem
umlaufende seitliche Führungswangen 64, 65 angeordnet.
Diese sind mit Ausnehmungen versehen, die hinsichtlich Größe und geometrischer Form
auf die Kontur des Zuschnitts 10 abgestimmt sind, derart,
dass Endbereiche der Zuschnitte 10 in diese Ausnehmungen
formschlüssig,
passend eintreten. Konkret handelt es sich dabei um (zwei) Eckausnehmungen 66 in
der einen Führungswange 64. Durch
die Schachtel-Seitenlappen 19 gebildete dreieckförmige Zwickel 67 treten
in die Eckausnehmungen 66 ein. Gegenüberliegend ist in der Führungswange 65 eine
im Wesentlichen rechteckige Stirnausnehmung 68 angeordnet,
die hinsichtlich Tiefe und Querabmessung an den Deckel-Innenlappen 18 angepasst
ist, sodass dieser in Umfangsrichtung des Zuschnittrevolvers 24 durch
die Ausnehmung 68 geführt
ist. Insgesamt sind die Führungswangen 64, 65 bzw.
die Ausnehmungen 66, 68 in einem Abstand voneinander
angeordnet, der auch eine exakte Ausrichtung des Zuschnitts an der
Aufnahme 59 in Axialrichtung gegeben ist. Den Eckausnehmungen 66 für Endbereiche
der Schachtel-Seitenlappen 19 sind jeweils Erweiterungen
auf der radial innenliegenden Seite zugeordnet, im vorliegenden
Falle achsparallele Bohrungen 69 in der Führungswange 64.
Diese zusätzlichen
Ausnehmungen bzw. Bohrungen 69 erlauben ein zwängungsfreies
Umfalten der Schachtel-Seitenlappen 19 bei der Formung
der Packungskanten 11. Die Zwickel 67 verlassen
dabei die Eckausnehmung 66 und treten in den Bereich der
Bohrung 69 (13).
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Der
Formrevolver 25 ist ausschließlich mit unbeweglichen Formorganen
versehen, nämlich
mit außenliegenden,
vorstehenden Formrippen 70, 71. Jeweils zwei im
Umfangsabstand voneinander angeordnete Formrippen 70, 71 bilden
eine Einheit von Formorganen für
die Verformung eines Zuschnitts 10 im Bereich der Aufnahme 59.
Die Formrippen 70, 71 haben zu diesem Zweck eine
besondere Kontur, die aufgrund der Kontur der Aufnahmen 59 eine
Abwälzbewegung
an der Aufnahme 59 bei der Verformung des Zuschnitts 10 bewirkt.
Ein zwischen den Formrippen 70, 71 gebildeter
runder, insbesondere zylindrischer Führungsabschnitt 72 ist
der ebenfalls gerundeten, insbesondere zylindrischen Anlagefläche 61 der
Aufnahme 59 zugeordnet. Der Führungsabschnitt 72 liegt
während
des Formvorgangs nur mit geringem Druck an dem Zuschnitt 10 an
oder weist gegenüber
diesem einen geringen Abstand auf (9).
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In 11 bis 14 ist
der Formvorgang aufgrund der Drehbewegung der Revolver 24, 25 in verschiedenen
Phasen gezeigt. In der Stellung gemäß 11 tritt
die betreffende Aufnahme 59 in einen Formbereich ein. In
Drehrichtung vorn liegende, freie Randbereiche des Zuschnitts 10 werden
von der ebenfalls in Drehrichtung des Formrevolvers 25 vorn liegenden
Formrippe 70 erfasst und radial nach innen bewegt. Die
Formrippe 70 wälzt
sich dabei sich dabei auf der randseitigen Kontur der Aufnahme 59 ab.
Dabei treten die Seitenlappen 19..22 in der Endphase
in eine bogenförmig
ausgebildete Hinterschneidung 73 als Teil der Aufnahme 59 ein
(12). Bei fortgesetzter Drehbewegung der Revolver 24, 25 wird
die Formrippe 70 aus der Verformungsstellung heraus und
der in Drehrichtung nachfolgende Formrippe 71 den in Drehrichtung
rückwärtigen Seitenlappen
des Zuschnitts 10 zugeführt
unter Durchführung
einer Verformung analog zu der Formrippe 70 (14). Der
beidseitig vorgeformte Zuschnitt 10 gelangt sodann in einer
U-förmigen
Faltstellung in den Bereich einer dritten Station des Zuschnittrevolvers 24 und wird
hier abgenommen (9).
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Für eine wirksame
Verformung der seitlichen Bereiche des Zuschnitts 10 führt einer
der Revolver, nämlich
der Formrevolver 25 eine besondere Ausgleichs- bzw. Formbewegung
durch. Diese betrifft die Endphase der Verformung, nämlich beim
Eintritt der Seitenlappen 19..22 in den Bereich
der Hinterschneidung 73. Diese Position ist in 12 für die eine
und in 14 für die andere Seite gezeigt.
Der Formrevolver 25 und damit die Formorgane 70, 71 werden kurzzeitig
in entgegengesetzter Richtung bewegt. Diese Ausgleichsbewegung kann
eine kurzzeitige Drehbewegung des Formrevolvers 25 in entgegengesetzter
Richtung (im Uhrzeigersinn) sein oder lediglich eine momentane Verzögerung der
Drehbewegung mit der Folge einer Relativbewegung zwischen den beiden
Revolvern 24, 25.
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Die
Ausgleichs- bzw. Formbewegung wird durch einen besonderen, gesteuerten
Antrieb des Formrevolvers 25 bewirkt. Dieser steht über Getrieberäder 75, 76 in
Antriebsverbindung mit dem (aktiv angetriebenen) Zuschnittrevolver 24.
Ein Ausgleichsgetriebe 77 (mechanisch oder elektronisch)
im Bereich des Formrevolvers 25 bewirkt die (zwei) Ausgleichsbewegungen
bei der Verformung eines Zuschnitts 10.
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Auch
bei dem Ausführungsbeispiel
gemäß 8 bis 14 ist
gewährleistet,
dass nur im Bereich der Packungskanten 11 eine Verformung
des Zuschnitts 10 ausgeführt wird. Die Aufnahmen 59 des
Zuschnittrevolvers 24 bestehen aus (drei) Abschnitten,
zwischen denen Ausnehmungen 78 gebildet sind. Diese erstrecken
sich exakt im Bereich von Bodenwand 13 und Stirnwand 16 des
Zuschnitts 10. Die Anlagefläche 61 der Aufnahme 59 erstreckt
sich mithin lediglich im Bereich der durch Packungskanten 11 begrenzten
Wandungen 14, 15, 17, 18.
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In
entsprechender Weise ist der Formrevolver 25 hinsichtlich
der Formorgane ausgebildet. Die Formrippen 70, 71 weisen
ebenfalls Unterbrechungen, nämlich
Freiräume 79 auf.
Auch diese liegen exakt im Bereich von Bodenwand 13 und
Stirnwand 16 der Zuschnitte 10. Diese bleiben
demnach von einer Verformung ausgenommen.
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- 10
- Zuschnitt
- 11
- Packungskante
- 12
- Schachtel-Vorderwand
- 13
- Bodenwand
- 14
- Schachtel-Rückwand
- 15
- Deckel-Rückwand
- 16
- Stirnwand
- 17
- Deckel-Vorderwand
- 18
- Deckel-Innenlappen
- 19
- Schachtel-Seitenlappen
- 20
- Schachtel-Seitenlappen
- 21
- Deckel-Seitenlappen
- 22
- Deckel-Seitenlappen
- 23
- Längsrille
- 24
- Zuschnittrevolver
- 25
- Formrevolver
- 26
- Aufnahme
- 27
- Stützkörper
- 28
- Anlagefläche
- 29
- Vorsprung
- 30
- Saughalter
- 31
- Anschlussleitung
- 32
- Sammelrohr
- 33
- Saugrohr
- 34
- Zuschnittmagazin
- 35
- Übergabeförderer
- 36
- Saughalter
- 37
- Richtarm
- 38
- Justierkopf
- 39
- Schlitz
- 40
- Förderstrecke
- 41
- Außenführung
- 42
- Formstrecke
- 43
- Richtsteg
- 44
- Richtsteg
- 45
- Revolvergehäuse
- 46
- Schwenkarm
- 47
- Schwenkarm
- 48
- Rundungswalze
- 49
- Rundungswalze
- 50
- Vorsprung
- 51
- Schubstange
- 52
- Halteplatte
- 53
- Tragarm
- 54
- Halter
- 55
- Betätigungsstange
- 56
- Zahnsegment
- 57
- Abförderer
- 58
- Aussparung
- 59
- Aufnahme
- 60
- Revolverkern
- 61
- Anlagefläche
- 62
- Vorsprung
- 63
- Saugbohrung
- 64
- Führungswange
- 65
- Führungswange
- 66
- Eckausnehmung
- 67
- Zwickel
- 68
- Stirnausnehmung
- 69
- Bohrung
- 70
- Formrippe
- 71
- Formrippe
- 72
- Führungsabschnitt
- 73
- Hinterschneidung
- 74
- Übernahmestrecke
- 75
- Getrieberad
- 76
- Getrieberad
- 77
- Ausgleichsgetriebe
- 78
- Ausnehmung
- 79
- Freiraum