DE4404289A1 - Vorrichtung zur formgebenden Behandlung von Zuschnitten, insbesondere für Klappschachteln - Google Patents

Vorrichtung zur formgebenden Behandlung von Zuschnitten, insbesondere für Klappschachteln

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Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Formen bzw. Vorformen von Zuschnitten zur Herstellung von Packungen, insbesondere von Klappschachteln mit abgerundeten Längs­ kanten, wobei die Zuschnitte einer Formstation zuführbar sind mit wenigstens einem aus einer Formplatte mit form­ gebenden Längsrändern und bewegbaren Formwerkzeugen, insbe­ sondere langgestreckten Formwalzen, bestehenden Formaggre­ gat, wobei die bewegbaren Formwerkzeuge unter Verformung des Zuschnitts entlang Randbereichen der Formplatte beweg­ bar sind, insbesondere von der Unterseite zur Oberseite.
Klappschachteln - auch Hinge-Lid-Packung genannt - sind eine weitverbreitete Verpackungsform für Zigaretten. Neuer­ dings werden zunehmend Klappschachteln für Zigaretten einge­ setzt, deren aufrechte Längskanten abgerundet, abgeschrägt oder polygonal ausgebildet sind. Die Fertigung derartiger Packungen erfordert eine Vorbehandlung der Zuschnitte, nämlich ein Vorformen derselben im Bereich der Längskanten.
Ein Beispiel für eine Vorrichtung zum Formen bzw. Vorformen von Zuschnitten für Klappschachteln zeigt und beschreibt US 4 708 704. Für die Fertigung von Klappschachteln mit runden oder abgeschrägten Längskanten wird ein Formaggregat vorgeschlagen, das aus einer feststehenden Formplatte und langgestreckten Formwalzen besteht. Letztere werden aus einer Position unterhalb der Formplatte unter Mitnahme bzw. Verformung von seitlichen Bereichen des Zuschnitts an Längs­ rändern der Formplatte entlangbewegt bis zur Oberseite derselben. Die Längsränder weisen dabei die Kontur der herzustellenden Längskanten der Klappschachtel auf, sind also abgerundet oder trapezförmig ausgebildet.
Die vorliegende Erfindung befaßt sich mit einer Weiterent­ wicklung bzw. Verbesserung der Vorrichtung gemäß US 4 708 704 oder ähnlicher Formvorrichtungen für Zuschnit­ te.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art so auszubilden, daß eine höhere Leistung beim Formen bzw. Vorformen der Zuschnitte erzielt wird.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist die erfindungsgemäße Vorrich­ tung dadurch gekennzeichnet, daß die bewegbaren Formwerk­ zeuge, insbesondere Formwalzen, nach Ausführung eines form­ gebenden Bewegungstaktes von der Formplatte seitwärts abhebbar und entlang einer mit Abstand von der Formplatte verlaufenden Bewegungsbahn in die Ausgangsposition zurück­ führbar sind.
Während beim Stand der Technik aufgrund US 4 708 704 die Formwerkzeuge, nämlich Formwalzen eine Auf- und Abbewegung im Bereich der seitlichen Formränder der Formplatte durch­ führen, werden erfindungsgemäß die Formwerkzeuge nach Beendigung eines formgebenden Arbeitstaktes aus dem Bereich der Formplatte bewegt und mit deutlichem Abstand von dieser in die (untere) Ausgangsstellung zurückbewegt. Dadurch wird beträchtlich Zeit gewonnen. Wenn nämlich die Formwalzen in der oberen Position von der Formplatte abgehoben sind, kann der durch Vorformen bearbeitete Zuschnitt bereits ab­ transportiert und ein nachfolgender, unbearbeiteter Zu­ schnitt in Position gebracht werden. Wenn die Formwerkzeuge die Ausgangsstellung erreicht haben, kann der zu bearbeiten­ de Zuschnitt die erforderliche Position an der Unterseite der Formplatte bereits erreicht haben. Der Vorteil liegt in einer wesentlich verkürzten Taktzeit der Formstation.
Zur Betätigung der Formwalzen ist erfindungsgemäß ein mechanisches Getriebe vorgesehen, das aus einem schwenkbar sowie auf- und abbewegbar gelagerten Winkelhebel für die Formwalzen und zwei in aufeinander abgestimmter Weise wirkenden Betätigungsgetrieben besteht. Hierdurch ergeben sich unterschiedliche Bewegungsbahnen der Formwerkzeuge während des vorzugsweise von unten nach oben verlaufenden Arbeitstaktes einerseits und während der Rückkehr in die Ausgangsstellung andererseits.
Weitere Einzelheiten der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 einen Teilbereich einer Verpackungsmaschine für Klappschachteln in schematischer Ansicht,
Fig. 2 eine Formstation als Teil der Vorrichtung gemäß Fig. 1 in vergrößertem Maßstab, ebenfalls in perspektivischer Darstellung,
Fig. 3 eine Querschnittsdarstellung zu Fig. 2 mit einem Betätigungsgetriebe für Formwerkzeuge.
Das in den Zeichnungen dargestellte Ausführungsbeispiel befaßt sich mit der Herstellung von Klappschachteln 10, deren vordere und/oder rückseitige, aufrechte Längskanten 11, 12 abgerundet sind. Es entsteht so eine Klappschachtel in der Gestaltung gemäß US 4 753 383.
Zur Herstellung derartiger Klappschachteln 10 werden einem üblichen Zuschnitt-Magazin 13 nacheinander ungefaltete Zuschnitte 14 an der Unterseite entnommen. Bei dem vorlie­ genden Ausführungsbeispiel ist hierfür ein in der Praxis üblicher Abroller 15 tätig.
Die Zuschnitte 14 gelangen nach dem Verlassen des Zu­ schnitt-Magazins 13 in eine Zuschnittbahn 16. Diese führt zu einem Faltrevolver 17, in dessen Bereich die Klapp­ schachteln 10 weitgehend fertiggestellt und gefüllt werden. Der Faltrevolver 17 kann in der in US 4 084 393 beschriebe­ nen Weise ausgebildet sein.
Dem Faltrevolver 17 ist im Bereich der Zuschnittbahn 16 eine Formstation 18 vorgeordnet. In deren Bereich werden die Längskanten 11, 12 im Bereich des im übrigen flachen, ungefalteten Zuschnitts im Sinne einer Abrundung vorge­ formt. Der vorgeformte Zuschnitt wird danach auf der Zuschnittbahn 16 dem Faltrevolver 17 zugeführt und in üblicher Weise weiterverarbeitet.
Die Formstation 18 ist mit mindestens einem Formaggregat 19 ausgestattet. Dieses besteht aus einem feststehenden Form­ werkzeug, nämlich einer Formplatte 20 und zwei bewegbaren Formwerkzeugen, nämlich Formwalzen 21 und 22. Die Form­ platte 20 ist mit seitlichen, in Längsrichtung verlaufenden Formrändern 23, 24 ausgebildet, die der Kontur der herzu­ stellenden Längskante 11, 12 entsprechen. Im vorliegenden Falle sind demnach die Formränder 23, 24 rund. Die Form­ platte 20 ist an die Abmessungen des Zuschnitts 14 ange­ paßt. Seitliche Bereiche desselben ragen in der Ausgangs­ stellung seitlich über die Formplatte 20 hinweg. Es handelt sich dabei um die bei einem Zuschnitt 14 für Klappschach­ teln 10 üblichen Seitenlappen 25, 26. Diese werden bei der Vorformung des Zuschnitts gegen die Formränder 23, 24 gedrückt, so daß im Bereich zwischen den Seitenlappen 25 und 26 einerseits und einem mittleren Bereich des Zu­ schnitts 14 die abgerundeten Längskanten 11 geformt werden.
Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel wird der Zuschnitt 14 auf der Zuschnittbahn 16 durch Transportwalzen 27 in die Formstation 18 gefördert, und zwar derart, daß der Zu­ schnitt 14 unterhalb der Formplatte 20 liegt. Durch geeigne­ te Halteorgane, insbesondere Saugorgane (nicht dargestellt) wird der Zuschnitt gegen die Unterseite der Formplatte 20 gedrückt. Der Zuschnitt 14 nimmt dabei die in Fig. 2 und Fig. 3 gezeigte Position ein.
Um eine exakte Führung und Positionierung des Zuschnitts 14 bei Übergabe an die Formplatte 20 zu gewährleisten, sind der Formplatte 20 Förderscheiben 43 zugeordnet. Diese sind im vorliegenden Fall an der Formplatte 20 selbst angeord­ net. Die Förderscheibe 43 tritt mit einem unteren Bereich in einen Längsschlitz 44 am Ende der Formplatte 20 ein. Die Förderscheibe 43 wirkt mit einer zusätzlichen, unterhalb der Formplatte 20 angeordneten Förderscheibe (nicht ge­ zeigt) zusammen. Eine der Förderscheiben 43 ist in enger Nachbarschaft zu den Transportwalzen 27 angeordnet. So ist für die Übergabe des Zuschnitts 14 an die Formplatte 20 eine Führung durch mehrere Organe gegeben.
Nunmehr werden die Formwalzen 21, 22 wirksam. Diese befin­ den sich in einer Ausgangsstellung unterhalb der Formplatte 20 und auch unterhalb des Zuschnitts 14. Die Formwalzen 21, 22 werden nun entlang einer ersten kreisförmigen Bewegungs­ bahn 28 entlang der Kontur der Formränder 23 unter Mitnahme der überstehenden Teile des Zuschnitts 14 bis in eine obere, in Fig. 3 strichpunktierte Position bewegt. Dabei werden die Bereiche der Längskanten 11, 12 unter Druck an die Formränder 23, 24 angelegt.
Nach diesem formgebenden Arbeitstakt kehren die Formwalzen 21, 22 in die Ausgangsstellung zurück, nämlich unterhalb der Formplatte 20. Dabei werden die Formplatten entlang einer Bewegungsbahn 29 bewegt. Diese ist so gewählt, daß die Formwalzen 21, 22 aus der oberen Endstellung seitwärts und sodann abwärts und schließlich zurück in die Ausgangs­ stellung gelangen. Die Seitwärtsbewegung der Formwalzen 21, 22 bewirkt, daß sie vollständig aus dem Bereich der Form­ platte 20 bzw. des Zuschnitts 14 gelangen. Unmittelbar nach Beendigung des formgebenden Arbeitstaktes kann demnach der verformte Zuschnitt 14 abtransportiert und ein neuer, ebener Zuschnitt 14 zugeführt werden. Dieser kann sich bereits in der Arbeitsstellung gemäß Fig. 2 befinden, wenn die Formwalzen 21, 22 die Ausgangsstellung (ausgezogene Linien in Fig. 3) erreichen.
Die Bewegung der Formwalzen 21, 22 entlang der unterschied­ lich gestalteten Bewegungsbahnen 28, 29 wird durch ein besonderes Getriebe erreicht. Gemäß Ausführungsbeispiel der Fig. 3 sind die Formwalzen 21, 22 an oberen Enden eines Winkelhebels 30 angeordnet. Die Formwalzen 21, 22 sind am oberen, freien Ende eines aufrechten Schenkels 31 angeord­ net. Auf einen in Ausgangsstellung horizontal gerichteten Schenkel 32 wirkt ein Hubantrieb 33. Dieser besteht im vorliegenden Falle aus einem im wesentlichen auf- und abbe­ wegbaren Lenker 34, der gelenkig mit dem freien Ende des Schenkels 32 einerseits und mit einem Betätigungshebel 35 andererseits verbunden ist. Letzterer wird in vertikaler Ebene in schwenkendem Sinne auf- und abbewegt.
Die komplexe, überlagerte Bewegung der Formwalzen 21, 22 entlang den Bewegungsbahnen 28, 29 wird durch die Arbeits­ weise eines weiteren Getriebes bewirkt. Dieses ist hier als Kurbel 36 ausgebildet mit einem Kurbelarm 37. Die Kurbel 36 liegt in der Darstellung gemäß Fig. 3 verdeckt hinter dem Winkelhebel 30. Dieser ist im Bereich eines Drehlagers 38 mit dem Kurbelarm 37 verbunden, wobei das Drehlager 38 im Bereich der Verbindung der beiden Schenkel 31, 32 liegt. Ein ortsfestes Kurbellager 39 liegt darüber.
Das durch die Kurbel 36 gebildete Getriebe ist vor allem für die Seitwärtsbewegungen der Formwalzen 21, 22 verant­ wortlich. Diese Bewegung wird überlagert mit der Aufwärts­ bewegung des Lenkers 34. Der Kurbelarm 37 führt eine hin- und hergehende Bewegung in vertikaler Ebene aus, die durch einen Bewegungspfeil 40 gekennzeichnet ist. Die Verbindungs­ stelle zwischen Lenker 34 und Schenkel 32, nämlich ein Drehlager 41, bewegt sich dabei entlang einer komplexen Bewegungsbahn 42, die annähernd die Form einer "8" hat.
Weitere konstruktive Einzelheiten der Formstation 18 können entsprechend US 4 708 704 ausgebildet sein. Dies gilt insbe­ sondere für Förderorgane zum Abtransport der Zuschnitte.
Bezugszeichenliste
10 Klappschachtel
11 Längskante
12 Längskante
13 Zuschnitt-Magazin
14 Zuschnitt
15 Abroller
16 Zuschnittbahn
17 Faltrevolver
18 Formstation
19 Formaggregat
20 Formplatte
21 Formwalze
22 Formwalze
23 Formrand
24 Formrand
25 Seitenlappen
26 Seitenlappen
27 Transportwalze
28 Bewegungsbahn
29 Bewegungsbahn
30 Winkelhebel
31 Schenkel
32 Schenkel
33 Hubantrieb
34 Lenker
35 Betätigungshebel
36 Kurbel
37 Kurbelarm
38 Drehlager
39 Kurbellager
40 Bewegungspfeil
41 Drehlager
42 Bewegungsbahn
43 Förderscheibe
44 Längsschlitz

Claims (5)

1. Vorrichtung zum Formen bzw. Vorformen von Zuschnit­ ten zur Herstellung von Packungen, insbesondere von Klapp­ schachteln mit abgerundeten Längskanten (11, 12), wobei die Zuschnitte (14) einer Formstation (18) zuführbar sind mit wenigstens einem aus einer Formplatte (20) mit formgebenden Längsrändern (Formränder 23, 24) und bewegbaren Formwerk­ zeugen, insbesondere langgestreckten Formwalzen (21, 22), bestehenden Formaggregat (19), wobei die bewegbaren Form­ werkzeuge unter Verformung des Zuschnitts (14) entlang Rand­ bereichen der Formplatte (20) bewegbar sind, insbesondere von der Unterseite zur Oberseite, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die bewegbaren Formwerk­ zeuge, insbesondere Formwalzen (21, 22), nach Ausführung eines formgebenden Bewegungstaktes von der Formplatte (20) seitwärts abhebbar und entlang einer mit Abstand von der Formplatte (20) verlaufenden Bewegungsbahn (29) in die Ausgangsposition zurückführbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Formwerkzeuge, nämlich Formwalzen (21, 22), während des formgebenden Arbeitstaktes von einer Ausgangsposition unterhalb der Formplatte entlang einer bogenförmigen, insbe­ sondere kreisbogenförmigen Bewegungsbahn (28) um die Längs­ ränder, nämlich Formränder (23, 24), herum bis zur Ober­ seite der Formplatte (20) bewegbar, sodann entlang einer seitwärts gerichteten und danach abwärts gerichteten Bewegungsbahn (29) in die Ausgangsposition zurückführbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Formwerkzeuge, nämlich Formwalzen (21, 22), an einem winkelförmig ausgebildeten Hebel (Winkelhebel 30) angebracht sind, der als zweiarmiger Hebel ausgeführt ist, dessen freier Schenkel (32) mit einem auf- und ab- sowie seitwärtsbewegbaren Betätigungsorgan, insbesondere einem Hubantrieb (33), verbunden ist und der darüber hinaus mit dem freien Ende eines Kurbelarms (37) einer ortsfest positionierten Kurbel (36) verbunden ist.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die ungefalteten Zu­ schnitte (14) entlang einer Zuschnittbahn (16) der Unter­ seite der Formplatte (20) zuführbar und an einer unteren Anlagefläche der Formplatte (20) zur Durchführung der form­ gebenden Bearbeitung fixierbar sind.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuschnitte (14) nach der formgebenden Bearbeitung durch an den in Förderrichtung rückwärtigen und vorderen Endbereichen der Formplatte (20) wirkende Förderscheiben (43) abtransportierbar sind, wobei obere Förderscheiben (43) in Längsschlitze (44) der Form­ platte (20) eintreten zum Erfassen des Zuschnitts (14) in einem mittleren Bereich.
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