DE102004021136A1 - Kampffahrzeug, insbesondere Schützen- oder Kampfpanzer - Google Patents
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Abstract
Ein Kampffahrzeug, insbesondere ein Schützen- oder Kampfpanzer, mit einer Fahrzeugwanne, in welcher ein Besatzungsraum angeordnet ist und an deren Oberseite über einen Drehkranz (6.1-6.2) ein in Azimut schwenkbarer, unbemannter Turm (2) angeordnet ist. Oberhalb des Turmdachs ist der Ausblickkopf (4.1) eines Rundblick-Sichtgerätes auf der azimutalen Drehachse des Turms (2) angeordnet. Koaxial zu dieser Drehachse ist in einem durch den Turm verlaufenden Tubus (4.21) der Sichtkanal des Rundblick-Sichtgerätes geführt. Der Ausblickkopf (4.1) ist gegenüber dem Turm (2) und gegenüber der Fahrzeugwanne in Azimut verschwenkbar. Der wannenfeste Teil (4.3-4.4) des Rundblick-Sichtgerätes ist drehbar am Ausblickkopf (4.1) aufgehängt und durch einen Stützlagerring (7.1-7.2) geführt, an dem er sich abstützt. Der Stützlagerring (7.1-7.2) ist fest, aber lösbar mit der Wannenzarge (1.1) verbunden. Durch diese Konstruktion ist einerseits eine gegen Durchbiegungen des Wannendachs (1) unempfindliche Anbindung des wannenfesten Teils des Rundblick-Sichtgerätes an den Ausblickkopf (4.1) möglich, und andererseits kann beim Abheben des Turms (2) von der Fahrzeugwanne der Drehkranz (6.1-6.2) zusammen mit dem Stützlagerring (7.1-7.2) und dem daran abgestützten Rundblick-Sichtgerät mit abgehoben werden.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kampffahrzeug, insbesondere einen Schützen- oder Kampfpanzer, mit den Merkmalen aus dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Ein derartiger Kampfpanzer ist in der DE-A 102 17 177 beschrieben. Ein bei einem derartigen Kampfpanzer zu lösendes Problem besteht in der Anbindung des Turms an die Fahrzeugwanne, wobei zu beachten ist, dass der Ausblickkopf des Rundblick-Sichtgerätes von der Drehbewegung des Turms unabhängige Drehbewegungen um die Drehachse des Turms ausführen kann. Andererseits ist die Hauptmasse des Rundblick-Sichtgerätes im Ausblickkopf konzentriert, und es bestehen zwischen der Waffenoptik, dem Turmdrehlager und der Aufschraubfläche des Rundblick-Sichtgerätes eng tolerierte, mechanische Bearbeitungszusammenhänge.
- Besonders kritisch ist die Abstützung des Rundblick-Sichtgerätes, das sehr empfindlich auf Durchbiegungen des Dachs der Fahrzeugwanne und des Turmdachs reagiert. Schließlich besteht bei einer derartigen Anordnung das Problem, den Turm zusammen mit dem Rundblick-Sichtgerät von der Fahrzeugwanne abzuheben, um ihn für sich allein zu betreiben oder zu überprüfen.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kampffahrzeug mit den im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 beschriebenen Merkmalen so auszubilden, dass einerseits eine besonders exakte Anbindung des Rundblick-Sichtgerätes an den Turm möglich ist und andererseits der Turm in einfacher Weise nach Lösen einiger Verbindungselemente zusammen mit dem Rundblick-Sichtgerät von der Fahrzeugwanne abgehoben werden kann.
- Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den Merkmalen aus dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
- Der Grundgedanke der Erfindung besteht darin, den wannenfesten Teil des Rundblick-Sichtgerätes drehbar am Ausblickkopf aufzuhängen und, um sein Mitdrehen mit dem Ausblickkopf zu verhindern, an einem Stützlagerring abzustützen, der fest, aber lösbar mit der Wannenzarge verbunden ist. Der wannenfeste Teil des Rundblick-Sichtgerätes wird dabei durch den Stützlagerring hindurchgeführt. Durch diese Art der Abstützung ist einerseits eine gegen Durchbiegungen des Wannendachs unempfindliche Anbindung möglich und andererseits kann beim Abheben des Turms von der Fahrzeugwanne nach Lösen entsprechender Verbindungselemente der Drehkranz des Turmlagers zusammen mit dem Stützlagerring und dem daran abgestützten Rundblick-Sichtgerät mit abgehoben werden.
- Der Stützlagerring kann zweiteilig aufgebaut sein mit einem fest, aber lösbar an der Wannenzarge befestigten Außenring und einem mit dem Außenring verbundenen Innenring, an dem sich der wannenfeste Teil des Rundblick-Sichtgerätes direkt oder indirekt abstützt. Die Verbindung zwischen Außenring und Innenring kann über radial zur Drehachse des Turms verlaufende Streben und/oder Segmente fest und insbesondere einstückig erfolgen.
- Die erfindungsgemäße Abstützung des Rundblick-Sichtgerätes ermöglicht auch eine besonders günstige Anordnung eines Schleifrings zur Übertragung von elektrischen Signalen und elektrischer Energie zwischen Fahrzeugwanne und Turm. Die Anordnung kann dabei so sein, dass sich der wannenfeste Teil des koaxial zur Drehachse des Turms liegenden Schleifrings am Stützlagerring abstützt und koaxial zum Schleifring der wannenfest ausgebildete Tubus des Rundblick-Sichtgerätes angeordnet ist, der sich ebenfalls am Stützlagerring abstützt. Der gegenüber dem Tubus und dem Turm drehbare Ausblickkopf kann dann über ein Doppellager gegenüber dem Tubus und dem Turm drehbar am oberen Ende des Tubus auf dem Turmdach angeordnet sein.
- Im folgenden wird anhand der beigefügten Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel für ein Kampffahrzeug nach der Erfindung näher erläutert.
- In den Zeichnungen zeigen
-
1 in perspektivischer, stark schematisierter Darstellung einen Teil der Dachplatte eines Kampffahrzeugs mit einem unbemannten Turm und dem drehbaren Ausblickkopf eines Rundblick-Sichtgerätes; -
2 in einer gegenüber1 vergrößerten Teilseitenansicht das durch den Turm und den Drehkranz des Kampffahrzeugs nach1 hindurchgeführte Rundblick-Sichtgerät mit Ausblickkopf; -
3 die Teile gemäß2 in einer Ansicht von hinten; -
4 die Teile gemäß2 und3 in einer Ansicht von oben; -
5 die Teile gemäß2 bis4 in einer Ansicht von unten aus Richtung Z in2 ; -
6 einen Axialschnitt durch Ausblickkopf und Tubus des Rundblick-Sichtgerätes und des Schleifrings im Bereich innerhalb des Drehkranzes nach der Linie A-A in3 ; -
7 eine teilweise nach der Linie B-B in4 geschnittene Darstellung von Ausblickkopf und Tubus des Rundblick-Sichtgerätes und des Schleifrings zusammen mit Drehkranz und Drehkranzantrieb; -
8 in perspektivischer Darstellung den Drehkranz, den Stützlagerring, den Schleifring und Ausblickkopf und Tubus des Rundblick-Sichtgerätes bei dem Kampffahrzeug nach1 bis7 . -
1 zeigt nur die für die nachfolgende Erläuterung wichtigen Teile eines im übrigen nicht dargestellten Kampffahrzeugs, nämlich einen Teil der Dachplatte1 einer Fahrzeugwanne, unter welcher ein nicht dargestellter Besatzungsraum angeordnet ist. An der Oberseite der Dachplatte1 ist in Azimut schwenkbar ein unbemannter Turm2 angeordnet, in dem eine in Elevation schwenkbare Waffe3 angeordnet ist. Die Verschwenkung des Turms2 sowie die Bedienung der Waffe3 und sonstiger Einrichtungen innerhalb des unbemannten Turms2 erfolgen ferngesteuert aus der Fahrzeugwanne heraus. - Weiterhin ist oberhalb der Dachplatte des Turms
2 der Ausblickkopf4.1 eines in der Fahrzeugwanne angeordneten Rundblick-Sichtgerätes, eines Periskops, montiert. Dieser Ausblickkopf4.1 ist koaxial zur azimutalen Drehachse des Turms2 angeordnet. Das Rundblick-Sichtgerät ist als glasoptisches Direktsichtgerät ausgebildet und sein Einblickteil ist, wie weiter unten näher erläutert, unterhalb der Dachplatte1 innerhalb der Fahrzeugwanne angeordnet und über einen optischen Kanal mit dem Ausblickkopf4.1 verbunden. Der Ausblickkopf4.1 ist unabhängig von der Stellung und Drehung des Turms2 gegenüber der Fahrzeugwanne um 360° in Azimut verschwenkbar. - In der Dachplatte
1 sind weiterhin in üblicher Weise Ein-/Ausstiegsluken1.2 ,1.3 und1.4 angeordnet, um die herum Winkelspiegel5.1 ,5.2 und5.3 üblicher Bauart liegen. - Im folgenden wird anhand der
2 bis8 die genauere Anordnung und Abstützung des Rundblick-Sichtgerätes näher erläutert. - Auf der Dachplatte
1 der Fahrzeugwanne ist eine Wannenzarge1.1 fest angeordnet, die einen den Turm1 tragenden Drehkranz mit einem turmfesten Drehkranzteil6.1 und einem wannenfesten Drehkranzteil6.2 aufnimmt, wobei am turmfesten Drehkranzteil6.1 ein Zahnkranz6.3 angeordnet ist, in den das Abtriebszahnrad9.1 eines Antriebsmotors9 zur azimutalen Verdrehung des Turms1 eingreift. - Wie vor allem
7 und8 gut zu entnehmen, ist an der Wannenzarge1.1 unterhalb der Teile6.1 und6.2 des Drehkranzes der Außenring7.1 eines Stützlagerrings angeschraubt, der über radial zur Drehachse des Turms verlaufende Streben7.31 und7.32 sowie ein segmentartiges Teil7.4 mit einem Innenring7.2 verbunden ist. Innerhalb des Innenrings7.2 liegt koaxial zur Drehachse des Turms1 ein Schleifring zur Übertragung von elektrischen Signalen und elektrischer Energie zwischen Fahrzeugwanne und Turm mit einem turmfesten Schleifringteil8.1 und einem wannenfesten Schleifringteil8.2 . Dabei stützt sich der wannenfeste Schleifringteil8.2 über eine Stütze8.3 am Innenring7.2 des Stützlagerrings ab. - Der Ausblickkopf
4.1 des Rundblick-Sichtgerätes ist in einer turmfesten Aufnahme4.24 angeordnet, an die sich ein rohrförmiges Gehäuse4.2 anschließt, das in den Turm1 hineingeführt ist und durch das ein wannenfest angeordneter Tubus4.21 verläuft, der den Sichtkanal des Rundblick-Sichtgerätes enthält. Dieser Tubus4.21 ist an seinem oberen Ende über ein Doppel-Drehlager4.23 am Ausblickkopf4.1 aufgehängt, der hinwiederum gegenüber der Aufnahme4.24 drehbar gelagert ist. Der Tubus4.21 stützt sich in seinem unteren Bereich über eine Dichtung4.22 innerhalb des Schleifrings am rohrförmigen Gehäuse4.2 ab. An das Unterteil4.4 des Tubus4.21 ist über einen Einblicktubus4.31 der eben-falls wannenfeste Einblickteil4.3 des Rundblick-Sichtgerätes angeschlossen. Der Einblicktubus ist mittels einer Rohrschelle4.32 mit der Strebe7.31 des Stützlagerrings und damit indirekt mit dem Innenring7.2 verbunden. Damit ist er bei einer Drehung des Turms2 oder des Ausblickkopfs4.1 am Mitdrehen gehindert. - Der Antriebsmotor
9 für die Drehbewegung des Turms1 ist durch eine Ausnehmung im Segment7.4 des Stützlagerrings geführt, an dem auch eine Zurrung10 für den Drehkranz sowie ein Stellungsgeber11 angeordnet sind.
Claims (7)
- Kampffahrzeug, insbesondere Schützen- oder Kampfpanzer, mit einer von einem Fahrwerk getragenen Fahrzeugwanne, in welcher ein Besatzungsraum angeordnet ist und an deren Oberseite über einen an einer fest mit der Dachplatte verbundenen Wannenzarge angeordneten Drehkranz ein in Azimut schwenkbarer, unbemannter Turm angeordnet ist, wobei oberhalb des Turmdachs der Ausblickkopf eines als glasoptisches Direktsichtgerät ausgebildeten Rundblick-Sichtgerätes auf der azimutalen Drehachse des Turms angeordnet ist und koaxial zu dieser Drehachse in einem durch den Turm verlaufenden Tubus der den Ausblickkopf mit dem im Besatzungsraum angeordneten Einblickteil des Rundblick-Sichtgeräts verbindende Sichtkanal geführt ist und mindestens der Ausblickkopf unabhängig von der Stellung und Drehung des Turms gegenüber der Fahrzeugwanne um mindestens 360° in Azimut verschwenkbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens teilweise im Besatzungsraum angeordnete, wannenfeste Teil (
4.3 –4.4 ) des Rundblick-Sichtgerätes drehbar am Ausblickkopf (4.1 ) aufgehängt und durch einen Stützlagerring (7.1 -7.2 ) geführt ist, an dem er sich mindestens in radialer Richtung zur Drehachse des Turms (2 ) abstützt, und der Stützlagerring (7.1 –7.2 ) fest, aber lösbar mit der Wannenzarge (1.1 ) verbunden ist. - Kampffahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützlagerring einen Außenring (
7.1 ) aufweist, der fest, aber lösbar mit der Wannenzarge (1.1 ) derart verbunden ist, dass er nach Lösen von Verbindungselementen gemeinsam mit dem Drehkranz (6.1 –6.2 ) und dem Turm (2 ) von der Fahrzeugwanne abhebbar ist, sowie einen mit dem Außenring (7.1 ) verbundenen Innenring (7.2 ), an dem sich der wannenfeste Teil (4.4 ) des Rundblick-Sichtgerätes direkt oder indirekt abstützt. - Kampffahrzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass Außenring (
7.1 ) und Innenring (7.2 ) über radial verlaufende Streben (7.31 ,7.32 ) und/oder Segmente (7.4 ) fest und insbesondere einstückig miteinander verbunden sind. - Kampffahrzeug nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass durch den Stützlagerring (
7.1 –7.2 ) der wannenfeste Teil (8.2 ) eines koaxial zur Drehachse des Turms angeordneten Schleifrings zur Übertragung von elektrischen Signalen und elektrischer Energie zwischen Fahrzeugwanne und Turm geführt ist, der sich am Stützlagerring (7.1 –7.2 ) abstützt, und koaxial zum Schleifring der wannenfest ausgebildete Tubus4.21 –4.4 ) des Rundblick-Sichtgerätes angeordnet ist. - Kampffahrzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der wannenfeste Tubus (
4.21 ) durch ein turmfestes, rohrförmiges Gehäuse (4.2 ) geführt ist, an dessen oberem, im Bereich des Turmdachs liegenden Ende eine turmfeste Aufnahme (4.24 ) für den gegenüber dem Turm (2 ) drehbaren Ausblickkopf (4.1 ) angeordnet ist. - Kampffahrzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Ausblickkopf (
4.1 ) über ein Doppellager (4.23 ) gegenüber dem wannenfesten Tubus (4.21 ) und gegenüber dem Turm (2 ) drehbar am oberen Ende des Tubus aufdem Turmdach angeordnet ist. - Kampffahrzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Durchbruch eines den Innenring (
7.2 ) mit dem Außenring (7.1 ) verbindenden Segments (7.4 ) der Antriebsmotor (9 ) für die Drehung des Turms auf dem Drehkranz (6.1 –6.2 ) angeordnet ist.
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