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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Verpackung für Datenträger, wie z. B. aus der
DE 202 18 366 U1 bekannt,
insbesondere in der Form eines Werbeträgers, nach den Oberbegriffen
der Ansprüche
1 und 13. Aus der
DE
195 32 454 A1 und der
US 5,762,262 sind
faltbare Verpackungen bekannt.
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Die
Werbebranche verlangt stetig nach neuen Werbemitteln. Nach dem Motto „Gut ist,
was auffällt” werden
immer wieder neue Ideen gefordert. Ein weiterer wichtiger Aspekt
bei der Vermarktung von Produkten ist die Produktinformation. Für deren
Präsentation
und Wiedergabe sind Datenträger
vorzüglich
geeignet, die ihrerseits wiederum in sinnvoller Weise durch Verpackungen
geschützt
werden.
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Diese
Verpackungen haben somit einerseits die Schutzfunktion für den Datenträger und
andererseits auch die Funktion als Werbemittel. Dazu werden sie
mit allen möglichen
Informationen in Schrift und/oder Bild versehen, um auf ein bestimmtes
Produkt, eine Dienstleistung oder auch auf die Firma selbst aufmerksam
zu machen.
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Als
Datenträger
werden hierbei alle möglichen
Formen von Medien verstanden, die mit Daten und/oder Informationen
versehbar sind, vom Papier über
Magnetbänder
bis hin zum elektronisch lesbaren Datenträger in der Form von CD-ROMs
und DVDs und dergleichen.
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Als
Verpackungen sind in diesem Zusammenhang Schachteln oder Boxen bekannt,
in denen zusätzlich
zum Datenträger,
z. B. einer Musik-CD, Beilageheftchen vertrieben werden. Ihre werbewirksam
nutzbaren Eigenschaften sind aber auf Größe und Form der Verpackungsflächen begrenzt,
die lediglich um die Wirkung der Heftchen erweitert werden können.
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Ebenfalls
ist ein bedarfsweise formstabiles Brillenetui bekannt, dessen vorteilhafte
Nutzung auf einer Falttechnik beruht. Es kann in seiner Form zwischen
einem dreiseitigen, räumlich
ausgebildeten Prisma, zur Aufnahme einer Brille, und einem flachen,
zweilagigen Körper
mit geringer Bauhöhe
umfunktioniert werden. In dieser flachen Form kann es leicht in
einer Brusttasche eines Kleidungsstückes verstaut werden.
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Seine
Funktion ist in erster Linie auf die Bereitstellung einer „Verpackung” für Brillen
bezogen, welche insbesondere für
den Nicht-Benutzungsfall platzsparend in Kleidungsstücken verstaut
werden kann. Zum transportieren ausführlicher, werbemäßiger Botschaften
ist sie aber weniger geeignet.
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Aus
der japanischen Papierfalttechnik, der sogenannten Origami, sind
kunstvoll gefaltete Verpackungen aus Papier bekannt geworden. Diese
Verpackungen sind starre Gebilde deren Mantelflächen aus einer Vielzahl von
Teilflächen
in unterschiedlichsten Formen besteht. Aufgrund der filigranen Falttechnik
sind sie zum Teil nur sehr eingeschränkt formstabil, dienen rein
der optischen Wahrnehmung, und werden beim öffnen oft zerstört. Werbewirksam
nutzbare, neue Eigenschaften konnten ihnen bisher nicht zugeordnet
werden.
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Aufgabe und Vorteile der Erfindung
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Der
vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Verpackung
für Datenträger zur Verfügung zu
stellen, die als Werbeträger
die werbewirksamen Präsentations-
oder auch Gestaltungsmöglichkeiten
für Produkte
und/oder Dienstleistungen erweitert.
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Gelöst wird
die Aufgabe durch die technische Lehre der Ansprüche 1 und 13.
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Aus
den Unteransprüchen
gehen vorteilhafte Weiterbildungen und zusätzliche Merkmale der Erfindung
hervor.
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Demgemäss sieht
die Erfindung eine Verpackung für
einen Datenträger
bzw. einen Werbeträger in
der Form einer solchen Verpackung nach den Oberbegriffen der Ansprüche 1 und
13 vor. Der Kern der Erfindung liegt darin, dass die Verpackung
einen kollabierbaren, geometrischen Körper umfasst.
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Unter
dem Begriff „kollabierbarer
Körper” wird hier
ein Körper
verstanden, der sowohl aus seiner voll entfalteten Form in einen
verhältnismäßig flachen
Gegenstand zusammenfaltbar ist, als auch aus diesem zusammengefalteten
Zustand wieder in seine voll entfaltete Form zurückgeführt werden kann.
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Die
Struktur des Körpers
wird dazu vorzugsweise auf einer ihr vorgegebenen Bewegungskurve verformt,
die in beide Verformrichtungen identisch sein kann, aber nicht zwingend
sein muss. Insbesondere ist entlang dieser Kurve jeweils ein lokales
Widerstandsmaximum zu überwinden.
Nach dessen Überwindung
schnellt die Struktur des Körpers
mit dem Betrag der eben überwundenen
Kraft, mit einer Art Federwirkung, in den jeweils anderen Zustand, vollständig zusammengefaltet
oder vollständig
aufgebaut. Es handelt sich somit um einen beliebig reversiblen Vorgang
der Körperverformung,
dessen Eigenschaft der Einfachheit halber nachfolgend mit „kollabierbar” bezeichnet
wird.
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Dieser
kollabierbare, geometrische Körper bietet
nun die Möglichkeit,
zumindest Teile seiner Mantelfläche
im kollabierten Zustand zu verbergen, die, zu Werbe- und/oder Informationszwecken
entsprechend gestaltet, im nicht kollabierten Zustand sichtbar sind.
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Ein
weiterer, erst auf den zweiten Blick erkennbarer, aber umso wirkungsvollerer
Reiz geht von der Veränderlichkeit
seiner Formgebung und der damit angesprochenen Haptik aus. Das Verformen
bestimmter Teile des kollabierbaren, geometrischen Körpers weckt
den im Menschen schlummernden Spieltrieb gleichermaßen wie
sein Bedürfnis,
diesen Körper
zu berühren
und seine Funktionalität
zu erforschen.
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Der
Mensch „begreift” seine
Umwelt, er empfindet angenehme Gefühle bei der Berührung glatter Flächen und
sanfter Rundungen. Wohlgeformte Gegenstände ziehen seine Aufmerksamkeit
genauso in ihren Bann, wie solche, die versteckte oder unbekannte
Eigenschaften in sich bergen.
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Somit
wird durch die erfindungsgemäße Idee aber
genau das erreicht, was die Werbebranche permanent fordert, nämlich gesteigerte
Aufmerksamkeit für
Werbebotschaften, die im vorliegenden Fall durch diesen Werbeträger in der
Form einer Verpackung für einen
Datenträger
realisiert ist.
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Durch
eine geschickte Kombination dieser beiden Eigenschaften des kollabierbaren
Körpers
eröffnen
sich noch zusätzlich
vielfältige
Gestaltungsmöglichkeiten
in werbewirksamer Hinsicht.
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In
vorteilhafter Weise ist der kollabierbare, geometrische Körper am
Grundkörper
der Verpackung bzw. dem Werbeträger
angeordnet, so dass die Verpackung bzw. der Werbeträger durchaus
noch weitere Funktionen innehaben kann.
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In
einer besonderen Ausführungsform
weist der kollabierbare, geometrische Körper im nicht kollabierten
Zustand weitestgehend ebene Flächen
in seiner Kontur auf. Das bedeutet, dass die Mantelfläche dieses
Körpers
aus lauter Flächen
besteht, die ebenflächig
ausgebildet sind.
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In
einer demgegenüber
abgewandelten Ausführungsform
kann der kollabierbare, geometrische Körper auch mit einer krummflächigen Mantelfläche ausgebildet
sein. Selbstverständlich
ist es aber auch möglich,
Mischformen aus diesen beiden Ausführungsformen herzustellen,
die sowohl ebenflächige als
auch krummflächige
Bereiche in der Mantelfläche des
kollabierbaren geometrischen Körpers
aufweisen.
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Zur
Definition der Begriffe geometrischer Körper wird auf die mathematische
Formelsammlung Bartsch aus dem Verlag Harry Deutsch Thun und Frankfurt/Main
verwiesen. Darin wird ein geometrischer Körper so definiert, dass es
sich dabei um eine Menge von Punkten handelt, die allseitig von
einer Fläche
oder mehreren zusammenhängenden
Flächenstücken begrenzt
ist. Als ebenflächig
begrenzte Körper
werden Prismen angegeben, die gerade oder schief ausgebildet sein
können.
Die Grundfläche kann,
muss aber nicht parallel zur Deckfläche des Körpers ausgebildet sein. Eine
solche Deckfläche kann
beispielsweise bei einer Pyramide auch vollkommen fehlen.
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Als
krummflächig
begrenzte Körper
werden allgemein, und nicht abschließend begrenzend, Zylinder-,
Kegel-, Kugel- ab- und ausschnitte angegeben. Durch die Kombination
einzelner Mantelflächenausschnitte
von diesen Körpern
kann eine beliebig geformte Mantelfläche für den kollabierbaren geometrischen
Körper
gebildet werden.
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Ein
solcher, mit einer weitestgehend geschlossenen Mantelfläche ausgebildeter
kollabierbarer Körper
weist den Vorteil einer möglichst
großen, werbewirksam
nutzbaren Oberfläche
auf.
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Bei
einer teilweise geöffneten
bzw. durchbrochenen Mantelfläche
kann ein Vorteil darin bestehen, dass durch diese Öffnungen
und Durchbrüche
in der Mantelfläche
weitere werbewirksame Effekte zu erzielen sind. Die Innenflächen der
Mantelfläche
können
somit ebenfalls werbewirksam integriert werden. Selbstverständlich ist
auch die Ausbildung mehrerer kollabierbarer, geometrischer Körper an
der Verpackung denkbar.
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Durch
die Anordnung eines Verschlusses besteht die Möglichkeit, den kollabierbaren
Körper
im kollabierten Zustand geschlossen zu fixieren. Ein solcher Verschluss
kann selbstverständlich
auch dazu genutzt werden, weitere Elemente der Verpackung, wie z.
B. einen Deckel zu verschließen.
Der Verschluss kann als solcher einteilig oder mehrteilig ausgebildet
sein. Es können
auch mehrere Verschlüsse an
der Verpackung angeordnet sein.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist ein solcher kollabierbarer Körper
in Form eines Würfels
ausgebildet, wobei wenigstens eine Teilfläche seiner Mantelfläche ganz
oder teilweise die Grundfläche
der Verpackung ausbildet. Der Würfel
kann somit in seiner Grundfläche
gleich groß wie
die Grundfläche
des Grundkörpers
der Verpackung ausgebildet sein, er kann aber auch, entsprechend
der Werbeintension größer oder
kleiner als diese ausgebildet sein.
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Wenn
die Verpackung mit dem kollabierbaren Körper aus einem recycelbaren
Material gefertigt ist, kann sie nach Gebrauch problemlos einem
Wiederaufbereitungsprozess zugeführt
werden. Vorzugsweise eignen sich dazu Materialien wie Papier, Karton,
Kunststoff und dergleichen. Vorzugsweise sind wenigstens einzelne
Teile der Verpackung aus dem gleichen Material gefertigt, oder in
der Weise, dass unterschiedliche Materialien wieder leicht voneinander
trennbar sind.
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Bei
Präsentationsveranstaltungen
besteht häufig
auch der Wunsch, als weitere werbewirksame Maßnahme sogenannte Incentives,
wie Kugelschreiber, Streichhölzer,
Süßigkeiten
und dergleichen mehr, beizufügen,
um dadurch eine erhöhte
Aufmerksamkeit auf ein beworbenes Produkt oder eine Dienstleistung
zu erzielen. Für
die Aufnahme solcher Beigaben ist der kollabierbare, geometrische
Körper ebenfalls
bestens geeignet.
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Der
Vollständigkeit
halber wird noch darauf hingewiesen, dass sich die Werbung selbstverständlich auch
auf den Inhalt des Datenträgers
beziehen kann, so dass der Datenträger selbst das beworbene Produkt
ist.
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Ausführungsbeispiele:
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird anhand
der Figuren nachfolgend näher
erläutert.
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Im
Einzelnen zeigen:
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1 eine
schräge
Draufsicht auf eine Verpackung für
einen Datenträger
mit einem an seiner Rückseite
angeordneten, teilweise kollabierten geometrischen Körper;
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2 die
Verpackung nach 1 mit vollständig aufgebautem, kollabierbaren
Körper;
und
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3 wiederum
die Verpackung nach den 1 und 2, in diesem
Fall jedoch mit einem vollständig
kollabierten, geometrischen Körper.
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In
der 1 ist die Verpackung 1 für den Datenträger bzw.
der in der Form dieser Verpackung vorgesehene Werbeträger 2 dargestellt.
Die Verpackung 1 bzw. der Werbeträger 2 bestehen aus
dem Grundkörper 3,
einer daran angeordneten Datenträgerfixierung 4 und
einem an dieser Datenträgerfixierung
befestigten Datenträger 5.
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Erfindungsgemäß ist an
der Verpackung 1 ein kollabierbarer, geometrischer Körper 6 angeordnet.
Dieser ist in der Darstellung der 1 im teilweise
kollabiertem Zustand gezeigt. Das Kollabieren dieses kollabierbaren,
geometrischen Körpers,
welcher im vorliegenden Fall ein Würfel ist, erfolgt durch Verdrehen
seiner Bodenfläche
gegenüber
seiner Deckfläche
um eine durch diese beiden zentral hindurchgehende Körperachse
herum.
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Das
Kollabieren des Würfels
wird durch Falze 12 bewirkt, die die vier Seitenflächen des
Würfels jeweils
diagonal durchziehen (2).
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Durch
gegenläufiges
Drehen der Boden- und der Deckfläche
des Würfels
knicken die Seitenflächen über diese
Falze 12 zusammen. Sie verformen sich gekrümmt, wie
in 1 dargestellt, bis sie im vollständig zusammengeklappten
Zustand in den Innenraum des Würfels
hinein verschoben sind (siehe 3).
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Die
Seitenflächen 7 sind
Teilflächen
der gesamten Mantelfläche
des kollabierbaren Würfels.
An ihren Rändern 8 sind
sie im gezeigten Ausführungsbeispiel
nicht miteinander verbunden, so dass beim Kollabieren des Würfels ein
Blick in den Innenraum 9 zwischen den voneinander beabstandeten
Rändern 8 frei
wird.
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Zur
besseren Darstellung der Konturen wurden die Seitenflächen 7 mit
einem Gittermuster versehen, welches in etwa der Kontur der Seitenflächen 7 während des
Kollabiervorgangs entspricht. Der sichtbare Innenraum 9 zwischen
den voneinander beabstandeten Rändern 8 ist
in gestrichelter Weise dargestellt.
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Um
Zugang in den Innenraum des kollabierbaren Würfels zu haben, ist an dessen
Bodenseite ein Deckel 10 mit einem daran angeordneten Verschluss 11 ausgebildet.
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Auch
die Verpackung 2 weist einen Deckel 10 mit einem
Verschluss 11 auf, welchem ein weiterer, im vorliegenden
Fall jedoch kleinerer Deckel gegenüberliegend am Grundkörper 3 befestigt
zugeordnet ist. Mit den Verschlüssen
können
sowohl der kollabierbare Würfel
als auch die Deckel jeweils für
sich getrennt oder auch mit ein und demselben Verschluss gemeinsam
verschlossen werden.
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Die 2 zeigt
die Verpackung 1 mit dem daran angeordneten, kollabierbaren
Würfel
nach 1 in vollständig
aufgeklapptem Zustand. Die Seitenfläche 7 stoßen mit
ihren Rändern 8 bündig zusammen
und verschließen
den kollabierbaren Körper 6,
so dass kein Blick in den Innenraum des Würfels möglich ist.
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Die 3 zeigt
die Verpackung 1 als Werbeträger 2 mit dem an seiner
Rückseite
angeordneten, nahezu vollständig
kollabierten, geometrischen Körper 6.
Lediglich zur besseren Erkennbarkeit des kollabierbaren Körpers 6 sind
die diagonal über
die Seitenflächen 7 verlaufenden
Falze 12 an den Stirnseiten des kollabierten Würfels 6 dargestellt.
Wenn die Seitenflächen 7 vollständig übereinandergefügt eingeklappt
sind, verlaufen auch die Falze 12 nahezu parallel zu den
Kanten der Boden- und Deckflächen des
Würfels.
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Der
dargestellte Würfel
stellt selbstverständlich
lediglich eine mögliche
Ausführungsform
eines kollabierbaren, geometrischen Körpers dar, und ist auf keinen
Fall in beschränkender
Weise anzusehen.
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- 1
- Verpackung
- 2
- Werbeträger
- 3
- Grundkörper
- 4
- Datenträgerfixierung
- 5
- Datenträger
- 6
- kollabierbarer,
geometrischer Körper
- 7
- Seitenfläche
- 8
- Rand
- 9
- Innenraum
- 10
- Deckel
- 11
- Verschluss
- 12
- Falz