DE102004019102A1 - Auszugssystem für ein Haushaltgerät - Google Patents
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Abstract
Es sind Auszugssysteme für ein Haushaltsgerät, insbesondere Gargerät, bekannt, die zumindest eine ortsfeste Halteschiene (23) und eine bewegliche Auszugsschiene (27) zur Halterung eines Gargutträgers (13) aufweisen, von denen zumindest eine erste Schiene (25; 27) mit einer ersten Schicht (33) beschichtet ist, die einen Schmierstoff aufweist. Um Auszugssystem mit dauerhaft guten Lauf- oder Gleiteigenschaften auszustatten, ist zumindest eine zweite Schiene (23, 27; 23) mit einer zweiten Schicht (34) beschichtet oder unbeschichtet.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Auszugssystem für ein Haushaltsgerät, insbesondere Gargerät, das zumindest eine ortsfeste Halteschiene und eine bewegliche Auszugsschiene zur Halterung eines Gargutträgers aufweist, von denen zumindest eine erste Schiene mit einer ersten Schicht beschichtet ist, die einen Schmierstoff aufweist.
- Aus
EP 0 994 309 A2 ist eine gattungsgemäße Auszugsvorrichtung bekannt, die teilweise aus einem Garraum herausziehbare Schienen aufweist. Diese sind in ortsfesten Führungen gleitend geführt. Die Schienen und/oder die Führungen sind zumindest an ihren Gleitflächen mit einem Gleitwerkstoff versehen. - Aus
DE 102 11 470 A1 ist ein gattungsgemäßes Auszugssystem bekannt, das eine ortsfeste innere Schiene, eine bewegliche Zwischenschiene und eine bewegliche Außenschiene aufweist. Die Schienen sind mit einer einfach zu reinigenden auf PTFE basierten Schicht versehen. Je nach Zugänglichkeit der Schienen bzw. von Bauteilen für Gargut und/oder den Nutzer sind unterschiedliche Beschichtungsqualitäten vorgesehen. So lassen sich Bauteilbereiche, die nach unten weisen, mit einer im Hinblick auf Reinigbarkeit und/oder Abriebsfestigkeit geringeren Beschichtungsqualitäten ausrüsten, als nach oben weisende Bauteilbereiche, die Gargutspritzern unmittelbar ausgesetzt sind. - Aus
DE 199 49 239 A1 ist eine Auszugsvorrichtung, insbesondere Teleskopauszugsvorrichtung, bekannt, bei der Schienen mittels Kugellager oder Rollenlager an ortsfesten Führungen geführt sind. Die Kugeln der Kugellager oder die Rollen der Rollenlager bestehen zumindest an ihrer Oberfläche aus einem selbstschmierenden Werkstoff. - Aus
DE 38 15 440 ist eine Teleskopeinschubvorrichtung bekannt, die als ein Teleskopauszug mit einer ortsfesten inneren Schiene, einer rollbaren mittleren Schiene und einer rollbaren äußeren Schiene für den Gargutträger ausgebildet ist. An der mittleren Schiene sind je zwei Rollen über Bolzen gelagert. In den Bolzen sind Rillen ausgebildet, die der Aufnahme hochtemperaturbeständigen Fetts oder von Schmierpaste dienen. - Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Auszugssystem für ein Haushaltsgerät bereitzustellen, das dauerhaft gute Lauf- oder Gleiteigenschaften aufweist.
- Die Aufgabe der Erfindung ist mit einem Haushaltsgerät mit den Merkmalen des Patentsanspruchs 1 gelöst. Gemäß dem Patentanspruch 1 ist von den Schienen zumindest eine erste Schiene mit einer ersten Schicht beschichtet, die einen Schmierstoff aufweist. Dagegen ist zumindest eine zweite Schiene mit einer zweiten Schicht beschichtet oder unbeschichtet. Erfindungsgemäß ist erkannt worden, dass es für eine ausreichende Schmierung des gesamten Auszugssystems genügt, lediglich eine der Schienen mit einer Schmierstoffschicht zu versehen. Von der Schmierstoffschicht abgeriebene Schmierstoffpartikel können in dem erfindungsgemäßen Auszugssystem auch Lauf- oder Gleitflächen erreichen, die nicht mit einer Schmierstoffschicht in Kontakt sind. Dies reicht aus, um aufgabengemäß eine Leichtgängigkeit des Auszugssystems aufrechtzuerhalten.
- Weiter ergeben sich nach dem Patentanspruch 1 für die Schienen unterschiedliche Oberflächeneigenschaften. Dadurch kann das Lauf- oder Gleitverhalten des Auszugssystems wesentlich gesteigert werden. Das Lauf- oder Gleitverhalten verbessert sich insbesondere dann, wenn die Schienen mit Schichten unterschiedlicher Oberflächenhärte beschichtet sind. In Hinblick auf eine günstige Fertigung ist es dabei bevorzugt, wenn zumindest eine der Schienen unbeschichtet ist, d.h. eine metallische Oberfläche aufweist.
- Besonders bevorzugt ist es, wenn die mit der Schmierstoffschicht beschichtete erste Schiene eine bewegliche Schiene ist. Mittels der beweglichen Schiene wird eine gute Verteilung des Schmierstoffes im Auszugssystem erreicht. Bei einem Auszugssystem bestehend aus einer ortsfesten Halteschiene und einer beweglichen Auszugsschiene reicht es daher aus, wenn die bewegliche Auszugsschiene mit der Schmierstoffschicht beschichtet ist. Die ortsfeste Halteschiene kann dagegen mit einer anderen Schicht beschichtet sein oder unbeschichtet sein.
- Für den Fall, dass zwischen der beweglichen Auszugsschiene und der ortsfesten Halteschiene eine Zwischenschiene gelagert ist, reicht es erfindungsgemäß aus, wenn lediglich eine der drei Schienen mit der Schmierstoffschicht beschichtet ist. Besonders bevorzugt ist es dabei, wenn die Zwischenschiene mit der Schmierstoffschicht beschichtet ist. In diesem Fall kann die Zwischenschiene sowohl die Auszugsschiene als auch die Halte schiene in etwa mit derselben Menge an Schmierstoff versorgen. Dabei kann fertigungstechnisch vorteilig auf eine Beschichtung der Halteschiene und/oder der Auszugsschiene verzichtet werden. Alternativ kann die äußere Auszugsschiene und/oder die ortsfeste innere Halteschiene mit einer anderen, etwa korrosionsbeständigen Schicht versehen sein.
- Besonders bevorzugt ist es, wenn der Schmierstoff ein anorganischer Festschmierstoff ist. Ein derartiger Schmierstoff ist im Gegensatz zu vielen anderen Schmierstoffen, wie etwa Flüssigschmierstoffen aus Öl oder Fett, auch bei hohen Temperaturen physiologisch unbedenklich.
- Von Vorteil ist es, wenn der Schmierstoff chemisch resistent ist, insbesondere laugenbeständig ist, um eine Reinigung in Geschirrspülmaschine zu ermöglichen. In diesem Fall kann das Auszugssystem auch chemisch aggressiven Medien, beispielsweise Laugen in einer Geschirrspülmaschine, ausgesetzt werden.
- Anorganische Festschmierstoffe können sich besonders einfach aus einem Schichtgefüge lösen. Ein Verteilen des anorganischen Festschmierstoff auf Bauteile, die nicht mit dem Festschmierstoff beschichtet sind, ist daher besonders einfach ermöglicht. Quietschgeräusche oder eine Schwergängigkeit des Auszugssystems sind daher zuverlässig verhindert.
- Erfindungsgemäß kann es von Vorteil sein, wenn der Schmierstoff hochtemperaturbeständig ist. Hierzu kommen alle Schmierstoffe in Frage, die bis zu maximalen Garbetriebstemperaturen von bis zu 300° C und gegebenenfalls bis 500° bis 600° C bei der Pyrolyse beständig sind. Besonders bevorzugt ist es dabei, wenn als Festschmierstoff Graphit verwendet wird. Graphit ist selbst bei sehr hohen Temperaturen einsetzbar sowie chemisch resistent und auch kostengünstig. Weiterhin kann als Festschmierstoff Molybdändisulfid verwendet werden. In diesem Fall kann es jedoch bei sehr hohen Temperaturen wegen der Erzeugung von S2 problematisch werden. Sofern die Fertigungskosten nur von nachrangiger Bedeutung sind, ist als Festschmierstoff auch Bornitrid denkbar, das in allen Temperaturbereichen beständig und physiologisch unbedenklich ist. Entsprechendes gilt auch für Wolframdisulfid.
- Von Vorteil ist es, wenn die Schmierstoffschicht ein Bindemittel aufweist, das den Schmierstoff an der Schiene hält. Das Bindemittel bewirkt einen verbesserte Verbindung des Schmierstoffes mit der Schienenoberfläche. Eine solche Verbindung ist im Unterschied dazu nicht gegeben, wenn der Schmierstoff lediglich in einer aufgerauten Schienenoberfläche Halt findet. Besonders vorteilhaft im Hinblick auf eine Schmierstoffschicht mit gleichmäßiger Schichtdicke und gleichmäßigen Oberflächeneigenschaften ist es, wenn das Bindemittel ein Lack ist. Dieser kann beispielsweise auf die Schiene gesprüht werden, wodurch sich eine gleichmäßige Schichtdicke ergibt. Anschließend kann der auf der Schiene aufgebrachte Lack zusammen mit dem Schmierstoff in die Schiene eingebrannt werden. Vorteilig ist dabei der Schmierstoff in dem Lack suspendiert. Durch das Einbrennen können dauerhaft zuverlässige Schmiereigenschaften der Schiene erreicht werden, selbst wenn der Teleskopauszug chemisch aggressiven Medien oder hohen Temperaturen ausgesetzt wird.
- Um die Abriebsfestigkeit der Schienenbeschichtung bzw. deren Schichtqualität den Anforderungen entsprechend einzustellen, sind auch Kombinationen der oben genannten Festschmierstoffe aus Graphit, Molybdändisulfid (MoS2), Bornitrid oder Wolframdisulfid denkbar.
- Im Vergleich zu einer Gleitlagerung kann mit einer Wälzlagerung im Auszugssystem ein verbessertes Auszugsverhalten erreicht werden. Im Unterschied zu einer Gleitlagerung wird zwischen den beweglichen Bauteilen keine Reibungskraft erzeugt, sondern rollen die beweglichen Bauteile über Wälzkörper gegeneinander ab. Dadurch ist bei einem Auszugsystem mit Gleitlagerung wesentlich weniger Schmiermittel erforderlich. Es kann daher auch eine Schmierstoffschicht mit qualitativ geringeren Anforderungen eingesetzt werden.
- Erfindungsgemäß kann die Schmierung des Auszugssystems über eine nur auf der Zwischenschiene vorgesehene Schmierstoffschicht erreicht werden. Andere Bauteile in dem Auszugssystem, etwa Schienen, Wälzkörper oder Wälzkörperkäfige müssen daher keine Schmierfunktion übernehmen. Die Wälzkörper und/oder deren Wälzkörperkäfige können daher speziell als Begrenzungsanschläge ausgebildet werden. Dabei auftretende Belastungen könnten beispielsweise auf aus Kohlenstoff basierende Wälzkörperkäfige (sog. PEEK-Käfige) nicht standhalten.
- Fertigungstechnisch bevorzugt ist es, wenn die Zwischenschiene vollständig mit dem Schmierstoff beschichtet ist. Im Vergleich zu einer nur teilweisen Beschichtung der Zwischenschiene kann somit der Beschichtungsvorgang wesentlich vereinfacht werden.
- Spielt der Fertigungsaufwand zum Aufbringen der Schmierstoffschicht auf die Schiene nur eine untergeordnete Rolle, so ist es denkbar, mehrere Schmierstoffschichten mit verschiedenen Eigenschaften aufzutragen. In diesem Fall kann eine unterste Schichtlage einen großen Anteil an Bindemitteln und entsprechend wenig Festschmierstoff aufweisen. Dadurch ist eine abriebsfeste Halterung des Schmierstoffs auf der Schiene gesichert. Eine oberste Lage kann dagegen wenig Bindemittel und dafür einen hohen Anteil an Festschmierstoff aufweisen. Dadurch ist die Schmiereigenschaft der Zwischenschiene erhöht.
- Darüber hinaus kann die den Schmierstoff enthaltende Schicht weitere Füllstoffe, etwa aus Keramik enthalten, um dessen Schichtqualität oder Abriebsfestigkeit einzustellen.
- Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann das Auszugssystem herausnehmbar in dem Gargerät gehaltert sein. In diesem Fall ist einerseits eine einfache Reinigung des Auszugssystems außerhalb des Gargeräts erreicht. Andererseits kann beispielsweise bei einem Pyrolysebetrieb im Gargerät das Auszugssystem herausgenommen werden, um es nicht den hohen Temperaturen im Pyrolysebetrieb auszusetzen.
- Bevorzugt kann das Auszugssystem derart ausgebildet sein, dass die mit der Schmierstoffschicht beschichtete Schiene vor Verunreinigungen geschützt ist. Beispielsweise kann die Halteschiene und/oder die Auszugsschiene einen Hohlraum begrenzen, in dem die mit der Schmierstoffschicht beschichtete Zwischenschiene angeordnet ist. In diesem Fall ist die Zwischenschiene zumindest im Garbetrieb in den durch die Halteschiene/Auszugsschiene gebildeten Hohlraum eingeschoben. Eine Verunreinigung der Zwischenschiene durch Garflüssigkeit oder durch Wrasen ist dadurch wesentlich reduziert. Dadurch bietet sich an, dass die Schmierstoffschicht einen anorganischen Festschmierstoff aufweist. Ein derartige Schmierstoffschicht weist herausragende Schmiereigenschaften auf, ist jedoch nur schwer zu reinigen. Dies liegt in den physikalischen Eigenschaften von anorganischen Festschmierstoffen begründet. Die schlechte Reinigbarkeit spielt je doch nur eine untergeordnete Rolle, wenn die, die Schmierstoffschicht aufweisende Schiene weitgehend vor Verunreinigungen geschützt ist.
- Nachfolgend sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der beigefügten Figuren beschrieben. Es zeigen:
-
1 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel ein Auszugssystem in einem Gargerät; -
2 in einer Schnittdarstellung das Auszugssystem des Gargeräts; -
3 einen Kugelkäfig des Auszugssystems; und -
4 gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel ein Auszugssystem in einem Gargerät. - In der
1 ist gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel ein Gargerät mit einer Gargerätemuffel1 dargestellt, die einen Garraum eingrenzt. Das Gargerät weist eine Schwenktür3 zum Schließen einer frontseitigen Muffelöffnung5 auf. In der1 ist die Schwenktür3 in einem geöffneten Zustand dargestellt. An gegenüberliegenden Seitenwänden9 der Gargerätemuffel1 sind korrespondierende seitliche Führungsstäbe11 sowie ein Auszugssystem, bestehend aus zwei gegenüberliegenden Teleskopauszügen13 , gehaltert. Die Teleskopauszüge13 sind in einer obersten von vier horizontalen Garraumebenen herausnehmbar gehaltert. In den darunter liegenden drei Garraumebenen sind jeweils die korrespondierenden Führungsstäbe11 herausnehmbar gehaltert. Auf den beiden korrespondierenden untersten Führungsstäben11 stützt sich ein Backblech13 ab, das teilweise aus der Gargerätemuffel1 herausgeschoben ist. Die Führungsstäbe11 sind muffelfrontseitig jeweils in einer Lagerbuchse15 eingesteckt. Diese ist in einer Montageöffnung der Muffelseitenwand9 montiert. Die Teleskopauszüge13 sind mit einer Halteplatte14 ausgebildet, die jeweils in eine Ringnut16 der Lagerbuchse15 eingehängt ist. Im Bereich einer Muffelrückwand17 sind die Führungsstäbe11 sowie die Teleskopauszüge13 jeweils in einer Montageöffnung19 gelagert. Sowohl die Führungsstäbe11 als auch die Teleskopauszüge13 sind werkzeugfrei von einem Benutzer aus der Muffel1 zu lösen. - Vorliegend ist das Auszugssystem
13 als ein Teleskopauszug ausgebildet. Der Teleskopauszug13 ist gemäß der2 in einer in der1 gezeigten Blickrichtung1 im Querschnitt dargestellt. Der Teleskopauszug13 weist eine untere Halteschiene23 auf, die über die Halteplatte14 ortsfest an der Muffelseitenwand9 gehaltert ist. - Sowohl die Halteplatte
14 als auch die Lagerbuchse15 sind in der2 mit gestrichelten Linien dargestellt. Neben der ortsfesten Halteschiene23 besteht der Teleskopauszug13 aus einer beweglichen Zwischenschiene25 sowie einer ebenfalls beweglichen Auszugsschiene27 . Die Zwischenschiene25 ist über Kugeln29 zwischen der Auszugsschiene27 und der ortsfesten Halteschiene23 gelagert. - Die Ausgestaltung der Schienen
23 ,25 ,27 ist nicht auf das vorliegende Ausführungsbeispiel beschränkt. So kann die Halteschiene23 auch wie ein Rundstab11 ausgebildet sein. Auf der Halteschiene23 kann die Auszugsschiene gleitend oder über andere Wälzkörper gelagert geführt sein. Dabei ist die Ausgestaltung der Auszugsschiene27 nicht auf das vorliegende Ausführungsbeispiel beschränkt. Vielmehr kann die Auszugsschiene27 auch als ein Schlitten, ein Läufer oder ein sonstiges Auszugselement ausgebildet sein. Zwischen dem Auszugselement27 und der Halteschiene23 kann auch auf die Anordnung der Zwischenschiene25 verzichtet werden. - Die Halteschiene
23 und die Auszugsschiene27 bestehen gemäß der2 aus zueinander identisch ausgebildeten U-Profilteilen aus einem unbeschichteten Stahlblech. Die beiden Schienen23 ,27 sind mit ihren offenen Seiten einander zugewandt angeordnet. Sie begrenzen einen im Wesentlichen geschlossenen Hohlraum31 , in dem die Zwischenschiene25 angeordnet ist. Das heißt, dass zumindest im eingeschobenen Zustand des Teleskopauszuges13 die Zwischenschiene25 nahezu vollständig von der Auszugsschiene27 und der Halteschiene23 umschlossen ist. Fettspritzer, Verschmutzungen oder dergleichen werden daher von den Kugeln29 und von der Zwischenschiene25 ferngehalten. - Um ein leichtgängiges Herausziehen und Zusammenschieben des Auszugssystems zu gestatten, ist die Zwischenschiene
25 mit einer Schmierstoffschicht33 beschichtet. Die Schmierstoffschicht33 ist in der2 in übertriebener Schichtdicke dargestellt. Die Schichtdicke liegt realistischerweise in einem Bereich zwischen 10 und 20 μm. Im Gegensatz zur Zwischenschiene33 sind sowohl die Kugeln29 als auch die Halteschiene23 und die Auszugsschiene27 nicht mit der Schmierstoffschicht33 beschichtet, sondern unbeschichtet. Dadurch laufen die Kugeln29 einerseits auf der Schmierstoffschicht33 der Zwischenschiene25 und andererseits auf den unbeschichteten Laufflächen der Halteschiene23 und der Auszugsschiene27 . - Die Oberflächeneigenschaften der Metalloberfläche der Kugeln
29 , der Halteschiene23 sowie der Auszugsschiene27 einerseits und der Schmierstoffschicht33 andererseits sind unterschiedlich. Aufgrund dieser unterschiedlichen Oberflächeneigenschaften ergibt sich ein besonders gutes Abrollverhalten der Kugeln29 und somit gute Laufeigenschaften des Auszugssystems. - Alternativ kann die Halteschiene
23 und/oder die Auszugsschiene27 mit einer zweiten Schicht beschichtet sein, wie sie in der2 mit dem Bezugszeichen34 mit gestrichelter Linie angedeutet ist. Die beiden unterschiedlichen Schichten33 und34 weisen unterschiedliche Oberflächeneigenschaften auf. Insbesondere kann bei einer unterschiedlichen Oberflächenhärte das Abrollverhalten der Kugel29 verbessert werden. Die zweite Schicht34 kann etwa als eine korrosionsbeständige Schicht ausgebildet sein. - Vorliegend weist die Schmierstoffschicht
33 Partikel aus einem anorganischen Festschmierstoff, wie etwa Graphit auf. Zur Herstellung der Schmierstoffschicht33 wird zunächst ein Pulver des anorganischen Festschmierstoffs in einer Lacklösung suspendiert und damit anschließend die Zwischenschiene25 beschichtet. In einem weiteren Arbeitsschritt wird die Lacklösung in die Zwischenschiene25 eingebrannt. Dadurch ergibt sich eine äußerst hohe mechanische Abriebsfestigkeit der Beschichtung33 sowie eine gute chemische Widerstandsfähigkeit gegenüber aggressiven Medien, wie etwa Waschmitteln. Neben diesem kostengünstigen Lackierverfahren sind auch andere Verfahren, wie etwa eine PVD-Beschichtung (Physical Vapour Deposition) oder eine CVD-Beschichtung (Chemical Vapour Deposition) zur Herstellung der Schmierstoffschicht33 denkbar. - Die Schmierstoffschicht
33 der Zwischenschiene25 reicht aus, um auch zwischen den Kugeln29 und der Auszugsschiene27 bzw. der Halteschiene23 genügend Schmierstoff einzubringen. Die in der2 dargestellten U-profilförmigen Schienen23 ,27 eignen sich dabei besonders gut, die Zwischenschiene33 vor Verunreinigungen zu schützen. Bei den in der2 gezeigten Schienen genügt es, die Schmierstoffschicht33 nur bezüg lich ihrer Schmiereigenschaften anzupassen. Von nachrangiger Bedeutung ist in diesem Fall die Reinigungsfähigkeit der Schmierstoffschicht33 . Der Schutz vor Verunreinigungen der Schmierstoffschicht33 wird nämlich von der U-profilförmigen Halteschiene23 bzw. der Auszugsschiene27 übernommen. Diese wirken zumindest im eingeschobenen Zustand wie Abdeckelemente gegenüber der Zwischenschiene25 . Eine Verunreinigung der Zwischenschiene25 ist daher weitgehend reduziert. - Erst ein solcher Schutz der Zwischenschiene
25 vor Verunreinigungen ermöglicht daher sinnvoller Weise eine Beschichtung der Zwischenschiene25 mit der anorganischen Festschmierstoffschicht33 . Eine derartige Schicht ist nämlich – verglichen etwa mit einer auf PTFE basierenden Schicht – nur sehr schwer zu reinigen. - Gemäß den
2 sind die Kugeln29 in zwei gegenüberliegenden Kugelkäfigen37 angeordnet. Die Kugeln29 sind in den Kugelkäfigen37 drehbar gehaltert. Einer der Kugelkäfige37 in der3 gezeigt. Der Kugelkäfig37 besteht aus einem dünnen Stahlblech, das zu einem Winkelteil mit drei im Profil trapezförmig angeordneten Seiten39 geformt ist. In jeder der Seiten39 sind Aussparungen41 ausgeschnitten. Die Aussparungen41 sind je Seite39 in zwei hintereinander liegenden Reihen angeordnet. Die beiden Reihen sind über einen Mittelabschnitt43 des Kugelkäfigs37 beabstandet sind. Jede Aussparung41 ist teilweise von einem abgewinkelten Prägerand45 begrenzt, der die Kugel29 in der Aussparung41 hält. - Die in den
2 und3 gezeigten Kugelkäfige37 sind zusätzlich mit der Schmierstoffschicht33 beschichtet. In der2 ist die auf dem Kugelkäfig37 aufgebrachte Schmierstoffschicht33 mit gestrichelter Linie angedeutet. In der3 ist die auf dem Kugelkäfig37 aufgebrachte Schmierstoffschicht33 in Schraffur angedeutet. Dadurch kann aufgrund der Rotation der Kugeln29 an dem abgewinkelten Prägerand45 ein geringfügiger Schmierstoffabrieb erzeugt werden. Der Abrieb wird durch die Verstellbewegung des Teleskopauszuges13 entlang der Laufflächen der Schienen25 ,23 ,27 verteilt. Dadurch wird das Auszugsverhalten des Auszugssystems dauerhaft verbessert. Ferner werden Quietschgeräusche oder eine Schwergängigkeit bei der Betätigung des Teleskopauszugs wirksam reduziert. Das Aufbringen der Schmierstoffschicht33 auf den Kugelkäfig37 erfolgt dabei wie das Aufbringen der Schmierstoffschicht33 auf die jeweilige Schiene. - Die Kugelkäfige
37 sind zwischen den Schienen23 ,25 ,27 in Längsrichtung frei beweglich. Die Stirnseiten47 jedes Kugelkäfigs37 dienen in dem in der2 gezeigten Teleskopauszug13 als Anschläge, die eine Längsbewegung der Schienen23 ,25 ,27 begrenzen. Der Teleskopauszug13 kann daher solange auseinander gezogen werden, bis die Stirnseiten47 des Kugelkäfigs37 in Anlage mit entsprechenden, nicht gezeigten Schienen-Anschlägen kommen. - In der
4 ist gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel ein Gargerät gezeigt, das dem Gargerät des ersten Ausführungsbeispiels entspricht. Der einzige Unterschied zum ersten Ausführungsbeispiel bestehen darin, dass die Teleskopschienen13 des Auszugssystems aus der ortsfesten Halteschiene23 sowie der unmittelbar daran gelagerten Auszugsschiene25 besteht. Auf die Zwischenschiene25 ist verzichtet. Dabei ist die Auszugsschiene25 wie im ersten Ausführungsbeispiel über Kugeln29 gelagert, die in den Kugelkäfigen37 gehaltert sind. - Gemäß der
4 ist die bewegliche Auszugsschiene27 mit der Schmierstoffschicht33 beschichtet. Durch eine Verstellbewegung der Auszugsschiene27 wird der Schmierstoff in ausreichender Menge im Auszugssystem verteilt. Dagegen ist die ortsfeste Halteschiene23 unbeschichtet. Die Kugeln29 rollen daher zwischen Abrollflächen mit unterschiedlichen Oberflächeneigenschaften, wodurch sich ein besonders gutes Abrollverhalten der Kugeln29 und somit gute Laufeigenschaften des Auszugssystems ergibt.
Claims (27)
- Auszugssystem für ein Haushaltsgerät, insbesondere Gargerät, das zumindest eine ortsfeste Halteschiene (
23 ) und eine bewegliche Auszugsschiene (27 ) zur Halterung eines Gargutträgers (13 ) aufweist, von denen zumindest eine erste Schiene (25 ;27 ) mit einer ersten Schicht (33 ) beschichtet ist, die einen Schmierstoff aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine zweite Schiene (23 ,27 ;23 ) mit einer zweiten Schicht (34 ) beschichtet ist oder unbeschichtet ist. - Auszugssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mit der ersten Schicht (
33 ) beschichtete erste Schiene die bewegliche Auszugsschiene (27 ) ist. - Auszugssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Auszugsschiene (
27 ) und der ortsfesten Halteschiene (23 ) zumindest eine bewegliche Zwischenschiene (25 ) gelagert ist. - Auszugssystem nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die mit der ersten Schicht (
33 ) beschichtete erste Schiene die Zwischenschiene (25 ) ist. - Auszugssystem nach Anspruch 1, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die mit der zweiten Schicht (
34 ) beschichtete oder unbeschichtete zweite Schiene (23 ,27 ) die Halteschiene (23 ) und/oder die Auszugsschiene (27 ) ist. - Auszugssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schmierstoffschicht (
33 ) einen anorganischen Festschmierstoff aufweist. - Auszugssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schmierstoffschicht (
33 ) chemisch resistent ausgebildet ist. - Auszugssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schmierstoffschicht (
33 ) hochtemperaturbeständig ausgebildet ist. - Auszugssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schmierstoffschicht (
33 ) Graphit aufweist. - Auszugssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schmierstoffschicht (
33 ) Molybdändisulfid aufweist. - Auszugssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schmierstoffschicht (
33 ) Bornitrid aufweist. - Auszugssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schmierstoffschicht (
33 ) Wolframdisulfid aufweist. - Auszugssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schmierstoffschicht (
33 ) ein Bindemittel aufweist, das den Schmierstoff an der ersten Schiene (33 ) hält. - Auszugssystem nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Bindemittel ein Lack ist.
- Auszugssystem nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Lack mit dem Schmierstoff in die Zwischenschiene (
25 ) eingebrannt ist. - Auszugssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schienen (
23 ,25 ,27 ) über Wälzkörper (29 ) im Auszugssystem gelagert sind. - Auszugssystem nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Wälzkörper (
29 ) in einem Wälzkörperkäfig (37 ) angeordnet sind. - Auszugssystem nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Wälzkörperkäfig (
37 ) als Anschlag zur Begrenzung einer Bewegung der Schiene (25 ,27 ) ausgebildet ist. - Auszugssystem nach einem der Ansprüche 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, dass der Wälzkörperkäfig (
37 ) mit der Schmierstoffschicht (33 ) beschichtet ist. - Auszugssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Schiene (
25 ;27 ) vollständig mit der Schmierstoffschicht (33 ) beschichtet ist. - Auszugssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schmierstoffschicht (
33 ) zumindest teilweise mehrlagig ausgebildet ist. - Auszugssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schmierstoffschicht (
33 ) weitere Füllstoffe, etwa aus Keramik, enthält. - Auszugssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Auszugssystem (
13 ) herausnehmbar in dem Haushaltsgerät gehaltert ist. - Auszugssystem nach einem der Ansprüche 3 bis 27, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteschiene (
23 ) und/oder die Auszugsschiene (27 ) die Zwischenschiene (25 ) vor Verunreinigungen schützt. - Auszugssystem nach einem der Ansprüche 3 bis 27, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteschiene (
23 ) und/oder die Auszugsschiene (27 ) die Zwischenschiene (25 ) umschließt. - Auszugssystem nach einem der Ansprüche 3 bis 27, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteschiene (
23 ) und/oder die Auszugsschiene (27 ) einen Hohlraum (31 ) begrenzen, in dem die Zwischenschiene (25 ) angeordnet ist. - Haushaltsgerät mit einem Auszugssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
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