DE102004016547A1 - Verfahren zum Öffnen bzw. Reinigen einer Spinnmaschine - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Öffnen von Spinnboxen (1) bzw. Rotorreinigen beim Betrieb einer Spinnmaschine, insbesondere einer Offenend-Spinnmaschine, bei welchem Spinnboxen (1) geöffnet bzw. Rotoren (6) und insbesondere deren Innenräume von einer Wartungseinrichtung gereinigt werden. Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß das Öffnen der Spinnboxen (1) bzw. eine Ausführung von Reinigungsmaßnahmen bereits am noch drehenden oder auslaufenden Rotor (6) begonnen wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Öffnen von Spinnboxen bzw. Rotorreinigen beim Betrieb einer Spinnmaschine, insbesondere einer Offenend-Spinnmaschine, bei welchem Spinnboxen geöffnet bzw. Rotoren und insbesondere deren Innenräume von einer Wartungseinrichtung gereinigt werden. Ferner bezieht sich die Erfindung auf eine Spinnmaschine, insbesondere eine Offenend-Spinnmaschine, mit einer Vielzahl von Spinnstellen und wenigstens einer Wartungseinrichtung zur Durchführung von Wartungstätigkeiten, die steuerungstechnisch an eine programmierbare Steuerungseinrichtung angeschlossen sind sowie einem Datenspeicher zur Anwendung an Spinnmaschinen.
  • Während des Betriebes von Spinnmaschinen entsteht häufiger die Notwendigkeit einzelne oder mehrere Spinnboxen bzw. Spinnstellen von Spinnmaschinen zu öffnen. Die kann zum Beispiel der Fall sein, wenn um Rotoren zu tauschen sind oder Arbeiten innerhalb der Spinnbox anfallen. Der häufigste Grund für das Öffnen von Spinnboxen liegt darin, daß Reinigungsmaßnahmen erforderlich sind. Es entstehen während des Betriebs einer Spinnmaschine fortlaufend Verschmutzungen. Eine Ursache für derartige Verschmutzungen ist die Staubentwicklung bei der Verarbeitung der Fasern. Eine andere Ursache bilden von den Fasern mitgeführte Verunreinigungen, welche während des Spinnprozesses freigesetzt werden. Nachteilig wirken sich Verschmutzungen zum einen auf die Qualität des hergestellten Garnes in Form von Einschlüssen aus. Gelangen solche Verunreinigungen unkontrolliert in den Produktionsvorgang, kann es dazu kommen, daß diese Einschlüsse im produzierten Garn bilden. Andererseits beeinflussen Verschmutzungen die Leistungsfähigkeit der Spinnmaschine negativ. Insbesondere der Rotor ist von Verunreinigung besonders stark betroffen. Aus diesem Grund kommen bei bekannten Spinnmaschinen Wartungseinrichtungen zum Einsatz, die bei bestimmten Anlässen Reinigungstätigkeiten ausführen. Solche Anlässe können beispielsweise das Neuanspinnen eines Garnes bei einem Spulenwechsel oder einem Fadenbruch sein. Die Wartungseinrichtungen wurden dazu in der Vergangenheit mit unterschiedlichsten Systemen ausgestattet, um diese Reinigungsaufgabe auszuführen. Die wichtigsten Reinigungsmethoden sehen eine mechanische oder pneumatische Reinigung vor. Die mechanische Reinigung kann beispielsweise mittels Schaber oder Bürsten und die pneumatische Reinigung mittels eines Luftstrahles ausgeführt werden. Bei allen bekannten Reinigungsmethoden und Vorrichtungen kommt es jedoch vor, daß die Reinigung gelegentlich nur unvollständig ausgeführt wird und Verschmutzungen in der Spinnmaschine oder deren Umgebung verbleiben. In diesem Fall treten dann auch nach Ausführung eines Reinigungszyklusses durch die Wartungseinrichtung weiterhin unerwünschte Fehler, beispielsweise in Form nicht durchführbarer Ansetzvorgänge oder mangelhafter produzierter Garnqualitäten auf.
  • Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zu schaffen, durch dessen Anwendung die Rotorreinigung zuverlässiger und wirkungsvoller wird.
  • Zur Lösung dieser Aufgabe ist das eingangs genannte Verfahren erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß das Öffnen der Spinnboxen bzw. eine Ausführung von Reinigungsmaßnahmen bereits am noch drehenden oder auslaufenden Rotor begonnen wird. So hat es sich gezeigt, daß Verschmutzungen aufgrund der im laufenden Rotor vorherrschenden Querbeschleunigungen insbesondere an der Rotorinnenseite festgehalten werden. Vor allem im Bereich der Rotorrille kommt es daher zu Ansammlungen von Schmutz. Bremst ein so verunreinigter Rotor dann bis zum Stillstand ab, lösen sich diese Verunreinigungen in unkontrollierter Weise ab. Insbesondere Faserrin ge bilden sich aus den Verschmutzungen und stellen dann ein Problem dar. Bei bekannten Verfahren wird die Spinnbox zusammen mit der daran befestigten Fadenabzugsdüse aufgeschwenkt. Der Zeitpunkt des Aufschwenkens ist dabei so gewählt, daß der Rotor bis zum Einsetzen der Reinigungsmaßnahmen an den Rotorwänden nahezu oder vollständig zum Stillstand gekommen ist. D. h., die an der Wartungseinrichtung angeordneten Reinigungsvorrichtungen werden im wesentlichen erst in Funktion gesetzt, wenn die Spinnbox geöffnet und der Rotor bereits zum Stillstand gekommen ist. Im Gegensatz dazu sieht die Erfindung vor, daß die Reinigungsmaßnahmen bereits beim noch drehenden oder auslaufenden Rotor begonnen werden. Dreht der Rotor beim Öffnen der Spinnbox mit unverminderter Drehzahl weiter, ist sichergestellt, daß keine Verschmutzungen unkontrolliert aus dem Rotorinnenraum heraustreten. Bei einem auslaufenden Rotor ist der Zeitpunkt zum Aktivieren der Reinigungsmaßnahmen so rechtzeitig gewählt, daß eine vorgegebene Mindestdrehzahl bis zum Aufschwenken der Spinnbox nicht unterschritten wird. Dadurch vermeidet man in effizienter Weise, daß sich Verschmutzungen unkontrolliert in der Spinnmaschine verteilen können. Die Verteilung loser Verschmutzungen geschieht beispielsweise durch die vorhandenen Luftströmungen, welche einerseits von der Saugluft der Spinnmaschine und andererseits von Druckluftdüsen erzeugt werden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren bewirkt, daß zu Beginn der Reinigung die zuvor beschriebenen Quer- bzw. Fliehkräfte die Verunreinigungen sicher im Rotor zurückhalten. Diese Rückhaltung ist ausreichend groß, um die Verschmutzungen auch entgegen den auftretenden Lustströmungen sicher festzuhalten. Wird nun die Reinigungsvorrichtung am auslaufenden Rotor rechtzeitig genug in Funktion gesetzt, indem sie sich beispielsweise in den Rotorinnenraum hineinbewegt und den äußeren umgebenden Ringraum dichtend abschließt, können Verschmutzungen nicht nach außen in andere Teile der Maschine oder gar in Faserbandkannen gelangen. In dieser am Rotor anliegenden Position, kann die Reinigungsvorrichtung dann auch die gegebenenfalls vorhandenen Faserringe sicher entfernen, da diese nach wie vor sicher im drehenden Rotor gehalten. Ist der Rotor zwischenzeitlich unter die Mindestdrehzahl abgefallen oder gar zum Stillstand gekommen, verhindert die Abdeckung durch die Reinigungsvorrichtung das unbeabsichtigte Austreten der Verschmutzungen. Bei dem bekannten Verfahren kommt es nämlich häufiger vor, daß Faserringe sich vom stehenden Rotor lösen und über die in den Rotorinnenraum hineinragende Fadenabzugsdüse legen. Beim Öffnen der Spinnbox schwenkt dann die Fadenabzugsdüse mitsamt dem aufliegenden Faserring auf und die Verschmutzung werden durch die Unterdruckströmung bzw. Druckluftströmungen in unkontrollierter Weise in der Maschine herumgewirbelt. So konnte es beispielsweise auch vorkommen, daß Verunreinigungen in Kannenbehälter für Faserbänder, die unterhalb der Spinnmaschine aufbewahrt werden, gelangen und zu einem späteren Zeitpunkt mit dem darin befindlichen Faserband erneut in den Spinnprozess gelangen, wo sie Störungen verursachen.
  • Es ist daher für die Ausführung der Erfindung ganz besonders vorteilhaft, wenn bei der Ausführung bestimmter Reinigungsmaßnahmen eine Mindestdrehzahl des Rotors nicht unterschritten wird. Mit der Festlegung einer Mindestdrehzahl kann beispielsweise je nach verwendeter Faserart oder verwendeter Rotoren sichergestellt werden, daß sich Verschmutzungen nicht vorzeitig lösen. So wird beispielsweise bei kleineren Rotordurchmessern eine höhere Mindestdrehzahl und umgekehrt bei größeren Rotordurchmessern eine kleinere Mindestdrehzahl ausreichend sein. Vorteilhafterweise wird als eine Reinigungsmaßnahme des erfindungsgemäßen Verfahrens ein Rotorsteuerhebel durch die Wartungseinrichtung betätigt. Hierdurch wird die Verzögerung des sich drehenden Rotors ausgelöst und in ihrer Stärke gesteuert. Der Zeitpunkt und gegebenenfalls auch die Verzögerung des Rotors kann von der Wartungseinrichtung vorzugsweise automatisch besonders exakt bestimmt und kontrolliert werden.
  • Vorteilhafterweise wird als weitere Reinigungsmaßnahme eine Spinnbox durch die Wartungseinrichtung automatisch geöffnet. Hierzu sind beispiels weise bekannte Öffnervorrichtungen von Wartungseinrichtungen verwendbar. Diese sind für die zeitlich exakte Ansteuerung und Betätigung der Öffnervorrichtungen für die gewünschte Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens in besonders geeignet und bedürfen keiner oder nur geringfügiger vorrichtungstechnischer Änderungen.
  • Für eine besonders sichere Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es zudem vorteilhaft, wenn als eine Reinigungsmaßnahme der Rotor mittels eines mechanisch und/oder pneumatisch arbeitenden Reinigungsvorrichtung gereinigt wird. Derartige Reinigungsvorrichtungen sind in zahlreichen Ausführungsformen im Einsatz. Es kann daher bei der Verwendung solcher Reinigungsgeräte auf erprobte und zuverlässige Technologien zurückgegriffen werden.
  • Für eine besonders gut angepasste Anwendung des Verfahrens ist es vorteilhaft, wenn die zeitliche Abfolge der Reinigungsmaßnahmen in Abhängigkeit von vorgegebenen Parametern bestimmte wird. Hierdurch kann eine Anpassung des Verfahrens an die jeweils vorliegenden Gegebenheiten der Spinnmaschine, des Rotors, der verwendeten Fasern etc. erfolgen. Vorteilhafterweise werden als Parameter ausschließlich oder miteinander kombinierte Rotortyp, Rotordurchmesser, Trägheitsmoment der Maschine oder deren Komponenten, Verzögerungen, Rotordrehzahl, Rotationsenergie oder die Spaltgröße zwischen Rotor und Fadenabzugsdüse berücksichtigt.
  • Für eine genaue Steuerung des Verfahrens bietet es sich vorteilhafterweise an, daß die Bestimmung der Parameter und die Ablaufsteuerung von einer Steuerungseinrichtung der Wartungseinrichtung oder der Spinnmaschine durchgeführt wird. Die praktische Umsetzung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann beispielsweise durch entsprechende Software erfolgen, die von rechnergestützten Steuerungseinrichtungen der Wartungseinrichtungen oder der Spinnmaschinen ausführbar ist. Somit lässt sich das erfindungsgemäße Verfahren an vielen Spinnmaschinen besonders kostengünstig durch Anpassung der Software ausführen.
  • Als besonders vorteilhaft hat es sich für das Verfahren erwiesen, daß das Öffnen der Spinnbox beim Erreichen einer Rotordrehzahl erfolgt, die zwischen 95% und 50%, insbesondere zwischen 90% und 75% der Rotornenndrehzahl liegt. Wird die Spinnbox bei diesen Rotordrehzahlen geöffnet, ist sichergestellt, daß der Rotor bis zum Aufschwenken der Spinnbox bzw. dem Einsatz der Reinigungsvorrichtung noch mit einer ausreichend hohen Drehzahl dreht. Bei bestimmten Anwendungsfällen ist es sogar vorteilhaft, wenn das Öffnen der Spinnbox bei Erreichen einer Rotordrehzahl erfolgt, die zwischen 95% und 35%, insbesondere zwischen 90% und 50%, der Rotornenndrehzahl liegt.
  • Schließlich hat es sich als vorteilhaft erwiesen, daß mittels einer zusätzlichen Reinigungsvorrichtung Verschmutzungen entfernt werden, die an einer Fadenabzugsdüse der Spinnbox anhaften.
  • Die erfindungsgemäße Spinnmaschine auf die sich die Erfindung darüber hinaus bezieht ist dadurch gekennzeichnet, daß die programmierbare Steuerungseinrichtung eine Speicher- oder eine Lesevorrichtung aufweist mittels der ein Programm zu Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens nach einem der Verfahrensansprüche speicherbar oder einlesbar ist. Der ebenfalls beanspruchte Datenspeicher zeichnet sich dadurch aus, daß darauf ein Programm zur Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens nach einem der Verfahrensansprüche gespeichert ist.
  • Weitere Vorteile der Erfindung sind im Zusammenhang mit den nachfolgenden Ausführungsbeispielen und der Zeichnung beschrieben. Es zeigt darin:
  • 1 eine Schrägansicht auf eine aufgeklappte Spinnbox;
  • 2 ein Drehzahl-Zeit-Diagramm der Rotordrehzahl.
  • 1 zeigt eine bekannte Spinnbox 1 einer Offenend-Spinnmaschine in einer Schrägansicht von links vorne. Ein Deckel 2 der Spinnbox 1 ist in dem dargestellten Zustand mittels einer Öffnereinrichtung 3 aufgeschwenkt worden. Die Öffnereinrichtung 3 ist an einem Schwenkarm 4 befestigt, die zu einer nicht dargestellten Wartungseinrichtung gehört. Ebenfalls am Schwenkarm 4 befestigt ist eine Reinigungsvorrichtung 5, die sich im dargestellten Zustand unmittelbar vor einem Rotor 6 befindet. In dem dargestellten Zustand dreht der Rotor 6 entweder noch mit der vollen Rotornenndrehzahl oder einer bereits reduzierten Drehzahl. Wichtig ist hierbei, daß eine zuvor bestimmte Rotormindestdrehzahl beim Öffnen des Deckels 2 nicht unterschritten wird. Wahlweise kann das erfindungsgemäße Verfahren an einem mit Nenndrehzahl drehenden Rotor oder an einem verlangsamten Rotor ausgeführt werden. Die an der Rotorinnenseite und insbesondere an den Rotorrillen anhaftenden Verschmutzungen sind, solange die Rotormindestdrehzahl nicht unterschritten wird, aufgrund der durch die Querbeschleunigungen hervorgerufenen Fliehkräfte sicher im Rotorinnenraum fixiert. Wird nun die Reinigungsvorrichtung 5 weiter in Richtung des Rotors 6 zugestellt, verschließt dessen glockenartiges Gehäuse 7 einen um den Rotor 6 herumführenden Ringraum 8 samt Rotor 6 nach außen hin, so daß keine Verschmutzungen austreten können.
  • Durch das Aufschwenken des Deckels 2 der Spinnbox 1 zu einem Zeitpunkt, an dem sich der Rotor 6 noch mit einer Drehzahl dreht, die über der Rotormindestdrehzahl liegt, wird auch das Austreten von Faserringen vermieden, welche vorzugsweise im Bereich der Rotorrille entstehen. Nicht fixierte Faserringe legen sich häufig über die Fadenabzugsdüse werden mit diesen zusammen beim Aufschwenken des Deckels 2 aus dem Rotorinnenraum herausgezogen. Die bei der Reinigung aufgrund von Unterdruck oder Druckluft erzeugten Luftströmungen verteilen dann die so aus dem Rotorinnenraum herausgezogene Faserringe oder Rückstände in unkontrollierter Weise an der Maschine. Unkontrolliert verteilte Verschmutzungen haben dann negative Effekte. Insbesondere ist zu befürchten, daß derartige Verschmutzungen in darunter angeordneten Kannen für Faserbänder gelangen und zu einem späteren Zeitpunkt die Produktion in Form von Einschlüssen im Garn oder von Problemen beim Ansetzen des Garns stören.
  • 2 zeigt ein Diagramm, bei dem die Rotordrehzahl n gegenüber der Zeit aufgetragen ist. Der Rotor 6 dreht bei dieser Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zunächst mit einer Rotordrehzahl n0. Zu einem Zeitpunkt t1 wird dann mit der Ausführung der Reinigungsmaßnahmen begonnen. Beispielweise kann hierzu von der Wartungseinrichtung der Rotorsteuerhebel betätigt und damit eine Verzögerung des Rotors ausgelöst werden. Ab dem Zeitpunkt t1 folgt damit eine Phase, in der sich die Rotordrehzahl verringert. Ab dem Zeitpunkt t1 wird auch der Deckel 2 der Spinnbox 1 geöffnet, wobei innerhalb des Rotors 6 anhaftende Verschmutzungen aufgrund der hohen Drehzahl, die über einer Rotormindestdrehzahl liegt, sicher im Rotorinnenraum gehalten werden. Zum Zeitpunkt t2 wird dann das Gehäuse 7 der Reinigungsvorrichtung 5 über den Rotorringraum 8 gesetzt, um diesen nach außen hin zu verschließen und ein Austreten von Verschmutzungen zu verhindern. Die nachfolgende Reinigung mittels beispielsweise mechanischer oder pneumatischer Reinigungselemente wie Bürsten oder Druckluftdüsen kann dann beliebig lange andauern. Dies kann auch über einen Zeitpunkt t3 hinaus der Fall sein, an dem die Rotordrehzahl unter die Rotormindestdrehzahl nmin abfällt und ab der eine sichere Rückhaltung der Verschmutzung im Rotorinnenraum nicht mehr gewährleistbar ist.
  • Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. Es sind vielmehr zahlreiche Abwandlungen im Rahmen der Patentansprüche möglich. So kann selbstverständlich die Rotorreinigung auch bei konstant gleichbleibender Rotornenndrehzahl erfolgen und auf eine Absenkung der Rotordrehzahl an dieser Stelle verzichtet werden. Des weiteren ist es möglich, die Rotordrehzahl in anderer Weise als der dargestellten linearen Absenkung abzusenken. Darüber hinaus muss der Rotor 6 auch nicht bis zum völligen Stillstand abgebremst werden, sondern kann zur Zeitersparnis bei der Wiederinbetriebnahme der Spinnstelle mit verringerter Drehzahl weiterlaufen. Entscheidend für die Erfindung ist lediglich, daß das Öffnen des Deckels 2 bei einer Drehzahl erfolgt, die oberhalb einer für die sichere Rückhaltung von Verschmutzungen erforderlichen Mindestdrehzahl nmin erfolgt. Darüber hinaus kann optional vorgesehen werden, daß bis zum Erreichen der Mindestdrehzahl zusätzlich eine Abdeckung des Rotors 6 sowie des umliegenden Ringraumes 8 sichergestellt wird.

Claims (16)

  1. Verfahren zum Öffnen von Spinnboxen (1) bzw. Rotorreinigen beim Betrieb einer Spinnmaschine, insbesondere einer Offenend-Spinnmaschine, bei welchem Spinnboxen (1) geöffnet bzw. Rotoren (6) und insbesondere deren Innenräume von einer Wartungseinrichtung gereinigt werden, dadurch gekennzeichnet, daß das Öffnen der Spinnboxen (1) bzw. eine Ausführung von Reinigungsmaßnahmen bereits am noch drehenden oder auslaufenden Rotor (6) begonnen wird.
  2. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß für die Ausführung bestimmter Reinigungsmaßnahmen eine Mindestdrehzahl des Rotors (6) nicht unterschritten wird.
  3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als eine Reinigungsmaßnahme ein Rotorsteuerhebel durch die Wartungseinrichtung automatisch betätigt wird.
  4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als eine Reinigungsmaßnahme eine Spinnbox (1) durch die Wartungseinrichtung automatisch geöffnet wird.
  5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als eine Reinigungsmaßnahme der Rotor (6) mittels eines mechanisch und/oder pneumatisch arbeitenden Reinigungsvorrichtung (5) gereinigt wird.
  6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die zeitliche Abfolge der Reinigungsmaßnahmen in Abhängigkeit von vorgegebenen Parametern bestimmt wird.
  7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Parameter ausschließlich oder miteinander kombiniert der Rotortyp, Rotordurchmesser, Trägheitsmoment der Maschine oder deren Komponenten, Verzögerungen, Rotordrehzahl, Rotationsenergie oder die Spaltgröße zwischen Rotor und Fadenabzugsdüse berücksichtigt werden.
  8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Bestimmung der Parameter und die Ablaufsteuerung von einer Steuerungseinrichtung der Wartungseinrichtung oder der Spinnmaschine durchgeführt wird.
  9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Öffnen der Spinnbox (1) bei Erreichen einer Rotordrehzahl erfolgt, die zwischen 95% und 50%, insbesondere zwischen 90% und 75%, der Rotornenndrehzahl liegt.
  10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Öffnen der Spinnbox (1) bei Erreichen einer Rotordrehzahl erfolgt, die zwischen 95% und 35%, insbesondere zwischen 90% und 50%, der Rotornenndrehzahl liegt.
  11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mittels einer zusätzlichen Reinigungsvorrichtung Rückstände entfernt werden, die an einer Fadenabzugsdüse der Spinnbox anhaften.
  12. Spinnmaschine, insbesondere eine Offenend-Spinnmaschine, mit einer Vielzahl von Spinnstellen und wenigstens einer Wartungseinrichtung zur Durchführung von Wartungstätigkeiten, die steuerungstechnisch an eine programmierbare Steuerungseinrichtung angeschlossen sind, dadurch gekennzeichnet, daß die programmierbare Steuerungseinrichtung eine Speicher- oder eine Lesevorrichtung aufweist in der ein Programm zur Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 11 gespeichert oder eingelesen ist.
  13. Spinnmaschine nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß sicherungstechnische Schutzvorrichtungen an der Wartungseinrichtung angebracht sind, die ein gefahrloses Öffnen der Spinnbox (1) bei schnellaufendem Rotor (6) gewährleisten.
  14. Spinnmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Reinigungsvorrichtung (5) zumindest in dem in den Innenraum des Rotors (6) eingreifenden Bereich aus reib- und wärmebeständigen Werkstoffen besteht.
  15. Spinnmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß am Schwenkarm (4) eine zusätzliche Reinigungsvorrichtung angeordnet ist, die den Bereich der Fadenabzugsdüse im aufgeschwenkten Zustand des Deckels (2) reinigt.
  16. Datenspeicher zur Anwendung an Spinnmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß darauf ein Programm zur Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 11 gespeichert ist.
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