DE102004016364A1 - Airbaganordnung für ein Motorrad - Google Patents
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Abstract
Airbaganordnung
für ein
Motorrad, mit einem aufblasbaren Gassack, der sich im aufgeblasenen
Zustand zwischen einem Sitzbereich des Motorrads und einem Lenkbereich
des Motorrads befindet. Ein lenkernaher Bereich des Gassacks reicht
weiter nach oben vom Motorrad weg als ein sitznaher Bereich des
Gassacks. Im aufgeblasenen Zustand weist der Gassack zwischen dem sitznahen
Bereich und dem lenkernahen Bereich mindestens einen vom sitznahen
Bereich in Richtung zum lenkernahen Bereich stufen- bzw. treppenförmig ansteigenden Anstiegsbereich
auf. Das Gassackinnere ist frei von Drosselstellen. Somit kann sich
in das Gassackinnere einströmendes
Gas ungedrosselt gleichmäßig im Gassack
verteilen und der nitznahe Bereich und der lenkernahe Bereich des
Gassacks werden im wesentlichen gleichzeitig und kontinuierlich
aufgeblasen.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine Airbaganordnung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
- Aus der
DE 103 15 533 A1 ist ein Motorrad bekannt, bei dem im hinteren Bereich des Tanks ein Airbagmodul angeordnet ist. Der Airbag des Airbagmoduls besteht aus einem Hauptsackabschnitt und einem Zusatzsackabschnitt. Bei der Airbagauslösung wird zunächst der Hauptsackabschnitt aufgeblasen. Wenn der Hauptsackabschnitt aufgeblasen ist, wird der Zusatzsackabschnitt aufgeblasen. Über ein im Hauptsackabschnitt vorgesehenes Verbindungsloch steht der Zusatzsackabschnitt in Fluidverbindung mit dem Hauptsackabschnitt. Der Zusatzsackabschnitt ist an den Hauptsackabschnitt angenäht. Aus strömungstechnischer Sicht stellt das Verbindungsloch zwischen dem Hauptsackabschnitt und dem Zusatzsackabschnitt eine Drosselstelle dar. Bei der Auslösung des Airbagmoduls ist der vom Gasgenerator des Airbagmoduls erzeugte Gasvolumenstrom wesentlich größer als der Gasvolumenstrom, der über das Verbindungsloch in den Zusatzsackabschnitt abfließen kann. Aus diesem Grund wird bei der Airbagauslösung zunächst im wesentlichen der Hauptsackabschnitt vollständig aufgeblasen und erst anschließend füllt sich der Zusatzsackabschnitt. - Ein „zweistufiger Airbag", wie er in der
DE 103 15 533 A1 beschrieben ist, hat im aufgeblasenen Zustand in einer Seitenansicht des Motorrads eine Form, die einer Stufe bzw. einer Treppe ähnelt. Bei einem Unfall wird der Oberkörper und der Kinnbereich des Helms des Fahrers von dem Hauptsackabschnitt abgefangen. Der Stirnbereich des Fahrerhelms wird durch den Zusatzsackabschnitt abgestützt. - Aufgabe der Erfindung ist es, einen verbesserten Airbag zu schaffen, der einen stufen- bzw. treppenförmig ansteigenden Anstiegsbereich aufweist.
- Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
- Die Erfindung geht von einer Airbaganordnung für ein Motorrad aus. Die Airbaganordnung weist – ganz allgemein gesprochen – ein Airbagmodul mit einem aufblasbaren Gassack auf, der sich im aufgeblasenen Zustand zwischen einem Sitzbereich des Motorrads und einem Lenkerbereich des Motorrads erstreckt. Der aufgeblasene Airbag steigt also vom Sitzbereich zum Lenkerbereich hin rampenförmig an. Der lenkernahe Bereich des aufgeblasenen Gassacks erstreckt sich weiter nach oben vom Motorrad weg als der sitznahe Bereich des Gassacks. Ein weiteres wichtiges Merkmal eines Gassacks gemäß der Erfindung besteht darin, dass der Gassack im aufgeblasenen Zustand zwischen dem sitznahen und dem lenkernahen Bereich mindestens einen stufenförmigen bzw. treppenförmigen Anstiegsbereich aufweist. Vom Fahrer aus gesehen ist der aufgeblasene Gassack also keine ausschließlich schräg nach vorne ansteigende „Rampe"; der Gassack weist vielmehr vom Fahrer aus gesehen mindestens einen „stufenförmigen Sprung" auf. Der Begriff „stufenförmiger Sprung" ist sehr breit zu verstehen. Gemeint ist nicht unbedingt ein „rechteckförmiger Sprung" wie bei einer Treppe, sondern ganz allgemein ein Bereich, der einen stärkeren Anstiegsgradient aufweist als ein sitz- bzw. fahrernaher Airbagbereich. Der hintere bzw. fahrer- oder sitznahe Airbagbereich soll bei einem Unfall primär den Oberkörper des Fahrers abfangen. Der vordere, lenkernahe Airbagbereich, d. h. der vorderhalb des Anstiegsbereichs liegende Airbagbereich soll den Kopf bzw. Helmbereich des Fahrers abfangen. Durch eine derartige Airbagform wird die Kopf- und Nackenbelastung für den Fahrer minimiert. Ein weiterer Vorteil einer solchen „Stufenform" ist darin zu sehen, dass im Vergleich zu einem herkömmlichen Airbag ohne Stufen das Airbagvolumen geringer und somit die Aufblaszeit kürzer ist.
- Der Kern der Erfindung besteht nun darin, dass das Innere des Gassacks frei von Drosselstellen ist. Das beim Auslösen des Airbags vom Gasgenerator erzeugte Gas kann also im wesentlichen ungehindert in den Gassack einströmen und sich im wesentlichen ungehindert im Gassack verteilen und zwar im gesamten Gassack. Da das Gassackinnere im Unterschied zu der
DE 103 15 533 A1 keine Drosselstelle im Sinne eines Verbindungslochs o. ä. aufweist, sondern frei von Drosselstellen ist, wird der gesamte Gassack im wesentlichen kontinuierlich aufgeblasen. Somit werden insbesondere der sitznahe Bereich und der lenkernahe Bereich des Gassacks im wesentlichen gleichzeitig und im wesentlichen kontinuierlich aufgeblasen. Bei einem Airbag gemäß der Erfindung ist also kein Verbindungsloch im Sinne derDE 103 15 533 A1 und auch keine anderweitig gestaltete „Drosselstelle" im Innern des Gassacks vorgesehen. Da der Airbag in allen seinen Bereichen im wesentlichen gleichzeitig und gleichmäßig aufgeblasen wird, ergibt sich eine Verbesserung der Sicherheit für den Motorradfahrer. - Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist im Inneren des Gassacks mindestens ein „flexibles, faltbares Element" angeordnet, das im aufgeblasenen Zustand des Gassacks als „Zugstrebe" fungiert. Zwei Enden des flexiblen, faltbaren Elements sind jeweils an Wandabschnitten des Gassacks befestigt. Im aufgeblasenen Zustand des Gassacks erstreckt sich das flexible, faltbare Element, vergleichbar einer „Sehne" im mathematischen Sinne durch das Innere des Gassacks und begrenzt die Expansion des Gassacks im Bereich seiner Enden. Das als Zugstrebe fungierende flexible, faltbare Element bestimmt somit ganz entscheidend die Form des Gassacks im aufgeblasenen Zustand. Bei dem flexiblen, faltbaren Element kann es sich um ein Seil, ein Band, einen Gurt o.ä. handeln. Das flexible, faltbare Element kann aus einem textilen Material, einem Gewebe, einem Gewirk, einem Gestrick, einem Geflecht o.ä. hergestellt sein. Insbesondere kann es aus dem selben Material hergestellt sein wie der Gassack.
- Bei dem flexiblen, faltbaren Element muss es sich nicht unbedingt um ein einfaches Seil, ein Band oder einen Gurt handeln. Denkbar ist auch ein flexibles, faltbares Element, das mehrere Arme, d. h. mehrere Enden aufweist, die sternförmig auseinander laufen und die jeweils mit Wandabschnitten des Gassacks verbunden sind, z. B. durch eine Naht, eine Klebeverbindung, eine Nietverbindung o.ä. Es können auch mehrere solche flexible, faltbare Elemente im Inneren des Gassacks zur Formgebung des Gassacks im aufgeblasenen Zustand vorgesehen sein. Die für einen Gassack gemäß der Erfindung charakteristische stufen- bzw. treppenartige Form kann ebenfalls durch ein solches flexibles faltbares Element oder durch mehrere solche flexible, faltbare Element erreicht werden. Ein stufen- bzw. treppenförmiger Anstiegsbereich kann durch ein flexibles, faltbares Element bzw. durch mehrere flexible, faltbare Elemente erreicht werden, das bzw. die sich von einem „Einschnürungsbereich des Gassacks, welcher den stufen- bzw. treppenförmigen Anstiegsbereich bildet, quer durch den Innenraum des Gassacks nach unten zu einem Wandbereich des Gassacks erstreckt bzw. erstrecken, der im aufgeblasenen Zustand auf einem Tank des Motorrads aufliegt bzw. der sich in einem tanknahen Bereich des Gassacks befindet.
- Der stufen- bzw. treppenförmige Anstiegsbereich des aufgeblasenen Gassacks lässt sich durch einen im wesentlichen ebenen oder nur leicht schrägen, plateauförmigen Gassackbereich und einen sich von diesem plateauförmigen Gassackbereich in Richtung des lenkernahen Bereichs ansteigenden Gassackbereich beschreiben. Zur Erzielung einer derartigen Gassackform kann ein Ende des flexiblen, faltbaren Elements mit einem Wandabschnitt des Gassacks verbunden sein, der zwischen dem plateauförmigen Gassackbereich und dem ansteigenden Gassackbereich liegt. Das andere Ende des flexiblen, faltbaren Elements kann mit einem Wandabschnitt des Gassacks verbunden sein, der auf dem Tank aufliegt bzw. der sich in einem tanknahen Bereich des Gassacks befindet.
- Nach einer Weiterbildung der Erfindung weist der Gassack im aufgeblasenen Zustand zwischen dem sitznahen und dem lenkernahen Bereich mehr als einen „Sprung" auf. Beispielsweise können zwischen dem sitznahen und dem lenkernahen Bereich zwei „treppenartige Anstiegsbereiche" vorgesehen sein. Der erste treppenartige Anstiegsbereich ist durch einen ersten ebenen bzw. nur leicht schrägen, plateauförmigen Gassackbereich und einen sich daran anschließenden ersten ansteigenden Gassackbereich gebildet. Hieran schließt sich der zweite Anstiegsbereich an, der durch einen sich an den ersten ansteigenden Gassackbereich anschließenden zweiten ebenen oder nur leicht schrägen, plateauförmigen Gassackbereich und einen sich daran anschließenden zweiten ansteigenden Gassackbereich gebildet ist. Beide Anstiegsbereiche können jeweils durch flexible, faltbare Elemente „geformt" sein, die sich sehnenartig quer durch das Innere des Airbags erstrecken.
- Als weiteres Formcharakteristikum kann vorgesehen sein, dass der Gassack im aufgeblasenen Zustand vom Fahrer bzw. sitznahen Bereich aus gesehen eine konkave Einformung aufweist. Eine solche konkave Einformung kann ebenfalls durch ein flexibles, faltbares Element oder durch mehrere flexible, faltbare Element erreicht werden, die sich von der fahrernahen Gassackwand zur lenkernahen Gassackwand oder schräg nach unten schräg nach oben erstrecken.
- Eine derartige konkave Einformung hat den Vorteil, dass der Fahrer und der Airbag bei einem Unfall stets optimal zueinander positioniert werden. Bei realen Unfallsituationen besteht durch seitliche Krafteinwirkung auf das Motorrad häufig eine leicht schräge Vorverlagerung des Fahrers. Durch eine konkave Prallfläche an der dem Motorradfahrer zugewandten Seite des Gassacks berührt der Oberkörper des Fahrers den Gassack frühzeitig mit einer relativ großen Kontaktfläche. Die Gefahr, dass der Motorradfahrer seitlich am Gassack entlang abgleitet wird dadurch verringert. Anstatt einer runden konkaven Einformung kann der Airbag an seiner dem Fahrer zugewandten Seite auch V-förmig nach vorne zusammenlaufen, was eine optimale Ausrichtung des Fahrers relativ zum Airbag weiter verbessert.
- Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass die Breite des Airbags im aufgeblasenen Zustand im Bereich der Arme des Fahrers gezielt begrenzt wird, um beim Aufblasen des Airbags ein seitliches Auseinanderdrücken der Arme des Fahrers und somit ein seitliches Wegdrücken der Hände vom Lenker zu verhindern. Dies kann durch ein flexibles, faltbares Element erreicht werden, das sich im wesentlichen quer zur Motorradlängsrichtung erstreckt und die beiden gegenüberliegenden „Seitenwände" des Airbags miteinander verbindet.
- Ein günstiger Ort für die Anbringung des Airbagmoduls, das den Gasgenerator und den im Normalbetrieb zusammengefalteten Airbag enthält, ist der Bereich zwischen dem hinteren Ende des Tanks und dem vorderen Ende des Sitzes bzw. der Sitzbank. Durch den Einbau das Airbagmoduls im Bereich zwischen dem Tank und der Sitzbank wird eine fest Anbindung des Airbags erreicht. Im Unterschied zu einer Anordnung des Airbagmoduls im vor deren Tankbereich bzw. im Bereich des Lenkers wird durch eine derartige Anordnung ein „Hochdrehen" des Gassacks durch den auf den Gassack auftreffenden Fahrer vermieden. Bei einer Anordnung des Airbagmoduls nahe am Fahrer, insbesondere im Bereich zwischen dem Tank und der Sitzbank sind keine weiteren Befestigungseinrichtungen wie z. B. Befestigungsgurte, welche den Airbag am Fahrzeug halten bzw. positionieren erforderlich.
- Im folgenden wir die Erfindung im Zusammenhang mit der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
-
1 ,2 ein erstes Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung; und -
3 ,4 ein zweites Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung. -
1 zeigt ein Motorrad1 mit einem Vorderrad2 , einem Hinterrad3 , einem Windschild4 , einem Lenker5 , einem Tank6 und einer Sitzbank7 . Im Bereich des vorderen Endes der Sitzbank7 , d. h. zwischen der Sitzbank7 und dem Tank6 ist ein hier durch schematisch dargestelltes Airbagmodul8 angeordnet, das einen Gasgenerator und einen im Normalzustand zusammengefalteten Airbag enthält. Ferner ist eine hier nicht dargestellte Sensorik vorgesehen, welche Unfallsituationen erkennt. Die Sensorik ist an eine Steuerelektronik des Airbagmoduls angeschlossen, welche bei einem Unfall den Gasgenerator zündet. Der Airbag wird daraufhin durch den Gasgenerator aufgeblasen und erreicht dann den in1 dargestellten aufgeblasenen Zustand. Der Airbag wird im folgenden mit Bezugszeichen9 bezeichnet. - Wie aus
1 ersichtlich ist, erstreckt sich der Airbag9 im aufgeblasenen Zustand zwischen dem Sitzbankbereich des Motorrads und dem Bereich, in dem der Lenker5 angeordnet ist. Der Airbag9 wird für die folgende Beschreibung in einem „sitznahen Airbagbereich9a " und einen „lenkernahen Airbagbereich9b " unterteilt. Wie aus1 ersichtlich ist, weist der Airbag9 zwischen dem sitznahen Bereich9a und dem lenkernahen Bereich9b einen stufen- bzw. treppenförmigen Anstiegsbereich10 auf. Der Anstiegsbereich10 bildet einen Übergangsbereich zwischen einem ersten plateauförmigen Gassackbereich11 und einem nach oben vom Motorrad weg ansteigenden Gassackbereich12 , der in einen zweiten plateauförmigen Gassackbereich13 übergeht. Diese stufen- bzw. treppenartige Form des Airbags wird durch ein Band bzw. durch mehrere Bänder14 erreicht. In1 ist lediglich ein solches Band14 dargestellt. Das Band14 erstreckt sich sehnenartig im Innern des Airbags9 . Ein erstes Ende14a des Bands14 ist im Bereich des stufenförmigen Anstiegs10 mit der oberen Airbagwand vernäht. Ein unteres Ende14b des Bands14 ist mit der unteren Wand des Airbags9 vernäht, die hier auf dem Tank6 aufliegt. Das Band14 kann beispielsweise aus dem selben Material hergestellt sein wie der Airbag9 und fungiert im aufgeblasenen Zustand des Airbags9 als Zugstrebe, welche die stufen- bzw. treppenartige Form des Airbags9 wesentlich mitbestimmt. - Wenngleich der Airbag
9 in den sitznahen Bereich9a und den lenkernahen Bereich9b unterteilt werden kann, handelt es sich nur um einen einzigen Airbag und nicht wie der bei eingangs erwähntenDE 103 15 533 A1 um zwei deutlich voneinander getrennte Airbagabschnitte bzw. um zwei separate Airbags. Der Unterschied zu der eingangs genanntenDE 103 15 533 A1 zeigt sich insbesondere darin, dass das Innere des Airbags9 frei von Drosselstellen ist, was beim Zünden des Gasgenerators eine ungedrosselte, gleichmäßige Verteilung des einströmenden Gases im Airbag9 ermöglicht. Der Airbag9 wird also sowohl im sitznahen Bereich9a als auch im lenkernahen Bereich9b kontinuierlich und im wesentlichen gleichzeitig aufgeblasen. - Durch die in
1 gezeigte stufen- bzw. treppenartige Form des Airbags9 wird das Verletzungsrisiko des Motorradfahrers bei einem Unfall deutlich verringert. Bei einem Unfall trifft der Motorradfahrer mit seinem Oberkörper auf den sitznahen Airbagbereich9a auf. Der Helm- bzw. Kopfbereich des Motorradfahrers trifft auf den „erhöhten" lenkernahen Airbagbereich9b auf. -
2 zeigt den Airbag9 der1 in Draufsicht. Wie aus2 ersichtlich ist, weist der Airbag9 an seiner sitznahen Seite, d. h. an der dem Fahrer zugewandten Seite eine herzförmige Einschnürung15 auf. Diese Einschnürung wird ebenfalls durch ein Band16 erreicht. Das Band16 weist ein erstes Ende auf, das im Bereich der Einschnürung15 mit der hinteren Airbagwand verbunden ist und das schräg nach unten reicht. Das vordere bzw. untere Ende17 des Bandes16 ist mit der unteren Wand des Airbags9 verbunden. Durch eine derartige konkave Einbuchtung der sitznahen Wand des Airbags9 wird ein seitliches Abgleiten des Fahrers am Airbag verhindert. Vielmehr richten sich der Airbag9 und der Fahrer bei einem Aufprall des Fahrers auf den Airbag9 relativ zueinander aus. Überspitzt gesagt wird der Fahrer relativ zu dem Airbag „zentriert". - Wie aus
2 ersichtlich ist, weist der Airbag9 ferner eine linke Einschnürung18 und eine rechte Einschnürung19 auf. Diese Einschnürungen werden ebenfalls durch ein Band20 erreicht, das sich in Querrichtung des Motorrads erstreckt und das die beiden Seitenwände des Airbags9 miteinander verbindet. Das Band20 dient als Zugstrebe und begrenzt die seitliche Breite des Airbags9 . Somit wird verhindert, dass beim Aufblasen des Airbags9 die Arme des Motorradfahrers auseinander gedrückt und die Hände des Motorradfahrers seitlich von den Lenkergriffen weggedrückt werden. -
3 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem sich der Airbag9 gedanklich in drei Bereiche unterteilen lässt, nämlich einen sitznahen Bereich9a , einen lenkernahen Bereich9b und einen Mittelbereich9c . Ähnlich wie bei dem Ausführungsbeispiel der1 ist der Anstiegsbereich10 durch den Übergang von dem plateauförmigen Gassackbereich11 zu dem ansteigenden Gassackbereich12 gebildet, welcher wiederum in den zweiten plateauförmigen Gassackbereich13 übergeht. In Fahrtrichtung des Motorrads gesehen weist der Airbag9 einen zweiten Anstiegsbereich21 auf, der sich zwischen dem zweiten plateauförmigen Gassackbereich13 und einem zweiten ansteigenden Gassackbereich22 befindet. Ähnlich wie bei dem in den1 und2 beschriebenen Ausführungsbeispiel werden die beiden Anstiegsbereiche10 ,21 durch Bänder14 bzw.23 erreicht. Das Band14 fungiert als Zugstrebe und verbindet die obere Airbagwand im Bereich des Anstiegs10 mit der unteren, auf dem Tank aufliegenden Airbagwand. Das Band23 fungiert ebenfalls als Zugstrebe und verbindet die obere Airbagwand im Bereich des Anstiegs21 mit der vorderen, lenkernahen Airbagwand. Der Airbag9 der3 weist also zwei stufen- bzw. treppenförmige Anstiegsbereiche auf, wodurch sich die Sicherheit bei einem Aufprall auf ein Hindernis weiter verbessert. - Der vordere Airbagbereich
9b kann in mehrere kleinere Kammern9b.1 ,9b.2 ,9b.3 ,9b.4 ,9b.5 ,9b.6 unterteilt sein. Die Kammern9b.1 –9b.6 sind bogenförmig an dem mittleren Airbagbereich9c angeordnet und erstrecken sich vom linken Lenkerbereich24 zum rechten Lenkerbereich25 . Durch eine derartige „Erhöhung" des vorderen Airbagbereichs kann mit einer relativ geringen Volumenvergrößerung des Airbags9 ein weiterer zusätzlicher Schutz vor einer Kollision des Fahrers mit dem Windschild bzw. einem Hindernis erreicht werden. - Bei einem Unfall trifft der Fahrer mit seinem Oberkörperbereich auf den sitznahen Airbagbereich
9a und mit dem Kopf bzw. dem Helm auf den mittleren Airbagbereich9c auf. Dies führt zu einer Druckerhöhung in dem lenkernahen Airbagbereich9b , was zu einer stabilen Formausbildung der Bereiche9b.1 –9b.6 führt.
Claims (11)
- Airbaganordnung für ein Motorrad (
1 ), mit einem aufblasbaren Gassack (9 ), – der sich im aufgeblasenen Zustand zwischen einem Sitzbereich des Motorrads und einem Lenkerbereich des Motorrads befindet, wobei – ein lenkernaher Bereich des Gassacks (9 ) weiter nach oben vom Motorrad (1 ) weg reicht als ein sitznaher Bereich (9a ) des Gassacks (9 ), und – der Gassack (9 ) im aufgeblasenen Zustand zwischen dem sitznahen Bereich (9a ) und dem lenkernahen Bereich (9b ) mindestens einen vom sitznahen Bereich (9a ) in Richtung zum lenkernahen Bereich (9b ) stufen- bzw. treppenförmig ansteigenden Anstiegsbereich (10 ,21 ) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Gassackinnere frei von Drosselstellen ist, so dass sich in das Gassackinnere einströmendes Gas ungedrosselt gleichmäßig im Gassack (9 ) verteilen kann und der sitznahe Bereich (9a ) und der lenkernahe Bereich (9b ) des Gassacks (9 ), im wesentlichen gleichzeitig und kontinuierlich aufblasen. - Airbaganordnung nach Anspruch 1, wobei im Innern des Gassacks (
9 ) mindestens ein flexibles, faltbares Element (14 ,16 ,20 ,23 ) vorgesehen ist, das sich im aufgeblasenen Zustand des Gassacks (9 ) sehnenartig durch das Gassackinnere erstreckt und im aufgeblasenen Zustand des Airbags (9 ) als Zugstrebe fungiert, wobei zwei Enden des flexiblen, faltbaren Elements (14 ,16 ,20 ,23 ) jeweils an Wandabschnitten des Gassacks (9 ) befestigt sind. - Airbaganordnung nach Anspruch 2, wobei bei unter Innendruck stehendem Gassack (
9 ) die Form des Gassacks (9 ) in dem stufen- bzw. treppenförmig ansteigenden Anstiegsbereich (10 ,21 ) durch das mindestens eine flexible, faltbare Element (14 ,23 ) mitbestimmt ist. - Airbaganordnung nach einem der Ansprüche 2 oder 3, wobei im aufgeblasenen Zustand des Gassacks (
9 ) der stufen- bzw. treppenförmig ansteigende Anstiegsbereich (10 ,21 ) durch einen plateauförmigen Gassackbereich (11 ) gebildet ist, der in Richtung des lenkernahen Bereichs (9b ) in einen relativ zu dem plateauförmigen Gassackbereich (11 ) nach oben vom Motorrad weg ansteigenden Gassackbereich (12 ) übergeht und ein Ende des flexiblen, faltbaren Elements (14 ) mit einem Wandabschnitt des Gassacks (9 ) verbunden ist, der zwischen dem plateauförmigen Gassackbereich (11 ) und dem ansteigenden Gassackbereich (12 ) liegt. - Airbaganordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, wobei der Gassack (
9 ) im aufgeblasenen Zustand zwischen dem sitznahen Bereich (9a ) und dem lenkernahen Bereich (9b ) zwei treppenartige Anstiegsbereiche (10 ,21 ) aufweist, wobei der erste Anstiegsbereich (10 ) durch einen ersten plateauförmigen Gassackbereich (11 ) und einen sich daran anschließenden ersten ansteigenden Gassackbereich (12 ) gebildet ist und der zweite Anstiegsbereich (21 ) durch einen sich in Richtung des Lenkers (5 ) an den ersten ansteigenden Gassackbereich (12 ) anschließenden zweiten plateauförmigen Gassackbereich (13 ) und einen zweiten ansteigenden Gassackbereich (22 ) gebildet ist. - Airbaganordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei der Gassack (
9 ) im aufgeblasenen Zustand vom Sitzbereich des Motorrads aus gesehen eine konkave Form hat. - Airbaganordnung nach Anspruch 6, wobei die konkave Form durch mindestens ein flexibles, faltbares Element (
16 ) erreicht wird, welches mit der dem Sitzbereich des Motorrads zugewandten Wand des Gassacks verbunden ist und sich in Fahrtrichtung des Motorrads nach vorne erstreckt. - Airbaganordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei ein flexibles, faltbares Element (
20 ) vorgesehen ist, welches sich im aufgeblasenen Zustand des Gassacks (9 ) in einer Querrichtung des Motorrads erstreckt und eine linke Wand des Gassacks mit einer rechten Wand des Gassacks verbindet. - Airbaganordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 8, wobei das flexible, faltbare Element ein Band bzw: Gurt ist.
- Airbaganordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 9, wobei das Band bzw. der Gurt aus einem textilen Material besteht.
- Airbaganordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei die Airbaganordnung ein Airbagmodul mit einem Gasgenerator aufweist und das Airbagmodul im Bereich zwischen einem Tank (
6 ) des Motorrads (1 ) und einer Sitzbank (7 ) des Motorrads angeordnet ist.
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Publications (2)
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