DE102006027588A1 - Beifahrerseitige Insassenschutzvorrichtung - Google Patents
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Abstract
Eine beifahrerseitige Insassenschutzvorrichtung umfaßt einen Gassack (16). Der Gassack (16) hat eine dem Fahrzeuginnenraum zugewandte Vorderwand (18) und weist ein im Inneren des Gassacks (16) angeordnetes Fangband (26) auf. Das Fangband (26) ist mit einem ersten Befestigungsabschnitt (32) flächig an der Vorderwand (18) des Gassacks (16) befestigt. Das Fangband (26) weist einen länglichen zweiten Befestigungsabschnitt (40) auf. Der zweite Befestigungsabschnitt (40) ist ebenfalls an der Vorderwand (18) des Gassacks (16) befestigt und erstreckt sich im entfalteten Zustand des Gassacks (16) im wesentlichen vertikal.
Description
- Die Erfindung betrifft eine beifahrerseitige Insassenschutzvorrichtung, mit einem Gassack, der eine dem Fahrzeuginnenraum zugewandte Vorderwand hat und ein im Inneren des Gassacks angeordnetes Fangband aufweist, das mit einem ersten Befestigungsabschnitt flächig an der Vorderwand des Gassacks befestigt ist.
- Eine solche Vorrichtung ist aus der US 2003/0057691 bekannt. Der Gassack dieser Vorrichtung ist mit einem mehrteiligen Fangband versehen. Das Fangband setzt sich aus einem an der Vorderwand des Gassacks angebrachten rechteckförmigen Befestigungsabschnitt und zwei sich von den vertikalen Seiten des Befestigungsabschnitts erstreckenden Verbindungsabschnitten zusammen, die mit einem am Einblasmund des Gassacks befestigten Endabschnitt verbunden sind. Die Form des Gassacks und das Fangband sind so aufeinander abgestimmt, daß sich der Gassack im wesentlichen erst nach oben, dann nach unten und zuletzt in Richtung des Insassen entfaltet. Dieses Entfaltungsverhalten ist vorteilhaft für einen Insassen, der sich sehr nahe am Armaturenbrett des Fahrzeugs befindet.
- Bei beifahrerseitigen Insassenschutzvorrichtungen mit einem Gassack besteht aber grundsätzlich das Problem, daß nicht nur abhängig von der Position eines Insassen auf dem Beifahrersitz, sondern auch abhängig von der Art der Belegung des Beifahrersitzes unterschiedliche Gassackentfaltungsverhalten gewünscht sind. Im Falle eines auf dem Beifahrersitz montierten Kindersitzes ist es bislang üblich, die Schutzvorrichtung ganz abzuschalten, sofern im Fahrzeug eine Sensorik zur Erkennung eines Kindersitzes vorgesehen ist. Es gibt aber bereits gesetzliche Bestimmungen, die den Fall einer Airbagauslösung bei Belegung des Beifahrersitzes mit einem rückwärtsgerichteten Kindersitz betreffen.
- Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine beifahrerseitige Insassenschutzvorrichtung mit flexiblem Entfaltungsverhalten zu schaffen, mit der die erwähnten gesetzlichen Bestimmungen eingehalten werden können.
- Die Erfindung sieht hierzu eine beifahrerseitige Insassenschutzvorrichtung der eingangs genannten Art vor, bei der das Fangband einen länglichen zweiten Befestigungsabschnitt aufweist, der ebenfalls an der Vorderwand des Gassacks befestigt ist und sich im entfalteten Zustand des Gassacks im wesentlichen vertikal erstreckt. Der erste Befestigungsabschnitt ist dafür vorgesehen, daß er sich bei der Entfaltung des Gassacks an der Schale eines auf dem Beifahrersitz montierten rückwärtsgerichteten Kindersitzes abstützt. Dadurch wird einer weiteren Entfaltung in dieser Richtung entgegengewirkt. Darüber hinaus führt der zweite Befestigungsabschnitt zur Bildung einer vertikal verlaufenden Einschnürung, so daß der Gassack im Kopfbereich eines im Kindersitz untergebrachten Kindes eine Aussparung bietet.
- Die Möglichkeit einer vorteilhaften einstückigen Ausbildung des Fangbands ergibt sich durch eine Ausgestaltung, bei der sich der zweite Befestigungsabschnitt an den ersten Befestigungsabschnitt anschließt.
- Um in dem oben beschriebenen Anwendungsfall die Entfaltung des Gassacks in Fahrzeuglängsrichtung sicher einzudämmen, ist die Länge des Fangbands vorzugsweise so bemessen, daß sich beim Entfalten des Gassacks der erste Befestigungsabschnitt an einem auf dem Beifahrersitz montierten rückwärtsgerichteten Kindersitz abstützt, ohne daß das Fangband reißt.
- Gemäß der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der zweite Befestigungsabschnitt Teil eines Segels mit Seitenabschnitten, die an einem Längsabschnitt des Fangbands befestigt sind. Das Segel kann einstückig mit dem restlichen Fangband ausgebildet sein.
- Um eine optimale Gassackentfaltung für den Fall zu erreichen, daß der Beifahrersitz nicht von einem Kindersitz, sondern von einem normal sitzenden Fahrzeuginsassen belegt ist, weist das Fangband vorteilhaft eine Sollbruchstelle auf, an der das Fangband bei einer vorbestimmten Ausdehnung des Gassacks in Fahrzeuglängsrichtung abreißt. Wenn der sich entfaltende Gassack also nicht auf einen Kindersitz oder auf einen sehr nahe am Armaturenbrett befindlichen Insassen trifft, kann der Gassack nach dem Abreißen des Fangbands seine volle Ausdehnung in Fahrzeuglängsrichtung einnehmen.
- Eine Weiterbildung der Erfindung sieht eine Sensorik zur Klassifizierung eines Insassen auf dem Beifahrersitz und eine mehrstufige Befüllvorrichtung für den Gassack vor, wobei der Gassack mit dem Fangband so ausgelegt ist, daß bei Befüllung des Gassacks in einer ersten Stufe der Befüllvorrichtung das Fangband nicht reißt. So kann im Sinne einer optimalen Anpassung der von der Befüllvorrichtung bereitgestellten Gasmenge im Fall eines kleinen oder leichten Insassen eine schnelle Gassackentfaltung mit einem kleineren Gassackvolumen erreicht werden.
- Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und aus den beigefügten Zeichnungen, auf die Bezug genommen wird. In den Zeichnungen zeigen:
-
1 eine erfindungsgemäße Insassenschutzvorrichtung in einem ersten Anwendungsfall; -
2a und2b den Gassack aus1 in Draufsicht bzw. in perspektivischer Ansicht; -
3 einen Zuschnitt für ein Fangband für eine erfindungsgemäße Insassenschutzvorrichtung; -
4 ein aus dem Zuschnitt der3 hergestelltes, fertig montiertes Fangband; und -
5 die erfindungsgemäße Insassenschutzvorrichtung in einem zweiten Anwendungsfall. - In
1 sind ein Beifahrersitz10 in einem Kraftfahrzeug mit einem darauf montierten Kindersitz12 und eine erfindungsgemäße Insassenschutzvorrichtung im aktivierten Zustand dargestellt. Ein aus dem Armaturenbrettbereich14 des Fahrzeugs heraus entfalteter Gassack16 hat eine dem Fahrzeuginnenraum zugewandte Vorderwand18 , von der sich ein Teil an der stabilen Schale20 des Kindersitzes12 abstützt. Wie aus den2a und2b hervorgeht, weist der Gassack16 im entfalteten Zustand zudem eine vertikal verlaufende Einschnürung (Falte)22 auf, so daß der Gassack16 im Kopfbereich24 des im Kindersitz12 untergebrachten Kindes eine Aussparung bietet. - Diese Gassackform wird im wesentlichen durch ein im Inneren des Gassacks
16 angeordnetes Fangband26 bestimmt. Das Fangband26 ist in3 als unbearbeiteter Zuschnitt und in4 im fertig montierten Zustand gezeigt. Das Fangband26 weist einen am Einblasmund des Gassacks16 befestigten Endabschnitt28 , einen Längsabschnitt30 und einen im wesentlichen rechteckförmigen Befestigungsabschnitt32 auf, mit dem das Fangband26 flächig an der Innenseite der Vorderwand18 des Gassacks16 befestigt ist. In der Nähe des Endabschnitts28 weist der Längsabschnitt30 eine Sollbruchstelle34 auf. Die Breite des Fangbands26 vergrößert sich von der Sollbruchstelle34 bis zum Befestigungsabschnitt32 . - An den Befestigungsabschnitt
32 schließt sich ein Segel36 mit Seitenabschnitten38 an. Wie in4 zu sehen ist, sind beim fertig montierten Fangband26 die unteren Ränder des Segels36 miteinander vernäht, und die Seitenabschnitte38 sind an den Längsabschnitt30 des Fangbands26 angenäht. Als „Mast" des Segels36 dient ein länglicher zweiter Befestigungsabschnitt40 , der sich unmittelbar an den ersten Befestigungsabschnitt32 anschließt und ebenfalls an der Innenseite der Gassackvorderwand18 befestigt ist. Im entfalteten Zustand des Gassacks16 erstreckt sich der zweite Befestigungsabschnitt40 vom ersten Befestigungsabschnitt32 im wesentlichen vertikal nach oben. - Die Gesamtlänge des Fangbands
26 ist so bemessen, daß im in1 gezeigten Fall mit einem auf dem Beifahrersitz10 montierten rückwärtsgerichteten Kindersitz12 sich der erste Befestigungsabschnitt32 an der Schale20 des Kindersitzes12 abstützt und der zweite Befestigungsabschnitt40 dafür sorgt, daß sich in der Vorderwand18 des Gassacks16 die im wesentlichen vertikal verlaufende Einschnürung22 bildet. Aufgrund der Abstützung an der Kindersitzschale20 ist die im Fangband26 wirkende Zugkraft so gering, daß das Fangband26 nicht reißt. -
5 zeigt die gleiche Insassenschutzvorrichtung im aktivierten Zustand im Falle einer Belegung des Beifahrersitzes10 durch einen erwachsenen Insassen42 . Das Fangband26 bremst zwar in gewünschter Weise die anfängliche Entfaltung des Gassacks16 in Fahrzeuglängsrichtung; aufgrund der fehlenden Abstützung wird die auf das Fangband26 wirkende Zugkraft aber so groß, daß das Fangband26 an der dafür vorgesehenen Sollbruchstelle34 abreißt. Somit kann sich der Gassack16 weiter in Fahrzeuglängsrichtung ausdehnen, wie in5 zu sehen ist. - Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist die Befüllvorrichtung für den Gassack
16 mehrstufig ausgeführt, z.B. in Form eines mehrstufigen Gasgenerators44 . Außerdem ist eine Sensorik46 vorgesehen, mittels der ein Fahrzeuginsasse42 auf dem Beifahrersitz10 klassifiziert werden kann. Erkennt die Sensorik46 beispielsweise einen leichten oder kleinen Insassen42 , wird nur die erste Stufe des Gasgenerators44 gezündet und nur eine begrenzte Gasmenge zur Gassackbefüllung bereitgestellt. Das damit erreichte Volumen des Gassacks16 ist so bemessen, daß das Fangband26 nicht reißt. Dies führt zu einer schnellen Entfaltung des Gassacks16 mit einem Innendruck, der für den leichten oder kleinen Insassen42 ausreichend ist. Erkennt die Sensorik46 jedoch einen großen oder schweren Insassen42 , wird von der Befüllvorrichtung ein größeres Gasvolumen bereitgestellt. In diesem Fall wird der Innendruck im Gassack16 so groß, daß das Fangband26 reißt und der Gassack16 die in5 gezeigte Form einnimmt.
Claims (6)
- Beifahrerseitige Insassenschutzvorrichtung, mit einem Gassack (
16 ), der eine dem Fahrzeuginnenraum zugewandte Vorderwand (18 ) hat und ein im Inneren des Gassacks (16 ) angeordnetes Fangband (26 ) aufweist, das mit einem ersten Befestigungsabschnitt (32 ) an der Vorderwand (18 ) des Gassacks (16 ) befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Fangband (26 ) einen länglichen zweiten Befestigungsabschnitt (40 ) aufweist, der ebenfalls an der Vorderwand (18 ) des Gassacks (16 ) befestigt ist und sich im entfalteten Zustand des Gassacks (16 ) im wesentlichen vertikal erstreckt. - Beifahrerseitige Insassenschutzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich der zweite Befestigungsabschnitt (
40 ) an den ersten Befestigungsabschnitt (32 ) anschließt. - Beifahrerseitige Insassenschutzvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge des Fangbands (
26 ) so bemessen ist, daß sich beim Entfalten des Gassacks (16 ) der erste Befestigungsabschnitt (32 ) an einem auf dem Beifahrersitz (10 ) montierten rückwärtsgerichteten Kindersitz (12 ) abstützt, ohne daß das Fangband (26 ) reißt. - Beifahrerseitige Insassenschutzvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Befestigungsabschnitt (
40 ) Teil eines Segels (36 ) mit Seitenabschnitten (38 ) ist, die an einem Längsabschnitt (30 ) des Fangbands (26 ) befestigt sind. - Beifahrerseitige Insassenschutzvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Fangband (
26 ) eine Sollbruchstelle (34 ) aufweist, an der das Fangband (26 ) bei einer vorbestimmten Ausdehnung des Gassacks (16 ) in Fahrzeuglängsrichtung abreißt. - Beifahrerseitige Insassenschutzvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Sensorik (
46 ) zur Klassifizierung eines Insassen (42 ) auf dem Beifahrersitz (10 ) und eine mehrstufige Befüllvorrichtung (44 ) für den Gassack (16 ) vorgesehen sind, wobei der Gassack (16 ) mit dem Fangband (26 ) so ausgelegt ist, daß bei Befüllung des Gassacks (16 ) in einer ersten Stufe der Befüllvorrichtung (44 ) das Fangband (26 ) nicht reißt.
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