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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Dachanordnung für ein Kraftfahrzeug nach den oberbegrifflichen Merkmalen des Anspruchs 1.
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Eine Dachanordnung für ein Kraftfahrzeug der eingangs genannten Art ist von dem von der Firma Porsche hergestellten Porsche Targa bekannt. Die Dachanordnung umfasst zwei Dachelemente, die abnehmbar an einer Dachrahmenkonstruktion des Kraftfahrzeugs angeordnet sind. Beim Abnehmen der beiden Dachelemente wird der Fahrzeuginnenraum entsprechend den Abmessungen der Dachelemente nach oben hin freigegeben. Dabei verbleiben Rahmenteile, die sich parallel zu den Türen in Fahrzeuglängsrichtung erstrecken. Die Rahmenteile sind fest mit den Karosseriesäulen verbunden und verlaufen oberhalb der Türen.
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Die
EP 0 454 279 A2 bezieht sich auf eine Struktur eines Überrollbügels und einer Heckscheibe eines Automobils mit einem Targadach.
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Die
FR 607 448 A beschreibt eine zweigeteilte Autotür, bei der ein oberer Teil automatisch nach oben geklappt wird, wenn die Tür geöffnet wird.
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Die
FR 2 731 658 A1 beschreibt ebenfalls eine zweigeteilte Autotür. Hier kann ein oberer Teil nach oben geklappt werden.
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Als nachteilig an einer derartigen Dachanordnung erweist sich, dass die durch die geöffnete Tür freigegebene Einstiegsöffnung zum Ein- und Ausstieg in das Fahrzeug durch die Rahmenteile und insbesondere aufgrund hoher Seitenschweller, die aus Gründen der Karosseriesteifigkeit bei Kraftfahrzeugen mit einer derartigen Dachanordnung höher ausgeführt sind als bei herkömmlichen Kraftfahrzeugen, sehr niedrig ist. Das Ein- und Aussteigen aus einem solchen Fahrzeug ist aufgrund der niedrigen Einstiegsöffnung und der insbesondere bei Sportwagen vorgesehenen Tiefe der Sitzanordnung sehr schwierig, da der Einsteigende den Oberkörper stark beugen und verdrehen muss, um diesen unterhalb des Dachrahmens hindurch zu führen.
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Somit liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Dachanordnung für Kraftfahrzeuge der eingangs genannten Art bereitzustellen, durch die das Ein- und Aussteigen, insbesondere für Kraftfahrzeuge mit geringer Fahrzeughöhe, erleichtert wird.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Dachanordnung mit den in Anspruch 1 genannten Merkmalen gelöst. Dadurch, dass das jeweilige Dachelement manuell betätigbare Verriegelungsmittel umfasst, durch die die Dachelemente lösbar mit der jeweiligen Tür verbindbar sind, ist vorteilhaft möglich, dass die Dachelemente an der jeweiligen Tür mit dem Öffnen der Tür gegenüber der Fahrzeugkarosserie verschwenkt werden, so dass ein den Abmessungen des jeweiligen Dachelementes entsprechender Ausschnitt der Dachöffnung freigegeben wird. Der freigegebene Ausschnitt der Dachöffnung erstreckt sich sowohl in Fahrzeuglängsrichtung als auch senkrecht zur Fahrzeuglängsrichtung ausgehend von der geöffneten Tür in Richtung auf die gegen überliegende Tür. Der auf diese Weise freigegebene Ausschnitt erleichtert den Ein- und Ausstieg erheblich, indem die Öffnung zum Ein- und Ausstieg insbesondere nach oben hin vergrößert wird. Somit ist es dem Einsteigenden möglich, in das Kraftfahrzeug einzusteigen, wobei der Oberkörper beim Einsteig in einer weitgehend aufrechten Position gehalten werden kann.
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Ferner sind die Dachelemente vorteilhaft lösbar an der jeweiligen Tür angeordnet. Somit sind die Dachelemente zur Freigabe der Dachöffnung abnehmbar, ohne dass oberhalb der Tür Rahmenteile verbleiben, wie dies im Stand der Technik der Fall ist. Dabei erstreckt sich das jeweilige Dachelement ausgehend von der jeweiligen Tür im Wesentlichen senkrecht zu dieser in Fahrzeugquerrichtung.
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Durch die manuell betätigbaren Verriegelungsmittel, durch die das jeweilige Dachelement lösbar mit der jeweiligen Tür verbindbar ist, ist eine einfache Hebelanordnung vorgesehen, die einfach durch den Fahrer betätigbar ist und das Lösen und Verriegeln der Dachelemente in einfacher Weise ermöglicht. Die Anordnung der Verriegelungsmittel ist vorzugsweise im Fahrzeuginnenraum vorgesehen, wobei die Verriegelungsmittel zumindest abschnittsweise in der Innenverkleidung der jeweiligen Tür versenkbar sein können.
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Weiterhin kann das Dachteil mindestens ein Zwischenelement umfassen, das zwischen den beiden Dachelementen, insbesondere an Dachquerträgern des Kraftfahrzeugs, angeordnet ist.
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Insbesondere kann das mindestens eine Zwischenelement eine Verriegelungsvorrichtung aufweisen, mittels der das mindestens eine Zwischenelement an den Dachquerträgern lösbar angeordnet ist. Das Zwischenelement kann separat abnehmbar sein und die Dachöffnung zumindest teilweise freigeben, vergleichbar mit der Funktion einer durch ein Sonnendach freigegebenen Dachöffnung. Hierbei können die Dachelemente an den Türen verbleiben.
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Vorteilhafterweise können die Dachelemente und das mindestens eine Zwischenelement im Wesentlichen die gleiche Größe aufweisen. Somit lassen sich die von dem Kraftfahrzeug abnehmbaren Dachelemente und das mindestens eine Zwischenelement in einer dafür vorgesehenen Aufnahme, beispielsweise im Kofferraum des Kraftfahrzeugs leicht verstauen und sind aufgrund ihrer weitgehend gleichen Abmessungen Raum sparend unterbringbar. Somit stehen die Dachelemente und das mindestens eine Zwischenelement im Bedarfsfall stets zur Verfügung und sind in einfacher Weise anbringbar, zum Beispiel bei einsetzendem Niederschlag.
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Weiterhin können an den Dachelementen und dem mindestens einen Zwischenelement jeweils Dichtungselemente angeordnet sein. Somit wird der Fahrzeuginnenraum vor dem Eindringen von Niederschlag geschützt. Zugleich tragen die Dichtungselemente zur Reduzierung der Lautstärke von Fahrgeräuschen im Fahrzeuginnenraum bei.
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Vorzugsweise können die Dachelemente und das mindestens eine Zwischenelement einzeln von dem Kraftfahrzeug abnehmbar sein, wodurch die Dachanordnung flexibel gestaltbar ist. Die Dachöffnung kann bei geschlossenen Türen vollständig oder teilweise durch das Lösen eines oder beider Dachelemente und/oder des mindestens einen Zwischenelementes freigegeben werden.
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Insbesondere kann sich das jeweilige Dachelement in Fahrzeuglängsrichtung zumindest über die Breite der jeweiligen Tür erstrecken, wodurch insbesondere die zum Ein- und Aussteigen freigegebene Öffnung bei geöffneter Tür vergrößert wird.
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Weiterhin können die Dachelemente und das mindestens eine Zwischenelement im Wesentlichen bündig miteinander abschließen. Dies trägt zu einer Verbesserung der Aerodynamik und des optischen Gesamteindrucks des Kraftfahrzeugs bei.
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Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden deutlich anhand der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beiliegenden Abbildungen. Darin zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht eines Kraftfahrzeugs mit einer erfindungsgemäßen Dachanordnung;
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2 eine perspektivische Ansicht einer Tür des Kraftfahrzeugs mit einem Dachelement gemäß 1;
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3 eine Querschnittsansicht des Kraftfahrzeugs gemäß 1;
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4 eine Teilansicht einer Tür des Kraftfahrzeugs gemäß 1;
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5 eine perspektivische Ansicht des Kraftfahrzeugs von oben gemäß 1.
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Zunächst wird auf 1 Bezug genommen. Die Darstellung zeigt eine perspektivische Ansicht eines Kraftfahrzeugs, vorzugsweise eines flachen Sportwagens, mit einer erfindungsgemäßen Dachanordnung, die zum Verschließen oder teilweise Freigeben einer Dachöffnung dient. Die Dachanordnung umfasst mindestens zwei Dachelemente 2 und mindestens ein Zwischenelement 3, welches zwischen den beiden Dachelementen 2 angeordnet ist. Die beiden Dachelemente 2 und das mindestens eine Zwischenelement 3 sind im Wesentlichen flächig ausgeführt und erstrecken sich im Wesentlichen in Fahrzeuglängsrichtung. Die Anordnung der Dachelemente 2 erfolgt zwischen zwei Dachquerträgern 4, die jeweils an den Karosseriesäulen des Kraftfahrzeuges angeordnet sind. Die Dachquerträger 4 erstrecken sich vorzugsweise zwischen den A-Säulen und den B-Säulen in Fahrzeugquerrichtung.
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Jeweils eines der beiden Dachelemente 2 ist an jeweils einer Tür 1 des Kraftfahrzeugs mittels Verriegelungsmitteln lösbar angeordnet. Dabei erstreckt sich das jeweilige Dachelement 2 in Fahrzeuglängsrichtung im Wesentlichen parallel zu der jeweiligen Tür 1. Die der Tür 1 zugewandte Seite des jeweiligen Dachelementes 2 schließt im Wesentlichen bündig mit der Tür 1 ab und bildet dabei den oberen, im Wesentlichen horizontal verlaufenden Teil des Türrahmens aus, der eine in der Tür 1 angeordnete Seitenscheibe umgibt. Hierzu ist die der Tür 1 zugewandte Seite des jeweiligen Dachelementes 2 mit einer der Aufnahme der Seitenscheibe dienenden Nut und entsprechenden Dichtelementen zur weitgehend spaltfreien Abdichtung versehen, um das Eindringen von Niederschlag in den Fahrzeuginnenraum durch einen Spalt zwischen der Seitenscheibe und dem Dachelement 2 zu vermeiden.
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Die Darstellung in 2 zeigt die Tür 1 des Kraftfahrzeugs mit dem von der Tür 1 gelösten Dachelement 2. Die Befestigung des Dachelements 2 an der Tür 1 ist an den sich im Wesentlichen vertikal erstreckenden Türholmen 5 der Tür 1 vorgesehen, zwischen denen die Seitenscheibe angeordnet ist. Dabei liegt das Dachelement 2 im Wesentlichen auf einem Abschnitt der Türholme 5 auf, die im Wesentlichen der Querschnittsfläche der Türholme 5 entspricht.
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3 zeigt das Kraftfahrzeug gemäß 1 in einer Querschnittsansicht. Bei Kraftfahrzeugen, die mit abnehmbaren Dachelementen und/oder als Sportwagen ausgeführt sind, sind zur Erhöhung der Stabilität und Karosseriesteifigkeit höhere Seitenschweller 6 vorgesehen, als bei herkömmlichen Fahrzeugen. Die Seitenschweller 6 erstrecken sich im Wesentlichen in Fahrzeuglängsrichtung insbesondere im Bereich der Tür, wodurch die beim Öffnen der Tür freigegebene Öffnung zwischen dem Seitenschweller 6 und dem Fahrzeugdach beschränkt wird. Durch das Öffnen der Tür 1 wird das an der Tür 1 angeordnete Dachelement 2 mitgeführt, wodurch die Öffnung zum Ein- und Ausstieg entsprechend der Größe des Dachelementes 2 in Fahrzeuglängsrichtung und Fahrzeugquerrichtung vergrößert wird. Auf diese Weise wird der Einstieg in das Kraftfahrzeug erleichtert, da der Oberkörper und der Kopf des Einsteigenden nicht unterhalb des Fahrzeugdachs hindurch bewegt werden müssen, sondern zumindest teilweise während des Einstiegvorganges über die Dachanordnung hinausragen können.
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In 4 ist die Tür 1 mit dem an der Tür 1 angeordneten Dachelement 2 in einer Ansicht von vorne dargestellt. Der Darstellung ist eines der im Fahrzeuginneren an der Tür 1 angeordneten Verriegelungsmittel zu entnehmen, mit denen das jeweilige Dachelement 2 an der jeweiligen Tür 1 lösbar angeordnet ist. Die Verriegelungsmittel sind manuell betätigbar, indem beispielsweise durch das Schwenken eines Hebels die Verbindung zwischen dem Türholm 5 und dem Dachelement 2 gelöst und das Dachelement 2 somit von der Tür 1 abgenommen werden kann. Anschließend kann das abgenommene Dachelement 2 beispielsweise in einer entsprechenden, am Kraftfahrzeug angeordneten Aufnahme, vorzugsweise im Kofferraum des Kraftfahrzeugs, verstaut werden. Da die Verriegelungsmittel in den Türholmen 5 unterhalb des jeweiligen Dachelements 2 angeordnet sind, ist aufgrund des begrenzten Einbauraumes für die Verriegelungsmittel eine kompakte Ausführung der Verriegelungsmittel erforderlich. Vorzugsweise sind die Verriegelungselemente zumindest abschnittsweise in die Türholme 5 versenkbar.
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5 zeigt das Kraftfahrzeug mit bereits abgenommenen Dachelementen 2. Das Zwischenelement 3 weist eine Verriegelungsvorrichtung auf, mittels der das Zwischenelement 3 an den Dachquerträgern 4 lösbar angeordnet ist. Beispielsweise kann, nachdem die. Dachelemente 2 abgenommen wurden, das Zwischenelement 3 durch das Lösen der Verriegelungselemente von den Dachquerträgern 4 abgenommen werden, wodurch der gesamte, von der erfindungsgemäßen Dachanordnung abgedeckte Bereich des Kraftfahrzeuges nach oben hin freigegeben wird. Alternativ kann nur das Zwischenelement 3 von den Dachquerträgern 4 gelöst werden, während die Dachelemente 2 mit den Türen 1 verbunden sind, wodurch die Dachöffnung bei geschlossenen Türen 1 teilweise freigegeben wird. Ebenso können nur die Dachelemente 2 abgenommen werden, während das mindestens eine Zwischenelement 3 am Kraftfahrzeug verbleibt. Das Lösen der Dachelemente 2 und des mindestens einen Zwischenelementes 3 kann einzeln erfolgen, da die Dachelemente 2 und das mindestens eine Zwischenelement 3 nicht miteinander verbunden sind. Auf diese Weise wird eine größtmögliche Gestaltungsfreiheit der Dachanordnung erreicht.
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Um zu gewährleisten, dass der Fahrzeuginnenraum nicht durch eindringende Feuchtigkeit aufgrund von Niederschlag beschädigt wird, weisen die Dachelemente 2 und das mindestens eine Zwischenelement 3 an ihren einander zugewandten Seitenflächen Dichtelemente auf. Die Dichtelemente sind derart an den Dachelementen 2 und dem mindestens einen Zwischenteil 3 angeordnet, dass die Dachelemente 2 und das mindestens eine Zwischenelement 3 sowohl miteinander, als auch mit den angrenzenden Karosserieteilen des Kraftfahrzeugs weitgehend bündig und spaltfrei abschließen. Dies dient nicht nur der Abdichtung des Fahrzeugs gegenüber eindringendem Niederschlag, sondern auch zur Reduzierung der Fahrgeräusche im Fahrzeuginneren, beispielsweise durch Fahrtwind.