Es
bestand die Aufgabe, ein Verfahren zur Herstellung von zur Beschichtung
von flexiblen Substraten geeigneten Formulierungen bereit zu stellen.
Weiterhin bestand die Aufgabe, Formulierungen bereit zu stellen, die
zur Beschichtung von flexiblen Substraten geeignet sind, wenig oder
keinen Formaldehyd freisetzen und die oben genannten Schwächen aus
dem Stand der Technik vermeiden. Weiterhin bestand die Aufgabe,
ein Verfahren zur Beschichtung von flexiblen Substraten bereit zu
stellen. Schließlich
bestand die Aufgabe, beschichtete flexible Substrate bereit zu stellen.
Demgemäß wurde
eingangs definiertes Verfahren gefunden.
Bei
mindestens einem Copolymerisat (a) handelt es sich um Copolymerisat,
welches durch radikalische Polymerisation und vorzugsweise durch
Emulsionspolymerisation erhältlich
ist.
Dabei
wird im Folgenden auch dann von Emulsionspolymerisation gesprochen,
wenn zwei oder mehr Comonomere eingesetzt werden. Der Begriff Emulsionspolymerisation
umfasst im Folgenden also auch Emulsionscopolymerisationen.
Man
kann verschiedene Fahrweisen der Emulsionspolymerisation zur Herstellung
von mindestens einem Copolymerisat (a) wählen, beispielsweise einen
Batch-Prozess (diskontinuierlich) oder semi- oder vollkontinuierliche
Verfahren wie Zulaufverfahren, die auch in Stufenfahrweise betrieben
werden können.
Dabei
kommen auch sogenannte Saatfahrweisen in Frage, wie sie beispielsweise
in
EP 0 810 831 beschrieben
sind. Durch Saatfahrweise lassen sich besonders gut Polymerisate
bzw. Copolymerisate (a) mit besonders gut reproduzierbarer Teilchengrößenverteilung
erzeugen.
Üblicherweise
polymerisiert man unter Verwendung mindestens eines Initiators.
Mindestens ein Initiator kann ein Peroxid sein. Beispiele für geeignete
Peroxide sind Alkalimetallperoxodisulfate wie z. B. Natriumperoxodisulfat,
Ammoniumperoxodisulfat, Wasserstoffperoxid, organische Peroxide
wie Diacetylperoxid, Di-tert.-butylperoxid, Diamylperoxid, Dioctanoylperoxid,
Didecanoylperoxid, Dilauroylperoxid, Dibenzoylperoxid, Bis-(o-toluyl)peroxid,
Succinylperoxid, tert.-Butylperacetat, tert.-Butylpermaleinat, tert.-Butylperisobutyrat, tert.-Butylperpivalat,
tert.-Butylperoctoat, tert.-Butylperneodecanoat, tert.-Butylperbenzoat,
Di-tert.-butylperoxid, tert.-Butylhydroperoxid, Cumolhydroperoxid,
tert.-Butylperoxi-2-ethylhexanoat und Diisopropylperoxidicarbamat.
Geeignet sind auch Azoverbindungen wie beispielsweise Azobisisobutyronitril,
Azobis(2-amidopropan)dihydrochlorid und 2,2'-Azobis(2-methylbutyronitril).
Redoxinitiatoren
sind ebenfalls geeignet, beispielsweise aus Peroxiden und oxidierbarer
Schwefelverbindung. Ganz besonders bevorzugt sind Systeme aus Acetonbisulfit
und organischem Peroxid wie tert.-C4H9-OOH, Na2S2O5 (Natriumdisulfit)
und organischem Peroxid wie tert.-C4H9-OOH oder HO-CH2SO2Na und organischem Peroxid wie tert.-C4H9-OOH. Auch sind
Systeme wie beispielsweise Ascorbinsäure/H2O2 besonders bevorzugt.
Als
Polymerisationstemperatur kann man Temperaturen im Bereich von 20
bis 105°C,
bevorzugt 50 bis 85°C
wählen.
Die gewählte
Temperatur ist abhängig
von der Zerfallscharakteristik des verwendeten Initiators bzw. der
verwendeten Initiatoren.
Die
Druckbedingungen sind im Allgemeinen unkritisch, geeignet sind beispielsweise
Drücke
im Bereich von Normaldruck bis 10 bar.
Man
kann mindestens einen Emulgator einsetzen, der anionisch, kationisch
oder nichtionisch sein kann.
Gebräuchliche
nichtionische Emulgatoren sind z.B. ethoxylierte Mono-, Di- und
Tri-Alkylphenole
(Ethoxylierungsgrad: 3 bis 50, Alkylrest: C4-C12) sowie ethoxylierte Fettalkohole (Ethoxylierungsgrad:
3 bis 80; Alkylrest: C8-C36).
Beispiele sind die Lutensol®-Marken der BASF Aktiengesellschaft
und die Triton®-Marken
der Union Carbide.
Übliche anionische
Emulgatoren sind z.B. Alkalimetall- und Ammoniumsalze von Alkylsulfaten
(Alkylrest: C8 bis C12),
von Schwefelsäurehalbestern
ethoxylierter Alkanole (Ethoxylierungsgrad: 4 bis 30, Alkylrest: C12-C18) und ethoxylierter
Alkylphenole (Ethoxylierungsgrad: 3 bis 50, Alkylrest: C4-C12), von Alkylsulfonsäuren (Alkylrest:
C12-C18) und von
Alkylarylsulfonsäuren
(Alkylrest: C9-C18).
Geeignete
kationische Emulgatoren sind in der Regel einen C6-C18-Alkyl-, -Aralkyl- oder heterocyclischen Rest aufweisende
primäre,
sekundäre,
tertiäre
oder quartäre
Ammoniumsalze, Alkanolammoniumsalze, Pyridiniumsalze, Imidazoliniumsalze,
Oxazoliniumsalze, Morpholiniumsalze, Thiazoliniumsalze sowie Salze von
Aminoxiden, Chinoliniumsalze, Isochinoliniumsalze, Tropyliumsalze,
Sulfoniumsalze und Phosphoniumsalze. Beispielhaft genannt seien
Dodecylammoniumacetat oder das entsprechende Hydrochlorid, die Chloride
oder Acetate der verschiedenen 2-(N,N,N-Trimethylammonium)ethylparaffinsäureester,
N-Cetylpyridiniumchlorid, N-Laurylpyridiniumsulfat sowie N-Cetyl-N,N,N-trimethylammoniumbromid,
N-Dodecyl-N,N,N-trimethylammoniumbromid, N,N-Distearyl-N,N-dimethylammoniumchlorid
sowie das Gemini-Tensid
N,N'-(Lauryldimethyl)ethylendiamindibromid.
Zahlreiche weitere Beispiele finden sich in H. Stache, Tensid-Taschenbuch, Carl-Hanser-Verlag,
München,
Wien, 1981 und in McCutcheon's,
Emulsifiers & Detergents,
MC Publishing Company, Glen Rock, 1989.
Natürlich kann
man der Reaktionsmischung weitere Zusatzstoffe beifügen, die
in der Emulsionspolymerisation üblich
sind, beispielsweise Glykole, Polyethylenglykole, Schutzkolloide
und Puffer/pH-Wert-Regulatoren.
Als
Zeitdauer für
die Emulsionspolymerisation kann man beispielsweise eine Zeitdauer
im Bereich von 30 Minuten bis 12 Stunden wählen, bevorzugt sind 2 bis
5 Stunden.
In
einer Ausführungsform
enthalten erfindungsgemäße Formulierungen
mindestens ein Copolymerisat (a) ein, welches zu mindestens 40 Gew.-%,
bevorzugt mindestens 60 Gew.-% und besonders bevorzugt mindestens
80 Gew.-%, bezogen auf das jeweilige Polymerisat bzw. Copolymerisat,
aus sogenannten Hauptmonomeren aufgebaut ist, wobei Hauptmonomere
gewählt
sind aus
Verbindungen der allgemeinen Formel O
ungesättigten Estern der allgemeinen
Formel II,
Vinylaromaten der allgemeinen
Formel III,
ungesättigten Verbindungen der allgemeinen
Formel IV
und nicht-aromatischen Kohlenwasserstoffen
mit 2 bis 8 C-Atomen und mindestens einer C-C-Doppelbindung, wobei
in den Formeln die Variablen wie folgt definiert sind:
R
1, R
4, R
10 gleich
oder verschieden und gewählt
aus unverzweigtem oder verzweigtem C
1-C
10-Alkyl, wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl,
n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl, tert.-Butyl, n-Pentyl, iso-Pentyl,
sec.-Pentyl, neo-Pentyl, 1,2-Dimethylpropyl, iso-Amyl, n-Hexyl,
iso-Hexyl, sec.-Hexyl, n-Heptyl, n-Octyl, 2-Ethylhexyl, n-Nonyl,
n-Decyl; besonders bevorzugt C
1-C
4-Alkyl wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl,
n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl und tert.-Butyl;
oder Wasserstoff,
ganz
besonders bevorzugt sind Wasserstoff und Methyl;
R
2,
R
5, R
11 gleich oder
verschieden und gewählt
aus unverzweigtem oder verzweigtem C
1-C
10-Alkyl, wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl,
n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl, tert.-Butyl, n-Pentyl, iso-Pentyl,
sec.-Pentyl, neo-Pentyl, 1,2-Dimethylpropyl, iso-Amyl, n-Hexyl,
iso-Hexyl, sec.-Hexyl, n-Heptyl, n-Octyl, 2-Ethylhexyl, n-Nonyl,
n-Decyl; besonders bevorzugt C
1-C
4-Alkyl wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl,
n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl und tert.-Butyl;
oder ganz besonders
bevorzugt Wasserstoff,
X gleich oder verschieden gewählt aus
Halogen,
wie beispielsweise Fluor, Brom oder insbesondere Chlor, CN
und
OR
12,
R
3, R
6, R
12 gleich oder
verschieden und gewählt
aus C
1-C
20-Alkyl,
beispielsweise n-Undecyl, n-Dodecyl, n-Tridecyl, n-Tetradecyl, n-Pentadecyl,
n-Hexadecyl, n-Heptadecyl, n-Octadecyl, n-Nonadecyl, n-Eicosyl;
bevorzugt unverzweigtem oder verzweigtem C
1-C
10-Alkyl, wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl,
n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl, tert.-Butyl, n-Pentyl, iso-Pentyl,
sec.-Pentyl, neo-Pentyl, 1,2-Dimethylpropyl, iso-Amyl, n-Hexyl, iso-Hexyl,
sec.-Hexyl, n-Heptyl, n-Octyl, 2-Ethylhexyl, n-Nonyl, n-Decyl; besonders
bevorzugt C
1-C
4-Alkyl
wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl
und tert.-Butyl;
R
7, R
8,
R
9 gleich oder verschieden und gewählt aus
Wasserstoff und C
1-C
10-Alkyl,
wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl,
tert.-Butyl, n-Pentyl, iso-Pentyl, sec.-Pentyl, neo-Pentyl, 1,2-Dimethylpropyl,
iso-Amyl, n-Hexyl, iso-Hexyl, sec.-Hexyl, n-Heptyl, n-Octyl, 2-Ethylhexyl,
n-Nonyl, n-Decyl; besonders bevorzugt C
1-C
4-Alkyl wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl,
n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl und tert.-Butyl;
bevorzugt sind
Methyl, n-Butyl, iso-Butyl, n-Decyl und insbesondere Wasserstoff,
k
eine ganze Zahl im Bereich von 0 bis 3, bevorzugt 0 und 1 und ganz
besonders bevorzugt 0.
Beispielhaft
zu nennende Hauptmonomere der allgemeinen Formel I sind Methyl(meth)acrylat,
n-Butyl(meth)acrylat, Ethyl(meth)acrylat, 2-Ethylhexyl(meth)acrylat
oder Mischungen derselben.
Beispielhaft
zu nennende ungesättigte
Ester der allgemeinen Formel II sind Vinylacetat, Allylacetat, Vinyllaurat,
Vinylstearat, Versaticsäurevinylester
wie beispielsweise Pivalinsäurevinylester,
2,2-Dimethylbuttersäurevinylester,
2,2-Dimethyloctansäurevinylester
und 2,2-Ethylmethylbuttersäurevinylester.
Beispielhaft
zu nennende vinylaromatische Verbindungen der Formel III sind beispielsweise α-Methylstyrol,
para-Methylstyrol, α-n-Butylstyrol,
para-n-Butylstyrol, 4-n-Decylstyrol und insbesondere Styrol.
Beispielhaft
zu nennende ungesättigte
Verbindungen der Formel IV sind Vinylchlorid, Vinylidenchlorid, Methylvinylether,
Methylallylether, Ethylvinylether, (Meth)acrylnitril, Vinylisobutylether.
Beispielhaft
zu nennende nicht-aromatische Kohlenwasserstoffe mit 2 bis 8 C-Atomen
und mindestens einer C-C-Doppelbindung sind Ethylen, Propylen, 1-Octen,
Isopren, 1,3-Butadien und Chloropren.
Polymerisate
bzw. Copolymerisate (a) können
zu mindestens 40 Gew.-% aus mindestens einem Hauptmonomer aufgebaut
sein.
In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung sind Copolymerisate (a) aus Mischungen
von je mindestens 40 Gew.-% von zwei verschiedenen Hauptmonomeren
aufgebaut.
Weiterhin
kann man mindestens ein Comonomer einpolymerisieren, welches mindestens
eine alkoholische Hydroxylgruppe oder mindestens einer COOH-Gruppe
trägt.
Bevorzugt polymerisiert man mindestens ein Comonomer der allgemeinen
Formel V ein
in denen
Y
2 für N-H oder
bevorzugt für
Sauerstoff steht,
a eine ganze Zahl im Bereich von 2 bis 10
steht, bevorzugt von 2 bis 6, besonders bevorzugt bis 4 und ganz besonders
bevorzugt 2 oder 3
und die übrigen
Variablen wie oben stehend definiert sind.
Als
besonders bevorzugte Beispiele für
Comonomere der allgemeinen Formel V seien Hydroxyalkylen(meth)acrylate
sowie weitere mit (Meth)acrylsäure
veresterte Di- und Polyole, in denen mindestens eine Hydroxygruppe
unverestert ist, beispielhaft seien 2-Hydroxy-ethyl(meth)acrylat),
3-Hydroxypropyl(meth)acrylat, ω-Hydroxy-n-butyl(meth)acrylat
genannt.
Besonders
bevorzugte Beispiele für
Comonomere mit mindestens einer COOH-Gruppe sind (Meth)acrylsäure.
Ein
anderes bevorzugtes Comonomer ist Itaconsäure:
Wünscht man
auf das Einpolymerisieren von Comonomer mit mindestens einer alkoholischen
Hydroxylgruppe zu verzichten, so ist es bevorzugt, mindestens ein
basisches Comonomer einzupolymerisieren. Geeignet sind beispielsweise
gegebenenfalls Verbindungen der allgemeinen Formel VII (s.u.), weiterhin
gegebenenfalls N-C
1-C
10-alkyliertes
(Meth)acrylamid und (Meth)acrylamidderivate der allgemeinen Formel
VIII
in denen R
15 gewählt wird
aus Methyl und vorzugsweise Wasserstoff
und R
16 gewählt wird
aus C
1-C
10-Alkyl,
das wie oben stehend definiert ist, und bevorzugt Wasserstoff.
In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung polymerisiert man im Bereich von 0,3
bis 5 Gew.-%, bezogen jeweils auf Copolymerisat, an mindestens einem
Comonomer mit mindestens einer alkoholischen Hydroxylgruppe ein.
Neben
dem oder den Hauptmonomeren und einem oder mehreren vorstehend genannten
Comonomeren können
Copolymerisate (a) weitere Monomere einpolymerisiert enthalten.
Geeignet sind beispielsweise
ungesättigte Carbonsäuren wie
beispielsweise (Meth)acrylsäure,
Crotonsäure,
Itaconsäure,
Maleinsäure,
Fumarsäure;
ungesättigte Sulfonsäuren oder
Phosphonsäuren,
(Meth)acrylamid,
Phenyloxyethylenglykol(meth)acrylat,
Glycidyl(meth)acrylat,
Verbindungen der allgemeinen Formel
VII
in denen die Variablen wie
folgt definiert sind:
Y
3 gewählt aus
Sauerstoff und N-H,
A
1 gewählt aus
C
2-C
6-Alkylen, wie
beispielsweise -CH
2-, -CH(CH
3)-,
-(CH
2)
2-, -CH
2-CH(CH
3)-, -(CH
2)
3-, -CH
2-CN(C
2H
5)-,
-(CH
2)
4-, -(CH
2)
5-, -(CH
2)
6-, vorzugsweise
C
2-C
4-Alkylen; insbesondere
-(CH
2)
2-, -CH
2-CH(CH
3)-, -(CH
2)
3-, -(CH
2)
4- und -CH
2-CH(C
2H
5)-;
R
14 verschieden oder vorzugsweise gleich und
gewählt
aus C
1-C
10-Alkyl,
wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl,
tert.-Butyl, n-Pentyl, iso-Pentyl, sec.-Pentyl, neo-Pentyl, 1,2-Dimethylpropyl, iso-Amyl, n-Hexyl, iso-Hexyl,
sec.-Hexyl, n-Heptyl, n-Octyl, 2-Ethylhexyl, n-Nonyl, n-Decyl; besonders
bevorzugt C
1-C
4-Alkyl
wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl
und tert.-Butyl; ganz besonders bevorzugt Methyl, Wasserstoff
und
Phenyl;
Ureido(meth)acrylat.
In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird die Menge an weiteren Comonomeren
so gewählt,
dass höchstens
10 Gew.-% jedes einzelnen Comonomers, bezogen auf Copolymer (a),
einpolymerisiert wird.
Die
Glastemperatur Tg, beispielsweise bestimmbar
nach ASTM 3418/82, von mindestens einem Polymerisat bzw. Copolymerisat
(a) liegt unter 15°C.
Bevorzugt liegt die Glastemperatur Tg von
mindestens einem Polymerisat bzw. Copolymerisat (a) im Bereich von –30°C bis unter
15°C, besonders
bevorzugt im Bereich von –18°C bis +5°C.
In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung haben sämtliche in erfindungsgemäß hergestellten
Formulierungen enthaltenen Polymerisate und Copolymerisate (a) eine
Glasübergangstemperatur
Tg von unter 15°C, bevorzugt im Bereich von –30°C bis unter
+15°C, besonders
bevorzugt –18°C bis +5°C.
Erfindungsgemäß stellt
man wässrige
Formulierungen in Gegenwart von
- (b) mindestens
einer heterocylischen Verbindung mit mindestens zwei Carbamatgruppen
her.
Vorzugsweise
handelt es sich bei mindestens einer heterocyclischen Verbindung
mit mindestens zwei Carbamatgruppen um Verbindungen auf der Basis
von N,N'-disubstituierter
Cyanursäure,
N,N',N''-trisubstituierter Cyanursäure, und
insbesondere von Triazinen.
In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung handelt es sich bei mindestens einer
heterocylischen Verbindung mit mindestens zwei Carbamatgruppen um
eine Verbindung der allgemeinen Formel VI
wobei die Variablen wie folgt
definiert sind:
Y
1 gewählt aus
R
13, Sauerstoff und N-H, bevorzugt N-H;
Z
1 gewählt
aus Wasserstoff und CO-O-R
13, bevorzugt
CO-O-R
13,
R
13 gleich
oder verschieden und gewählt
aus C
1-C
10-Alkyl,
wie Methyl, Ethyl, n-Propyl,
iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl, tert.-Butyl, n-Pentyl,
iso-Pentyl, sec.-Pentyl, neo-Pentyl, 1,2-Dimethylpropyl, iso-Amyl, n-Hexyl,
iso-Hexyl, sec.-Hexyl,
n-Heptyl, n-Octyl, 2-Ethylhexyl, n-Nonyl, n-Decyl; besonders bevorzugt C
1-C
4-Alkyl wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl,
n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl und tert.-Butyl; ganz besonders bevorzugt
Methyl oder n-Butyl,
C
6-C
14-Aryl,
wie Phenyl, 1-Naphthyl, 2-Naphthyl, 1-Anthryl, 2-Anthryl, 9-Anthryl,
1-Phenanthryl, 2-Phenanthryl, 3-Phenanthryl, 4-Phenanthryl und 9-Phenanthryl,
bevorzugt Phenyl, 1-Naphthyl und 2-Naphthyl, besonders bevorzugt
Phenyl; Benzyl.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung steht Y1 für N-H, und
Z1 steht für CO-O-R13 und
die Reste R13 sind jeweils gleich.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung steht Y1 für N-H, und
Z1 steht für CO-O-R13 und
die Reste R13 sind jeweils gleich und gewählt aus
Methyl und n-Butyl.
Während die
Reihenfolge der Zugabe der Comonomeren im Allgemeinen unkritisch
ist, setzt man mindestens eine heterocylische Verbindung mit mindestens
zwei Carbamatgruppen vor Beginn oder während der Copolymerisation
oder insbesondere der Emulsionspolymerisation zu, so dass die Copolymerisationsreaktion und
bevorzugt die Emulsionspolymerisationsreaktion zumindest zeitweilig
in Gegenwart von mindestens einer heterocylischen Verbindung mit
mindestens zwei Carbamatgruppen abläuft.
In
einer Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens
setzt man mindestens eine heterocylische Verbindung mit mindestens
zwei Carbamatgruppen gelöst
in einem organischen Lösungsmittel
ein, beispielsweise gelöst
in n-Butanol, Ethylenglykol, Diethylenglykol, Triethylenglykol oder
in bei Zimmertemperatur flüssigen Polyethylenglykolen,
die einfach mit einem C1-C6-Alkanol,
C2-C6-Alkandiol
oder C3-C6-Alkantriol
verethert sein können.
In
einer anderen Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens setzt man mindestens
eine heterocylischen Verbindung mit mindestens zwei Carbamatgruppen
als festes Pulver ein und fügt
während
der Copolymerisation bzw. Emulsionspolymerisation ein organisches
Lösungsmittel
zu, beispielsweise n-Butanol oder Ethylenglykol. Besonders bevorzugt
ist dabei, mindestens eine heterocylischen Verbindung mit mindestens zwei
Carbamatgruppen in mindestens einem der Comonomere oder Hauptmonomere
oder in einer Mischung, enthaltend Comonomer und Hauptmonomer, aufzuschlämmen und
zusammen mit einem oder mehreren organischen Lösungsmitteln langsam der Reaktionsmischung
zuzusetzen.
In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung stellt man erfindungsgemäße wässrige Formulierungen
durch Emulsionspolymerisation in Gegenwart von mindestens zwei heterocylischen
Verbindungen mit mindestens je zwei Carbamatgruppen her, vorzugsweise
in Gegenwart von mindestens zwei Verbindungen der allgemeinen Formel
VI, wobei die Variablen wie oben stehend definiert sind.
In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung stellt man Copolymerisat (a) in Gegenwart
von mindestens einer heterocylischen Verbindung mit mindestens zwei
Carbamatgruppen in Gegenwart eines Lösungsvermittlers her, beispielsweise
in Gegenwart mindestens eines bei Zimmertemperatur flüssigen Hydroxycarbonsäureesters
ohne ethylenisch ungesättigte
Doppelbindung, beispielsweise 2-Hydroxyethylacetat.
Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Formulierungen,
erhältlich
durch das erfindungsgemäße Verfahren.
Erfindungsgemäße Formulierungen
können
nicht-wässrig
sein. Erfindungsgemäße Formulierungen
sind vorzugsweise wässrig.
In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung enthalten erfindungsgemäße Formulierungen, vorzugsweise
erfindungsgemäße wässrige Formulierungen
80 bis 99 Gew.-%, bevorzugt 75 bis 95 Gew.-%, bezogen auf Feststoffgehalt
von erfindungsgemäßer Formulierung,
an Polymerisat (a) bzw. Summe von Copolymerisaten (a),
insgesamt
0,2 bis 12 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 5 Gew.-%, bezogen auf Polymerisat
bzw. Summe von Copolymerisaten (a), an heterocylischer Verbindung
mit mindestens zwei Carbamatgruppen bzw. heterocylischen Verbindungen
mit mindestens zwei Carbamatgruppen.
Erfindungsgemäße wässrige Formulierungen
können
einen Feststoffgehalt von 20 bis 70 Gew.-%, vorzugsweise 35 bis
50 Gew.-% aufweisen; der Rest ist vorzugsweise Wasser.
In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung liegt der pH-Wert von erfindungsgemäßen Formulierungen
im Bereich von 3 bis 8.
In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung liegt die Viskosität von mindestens einem in erfindungsgemäßen Formulierungen
enthaltenen Copolymerisat (a) im Bereich von 20 bis 1000 mPa·s, bestimmt beispielsweise
nach der Brookfield-Methode, beispielsweise mit einem Brookfield-Viskosimeter,
Spindeln 2 bis 6.
In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist der mittlere Durchmesser (Zahlenmittel)
von Feststoffpartikeln in erfindungsgemäßen Formulierungen im Bereich
von 20 bis 500, bevorzugt bis 200 nm, bestimmt beispielsweise durch
quasielastische Lichtstreuung (QELS). Geeignete Messmethoden sind
beispielsweise in ISO13321 beschrieben und gehen von stark verdünnten wässrigen
Dispersionen mit einem Feststoffgehalt von 0,005 Gew.-% und weniger
aus.
Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung
der erfindungsgemäßen Formulierungen
zur Beschichtung von Flexiblen Substraten. Ein weiterer Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Beschichtung von
flexiblen Substraten unter Verwendung der erfindungsgemäßen Formulierungen,
im Folgenden auch erfindungsgemäßes Beschichtungsverfahren
genannt, und ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung
sind beschichtete flexible Substrate, erhältlich durch ein erfindungsgemäßes Beschichtungsverfahren.
Flexible
Substrate im Sinne der vorliegenden Erfindung sind insbesondere
Leder und Textil bzw. textile Substrate.
Zur
Durchführung
des erfindungsgemäßen Beschichtungsverfahrens
geht man vorteilhaft so vor, dass man flexible Substrate mit mindestens
einer erfindungsgemäßen Formulierung
kontaktiert und danach thermisch behandelt.
Unter
Textil bzw. textilen Substraten sind im Rahmen der vorliegenden
Erfindung Textilfasern, textile Halb- und Fertigfabrikate und daraus
hergestellte Fertigwaren zu verstehen, die neben Textilien für die Bekleidungsindustrie
beispielsweise auch Teppiche und andere Heimtextilien sowie technischen
Zwecken dienende textile Gebilde umfassen. Dazu gehören auch
ungeformte Gebilde wie beispielsweise Flocken, linienförmige Gebilde
wie Bindfäden,
Fäden,
Garne, Leinen, Schnüre,
Seile, Zwirne sowie Körpergebilde
wie beispielsweise Filze, Gewebe, Vliesstoffe und Watten. Die Textilien
können
natürlichen
Ursprungs sein, beispielsweise Baumwolle, Wolle oder Flachs, oder
synthetisch, beispielsweise Polyamid, Polyester, modifiziertem Polyester,
Polyestermischgewebe, Polyamidmischgewebe, Polyacrylnitril, Triacetat,
Acetat, Polycarbonat, Polypropylen, Polyvinylchlorid, Polyestermikrofasern
und Glasfasergewebe.
Die
thermische Vernetzung kann man in einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung so durchführen,
dass man zunächst
flexibles Substrat mit erfindungsgemäßer Formulierung kontaktiert,
beispielsweise durch Aufsprühen,
Klotzen, Imprägnieren.
Anschließend kann
man frisch mit erfindungsgemäßer Formulierung
kontaktiertes flexibles Substrat vortrocknen, beispielsweise auf
eine Restfeuchte im Bereich von 0,5 bis 20 Gew.-%, bezogen jeweils
auf unbehandeltes flexibles Substrat. Gewebe, die Synthesefasern
enthalten, kann man vorzugsweise auf eine Restfeuchte im Bereich
von 0,5 bis 2 Gew.-% vortrocknen, Gewebe aus reiner Baumwolle kann
man vorzugsweise auf eine Restfeuchte im Bereich von 6 bis 8 Gew.-%
vortrocknen, Zellwollgewebe kann man vorzugsweise auf eine Restfeuchte
im Bereich von 10 bis 16 Gew.-% vortrocknen. Im letzteren Falle
wird der im Folgenden beschriebene Behandlungsschritt im teilgequollenen
Zustand durchgeführt.
Danach
kann man über
einen Zeitraum von beispielsweise einer Minute bis 10 Minuten, bevorzugt
3 bis 7 Minuten bei Temperaturen im Bereich von 100 bis 180°C, bevorzugt
120 bis 160°C
behandeln. Dabei kann man die Behandlungstemperatur an das Material
anpassen, aus welchem das flexible Substrat besteht, welches man
erfindungsgemäß beschichtet.
Beispielsweise ist es vorteilhaft, flexible Substrate aus Polypropylen
bei Temperaturen unter 130°C
thermisch zu behandeln. Flexible Substrate aus beispielsweise Wolle, Baumwolle,
Polyamid, Polyester, modifiziertem Polyester, Polyestermischgewebe,
Polyamidmischgewebe, Polyacrylnitril, Triacetat, Acetat, Polycarbonat
behandelt man vorteilhaft bei Temperaturen im Bereich von 130 bis
160°C. Dabei
ist unter der Temperatur im Allgemeinen die Temperatur des Mediums
zu verstehen, welches das zu behandelnde flexible Substrat umgibt.
Das
erfindungsgemäße Behandlungsverfahren
lässt sich
auf gängigen
Apparaturen durchführen.
So ist es beispielsweise, wenn man textile Substrate zu behandeln
wünscht,
auf allen in der Textilindustrie üblichen Fixier- und Trocknungsaggregaten
durchführbar.
Den
Einsatz von sauren Katalysatoren, der zu Substratschädigung führen kann,
wie beispielsweise Ammoniumsulfat oder Diammoniumhydrogenphosphat,
vermeidet man vorzugsweise.
In
einer speziellen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung handelt es sich bei der erfindungsgemäßen Beschichtung
von textilen Substraten um ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Textildruck.
Eine
weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von
flexiblen Substraten und insbesondere bedrucktem Textil unter Verwendung
mindestens einer erfindungsgemäßen Formulierung,
im Folgenden auch erfindungsgemäßes Textildruckverfahren
genannt.
Zur
Durchführung
des erfindungsgemäßen Textildruckverfahrens
kann man beispielsweise so vorgehen, dass man mindestens eine erfindungsgemäße Formulierung
in eine Druckpaste, im Folgenden auch erfindungsgemäße Druckpaste
genannt, einarbeitet und danach nach an sich bekannten Methoden
textile Substrate bedruckt.
Vorteilhaft
stellt man erfindungsgemäße Druckpasten
mindestens einer erfindungsgemäßen Formulierung
durch Mischen mit im Druckprozess gängigen Hilfsmitteln und mindestens
einem Pigment her. Die Farbtiefe stellt man üblicherweise durch Abstimmen
des Verhältnisses
Pigment zu erfindungsgemäßer Formulierung
ein.
Erfindungsgemäße Druckpasten
können
ein oder mehrere Pigmente enthalten. Unter Pigmenten sind im Rahmen
der vorliegenden Erfindung praktisch nicht lösliche, dispergierte feinteilige,
organische oder anorganische Farbmittel gemäß der Definition in DIN 55944
zu verstehen. Bevorzugt geht das erfindungsgemäße Verfahren von organischen
Pigmenten aus.
Beispielhaft
ausgewählte
organische Pigmente sind
– Monoazopigmente: | C.I.
Pigment Brown 25; C.I. Pigment Orange 5, 13, 36 und 67; C.I. Pigment
Red 1, 2, 3, 5, 8, 9, 12, 17, 22, 23, 31, 48:1, 48:2, 48:3, 48:4,
49, 49:1, 52:1, 52:2, 53, 53:1, 53:3, 57:1, 63, 112, 146, 170, 184,
210, 245 und 251; C.I. Pigment Yellow 1, 3, 73, 74, 65, 97, 151
und 183; |
– Disazopigmente: | C.I.
Pigment Orange 16, 34 und 44; C.I. Pigment Red 144, 166, 214 und
242; C.I. Pigment Yellow 12, 13, 14, 16, 17, 81, 83, 106, 113, 126,
127, 155, 174, 176 und 188; |
– Anthanthronpigmente: | C.I.
Pigment Red 168 (C.I. Vat Orange 3); |
– Anthrachinonpigmente: | C.I.
Pigment Yellow 147 und 177; C.I. Pigment Violet 31; |
– Anthrachinonpigmente: | C.I.
Pigment Yellow 147 und 177; C.I. Pigment Violet 31; |
– Anthrapyrimidinpigmente: | C.I.
Pigment Yellow 108 (C.I. Vat Yellow 20); |
– Chinacridonpigmente: | C.I.
Pigment Red 122, 202 und 206; C.I. Pigment Violet 19; |
– Chinophthalonpigmente: | C.I.
Pigment Yellow 138; |
– Dioxazinpigmente: | C.I.
Pigment Violet 23 und 37; |
– Flavanthronpigmente: | C.I.
Pigment Yellow 24 (C.I. Vat Yellow 1); |
– Indanthronpigmente: | C.I.
Pigment Blue 60 (C.I. Vat Blue 4) und 64 (C.I. Vat Blue 6); |
– Isoindolinpigmente: | C.I.
Pigment Orange 69; C.I. Pigment Red 260; C.I. Pigment Yellow 139
und 185; |
– Isoindolinonpigmente: | C.I.
Pigment Orange 61; C.I. Pigment Red 257 und 260; C.I. Pigment Yellow
109, 110, 173 und 185; |
– Isoviolanthronpigmente: | C.I.
Pigment Violet 31 (C.I. Vat Violet 1); |
– Metallkomplexpigmente: | C.I.
Pigment Yellow 117, 150 und 153; C.I. Pigment Green 8; |
– Perinonpigmente: | C.I.
Pigment Orange 43 (C.I. Vat Orange 7); C.I. Pigment Red 194 (C.I.
Vat Red 15); |
– Perylenpigmente: | C.I.
Pigment Black 31 und 32; C.I. Pigment Red 123, 149, 178, 179 (C.I.
Vat Red 23), 190 (C.I. Vat Red 29) und 224; C.I. Pigment Violet
29; |
– Phthalocyaninpigmente: | C.I.
Pigment Blue 15, 15:1, 15:2, 15:3, 15:4, 15:6 und 16; C.I. Pigment
Green 7 und 36; |
– Pyranthronpigmente: | C.I.
Pigment Orange 51; C.I. Pigment Red 216 (C.I. Vat Orange 4); |
– Thioindigopigmente: | C.I.
Pigment Red 88 und 181 (C.I. Vat Red 1); C.I. Pigment Violet 38
(C.I. Vat Violet 3); |
– Triarylcarboniumpigmente: | C.I.
Pigment Blue 1, 61 und 62; C.I. Pigment Green 1; C.I. Pigment Red
81, 81:1 und 169; C.I. Pigment Violet 1, 2, 3 und 27; C.I. Pigment
Black 1 (Anilinschwarz); |
– C.I. Pigment
Yellow 101 (Aldazingelb); | |
Beispiele
für besonders
bevorzugte Pigmente sind im einzelnen: C.I. Pigment Yellow 138,
C.I. Pigment Red 122, C.I. Pigment Violet 19, C.I. Pigment Blue
15:3 und 15:4, C.I. Pigment Black 7, C.I. Pigment Orange 5, 38 und
43 und C.I. Pigment Green 7.
Der
mittlere Durchmesser von in erfindungsgemäßen Druckpasten eingesetztem
Pigment liegt üblicherweise
im Bereich von 20 nm bis 1,5 μm,
bevorzugt im Bereich von 300 bis 500 nm.
In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung liegt in erfindungsgemäßen Druckpasten
eingesetztes Pigment bzw. liegen in erfindungsgemäßen Druckpasten
eingesetzte Pigmente in sphärischer
oder annährend
sphärischer
partikulärer
Form vor, d.h. das Verhältnis
längster
Durchmesser zu kleinster Durchmesser liegt im Bereich von 1,0 bis
2,0, bevorzugt bis 1,5.
Pigment
fügt man
der erfindungsgemäßen Druckpaste
vorzugsweise in Form von Pigmentzubereitungen zu. Pigmentzubereitungen
enthalten üblicherweise
20 bis 60 Gew.-% Pigment, weiterhin Wasser und eine oder mehrere
oberflächenaktive
Verbindungen, beispielsweise einen oder mehrere Emulgatoren.
Das
Verhältnis
Pigment zu erfindungsgemäßer Formulierung
kann man in weiten Grenzen wählen.
So ist es beispielsweise möglich,
Pigment und erfindungsgemäße Formulierung
in einem Gewichtsverhältnis
von 20 : 1 bis 1 : 50 zu wählen.
In einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung stellt man das Verhältnis Pigment zu erfindungsgemäßer Formulierung
so ein, dass das Gewichtsverhältnis
von Pigment zu Feststoffanteile von erfindungsgemäßer Formulierung
im Bereich von 1 : 1 bis 1 : 10 liegt.
Natürlich ist
es auch möglich,
zunächst
Pigment und erfindungsgemäße Formulierung
in einem Gewichtsverhältnis
im Bereich von 20 : 1 bis 10 : 1 vorzumischen und erst unmittelbar
vor dem Druck weitere erfindungsgemäße Formulierung oder ein konventionelles
Acrylatbindemittel zuzumischen.
Weitere
gängige
Hilfsmittel für
Druckpasten im Textildruck sind aus Ullmann, Handbuch der technischen
Chemie und Verfahrenstechnik bekannt, vergleiche beispielsweise
Ullmann's Enyclopedia
of Industrial Chemistry, 5. Auflage, Stichwort: Textile Auxiliaries,
Bd. A26, S. 286 ff. und 296 ff., Verlag Chemie, Weinheim, Deerfield/Florida,
Basel; 1996. Als gängige
Hilfsmittel seien Verdicker, Fixierer, Griffverbesserer, Entschäumer, Rheologieverbesserer
und Emulgatoren beispielhaft genannt.
Als
Verdicker können
natürliche
oder synthetische Verdicker eingesetzt werden. Bevorzugt ist der
Einsatz von synthetischen Verdickern, beispielsweise von im Allgemeinen
Wasser in Öl-Emulsionen
von synthetischen (Co-)Polymeren in beispielsweise Weißöl oder als
wässrige
Lösungen,
vorzugsweise mit etwa 40 Gew.-% (Co-)Polymer.
Bevorzugte
Beispiele für
Verdicker sind Copolymere mit 85 bis 95 Gew.-% Acrylsäure, 4 bis
14 Gew.-% Acrylamid und etwa 1 Gew.-% des (Meth)acrylamidderivats
der Formel VIII
mit Molekulargewichten M
w im Bereich von 100.000 bis 200.000 g/mol,
in denen die Variablen wie oben stehend definiert sind.
Erfindungsgemäße Druckpasten
können
als zusätzlichen
Verdicker 30 bis 70 Gew.-% Weißöl enthalten.
Wässrige
Verdicker enthalten üblicherweise
bis zu 25 Gew.-% (Co-)Polymer, in manchen Fällen bis zu 50 Gew.-% (sogenannte
Verdickerdispersionen). Wünscht
man wässrige
Formulierungen eines Verdickers einzusetzen, so setzt man im Allgemeinen
wässriges
Ammoniak zu. Auch der Einsatz granulärer, fester Formulierungen
eines Verdickers sind denkbar, um Pigmentdrucke Emissions – frei herstellen
zu können.
Erfindungsgemäße Druckpasten
können
weiterhin Griffverbesserer enthalten, die üblicherweise aus Silikonen,
insbesondere Polydimethylsiloxanen, und Fettsäureestern ausgewählt werden.
Beispiele für
kommerziell erhältliche
Griffverbesserer, die den erfindungsgemäßen Druckpasten zugesetzt werden
können,
sind Acramin® Weichmacher
SI (Bayer AG), Luprimol SIG® und Luprimol CW® (BASF
Aktiengesellschaft).
Erfindungsgemäßen Druckpasten
können
als weitere Zusätze
ein oder mehrere Emulgatoren zugesetzt werden, insbesondere dann,
wenn die Pasten Weißöl-haltige
Verdicker enthalten und als Öl-in-Wasser-Emulsion
anfallen. Beispiele für
geeignete Emulgatoren sind aryl- oder alkylsubstituierte Polyglykolether. Kommerziell
erhältliche
Beispiele für
geeignete Emulgatoren sind Emulgator W® (Bayer),
Luprintol PE New® und Luprintol MP® (BASF
Aktiengesellschaft), und Solegal W® (Hoechst
AG).
Als
weitere Zusätze
kann man Brønsted-Säuren zusetzen
wie beispielsweise Ammoniumhydrogenphosphat, bevorzugt verzichtet
man jedoch auf den Zusatz von Brønsted-Säure.
Zur
Herstellung von erfindungsgemäßen Druckpasten
kann man beispielsweise so vorgehen, dass man Wasser, gegebenenfalls
mit einem oder mehreren Entschäumern
versetzt, beispielsweise einen Entschäumer auf Silikonbasis. Man
gibt unter Mischen, beispielsweise unter Rühren, mindestens eine erfindungsgemäße Formulierung
zu. Danach kann man einen oder mehrere Emulgatoren zugeben. Danach
gibt man ein oder mehrere Pigmente zu, beispielsweise in Form von
Pigmentzubereitungen. Als nächstes
kann man einen oder mehrere Griffverbesserer zugeben, beispielsweise
eine oder mehrere Silikonemulsionen.
Anschließend kann
man ein oder mehrere Verdickungsmittel hinzufügen und unter weiterem Vermischen,
beispielsweise Rühren,
homogenisieren.
Eine
typische erfindungsgemäße Druckpaste
enthält,
jeweils pro Kilogramm erfindungsgemäßer Druckpaste
5 bis 250
g, bevorzugt 10 bis 200 g erfindungsgemäße Formulierung,
0,1 bis
10 g, bevorzugt 1 bis 5 g Emulgator,
1 bis 200 g, bevorzugt
10 bis 100 g Verdicker,
0,1 bis 100 g, bevorzugt 1 bis 60 g
Pigment
gegebenenfalls weitere Hilfsmittel;
der Rest ist
bevorzugt Wasser.
In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung haben erfindungsgemäße Druckpasten bei 20°C eine Viskosität im Bereich
von 50 bis 150 dPa·s,
bevorzugt 60 bis 100 dPa·s.
Pigmentdruck
unter Verwendung mindestens einer erfindungsgemäßen Druckpaste kann nach verschiedenen
Verfahren durchgeführt
werden, die an sich bekannt sind. In der Regel verwendet man eine
Schablone, durch die man die erfindungsgemäße Druckpaste mit einer Rakel
presst. Dieses Verfahren gehört
zu den Siebdruckverfahren. Erfindungsgemäße Pigmentdruckverfahren unter
Verwendung mindestens einer erfindungsgemäßen Druckpaste liefern bedruckte
Substrate mit besonders hoher Brillanz und Farbtiefe der Drucke
bei gleichzeitig ausgezeichnetem Griff der bedruckten Substrate.
Nach dem erfindungsgemäßen Druckverfahren
erhältliche
flexible Substrate zeichnen sich weiterhin durch gute Waschechtheiten
bei verbesserter Trockenreinigungsbeständigkeit aus. Gegenstand der
vorliegenden Erfindung sind daher flexible Substrate, bedruckt nach
dem erfindungsgemäßen Druckverfahren
unter Verwendung der erfindungsgemäßen Druckpasten. Erfindungsgemäße flexible
Substrate zeichnen sich durch vorzügliche Echtheiten aus. Außerdem weisen
sie einen äußerst geringen
Formaldehyd-Gehalt auf.
Eine
andere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Pigmentfärbeverfahren unter Verwendung
von mindestens einer erfindungsgemäßen Formulierung, im Folgenden
auch erfindungsgemäßes Pigmentfärbeverfahren
genannt. Das erfindungsgemäße Färbeverfahren
führt man
vorzugsweise so aus, dass man mindestens ein flexibles Substrat,
vorzugsweise ein textiles Substrat, mit mindestens einer Färbeflotte
behandelt, die mindestens eine erfindungsgemäße Formulierung enthält. Färbeflotten,
die mindestens eine erfindungsgemäße Formulierung enthalten,
werden im Folgenden auch erfindungsgemäße Färbeflotten genannt.
Weiterhin
können
die erfindungsgemäßen Färbeflotten
als Zusatz Netzmittel enthalten, bevorzugt wenn sie als schaumarme
Netzmittel gelten, da bei den hohen Turbulenzen im Färbeprozess
Schaumbildung die Qualität
der Färbung
durch Bildung von Unegalitäten
beeinträchtigt
wird. Als Netzmittel werden beispielsweise eingesetzt: Ethoxylierungs-
und/oder Propoxylierungsprodukte von Fettalkoholen oder Propylenoxid-Ethylenoxid-Blockcopolymere,
ethoxylierte oder propoxylierte Fett- oder Oxoalkohole, weiterhin
Ethoxylate von Ölsäure oder
Alkylphenolen, Alkylphenolethersulfate, Alkylpolyglycoside, Alkylphosphonate,
Alkylphenylphosphonate, Alkylphosphate, oder Alkylphenylphosphate.
Trockene
textile Gewebe oder Gewirke, wie sie in der kontinuierlichen Pigmentfärbung eingesetzt
werden, enthalten eine große
Menge von Luft. Zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Pigmentfärbeverfahrens ist
daher der Einsatz von Entlüftern
vorteilhaft. Diese basieren beispielsweise auf Polyethersiloxan-Copolymeren.
Sie können
in Mengen von 0,01 bis 2 g/l in den erfindungsgemäßen Färbeflotten
enthalten sein.
Weiterhin
können
erfindungsgemäße Färbeflotten
Antimigrationsmittel enthalten. Geeignete Antimigrationsmittel sind
beispielsweise Blockcopolymerisate von Ethylenoxid und Propylenoxid
mit Molekulargewichten Mn im Bereich von
500 bis 5000 g/mol, bevorzugt 800 bis 2000 g/mol.
Weiterhin
kann man den erfindungsgemäßen Färbeflotten
als Zusatz einen oder mehrere Griffverbesserer zusetzen. Hierbei
handelt es sich in der Regel um Polysiloxane oder um Wachse. Polysiloxane
haben hierbei den Vorteil der Permanenz, während die Wachse langsam während des
Gebrauchs ausgewaschen werden.
Die
erfindungsgemäßen Färbeflotten
weisen üblicherweise
einen schwach sauren pH-Wert
auf, vorzugsweise im Bereich von 4 bis 6,5. Die Viskositäten der
erfindungsgemäßen Färbeflotten
liegen bevorzugt im Bereich von unter 100 mPa·s. Die Oberflächenspannungen
der erfindungsgemäßen Färbeflotten
sind so einzustellen, dass ein Benetzen der Ware möglich ist.
Gängig
sind Oberflächenspannungen
von kleiner 50 mN/m.
In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung enthält
eine typische erfindungsgemäße Färbeflotte
pro Liter
10 bis 100 g, bevorzugt 20 bis 50 g erfindungsgemäße Formulierung
0
bis 5 g, bevorzugt 0,1 bis 2 g Netzmittel
1 bis 20 g, bevorzugt
5 bis 15 g Na2SO4,
1
bis 20 g, bevorzugt 5 bis 15 g Antimigrationsmittel.
0,5 bis
25 g, bevorzugt 1 bis 12 g Pigment.
Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur
Herstellung der erfindungsgemäßen Färbeflotten.
Das erfindungsgemäße Verfahren
besteht im Vermischen von Pigment, vorzugsweise in Form von Pigmentzubereitungen,
die neben Pigment und Wasser ein oder mehrere oberflächenaktive
Verbindungen enthalten, mit oben aufgeführten Zusätzen wie weiteren Lösemitteln,
Entschäumern,
Griffverbesserern, Emulgatoren und/oder Bioziden und Auffüllen mit
Wasser. Zur Ausübung
des Verfahrens zur Herstellung von erfindungsgemäßen Färbeflotten verrührt man üblicherweise
die Komponenten der erfindungsgemäßen Färbeflotten in einem Mischbehälter, wobei
Größe und Form
des Mischbehälters
unkritisch sind. Bevorzugt schließt sich an das Verrühren eine
Klärfiltration
an.
Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum
Färben
von flexiblen Substraten unter Verwendung der oben beschriebenen
erfindungsgemäßen Färbeflotten,
im Folgenden auch als erfindungsgemäßes Pigmentfärbeverfahren
bezeichnet. Das erfindungsgemäße Pigmentfärbeverfahren
kann in gängigen
Färbemaschinen
durchgeführt
werden. Bevorzugt sind Foulards, die als wesentliches Element zwei aufeinandergepresste
Rollen enthalten, durch die das Textil geführt wird. Oberhalb der Rollen
ist erfindungsgemäße Färbeflotte
eingefüllt
und benetzt das Textil. Durch den Druck wird das Textil abgequetscht
und ein konstanter Auftrag gewährleistet.
An
den eigentlichen Färbeschritt
schließt
sich üblicherweise
eine thermische Trocknung und Fixierung an, bevorzugt trocknet man
bei Temperaturen von 100 bis 110°C über einen
Zeitraum von 30 Sekunden bis 3 Minuten und fixiert man bei Temperaturen
von 150°C
bis 190°C über einen
Zeitraum von 30 Sekunden bis 5 Minuten. Bevorzugt ist ein Verfahren
zur Pigmentfärbung
nach dem Klotzprozess. Die bedruckten und gefärbten Substrate zeichnen sich
durch besondere Brillanz der Farben bei gleichzeitig hervorragendem
Griff der bedruckten bzw. gefärbten
Substrate aus. Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung sind
daher Substrate, gefärbt
nach dem oben beschriebenen Verfahren unter Verwendung der erfindungsgemäßen Färbeflotten.
Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind gefärbte flexible
Substrate, erhältlich
nach dem erfindungsgemäßen Pigmentfärbeverfahren.
Erfindungsgemäße hergestellte
flexible Substrate zeichnen sich beispielsweise durch gute Trocken-
und Nassreibechtheiten sowie gute Echtheiten, insbesondere durch geringe
Farbtiefeverluste bei der Kochbürstwäsche aus.
Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung
von erfindungsgemäßen Formulierungen
bzw. von erfindungsgemäß hergestellten
Formulierungen als Vliesbindemittel. Ein weiterer Aspekt der vorliegenden
Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Vliesen unter Verwendung
von erfindungsgemäßen Formulierungen
bzw. erfindungsgemäß hergestellten
Formulierungen. Vorzugsweise verwendet man 5 bis 100 Gew.-% erfindungsgemäße Formulierung
bzw. erfindungsgemäß hergestellte
Formulierung (bezogen auf Feststoffgehalt von erfindungsgemäßer Formulierung),
bezogen auf das Fasergewicht von unverfestigtem Vlies, bevorzugt
20 bis 50 Gew.-%. Vorzugsweise geht man zur Herstellung von Vliesen
so vor, dass man Vlies, das aus üblichen
Fasern wie beispielsweise Fasern auf Basis von Polyamiden, Polyestern, Polyacrylnitril,
Polyolefinen wie beispielsweise Polypropylen oder Polyethylen, Cellulose,
Baumwolle, Wolle oder Seide oder auch Glasfasern, mit erfindungsgemäßer Formulierung
in an sich üblicher
Weise kontaktiert. Dazu kann man beispielsweise unverfestigtes Vlies
mit erfindungsgemäßer Formulierung
tränken
oder imprägnieren
oder erfindungsgemäße Formulierung
aufsprühen.
Danach kann man überschüssige erfindungsgemäße Formulierung
abquetschen und anschließend
in an sich bekannter Weise trocknen. Die Vernetzung erfolgt vorteilhaft
bei Temperaturen im Bereich von 100 bis 200°C, bevorzugt 130 bis 170°C.
Vliese
können
beispielsweise doubliert sein, mit Faden verstärkt, genadelt, gewalzt und/oder
geschrumpft.
Zum
Kontaktieren von Vlies mit erfindungsgemäßer Formulierung kann man beispielsweise
so vorgehen, dass man es durch Pflatschen, Imprägnieren, Schaumimprägnieren,
Sprühen
oder Bedrucken durchführt.
Nach
dem Kontaktieren trennt man üblicherweise überschüssige erfindungsgemäße Formulierung
ab, beispielsweise durch Abquetschen, danach kann man trocknen,
beispielsweise über
einen Zeitraum von 30 Sekunden bis 20 Minuten, bevorzugt eine bis
zehn Minuten, bei Temperaturen im Bereich von 70 bis 110°C.
Anschließend erfolgt
eine thermische Behandlung (Vernetzung), vorteilhaft bei Temperaturen
im Bereich von 100 bis 200°C,
bevorzugt 130 bis 170°C über einen
Zeitraum von 30 Sekunden bis 5 Minuten, bevorzugt bis 3 Minuten.
Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind verfestigte
Vliese, hergestellt unter Verwendung von mindestens einer erfindungsgemäßen Formulierung.
Erfindungsgemäße verfestigte
Vliese enthalten im Bereich von 5 bis 60 Gew.-% mindestens eines
Copolymerisats mit einer Glastemperatur Tg unter
15°C, das man
durch Copolymerisation in Gegenwart von mindestens einer heterocylischen
Verbindung mit mindestens zwei Carbamatgruppen hergestellt hat.
Erfindungsgemäße verfestigte
Vliese zeichnen sich durch sehr gute anwendungstechnische Eigenschaften
und durch äußerst geringen
Formaldehyd-Gehalt aus.
Die
Erfindung wird durch Arbeitsbeispiele erläutert.
Allgemeine
Bemerkungen: Unter vollentsalztem Wasser wird Wasser verstanden,
das durch gängige Ionentauscher
von Salzen befreit wurde.
Die
Glastemperaturen Tg wurden mit einem DSC-Gerät der Firma
Mettler nach folgender Methode in Anlehnung an DIN 53765 bestimmt:
Einwaage:
10 bis 20 mg Copolymerisat-Dispersion in 40 μl-Standard-Aluminiumtiegel Bei
der Standardmethode für
Dispersionen wird in der zweiten Aufheizkurve die Glastemperatur
Tg (Midpoint) mit Hilfe eines Auswertemakros
automatisch ermittelt. Hierbei wird eine zuvor mit einem leeren
Tiegel gemessene Blindkurve subtrahiert.
Der
Temperaturverlauf entspricht der gültigen DIN-Norm DIN 53765.
Der
Beginn des Messablaufes ist bei 25°C. Man heizt mit 20°C/min auf
150°C (also über Tg hinaus) auf – die Temperatur 150°C wird 3
Minuten isotherm gehalten und dann wird mit 20°C/min auf –110°C abgekühlt. Nach einem weiteren 7-minütigen, isothermen
Halten der Temperatur bei –110°C wird mit
20°C/min
auf 150°C
aufgeheizt (dieser Abschnitt wird ausgewertet ) und die Temperatur
bei 150°C
5 Minuten gehalten.
Der
Gehalt an freiem (abgespaltenem) Formaldehyd wurde jeweils nach
Law 112 und nach AATCC 112 Methoden (EN ISO 14 184, Teile 1 und
2), DIN EN ISO 14184-1 und DIN EN ISO 14184-2 bestimmt. Beispielhaft
sind nur die Ergebnisse nach Law 112 aufgeführt.