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Die
Erfindung betrifft ein Meßgerät der Prozeßmeßtechnik
mit einem Gehäuse,
einer darin enthaltenen Elektronik und einer damit verbundenen Anzeigevorrichtung
zur Darstellung von Daten und/oder graphischen Zeichen.
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Solche
Meßgeräte sind
in vielfältigen
Varianten für
die verschiedensten Meß- und Überwachungsaufgaben
in der Prozeßautomation
bekannt. Eine im Gehäuse
des Meßgerätes enthaltene
Elektronik sorgt unter anderem für
eine Darstellung von Meßdaten,
gerätespezifischen
Daten und/oder sonstigen grafischen Zeichen auf einer Anzeige, einem sogenannten
Display. Häufig
sind solche Meßgeräte an unzugänglichen
oder dunklen Orten in einer industriellen Produktionsanlage installiert
und erlauben keine Ablesung der Anzeige durch einen Benutzer.
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In
einer neuen Generation von Meßgeräten werden
daher Anzeigevorrichtungen mit einer zum Gehäuse geneigten, schrägen Anzeige
oder einem schrägen
Sichtfenster verwendet. Weiterhin ist versucht worden, die Ablesbarkeit
der Anzeigevorrichtung dadurch zu verbessern, daß der Gehäuseteil, der das Display enthält schwenkbar
ist. Wird aber dazu beispielsweise ein übliches Schanier verwendet,
so ist das entsprechend ausgestattete Meßgerät nicht für einen Einsatz in einem explosionsgeschützten Bereich
einer Anlage zugelassen. Es sind zwar Scharniere bekannt und erhältlich,
die den Bestimmungen und Anforderungen zum Explosionsschutz genügen, aber
diese sind sehr teuer und werden daher kaum verwendet.
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Aus
einem gegenüber
der Prozeßautomation
fremden technischen Gebiet sind Uhren, insbesonder Weckeruhren,
bekannt, die, in der Nähe
einer Wand aufgestellt, die Uhrzeit auf die Wand projezieren. Andere
bekannte Uhren dieser Art projezieren die Uhrzeit auf einen schnell
bewegten, und hin- und herschwingenden Zeiger außerhalb des Uhrengehäuses. Diese
Projektion erlaubt zwar einem Betrachter, die Uhrzeit auch aus einer
gewissen Entfernung zu erkennen. Diese Uhren können jedoch nicht in Prozeßanlagen,
insbesondere nicht in explosionsgeschützten Anlagen, verwendet werden.
Darüber hinaus
ist die Anpassung der Projektion bei schwieriger Ablesung nicht
immer möglich.
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Es
ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Meßgerät zu schaffen, das auf einfache
Weise eine Ablesung auch dann ermöglicht, wenn es an unzugänglichen
oder dunklen Orten in einer industriellen Produktionsanlage installiert
ist, selbst wenn es sich dabei um einen explosionsgeschützten Bereich
handelt.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch ein Meßgerät der Prozeßmeßtechnik
mit einem Gehäuse,
einer darin enthaltenen Elektronik und einer damit verbundenen Anzeigevorrichtung
zur Darstellung von Daten und/oder graphischen Zeichen, wobei die
Anzeigevorrichtung die anzuzeigenden Daten auf eine Projektionsfläche projeziert.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, daß die Projektionsfläche schwenkbar
und/oder verstellbar mit dem Gehäuse verbunden
ist.
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Noch
eine andere Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Meßgeräts sieht
eine Streufläche als
Projektionsfläche
vor.
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Bei
wieder einer anderen Ausführungsform der
Erfindung ist die Projektionsfläche
eine transparente Projektionsfläche.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Meßgeräts kann
ein Projektionswinkel, unter dem die anzuzeigenden Daten von der Anzeigevorrichtung
auf die Projektionsfläche
projeziert werden, variiert werden.
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Bei
noch einer weiteren Ausführungsform der
Erfindung umfaßt
die Anzeigevorrichtung zur Projektion der anzuzeigenden Daten wenigstens eine
LED.
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Wieder
eine weitere Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Meßgeräts sieht
vor, daß die Projektion
der anzuzeigenden Daten zusätzlich
zu einer herkömmlichen
Anzeige der Daten im Meßgerät stattfindet.
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Der
besondere Vorteil der Erfindung besteht dann, daß sie eine Anzeige von Daten
und sonstigen grafischen Zeichen erlaubt, die im Meßgerät erzeugt werden,
die aber mit üblichen
Meßgeräten aufgrund ihres
ungünstigen
Installationsortes nicht abgelesen werden können. Die Projektion der Anzeigevorrichtung
bzw. die Projektionsfläche
selbst sind einstellbar und können
auf die jeweiligen Gegebenheiten am Installationsort des Meßgerätes abgestimmt
werden. Da keine für
einen explosionsgeschützten
Bereich kritischen Bauteile im Innern des Gehäuses mit der Anzeigevorrichtung
verwendet werden, kann das erfindungsgemäße Meßgerät sowohl in einem "normalen" als auch in einem
explosionsgeschützten
Bereich einer industriellen Anlage verwendet werden.
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Da
die Projektionsfläche
in einem gewissen Abstand zur Anzeigevorrichtung außerhalb
des eigentlichen Meßgerätes angeordnet
wird, kann durch geeignete Projektionswinkel eine größere Anzeige wichtiger
Daten zur Verfügung
gestellt werden als mit üblichen,
relativ kleine Anzeigen auf geräteinternen Displays
. Auch dies verbessert natürlich
die Ablesbarkeit der erfindungsgemäßen Anzeige unter ungünstigen
Verhältnissen.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
genauer beschrieben und erläutert.
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Dabei
zeigen:
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1 eine
schematische Seitenansicht einer ersten Ausführung des Meßgerätes nach
der Erfindung;
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2 eine
schematische Seitenansicht einer zweiten Ausführung des Meßgerätes nach
der Erfindung;
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3 eine
schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Projektionsfläche des
Meßgerätes nach 2 mit
Halterung in vergrößertem Maßstab; und
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4 eine
schematische Darstellung einer dritten Ausführung des Meßgerätes nach
der Erfindung.
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Zur
Vereinfachung sind gleiche Teile, Elemente oder Module mit gleichen
Bezugszeichen versehen.
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In 1 ist
ein erstes Ausführungsbeispiel eines
Meßgerätes 10 nach
der Erfindung dargestellt. Es umfaßt üblicherweise ein Gehäuse 12,
zur Aufnahme einer Elektronik 44 (siehe dazu 4),
die aus den von einem Wandler W oder einem Sensor gelieferten Meßsignalen
die gewünschte
Meßgröße bzw.
den Meßwert
ermittelt. Das Gehäuse 12 des Meßgeräts 10 umfaßt, wie
bei bekannten Meßgeräten dieser
Art auch, zwei Kammern in seinem Gehäuse 12, wovon die
eine Kammer die Elektronik 44 und die andere Kammer Klemmen
bzw. Anschlüsse
zur Verbindung mit Busleitungen aufnimmt. Die Kammern sind von außen zugänglich und
durch Deckel 14.1 und 14.2, wie in 1 gezeigt,
verschlossen.
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Die
Funktionsweise solcher Meßgeräte, die eine
Prozeßvariable
messen, ist an sich bekannt und wird hier nicht weiter erläutert. Viele
der installierten Meßgeräte dieser
Art sind mit einer Anzeige bzw. Anzeigevorrichtung ausgestattet; üblicherweise
ist dies ein LCD-Display, auf dem die Meßwerte angezeigt werden. Ein
solches Display, das zur Vereinfachung der Darstellung in 1 nicht
gezeigt ist, ist beispielsweise mit der Elektronik 44 (siehe
dazu 4) des Meßgerätes 10 verbunden
und im Deckel 14.1 der Kammer zur Aufnahme der Elektronik 44 angeordnet.
Im Meßgerät 10 nach
der Erfindung ist eine Anzeigevorrichtung 46 (siehe dazu 4)
vorgesehen, die mit der Elektronik 44 im Gehäuse 12 verbunden
ist. Neben Meßwerten
oder Geräteparameter sind
auch andere Daten und/oder grafischen Zeichen, beispielsweise Meßkurven
oder Meßdatenverläufe mittels
der Anzeigevorrichtung 46 (siehe dazu 4)
darstellbar. Um die von der Elektronik 44 gelieferten Daten
und/oder graphischen Zeichen sichtbar zu machen, umfaßt das Meßgerät 10 eine
einstellbare Projektionsfläche 30,
auf die die anzuzeigenden Daten projeziert werden.
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Die
Projektionsfläche 30 ist
mittels einer variablen Haltevorrichtung am Meßgerät 10 befestigt, so
daß die
Um die Position der Projektionsfläche 30 variabel ist
und durch die Einstellbarkeit eine Ablesbarkeit auch unter ungünstigen
Verhältnissen
gewährleistet.
Die Haltevorrichtung umfaßt
dazu beispielsweise einen auf dem Gehäuse 12 befestigbaren
oder klemmbaren Haltering 16, einen über ein erstes Gelenk 18 daran
befestigten Haltearm 20 und vorzugsweise zwei weitere Gelenke 24, 28.
Der Haltering 16 ist auf dem Gehäuse 12 drehbar und
kann in der gewünschten
Position arretiert werden. Das erste Gelenk 18 ermöglicht ein
Schwenken des Haltearms 20 um den Haltering 16,
was in 1 durch einen Doppelpfeil 22 veranschaulicht
wird. Das zweite Gelenk 24 der Haltevorrichtung, das endseitig
am Haltearm 20 angebracht ist, ermöglicht die Ausrichtung der
Projektionsfläche 30 bei
verschwengtem Haltearm 20, was in 1 durch
einen Doppelpfeil 26 veranschaulicht wird. Das dritte Gelenk 28 dient zum
Drehen der Projektionsfläche 30 um
eine lotrechte Achse, was in 1 durch
einen Doppelpfeil 32 veranschaulicht wird.
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Vorzugsweise
sind alle drei Gelenke 18, 24 und 28,
beispielsweise Kugelgelenke sind, arretierbar ausgeführt. Die
Haltevorrichtung ermöglicht
eine variable Einstellung der Projektionsfläche 30 in allen Raumebenen,
so daß eine
Ablesbarkeit durch einen Benutzer optimal eingestellt werden kann,
selbst dann, wenn das Meßgerät 10 mit
der Projektionsfläche 30 an
solchen Orten einer industriellen Anlage installiert ist, wo übliche Displays
im Gehäuse 12 nicht ablesbar
sind. Ein Projektionswinkel, unter dem die anzuzeigenden Daten von
der Anzeigevorrichtung 46 (siehe dazu 4)
auf die Projektionsfläche 30 projeziert
werden, ist beliebig einstellbar.
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In 2 ist
ein anderes Ausführungsbeispiel des
Meßgerätes 10 nach
der Erfindung dargestellt. Das Gehäuse 12 nimmt auch
hier wieder die Elektronik 44 (siehe dazu 4)
auf. Wie beim ersten Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Meßgerätes 10 in 1 sind
die Kammern des Gehäuses 12 von
außen
zugänglich
und durch die Deckel 14.1 und 14.2 verschlossen.
Die Haltevorrichtung für
die Projektionsfläche 30 umfaßt wiederum
den aus der 1 bekannten Haltering 16,
der vorzugsweise dreh- und
arretierbar im Bereich des Deckels 14.1 auf dem Gehäuse 12 angeordnet
ist. Im Unterschied zur Ausführungsform
nach der 1 ist bei der in 2 dargestellten
Ausführung
am Haltering 16 ein Steg 34 vorgesehen. Durch
Drehen des Halterings 16 auf dem Gehäuse 12 kann die Projektionsfläche 30 in
die gewünschte
Position gegenüber
dem Meßgerät 10 gebracht
werden.
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Die
Projektionsfläche 30 selbst
ist mit dem Steg 34 vorzugsweise über ein spezielles Gelenk 36 verbunden.
Dieses Gelenk 36 ermöglicht
einerseits eine Drehbarkeit der Projektionsfläche 30 um eine Achse
senkrecht zum Steg 34, was in 2 durch
einen Doppelpfeil 38 veranschaulicht wird. Andererseits
ist das Gelenk 36 nicht starr sondern verschieblich an
der Projektionsfläche 30 befestigt.
Damit kann die Projektionsfläche 30 senkrecht
zum Steg 34 verschoben werden, was in 2 durch
einen Doppelpfeil 40 veranschaulicht wird. Zum besseren
Verständnis
ist in 3 in einer separaten und gegenüber 2 vergrößerten Darstellung
noch einmal die aus dem Haltering 16, dem Steg 34 und
dem Gelenk 36 bestehende Haltevorrichtung gezeigt, die
eine vielseitige und für
alle Erfordernisse sinnvolle Einstellbarkeit ermöglicht.
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Die
bei den Ausführungsbeispielen
nach den 1 bis 3 dargestellten
Projektionsflächen 30 sind
beispielsweise Streuflächen,
im Sinne von undurchlässigen,
reflektierenden Flächen,
auf denen die darauf projezierten Daten, Grafikdarstellungen oder
sonstigen optischen Signale direkt abgelesen werden können. Durch
geeignete Neigungswinkel und Drehung der Projektionsfläche 30 zu
einem Betrachter sind die darauf projezierten Daten und grafischen
Darstellungen, wie z.B. Meßkurven,
in jedem Fall gut ablesbar und, wie oben bereits beschrieben, in
gewünschter
Weise vergrößert auf
der Projektionsfläche 30 darstellbar.
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Die
in den 1 bis 3 dargestellten Projektionsflächen 30 können nicht
nur Streuflächen sondern
auch transparente Projektionsflächen
sein. Diese haben den Vorteil, daß sie im Sinne von Mattscheiben,
auch Transmissionsscheiben genannt, von einer Seite her durchstrahlt
und von der anderen Seite her abgelesen werden können.
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Ist
das betrachtete Meßgerät 10 in
geeignetem Abstand zu einer gegenüberliegenden Wand eines Raumes
installiert, so ist es nach der Erfindung auch denkbar, diese Wand
selbst als Projektionsfläche
zu nutzen. In einem solchen Fall wäre keine Haltevorrichtungen
und keine Projektionsflächen,
wie sie bei den Ausführungsbeispielen
nach den 1-3 vorgesehen
ist, erforderlich.
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Aber
auch dann, wenn das Meßgerät 10 und seine
Anzeigevorrichtung 46 (siehe dazu 4) unter
einem ungünstigen
Winkel zur Wand installiert sein, können die gewünschten
Daten und grafischen Darstellungen unter Zuhilfenahme einer mit
dem Meßgerät 10 verbundenen
Projektionsfläche 30 auf die
benachbarte Wand projeziert werden. In diesem Falle ist die Projektionsfläche 30 vorzugsweise
ein Reflektor, beispielsweise ein Spiegel, über den die optischen Signale
der Anzeigevorrichtung 46 des Meßgerätes 10 auf die Wand
projeziert werden.
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In 4 ist
zur Verdeutlichung noch einmal das erfindngsgemäße Meßgerät 10 dargestellt.
In diesem Fall jedoch ist die Elektronik 44 in der entsprechenden
Kammer des Gehäuses 12 schematisch
dargestellt. Im Bereich des Deckels 14.1 (siehe 1 und 2),
der in 4 durch einen Gewindebereich 42 veranschaulicht
wird, ist die Anzeigevorrichtung 46 schematisch dargestellt,
die mit der Elektronik 44 verbunden ist.
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Heutige
Meßgeräte der Prozeßmeßtechnik werden
mit relativ geringer Energie versorgt. Um eventuelle Problemen bei
der Energieversorgung der Anzeigevorrichtung 48 zu lösen und
andereseits eine hinreichende helligkeit zu liefern, umfaßt die Anzeigevorrichtung 48 beispielsweise
wenigstens eine LED, vorzugsweise vier LEDs.
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Darüberhinaus
ist es denkbar, ein Meßgerät 10 nach
der Erfindung sowohl mit einer Anzeigevorrichtung 46 zur
Projektion der anzuzeigenden Daten auf eine benachbarte Wand oder
auf eine Projektionsfläche 30 auszustatten
sondern auch noch eine herkömmliche
Anzeige vorzusehen. Von besonderem Vorteil kann es auch sein, die
Anzeigevorrichtung 46 nach der Erfindung im Gehäuse 12 in
ihrer Position einstellbar zu gestalten.