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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Reparatur
oder Erneuerung einer Auskleidung eines Feuerraums.
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Kessel
von Müllverbrennungsanlagen
sind häufig
als Vertikalzugkessel ausgebildet, wobei der Feuerraum vertikal
eine Höhe
von ca. 10 m bis 15 m erreicht. Der untere Teil des Feuerraumes,
welcher zum Feuer zugewandt ist, ist mit einer feuerfesten keramischen
Masse ausgekleidet. Hierbei unterscheidet man wenigstens zwei Arten
von Auskleidungen, nämlich
sogenannte Stampfmassen und Formsteine.
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Solche
Auskleidungen unterliegen einem Verschleiß und werden meist einmal jährlich instandgesetzt. Außerdem können durch
anklebende Flugascheteilchen Anbackungen an den Feuerraumwänden entstehen, die
den Betrieb des Kessels beeinträchtigen
können.
Bei den Revisionen werden zuerst solche Anbackungen abgeschlagen.
Dann wird im Feuerraum ein Gerüst
aufgebaut. Anschließend
werden die schadhaften Flächen der
Auskleidung manuell oder mit Preßlufthämmern abgebrochen. Nach diesen
Arbeiten werden die freiliegenden Flächen der Auskleidung und des
Kessels sandgestrahlt. Schließlich
werden die Rohrwände
des Kessels untersucht, schadhafte zur Halterung der Auskleidung
vorgesehene Stifte abgetrennt und neue Stifte aufgeschweißt. Dann
wird die Auskleidung ausgebessert oder erneuert und das Gerüst demontiert.
Eine solche Reparatur eines Feuerraums ist sehr kostspielig.
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Die
US 4 649 858 A betrifft
eine Reparaturvorrichtung für
einen Industrieofen, der eine Plasmasprühpistole verwendet. Die Plasmaflamme
der Pistole tastet die beschädigten
Teile des Industrieofens ab, die repariert werden sollen. Die Sprühpis tole
folgt der Unebenheit der Ofenwandung, um das Reparaturergebnis zu optimieren.
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Die
US 4 301 998 A zeigt
eine ferngesteuerte Reparaturvorrichtung für die feuerfeste Auskleidung
eines metallurgischen Gefäßes bei
erhöhten
Temperaturen.
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Die
JP 60205117 A zeigt
eine Vorrichtung zum Reinigen und Reparieren der Wand eines Kessels. Dazu
wird an Stahlseilen ein Roboter entlang der Kesselwand abgelassen,
worauf der Roboter an der Kesselwand anhaftenden Staub aufsaugt.
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Die
US 5 381 811 A zeigt
einen Verbrennungsofen, in den eine Reinigungsvorrichtung eingebracht
ist. Die Reinigungsvorrichtung weist eine Balkenanordnung auf, die
verschwenkbar an dem Ofen befestigt werden kann.
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Ausgehend
vom vorgenannten Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung,
ein Verfahren und eine Vorrichtung bereitzustellen, die eine kostengünstige Reparatur
eines Feuerraums gestatten.
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Gelöst wird
die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe durch die in den unabhängigen Ansprüchen angegebenen
Merkmale. Vorteilhaft weitergebildet wird der Erfindungsgegenstand
durch die jeweiligen Merkmale der abhängigen Ansprüche.
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Mit
der Erfindung erfolgt zumindest das Abschlagen der Anbackungen und/oder
das Abbrechen der schadhaften Stellen der Auskleidung durch ein
Feuerraum-Behandlungsgerät,
welches von außerhalb
des Verbrennungsofens oder Kessels bedient wird. Dadurch, daß dabei
eine Bedienungsperson von außerhalb des
Verbrennungsofens oder Kessels arbeitet, muß bei den Revisionsarbeiten
nicht erst gewartet werden, bis sich der Feuerraum des Verbrennungsofens
oder Kessels nach dem Abschalten abgekühlt hat. Die Revisionsarbeiten
gehen schneller, beque mer und gesundheitsschonender vonstatten.
Die Ausfallzeit der Anlage ist mithin gering. Nach einer Revision
kann die Anlage vergleichsweise schnell wieder angefahren bzw. in
Betrieb genommen werden.
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Die
Ausfallzeit der Anlage ist besonders gering, wenn das Feuerraum-Behandlungsgerät schon
während
eines Verbrennungsbetriebs des Verbrennungsofens oder Kessels bereit
gestellt und unverzüglich
nach Ende des Verbrennungsbetriebs des Verbrennungsofens oder Kessels
durch den seitlichen Füllschacht
des Verbrennungsofens oder Kessels eingebracht und im Bereich des
Beschickungsmauls befestigt wird. Nach einer solchen Befestigung
mit dem Verbrennungsofen oder Kessel kann ein ausfahrbahrer oder
ausklappbarer, räumlich
beweglicher Teil des Feuerraum-Behandlungsgeräts im Feuerraum an zu behandelnden
Stellen der Feuerraumwände
positioniert werden. Das Einbringen in den Füllschacht, das Befestigen im
Bereich des Beschickungsmauls sowie das Positionieren des räumlich beweglichen
Teils durch Fernsteuerung erfolgt von außerhalb des Verbrennungsofens oder Kessels durch
die Bedienungsperson.
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Ein
zuverlässiger
Revisionsbetrieb wird durch Vorort-Überwachung
des Reparatur- oder Erneuerungsvorgangs durch eine Videokamera ermöglicht.
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Die
abgeschlagenen und abgebrochenen Teile der Anbackungen und Auskleidungsbereiche
können durch
den ohnehin vorhandenen unterseitigen Rost des Verbrennungsofens
oder Kessels abgeführt
werden, so daß der
Schutt nicht gesondert abtransportiert werden muß.
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Zur
Durchführung
des vorgenannten Revisionsverfahrens findet vorzugsweise ein Feuerraum-Behandlungsgerät Verwendung,
das die folgenden Merkmale aufweist:
- – ein Befestigungsteil
für eine
Feststellung des Feuerraum-Behandlungsgeräts im Bereich
eines Beschickungsmauls (6) des Feuerraums,
- – einen
ausfahrbaren oder ausklappbaren, räumlich beweglichen Teil zum
Positionieren zumindest eines Werkzeuges an zu behandelnden Stellen
einer Auskleidung des Feuerraums, und
- – eine
Werkzeug-Aufnahme am freien, nicht befestigten Ende des räumlich beweglichen
Teils des Feuerraum-Behandlungsgeräts für eine lösbare Befestigung zumindest
eines Werkzeuges, insbesondere eines Preßlufthammers, einer Sandstrahlpistole,
einer Schleifeinrichtung und/oder einer Schweißeinrichtung.
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Der
Befestigungsteil hat vorzugsweise hydraulische Feststellmittel,
die in einem ausgefahrenen Zustand das Feuerraum-Behandlungsgerät im Bereich des Beschickungsmauls
des Feuerraums feststellen, insbesondere verklemmen und/oder formschlüssig arretieren.
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Der
Befestigungsteil kann auch einen ausfahrbaren Ausleger aufweisen,
der bei einem festgestellten Befestigungsteil in den Feuerraum ausgefahren
werden kann. Der Ausleger und/oder der Befestigungsteil kann auch
in Sekundärluftdüsen im Bereich
des Feuerraums verankert werden. Dadurch ergibt sich eine besonders
gute Stabilität
der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Der
räumlich
bewegliche Teil des Feuerraum-Behandlungsgeräts umfaßt räumlich verfahrbaren Arm, einen
zumindest zweigelenkigen Arm, insbesondere einen Teleskop-Arm, der
verschwenkbar und in der Länge ausfahrbar
sein kann. Der Arm kann auch im Bereich des im Beschickungsmaul
befestigten Befestigungsteils in einer drehgelenkigen Verbindung
mit dem Ende des Auslegers parallel zur Vertikalachse des Feuerraums drehbar,
verschwenkbar und teleskopierbar sein. Die drehgelenkige Verbindung
kann durch einen stabilen Drehkranz realisiert werden.
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Das
Drehen, Verschwenken und gegebenenfalls das Teleskopieren erfolgt
im Feuerraum durch gesteuerten Kraftantrieb. Insbe sondere der Teleskopierarm
und der Ausleger sind hydraulisch betätigbar.
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Im
Bereich der Werkzeugaufnahme am freien, nicht befestigten Ende des
räumlich
beweglichen Teils des Feuerraum-Behandlungsgeräts kann
sich auch eine Halterung für
eine Videokamera und einen Scheinwerfer befinden.
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Vorgenanntes
Feuerraum-Behandlungsgerät
ist in besonders vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung mit einer
transportablen Bedieneinheit für
eine Bedienungsperson versehen, welche außerhalb im Bereich des Verbrennungsofens
oder Kessels bei einem Reparatur- oder Erneuerungsbetrieb des Feuerraums stationär abgestellt
wird.
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Die
Bedieneinheit besitzt zweckmäßigerweise
eine Hilfsvorrichtung, vorzugsweise einen Ausleger, durch die bzw.
den der Rest des Feuerraum-Behandlungsgeräts durch den Füllschacht
eines Verbrennungsofens oder Kessels bis in den Bereich des Beschickungsmauls,
vorzugsweise auf einen Beschickungstisch, abgesenkt werden kann.
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Die
Bedieneinheit umfaßt
auch einen elektrischen Anschluß für eine externe
elektrische Versorgungsleitung sowie vorzugsweise hydraulische und
pneumatische Versorgungsaggregate, mechanische, elektrische und
elektronische Steuereinrichtungen, Überwachungseinrichtungen und
eine Bedienerkabine, wobei Versorgungs- und Steuerleitungen vorzugsweise
in einem Schlauchpaket gegebenenfalls bis hin zur Werkzeug-Aufnahme
verlegt sind.
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Zum
gegebenenfalls notwendigen oder zweckmäßigen Kühlen von zumindest einem Teil
des Feuerraum-Behandlungsgeräts
ist eine Druckluftleitung von der Bedieneinheit bis zur Werkzeugaufnahme
verlegt.
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Eine
vorgenannte Anordnung eines Feuerraum-Behandlungsgeräts mit einer
Bedieneinheit zusammen mit einem Kessel findet insbesondere bei
einer Müllverbrennungsanlage
für einen
Reparatur- oder Erneuerungsbetrieb des Feuerraums des Kessels Verwendung,
wobei die Bedieneinheit im Bereich außerhalb des Kessels und der
Rest des Feuerraum-Behandlungsgeräts innerhalb des Kessels angeordnet
ist und wobei Versorgungsleitungen sowie Steuerleitungen zwischen
Bedieneinheit und Werkzeugaufnahme verlegt sind und wobei die Bedieneinheit
an eine externe elektrische Versorgungsleitung angeschlossen ist.
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Durch
das erfindungsgemäße Feuerraum-Behandlungsgerät beispielsweise
in Form eines Feuerraum-Greifarms nebst externer Bedieneinheit können praktisch
alle eingangs genannten Instandsetzungsarbeiten zum großen Teil
automatisiert werden. Der Feuerraum-Greifarm wird durch einen Einfülltrichter
des Füllschachts
eingebracht und auf dem Beschickungstisch bzw. Zugabetisch des Brennstoffes
fixiert. Nach dem Ausfahren eines horizontalen Auslegers in die
Mitte des Feuerraumes wird ein mit dem entsprechenden Werkzeug bestückter vertikaler
Teil des Greifarms aufgerichtet. Damit können Anbackungen entfernt werden
und schadhafte Flächen
abgebrochen und sandgestrahlt werden. Mittels eines Korbes zur Personenbeförderung können die
Rohrwände
des Kessels untersucht, weitere Reparaturarbeiten ausgeführt und
eine neue Auskleidung angebracht werden.
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Der
Feuerraum-Greifarm und die Bedieneinheit sind bei Nichtbenutzung
und insbesondere für
einen Transport von Einsatzstelle zu Einsatzstelle auseinandernehmbar
miteinander verbunden. Beim Transport kann sich der Feuerraum-Greifarm
auch in einer kompakten Transportstellung befinden, in der bewegliche
Einzelteile eingefahren und eingeschwenkt sind.
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Der
Feuerraum-Greifarm und die Bedieneinheit können in Anwendung bei einer
Müllverbrennungsanlage
durch einen Müllkran
bis zu den Müllaufgabetrichtern
transportiert werden und dort elektrisch angeschlossen werden. Dann
wird der Feuerraum-Greifarm
von der Bedieneinheit getrennt und durch die Hilfsvorrichtung in
Form eines angebauten Auslegers der Bedieneinheit durch den Einfüllschacht
auf den Beschickungstisch bzw. auf den Zugabetisch abgelassen. Dort
wird der Feuerraum-Greifarm
ausgerichtet und fixiert. Dann wird der Greifarm ausgefahren und
mit den Werkzeugen bestückt.
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Der
Feuerraum-Greifarm gliedert sich in einer bevorzugten Ausgestaltung
in geometrisch betrachtet zwei Teile, nämlich in einen horizontalen
Teil, der als Befestigungsteil mit ausfahrbarem horizontalen Ausleger ausgebildet
ist, sowie in einen vertikalen Teil, der als räumlich beweglicher Teil ausgebildet
ist.
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Der
horizontale Teil ist als Stahlkonstruktion ausgeführt, die
vorzugsweise mit hydraulischen Zylindern bestückt ist, damit der Feuerraum-Greifarm
auf der ”Beschickung” des Verbrennungsofens
oder Kessels gegen auftretende Belastungen fixiert werden kann.
Weiterhin beinhaltet der horizontale Teil einen Ausleger, auf dem
der vertikale Teil montiert ist und der bis etwa zur Mitte des Feuerraumes
ausgefahren werden kann.
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Der
vertikale Teil ist ein vorzugsweise hydraulisch betätigbarer
mindestens zweigelenkiger Arm, der auch in der Länge ausfahrbar sein kann, so
dass an alle Stellen des Feuerraumes gelangt werden kann. Am äußersten
Ende des Arms ist zumindest eine Werkzeug-Aufnahme sowie eine Halterung
für eine
Videokamera und einen Scheinwerfer angebracht, damit der Betrieb
von außerhalb
des Kessels verwirklicht werden kann. Eine Druckluftleitung ist
ebenfalls integriert, um eventuell benötigte Kühlluft und Druckluft-Arbeitsenergie
zur Verfügung
zu stellen. Zur Befestigung und zur Verbindung mit dem horizontalen
Teil ist ein Drehkranz vorgesehen.
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Die
Bedieneinheit kann auch eine Bedienerkabine beinhalten, von der
aus der Feuerraum-Greifarm ferngesteuert werden kann. In der Bedieneinheit
sind auch Versorgungsaggregate wie ein Hydrauliktank, eine Hydraulikpumpe
und Steuereinrichtungen wie hydraulische Proportionalventile untergebracht.
Die Versorgung des Feuerraum-Greifarms erfolgt durch ein Schlauchpaket.
In der Bedienerkabine befindet sich ein Bildschirm, auf dem die
Bilder der Videokamera übertragen
werden können.
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Der
erfindungsgemäße Feuerraum-Greifarms
hat damit die folgenden Vorteile in der Anwendung:
- – Die
Zeiten für
den Auf- und Abbau des Gerüsts
fallen weg. Statt dessen stehen nur die Rüstzeiten des Greifarmes an.
Diese Rüstzeiten
sind aber fast vernachlässigbar,
denn der Transport der gesamten Maschine neben den Füllschacht
kann schon erfolgen, wenn der Kessel noch in Betrieb ist.
- – Durch
die Arbeit mit einer Maschine kann die Reparaturarbeit bereits begonnen
werden, wenn im Feuerraum Bedingungen vorherrschen, unter denen
menschliches Arbeiten unmöglich
ist. Dies betrifft insbesondere Hitze- und Staubbelastungen, denn
der Feuerraum-Greifarm kann von außerhalb des Kessels betrieben
und gesteuert werden. Dies betrifft besonders die Abbruch- und die
Sandstrahlarbeiten.
- – Beim
Abbrechen von Anbackungen ist die Verletzungsgefahr von Personen
ausgeschlossen, weil sich diese nicht mehr im Feuerraum befinden.
- – Die
abgebrochenen Massen können
mit dem Rost der Feuerstätte
abtransportiert werden, da sich auf dem Rost keine Gerüststütze befindet,
die dessen Förderbewegungen
behindern könnten.
- – Die
Arbeitsgeschwindigkeit kann wesentlich erhöht werden, denn eine Maschine
bringt größere Kräfte auf als
ein Mensch. Dies betrifft besonders Abbrucharbeiten.
- – Eventuell
können
die Abbruch- und Sandstrahlarbeiten im 3-Schichtbetrieb ausgeführt werden,
denn die Bedienung einer Maschine in einer geschlossenen Fahrerkabine
ist auch nachts zumutbar, wohingegen die Arbeiten am Preßlufthammer
oder an der Sandstrahlpistole nachts kaum zumutbar erscheinen.
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Ein
Zeitvergleich zwischen einer Revision mit dem erfindergemäßen Feuerraum-Greifarm
und herkömmlichen
Revisisonsarbeiten bei einem Kessel einer Müllverbrennungsanlage liefert
das in der nachfolgenden Tabelle dargestellte Ergebnis.
| bisher | Erfindung |
Abkühlzeit bis
zum erstmals möglichen
Eintritt in den Feuerraum | 10
h | 0
h |
Abstampfen
von Anbackungen | 1
h | 0,5
h |
Aufbau
Gerüst
bzw. Rüstzeit
der erfindungsgemäßen Vorrichtung | 10
h | 1
h |
Abbruch
keramische Auskleidung | 20
h | 10
h |
Sandstrahlarbeiten | 8
h | 8
h |
Schleif-
und Schweißarbeiten | 8
h | 8
h |
Aufbringung
neue Auskleidung | 10
h | 10
h |
Abbau
Gerüst
bzw. Demontage Vorrichtung | 10
h | 1
h |
Gesamtzeiten | 77
h | 38,5
h |
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Bei
dieser Aufstellung ist noch nicht berücksichtigt, daß mit dem
Feuerraum-Greifarm auch nachts gearbeitet werden kann. Dies kann
nochmals zu einer Verkürzung
der Gesamtdauer einer Revision führen.
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Die
Erfindung ist in der Zeichnung anhand zweier Ausführungsbeispiele
näher veranschaulicht.
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1 zeigt
einen Vertikalschnitt durch einen Kessel einer Müllverbrennungsanlage mit eingesetztem Feuerraum-Greifarm und
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2 zeigt
einen Vertikalschnitt durch einen Kessel einer weiteren Müllverbrennungsanlage
mit eingesetztem Feuerraum-Greifarm.
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Gemäß 1 umfaßt ein aus
einem Verbrennungsofen und einem hier nicht gezeigtem Wärmetauscher
zusammengesetzter Kessel 3 einer Müllverbrennungsanlage einen
Feuerraum 2 mit einer inneren mantelseitigen Auskleidung 1 und
mit einem unterseitigen Rost 4 sowie einen seitlichem Füllschacht 5,
der unterseitig über
einen Beschickungstisch 15 und ein Beschickungsmaul 6 mit
dem Feuerraum 2 verbunden ist.
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Bei
Revisionsarbeiten werden in der Regel Anbackungen an den Feuerraumwänden abgeschlagen und
schadhafte Stellen der Auskleidung 1 durch einen Preßlufthammer
abgebrochen, sowie die freiliegenden Flächen der Auskleidung 1 sandgestrahlt
und mit einer neuen Auskleidung versehen.
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Zumindest
das Abschlagen der Anbackungen und das Abbrechen der schadhaften
Stellen der Auskleidung 1 erfolgt durch ein Feuerraum-Behandlungsgerät 7,
welches von außerhalb
des Kessels 3 durch eine Bedienungsperson bedient wird.
Das Feuerraum-Behandlungsgerät 7 kann
auch als mobile Unterstützung
für eine
Plattform verwendet werden, von der aus Arbeitskräfte Arbeiten
am Inneren des Feuerraums vornehmen.
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Das
Feuerraum-Behandlungsgerät 7 wird
während
eines Brennbetriebs des Kessels 3 bereit gestellt und unverzüglich nach
Ende des Brennbetriebs des Kessels durch den seitlichen Füllschacht 5 des
Kessels mittels einer Hilfsvorrichtung teilwei se eingebracht und
im Bereich des Beschickungsmauls 6, insbesondere auf einem
Beschickungstisch 15, befestigt. Nach einer Befestigung
im Kessel wird ein ausfahrbahrer und ausklappbarer, räumlich beweglicher
Teil 9 des Feuerraum-Behandlungsgeräts 7 im
Feuerraum 2 an zu behandelnden Stellen der Feuerraumwände und
insbesondere an schadhaften Stellen der Auskleidung 1 positioniert.
Sowohl der räumlich
bewegliche Teil 9 als auch der Befestigungsteil 8 können zusätzlich durch
hier nicht gezeigte Stützen
in Sekundärluftdüsen 16 im
Inneren des Kessels 3 abgestützt werden.
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Das
Einbringen des Feuerraum-Behandlungsgeräts 7 in den Füllschacht 5,
das Befestigen im Bereich des Beschickungsmauls 6 sowie
das Positionieren des räumlich
beweglichen Teils 9 erfolgt durch Fernsteuerung von außerhalb
des Kessels 3 durch eine hier nicht gezeigte Bedienungsperson.
Der Reparatur- oder Erneuerungsvorgang des Feuerraum-Behandlungsgeräts 7 wird
vor Ort durch eine hier nicht gezeigte Videokamera überwacht.
Die abgeschlagenen und abgebrochenen Teile der Anbackungen und Auskleidungsbereiche werden
durch den ohnehin vorhandenen unterseitigen Rost 4 des
Kessels 3 abgeführt.
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Das
Feuerraum-Behandlungsgerät 7 zur
Reparatur oder Erneuerung der Auskleidung 1 umfaßt neben dem
Befestigungsteil 8 für
eine Feststellung des Feuerraum-Behandlungsgeräts im Bereich des Beschickungsmauls 6 des
Feuerraums 2, sowie dem ausfahrbaren und ausklappbaren,
räumlich
beweglichen Teil 9 zum Positionieren zumindest eines Werkzeuges
an zu behandelnden, insbesondere schadhaften Stellen einer Auskleidung
des Feuerraums auch eine Werkzeug-Aufnahme 10 am freien,
nicht befestigten Ende des räumlich
beweglichen Teils des Feuerraum-Behandlungsgeräts für eine lösbare Befestigung zumindest
eines Werkzeuges, insbesondere eines Preßlufthammers.
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Der
Befestigungsteil 8 ist eine Stahlkonstruktion mit hydraulischen
Feststellmitteln 11 in Form von vertikal ausfahrbaren Zylindern,
die in einem ausgefahrenen Zustand das Feuerraum- Behandlungsgerät 7 im Bereich des
Beschickungsmauls 6 des Feuerraums 2 feststellen,
insbesondere verklemmen und/oder sogar formschlüssig arretieren. Im festgestellten
Zustand erstreckt sich die Stahlkonstruktion horizontal derart,
daß ein
horizontaler Ausleger 12 bis zur Mitte 13 des
Feuerraums 2 ausgefahren werden kann.
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Der
räumlich
bewegliche Teil 9 gemäß 1 umfaßt einen
hydraulisch betätigbaren,
zweifach teleskopierbaren Vertikalteil, welcher am freien Ende des
Auslegers 12 über
einen hydraulisch betätigbaren
Drehkranz mit dem Ausleger 12 verbunden ist. Der räumlich bewegliche
Teil 9 ist dort um 360° um
die mittige Vertikalachse 14 des Feuerraums 2 drehbar.
Am oberen Ende des zweifach teleskopierbaren Vertikalteils befindet sich
ein hydraulisches Schwenkgelenk mit Anlenkung eines Schwenkarms,
der zumindest um 90° aus
der Vertikalen in die Horizontale geschwenkt werden kann. Die Anordnung
ist hinsichtlich der Länge
des Schwenkarms und hinsichtlich der maximalen Teleskop-Länge so getroffen,
daß im
wesentlichen jede mantelseitige Auskleidungsstelle mit der Spitze
des vorgenannten Schwenkarms erreicht werden kann. Ein an der Spitze
des Schwenkarms in der Werkzeug-Aufnahme 10 befestigter
Preßlufthammer
kann daher an gewünschten
Stellen der Auskleidung 1 des Feuerraums positioniert und
betrieben werden. Es versteht sich, daß der Preßlufthammer über eine
hier nicht veranschaulichte Druckluftleitung mit der Bedieneinheit
außerhalb
des Kessels 3 verbunden ist und mit Druckluft versorgt
wird. Zusammen mit der Druckluftleitung sind in einem Paket weitere
Leitungen verlegt: elektrische Leitungen für einen Scheinwerfer und eine
Videokamera, Steuerleitungen für
die Hydrauliksteuerung für
Zylinder und Drehkranz, sowie eine zusätzliche Druckluftleitung mit
mantelseitigen Öffnungen
in verschiedenen Abständen
zum Kühlen,
um Überhitzungsgefahr
an Einzelteilen des Feuerraum-Behandlungsgeräts 7 im Innern des
Kessels 3 zuverlässig
auszuschließen.
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Außerhalb
und im Bereich des Füllschachtes 5 befindet
sich hier eine nicht veranschaulichte transportable Bedieneinheit
für eine
Bedienungsperson. Die Bedieneinheit hat eine Hilfsvorrichtung in
Form eines Auslegers, durch die weitere Teile des Feuerraum-Behandlungsgeräts durch
den Füllschacht 5 bis
in den Bereich des Beschickungsmauls 6 und insbesondere
auf den Beschickungstisch 15 abgesenkt werden können. Die Bedieneinheit
umfaßt
einen elektrischen Anschluß für eine externe
elektrische Versorgungsleitung, hydraulische und pneumatische Versorgungsaggregate,
mechanische, elektrische und elektronische Steuereinrichtungen, Überwachungseinrichtungen
und eine Bedienerkabine.
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Das
in 2 veranschaulichte Ausführungsbeispiel entspricht im
wesentlichen dem Ausführungsbeispiel
nach 1. Der räumlich
bewegliche Teil 9 des Feuerraum-Bediengeräts 7 hat
jedoch keinen teleskopierbaren Vertikalarm, sondern drei aneinander
angelenkte Schwenkarme, deren vorderstes freies Ende die Werkzeug-Aufnahme 10 haltert
und deren unterstes Ende mit dem Drehkranz des Auslegers 12 des
Horizontalteils bzw. des Befestigungsteils 8 verbunden
ist. Auch in diesem Ausführungsbeispiel
kann ein in der Werkzeug-Aufnahme 10 angeordnetes Werkzeug
an jeder gewünschten
Stelle der Auskleidung 1 des Feuerraums 2 positioniert
werden. Es versteht sich, daß die
einzelnen Längen
der Schwenkarme so ausgeführt
sind, daß auch
die oberste Feuerraum-Höhe
erreicht werden kann. Die Länge
eines Schwenkarms kann zwischen dem halben bis nahezu dem gesamten
Durchmesser des Feuerraumes 2 liegen.