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Schlackenräumer
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Die Erfindung betrifft einen Schlackenräumer zur Entfernung von an
der Innenwandung eines Hochofens angelagerter Schlacke sowie der Ausmauerung, mit
einer Plattform, an der hydraulisch teleskopartig ausfahrbare Stützarme angebracht
sind, welche sich während des Abräumvorganges gegen die Innenwandung des Hochofens
zur Halterung des Schlackenräumers abstützen,und mit einem unterhalb der Plattform
drehbar angeordneten Meißelarmes mit einem Meißel an dessen Ende.
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Schlackenräumer werden zur Entfernung der bei einem Abschmelzvorgang
innerhalb eines Hochofens entstehenden Schlacke benutzt.
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Diese werden von oben in den Hochofen eingefahren und ein Abräumwerkzeug,
welches beispiel-sweise als preßluftgesteuerter Meißel ausgebildet ist, schlägt
die Schlacke von oben nach unten weg.
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Es ist ein Schlackenräumer bekanntgeworden, welcher eine Plattform
aufweist, auf welcher und unterhalb welcher je zwei parallel zueinander verlaufende
teleskopartig ausfahrbare Stützbeine angeordnet sind. Diese Stützbeine oder auch
Stützer sind eingefahren, bevor der Schlackenräumer von oben an einem Seil an einem
Kran hängend in den Schacht des Hochofens eingelassen wird. Sobald der Schlackenräumer
innerhalb des Ofens ist, werden die Stützer ausgefahren, bis sie gegen die Innenwandung
des Hochofens anliegen, und den Schlackenräumer selbst halten können.
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Diese Ausführung besitzt, ebenso wie alle bekannten Schlackenräumer,
vier Stützen, welche parallel zueinander und in Abstand, quasi ein Rechteck bildend,
angeordnet sind. Die Steuer- und Antriebseinrichtungen sind unter der Plattform,
die die Teleskopstützen trägt, ebenso wie der eigentliche Meißeltragarm hängend
angebracht. Die Verwendung von vier Stützemist nachteilig, da eine exakte Auflagerung
wegen der Vier-Punkt-Lagerung nicht erzielbar ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Schlackenräumer der eingangs genannten
Art zu schaffen, bei dem die Auflagerung verbessert ist.
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Insbesondere soll der Schlackenräumer auch einfach im Aufbau sein.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß an der Plattform
drei Stützerarme angebracht sind, welche gleichmäßig am Umfang verteilt sternförmig
angeordnet sind.
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Es ist zwar bekannt, daß eine Dreibeinlagerung als statisch bestimmte
Lagerung günstiger sein kann als eine Vierbeinlagerung. Sämtliche bekannten Schlackenräumer
jedoch besitzen lediglich eine Vierbeinlagerung,
die -offensichtlich
wegen der maximal aufzubringenden aufbringbaren Abstützkräfte bzw. Meißelkräfte
- allgemein als erforderlich angesehen wurde.
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Mit dieser Auffassung ist mit der erfindungsgemäßen Ausführungsform
erstmalig gebrochen worden; die erfindungsgemäße Ausgestaltung ist von der Auflagerung
her einfacher und vor allen Dingen auch statisch besser.
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Die Plattform, die erfindungsgemäß aus zwei übereinander angeordneten
Tragplatten bestehen kann, zwischen denen die drei Stützarme angeordnet sind, trägt
oben einzelne Steuer- und Antriebseinrichtungen und zwischen aen Tragplatten Kabel
oder hydraulische Steuerleitungen. Diese Anordnung hat den Vorteil einer höheren
Stabilität sowie einer besseren Raumausnutzung.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den weiteren
Unteransprüchen zu entnehmen.
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Anhand der Zeichnung soll ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher
erläutert und beschrieben werden, Es zeigt: Fig. 1 einen Hochofen mit einem erfindungsgemäßen
Schlackenräumer, im Schnitt, und Fig. 2 den Schlackenräumer in Aufsicht.
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Während eines Hochofen-Abstichs bildet sich an den Innenwänden des
Hochofens 10 Schlacke, welche mit der Bezugsziffer 12 bezeichnet
ist.
Nach dem Stillsetzen des Hochofens 10 entfernt man die Schlacke, um danach den Hochofen
wieder in Betrieb nehmen zu können. Die Entfernung der Schlacke erfolgt mit einem
erfindungsgemäß ausgebildeten Schlackenräume r, der insgesamt mit der Bezugsziffer
14 bezeichnet ist. Er besitzt zwei in Abstand voneinander angeordnete und gehaltene
Tragplatten 16 und 18, die zusammen eine Plattform bilden.
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Oberhalb der Tragplatte 16 befindet sich ein Elektromotor 20 zum Antrieb
einer in Figur 2 gezeigten Ölpumpe 22, mit der der Druck in der Hydraulikeinrichtung
zur Steuerung und zum Antrieb erzeugt wird. Seitlich neben dem Elektromotor 20 befindet
sich eine Ventilbank 24 zur Ansteuerung einzelner Elemente. Gegenüber dem Elektromotor
ist ein Tank 26 angebracht, der zur Versorgung der Hydraulikkreise als Rücklauf
dient. Exakt in der Mitte der Plattform 16, 18, also im Mittelpunkt der kreisrund
ausgebildeten Tragplatten 16 und 18 ist eine Drehdurchführung 28 vorhanden, über
welche Schläuche bzw. Steuerimpulse von oben nach unten so durchgeführt sind, daß
ein unterhalb der unteren Tragplatte angeordnete Drehkranz 30 um 360° verdreht werden
kann. Der Drehkranz 30, der von einem Ritzel 32 angetriebf n wird, trägt einen Tragarm
34, an dessen nach unten weisendem Ende der eigentliche Meißelarm 36 über ein Gelenk
38 drehbar angebracht ist. Der Mittelpunkt des Gelenkes 38 liegt nicht auf der Mittelachse
der Plattform 16, 18, sondern ist exzentrisch, was den Vorteil hat, daß der Meißel
sämtliche Stellen im Hochofen 10 optimal erreichen kann. Das eine freie Ende des
Meißelarmes 36 trägt das eigentliche Abräumwerkzeug oder den Meißel 40, beispielsweise
ein preßluftangetriebe nes, hammerartiges, an sich bekanntes Gerät. Das Abräumwerkzeug
40 ist an einem Vorsprung 42 des Meißelarmes 36 drehbar angebracht und wird mittels
eines im Meißelarm befindlichen Hydraulikteleskopes 44 um die Achse 43 in der Ebene
verdreht, in der der Meißelarm sich befindet. Zur Verdrehung des Meißel- c;
armes
selbst ist ein weiteres hydraulisches Teleskop 46 vorgesehen, welches den Meil3elarm
36 aus der Ausgangsstellung (dick ausgezogen) in die Stellung verdrehen kann, die
strichliert angedeutet ist.
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Zwischen den Tragplatten 16 und 18 befinden sich drei teleskopartig
hydraulisch ausfahrbare Stützerarme oder Stützer 48, 50, 52 (Figur 2), welche sternförmig
gleichmäßig am Umfang verteilt sind. Die Stützer sind innen zwischen den Tragplatten
befestigt und ihre freien Enden, die mit Abstützplatten 54, 56 und 58 versehen sind,
ragen, wie in der Figur 2 ersichtlich, im ausgefahrenen Zustand über die Tragplatten
hinaus; im eingefahrenen Zustand jedoch ist der Abstand de; Enden bzw. der Abstützplatten
von dem Rand der Tragplatte so, daß das Abräumwerkzeug leicht in die obere lichte
Öffnung eines'Hochofens 10 einführ -bar ist.
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Zum Einfahren bzw. Einsetzen des Schlackenraumes 14 in den Hochofen
wird ein Seil 60 benutzt, welches an einem nicht weiter dargestellten Kran aufgehängt
ist.
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Zum Einsetzen des Schlackenräumers 14 in den Hochofen wird dieser
von oben nach unten in den Hochofen 10 eingesetzt, wobei die Teleskoparme 48, 50
und 52 so;weit eingefahren sind, daß sie leicht durch die lichte obere Weite hindurchpassen.
Danach werden im oberen Bereich die teleskopartig ausgebildeten bzw. ausfahrbaren
Stützer 48, 50 und 52 soweit ausgefahren, bis sich die Abstützplatten 54, 56, 58,
die drehbar an den freien Enden der Stützer 48, 50 und 52 angebracht sind, gegen
die Innenwandung des Hochofens 10 abstützen. Dadurch wird der Schlackenräumer 14
im Hochofen gehalten. Nun beginnt das Abräumwerkzeug 40 mit
seiner
Arbeit; es wird in die Stellung verfahren, die in der Fig. 1 strichliert dargestellt
ist und schlägt die angelagerte Schlacke 12 weg. In der Figur 1 ist eine Stellung
gezeigt, bei der der Schlackenräumer annähernd die Hälfte der zu entfernenden Schlacke
schon abgeräumt hat.
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Aufgrund der besonderen Ausgestalttmg des Drehkranzes zusammen mit
dem Tragarm 34 kann der Schlackenräumer jede Stelle im Hochofen erreichen. Das Wegföidern
der Schlacke erfolgt je nach den vorhandenen Gegebenheiten in an sich bekannter
Weise mittels eines Kübels oder über das Ofenloch und die Bedienung des Schlackenräumers
erfolgt mittels einer Fernsteuerung.
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