DE3318563C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Reparieren einer Koksofenwand - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Reparieren einer KoksofenwandInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Reparieren von Beschädigungen einer Wand
einer geschlossenen Kammer oder Struktur, in welcher Brenn
stoff zur Erzeugung von Hitze verbrannt wird, wie beispiels
weise Koksöfen oder Verbrennungskammern in einer Koksofen
batterie.
Ein Koksofen ist hauptsächlich aus feuerfesten Steinen aufge
baut, da er äußerst hohen Temperaturen ausgesetzt wird.
Der Koksofen ist während des Betriebs äußeren mechanischen
Kräften, thermischen Spannungen und verschiedenen anderen
Effekten ausgesetzt, welche aus der Carbonisierung der
Kohlencharge, vom Koksofengas und dergleichen herrühren.
Es werden daher bei verschiedenen Teilen des Koksofens im
Verlaufe seiner Verwendung während einer längeren Zeit Be
schädigungen verursacht. Dabei ist insbesondere eine Wand
des Koksofens empfänglich für Beschädigungen, da verschie
dene Effekte, die aus den obigen Faktoren resultieren, in
konzentrierter Weise auf die Wand einwirken. Falls die Wand
des Koksofens beschädigt ist, muß die Beschädigung der
Wand durch Aufsprühen von Mörtel repariert werden. Falls
die Beschädigung der Wand ein großes Ausmaß erreicht,
müssen feuerfeste Steine ausgewechselt werden. In diesem
Zusammenhang ist es erforderlich, eine etwaige Beschädi
gung der Wand des Koksofens oder des Verbrennungsraums
durch Untersuchung festzustellen. Darüber hinaus muß der
beschädigte Bereich und dessen Zustand exakt festgestellt
werden.
Gemäß dem Stand der Technik wird der beschädigte Bereich
der Wand festgestellt, indem man das Innere des Ofens
durch direkte Beobachtung von einer Vorderseite des Koks
ofens her oder durch ein Inspektionsloch des Verbrennungs
raumes untersucht. Bei diesem Verfahren ist es schwierig,
den beschädigten Bereich der Wand, die genaue Lage und den
Zustand der Beschädigungen exakt festzustellen. Es ist
darüber hinaus nicht erwünscht, die Untersuchung des Koks
ofens auf direkte Weise durch den Menschen durchzuführen,
und zwar im Hinblick auf die äußerst schweren Arbeitsplatz
bedingungen einer hohen Temperatur. Ferner müssen, falls
Schäden festgestellt werden, die Reparaturarbeiten im Inne
ren des Koksofens durchgeführt werden, und zwar unter Be
deckung einer Wand, die der zu reparierenden Wand gegenüber
liegt, mit einem hitzeisolierenden Material. Folglich ist
die Reparaturarbeit beim Stand der Technik mit Schwierig
keiten verbunden, erfordert Zeit und ist gefährlich, da
sie unter den durch die hohe Temperatur bedingten schlech
ten Umgebungsbedingungen durchgeführt werden muß.
In der US-PS 4,201,342 wird ein
Verfahren und eine Vorrichtung zur Reparatur von Schäden an
Ofeninnenwänden beschrieben, bei dem eine Lanze in das
Ofeninnere eingefahren wird und aufgespürte beschädigte Stel
len mittels eines Beschichtungsmaterials repariert werden.
Die Lanze ist von außerhalb des Ofens fernsteuerbar. Aller
dings bereitet die gezielte Erkennung von Wandschäden und das
Anfahren der entsprechenden Wandbereiche durch die Lanze Pro
bleme, insbesondere bei Öfen größerer Abmessungen.
Weiterhin ist es aus der
DE 26 41 382 A1 bekannt, die feuerfeste Ausmauerung der Kam
mer eines Koksofens mit Hilfe einer Fernsehkamera untersuchen
zu können, die auf einem Trägerteleskop angeordnet ist und
gemeinsam mit diesem in das Innere des zu untersuchenden
Ofens eingefahren werden kann. Über das Trägergestell ist die
Kamera sowohl in seitlicher Hinsicht als auch höhenmäßig ver
schwenkbar, um die Ofenwandung großflächig untersuchen zu
können. Das bekannte Untersuchungssystem ermöglicht aller
dings keine unmittelbare Reparatur festgestellter Schäden.
Nach Abschluß der Untersuchung muß folglich die Beobachtungs
kamera aus dem Ofen herausgefahren und danach das Inspekti
onsergebnis ausgewertet werden, wonach erst zu einem späteren
Zeitpunkt eine Reparatur in Betracht gezogen werden kann.
Folglich ist ein mehrfaches Einfahren in den Ofen erforder
lich, und zwar zunächst zur Untersuchung und dann zur Repara
tur, was zu entsprechenden, nachteiligen Stillstandszeiten
des Ofens führt. Auch der insgesamt erforderliche Arbeitsauf
wand ist erhöht.
Aus der DE 28 53 160 A1 ist es bei einem
Industrieofen bekannt, eine Reparaturlanze mit einer Fernseh
kamera auszustatten, so daß während des Sprühvorgangs eine
visuelle Überwachung möglich ist.
Weiterhin ist es aus "Beckmann, Friebe":
Reparaturarbeiten an Koksöfen mit feuerfesten Massen, in:
Stahl und Eisen 101 (1981), S. 655 bis 670, bekannt, daß beim
Reparieren von Koksöfen die beschädigten Wandbereiche
zunächst gereinigt werden, indem alles lose Material mittels
Preßluftmeißel vor dem Druckspritzvorgang entfernt wird.
Ferner sind aus DE-OS 20 53 420 verschie
denartige feuerfeste Massen zur Reparatur von Ofenwänden be
kannt.
Es ist somit Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Ver
fahren zur Untersuchung einer Wand eines Koksofens oder
einer Verbrennungskammer zu schaffen, mit dem Schäden an
der Wand von außerhalb des Koksofens oder der Verbrennungs
kammer festgestellt werden können. Es ist weiter Aufgabe
der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Reparieren
von Schäden einer Wand eines Koksofens oder einer Ver
brennungskammer zu schaffen, mit dem die Schäden rasch
und zuverlässig beseitigt werden können, ohne daß das
Innere des Koksofens oder des Verbrennungsraums betreten
werden muß, und zwar unter gleichzeitiger Beobachtung
der Schäden der Wand von außerhalb des Koksofens oder des
Verbrennungsraums. Eine weitere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung ist die Schaffung einer Vorrichtung zur Unter
suchung einer Wand eines Koksofens oder einer Verbrennungs
kammer, um Schäden an der Wand von außerhalb des Koksofens
oder der Verbrennungskammer festzustellen und/oder die Schä
den der Wand schnell und zuverlässig zu reparieren, und
zwar ohne das innere des Koksofens oder des Verbrennungs
raums zu betreten, während gleichzeitig die Schäden der Wand
von außerhalb des Koksofens oder Verbrennungsraums beobach
tet werden können.
Diese Aufgaben werden durch das erfindungsgemäße Verfahren
zum Reparieren von Schäden einer Wand einer geschlossenen
Kammer oder Struktur, in welcher ein Brennstoff zur Hitze
erzeugung verbrannt wird, wobei eine Lanze in das
Innere der geschlossenen Kammer von deren Vordersei
te aus eingeführt wird und die Lanze mit einer Düse
zum Verspritzen von zur Reparatur der Wandschäden
geeignetem Material versehen ist und wobei das Repa
raturmaterial aus der Düse auf erfaßte beschädigte
Bereiche aufgespritzt wird, gelöst. Das Verfahren ist
dadurch gekennzeichnet, daß
die Lanze mit einem optischen System versehen ist,
das eine Einrichtung zum Einführen von Licht in die
Kammer sowie Einrichtungen zum Reflektieren, Fokus
sieren und Übertragen eines Bilds der Wand umfaßt,
um eine Beobachtung an einer Stelle außerhalb der
geschlossenen Kammer zu ermöglichen, und daß Schäden
an der Wand unter Bewegung der Lanze und der Ein
richtung zum Einführen von Licht in horizontaler und
vertikaler Richtung innerhalb der geschlossenen Kam
mer entlang der Wand erfaßt werden, wobei das Licht
auf beschädigte Bereiche während der Beobachtung des
Bilds der Wand über das optische System von außer
halb der geschlossenen Kammer gerichtet wird.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung wird eine Vorrichtung zum Reparieren von Schäden
einer Wand einer geschlossenen Kammer, in welcher ein Brenn
stoff zur Erzeugung von Hitze verbrannt wird,
bestehend aus einem hitzebeständigen längeren
zylindrischen Rohr mit einer Öffnung am vorderen Ende
desselben, und einer Leitung, welche sich kontinuierlich innerhalb
des Rohres erstreckt und an ihrem Ende eine Düse zum
Verspritzen von Materialien aufweist, die zur Reparatur der
Schäden an der Wand geeignet sind, geschaffen.
Die Vorrichtung ist gekennzeichnet durch ein
optisches System, welches sich kontinuierlich innerhalb des
Rohres erstreckt, wobei das optische System einen am vorderen
Ende des Rohrs angeordneten Sammlungsabschnitt,
welcher auf die Öffnung des Rohres gerichtet ist, sowie
Einrichtungen zum Übermitteln eines von der Wand reflektierten
und durch den Sammlungsabschnitt fokussierten Bildes umfaßt, so daß
das Bild von außerhalb der geschlossenen Kammer beobachtbar
ist.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht der Gesamtvorrichtung gemäß einer
ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
Fig. 2 einen Querschnitt entlang der Linie II-II von
Fig. 1, in Pfeilrichtung betrachtet;
Fig. 3 eine schematische Draufsicht der in Fig. 1 gezeig
ten Vorrichtung von oben;
Fig. 4 eine schematische Ansicht in Längsrichtung eines
Lanzenabschnitts der Vorrichtung, wobei eine An
ordnung der Lanze im Inneren des Koksofens darge
stellt ist;
Fig. 5 eine vergrößerte Querschnittsansicht entlang der
Linie V-V von Fig. 4;
Fig. 6 eine vergrößerte Schnittansicht in Längsrichtung des
vorderen Endes der Lanze;
Fig. 7 einen Querschnitt in Längsrichtung einer modifizierten
Ausführungsform der Lanze;
Fig. 8 eine Draufsicht der Gesamtvorrichtung gemäß einer
weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform;
Fig. 9 eine Seitenansicht der in Fig. 8 gezeigten Vor
richtung;
Fig. 10 eine vergrößerte Querschnittsansicht eines Lanzen
abschnitts der in Fig. 8 gezeigten Vorrichtung;
Fig. 11 eine Querschnittsansicht entlang der Linie XI-XI
von Fig. 10,
Fig. 12 eine Querschnittsansicht entlang der Linie XII-XII
von Fig. 10;
Fig. 13 eine Querschnittsansicht entlang der Linie XIII-XIII
von Fig. 10;
Fig. 14 eine Draufsicht einer Modifikation der Stütz
vorrichtung für die erfindungsgemäße Lanze;
Fig. 15 eine Seitenansicht der in Fig. 14 gezeigten Vor
richtung.
Unter Bezugnahme auf die Zeichnungen, und zwar insbeson
dere auf die Fig. 1-3 wird im folgenden eine Vorrichtung
zur Feststellung und/oder Reparatur von beschädigten Be
reichen einer Wand einer geschlossenen Kammer oder Struktur,
in welcher Hitze erzeugt wird, beispielsweise durch Ver
brennen von Brennstoff zur Erzeugung von Koks und derglei
chen, näher erläutert. Die Vorrichtung umfaßt eine Lanze 1
zur Ermittlung und/oder Reparatur der Beschädigungen der
Wand. Die Lanze 1 ist ausgerüstet mit einer Verstärkungsrippe
2 und ein Draht 7 ist oberhalb der Lanze 1 gespannt. Zu
sätzlich sind auf der Unterseite der Lanze eine Zahnstange
6a und am hinteren Ende der Lanze 1 eine Kamera 8 und
ein Ausgleichsgewicht 9 angeordnet. Die Lanze 1 ist auf
Seitenrollen 3 bewegbar, und zwar sowohl vorwärts als auch
rückwärts mittels eines Ritzels 6b, welches mit der Zahn
stange 6a zusammenwirkt und die Lanze in die geschlossene
Kammer, beispielsweise einen Koksofen oder eine Kokskammer
zur Ermittlung der Schäden der Wand vorwärts bewegt.
Die Lanze 1 ist axial auf Lagern 5 gelagert, welche auf
einer Plattform 4 befestigt sind, und zwar in der Weise,
daß sie mittels eines Getriebes 10, welches durch einen Motor
11 angetrieben wird, geneigt werden kann.
Das Bezugszeichen 12 bezeichnet Hydraulikzylinder, durch
die die Plattform 4 auf und ab bewegt werden kann. Die
Zylinder 12 sind auf einem Fahrzeug befestigt, welches
mittels Rädern 15, die durch einen Motor 16 angetrieben
werden, bewegt werden kann. Zusätzlich sind, wie aus den
Fig. 1 und 2 hervorgeht, ein Hitzeschutzschild 13, ein
Lufttank 14, ein Kühlwassertank 17, eine Speiseeinrich
tung 18 für Reparaturmaterialien, eine Sauerstoffbombe 19,
ein Öltank 20, ein Bildempfangs- und Anzeigegerät 21
sowie ein Steuerpult 22 auf dem Fahrzeug angeordnet.
Die innere Struktur der Lanze 1 ist in den Fig. 5 und 6
dargestellt. Fig. 5 zeigt einen Querschnitt der Lanze
entlang der Linie V-V von Fig. 4, wohingegen Fig. 6
den Querschnitt der Mündung oder des vorderen Endes
der Lanze 1 zeigt, wobei es sich um den Bereich handelt,
der in der Fig. 4 durch die gestrichelte Linie VI ein
gekreist ist. Gemäß den Fig. 5 und 6 umfaßt die Lanze 1
ein Sichtfenster 24 aus Quarz, ein Infrarotabsorptions
filter 25, das an der rückseitigen Oberfläche des
Fensters 24 angeordnet ist, eine Leitung 26 mit einer
Düse am Ende, welcher auf eine Öffnung 1a der Lanze 1
gerichtet ist und dazu dient, Luft oder Sauerstoffgas
einzublasen und mit dem Lufttank 14 oder der Sauerstoff
bombe 19 über ein Ventil verbunden ist. Es ist weiter eine
Leitung 27 mit einer Düse am Ende vorgesehen, welche auf
die Öffnung 1a der Lanze 1 gerichtet ist und dazu dient,
bestimmte Materialien zu versprühen, welche bei der Re
paratur der Schäden an der Wand verwendet werden. Diese
Leitungen 26 und 27 verlaufen innerhalb der Lanze
kontinuierlich vom hinteren Ende bis zum vorderen Ende
derselben. Die Lanze 1 umfaßt ferner eine Lichtführung 31
und eine Bildführung 32, welche aus optischen Faserbündeln
bestehen. Die Licht- und Bildführungen 31 und 32 verlaufen
innerhalb der Lanze 1 auf gleiche Weise wie die Leitungen
26 und 27 in kontinuierlicher Weise. Das Ende der Licht
führung 31 ist auf die Öffnung 1a der Lanze 1 gerichtet,
und zwar wie in Fig. 6 dargestellt. Die Bildführung 32
ist an ihrem Ende mit einer Linse 33 ausgerüstet, welche
auf einen gegenüberliegenden Reflektor 34 gerichtet ist.
Die äußere Hülle der Lanze 1 besteht aus einem hitzeiso
lierenden Material 28 und es ist ein Kühlsystem vorge
sehen, welches eine Kühlwasserversorgungsleitung 29
und eine Kühlwasserrückführungsleitung 30 umfaßt, die
jeweils mit dem Kühlwassertank 17 verbunden sind. Das
Kühlsystem schützt das optische System und die Leitungen,
durch welche die strömenden Medien und die festen Materia
lien fließen, vor der Hitze.
In der Fig. 3 ist mit 35 eine Versorgungsleitung für das
teilchenförmige Material bezeichnet, welche aus einem
flexiblen Schlauch oder dergleichen besteht und wobei ein
Ende der Versorgungsleitung 35 mit der Leitung 27 verbunden
ist. Die Versorgungsleitung 35 ist auf eine Trommel 36 auf
gewickelt, welche auf der Plattform 4 angeordnet ist und
das andere Ende der Versorgungsleitung 35 ist mit der
Speiseeinrichtung 18 für das Reparaturmaterial verbunden.
Die Versorgungsleitung 35 kann von der Trommel 36 abge
wickelt werden, wenn die Lanze 1 vorwärts bewegt wird und
dabei die Versorgungsleitung 35 mitzieht. Andererseits
wird durch eine Drehung der Trommel 36 die lose Versorgungs
leitung 35 aufgewickelt, falls im Zuge der Rückwärtsbewegung
der Lanze 1 die Versorgungsleitung 35 lose wird. Die Ver
sorgungsleitung 35, welche sich von der Trommel 36 zu der
Speiseeinrichtung 18 erstreckt, ist in Fig. 1 nicht darge
stellt, da sie hinter dem Steuerpuls 22 angeordnet ist.
Im folgenden wird eine Reparaturarbeit eines Koksofens unter
Verwendung der oben erläuterten Vorrichtung dargestellt.
Zunächst wird die in Fig. 1 gezeigte Vorrichtung durch In
betriebnahme des Motors 16 unter Antrieb der Räder 15 in
der Weise bewegt, daß sie vor einem zu untersuchenden Koks
ofen in Stellung gebracht wird, und zwar entweder an der
Koksseite oder an der Seite der Auspreßvorrichtung eines
Koksofens. Anschließend wird die Plattform 4 mittels der
Hydraulikzylinder 12 in zweckentsprechender Weise aufwärts
oder abwärts bewegt, während die Neigung der Lanze durch
Inbetriebnahme des Motors 11 eingestellt wird. Auf die
se Weise wird die Lanze 1 auf einer vorbestimmten Höhe
horizontal ausgerichtet. Anschließend wird die Lanze 1
vorwärtsbewegt, und zwar durch Drehung des Ritzels 6b
und wird auf diese Weise, wie in Fig. 4 dargestellt, durch
die Vorderseite in den Koksofen eingeführt, und zwar so,
daß die Öffnung 1a, die am vorderen Ende der Lanze aus
gebildet ist, auf eine Wand 41, die in dem Koksofen
40 untersucht werden soll, gerichtet werden kann. Die
Wand 41 wird anschließend durch das vom Ende der Licht
führung 31 emittierte Licht beleuchtet. Das von der Wand
41 reflektierte Licht tritt durch das Beobachtungsfenster
24 und den Infrarotabsorptionsfilter 25 und gelangt zum
Reflektor 34. Der Reflektor 34 reflektiert ein Bild der
Wand 41 und das Bild wird auf eine Endoberfläche 32a
der Bildleitung 32 mittels der Linse 33 fokussiert. Das
auf der Endoberfläche 32a der Bildleitung 32 entstehende
Bild wird an das andere Ende der Bildleitung 32 über
tragen, wo es mittels der Kamera 8 als Fotografie fest
gehalten wird oder mittels des Bildempfangsgeräts 21
auf einem Beobachtungsschirm beobachtet wird. Anstelle
der Beobachtung auf dem Bildschirm kann das Bild auch
mittels eines Okulars beobachtet werden. Auf diese Weise
wird der Zustand der Wand in dem Koksofen von außerhalb
des Koksofens beobachtet, um Stellen zu ermitteln, an
denen die Wand beschädigt ist. Diese Untersuchung kann
leicht und schnell durchgeführt werden.
Falls auf die oben beschriebene Weise ein beschädigter
Bereich der Wand ermittelt wird, wird die Position der
Lanze 1 so eingestellt, daß die Düse 27 genau auf die
beschädigte Stelle der Wand gerichtet werden kann. An
schließend werden feine teilchenförmige Materialien,
welche in einer (nicht gezeigten) Speiseeinrichtung
enthalten sind, durch die Versorgungsleitung 35 mittels
komprimierter Luft, Gas, Flüssigkeit und dergleichen
aus der Düse 27 geblasen, so daß der beschädigte
Bereich der Wand einer Abrasion unterworfen werden kann.
Nach Beendigung der Abrasion wird die Versorgungsleitung
35 umgeschaltet und an eine Speiseeinrichtung 18 für
Reparaturmaterial angeschlossen. Das Reparaturmaterial
wird aus der gleichen Düse unter Verwendung von komprimier
ter Luft, Gas oder Flüssigkeit und dergleichen gegen den
beschädigten Bereich der Wand gespritzt. Daraufhin wird
die Reparaturarbeit des beschädigten Bereichs der Wand
vollständig durchgeführt.
Bei der Reparatur des beschädigten Wandbereichs ist es
bevorzugt, die Linse 33 so anzuordnen und die Düse zum
Ausspritzen des Reparaturmaterials so zu richten, daß
die Spritzrichtung des Reparaturmaterials aus der Düse
im Zentrum des Beobachtungsfeldes liegt, da es auf diese
Weise möglich ist, Reparaturmaterial zu verspritzen,
während man gleichzeitig den beschädigten Wandbereich
im Zentrum des Sichtfeldes beobachten kann. Bei einer
derartigen Verfahrensweise kann der beschädigte Wandbe
reich in exakter Weise repariert werden.
Das feine teilchenförmige Material, das für die Verwendung
beim Sandstrahlen geeignet, muß eine ausreichende Hitze
beständigkeit und Härte für die Verwendung aufweisen.
Es handelt sich beispielsweise um Korund, Schmiergelpulver,
Granat, Quarzsand, Spinel, Aluminiumoxid, Zirkon, Silicium
carbid, Borcarbid, Bornitrid, Schleifstaub (grit), Strahl
sand und dergleichen. Der Durchmesser des verwendeten teil
chenförmigen Materials beträgt 0,1 bis 5mm, vorzugsweise
0,3 bis 3mm. Das Verblasen des teilchenförmigen Materials
wird unter solchen Bedingungen durchgeführt, daß der Aus
trittsdruck aus der Düse von 2 bis 20 kg/cm2 Überdruck,
vorzugsweise 3 bis 10 kg/cm2 Überdruck beträgt und die
Austrittsgeschwindigkeit von 0,5 bis 5 km/sec., vorzugs
weise 1 bis 2 km/sec. Dazu werden der Druck des kompromier
ten Strömungsmediums und die Größe der Düsenmündung ent
sprechend eingestellt. Bei den Reparaturmaterialien handelt
es sich um solche, welche leicht oxidiert werden können.
Falls das Reparaturmaterial im geschmolzenen Zustand ver
spritzt wird, und zwar aufgrund eines Verbrennungsvorganges,
wird entweder Sauerstoffgas oder Luft aus der Düse 26
ausgeblasen.
Nach der Beendigung der Reparaturarbeiten auf einem be
schädigten Wandbereich wird die Lanze 1 weiter in den Koks
ofen vorwärts bewegt, um die Beobachtung und/oder die
Reparatur anderer beschädigter Wandbereiche durchzuführen.
Falls die Beobachtung und/oder Reparatur der Schäden in
einer bestimmten Höhe der Wand vollständig beendet ist,
wird die Plattform 4 auf eine Ebene mit anderen Höhe ver
schoben, und zwar mittels des Hydraulikzylinders 12, um
auf dieser Höhe auf die gleiche Weise wie oben beschrieben
die Beobachtung und/oder die Reparatur der Wandbeschädigun
gen durchzuführen. Auf diese Weise wird die gesamte Wand
des Koksofens beobachtet und/oder repariert.
Die Schäden an der Wand treten hauptsächlich bei den Fugen
der Bausteine auf. Folglich ist es vorteilhaft, den
Hydraulikzylinder 12 und das Ritzel 6b in der Weise zu be
tätigen, daß die Linse 33 der Lanze 1 sich entlang der
Fugen fortbewegen kann, wobei die Anordnung der Fugen
in einem Computer gespeichert werden kann. Auf diese
Weise ist es möglich, die zur Beobachtung und/oder zur Re
paratur der Wand erforderliche Zeit signifikant zu ver
ringern.
Bei den oben beschriebenen Reparaturarbeiten wird die Lanze
1 vorwärts und rückwärts sowie aufwärts und abwärts bewegt.
Die Speiseeinrichtung 18 für das Reparaturmaterial ist auf
dem Fahrzeug befestigt und bewegt sich nicht. Somit ändert
sich die relative Position von Lanze 1 und Speiseeinrichtung 18
im Verlauf des Beobachtungs- und/oder Reparaturvorgangs,
wobei durch die flexible Ausbildung der Versorgungsleitung
35, welche die Lanze 1 mit der Speiseeinrichtung 18 ver
bindet, eine freie Bewegung der Lanze 1 ermöglicht wird.
Darüber hinaus verhindert die Trommel 36, auf welche die
Versorgungsleitung 35 in ihrem Verlauf aufgewickelt ist,
daß die Versorgungsleitung schlaff wird und ein Hindernis
darstellt, falls die Entfernung zwischen der Lanze 1 und
der Speiseeinrichtung 18 gering wird und die Versorgungs
leitung lose wird. Andererseits erlaubt die Trommel 36,
daß die darauf aufgewickelte Versorgungsleitung bei der
Vorwärtsbewegung der Lanze 1 unter Vergrößerung des Ab
standes zwischen der Lanze 1 und der Speiseeinrichtung
18 frei gegeben wird, ohne daß es zu einem Schlaffwerden
kommt. Es ist somit die Möglichkeit ausgeschlossen, daß
die schlaffe Versorgungsleitung sich mit der Lanze 1 ver
fängt und dadurch die Bewegung der Lanze beeinträchtigt.
Die Lanze 1 kann sanft und glatt bewegt werden.
Bei dieser Ausführungsform sind die Kühlwasserspeiseleitung
29 und die Kühlwasserrückführungsleitung 30 innerhalb der
Lanze angeordnet, um die Lichtführung 31, die Bildführung
32 und dergleichen gegen Hitze zu schützen, und zwar durch
Kreislaufführung von Kühlwasser aus dem Tank 17 durch die
Kühlwasserspeiseleitung 29 und die Kühlwasserrückführungs
leitung 30. Die Lanze 1 wird somit selbst bei Einführung
in den Hochtemperaturkoksofen nicht beschädigt.
Es ist oft schwierig, zwischen den Bausteinen und deren
Fugen in dem Koksofen zu unterscheiden, falls kein signifi
kanter Unterschied hinsichtlich der Helligkeit besteht.
In diesem Fall wird zur Erleichterung der Unterscheidung
eine zu untersuchende Oberfläche mit Licht beleuchtet, das
aus der Lichtführung 31 oder einer (nicht gezeigten) Licht
quelle, die direkt in den Koksofen eingeführt wurde,
emittiert wird und die einfallende Strahlung in dem Infrarotspektrum,
welche in die Bildführung eintritt, wird in dem
Filter 25 absorbiert. Eine weitere vorteilhafte Alterna
tive zur Erleichterung der Unterscheidung besteht darin,
die Wand des Koksofens mit Luft zu beblasen, und zwar aus
einer diagonalen oder frontalen Richtung durch die
Düse für das Blasen von Luft- oder Sauerstoffgas. Auf
diese Weise kann ein Helligkeitsunterschied geschaffen
werden aufgrund der Temperaturdifferenz zwischen dem Bau
stein und der Fuge. Falls in der Fuge ein Riß vorliegt,
wird der Temperaturunterschied zwischen dem Baustein und
der Fuge bemerkenswert groß, wodurch die Unterscheidung
leicht wird. Es ist möglich, anstelle von Luft Stickstoff
gas als Strömungsmedium zu verwenden, welches gegen die
Wand geblasen wird. Luft wird jedoch bevorzugt, da bei
seiner Verwendung die Unterscheidung zwischen dem Baustein
und der Fuge leicht möglich ist. Es wird angenommen, daß
die Ursache für diesen Effekt darin liegt, daß die Tempera
tur im Rißbereich der Fuge gesteigert wird durch die Ver
brennung von Kohlenstoff, der im Rißbereich in einer höheren
Rate abgeschieden wurde. Neben Luft können auch Sauerstoff
gas oder Gase mit einem Gehalt unterschiedlicher Sauer
stoffkonzentration verwendet werden.
Im allgemeinen ist die Position der auf der Plattform aufge
bauten Lanze höher als die Bodenwand des Koksofens, und zwar
hinsichtlich der Beziehung zwischen dem Koksofen und den
Bedienungsbühnen. Infolgedessen ist es bei Anwendung des
bisher beschriebenen Verfahrens der Beobachtung und/oder der
Reparaturen unter Verwendung der oben erläuterten Vorrich
tung nicht möglich, Schäden an der Wand zu beobachten und
zu reparieren, welche an einer Position unterhalb der
auf die unterste Stellung abgesenkten Lanze vorliegen
in diesem Fall wird die Lanze 1 aus der horizontalen Position
geneigt, und zwar durch Rotation des Getriebes 10. Dadurch
wird es möglich, die Beobachtung und/oder die Reparatur
eines Wandbereiches durchzuführen, welcher unterhalb der
untersten Position der Lanze liegt.
Die Lanze 1 gemäß der oben beschriebenen Ausführungsform
umfaßt einen länglichen zylindrischen Körper, welcher sich
longitudinal in den Koksofen bis zu dem zentralen Bereich
desselben erstreckt, wenn die Lanze von einer Zugangsöff
nung aus in den Koksofen eingeführt wird und zwar ent
weder von der Koksseite oder der Seite der Ausdrückvor
richtung des Koksofens. Bei Untersuchungen der Koksofen
wand muß somit die gesamte Länge der gestreckten Lanze
bewegt werden.
In der Fig. 7 ist eine Lanze 1′ mit teleskopartiger Struk
tur gezeigt, bei der die Länge und der Bereich für die
Bewegung der gesamten Lanze innerhalb des Koksofens ver
ringert ist, was die Verschiebung der Lanze außerhalb
des Koksofens erleichtert. Die detaillierte Struktur die
ser Lanze wird im folgenden anhand der Fig. 8 bis 13 näher
erläutert. Bei der Lanze von teleskopartiger Struktur
ist es nicht bevorzugt, daß die Leitungen zur Versorgung
mit Luft- oder Sauerstoffgas und anderer Rohre oder Lei
tungen, die innerhalb der Lanze angeordnet sind, aus einem
harten Material wie beispielsweise Metall, bestehen. Alle
Leitungen, einschließlich der Leitungen zum Schutz der
Lichtführung oder Bildführung und die Gasspeiseleitung,
die an die Luft- oder Sauerstoffgassprühdüsen angeschlossen
sind, bestehen aus hitzebeständigen flexiblen Rohren. Die
flexiblen Rohre sind auf eine Trommel aufgewickelt, die
ähnlich ausgebildet ist wie die in Fig. 3 gezeigte Trommel
36 und welche auf dem Fahrzeug angeordnet ist. Dadurch
könnten die flexiblen Rohre die Bewegungen der Lanze und
der Plattform nicht behindern.
Vorstehend wurde das Verfahren zur Beobachtung und/oder zur
Reparatur der Wand des Koksofens näher erläutert, wobei
die Lanze von der Zugangsöffnung aus in den Koksofen einge
führt wird. Selbstverständlich kann die Beobachtung und/oder
die Reparatur der Wand des Koksofens auch durchgeführt
werden, indem man die Lanze in den Koksofen von der Ober
seite des Ofens aus durch Einfüllöffnungen des Koks
ofens oder durch Inspektionslöcher einer Verbrennungs
kammer einführt.
Es kommen verschiedene Verfahren des Aufspritzens von
Reparaturmaterialien in Frage, welche bei dem erfindungs
gemäßen Verfahren anwendbar sind. Derartige Verfahren
umfassen ein nasses Verfahrens bei dem teilchenförmiger
Mörtel unter Vermischen mit Wasser verspritzt wird, sowie
ein thermisches Spritzverfahren, wobei der teilchenförmi
ge Mörtel in geschmolzenem Zustand verspritzt wird, wobei
der Mörtel mittels einer Hochtemperaturgasflamme ge
schmolzen wurde sowie ein Verfahren, bei dem der teilchen
förmige Mörtel so wie er ist, verspritzt wird. Außer dem
Mörtel kann als Reparaturmaterial ein Gemisch von Metall
oxid und Glasrohmaterialpulvern sowie ein Gemisch von
Metalloxid und Glas-Rohrmaterialpulver, dem zusätzlich ein
Metallpulver zugesetzt ist, verwendet werden. Wie bereits
oben erwähnt, folgt das Verspritzen dieser Reparaturmateri
alien unter der Wirkung von druckbeaufschlagter Flüssigkeit,
Luft oder Gas. Falls Wasser als Flüssigkeit verwendet wird,
kann das nasse Verfahren durchgeführt werden. Falls Träger
gas verwendet wird, kann das thermische Spritzverfahren
durchgeführt werden.
Bei der oben erläuterten Ausführungsform wurde das Beobach
tungsverfahren beschrieben, bei dem das Bild, welches
durch die optischen Fasern (Bildführung), die innerhalb
der Lanze angeordnet sind, übermittelt wurde, von außerhalb
des Koksofens betrachtet werden. Es soll jedoch darauf hin
gewiesen werden, daß auch eine Fernsehkamera verwendet
werden kann, um das Bild außerhalb des Koksofens zu be
trachten. In diesem Fall wird das durch die am vorderen
Ende der Lanze angeordnete Linse gebildete Bild durch die
Fernsehkamera aufgenommen und außerhalb des Koksofens
auf dem Bildschirm des Fernsehempfängers beobachtet.
Es sei ferner darauf hingewiesen, daß das Bild auch
aufgezeichnet oder memorisiert werden kann, beispiels
weise mittels eines Videobandes oder Computers, so daß
es reproduziert werden kann, um eine automatische Repa
ratur der beschädigten Wandbereiche zu ermöglichen. Ins
besondere können der beschädigte Bereich der Wand, seine
Form und Größe auf dem Videoband aufgezeichnet oder im
Computer oder dergleichen gespeichert werden, indem man
die Beobachtung der Schäden auf einer vorbestimmten Teil
fläche der Wand oder auf der Gesamtfläche der Wand durch
führt. Anschließend wird die Reparaturvorrichtung auto
matisch betrieben und zwar basierend auf den Informationen,
die in der Aufzeichnungsvorrichtung oder der Aufzeichnungs
apparatur gespeichert sind, wobei die Schäden der Wand
repariert werden. Bei diesem Verfahren können die aufein
anderfolgenden Stufen von Ermittlung und Reparatur der
Schäden an der Wand gesondert durchgeführt werden.
Bei der in Fig. 6 gezeigten Vorrichtung ist der Infrarot
absorptionsfilter 25 an der rückseitigen Oberfläche des
Fensters angebracht. Es sei darauf hingewiesen, daß der
Filter 25 auch zwischen dem Reflektor 34 und der Linse 33
oder der Bildführung 32 und der Kamera 8 angeordnet sein
kann. Das Sammelsystem in der Vorrichtung umfaßt den
Reflektor, Prismen, Linsen und dergleichen, welche in der
Lanze angeordnet sind, und zwar entweder einzeln oder in
Form einer Baugruppe. Es ist darauf hinzuweisen, daß ein
Totalreflektionsprisma anstelle des Reflektors 35 ver
wendet werden kann. Bei der obigen Ausführungsform ist
die Untersuchungsvorrichtung auf einem speziellen Fahr
zeug aufgebaut. Die Untersuchungsvorrichtung kann jedoch
auch auf einer Ausdrückmaschine, einem Führwagen oder
einem Ladewagen aufgebaut sein.
Unter Bezugnahme auf die Fig. 8 bis 15 wird eine modifi
zierte Form der Vorrichtung zur Beobachtung und/oder
Reparatur von Schäden einer Wand des Koksofens erläutert. Die
in den Fig. 8 und 9 gezeigte Vorrichtung umfaßt eine erste
Lanze 101 sowie eine zweite Lanze 102 zur Ermittlung und/oder
zur Reparatur der Schäden an der Wand. Die erste Lanze 101
ist teleskopartig in die zweite Lanze 102 eingesetzt und
zwar in der Weise, daß sie in die zweite Lanze 102 hinein
gleitet oder aus dieser herausgleiten kann. Die zweite
Lanze 102 wird durch eine Lanzenstützeinrichtung 103
gestützt, mit der eine horizontale und vertikale Bewegung
der zweiten Lanze 102 möglich ist. Die zweite Lanze 102
wird mittels vier Rollen 106 gehalten, die an der Lanzen
stützeinrichtung 103 vorgesehen sind und durch die die
zweite Lanze 102 horizontal von oben und unten abgestützt
wird. Die zweite Lanze 102 wird horizontal vorwärts oder
rückwärts bewegt, indem die Rollen 106 mittels eines be
liebigen (nicht gezeigten) Antriebsmittels gedreht werden.
Die Lanzenstützeinrichtung 103 ist an einem Mast 107 an
gebracht, der sich vertikal von einem Fahrzeug 109 er
streckt, und zwar mittels Getrieben 104 und Rollen 105,
welche sowohl mit den vorderen als auch hinteren Oberflächen
des Mastes 107 zusammenwirken. Die Auf- und Abbewegung der
Lanzenstützeinrichtung 103 wird dadurch bewirkt, daß die
Getriebe 104 mittels beliebiger (nicht gezeigter) Antriebs
mittel gedreht werden oder indem die Lanzenstützeinrichtung
103 direkt aufwärts oder abwärts gezogen wird. In den Fig.
8 und 9 bezeichnet das Bezugszeichen 108 einen Schutzschild
gegen Strahlungshitze und das Bezugszeichen 110 bezeichnet
Räder zum Bewegen des Fahrzeuges 109.
Die innere Struktur der ersten Lanze 101 und der zweiten
Lanze 102 ist in den Fig. 10 bis 13 dargestellt. Wie aus
diesen Zeichnungen hervorgeht, umfaßt die erste Lanze 101
ein äußeres Rohr 128 und ein inneres Rohr 127, welches
bezüglich des äußeren Rohrs 128 koaxial mit Abstand
zu denselben angeordnet ist. Die äußere Oberfläche des
Rohrs 128 ist mit einem wärmeisolierenden Material be
deckt. Die zweite Lanze 102 umfaßt eine äußere Schale
118, ein Zwischenrohr 119 und ein inneres Rohr 120,
welcher jeweils koaxial mit Abstand zueinander angeord
net sind.
Wie aus Fig. 12 hervorgeht, weist die erste Lanze 101
drei Führungsschuhe 114 auf, die sich radial von dem äuße
ren Rohr 128 erstrecken und welche durch einen Ring 116,
der am vorderen Ende der zweiten Lanze 102 angebracht ist,
gestützt werden, und zwar in der Weise, daß die erste Lanze
101 in die zweite Lanze 102 hineingleiten oder aus ihr
herausgleiten kann. Auf diese Weise ist die erste Lanze
101 durch die zweite Lanze 102 gestützt. Das vordere
Ende der ersten Lanze 101 ist mit einer Kappe 112 mit
einer Öffnung 131 ausgerüstet, welche abnehmbar ist und mit
einem wärmeisolierenden Material 113 bedeckt ist. Die
Kappe 112 umfaßt eine Düse 132 zum Verspritzen von Repa
raturmaterialien, wobei die Düsenmündung auf die Öffnung
131 gerichtet ist. Die Düse ist an einen Schlauch 129 ange
schlossen, welcher sich innerhalb der ersten Lanze 101
und der zweiten Lanze 102 erstreckt. Am hinteren Ende der
ersten Lanze 101 sind ein Schlauch 125 zur Versorgung
mit Kühlflüssigkeit sowie Kette 121 zum Antrieb der ersten
Lanze 101 vorgesehen. Die Kette 121 bewegt sich bei Betrieb
entlang einer Kettenführung 122, die in Längsrichtung der
zweiten Lanze 102 angeordnet ist. Aufgrund der Bauweise
dieser Ausführungsform gleitet die erste Lanze 101 in die
zweite Lanze 102 hinein unter Verkürzung der Gesamtlänge
der Lanze, wenn die Kette 121 mittels einer (nicht gezeig
ten) Antriebseinrichtung gezogen wird. Andererseits er
streckt sich die erste Lanze 101 weiter aus der zweiten
Lanze 102 unter Vergrößerung der Gesamtlänge der Lanze,
falls die Kette gedrückt wird.
Die Kühlflüssigkeit fließt in der ersten Lanze 101 und
in der zweiten Lanze 102 jeweils in unterschiedlichen
Richtungen. Wie durch den Pfeil in Fig. 10 angedeutet,
wird die Kühlflüssigkeit zum Kühlen der ersten Lanze 101
durch den Schlauch 125 eingespeist und zirkuliert durch
die erste Lanze 101, wobei sie durch einen Kanal zwischen
dem inneren Rohr 127 und dem Schlauch 129 strömt, zu
einem Kanal zwischen dem inneren Rohr 127 und dem äußeren
Rohr 128 durch eine Öffnung 115, die am vorderen Ende der
Lanze 101 vorgesehen ist, zurückströmt und schließlich
über eine Ablaßöffnung 126 in die zweite Lanze 102 abge
lassen wird. Die Kühlflüssigkeit wird anschließend außen
an der Kühlwasserversorgungsleitung vom Ende der zweiten
Lanze abgelassen. Die Kühlflüssigkeit zum Kühlen der zwei
ten Lanze 102 wird über ein Rohr 124 eingespeist und zir
kuliert durch die zweite Lanze 102, wobei sie in einem
Kanal zwischen der Schale 118 und dem Zwischenrohr 119
fließt, durch eine Öffnung 117 in einen Kanal zwischen dem
Zwischenrohr 119 und dem Innenrohr 120 zurückfließt und
unter Durchtritt durch die Öffnung 123 und das Ende der
zweiten Lanze außen an der Kühlflüssigkeitversorgungs
leitung entlang abgelassen wird.
Die in den Fig. 8 bis 13 gezeigte Vorrichtung kann ledig
lich zum Verspritzen von Reparaturmaterialien verwendet
werden. Die Vorrichtung kann jedoch auch auf die gleiche
oben erläuterte Weise dazu verwendet werden, einen Reflektor,
eine Bildführung, eine Düse zum Verspritzen der Reparatur
materialien und dgl. innerhalb der Lanze anzuordnen, und
zwar gemäß Fig. 6. Bei einem bevorzugten Verfahren der
Verwendung der Vorrichtung wird die Vorrichtung zunächst
als eine Untersuchungsvorrichtung verwendet. Dazu werden
der Schlauch 129 und die Düse 132 aus der Lanze entfernt
und das optische System, beispielsweise der Reflektor,
die Bildführung und dgl., wie sie in Fig. 6 dargestellt
sind, werden in den Bereichen der Lanze angeordnet, aus
denen der Schlauch 129 und die Düse 132 entfernt wurden.
Falls beschädigte Bereiche der Wand des Koksofens er
mittelt werden, wird die Lanze aus dem Koksofen heraus
genommen und das optische System wird gegen den Schlauch
129 und die Düse 132 ausgetauscht. Anschließend wird die
Lanze wieder in den Koksofen eingeführt. Dabei wird die
Lanze in die Stellung gebracht, in der die Schäden fest
gestellt wurden und das Reparaturmaterial wird auf den
beschädigten Bereich der Wand aufgespritzt. In diesem Fall
kann das vordere Ende der Lanze in der exakten Position,
in der die Schäden festgestellt wurden, angeordnet werden,
wenn ein Schrittmotor als Antriebsmittel für die Lanze
verwendet wird.
Unter Bezugnahme auf die Fig. 14 und 15 wird eine modifizier
te Form der Lanzenstützeinrichtung 103 erläutert. Bei die
ser Ausführungsform ist die zweite Lanze 102 horizontal
durch sechs Rollen 106 gestützt, welche radial in Lagern
134 der Lanzenstützeinrichtung 103 angeordnet sind. Die
zweite Lanze 102 wird horizontal und vertikal auf die gleiche
Weise bewegt wie die weiter oben beschriebene Ausführungs
form, welche in den Fig. 8 und 9 dargestellt ist. Mit Bezugs
zeichen 133 ist eine Hebeeinrichtung bezeichnet zur Ein
stellung des Winkels der zweiten Lanze 102, wodurch die
zweite Lanze innerhalb eines Bereiches von etwa 30° sowohl
nach oben als auch nach unten aus der horizontalen Position
geneigt werden kann.
Gemäß der obigen Beschreibung wird erfindungsgemäß die
Reparatur von beschädigten Bereichen einer Wand ermöglicht,
während gleichzeitig das Bild, welches durch die Bildführung
übermittelt wird oder durch die Fernsehkamera aufgenommen
wird, von außerhalb des Koksofens beobachtet werden kann
und zwar mittels optischer Vorrichtungen oder auf dem Bild
schirm eines Fernsehempfängers. Demgemäß kann die Reparatur
arbeit rasch und zuverlässig durchgeführt werden, ohne das
Innere des Koksofens zu betreten, während man gleichzeitig
den beschädigten Bereich der Wand direkt von außerhalb
des Koksofens beobachtet. Auf diese Weise kann eine Ver
schwendung des Reparaturmaterials minimalisiert werden.
Verglichen mit dem Stand der Technik kann darüber hinaus
Handarbeit im Zuge der Reparatur der Wandschäden einge
spart werden, da erfindungsgemäß eine mechanisierte Beob
achtung und Reparatur der Wandschäden erreicht werden kann.
Claims (15)
1. Verfahren zur Reparatur von Schäden einer Wand einer
geschlossenen Kammer, in der ein Brennstoff zur Hit
zeerzeugung verbrannt wird, wobei eine Lanze in das
innere der geschlossenen Kammer von deren Vordersei
te aus eingeführt wird und die Lanze mit einer Düse
zum Verspritzen von zur Reparatur der Wandschäden
geeignetem Material versehen ist und wobei das Repa
raturmaterial aus der Düse auf erfaßte beschädigte
Bereiche aufgespritzt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Lanze mit einem optischen System versehen ist,
das eine Einrichtung zum Einführen von Licht in die
Kammer sowie Einrichtungen zum Reflektieren, Fokus
sieren und Übertragen eines Bilds der Wand umfaßt,
um eine Beobachtung an einer Stelle außerhalb der
geschlossenen Kammer zu ermöglichen, und daß Schäden
an der Wand unter Bewegung der Lanze und der Ein
richtung zum Einführen von Licht in horizontaler und
vertikaler Richtung innerhalb der geschlossenen Kam
mer entlang der Wand erfaßt werden, wobei das Licht
auf beschädigte Bereiche während der Beobachtung des
Bilds der Wand über das optische System von außer
halb der geschlossenen Kammer gerichtet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der beschädigte Bereich der Wand einer Abrasion unter
worfen wird, bevor das Aufspritzen des Reparaturmaterials
auf der Düse erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Abrasion durchgeführt wird, indem man feine teilchen
förmige Materialien aus der Düse bläst.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das feine teilchenförmige Material ausgewählt
ist unter Korund, Schmirgelpulver, Granat, Quarz
sand, Spinel, Aluminiumoxid, Zirkon, Siliciumcarbid,
Borcarbid, Bornitrid, Schleifpulver und Strahlsand.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das feine teilchenförmige Material einen Durch
messer von 0,1 bis 5 mm aufweist.
6. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das feine teilchenförmige Material unter einem
Druck von 2 bis 20 kg/cm2 Überdruck verspritzt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufzeich
nung des Ortes des beschädigten Abschnitts der Wand sowie der Form
der Größe des beschädigten Abschnitts der Wand mittels einer Magnet
aufzeichnungsvorrichtung und die Bewegung der Lanze unter automati
scher Aufspürung der an der Wand festgestellten beschädigten Bereiche
aufgrund von Informationen, die in der Magnetaufzeichnungsvorrichtung
gespeichert sind, durchgeführt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Reparaturmaterial zusammen mit Wasser verspritzt
wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Reparaturmaterial zusammen mit Luft verspritzt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Reparaturmaterial zusammen mit einem Trägergas
im geschmolzenen Zustand verspritzt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ermittlung der Schäden der Wand durchgeführt wird
unter Beblasen der Wand mit Luft.
12. Vorrichtung zur Reparatur von Schäden an einer Wand einer geschlos
senen Kammer, in welcher Brennstoff zur Hitzeerzeugung verbrannt wird,
bestehend aus einem hitzebeständigen längeren zylindrischen Rohr mit
einer Öffnung am vorderen Ende desselben, und einer Leitung, welche sich
kontinuierlich innerhalb des Rohres erstreckt und an ihrem Ende eine
Düse zum Verspritzen von Materialien aufweist, die zur Reparatur der
Schäden an der Wand geeignet sind,
gekennzeichnet durch
ein optisches System, welches sich kontinuierlich innerhalb des Rohres
erstreckt wobei das optische System einen am vorderen Ende des Rohrs
angeordneten Sammlungsabschnitt, welcher auf die Öffnung des Rohres
gerichtet ist, sowie Einrichtungen zum Übermitteln eines von der Wand
reflektierten und durch den Sammlungsabschnitt fokussierten Bildes
umfaßt, so daß das Bild von außerhalb der geschlossenen Kammer
beobachtbar ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß es sich bei den Einrichtungen zur Übermittlung des
Bildes um eine optische Faser handelt.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß es sich bei den Einrichtungen zur Übermittlung des
Bildes um eine Fernsehkamera handelt.
15. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß das hitzebeständige längere zylindrische Rohr ein
erstes und ein zweites Rohr umfaßt, welche teleskop
artig ineinander gesteckt sind.
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