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Verfahren zur Herstellung von Schaumkörpern auf Organopolysiloxanharz-Grundlage
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von hitzebeständigen
Silikonschaumkörpern bei Raumtemperatur, die zum Isolieren von Geräten geeignet
sind.
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Es sind bereits die verschiedensten Verfahren zur Herstellung von
Schaumkörpern auf der Grundlage von Organosiliciumverbindungen bekannt. Diese Schaumkörper
werden durch Erhitzen eines Organosiloxanharzes hergestellt, wobei gegebenenfalls
ein Treibmittel angewandt wird. Die bisher angewandten Treibmittel sind im allgemeinen
organische Verbindungen, die sich beim Erhitzen zersetzen und dabei Gas entwickeln.
Diese Stoffe ergeben ausgezeichnete Schäume, erfordern aber Temperaturen über 1000,
um eine angemessene Ausdehnung des Harzes zu gewährleisten.
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Es besteht jedoch ein großes Bedürfnis nach aufschäumbaren Massen,
welche sich bereits bei Raumtemperatur ausdehnen und sich damit vor allem zum Isolieren
von großen Geräten mit unregelmäßigen und komplizierten Formen eignen. Denn ein
derartiges Gerät kann nicht in einem Ofen erhitzt werden, so daß die bisherigen
schaumfähigen Massen nicht an Ort und Stelle durch Erhitzen verschäumt werden können.
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Auf der anderen Seite ist es bei derartigen Formen schwierig und oft
unmöglich, die Isolierung mit vorher verschäumten Massen durchzuführen. Die einzige
Möglichkeit liegt somit darin, die Massen an Ort und Stelle bei Raumtemperatur zu
verschäumen.
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Solche Schäume wurden zwar bereits aus bestimmten organischen Harzen
hergestellt; es gab bisher jedoch kein Verfahren zu ihrer Gewinnung aus Organopolysiloxanharzen.
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Erfindungsgemäß erfolgt die Gewinnung von bei Raumtemperatur schaumfähigen
Silikonharzmassen durch Mischen von (A) Organopolysiloxanen mit durchschnittlich
1 bis 1,8 einwertigen, gegebenenfalls halogenierten Kohlenwasserstoffresten oder
Halogenphenoxymethylresten je Si-Atom, wobei mindestens 1 Gewichtsprozent der Siloxaneinheiten
mindestens 1 Wasserstoffatom am Si-Atom aufweist, (B) bis zu 30 Gewichtsprozent,
berechnet auf die Polysiloxanmenge, quartären Ammoniumhydroxyd en, -alkoxyden oder
quartären Ammoniumsalzen aliphatischer Carbonsäuren mit mindestens 5 C-Atomen oder
Alkalialkoxyden als Härtungskatalysator und (C) nicht sauren, reaktionsfähige Hydroxylgruppen
aufweisenden monomeren oder polymeren Verbindungen.
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Läßt man derartige Gemische bei Raumtemperatur stehen, so dehnen
sie sich selbsttätig zu einem Schaum aus. im allgemeinen ist, je nach der Konzentration
des Katalysators und der aus dem Polysiloxan sich bildenden Wasserstoffmenge, mit
einer Zeitspanne bis zur Schaumbildung von l/2 bis 15 Minuten zu rechnen.
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Die Ausdehnung erfolgt auf Grund einer raschen Wasserstoffentwicklung
und findet mitunter auch unterhalb der Raumtemperatur statt. Der erhaltene Schaum
hat eine beständige Struktur, welche nicht in sich zusammenfällt, nachdem die Gasentwicklung
aufgehört hat. Gegebenenfalls können die Schäume anschließend erhitzt werden, um
das Harz weiter zu härten, obgleich eine solche Erhitzung nicht unbedingt erforderlich
ist.
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Die erfindungsgemäß anwendbaren Organopolysiloxane (A) können zwischen
solchen mit mindestens 1 Gewichtsprozent Siloxaneinheiten mit mindestens 1 Wasserstoffatom
bis zu solchen schwanken, bei denen an jedes Si-Atom ein Wasserstoffatom gebunden
ist.
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Das Polysiloxan weist im Durchschnitt mindestens einen organischen
Rest je Si-Atom auf. Die Siloxane können Homopolymere, Mischpolymere oder Mischungen
von homopolymeren oder mischpolymeren Siloxanen darstellen. Die homopolymeren und
mischpolymeren Siloxane können der Formel (RH Si O)x entsprechen. Außerdem können
die mischpolymeren Siloxane Kombinationen von Einheiten der Formel HSiO212, H2 SiO,
R HSiO,RH2SiO112,R2HSiO112, RSiO,l,, R2SiO, R3SiO"2 und SiO2 darstellen. In Fällen,
in denen das Polysiloxan eine Mischung von zwei oder mehreren Polysiloxanen darstellt,
ist es nicht
nötig, daß das Molekül jedes Polysiloxans ein an Si
gebundenes Wasserstoffatom enthält.
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Beispiele von organischen Resten, welche am Si-Atom substituiert
sein können, sind einwertige Kohlenwasserstoffreste, wie Alkylreste, z. B. Methyl-,
Äthyl-und Octadecylrest; Alkenylreste, z. B. Vinyl-, Allyl-und Hexenylrest; cycloaliphatische
Reste, z. B. Cyclopentyl-, Cyclohexyl- und Cyclohexenylrest; Arylreste, z. B. Phenyl-,
Tolyl-, Xenyl- und Naphthylrest; Alkarylreste, z. B. Benzylrest. Die R-Reste können
ferner auch beliebige halogenierte einwertige Reste sein, wie Chlormethyl-, Trifluorvinyl-,
Chlortrifluorcyclobutyl-, a, a, a-Trifluortolyl-, Chlorphenyl-, Bromxenyl-, Pentafluoräthyl-
und Pentafluorpropenylrest.
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Schließlich können die R-Reste auch Halogenphenoxymethylreste sein,
wie Pentachlorphenoxymethyl-. Dibromphenoxymethyl- und Trichlorphenoxymethylrest.
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Gegebenenfalls können die angewandten Siloxane auch an das Silicium
gebundene Hydroxylreste aufweisen. Vorzugsweise sollen mindestens 0,5 Gewichtsprozent
derartiger Hydroxylreste vorliegen, und zwar vor allem dann, wenn die Anzahl der
siliciumgebundenen Wasserstoffatome gering ist.
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Die erfindungsgemäß wirksamen Härtungskatalysatoren (B) haben das
gemeinsame Merkmal, daß sie eine rasche Entwicklung von Wasserstoff bei Raumtemperatur
hervorrufen. Vorzugsweise werden die Katalysatoren in einer Menge von 1 bis 10 Gewichtsprozent,
berechnet auf das Siloxangewicht. verwendet.
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Im allgemeinen hängt die zweckmäßige Menge an Katalysator von der
Si H-Konzentration ab; bei höherer Si H-Konzentration wird weniger Katalysator benötigt.
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Als Katalysator brauchbar sind nur quartäre Ammoniumhydroxyde des
Typs R'4NOH, quartäre Ammoniumalkoxyde der Formel R'4 NO R" und Carbonsäuresalze
von quartären Ammoniumhydroxyden der Formel R'4NOOCR", wobei R."' ein aliphatischer
Kohlenwasserstoffrest mit mindestens 4 C-Atomen ist.
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Hierbei kann R' ein aliphatischer Kohlenwasserstoffrest sein, wie
Methyl-, Athyl-, Butyl- und Octadecylrest; ein Alkenylrest, wie Vinyl-, Allyl- und
Hexenylrest; ein cycloaliphatischer Rest, wie Cyclohexyl-, Cyclopentyl- und Cyclohexenylrest;
ein aromatischer Kohlenwasserstoffrest, wie Phenyl-, Xenyl- und Tolylrest; ein Alkarylrest,
wie Benzyl- und jB-Phenyläthylrest, sowie ein Alkohol- oder Phenol rest, wie Oxyäthyl-,
Oxypropyl-, Oxycyclohexyl-, Oxyphenyl- und Oxyphenylrest. R" kann ein Alkylrest,
wie Methyl-, Athyl-, Butyl- oder Octadecylrest, und R"' ein Alkylrest mit mindestens
4 C-Atomen, wie Butyl-, Hexyl-, 2-Athylhexyl-und Decylrest, sein.
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Außer den quartären Ammoniumverbindungen kann als Katalysator ein
beliebiges Alkalialkoxyd (Alkoholat), wie Natriummethoxyd, Kaliumbutoxyd, Lithiumbutoxyd,
Cäsiumbutoxyd, Cäsiumisipropoxyd, Natrium-t-butoxyd und Kaliumdecyloxyd K O C10
H2" angewandt werden.
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Die nicht saure, reaktionsfähige Hydroxylgruppen aufweisende Verbindung
(C) kann in den erfindungsgemäß verwendeten Gemischen eine Organosiliciumverbindung
sein, die siliciumgebundene Kydroxylreste enthält. Somit können die Bestandteile
(A) und (C) identisch sein. Wenn beispielsweise ein harzartiges Organopolysiloxanol
angewandt wird, ist es nicht erforderlich, daß noch zusätzlich eine Hydroxylverbindung
zur Bildung des Schaumes zugesetzt wird. Im allgemeinen ist es jedoch vorteilhafter,
eine solche Verbindung zuzusetzen, und zwar in Form eines beliebigen nicht sauren
Stoffes, der eine reaktionsfähige
Hydroxylgruppe aufweist. Davon werden vorzugsweise
weniger als 50 Gewichtsprozent, bezogen auf den Bestandteil (A), angewandt. Die
Hydroxylverbindung kann beispielsweise ein Silanol mit niedrigem Molekulargewicht,
Wasser oder ein organischer Alkohol, wie Äthanol, Butanol, Athylenglykol, Propylenglykol,
Diäthylenglykol und Polyalkylenglykole ganz allgemein, Glyzerin, Pentaerythrit,
Alkanolamine wie Äthanolamin oder Triäthanolamin, Oxycarbonsäureester und Hydroxylgruppen
aufweisende Polyester, Oxyäther wie Oxäthylmethyläther, Cyanhydrine oder auch Alkohole
sein, welche Halogen-, Nitro-, und andere nicht saure funktionelle Gruppen enthalten.
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Bei der erfindungsgemäßen Schaumherstellung kann gegebenenfalls noch
als vierter Bestandteil ein flüssiger Polykieselsäurealkylester zugegeben werden.
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Dieser dient zur Verbesserung der Zellstruktur und zur Verkürzung
der Härtezeit bei Raumtemperatur.
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Der Polykieselsäureester soll in geringer Menge angewandt werden.
vorzugsweise in einer solchen bis zu 8 Gewichtsprozent, berechnet auf das Polysiloxangewicht;
obgleich auch größere Mengen Verwendung finden können, wird dadurch doch kein Vorteil
erreicht. Die Bezeichnung » Polykieselsäurealkylester« schließt alle flüssigen Polykieselsäurealkylester
ein, welche eine beliebige Alkoxygruppe am Siliciumatom aufweisen. Die Alkoxygruppe
kann z. B. Methoxy-, Äthoxy-, Isopropoxv-, Butoxy, 2Athylhexoxy- oder Stearyloxyrest
sein. Vorzugsweise enthält die Alkoxygruppe weniger als 10 C-Atome.
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Die Bestandteile der erfindungsgemäßen Massen können auf beliebige
Weise miteinander vermischt werden. Vorzugsweise bedient man sich eines wirksamen
mechanischen Mischers, denn je gründlicher gemischt wird, desto weniger dicht ist
der gewonnene Schaum.
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Erforderlichenfalls können den aufschäumbaren Massen verschiedene
andere übliche Stoffe, z. B. Füllstoffe, flarnmenhemmende Mittel und Stabilisatoren,
zugesetzt werden. Geeignete Füllstoffe sind pulverförmige Materialien, wie Aluminium,
Zinn und Zink, pulverförmiges Silicium, Kieselsäure, Glimmer, Ton und Metalloxyde.
Geeignete flammenhemmende Mittel sind Antimonoxyd, Calciumcarbonat, hochchlorierte
Kohlenwasserstoffe, wie hochchlorierte Biphenyle und Paraffinöle, und organische
Sulfamate. Auch zusätzliche Katalysatoren können zur besseren Härtung des Harzes
angewandt werden; sie können die üblichen, im Zusammenhang mit Siloxanharzen allgemein
angewandten Katalysatoren darstellen, wie Metallsalze von Carbonsäuren, Amine und
Alkalihydroxyde.
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Zweckmäßig ist es, das Organopolysiloxan zusammen mit einem Lösungsmittel
zu verwenden, und zwar vor allem dann, wenn das Polysiloxan an sich fest ist.
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Geeignete Lösungsmittel sind z. B. Kohlenwasserstoffe, wie Benzol,
Toluol, Xylol, Erdölkohlenwasserstoffe sowie chlorhaltige Lösungsmittel, wie Methylen-und
Äthylenchlorid.
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Die erhaltenen Schäume zeichnen sich durch gleichmäßige Porenstruktur
und gleichmäßige Dichte aus.
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Porengröße und Dichte können mit Hilfe der Menge an Wasserstofforganopolysiloxan
im Verhältnis zur Katalysatormenge verändert werden. Im allgemeinen werden die dichteren
Schäume mit geringeren Mengen und die leichteren Schäume mit größeren Mengen an
siliciumgebundenem Wasserstoff enthaltenden Polysiloxanen erhalten. Die Dichte des
Schaums wird bei einer schnellen Wasserstoffentwicklung niedrig. Dies kann auch
erreicht werden, wenn man die Menge an Katalysator und/oder Hydroxyl verbindung
in dem
System erhöht. Im allgemeinen schwankt die Dichte der erfindungsgemäß
erhaltenen Schäume zwischen 0,048 bis 0,48, wenngleich auch mehr oder weniger dichte
Produkte hergestellt werden können.
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Die erfindungsgemäßen Schäume eignen sich beispielsweise zur thermischen
Isolierung von Pumpen, Motoren, Rohranlagen, Brandmauern und anderen Vorrichtungen
sowie als Verstärkungsmaterial von niedrigem Gewicht für Konstruktionsteile.
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Die Versuche gemäß den folgenden Beispielen wurden ausschließlich
bei Raumtemperatur durchgeführt.
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Beispiel 1 Die angewandten Harzmassen enthalten als Polysiloxan jeweils
eine Mischung von 86,5 g eines etwa 4 Gewichtsprozent siliciumgebundene Hydroxylgruppen
aufweisenden Mischpolymerisats aus 31,3 Molprozent PhenylmethYlsiloxan, 31.3 Molprozent
Monophenylsiloxan, 31,3 Molprozent Monomethylsiloxan und 6,1 Molprozent Diphenylsiloxan,
13,5 g Toluol und einem flüssigen Mischpolymerisat von Methylwasserstoffsiloxan
und Trimethylsiloxan einer Viskosität von 25 cSt in den in nachstehender Tabelle
angegebenen Mengen. Zu diesen Polysiloxanen wird jeweils eine 200/oige Lösung von
S-Oxäthylbenzyldimethylammoniumbutoxyd in Butanol in den nachstehend aufgeführten
Mengen gegeben. In jedem Falle läßt man die Mischung stehen, wobei sich ein Schaum
der angegebenen Dichte bildet:
Zeit |
Menge bis zum |
Menge katalysator- Beginn Dichte |
(CH3)H Si O Katalysator- @@@@@@ Dichte |
in g lösung der Aus- des Schaums |
in ccm dehnung |
in Minuten |
12,5 ................. 3,75 15 0.33 |
15 ................. 4,5 15 0.35 |
25 ................. 6 3 0,37 |
Beispiel 2 Man mischt jeweils 86,5 g des Phenylmethylsiloxan-Mischpolymerisats nach
Beispiel 1, 12,5 g eines Öls der Viskosität von 25 cSt, das aus einem Mischpolymerisat
mit Methylwasserstoffsiloxan- und Trimethylsiloxaneinheiten besteht, und 3,75 ccm
einer 200/oigen Lösung von ß-Oxäthylbenzyldimehtylammoniumbutoxyd in Butanol mit
einer der unten aufgeführten Hydroxylverbindungen in den angegebenen Mengen zusammen
und erhält jeweils einen Schaum der angegebenen Dichte:
Zeit |
bis zum |
Menge Beginn Dichte |
Oxyverbindung |
in g der Aus- des Schaums |
dehnung |
in Minuten |
Äthylenglykol .. 1 7 0,27 |
Äthylenglykol 2 5 0,22 |
Äthylenglykol 3 3 0,12 |
Glyzerin ................. 2 7 0,24 |
Wasser ................. 5 21 0,26 |
290/oiges wässeri- |
ges Ammoniak 2 5 0,25 |
Hieraus geht hervor, daß man die Dichte des Schaumes verringern kann, indem man
die Menge der Hydroxylverbindung im System erhöht.
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Beispiel 3 Ein Gemisch von 86,7 g des Phenylmethylsiloxan-Mischpolymerisats
nach Beispiel 1, 13,3 g Toluol, 5 g (CH3HSiO), und 3g Propylenglykol gibt man zu
1 ccm einer 240/oigen Lösung von Natriumbutoxyd in Butanol und 3,75 ccm einer 200/oigen
Lösung von Iß-Oxäthylbenzyldimethylammoniumbutoxyd in Bu-Butanol Nachdem die Katalysatoren
zugegeben und gründlich gemischt sind, gießt man das flüssige Produkt in eine Pfanne
und läßt es bei Raumtemperatur stehen. Die Ausdehnung des Harzes setzt nach 5 Minuten
ein und ist nach 45 Minuten beendet. Der erhaltene Schaum hat eine gleichmäßige
Zellenstruktur und eine Dichte von 0,17.
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Beispiel 4 Einer Mischung von 300 g eines Mischpolymerisats aus 40
Molprozent Phenylmethylsiloxan, 10 Molprozent Phenylwasserstoffsiloxan, 20 Molprozent
Mefflylwasserstoffsiloxan und 30 Molprozent Monophenylsiloxan mit 6 g Äthylenglykol
werden unter Rühren 9 ccm der Katalysatorlösung des Beispiels 1 zugesetzt. Nach
3 Minuten setzt die Ausdehnung des Harzes ein und nach 30 Minuten ist sie beendet.
Der erhaltene Schaum hat eine gleichmäßige Porengröße und eine Dichte von 0,13.
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Beispiel 5 100 g eines Mischpolymerisats aus 40 Molprozent Phenylmethylsiloxan,
25 Molprozent Monophenylsiloxan und 35 Molprozent Methylwasserstoffsiloxan, welches
siliciuingebundene Hydroxylgruppen aufweist, werden mit 4 ccm der Katalysatorlösung
des Beispiels 1 gemischt. Die Mischung beginnt nach 3 Minuten zu schäumen und nach
15 Minuten ist die Ausdehnung beendet. Der erhaltene Schaum hat eine gleichmäßige
Zellenstruktur und eine Dichte von 0,35.
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Beispiel 6 100 g eines Mischpolymerisats aus 18 Molprozent Monophenylsiloxan,
15 Molprozent Phenylwasserstoffsiloxan, 15 Molprozent Monomethylsiloxan, 171/2 Molprozent
Methylwasserstoffsiloxan, 27 Molprozent Phenylmethylsiloxan und 7,5 Molprozent Diphenylsiloxan
unter Zusatz von 2 g Wasser werden mit 4 ccm der Katalysatorlösung des Beispiels
1 vermischt. Das Schäumen setzt nach 3 Minuten ein und ist nach 60 Minuten beendet.
Der erhaltene Schaum hat eine grobe Zellenstruktur und eine Dichte von 0,12.
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Bei Anwendung von 2 g Glyzerin an Stelle von Wasser beginnt das Schäumen
nach 2 Minuten und endet innerhalb 50 Minuten; der erhaltene Schaum hat eine grobe
Zellenstruktur und eine Dichte von 0,10.
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Beispiel 7 100 g eines Mischpolymerisats aus 30 Molprozent Phenylmethylsiloxan.
25 Molprozent Methylwasserstoffsiloxan, 5 Molprozent Dimethylwasserstoffsiloxan
und 40 Molprozent Monophenylsiloxan werden mit 4 ccm der Katalysatorlösung des Beispiels
1 gemischt.
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Das Schäumen beginnt nach 2 Minuten und endet innerhalb 30 Minuten;
der erhaltene Schaum hat eine Dichte von 0,40.
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Beispiel 8 100 g eines Mischpolymerisats aus 40 Molprozent Phenylmeiliylsiloxan,
20 Molprozent Methylwasserstoffsiloxan, 30 Molprozent Monophenylsiloxan und 10 Molprozent
H Si O1.5 werden mit 2 g Butanol und 2 ccm der Katalysatorlösung des Beispiels 1
gemischt.
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Die Ausdehnung setzt sofort ein und ist nach 10 Minuten beendet. Der
erhaltene Schaum hat eine Dichte von 0,35.
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Gleichwertige Ergebnisse erzielt man, wenn nach Beispiel 3 als Katalysator
Benzyltrimethylammorliumbutoxyd und athyl-tris- (P-oxäthyl) -ammoniumbutoxyd verwendet
werden.
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Beispiel 9 Lösungen von Benzyltrimethylammoniumhdyroxyd, ß-Oxäthyltrimethylammoniumhydroxyd
und ß-Oxäthyltrimethylammonium-2-äthylhexanat in Methanol werden zu Methylwasserstoffpolysiloxan
der allgemeinen Formel (C H3 H Si 0) 5 in solcher Menge gegeben, daß jeweils 10
Gewichtsprozent Katalysator vorliegen. In jedem Falle erhält man einen brauchbaren
Schaum.
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Beispiel 10 10 g eines Mischpolymerisats, das siliciumgebundene Hydroxylgruppen
aufweist und aus 33 Molprozent Monophenylsiloxan, 32,5 Molprozent Methylwasserstoffsiloxan,
27 Molprozent Phenylmethylsiloxan und 7,5 Molprozent Diphenylsiloxan erhalten ist,
werden mit 0,15 ccm einer 200/oigen Lösung von ß-Oxäthylterimethylammonium-2-athylexanat
in Butanol und 0.05 ccm einer 20%igen Lösung von ß-Oxäthylbenzyldimethylammoniumbutoxyd
in Butanol gemischt. Das Schäumen setzt in 0,5 Minuten ein; man erhält einen gleichmäßigen
Schaum mit einer Dichte von 0,28.
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Gleichwertige Ergebnisse werden erzielt, wenn man nach Beispiel 3
5 g (C2H5HSiO) 5 verwendet.
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Beispiel 11 Befriedigende Schäume erhält man, wenn man 100 g eines
Mischpolymerisats aus 10 Molprozent Monovinylsiloxan, 10 Molprozent Monooctadecylsiloxan,
10 Molprozent Pentachlorphenoxymethyl- (methyl) -siloxan, 15 Molprozent (Trifluormethyl)
-phenylsiloxan der Formel F3CC6H4SiO15, 50 Molprozent Dimethylsiloxan und 5 Molprozent
H Si °l 5 mit 10 g eines Mischpolymerisats aus Methylwasserstoffsiloxan und Trimethylsiloxan,
3 g Propylenglykol und 4 ccm der Katalysatorlösung nach Beispiel 1 mischt und die
Mischung hierauf bei Raumtemperatur stehenIäßt.
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Beispiel 12 Zu einer Mischung von 100 g eines Methylphenylpolysiloxanharzes
mit siliciumgebundenen Hydroxylgruppen, das durchschnittlich insgesamt 1,36 Methyl-und
Phenylgruppen je Si-Atom enthält, 11 g Methylen-
chlorid, 10 g Propylenglykol, 4
g Polykieselsäureäthylester und 6 g gemischten cyclischen Methylwasscrstoffsiloxanen
werden 4 ccm einer 35gewichtsprozentigen Lösung von Benzyltrimethylammoniumhydroxyd
in Butanol gegeben. Das Schäumen beginnt sofort; man erhält einen Schaum feiner
Porengröße und mit einer Dichte von 0,06. Der Harzschaum härtet in 6 Stunden bei
Raumtemperatur.
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Bei Anwendung von 20 g statt 10 g Propylenglykol erhält man einen
Harzscllaulll mit einer Dichte von 0,05, der in 6 Stunden bei Raumtemperatur härtet.
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Gleichwertige Ergebnisse erhält man auch, wenn an Stelle des Polykieselsäureäthylesters
den Isopropyl-, n-Butyl- oder Äthyl-2-äthylhexylester, hzw.
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Mischungen hiervon. angewandt werden.
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PATENTANSPROCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von Schaumkörpern auf
Organopolysiloxanharz-Grundlage, dadurch gekennzeichnet, daß Gemische von (A) Organopolysiloxanen
mit durchschnittlich 1 bis 1.8, gegebenenfalls halogenierten einwertigen Kohlenwasserstoffresten
oder Halogenphenoxymethylresten je Si-Atom, wobei mindestens 1 Gewichtsprozent der
Siloxaneinheiten zumindest 1 Wasserstoffatom am Si-Atom enthält, (B) bis zu 30 Gewichtsprozent,
berechnet auf das Polysiloxan, an quartären Ammoniumhydroxyden, -alkoxyden oder
quartären Ammoniumsalzen von aliphatischen Carbonsäuren mit mindestens 5 C-Atomen
oder Alkalialkoxyden und im Falle von hydroxylgruppenfreien Organopolysiloxanen
(C) einer nicht sauren, reaktionsfähige Hydroxylgruppen aufweisenden monomeren oder
polymeren Verbindung bei Raumtemperatur verschäumt und gehärtet werden.