DE1016247B - Verfahren zur Herstellung von mehrwertigen Alkoholen und deren Aldehyd-, Keto- oder AEtherderivaten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von mehrwertigen Alkoholen und deren Aldehyd-, Keto- oder AEtherderivaten

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DE1016247B
DE1016247B DEN7095A DEN0007095A DE1016247B DE 1016247 B DE1016247 B DE 1016247B DE N7095 A DEN7095 A DE N7095A DE N0007095 A DEN0007095 A DE N0007095A DE 1016247 B DE1016247 B DE 1016247B
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von mehrwertigen Alkoholen und deren Aldehyd-, Keto- oder Atherderivaten Es ist bekannt, daß sehr viele organische Verbindungen, welche mindestens eine olefinische Doppelbindung enthalten, mit Wasserstoffsuperoxyd durch Addition von zwei Hydroxylgruppen an die Doppelbindung zu Verbindungen mit mehreren Hydroxylgruppen umgesetzt werden können. Bei ungesättigten Fettsäuren und ihren Estern verläuft diese Reaktion glatt und ohne Gefahr von übermäßigen Nebenreaktionen, insbesondere von Oxydationen. Bei oxydationsempfindlichen olefinischen Verbindungen, welche keine
    0
    -C-O- -Gruppe
    enthalten, verläuft die Reaktion aber ziemlich langsam und unter Bildung von unerwünschten Mengen an Nebenprodukten. Durch diese Verwendung von geeigneten Katalysatoren, insbesondere Metalloxyden, wie Wolframsäure, welche unstabile Persäuren bilden, kann der Ablauf der Reaktion zwar günstig beeinflußt werden, doch ist sie im Falle der zuletzt genannten olefinischen Verbindungen immer noch unerwünscht langsam und mit Nebenreaktionen verbunden. Um die Reaktionszeit abzukürzen, wird in der britischen Patentschrift 654 764 empfohlen, die Hydroxylierung bei Temperaturen zwischen 70 und 1000 und unter Verwendung von Wolframoxyd oder Molybdänoxyd als Katalysator durchzuführen. Nach dieser Methode können kürzere Reaktionszeiten erreicht werden, jedoch nur auf Kosten der Ausbeute an erwünschten Produkten, bezogen auf eine gegebene Menge an Ausgangsmaterial, insbesondereWasserstoffsuperoxyd.
  • Es wurde nun gefunden, daß bei der Herstellung von mehrwertigen Alkoholen und deren Aldehyd-, Keto- oder Ätherderivaten durch Hydroxylierung von olefinischen Verbindungen mit Wasserstoffsuperoxyd in Gegenwart eines Katalysators aus einem Metalloxyd, welches unstabile Persäuren bildet, die Gesamtzeit der Reaktion wesentlich verkürzt werden kann, während gleichzeitig Nebenreaktionen, die zu Verlusten eines Reaktionsteilnehmers führen, auf ein Minimum reduziert oder im wesentlichen unterdrückt werden. Erfindungsgemäß wird in einer ersten Verfahrensstufe bei einer Temperatur im Bereich von 40 bis 600 gearbeitet, bis das Wasserstoffsuperoxyd im wesentlichen vollständig umgewandelt ist, d. h. bis der Wasserstoffsupernxydgehalt der Reaktionsmischung auf nicht mehr als ungefähr 100/o, z. B. bis zu 50/0 der ursprünglich anwesenden Menge, vermindert ist, wobei aber die Hydroxylierung der olefinischen Verbindung unvollständig bleibt. Anschließend wird dann die Hydroxylierungsreaktion in einer zweiten Verfahrens stufe bei höheren Temperaturen im Bereich von 60 bis etwa 1000 vollständig zu Ende geführt.
  • Welche besondere Kombination der Temperaturen innerhalb dieser beiden verschiedenen Bereiche in jedem gegebenen Fall am günstigsten ist, hängt von der olefinischen Verbindung, die hydroxyliert werden soll, und dem speziellen ausgewählten Katalysator ab.
  • Auf jeden Fall ist es sehr wichtig, die Reaktionsmischung so lange im Bereich von 40 bis 600 zu halten, bis das freie Wasserstoffsuperoxyd im wesentlichen umgewandelt ist, und erst dann die Mischung in der zweiten Reaktionsstufe bei einer höheren Temperatur zu behandeln.
  • Offenbar verbindet sich in der ersten Reaktionsstufe das Wasserstoffsuperoxyd mit dem Katalysator und/oder bildet Zwischenprodukte mit der olefinischen Verbindung oder wird in anderer Weise verbraucht, bevor die Hydroxylierung der letzteren vollständig ist. Eine Temperatur im Bereich von 40 bis 600 ist für die gewünschte einleitende Reaktion notwendig.
  • Höhere Temperaturen begünstigen in dieser Verfahrensstufe die Oxvdation der olefinischen Verbindung durch freies Wasserstoffsuperoxyd oder führen zu Verlusten durch andere Nebenreaktionen. Diese Nebenreaktionen werden jedoch in dem Verfahren der vorliegenden Erfindung unterdrückt, bei dem solche höhere Temperaturen ausschließlich in der zweiten Stufe angewendet werden, in welcher freies Wasserstoffsuperoxyd nicht mehr anwesend ist. Unter diesen neuartigen Bedingungen wird die gesamte Reaktionszeit ohne Verlust hinsichtlich Umwandlungsgrad oder Ausbeute wesentlich abgekürzt. Daher ist die benötigte Investierung für eine gegebene Produktionsanlage wesentlich verringert, und die Gesamtkosten des Endproduktes sind niedrig. In diesem Zusammenhang ist auch die vereinfachte Gewinnung von Bedeutung, die durch die höhere Reinheit der ohne Nebenreaktionen erhaltenen Produkte möglich geworden ist.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung kann mit einer Vielzahl von oxydationsempfindlichen olefinischen Verbindungen ohne Carboxylgruppe ausgeführt werden, insbesondere mit solchen, die eine Löslichkeit von mindestens 5 g pro 100 g Wasser bei 500 aufweisen. Beispiele von bevorzugten olefinischen Alkoholen sind: Allylalkohol, Methylvinylcarhinol, Methallylalkohol, Butylenalkohol, Allylcarbinol, Äthylvinylcarbinol, D imethylvinylcarbinol, Methylisopropenylcarbinol, die Cyclopentenole und Cyclohexenole und Styrolcarbinol. Es können aber durch olefinische Aldehyde, Ketone oder Äther verwendet werden, beispielsweise Acrolein, Crotonaldehyd, Tiglinaldehyd, ß-Methylcrotonaldehyd, Methylvinylketon, Methylallylketon, Äthylidenaceton, Methylisopropenylketon, Mesityloxyd, Methylallyläther, Diallyläther, Dimethallyläther, Vinylallyläther und Allylbutylenäther und insbesondere die wasserlöslichen olefinischen Äther wie z. B. Glycolmonoallyläther und Glycerinmonoallyläther. Ferner können seine Olefine wie Athylen, Propylen, Butylene, Amylene und höhere Homologen derselben, Cyclopenten, Cyclohexen und Methylcyclohexen auf diese Weise hydroxyliert werden. Auch Diolefine wie z. B. Allen, Butadien, Isopren oder andere Pentadiene, Cyclopentadien, Methylcyclopentadien, Cyclohexadien und Dicyclopentadien sowie halogensubstituierte Olefine, z. B. Allylchlorid, Methallylchlorid, Butylenbromid und Butylenjodid. lassen sich als Ausgangsmaterial verwenden. Halogensubstituierte Produkte von olefinischen Alkoholen, Äthern, Aldehyden und Ketonen, die das Halogenatom oder die Halogenatome an einem nichtolefinischen Kohlenstoffatom tragen, können gleichfalls verwendet werden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorzugsweise in Gegenwart eines Verdünnungsmittels oder eines nichtreaktionsfähigen Lösungsmittels für die zu hydroxylierende olefinische Verbindung ausgeführt.
  • Bei der Hydroxylierung von wasserlöslichen olefinischen Verbindungen in Gegenwart von Wasser als Lösungsmittel werden besonders hohe Ausbeuten erhalten, wenn man kontrollierte Mischungsverhältnisse verwendet. So wurde gefunden, daß die besten Ergebnisse erhalten werden, wenn folgende Mischungsverhältnisse der einzelnen Komponenten in der Reaktionsmischung angewandt werden: Zahl der Mole der olefinischen Verbindung pro Mol H202 wie 1,5 : 8, vorzugsweise 2 : 4.
  • Zahl der Mole von Wasser pro Mol Ho O., wie 40: 200, vorzugsweise 60:100.
  • Zahl der Mole des Metalloxydkatalysators pro Mol Homo2 wie 0,01: 0,05, vorzugsweise 0,02 : 0,04.
  • Niedrige Mischungsverhältnisse von olefinischer Verbindung zu Wasserstoffsuperoxyd verringern die Ausbeute an hydroxylierten Produkten, während höhere Mischungsverhältnisse die Kapazität der Anlage verkleinern, ohne ausgleichende Vorteile zu ermöglichen. Die Wassermengen in dem angegebenen Bereich haben den zweifachen Vorteil der Reaktionsbeschleunigung und der Ausbeuteverbesserung. Die Reaktionsgeschwindigkeit wird auch durch eine erhöhte Katalysatorkonzentration im angegebenen Bereich gefördert.
  • Die bevorzugten Katalysatoren bei dem erfindungsgemäßen Verfahren sind Oxyde von Wolfram, Molybdän oder Vanadium.
  • Diese Metalloxyde bilden in Gegenwart von Wasserstoffsuperoxyd unstabile Persäuren, welche wahrscheinlich die eigentlichen wirksamen katalysierenden Mittel für die Hydroxylierung darstellen. Die Metalloxyde können daher auch in Form ihrer Säuren mit gleichem Erfolg eingesetzt werden. So kann Wolframsäure oder irgendeine der Heteropolywolframsäuren an Stelle oder zusammen mit Wolframoxyd zugegeben werden. Ebenso kann Molybdänsäure an Stelle von Molybdänoxyd zugefügt werden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren kann ansatzweise, diskontinuierlich oder kontinuierlich ausgeführt werden. Die Zeichnung erläutert eine vorteilhafte kontinuierliche Arbeitsweise, welche die als Beispiel gewählte Hydroxylierung von Allylalkohol zu Glycerin unter Verwendung von Wolfrnmoxyd als Katalysator betrifft, wobei letzterer in Form von Wolframsäure eingeführt wurde.
  • Der Allylalkohol wird von einem nicht gezeigten Sammelbehälter über Leitung 1 zu einer Sammelleitung 2 geführt, in welche auch Leitung 3 mit im Kreislauf geführten Überschuß an Allylalkohol mündet. Leitung 4 führt der Sammelleitung 2 Wasserstoffsuperoxyd zu, vorzugsweise in Form einer wäßrigen Lösung mit einer Konzentration von 30 bis 350/0, wobei das Molverhältnis von Allylalkohol zu Wasserstoffsuperoxyd etwa 1,5 :1 bis 4:1 beträgt.
  • Der aus dem Endprodukt zurückgewonnene Katalysator wird durch Leitung 6 zusammen mit einer durch Leitung 7 eingeführten Aufschlämmung von frischer Wolframsäure über die gemeinsame Leitung 5 der Sammelleitung 2 zugeführt. Der im Kreislauf geführte Überschuß an Allylalkohol soll zweckmäßigerweise als wäßrige Lösung mit eingestelltem Wassergehalt vorliegen. Hierbei ist auch die Wassermenge zu berücksichtigen. die mit dem Wasserstoffsuperoxyd eingeführt wird, damit das gewünschte Verhältnis von 40 : 200, vorzugsweise 60:100 Mol an Wasser pro Mol Wasserstoffsuperoxyd vorliegt. Die Mischung aus Allylalkohol, Wasserstoffsuperoxyd, Wasser und Katalysator wird durch Leitungen 8 und 9 über eine Zirkulationspumpe 10 einem Wärmeaustauscher 11 zugeführt, in welchem sie heispielsweise mittels warmen oder kalten Wassers (Leitung 12bzw. 13) temperiert wird, um die Reaktionsmischung in der ersten Stufe 15 auf der gewünschten Temperatur von 40 bis 600 zu halten. Die bevorzugte Temperatur beträgt im Falle von Allylalkohol ungefähr 50 bis 55°.
  • Die Temperatur der Reaktionsmischung in dem Wärmeaustauscher soll nicht höher als 600 sein, und vorzugsweise soll sie von der Temperatur der Mischung im Reaktionsgefäß 15 um nicht mehr als + 50 differieren. Vom Wärmeaustauscher 11 gelangt die Mischung vorzugsweise über eine geeignete Misch- und Rührvorrichtung zum Reaktionsgefäß 15.
  • Sehr vorteilhaft ist eine Einspritzdüse 16 in Form eines vertikalen Rohres, das mit einer Mehrzahl von Auslaßöffnungen versehen ist, die solche Abmessungen aufweisen, daß der ankommende Flüssigkeitsstrom eine genügende Geschwindigkeit erhält, um die Flüssigkeit im Reaktionsgefäß gut zu durchmischen.
  • Die Führung der Reaktionsmischung im Kreislauf über die Leitungen 17 und 9 zur Pumpe 10 und wieder zurück zum Wärmeaustauscher erleichtert die Durch mischung noch und verringert den Energiebetrag, der für die Aufrechterhaltung der gewünschten gleichmäßigen Reaktionstemperatur benötigt wird.
  • Die Reaktionsmischung wird durch Leitung 18 aus dem Reaktionsgefäß 15 abgezogen und dem Reaktionsgefäß 19 zugeführt, in welchem die Umwandlung des noch in freier Form anwesenden Wasserstoffsuperoxids bei der gleichen odez r anderen Temperatur im Bereich von 40 bis 600 zu Ende geführt wird. In gleicher Weise wie bei dem Reaktionsge£äß 15 kann die Mischung über die Leitung 20, Pumpe 21 und Wärmeaustauscher 22 im Kreislauf geführt werden, wobei die Durchmischung durch die Einspritzdüse 26 noch befördert wird. Die Geschwindigkeit, mit der die Reaktionsmischung durch Leitung 27 abgezogen wird, entspricht der Zufuhr der Reaktionsmischung durch Zeitung 8, welche so eingestellt wird, daß das freie Wasserstoffsuperoxyd in der Mischung auf unter lO0/o des Ausgangswertes verringert wird.
  • Die Hydroxylierung wird im Reaktionsgefäß 28 zu Ende geführt, welchem die praktisch kein nichtgebundenes Wasserstoffsuperoxyd mehr enthaltende Reaktionsmischung durch Leitung 27 zugeleitet wird.
  • Die Reaktionsmischung kann über Leitungen 29 und 30, Pumpe 31 und den Wärmeaustauscher 32 sowie die Mischdiise 34 im Kreislauf geführt werden.
  • Der Wärmeaustauscher 32 ist mit einer Dampfeinlaßleitung 35 versehen, die ein thermostatisch gesteuertes Ventil 36 zur Regulierung der Dampfmenge hat, das auf Änderungen der Temperatur der Reaktionsmischung im Reaktionsgefäß 28 anspricht.
  • Der Abdampf wird durch Leitung 37 entfernt. Die Temperatur im Reaktionsgefäß 28 wird höher gehalten als in der vorhergehenden Stufe oder Stufen, und zwar zwischen 60 und etwa 1000.
  • Ein Teil der umgesetzten Mischung wird durch Leitung 38 von dem im Kreislauf geführten Strom abgezweigt. und in der Zentrifuge 39 wird der I Katalysator entfernt. Das Rohprodukt aus der Zentrifuge wird durch Leitung 40 in den Behälter 41 abgezogen.
  • Der wiedergewonnene Wolframsäurekatalysatof wird mit Wasser aus Leitung 42 gewaschen und einem Aufschlämmungsvorratsbehälter 43 zugeführt. Diesem kann er durch Leitung 44 entnommen und über Pumpe 45 durch Leitung 6 in das Verfahren zurückgeführt werden. Das Rohprodukt im Behälter 41 enthält neben Glycerin Wasser und einen Überschuß an nichtumgesetztem Allylalkohol, welcher durch Destillation in einer nicht gezeigten Kolonne abgetrennt wird. Er dient als Ausgangsmaterial des wäßrigen im Kreislauf geführten Allylalkoholstroms. der durch Leitung 3 der Anlage zugeführt wird.
  • Die folgenden Beispiele erläutern das erfindungsgemäße Verfahren näher und zeigen einige der Vorteile, welche dadurch erhalten werden können.
  • Beispiel 1 In einer Anlage vom Typ, wie er in der Zeichnung dargestellt ist, werden als Ausgangslösung 2 Mol Allylalkohol pro Mol Wasserstoffsuperoxyd bei einer Allylalkoholkonzentration von 8 O/o in wäßriger Lösung und bei einem Gewichtsverhältnis von Wolframsäurekatalysator zu Allylalkohol wie 0,06:1 verwendet. Bei einer stündigen Verweilzeit in jedem der beiden ersten Reaktionsgefäße, die auf eine Temperatur von 550 gehalten werden, und bei einer lstündigen Verweilzeit in dem Endreaktionsgefäß, das auf 710 gehalten wird, wird Glycerin in einer Ausbeute von 89 Molprozent, bezogen auf an- gewandten Allylalkohol, und 87 Molprozent, bezogen auf die Wasserstoffsuperoxydzufuhr, hergestellt.
  • Beispiel 2 Es wird unter Verwendung eines Mischers und dreier gerührter, in Serie geschalteter Behälter Allylalkohol hydroxyliert. Dabei wird eine Zufuhrmischung, die Wasser, Allylalkohol und Wasserstoffsuperoxyd in einem Molverhältnis von 82 : 2:1 enthält, verwendet. Eine 88,40/oige Umwandlung von Wasserstoffsuperoxyd zu Glycerin wird aus obiger Mischung mittels 5,98 Gewichtsprozent Wolframsäure, bezogen auf den Allylalkohol, als Katalysator und einer Temperatur von 500 im Mischer und den ersten beiden Reaktionsgefäßen und 700 im letzten Reaktionsgefäß und bei einer insgesamten Verweilzeit von 3 Stunden (2 Stunden bei 500, wobei der Wasserstoffsuperoxvdgehalt der Mischung auf 5 0/o vermindert wird, jedoch das hergestellte Glycerin nur 83 Molprozent des Wasserstoffsuperoxyds beträgt, und 1 Stunde bei 700) erhalten, Die Ausbeute an Glycerin, bezogen auf den angewandten Allylalkohol, beträgt 89 0/o. Das Glycerin wird als eine 5,50/oige Lösung in Wasser, nachdem der Uberschuß an Allylalkohol entfernt ist, erhalten und ergibt nach der Analyse 1000/oiges Glycerin, obgleich es einen merklichen Beigeschmack hat, welcher jedoch rasch durch Behandlung mit Aktivkohle entfernt werden kann und wodurch ein Produkt erhalten wird, das allen Prüfungen für reinstes Glycerin standhält.
  • Die Umsetzung in einer einzigen Stufe bei 500 unter sonst gleichen Bedingungen benötigt 8 Stunden Verweilzeit, um eine gleiche Umwandlung von Wasserstoffsuperoxyd zu Glycerin zu erhalten. Bei höheren Temperaturen in einer solchen einzigen Reaktionsstufe entsteht ein bestimmter Verlust an Ausbeute, welcher in gleicher Weise wie die Reaktionstemperatur ansteigt, z. B. bei 700 ist die endgültige Ausbeute 86,50/0.
  • Beispiel 3 Es wird Butylenalkohol in zwei Stufen hydroxyliert. Die erste Stufe wird bei 450 durchgeführt, bis eine Prüfung mit Kaliumjodid in Schwefelsäure zeigt, daß das Wasserstoffsuperoxyd im wesentlichen vollkommen verbraucht ist. Anschließend wird bei 800 für zusätzliche 45 Minuten die zweite Stufe durchgeführt. Man erhält eine Ausbeute an Methylglycerin von 89 0/o der Theorie, bezogen auf das angewendete Wasserstoffsuperoxyd, und 900/0, bezogen auf den umgesetzten Butylenalkohol, unter Anwendung eines Ausgangs-Molverhältnisses von Butylenalkohol zu Wasserstoffsuperoxyd wie 2:1 und 5 Gewichtsprozent von Wolframsäure (bezogen auf Butylenalkohol) als Katalysator.
  • Nach dem gleichen Verfahren kann Glycerinaldehyd in einer Ausbeute von 80°/o hergestellt werden, wenn Acrolein und Wasserstoffsuperoxyd in einem Molverhältnis von 2: 1 und 0,7 Gewichtsprozent (bezogen auf Acrolein) Osmiumtetraoxyd als Katalysator verwendet werden.
  • Es ist gezeigt worden, daß das erfindungsgemäße Verfahren viele Vorteile aufweist, besonders bei vergrößertem Durchsatz in einer Anlage, ohne Ausbeuteverlust an hydroxyliertem Produkt in Kauf nehmen zu müssen. Das erfindungsgemäße Verfahren hat große Anwendungsmöglichkeiten, nicht nur in bezug auf oxydationsempfindliche olefinische Verbindungen, welche mit Wasserstoffsuperoxyd umgesetzt werden können, sondern auch im Hinblick auf das Verfahren, das zur Ausführung der verschiedenen Herstellungsstufen verwendet wird.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von mehrwertigen Alkoholen und deren Aldehyd-, Keto- oder Atherderivaten durch Hydroxylierung von olefinischen Verbindungen ohne Carboxylgruppe, mit Wasserstoffsuperoxyd in Gegenwart eines unstabile Persäuren bildenden Katalysators aus Metalloxyd, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktion in einer ersten Verfahrensstufe bei einer Temperatur im Bereich von 40 bis 600 bis zur im wesentlichen vollständigen Umwandlung des Wasserstoffsuperoxyds durchgeführt wird, wobei aber die Hydroxylierung der olefinischen Verbindung unvollständig bleibt, und daß anschließend die Hydroxylierung in einer zweiten Verfahrensstufe bei höheren Temperaturen im Bereich von 60 bis etwa 1000 vollständig zu Ende geführt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein olefinischer Alkohol, vorzugsweise Allylalkohol, oder eine andere olefinische Oxyverbindung, insbesondere ein Äther, Keton oder Aldehyd, wie Acrolein, hydroxyliert wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hydroxylierung in Gegenwart eines Lösungs- oder Verdünnungsmittels, vorzugsweise Wasser, durchgeführt wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Hydroxylierung in einer Reaktionsmischung durchgeführt wird, die pro Mol Wasserstoffsuperoxyd 1,5 bis 8 Mol der olefinischen Verbindung ohne Carboxylgruppe, 40 bis 200 Mol Wasser und 0,01 bis 0,05 Mol des Katalysators enthält.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Katalysator ein Oxyd von Wolfram, Molybdän oder Vanadium ist.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Britische Patentschrift Nr. 654 764.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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GB654764A (en) * 1948-02-05 1951-06-27 Distillers Co Yeast Ltd Hydroxylation of olefinic compounds

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GB654764A (en) * 1948-02-05 1951-06-27 Distillers Co Yeast Ltd Hydroxylation of olefinic compounds

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