DE10161890A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Beeinflussung der Drucklänge - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Beeinflussung der DrucklängeInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Beeinflussung der Relativposition zwischen Antriebskomponenten (2, 5) von Druckformzylinder (1) und Übertragungszylinder (4) im Druckwerk von Mehrfarbenrotationsdruckmaschinen. An den Umfangsflächen von Druckformzylinder (1) und Übertragungszylinder (4) sind Aufzüge zur Übertragung des Druckbildes auf den zu verarbeitenden Bedruckstoff aufgenommen. Der Druckformzylinder (1) und der Übertragungszylinder (4) rotieren um druckwerkseitig in Lagern (3, 6) aufgenommene Rotationsachsen. Der Antrieb des Zahnrades (2) des Druckformzylinders (1) erfolgt zur Erzeugung einer minimalen Differenzbewegung zwischen den Oberflächen des Druckformzylinders (1) und des Übertragungszylinders (4) über ein ungleichförmig übersetzendes Koppelgetriebe (13, 30).
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Beeinflussung der
Drucklänge, insbesondere in Druckwerken von bogenförmiges Material verarbeitenden
Mehrfarbenrotationsdruckmaschinen.
DE 33 36 792 C2 bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Erzielung eines passer- und
registerhaltigen Drucks an Druckmaschinen. Diese ist mit an einem gemeinsamen
Gegendruckzylinder angestellten Formatzylinder mit zugehörigen Farbwerken und mit
einem den Gegendruckzylinder antreibenden Zentralrad versehen, dessen Teilkreis dem
Gegendruckzylinderdurchmesser angepaßt ist. Um auch Bahnen mit geringer
Dehnfähigkeit, die mit Markierungen versehen sind, abermals passer- und registerhaltig
bedrucken zu können, ist auf der Welle des ersten Zentralrades ein zweites Zentralrad,
welches mit dem die Formzylinder antreibenden Zahnrad kämmt, frei drehbar gelagert.
Beide Zentralräder kämmen mit den beiden Ausgangsritzeln eines Differentialgetriebes,
welches beide Ritzel mit gleicher Geschwindigkeit oder einstellbarer
Relativgeschwindigkeit antreibt. Das Differentialgetriebe seinerseits ist durch einen
Servomotor angetrieben.
EP 0 459 098 A1 bezieht sich auf eine Druckmaschine, bevorzugt eine
Flexodruckmaschine. Bei einer Druckmaschine mit einem Gegendruckzylinder und
mehreren Druckwerken, deren Formatzylinder an diesen an- und von diesem abstellbar
sind, kämmt ein mit dem Gegendruckzylinder gleichachsig angetriebenes Zentralrad mit
sämtlichen Formatzylinderzahnrädern. Um eine Flexodruckmaschine bereitzustellen, mit
der sich auch mit Formatzylindern drucken läßt, deren Formatlängen bzw. Durchmesser
nicht genau in das Zahnteilungsmuster paßt, ist das Zentralrad frei drehbar auf einem
Wellenzapfen des Gegendruckzylinders oder auf einen mit diesen fluchtenden Zapfen
gelagert, wobei der Gegendruckzylinder mit einem steuerbaren Antrieb versehen wird, der
diesen mit einer Umfangsgeschwindigkeit antreibt, die im wesentlichen der gemessenen
Umfangsgeschwindigkeit der Formatzylinder entspricht.
Beim Drucken an einer bogenförmiges Material verarbeitenden Mehrfarbenoffsetmaschine,
insbesondere beim Bogenoffset, sind verschiedene Phänomene bekannt, die sich auf die
Länge der Druckbilder einzelner Farbauszüge auswirken können. Der Passer der
verschiedenen Farbauszüge zueinander kann für die Umfangsrichtung dann nicht mehr auf
dem gesamten Bogen korrekt eingestellt werden; man spricht in diesem Zusammenhang
von Kürzer-/Längerdrucken. Da die Bogenvorderkante des bogenförmigen Materials
jeweils passgenau ausgerichtet wird, zeigt sich dieser Effekt in den Passerdifferenzen
ansteigend in Richtung auf die Bogenhinterkante hin. Die allgemeine Tendenz verläuft
dahingehend, daß in den hinteren Druckwerken einer Mehrfarbenrotationsdruckmaschine
kürzer gedruckt wird, verglichen zum Auszug aus dem ersten Druckwerk der
bogenverarbeitendes Material verarbeitenden Mehrfarbenrotationsdruckmaschine.
Es wurde versucht, den sich einstellenden unterschiedlichen Drucklängenänderungen durch
entsprechendes Unterlegen der Druckplatte oder des Übertragungszylinderaufzuges im
Druckwerk der Rotationsdruckmaschine Herr zu werden. Ferner hat man versucht, durch
nach Durchmesserklassen gestuften entsprechenden Paaren von Druckformzylindern und
Übertragungszylindern sowie nach Dicke gestufter Zylinderaufzugsbleche die sich
einstellenden Drucklängenänderungen über die Reihenfolge der Druckwerke in
Bogenlaufrichtung gesehen zu minimieren.
Das Unterlegen der Druckformen ist jedoch bei Mehrfarbenrotationsdruckmaschinen, bei
denen vollautomatische bzw. halbautomatische Druckformzuführeinrichtungen verwendet
werden, wenig sinnvoll. Es hat sich ferner herausgestellt, daß bei gestuften, entsprechend
von Durchmesserklassen zusammengestellten Platten bzw. Druckzylindern sich die
Drucklängenänderungen nicht in gewünschtem Maße reduzieren lassen.
Angesichts des aufgezeigten Standes der Technik sowie des beschriebenen technischen
Problems liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Korrektur der Drucklänge in bogenverarbeitenden Rotationsdruckmaschinen
bereitzustellen, welches eine Variation der Drucklänge auch während des Betriebs der
Rotationsdruckmaschine zuläßt.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale der Ansprüche 1, 2 und 14
gelöst.
Die mit der erfindungsgemäßen Lösung einhergehenden Vorteile sind vor allem darin zu
ersehen, daß mit dem erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahren und der
erfindungsgemäß vorgeschlagenen Vorrichtung die Drucklänge in jedem Druckwerk einer
Mehrfarbenrotationsdruckmaschine individuell variiert werden kann. Wird als
ungleichförmig übersetzendes Koppelgetriebe insbesondere ein Räderkoppelgetriebe
eingesetzt, läßt sich die Übertragungsfunktion, d. h. die Anpassung der Drehwinkel von
Druckformzylinder und Übertragungszylinder in beliebigen Grenzen verstellen. Das
Vorsehen eines ungleichförmig übersetzenden Getriebes zwischen den
Antriebskomponenten der das Druckbild übertragenden Zylinder gestattet in vorteilhafter
Weise einen Verzicht auf manuell aufzubringende Unterlagenbogen an den an den
Mantelflächen des Druckformzylinders aufgenommenen Druckformen. Das Aufbringen
von Unterlagebögen an Mantelflächen von Druckformzylindern, denen halbautomatische
bzw. vollautomatische Druckformwechseleinrichtungen zugeordnet sind, würde den mit
diesen Vorrichtungen ausgestatteten Druckwerken, die hinsichtlich der Einrichtezeiten
erheblich günstiger sind, erzielten Zeitvorsprung wieder nehmen.
In einer Ausgestaltungsvariante des der Erfindung zugrundeliegenden Gedankens läßt sich
das ungleichförmige Übersetzungskoppelgetriebe als ein Räderkoppelgetriebe mit
Zwischenrädern ausbilden. Die Zwischenräder des Räderkoppelgetriebes werden bevorzugt
mit einem Übersetzungsverhältnis von 1 in bezug aufeinander ausgelegt und lassen sich
bauraumsparend in den Räderzug der Antriebszahnräder der miteinander
zusammenarbeitenden Druckform- bzw. Übertragungszylinder integrieren.
In bevorzugter Ausgestaltung dieser Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Lösung
sind die Zwischenräder in einer Schwingenanordnung gelagert. Diese wiederum ist an den
Rotationsachsen des Druckformzylinders bzw. des Übertragungszylinders aufgenommen.
Zur Erzeugung einer Relativbewegung der Schwingenanordnung kann diese entweder über
ein Kurvengetriebe oder einen geregelten Stellantrieb gesteuert sein. Der Vorteil dieser
Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Lösung liegt darin, daß über die im
Übersetzungsverhältnis von 1 mit einander kämmenden in der Schwingenanordnung
aufgenommenen Zwischenräder eine beliebige Übertragungsfunktion am Räder-
Koppelgetriebe eingestellt werden kann.
In einer weiteren Ausführungsvariante des vorgeschlagenen Lösungsgedankens läßt sich
das ungleichförmig übersetzende Koppelgetriebe als Zweischlag, ein erstes Koppelelement
und ein zweites Koppelelement umfassend, ausbilden. Die Ausführungsmöglichkeit des
ungleichförmig übersetzenden Koppelgetriebes als Zweischlag gestattet eine extrem
bauraumsparende Unterbringung im Zwischenraum zwischen einem an einer Stirnseite des
Druckformzylinders und dessen Antriebszahnrad zur Verfügung stehenden Bauraum.
Eine besonders günstige Antriebsmöglichkeit des zwischen dem Zylinder stirnseitig
angeordneten Antriebszahnrads und dem durch dieses angetriebenen Druckformzylinders
besteht darin, eine Kurvenscheibe vorzusehen, über welche der Zweischlag
zwangsgesteuert angetrieben werden kann. Dem als ungleichförmig übersetzendes
Koppelgetriebe dienenden Zweischlag kann zur Antriebseinleitung eine Kurvenrolle
zugeordnet sein, welche auf der zwischen Antriebsrad und Stirnseite des
Druckformzylinders angeordneten Kurvenscheibe abrollt. An der Kurvenrolle, die mittels
der Kurvenscheibe zwischen Antriebsrad und Stirnfläche des Druckformzylinders
zwangsgesteuert wird, sind das erste Koppelelement und das zweite Koppelelement
versetzt zueinander in bezug auf ihre Winkellage aufgenommen. Rollendrehpunkt und
Drehgelenk der beiden Koppelelemente müssen nicht identisch sein. Die Rolle kann auch
an einem anderen Punkt auf einem der beiden Koppelgelenke gelagert sein.
Bauraumsparend ist das erste Koppelelement des Zweischlags des ungleichförmig
übersetzenden Koppelgetriebes mit einem Drehgelenk versehen, welches an der Stirnseite
des Druckformzylinders aufgenommen ist. Das zweite Koppelelement des als
ungleichförmig übersetzendes Koppelgetriebe dienenden Zweischlages ist am
Antriebszahnrad des Druckformzylinders in einem mit einem an diesem verstellbaren
Drehgelenk gelagert.
In besonders bevorzugter Ausgestaltung der zweiten Ausführungsvariante des der
Erfindung zugrundeliegenden Gedankens ist im Antriebszahnrad des Druckformzylinders
eine das Drehgelenk des zweiten Koppelelementes aufnehmende Kulissenführung
ausgebildet, die im wesentlichen in radialer Richtung in bezug auf die Rotationsachse des
Antriebszahnrades verläuft und durch ihre radiale Bemessung einen Verstellbereich für das
am zweiten Koppelelement aufgenommenen Drehgelenk bildet. Liegen die Drehgelenke an
der Stirnseite des Druckformzylinders und innerhalb der Kulissenführung des
Antriebszahnrades übereinander, so ist die Bewegungsübertragung streng gleichförmig.
Eine Verstellung der Drehgelenke des ersten und des zweiten Koppelelementes in bezug
aufeinander erzeugt abhängig vom Bewegungsgesetz der Kurvenscheibe die
ungleichförmige Übersetzung. Je größer die Relativverstellung der Drehgelenke
zueinander, desto größer ist die erzielbare Ungleichförmigkeit in der Ablaufbewegung der
Mantelflächen der beiden miteinander zusammenarbeitenden Zylinder in bezug
aufeinander.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird ferner durch die Merkmale des
Patentanspruches 13 gelöst. Durch eine Beeinflussung in Gestalt einer minimalen
Differenzbewegung während der Bildübertragung zwischen den Oberflächen des
Druckformzylinders und der mit diesen zusammenarbeitenden Oberfläche des
Übertragungszylinders läßt sich unmittelbar bereits während des Fortdruckes in den
Druckwerken der Mehrfarbenrotationsdruckmaschine die sich einstellende
Drucklängenvariation beeinflussen. Dabei ist unerheblich, in welchem Druckwerk einer
Mehrfarbenrotationsdruckmaschine die Drucklängenkorrektur erforderlich ist. Mittels des
erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahrens läßt sich druckwerkspezifisch an jedem
Druckwerk die Drucklängenkorrektur variabel handhaben. Die Rückführung der
aufgeprägten Differenzbewegung zwischen den Oberflächen der miteinander
zusammenarbeitenden Druckwerkzylinders läßt sich bevorzugt während der Passage der
Kanalbereiche beider Zylinder realisieren.
Anhand der Zeichnung wird die Erfindung nachstehend näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 den schematischen Aufbau eines Koppelgetriebes zwischen Druckformzylinder
und Druckformzylinderzahnrad,
Fig. 2 den schematischen Aufbau eines Räderkoppelgetriebes zwischen den
Zahnrädern von Druckformzylinder und Übertragungszylinder und
Fig. 3 die Wiedergabe der Verläufe der Winkelgeschwindigkeiten von Druckform-
und Übertragungszylinder.
Aus der Darstellung gemäß Fig. 1 geht der schematische Aufbau eines Koppelgetriebes
zwischen dem Antriebszahnrad eines Druckformzylinders und des Druckformzylinders
hervor.
In Druckwerken von bogenverarbeitenden Rotationsdruckmaschinen sind ein
Druckformzylinder 1 und ein Übertragungszylinder 4, die miteinander zusammenarbeiten,
aufgenommen. Aus Gründen der darstellerischen Vereinfachung sind die
Druckwerkszylinder und des Druckwerkes gemäß der schematischen Darstellung in Fig. 1
nicht dargestellt. An den Oberflächen des Druckformzylinders 1 und des
Übertragungszylinders 4 sind das Druckbild übertragende Aufzüge aufgenommen. An der
Umfangsfläche des Plattenzylinders 1 ist eine plattenförmig konfigurierte, biegsame
Druckform aufgenommen, die mit ihren Enden im Spannkanal 21, der hier in gestrichelter
Darstellung angedeutet ist, fixiert wird. An der Oberfläche des Übertragungszylinders 4 ist
ein das Druckbild an den zu verarbeitenden Bedruckstoff übertragender Aufzug, der
vorzugsweise als ein Gummituch beschaffen ist, aufgenommen, dessen Enden ebenfalls in
einem Spannkanal 20 am Übertragungszylinder 4 fixiert sind. Mittels hier nicht näher
dargestellter, in den Spannkanälen 20 bzw. 21 aufgenommener Spanneinrichtungen, lassen
sich die Aufzüge, d. h. Druckplatte bzw. das Gummituch in Umfangsrichtung in bezug auf
die Oberflächen von Druckformzylinder 1 und Übertragungszylinder 4 spannen.
Der Druckformzylinder 1 rotiert um seine Rotationsachse, welche in den Seitenwänden des
Druckwerkes in Lagern 3 aufgenommen ist. Der Übertragungszylinder 4 ist in den
Seitenwänden des Druckwerkes drehbar in Lagern 6 aufgenommen und rotiert im
Uhrzeigersinn gemäß des Pfeiles 7. Sowohl dem Druckformzylinder 1 als auch dem
Übertragungszylinder 4 sind jeweils Antriebszahnräder 2 bzw. 5 zugeordnet, wobei das
Antriebszahnrad 2 des Druckformzylinders 1 über das Zahnrad 5 des Übertragungszylinder
4 angetrieben wird.
Zwischen der Stirnseite des hier nicht dargestellten Druckformzylinders 1 und dem
Antriebszahnrad 2 ist koaxial zur Rotationsachse des Druckformzylinders 1 eine
Kurvenscheibe 8 aufgenommen. Auf der Kurvenscheibenkontur 9, die ein Steuersegment
10 umfaßt, rollt die Umfangsfläche einer Kurvenrolle 11 ab. Diese wird zur Erzeugung
einer korrekten Abrollbewegnug auf der Kurvenscheibenkontur 9 beispielsweise über ein
Federelement an die Kurvenscheibenkontur 9 angestellt, so daß die Kurvenrolle 11 stets an
die Kurvenscheibenkontur 9 angestellt ist.
Die Kurvenrolle 11 umfaßt eine Achse 12, an welcher ein erstes Koppelelement 18 und ein
zweites Koppelelement 19 aufgenommen sind. Am ersten Koppelelement 18 ist ein
Drehgelenk 17 ausgebildet, welches an der Stirnseite des hier nicht dargestellten
Druckformzylinders 1 aufgenommen wird. Ferner ist an der Achse 12 der Kurvenrolle 11
ein zweites Koppelelement 19 befestigt, welches an seinem von der Kurvenrolle 11
abgewandten Ende ein Drehgelenk 16 umfaßt. Das Drehgelenk 16 ist von einer
kulissenartigen Öffnung 14 im Antriebszahnrad 2 des Druckformzylinders 1 umschlossen.
Die kulissenartige Öffnung 14 ist in bezug auf die Rotationsachse des Antriebszahnrades 2
des Druckformzylinders 1 im wesentlichen in radiale Richtung verlaufend angeordnet. Die
radiale Erstreckung der Kulissenführung 14 definiert den Bereich 22, innerhalb dessen das
Drehgelenk 16 des zweiten Koppelelementes 19 im Antriebszahnrad 2 des
Druckformzylinders 1 in radiale Richtung verstellbar ist.
Über die Position des Drehgelenkes 16 des zweiten Koppelelementes 19 in der
Kulissenführung 14 des Antriebszahnrades 2 wird die gewünschte Relativbewegung
zwischen Antriebszahnrad 2 und Druckformzylinder 1 eingestellt. Die gewünschte
Relativbewegung zwischen Antriebszahnrad 2 und Druckformzylinder 1 wird über die
Kurvenrolle 11 eingeleitet. Die Kurvenrolle 11 kann gemäß der Darstellung in Fig. 1
sowohl auf einer Kurvenscheibe, die eine Außenkontur aufweist, als auch über eine solche
mit einer Innenkontur gesteuert werden.
Liegen das Drehgelenk 17 des ersten Koppelelementes 18 und das Drehgelenk 16 des
zweiten Koppelelementes 19 in bezug aufeinander übereinander, so ist die
Bewegungsübertragung zwischen Antriebszahnrad 2 und dem Druckformzylinder 1 streng
gleichförmig. Durch die Vornahme einer Verstellung des Drehgelenkes 16 des zweiten
Koppelelementes 19 innerhalb der Kulissenführung 14 erfolgt eine ungleichförmige
Übersetzung zwischen dem Antriebszahnrad 2 und der Oberfläche des Druckformzylinders
1. In diesem Falle erfolgt die Bewegungsübertragung gemäß des durch die Außenkontur 9
der Kurvenscheibe 8 vorgegebenen Bewegungsgesetzes. Je größer die Verstellung des
Drehgelenkes 16 entsprechend des Stellweges 22 innerhalb der Kulissenführung 14 des
Antriebszahnrades 2 ausfällt, desto größer ist die sich einstellende ungleichförmige
Bewegungsübertragung zwischen dem Antriebszahnrad 2 und der Oberfläche des
Druckformzylinders 1.
Aus der Darstellung gemäß Fig. 2 geht der schematische Aufbau eines Räder-
Koppelgetriebes zwischen den Zahnrädern von Druckformzylinder und
Übertragungszylinder im Druckwerk einer Rotationsdruckmaschine hervor.
Gemäß dieser schematischen Darstellung sind im Druckwerk einer
Mehrfarbenrotationsdruckmaschine ein Druckformzylinder 1 und ein mit diesen
zusammenarbeitender Übertragungszylinder 4 aufgenommen. Der Druckformzylinder 1
rotiert um eine Rotationsachse, deren Lagerungen 3 in den Seitenwänden des Druckwerkes
mit Bezugszeichen 3 gekennzeichnet sind; die Rotationsachse des Übertragungszylinders 4
ist in Lagern 6 ebenfalls in den Seitenwänden eines Druckwerkes aufgenommen. Im
Druckformzylinder 1 ist ein Antriebszahnrad 2 zugeordnet, während der
Übertragungszylinder 4 ein Antriebszahnrad 5 zugeordnet ist. Die Einleitung einer
ungleichförmigen Bewegung zwischen der Mantelfläche des Übertragungszylinders 4 und
der Mantelfläche des Druckformzylinders 1 erfolgt gemäß dieser Ausführungsvariante des
der Erfindung zugrunde liegenden Lösungsgedankens durch ein Räderkoppelgetriebe 30.
Dieses umfaßt zwei in beliebiger Größe ausgestaltete Zwischenräder 31 und 32. Das
Übersetzungsverhältnis der Zwischenräder 31 und 32 liegt beim Ausführungsbeispiel bei 1,
andere Übersetzungsverhältnisse sind möglich. An den Lagern 3 und 6 von
Druckformzylinder 1 bzw. Übertragungszylinder 4 ist jeweils eine Schwinge 33 angelenkt,
an welcher die miteinander zusammenarbeitenden Zwischenräder 31, 32 gelagert sind. Das
erste Zwischenrad 31 rotiert um eine Drehachse 34, während das zweite Zwischenrad 32
um eine Drehachse 35 rotiert. Die Ungleichförmigkeit des Antriebes vom Antriebszahnrad
5 des Übertragungszylinders 4 an das Antriebszahnrad 2 des Druckformzylinders 1 erfolgt
durch eine auf eine beliebige Schwinge 33 aufgebrachte in die Schwinge 33 einleitbare
Schwenkbewegung 36. Die Schwenkbewegung wird der Schwinge 33 entweder über einen
gesteuerten bzw. geregelten Stellantrieb oder über ein Kurvengetriebe aufgeprägt. Über die
Schwenkbewegung 36 der Schwinge 33 läßt sich der Drehwinkel ϕ, identifiziert durch
Bezugszeichen 47 in der Darstellung gemäß Fig. 2, in einen während der Rotation der
Oberfläche des Druckformzylinders 1 veränderlichen Winkel σ, in der Darstellung gemäß
Fig. 2 mit Bezugszeichen 46 identifiziert, umwandeln. Ein Verschwenken der
Schwingenanordnung 33 um die Lagerungspunkte 3 bzw. 6 während des Druckbetriebes
des Druckwerkes einer Mehrfarbenrotationsdruckmaschine bewirkt eine Änderung des
Winkels σ und damit einer Drucklängenkorrektur während des Laufes des Druckwerkes
abhängig von der Schwenkbewegung 36 der Schwinge 33.
Da der Stellwinkel σ 46 am Druckformzylinder 1 eine Funktion des Drehwinkels 47 (ϕ)
des Übertragungszylinders 4 ist, lassen sich entsprechend der Schwenkbewegung 36 der
Schwinge 33 beliebige Übertragungsfunktionen zwischen den Umfangsflächen der vom
Druckformzylinder 1 und Übertragungszylinder 4 einstellen.
Aus der Darstellung gemäß Fig. 3 geht die Wiedergabe der Verläufe der
Winkelgeschwindigkeiten von Druckform- und Übertragungszylinder näher hervor.
Aufgetragen über eine vollständige Drehung am Druckformzylinder 1 und
Übertragungszylinder 4, ist der Darstellung gemäß Fig. 3 entnehmbar, daß die
Winkelgeschwindigkeit des Druckformzylinders 1, hier gekennzeichnet durch den
Kurvenzug mit Bezugszeichen 41, über eine Umdrehung konstant ist. Dem gegenüber ist
der Übertragungszylinder 4, dessen Winkelgeschwindigkeitsverlauf durch den Kurvenzug
entsprechend Bezugszeichen 42 gekennzeichnet ist, ungleichförmig. Der
Winkelgeschwindigkeitsverlauf 42 des Übertragungszylinders 4 ist gekennzeichnet durch
einen Anstiegsabschnitt 43 sowie durch einen Rückstellabschnitt 44. Die Rückführung der
zwischen den Oberflächen von Druckformzylinder 1 und Übertragungszylinder 4 erzeugten
minimalen Differenzbewegung erfolgt während der Passage der Kanalbereiche 20 bzw. 21
von Druckformzylinder 1 und Übertragungszylinder 4. Die Rückführung, d. h. die
Rückstellung der zuvor erzeugten minimalen Differenzbewegung ist mit Bezugszeichen 44
bezeichnet.
Mit beiden Ausführungsvarianten gemäß Fig. 1 und Fig. 2 des der Erfindung
zugrundeliegenden Gedankens läßt sich eine Korrektur der Drucklänge während des
Druckes erreichen, die in Echtzeit, d. h. bei laufender Rotationsdruckmaschine
vorgenommen werden kann. Damit wird dem Drucker die Möglichkeit an die Hand
gegeben, die Drucklänge unmittelbar während der Produktion einer Auflage zu korrigieren,
so daß die Qualität der produzierten Exemplare eines Auftrages bereits während der
Produktion hinsichtlich des Qualitätskriteriums Drucklänge beeinflußbar, d. h.
verbesserbar ist. Makulaturexemplare hinsichtlich dieses Qualitätskriteriums werden
bereits während der Auflage, d. h. während des Fortdruckes ausgeschlossen.
Die Beschreibung der erfindungsgemäßen Vorrichtung erfolgte bei einem Einsatzort
zwischen Plattenzylinder 1 und Übertragungszylinder 4. Zur Lösung der geltenden
Aufgabe ist es jedoch auch möglich, die erfindungsgemäße
Drucklängenkorrekturvorrichtung zwischen einem am Bogentransport beteiligten Zylinder
(Gegendruckzylinder) und dem Übertragungszylinder 4 (Offsetzylinder,
Gummituchzylinder) anzuordnen.
1
Druckformzylinder
2
Antriebszahnrad
3
Lager
4
Übertragungszylinder
5
Übertragungszylinderzahnrad
6
Lager
7
Drehrichtung
8
Kurvenscheiben
9
Kurvenkontur
10
Kurvenscheibensegment
11
Kurvenrolle
12
Achse
13
Koppelgetriebe
14
Kulissenführung
15
Auslenkung
16
Drehgelenk Zahnrad
17
Drehgelenk Druckformzylinder
18
Erstes Koppelelement
19
Zweites Koppelelement
20
Spannkanal Übertragungszylinder
21
Spannkanal Druckformzylinder
22
Verstellweg
30
Räderkoppelgetriebe
31
Erstes Zwischenrad
32
Zweites Zwischenrad
33
Schwinge
34
Drehachse
35
Drehachse
36
Schwenkbewegung
40
Winkelgeschwindigkeitsverläufe
41
Winkelgeschwindigkeit Druckformzylinder
42
Winkelgeschwindigkeit Übertragungszylinder
43
Anstiegsabschnitt
44
Rückstellabschnitt
46
Drehwinkel σ (Druckformzylinder)
47
Drehwinkel ϕ (Übertragungszylinder)
Claims (14)
1. Vorrichtung zur Beeinflussung der Relativposition zwischen Antriebskomponenten
eines Druckformzylinders (1) und eines Übertragungszylinders (4) im Druckwerk
von Mehrfarbenrotationsdruckmaschinen, an deren Umfangsflächen Aufzüge zur
Übertragung des Druckbildes auf dem zu verarbeitenden Bedruckstoff aufgenommen
sind, welche um druckwerkseitig aufgenommene in Lagern (3, 6) gelagerte
Rotationsachsen rotieren,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Antrieb des Druckformzylinders (1) zur Erzeugung einer minimalen
Differenzbewegung zwischen den Oberflächen vom Druckformzylinder (1) und
Übertragungszylinder (4) über ein ungleichförmig übersetzendes Koppelgetriebe (13,
30) erfolgt.
2. Vorrichtung zur Beeinflussung der Relativposition zwischen Antriebskomponenten
eines bildübertragenden Zylinders im Druckwerk von Mehrfarbenrotations
druckmaschinen, deren Umfangsflächen Aufzüge zur Übertragung des Druckbildes
auf dem zu verarbeitenden Bedruckstoff aufgenommen sind, welche um
druckwerkseitig aufgenommene in Lagern (3, 6) gelagerte Rotationsachsen rotieren,
dadurch gekennzeichnet,
daß der eine bildübertragende Zylinder ein Gegendruckzylinder ist und daß der
andere bildübertragende Zylinder ein Übertragungszylinder (4) ist und daß der
Antrieb des Gegendruckzylinders zur Erzeugung einer minimalen
Differenzbewegung zwischen den Oberflächen von Gegendruckzylinder und
Übertragungszylinder (4) über ein ungleichförmig übersetzendes Koppelgetriebe (13,
30) erfolgt.
3. Vorrichtung gemäß Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das ungleichförmig übersetzende Koppelgetriebe (30) als ein Räder-
Koppelgetriebe mit Zwischenrädern (31, 32) ausgebildet ist.
4. Vorrichtung gemäß Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zwischenräder (31, 32) in einer Koppel an zwei Schwingen (33) gelagert
sind.
5. Vorrichtung gemäß Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schwingen (33) an den Lagern (3, 6) von Druckformzylinder (1) bzw.
Übertragungszylinder (4) aufgenommen sind und über ein Kurvengetriebe oder einen
geregelten Stellantrieb gesteuert werden.
6. Vorrichtung gemäß Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das ungleichförmig übersetzende Koppelgetriebe (13) als Zweischlag, ein erstes
Koppelelement (18) und ein zweites Koppelelement (19) enthaltend, ausgebildet ist.
7. Vorrichtung gemäß Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Antriebszahnrad (2) des Druckformzylinders (1) eine, das Koppelgetriebe
(13) steuernde Kurvenscheibe (8) zugeordnet ist.
8. Vorrichtung gemäß der Ansprüche 6 und 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das erste Koppelelement (18) und/oder das zweite Koppelelement (19) an einer
mit der Kurvenscheibe (8) zusammenwirkenden Kurvenrolle (11) aufgenommen
sind/ist.
9. Vorrichtung gemäß Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß am ersten Koppelelement (18) des ungleichförmig übersetzenden
Koppelgetriebes (13) ein am Druckformzylinder (1) aufgenommenes Drehgelenk
(17) ausgebildet ist.
10. Vorrichtung gemäß Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß am zweiten Koppelelement (19) des ungleichförmig übersetzenden
Koppelgetriebes (13) ein am Antriebszahnrad (2) des Druckformzylinder (1)
verstellbares Drehgelenk (16) vorgesehen ist.
11. Vorrichtung gemäß Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Antriebszahnrad (2) des Druckformzylinders (1) eine das Drehgelenk (16)
aufnehmende Kulissenführung (14) ausgebildet ist, an der das Drehgelenk (16)
innerhalb eines Stellweges (22) verstellbar ist.
12. Druckwerk einer Mehrfarbenrotationsdruckmaschine mit einer Vorrichtung zur
Beeinflussung der Drucklänge gemäß einem oder mehrere der Ansprüche 1 bis 11.
13. Verfahren zur Beeinflussung der Relativposition zwischen Antriebskomponenten von
Druckformzylindern (1) und Übertragungszylindern (4) in Druckwerken von
Mehrfarbenrotationsdruckmaschinen,
dadurch gekennzeichnet,
daß während des Druckbildübertrags vom Druckformzylinder (1) an den
Übertragungszylinder (4) mittels eines ungleichförmig übersetzenden
Koppelgetriebes (13, 30) eine linear verlaufende minimale Differenzbewegung
zwischen den Oberflächen des Druckformzylinders (1) und des
Übertragungszylinders (4) erzeugt wird.
14. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rückführung (44) der Differenzbewegung zwischen den Oberflächen des
bildübertragenden Zylinders während der Passage des Kanalbereichs (20, 21) von
Druckformzylinder (1) und Übertragungszylinder (4) erfolgt.
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DE10161890A DE10161890A1 (de) | 2001-01-18 | 2001-12-17 | Verfahren und Vorrichtung zur Beeinflussung der Drucklänge |
Applications Claiming Priority (2)
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DE10102260 | 2001-01-18 | ||
DE10161890A DE10161890A1 (de) | 2001-01-18 | 2001-12-17 | Verfahren und Vorrichtung zur Beeinflussung der Drucklänge |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE10161890A Withdrawn DE10161890A1 (de) | 2001-01-18 | 2001-12-17 | Verfahren und Vorrichtung zur Beeinflussung der Drucklänge |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10161890A1 (de) |
-
2001
- 2001-12-17 DE DE10161890A patent/DE10161890A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
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